Autor: Alfredo Melendez
Ja, gemäss der E. 50 der Geistigen Lichtwelt ist die Entwicklung des Geistes an die Entwicklung der Seele, die ihm zugeteilt wurde, gebunden.
„Auf diese Weise, vermöge der Einswerdung dieser Pole, Geist und Seele, ist die Wiedergutmachung des Geistes mit der Entwicklung der materiellen Dinge vereint, damit der Geist alles Materielle regiere, das der Vater für ihn geschaffen hat. Der Vater legte dem Sohn eine Erde zu Füßen, damit er darauf herrsche 2 und seinen Willen ausübe. Doch um den Geist an die Materie zu binden, hat er den Geist mit der Seele vereint und diese wiederum mit dem Körper. (GLW E. 50,12-14)
Wenn es heisst, dass die Entwicklung des Geistes an die Entwicklung der materiellen Dinge gebunden ist, dass der Geist die Erde regieren soll und der Geist sich mittels der Seele ausdrückt als auch mit der Materie interagiert, so müssen wir daraus folgern, dass die Seele sich mit dem Geist entwickeln muss, damit es ein vollkommenes Werkzeug werde und der Geist völlige Herrschaft über die Mateire haben kann. Denn, wie könnte ein erhobener Geist diese Herrschaft ausüben ohne ein geeignetes Werkzeug dafür zu haben?
Es gab manche die in Betracht zogen, dass man, je nach Entwiklungsgrad des Geistes, ihm eine andere, ähnlich entwickelte Seele gewähren könne, doch wenn es so wäre: Weshalb heisst es dann, dass der Geist an die Entwicklung der materiellen Dinge gebunden ist? Gibt es etwa eine bessere Form, damit die menschliche Seele sich entwickle, als sie mit dem Geist zusammen sich entwickeln zu lassen, dem sie zugewiesen wurde? Gibt es für den Geist eine bessere Wiedergutmachung als jene, zu lernen, die Seele, die ihm zugeteilt wurde, zu führen und sie zur Entwicklung zu bringen?
Es gibt ausserdem einige Arten und Weisen, festzustellen, dass der Geist, wenn er desinkarniert, mit der Seele vereint bleibt, und dass es dieselbe Seele ist, die mit dem Geist wieder inkarniert. Darüber werden wir vielleicht später sprechen.
Ich glaube, dass wir uns nicht vorstellen könnten, in welchem Grad der Geist mittels der Seele Herrschaft über die Materie haben könnte; Doch der Meister erlaubt in der Unterweisung 264, dass wir uns eine Idee davon machen:
„Ihr fragt, wie sie damals meine menschliche Gestalt sahen, und einer meiner Jünger Mich sogar berühren konnte, obwohl Ich nicht mehr zur Menschenwelt gehörte? — Ihr müsst noch vieles von Mir lernen, um die Wahrheit all dessen, was Ich euch vor Augen geführt habe, zu erkennen. Aber alle Geheimnisse werden sich zur rechten Zeit auflösen. Vorerst braucht ihr nur zu wissen, dass es zwischen der göttlichen Natur und der Natur des Menschen viele andere gibt, derer sich der Herr für seine hohen Ziele bedient.
Christus war in seinen Offenbarungen und Unterweisungen seiner Zeit lange voraus, damit der Mensch, wenn die Zeiten kommen würden, in denen er für das Geistige erwachen und sich für all das interessieren würde, was sich auf jenes höhere Leben bezieht, auf Schritt und Tritt in Jesus den Meister entdeckt, der seinen Kindern alles offenbarte, sagte und vermachte.“ (9.264.44-45)
Diese zwischen dem Menschen und dem Göttlichen liegende Natur ist eine Natur, welche die entwickelten Geister erlangen, und bei welcher sie, um sich auf der materiellen Ebene zu bekunden, ihre Seele gebrauchen, welche sich mit dem Geist entwickelt hat.