Der Rat Elias‘ Nr. 6

1. Ihr gehört zu meiner Herde, die ich auf dem Weg der Vollkommenheit führe, auf dem Weg des Herrn; ich führe euch lediglich auf ihm.

2. Dies ist die Zeit der Spiritualität, deren Anbetungsweise euch der Vollkommenheit näher bringen wird. Selig, wer auf mich hört, denn ich komme vom Herrn.

3. So wie ich euch in der Zweiten Zeit, im Täufer inkarniert, die Nähe des Himmelreiches [Mt 3,2] ankündete, das mit Christus und seinem erlösenden Wort näher kam, so bin ich in dieser Zeit im Geist gekommen, um das Volk darauf vorzubereiten, seinen Herrn in seinem dritten Kommen zu empfangen.

4. Schon kommt das Himmelreich wieder zu euch, schon kommt der Meister, um euch sein Wort hören zu lassen und die Verlorenen zu erretten.

5. Die Bitterkeit auf Erden ist sehr groß, doch die Prüfungen werden der Menschheit helfen, geistig aufzusteigen, damit sie die vollkommene Wohnstätte erreiche. Auf diese Weise wird die Erde euch ermöglichen, rein zum Vater zurückzukehren, so wie ihr am Anfang (der Zeiten) zur Erde gekommen seid.

6. Glücklich jene, die erkennen, dass der Tod den Fortschritt des Geistes [Joh 8,51] nicht aufhält, sondern dass dieser seinen Weg zu Gott fortsetzt; vertraut mir.[1]

7. Wisst, dass Ich in all euren Wechselfällen und Fehltritten bei euch bin, dass ich der Hirte bin, der den Weg bereitet und reinigt.

8. Wisst, dass auch mein Geist leuchtet und er in euren geistigen Stürmen das Leuchtfeuer ist, das euch den sicheren Weg zeigt und euch Hoffnung einflösst. Doch ihr müsst erkennen, was eure Mission ist; und wenn ihr Gewissheit darüber habt, werdet ihr euch aufmachen, die Mission zu erfüllen. Und wahrlich, ich sage euch, ihr werdet Frieden haben und niemals vom Weg abkommen.

9. Dies ist die Zeit der Spiritualität, ja ― aber auch der Wiedergutmachung, der Sühne, der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Vergebung.

10. Wer sich gerettet fühlt, der soll seine Geschwister retten, indem er ihren Geist pflegt und sie rein erhält, damit es ihnen nicht schwerfällt, einen Schritt vorwärts zu tun.

11. Wer kann behaupten, durstig zu sein, nachdem er aus dieser Quelle getrunken hat? Jene, die aus Jakobs Brunnen getrunken hatten, wurden wieder durstig [Joh 4,6-15], aber wer vom Wasser getrunken hat, welches die Liebe des Meisters ausgiesst, kann nie wieder ein durstiger Mensch sein.[2]

12. Die Zeit der materiellen Wohlgefälligkeiten ist vorbei. Strebt nicht nach mehr, als ihr braucht, und so werdet ihr eurem Geist Gelegenheit geben, sich vom Materiellen zu lösen und sich zu erheben.

13. Euer Geist hat das Recht, als Ausgleich für ein Leben voller Kämpfe und Prüfungen, dank seiner Verdienste, sein Wohlergehen, seinen Frieden und sein Glück zu suchen.

14. Erlangt die geistige Erhebung von dieser Welt aus, denn sie ist wie der Gesang der Engel; das geistige Gebet ist Hymne und Konzert zugleich.[3]

15. Lasst nicht zu, dass Verzweiflung in euer Leben kommt, denn ihr könntet eure Augen vor den Wohltaten, die von eurem Vater kommen, verschließen und sie unbemerkt an euch vorbeiziehen lassen.

16. Es gibt Momente, in denen ihr denkt, nichts zu besitzen, und doch habt ihr alles. Im Augenblick der Prüfung sollt ihr beten und euren Glauben unter Beweis stellen, damit ihr die Gnade des Vaters in eurer Reichweite seht.

17. Jenseits der Lehre, die ihr vom Meister empfangt, kann euch nur euer Gewissen führen.

18. Als euer Hirte sage ich euch: Ergebene Schafe, seid sanftmütig, und ich werde euch ohne Straucheln in die Hürde des ewigen Friedens führen.

19. Meine Stimme sprach damals in der Wüste [Joh 1,28] und stieg hinab bis zum Jordan, um Christus zu verkünden. Heute spreche ich von der Unendlichkeit aus und steige hinab zu den Bewohnern der Erde, damit sie das Licht des Heiligen Geistes empfangen. Alle bereite ich in dieser Zeit vor, damit sie den Samen der Vergeistigung empfangen können.

20. Das Licht des Heiligen Geistes erleuchtet euren Verstand und euren Geist ― das menschliche Gewissen ist erwacht; denn seht, hier ist Elias, der die Menschen zur Umkehr auffordert und sie den Weg der Tugend und der Liebe lehrt. Das ist das Evangelium, das der Meister euch heute bringt, und schon immer gebracht hat.

21. In diesem Zeitalter hat sich der Universelle Strahl durch das menschliche Verstandesorgan kundgetan. Doch die Menschen erkennen die göttliche Manifestation nicht, da sie vor den falschen Göttern niederknien, die von ihrem Verstand und ihren Ideen geschmiedet wurden. Die Verwirrung hat sie dazu gebracht, verschiedene Götter anzubeten ― eine Verwirrung, die selbst bis zu den Weisen gelangt ist, die vorgeben, in ihren Büchern und in ihrer Wissenschaft andere Götter zu finden, die anders sind als der Wahre, und ich frage sie: Weshalb sucht die Menschheit andere Götter, wenn es von Anfang an nur einen Gott gibt [Ex 20,2-6], und dieser Wahre und einzige Gott ohne Ende ist?[4]

22. Von Anfang an, als Gott den Menschen formte und ihm ein Atom seiner Göttlichkeit gab, das der Odem des Lebens ist, hat sich das Wissen um Gut und Böse in eurem Gewissen bekundet.[5]

23. Wenn ihr euch vom guten Weg abwendet, bildet ihr damit andere Götter und zieht das Leid an, das jeder Bewohner dieses Planeten in sich trägt. Nicht einmal ihr, die Auserwählten, die von der mächtigen Hand des Herrn gesalbt wurden, habt es verstanden, den Frieden zu behalten, den der Meister ― der Dreieinige Gott, der wahre Gott Israels ― euch jeden Augenblick gibt.

24. Seid euch dessen bewusst, gesegnete Herde, dass die unsichtbaren Mächte der Finsternis sich den Auserwählten nähern, um sich der einen zu bemächtigen und die anderen zu verwirren. Sie stiften sie dazu an, sich gegen die göttlichen Weisungen aufzulehnen, sie bringen sie vom Weg des Guten und der Tugend ab, damit sie den göttlichen Befehl, eine einzige und untrennbare Familie zu bilden, missachten.

25. Ihr verkennt einander und wendet euch von der Wahrheit ab; und wieder umhüllen euch Verwirrung und Finsternis auf dem Weg.

26. Die Wissenschaftler, die Menschen verschiedener Glaubensrichtungen und Doktrinen, bereiten sich darauf vor, die Früchte dieser Trinitarisch-Marianischen Geistlehre zu kosten. Wenn sie zu euch gelangen, werden sie euch fragen: „Welchem Gott folgt ihr?“ Und ihr werdet ihnen nicht zu antworten wissen, wenn ihr euch nicht gebührend im Geist und in der Körpermaterie vorbereitet. Ich habe euch gesagt: Wenn ihr euch vorbereitet, wird euer Mund Worte der Wahrheit sprechen, und ihr werdet euch nicht vor den Menschen fürchten müssen.

27. Vereinigt euch im Geist, im Denken und in den Werken. Wenn ihr euch im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gesetz zubereitet, werden die Menschen euch nicht als Betrüger bezeichnen können, noch euch als Ketzer oder Lügner brandmarken. [Eph 4,3],

28. Alle Menschen sind eure Geschwister, sie wurden durch dieselbe Hand des universellen Schöpfers geformt. Sogar die ungläubigen Menschen ― die das Kommen Christi in dieser Dritten Zeit nicht wahrhaben oder anerkennen wollen, weil die schlichten Orte, an denen sich der göttliche Geist offenbart, sowie die Unbeholfenheit und Ungebildetheit der Diener des Herrn sie verwirrt ― auch sie, das sage ich euch erneut, sind Kinder des Ewigen Vaters.

29. Deshalb sage ich euch: Durch eure große Zurüstung und Erhebung werden viele von ihnen zur Meditation angeregt werden  und einige werden durch euer Vorbild glauben.

30. Jeder Bewohner dieses Planeten Erde, der gute Vorsätze hat, der das Gute ausübt, der über seine Taten nachdenkt, der keine Lügen ausspricht, der voller Erbarmen, Liebe und Barmherzigkeit gegenüber seinen Mitmenschen und Geschwistern handelt, wird in sich selbst die Offenbarung des lebendigen Gottes schauen.

31. Ach, wenn die Menschen doch nur gehorsam wären und sich von Eitelkeit, Böswilligkeit und Rachsucht abwenden würden! Wahrlich, es wäre harmonisch auf diesem Planeten, und es gäbe keine Ersten oder Mächtigen. Ihr wäret alle weise, weil ihr die Offenbarung Gottes in euch hättet und ihr würdet der Gottheit (in zweifacher Hinsicht) ähneln: 1) in der Größe eurer Werken und 2) in euren Absichten, das Gute zu tun und das Gute zu leben.

32. Seht, geliebte Herde, ihr sollt diejenigen sein, die dieses geistige Werk in der Welt verbreiten, dieses vollkommene Werk, das euch Liebe, Barmherzigkeit und wahre Größe lehrt. Das Geistwerk wird sich in eurem Wesen niederlassen, wenn dieses demütig und gehorsam, im Körper und Geist mit dem lebendigen Gott in Harmonie steht, der euch eure Verfehlungen vergibt und euch in jedem Augenblick liebkost.

33. Wenn jene, die in materiellen Dingen den Schmerz der Menschheit zu heilen suchen, die Erkenntnis im Gehorsam und in der Ausübung des Guten suchen würden, würden sie vom Herrn bevorzugt werden. Wie wenige solcher Herzen gibt es!

34. Und ihr, meine Schafe, die ich dazu gebracht habe, eure Kraft zu erkennen, auch ihr könnt Gutes tun; nicht indem ihr die Bücher der Menschen studiert, sondern durch eure erhobenen Gedanken und euer Gebet. Auf diese Weise werdet ihr euch mit lebendigem Glauben an euren Gott zur Göttlichkeit und zum Heiligen hin versetzen können. ― Gott ist der Größte, und als solcher steigt Er auf eure Welt herab, um euch väterlich zu liebkosen, um euch Trost und guten Rat zu geben, um euch zu Verstehen zu geben, dass ihr das Göttliche nicht verfälschen dürft und dass es eure Pflicht ist, die Tugenden in euren Werken und nicht nur in den Worten auszuüben[6].

35. Ich habe euch den Samen der Liebe und des Gehorsams gegenüber eurem Gott übergeben. Denn der Same des Hasses ist das Gift, das der Mensch in die Welt trägt, in der er wandelt ― ein Gift, das zu Leid und Verwirrung führt.

36. Ich habe euch erleuchtet, damit, wenn ihr euch zu eurer Auftragserfüllung aufmacht, ihr überallhin das Gute und den Vorsatz der Wiedergutmachung hinbringt [Mk 11,28]. Ich habe euch gelehrt, zu vergeben, wenn eure Geschwister euch verletzen; ich habe euch gelehrt, die Gewalttätigkeiten als einen Ausdruck und Moment des Schmerzes jener zu deuten, die euch angreifen. Wenn ihr es so nehmen könnt, wird dieser Schmerz, diese Gewalt, keine Spur (des Schmerzes) in eurem Herzen noch in eurem Körper hinterlassen, denn ihr werdet mit Licht bekleidet sein.

37. Wer in Finsternis gehüllt sich euch nähert, soll erkennen, dass ihr die wahren Kinder Gottes seid. Vergebt euren Geschwistern, und so werdet ihr den Weg des Lichts aufzeigen, indem ihr durch eure Taten zeigt, dass ihr die göttliche Stimme gehört habt und dass ihr Gott in euch tragt. Durch eure guten Taten werdet ihr wiederum die Vergebung für eure Verfehlungen und das Licht des Herrn erlangen.

38. Wenn ihr als Arbeiter Verwirrung gestiftet habt, ist es an der Zeit, dass ihr die Wahrheit sagt und der Welt Orientierung gebt, indem ihr Worte des Trostes aussprecht. Dann werden die Menschen keinen Grund haben, dieses Werk zu verfolgen, in welchem euch nur Liebe, Gebet und Reue angeraten wurde.

39. Die Menschen werden ein Volk erblicken, das bescheiden in der Kleidung und demütig im Herzen sein wird, unwissend in materiellen Dingen, aber inspiriert durch den Heiligen Geist.

40. Übt die Liebe in euren Heimen, auf euren Wegen und gegenüber all euren Geschwistern aus. Seid die Gehorsamen, seid die Erleuchteten, damit ihr Licht in jene dunklen Pfade bringt, auf denen die Menschheit wandelt.

41. Wacht auf, richtet euch auf, die Zeit eurer Auftragserfüllung ist gekommen. Tragt nicht die mörderischen Waffen in der Hand, um eure Geschwister zu verletzen, nein, gesegnete Herde. Wenn sich euer Mund öffnet, dann möge es sein, um Worte des Trostes für die Leidenden auszusprechen, Worte der Behutsamkeit, wenn es nötig ist, Worte der Vergebung, wenn ihr verletzt werdet. Mit diesen Waffen werdet ihr nichts zu fürchten haben.

42. Es hat euch nicht am täglichen Brot gefehlt, und selbst wenn die Essensportion knapp würde, so bereitet euch vor, und diese Essensportion wird sich vermehren. Kultiviert sie und nehmt sie zu euch, denn ihr werdet satt werden und die Naturgewalten werden euch nicht überraschen.

43. Selig sind die, die leiden, denn ihr Geist ist mir näher.

44. Euer Geist ist groß und wird durch das Gebet gestärkt. Ich bekleide ihn mit dieser Stärke durch die Hand Gottes, der euch jeden Augenblick segnet.

45. In dieser Zeit habe ich den Abwesenden, den Anwesenden, allen gleichermaßen dieses Licht gegeben. Und durch die Unschuldigen, durch diejenigen, die verstanden haben, kommt der Vater gleichermaßen zu allen, und überströmt das ganze Universum, bis zu allen Enden eures Planeten.

46. Der Friede meines Geistes sei mit euch, gesegnete Herde.


[1] BdWL U. 345,80

[2] BdWL U. 151,1-2

[3] BdWL U. 106,32

[4] BdWL U. 94,19

[5] BdWL U. 345,9-10

[6] BdWL U. 269,45