1. Jetzt ist eine Zeit der Gnade, eine Zeit, in welcher der Vater dem Geist seiner Kinder erneut Gnade und Licht eingibt, denn der Geist muss sich reinigen und seine Flecken entfernen [Jes 1,24-25], damit er dem Herrn Rechenschaft über sein (Lebens)werk auf Erden ablegen kann.
2. Und was ist das Werk des Menschen in der Welt? Wenige sind die Herzen, die sich standhaft bereit gemacht haben, um dem Vater zu dienen, erfüllt von Liebe zu Ihm.
3. Doch die vollkommene und wahre Liebe zum Vater ist jene, die Liebe und Barmherzigkeit für den Nächsten innehat, jene die Erbarmen für den Bruder und die Schwester hegt.[1]
4. Der Vater sagt euch immer: „Liebt einander“ [Joh 13,34], und in dieser Liebe sind alle Tugenden enthalten, die der Herr euch zu allen Zeiten gelehrt hat.[2]
5. Achtet auf das, was der Hirte euch an diesem Gnadenmorgen übergibt.
6. Als euer Gott Mensch wurde, lehrte Er euch mit seiner Unterweisung der unendlichen Liebe die vollkommene Art und Weise, wie ihr vergebend und einander liebend leben sollt, um euren Geist so zu erlösen. In seiner Nächstenliebe wurde er Mensch, um der Menschheit ein lebendiges Beispiel zu sein.
7. Sehr geliebte Herde: Versammelt euch mit eurem Hirten und lasst uns gemeinsam über die göttlichen Offenbarungen meditieren und darum beten, dass der Herr euch erleuchte und Licht in euren Geistern schaffe.
8. In der Zweiten Zeit sagte der göttliche Meister, als ein lebendiges Beispiel der Vollkommenheit: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, und niemand kommt zum Vater, wenn er nicht nach meinem Beispiel lebt.“[Joh 14,5-6][3]
9. Hat die Menschheit die geistige Bedeutung dieses Satzes verstanden? Nein.
10. Hat die Menschheit die Bedeutung der Inkarnation des göttlichen Wortes in Jesus verstanden? Nein, auch nicht.
11. Deshalb komme ich, euer Hirte, um euch die geistige Bedeutung der göttlichen Worte zu erklären, damit ihr in Erfüllung eurer Mission und eurer geistigen Wiedergutmachung zu Hirten der Menschheit werdet. Auf dieselbe Weise wie ich euch liebe und lehre, so liebt und lehrt eure Geschwister, damit sie das Brot des ewigen Lebens verstehen und schmecken mögen.
12. Und welchen besseren Ausgangspunkt, welches bessere Thema für eure Meditation gäbe es, als das Leben und die Beispiele des Herrn in Jesus?
13. Erhebt eure Gedanken zum göttlichen Meister, und so werdet ihr verzückt durch die Nähe des Ewigen, im Buch eurer Existenz die Erinnerung an die Unterweisung auftauchen sehen, die in einer Krippe begann und am Kreuz gipfelte.
14. Die Menschheit glaubt, die Heilsbotschaft zu kennen, die der Herr auf die Erde gebracht hat, doch sie irrt sich [Heb. 2,2-3]. Während die einen das göttliche Wort in einer materiellen Form interpretieren, sind die anderen nicht in der Lage, den wahren Sinn der Offenbarungen zu entziffern. Werden die Religionen angesichts dieser Verwirrung in der Lage sein, das Gesetz Gottes zu erfüllen, werden die Geistlichen in der Lage sein, ihr Volk zum wahren Leben zu führen?
15. Erinnern wir uns an die empfangene Unterweisung:
16. Bevor Jesus begann, sein göttliches Evangelium zu predigen, zog Er sich in die Wüste zurück, um zu beten und über die erhabene Mission nachzudenken, die Ihn in die Welt gebracht hatte. [Lk 4,1].
17. Doch war es notwendig, dass Christus, das Wort Gottes, in die materielle Abgeschiedenheit ging, um sich würdig zu machen, die göttliche Botschaft zu verkünden? Wahrlich, ich sage euch: Nein, es war nicht nötig, dass dieser Meister, der von den Propheten und Patriarchen angekündigt worden war, um den Menschen das Himmelreich zu bringen, beten und meditieren musste, um die Menschen zu belehren.
18. In seiner unendlichen Liebe zu seinen Kindern lehrte Er sie, dass es notwendig ist die Gedanken, die Gefühle und das ganze Wesen von Unreinheiten zu reinigen ― bevor man im Namen Gottes spricht und zur Ausübung von Tugenden rät, und bevor man seine Mitmenschen liebt und ihnen vergibt.
19. So lehrte Er durch das Beispiel, dass es notwendig ist, das Gefäß innen und außen zu reinigen, damit das kristallklare Wasser nicht verschmutzt wird.
20. Ihr wisst, dass nach vierzig Tagen des Fastens die Versuchung an Jesus herantrat, um Ihm alles anzubieten, was eine Körpermaterie nach so langer Enthaltsamkeit begehren kann. [Lk 4,2-4].
21. Seht, gesegnete Herde, wie groß die Barmherzigkeit des Herrn ist, der seinen Kindern solche Beispiele gibt.
22. Wenn ihr euch den Vorsatz vornehmt, dem göttlichen Willen zu gehorchen, beginnt der Kampf zwischen Geist und Körpermaterie, denn der Cesar verlangt von euch seinen Tribut und jenen, der Gott entspricht. Wenn ihr in diesem Moment im Gebet seid, werdet ihr die Versuchungen zurückweisen, aber wenn ihr schlaft, werdet ihr zum Opfer eurer eigenen Nachlässigkeit, über welche ihr später weinen werdet.
23. Oft wollt ihr eure Fehler vor den göttlichen Gesetzen rechtfertigen, und ihr sagt dem Vater, dass es sehr menschlich ist, wenn ihr bestimmte Früchte des Lebens zu euch nehmt; doch ihr begreift nicht, dass ihr zwar eurer Körpermaterie Vergnügungen und Freuden zukommen lassen sollt, diese jedoch ― weil sie weltliche Befriedigungen sind ― wahrlich nicht mit einem Wesen harmonieren, das sich als göttliches Wesen, nur von Offenbarungen des Herrn nährt; und dieses Wesen ist euer Geist. Denkt daran: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das von Gott kommt. [Matth 4,4]
24. Die Menschheit hat diese göttlichen Lektionen nicht verstanden, und statt sich an der Essenz der Botschaft zu erfreuen und ihr Wissen durch deren Bedeutung zu stärken, ist sie nur in Verwirrung geraten.
25. Wenn der Herr zuliess, dass die Versuchung an Ihn herantrat und Ihn mit ihren Neigungen zu verwirren suchte, so bedeutet das nicht, dass die Versuchung oder das Böse als ein Wesen existiert; denn Gott hat weder Schwächen noch böse Neigungen geschaffen, um seine Kinder fallen zu sehen und sich an ihrem Schmerz zu erfreuen.
26. Hört, Schafe Elias’, alle Offenbarungen, die euer Geist empfangen hat und durch welche ihr unterwiesen werdet, wurden euch in Sinnbilder oder Gleichnisse kundgetan. Auf dieselbe Weise werdet ihr Anleitung erhalten, wie ihr euch in der Welt verhalten sollt, um dem Herrn zu gefallen und die Vollkommenheit eures Geistes zu erreichen, sowie hinsichtlich all dessen, was ihr vermeiden sollt, um das Gesetzt nicht zu brechen.
27. Wenn Jesus seine Körpermaterie vierzig Tage lang nicht mit materiellem Brot nährte, bedeutet dies, dass ihr zuerst die Wünsche des Körpers und die Leidenschaften der Körpermaterie beherrschen müsst, um dann würdig zu sein, eine Gnade oder eine Belohnung von eurem Vater zu empfangen und um die Geheimnisse des Ewigen Lebens zu bekunden. Denn die Wünsche und Leidenschaften eurer Körpermaterie halten euch von eurer Auftragserfüllung ab, da ihr sie für unentbehrlich haltet
28. Erinnert ihr euch nicht daran, dass das Volk Israel, um das Gelobte Land zu erobern, vierzig Jahre lang durch die Wüste ziehen musste, um seinen Geist vom Materialismus zu reinigen, der es in Ägypten versklavt hatte?
29. Wisst ihr etwa nicht, dass die Jünger Jesu, bevor sie das göttliche Evangelium predigten, auf alle Befriedigungen verzichten mussten, die die Welt bietet?
30. Drei erhabene Beispiele hat der Herr euch hinterlassen, als Er in der Wüste war; drei ewige Lektionen, die euch klar aufzeigen, wie man in der Welt leben sollte, um das Himmelreich zu erobern.
31. Als die Versuchung Jesus aufforderte, Steine in Brot zu verwandeln, um den brennenden Hunger zu stillen (und) um zu beweisen, dass Er Gottes Sohn sei, machte Jesus deutlich, dass vor den Begierden und Schwächen der Körpermaterie, die Stärke des Geistes (da) ist, als Teil Gottes, das eine ewige Nahrung in sich trägt und die Macht hat, Versuchungen zu überwinden.
32. Das Gewissen erinnert euch als Licht Gottes an die Worte, die Jesus zu seinen Jüngern sprach; Worte, die ein unabänderliches Testament für die Menschen aller Zeiten sind: „Was ihr Mich tun seht, könnt auch ihr tun!“ [Lk 18,10]
33. Als die Versuchung Jesus später auf einen hohen Berg führte und Ihm die Vollmacht über die Königreiche der Erde anbot, lehrte der Meister seine Kinder, ihre Gier nach irdischen Gütern zu überwinden und predigte später folgendermaßen: „Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie fressen und kein Dieb sie stiehlt.“ [Matth 6,20]
34. Weshalb sprach der Herr auf diese Weise? Weil viele seine Lehre verwechseln, sie auf materielle Weise deuten und die Güter der Welt horten. Erinnert euch an den reichen Jüngling, der im Glauben, das Gesetz zu erfüllen, zu Jesus ging und ihn fragte: „Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?“ [Matth 19,16]
35. Dieser Jüngling befolgte seit seiner Kindheit die Gebote Moses, und der Meister sagte ihm: „Wenn du vollkommen sein willst, verkaufe alles, was du hast, gib den Erlös den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmelreich haben. Komm und folge mir!“ [Matth 19,21]
36. Doch jener Jüngling besaß so viele Reichtümer auf der Welt, dass er nicht auf sie verzichten wollte. Er wollte die vergänglichen Besitztümer dieser Welt nicht aufgeben, er wollte den Göttlichen Meister nicht nachahmen und verzichtete auf den Besitz des ewigen Lebens.
37. Da sagte der Herr: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein reicher Geizhals ins Himmelreich kommt.“ [Matth 19,24]
38. Danach wurde Jesus auf die Zinnen des Tempels von Jerusalem geführt, und erneut näherte sich dem Herrn die Versuchung und sagte Ihm: „Wenn du wirklich Gottes Sohn bist, dann stürze dich von hier hinab, denn es steht geschrieben: Ich werde meine Engel senden, damit du deinen Fuß nicht an Steinen stößt.“ [Matth 4,6]
39. Und wie verhielt sich Jesus angesichts dieser Prüfung? Er brachte euch vor allem bei, demütig zu sein. Er hätte sich von der Höhe des Tempels hinabstürzen können, ohne seine Füße auch nur mit dem Staub der Erde zu beschmutzen; Er tat es aber nicht.
40. Erinnert ihr euch nicht daran, dass Er bei einer anderen Gelegenheit zum Erstaunen seiner Jünger über die aufgepeitschten Wasser des Meeres ging? [Lk 6,19] Und damit wollte Er (euch) lehren, dass seine Lehre, seine Offenbarung, das aufgewühlte Meer menschlicher Leidenschaften überwinden würde, ohne verunreinigt zu werden, und dass seine Lehre als ruhiges, kristallklares Wasser zu den durstigen Lippen seiner Kinder gelangen würde, mit der ursprünglichen Reinheit, mit der sie aus Gott entsprang.
41. Hat die Menschheit die hinterlassenen Beispiele Jesu auf diese Weise gedeutet? Nein.
42. Ernähren sich Menschen anderer Glaubensrichtungen und Religionen mit dem Saft der göttlichen Offenbarungen? Auch nicht. Doch hier ist (nun) der Baum des Lebens, voller wohlschmeckender Früchte, und wartet auf die Ankunft der Menschen guten Willens, auf die Rückkehr des Verlorenen Sohnes aus dem Gleichnis, der diese Menschheit symbolisiert, um sie ewig mit seiner Liebe zu erhalten und zu nähren.
43. Ergründet das Wort eures Hirten und nährt euch vom göttlichen Beispiel. Ihr müsst bedenken, dass bevor ihr eure geistige Mission beginnt, ihr diese drei Beispiele leben müsst, welche die göttliche Barmherzigkeit euch durch Jesus hinterlassen hat.
44. Wenn die Körpermaterie den Geist manchmal in Versuchung führt, indem sie ihm zeitliche Freuden und die Leidenschaften der Welt anbietet, um ihn zu Fall zu bringen, dann lasst den Geist sich als Meister und Herrscher über die Materie erheben und erinnert euch dann an die Worte des Göttlichen Meisters: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht in Versuchung führen.“ [Matth 4,7]
45. Wenn ihr auf dem Weg eurer Auftragserfüllung seht, dass eure Geschwister einen Überfluss an weltlichen Gütern haben, während ihr (nur) das Nötigste zum Leben erhaltet, dann ahmt nicht den reichen Jüngling nach, der vor Jesus trat, versucht nicht vergängliche Reichtümer anzuhäufen.
46. Der Herr hat euch gesagt, dass ihr die geistigen Freuden den materiellen vorziehen sollt.
47. Erinnert euch an die Zeit, als Israel die Wüste durchquerte, um zum Gelobten Land zu gelangen. Dort litten sie eine Zeit lang unter Nahrungsmittelknappheit, und die Menschen befürchteten zu verhungern. Doch angesichts der Schwäche seines Volkes erhob sich in Moses der Glaube und die Beharrlichkeit, um die Gebote Jehovas zu erfüllen.
48. Auf die Bitten des Anführers Israels hin schickte der Herr dem Volk die tägliche Versorgung an Nahrungsmitteln und wies es durch Mose an, nur die für den Tag notwendige Ration zu nehmen [Ex. 16,19], denn Er würde sie in seiner Barmherzigkeit nicht mittellos zurücklassen.
49. Viele aber wankten im Glauben, weil sie meinten, sie würden am nächsten Tag nichts zu essen haben. Sie nahmen mehr Essen mit, als sie brauchten, und hoben etwas für den nächsten Tag auf. Wie groß waren ihre Überraschung und ihr Schmerz, als sie sahen, dass alles, was sie gesammelt hatten, verdorben war!
50. Ihr hört, wie euer Hirte euch an diese Geschehnisse erinnert, und ihr sagt in eurem Herzen: „Wie gerecht und liebevoll war der Rat des göttlichen Meisters, als Er zu uns sagte: „Legt euren Schatz im Himmel an, denn dort wird er nicht verderben, und keine Motte wird in ihn eindringen, und kein Dieb wird ihn stehlen.“
51. Denkt daran, dass Er auch so zu euch gesprochen hat: „Seht die Vögel des Himmels, die weder säen noch spinnen noch einen Vorrat haben[Math 6,26], und Gott lässt sie nicht verhungern; wenn Er sie so ernährt, wie viel mehr euch? [Math 7,9-11] Wenn der Sohn eines Mannes um Brot bittet, wird er ihm einen Stein geben? Und wenn er ihn um einen Fisch bittet, wird er ihm dann eine Schlange geben? Denn wenn ihr, die ihr Menschen seid, euren Kindern das Beste zu geben versteht, was wird euer Vater, der vollkommen ist, nicht (für euch) tun?“[4]
52. Mit diesen Erklärungen führt Elias seine Schafe auf den Weg des Verstehens, denn das ist die Mission, die der Herr mir anvertraut hat: Die Wahrheit in ihrer ursprünglichen Reinheit wiederherzustellen; solange dies nicht der Fall ist, wird sich die Menschheit selbst täuschen und, anstatt das Vorbild Jesu zu leben, der Größe der Welt nachjagen und dabei vergessen, dass die größte der menschlichen Eigenschaften der Geist ist, den Gott in den Menschen gelegt hat.
53. Als «Das Wort» Mensch wurde, begann es die Demut mit seiner Ankunft als Mensch zu lehren [Lk 2,7], indem es in einer Krippe geboren wurde. Während also der verheißene Messias in den Palästen der Könige und im Tempel von Jerusalem erwartet wurde, kam der Meister aller Weisheit ohne menschlichen Prunk, ohne dass ihm die Herolde vorausgingen, die eitlen und hochmütigen Königen üblich sind.
54. Im Gegensatz zu den Eitelkeiten der Welt war es das Konzert des Himmelreiches, das den bescheidenen Hirten von Bethlehem die Ankunft ihres Erlösers ankündigte [Lk 2,14], indem es ihnen verkündete: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen, die guten Willens sind.“[5]
55. Im Verlauf der Zeit war die Zahl jener, die angesichts Gegenwart des Erlösers gleichgültig blieben, größer als die Zahl der Armen im Geist, die vor Ihn traten, um ihrem Herrn ihre Liebesgabe darzubringen.
56. Der Augenblick näherte sich, in der Er beginnen sollte, die Frohe Botschaft zu verkünden. Und Er gelangte zu diesem demütigen Hirten, von dem die Propheten angekündigt hatten, dass er die Herzen der Eltern und Kinder [Lk 3,21], vorbereiten würde, damit sie die göttliche Botschaft aufnehmen könnten; unter dem Namen Johannes der Täufer kanntet ihr Mich in jener Zeit.
57. Der feierliche Augenblick kam, und vor diesem demütigen Hirten erschien das Wort des Ewigen. Stellt euch dieses Bild vor, das nie aus meinem Geist verschwinden wird; denn dieses erhabene Beispiel der Demut wird mich ewig bewegen; dass der Herr vor dem Kleinsten im Himmelreich [Lk 7,28], erschien.
58. Der Diener stand auf seinen Füssen, und sein Gott verneigte sich vor ihm.[6]
59. Ich kann euch nicht erklären, selbst wenn ich es wollte, wie sehr mein Geist damit kämpfte, die Schluchzer zu unterdrücken, die (in diesem Moment) meiner Brust entweichen wollten, ergriffen von der Liebesbekundung, die ich (in diesem Moment) erlebte.
60. Ich sage euch nur, dass ich ― nachdem ich die Erregung, die mich in jenem Augenblick ergriff, beherrscht hatte ― zu Ihm sagte: „Herr, ich bin es, der von Dir getauft und gereinigt werden muss, und Du kommst zu mir?“ [Matth 3,13-15]. Und der Herr antwortete mir: „Lass mich, denn so müssen wir die ganze Gerechtigkeit erfüllen, damit die Schriften erfüllt werden.“[7]
61. Fast zwanzig Jahrhunderte sind vergangen, und noch immer erschaudert mein Geist bei der Erinnerung an diese erhabenen Augenblicke.
62. Geliebte Herde: Mögen die Erklärungen, die euch euer Hirte an diesem Gnadenmorgen gegeben hat ― in welchen wir uns gemeinsam Abschnitte aus dem Leben Jesu in Erinnerung gerufen haben ― euch als Ermahnung dienen, seinem göttlichen Beispiel zu folgen, und als Ermutigung, seinen göttlichen Fußstapfen in dieser Welt nachzugehen.
63. Erinnert euch noch einmal daran, dass Er zu euch sagte: „Was ihr mich tun seht, das könnt auch ihr tun!“
64. Möge der Friede des Hirten mit euch sein!
[1] BdWL U. 95,45
[2] BdWL U. 140,10
[3] BdWL U. 107,45
[4] BdWL U. 37,39
[5] BdWL U. 104,2
[6] BdWL U. 234,59
[7] BdWL U. 53,41