1. Ich empfange dich, geliebtes Volk, und in dir die Menschheit, welche meine Tochter ist. In dieser Zeit, in der Ich Mich durch das Verstandesorgan des Menschen kundtue, gebe Ich euch Kraft, damit ihr zum Weg der Vollkommenheit zurückkehrt, eure Lebensführung bessert und in eurem eigenen Herzen den Klang meiner göttlichen Stimme spürt. Ich arbeite an euch in dieser dafür günstigen Zeit, damit ihr euren Geist erhebt, der heute schläft, sodass ihr euer Herz empfindsam macht. Denn Ich will in ihm nicht nur als ein vorübergehender Besucher sein, sondern als ein ewiger Bewohner, da ihr gerade in ihm nach meinem Willen meinen Tempel erbauen sollt.
2. Ich bin dasselbe Göttliche Wort, das sich in der Zweiten Zeit in einer körperlichen Gestalt offenbarte, die Jesus genannt wurde, die mit euch zusammenlebte und euch die Sanftmut Seines Wortes brachte, die in Seinem vollkommenen Vorbild enthalten war. Jetzt bediene Ich Mich der menschlichen Instrumente, die Ich zubereitet habe und die schon vor ihrer Geburt für die Erfüllung dieser erhabenen Mission vorherbestimmt waren.
3. Ich habe euch gesagt, dass diese Erde nicht euer wahres Vaterland ist, denn es gab wirklich eine Zeit, in der ihr den Himmel als Wohnung hattet und beim Himmlischen Vater wart. Als ihr noch nicht zu diesem Planeten herabgekommen wart, wart ihr in der geistigen Heimat, wo alles Licht und Wahrheit ist. Aber diesen Eindruck habt ihr nicht fest in euren Geist eingeprägt, und darum lässt euer Gedächtnis euch im Stich und ihr erinnert euch an nichts aus jenem Leben, von eurem Aufenthalt in dem, was ihr Himmel nennt, welcher nicht dem entspricht, was ihr euch mittels eures Verstandes in dieser Welt, die ihr Erde nennt, vorstellt.
4. Vor eurer Erschaffung wart ihr in Mir; danach, als geistige Geschöpfe, wart ihr an dem Ort, wo alles in vollkommener Harmonie schwingt, wo die Essenz des Lebens und die Quelle des wahren Lichts ist, von dem Ich euch nähre.
5. Der Schmerz wurde nicht vom Vater geschaffen. In den Zeiten, von denen Ich zu euch spreche, hattet ihr keinen Grund zum Seufzen, ihr hattet über nichts zu klagen, ihr fühltet den Himmel in euch selbst, denn in eurem vollkommenen Leben wart ihr das Sinnbild dieses Daseins. Aber als ihr jene Heimstatt verließet, gab Ich eurem Geist ein Gewand und ihr sankt immer tiefer. Hernach entwickelte sich euer Geist Schritt für Schritt, bis er zu der Daseinsebene gelangte, wo ihr euch jetzt befindet und wo das Licht des Vaters strahlt.
6. Ich bin der Meister der Liebe; wenn ihr daher nicht auf meinen Wegen wandelt und die Menschen nicht mit der Liebe liebt, die Ich euch gelehrt habe, trifft euch der Schmerz aufgrund eures Ungehorsams. So gewinnt ihr mit jedem neuen Fall weitere Erfahrung.
7. Der Mensch als Gottes Geschöpf ist ein Bruder aller Geschöpfe von dieser und den anderen Welten, denn jede Lebensform ist ein Gedanke des Vaters in unterschiedlicher Kundgebung. Da ihr mit Vernunft begabt seid, so begreift, dass ihr ein Teil dieser Schöpfung seid und in diesem Sinne Geschwister aller Wesen und ihr müsst euch in bewusster Form über die Stellung klar sein, die ihr in der Schöpfung einnehmt, im göttlichen Plan und im universellen Konzert. Warum handelt ihr nicht im Einklang mit der Mission, die Ich euch offenbart habe? Seid Apostel meiner Lehre, in der klaren Erkenntnis, dass ihr euch von Stufe zu Stufe entwickeln müsst. Habt Erbarmen mit euch selbst, nähert euch so schnell wie möglich dem Weg des Heils, welcher kein anderer als jener der vollkommenen Liebe ist, die in diesem einfachen Lehrsatz enthalten ist: „Liebt Gott mehr als alles Geschaffene und euren Nächsten wie euch selbst.“
8. Lehrt eure Menschenbrüder nicht nur mit Worten, sondern mit euren Werken der Liebe. Obwohl Ich das Wort des Vaters bin, wurde Ich in der Zweiten Zeit Mensch, um euch mit meinem eigenen Vorbild zu lehren, die göttlichen Gesetze zu befolgen. Denn wenn Ich euch nur mit meinen Worten gelehrt hätte, hättet ihr gesagt: „Er redete und vollbrachte kein einziges Werk.“ Daher war Ich unter meinen Jüngern immer als Meister.
9. Bewahrt meine göttlichen Lehren und Beispiele, sie werden morgen wie ein Stab sein. Bittet Mich in diesen Augenblicken, in denen Ich Mich durch den Wortträger kundtue und sofern eure Bitten edel und gerecht sind, werde Ich sie erhören. Doch wenn ihr grundlos bittet, so seid gewärtig, dass Ich euch nur das geben werde, was ihr empfangen sollt. Bringt Mir geistige Verehrung dar und seid nicht wie jene, welche Kirchen und Altäre errichten, die mit Gold und Edelsteinen bedeckt sind, die lange Wallfahrten unternehmen, sich mit rohen und grausamen Geißelungen züchtigen, unter Lippengebeten und Gebeten sich auf die Knie werfen und die doch noch nicht fähig waren, Mir ihr Herz zu übergeben. Ich habe euch über das Gewissen ermahnt, und darum sage Ich euch: Wer redet und davon spricht, was er tat und es ausposaunt, hat keinerlei Verdienst beim Himmlischen Vater.
10. Wenn ihr auf den geraden Wegen des Herrn wandeln wollt, so tut, was Ich euch in meinem Wort, meinen Beispielen und mit meiner Liebe gelehrt habe. Seid demütig, vergeltet Böses durch Gutes, ohne dass euch die menschliche Undankbarkeit wichtig ist. Nehmt euer Kreuz geduldig auf euch und folgt Mir nach.
11. Ich, das Wort, wurde in der Zweiten Zeit Mensch, um euch meine göttliche Liebe zu zeigen. Ichverschmähte es nicht, im menschlichen Fleisch unter euch zu leben. Ich wollte ein Kind dieser Menschheit sein, um Mich ihr stärker zugehörig zu fühlen, und damit sie Mich aus größerer Nähe erlebe. Jene Frau, die ihren Schoß darbot, damit in ihr das Wort Mensch würde, war aufgrund ihrer Reinheit und Unschuld der würdige Tempel, um derentwillen Ich sie als menschliche Mutter gewählt hatte. Maria war die Blüte eines Geschlechts, das viele Generationen, bevor sie geboren werden sollte, vom Herrn zubereitet worden war.
12. Die mütterliche Liebe, deren Wesen und Zärtlichkeit im Vater ist, inkarnierte in Maria − jener Jungfrau, welche eine Blume der Reinheit und Unschuld war.
13. Maria als Frau ist die Verkörperung der universellen Mutter, ist die mütterliche Liebe, die in meiner Göttlichkeit existiert und welche Frau wurde, damit es im Leben der Menschen ein Licht der Hoffnung gäbe. Maria als Geist ist die göttliche Zärtlichkeit, die zur Erde kam, um über die Sünden der Menschheit zu weinen. Ihre Tränen vermischten sich mit dem Blut des Sohnes, um die Menschen zu lehren, ihre Aufgabe zu erfüllen. In der Ewigkeit erwarten ihre offenen Arme liebevoll die Ankunft ihrer Kinder.
14. Seit Anbeginn der Menschheit wurde euch das Kommen des Messias geweissagt; auch Maria wurde euch angekündigt und verheißen.
15. Jene, die die göttliche Mütterlichkeit Marias leugnen, verkennen eine der schönsten Offenbarungen, welche die Gottheit den Menschen gegeben hat.
16. Jene, die die Göttlichkeit Christi anerkennen und Maria verleugnen, wissen nicht, dass sie sich des Besitzes des zartesten und lieblichsten Wesenszuges berauben, der in meiner Göttlichkeit existiert.
17. Wie viele gibt es, welche die Schriften zu kennen glauben und doch nichts wissen, weil sie nichts verstanden haben; und wie viele gibt es, welche trotz ihrer Meinung, die Sprache der Schöpfung entdeckt zu haben, im Irrtum leben!
18. Der mütterliche Geist ist liebevoll in allen Wesen tätig, ihr könnt sein Abbild überall erblicken. Seine göttliche Zärtlichkeit ist als gesegneter Same in die Herzen aller Geschöpfe gefallen und jedes Reich der Natur ist ein lebendes Zeugnis von ihr, und jedes Mutterherz ist ein vor jener großen Liebe errichteter Altar. Maria war eine göttliche Blüte, und die Frucht war Jesus.
19. Ich wurde Mensch in jenem Geschöpf, ein Meisterwerk der Liebe Gottes, um den Menschen die großen Geheimnisse meines Reiches zu offenbaren, indem Ich mit Werken und Worten der Liebe zu ihnen sprach.
20. Alles an Christus sprach, weil Er das Ewige Wort ist − dasselbe, dem ihr gerade lauscht.
21. Geliebte Jünger, studiert meine Unterweisungen mit Liebe und gutem Willen und ihr werdet schließlich alles verstehen, was Ich euch über die Zeiten hin offenbart habe.
22. Wahrlich, Ich sage euch, ihr und all jene, die diesem Werk auf den Grund gehen, werden die wahrhaftigen Ausleger der Schriften sein.
23. Die Geschichte meines Volkes ist voller Zeichen und Wunder, welche den Glauben jener Menschenscharen an das Dasein und die Macht Gottes entflammten — des lebendigen, unsichtbaren und wahren Gottes.
24. Das Zeugnis dessen, was jenes Volk sah und erlebte, ging in die Geschichte ein und es wurde in Schriften festgehalten, welche alle Generationen bis in eure Tage gekannt haben. Aber jene Zeugnisse sind jetzt auf Menschen ohne Glauben und ohne geistige Zubereitung gestoßen, welche, um glauben zu können, es für notwendig halten, darüber nachzudenken, zu grübeln und zu forschen und alles ihrer Wissenschaft, ihrer Vernunft und Logik zu unterwerfen. Diese Menschen haben gezweifelt, andere sind verwirrt worden, einige haben es verneint und manche haben darüber gespottet.
25. Es ist nur natürlich, dass jene, die die göttliche Wahrheit zu finden versuchen, indem sie dieselbe mit ihren Augen oder ihrem beschränkten Verstand suchen, keine drei Schritte tun, ohne dass sie gestrauchelt sind oder in einen Abgrund geraten sind. Den Weg zur Wahrheit kann nur der Geist finden.
26. Es ist notwendig, dass Ich euch sage, dass das Zeugnis der Menschen, die Mir nachfolgten, wahrhaftig war; das, was sie der Nachwelt vermachten, war richtig. Sie stellten die Lehren dar, die sie mit ihrem schlichten und unschuldigen Glauben aufgenommen hatten — so, wie sie dieselben sahen und wie sie alle Geschehnisse erfasst hatten.
27. All jene Ereignisse, Werke und Prüfungen, von denen die Alten zu euch sprechen, enthalten eine Wahrheit, ein Licht, eine Offenbarung. Jene glaubten, ohne nachzuforschen, weil sie die Ereignisse miterlebten. Euch obliegt es, den Dingen auf den Grund zu gehen und dann zu glauben, um den geistigen Gehalt aus dem herauszuziehen, was euch offenbart worden ist.
28. Alles hat eine so einfache und einleuchtende Erklärung. Aber Ich sage euch noch einmal, dass, um sie zu finden, der Geist beim tiefen Nachdenken Fortschritte machen muss.
29. Groß wird das Erstaunen dieser vermaterialisierten Menschheit sein, wenn selbst ihre Wissenschaft und ihre Beobachtungen ihr die Wahrheit vieler jener Geschehnisse beweisen, die sie nicht annehmen wollte. Dann wird sie überrascht sagen: „Es war die Wahrheit“. Doch all das, was ihr heute Wunder nennt, ist nichts anderes als die materielle Verwirklichung einer göttlichen Botschaft − einer Botschaft, deren Stimme euch unablässig von etwas spricht, das jenseits eures Planeten und eures Verstandes ist − von etwas, das direkt von meinem Geist zu eurem gelangt.
30. Heute ist meine Liebe in euch. Ich höre eure Bitten, selbst die leiseste eurer Klagen. Ich will, dass ihr lernt, mit eurem Vater zu sprechen. Aber denkt nicht, dass Ich nur zu euch gekommen bin. Nein, Ich bin auf alle meine Kinder hernieder gekommen, denn das Wehgeschrei dieser Menschen gelangte bis in die Himmelshöhen wie ein Angstruf, wie ein Flehen nach Licht.
31. Wenn ihr mein Wort in dieser Form empfangt, fragt ihr euch innerlich, ob Ich als Vater oder als Richter komme. Dann sage Ich euch, dass, schon bevor ihr mein erstes Wort dieses Tages vernehmt, das Gewissen euch bereits jede eurer Verfehlungen und auch jedes eurer guten Werke angezeigt hat.
32. Doch wenn Ich euch in meinem Wort richten sollte — warum fürchtet ihr euch? Geht mein Gericht nicht aus der Liebe hervor, die Ich euch entgegen bringe?
33. Ich erwecke euch, damit euch die Prüfungen nicht unvorbereitet treffen, damit die Unwetter und Wirbelstürme dieser Zeit euch nicht vom Licht trennen.
34. Gewiss ist dies eine Zeit der Heimsuchungen, weshalb es notwendig ist, stark und zugerüstet zu sein, um nicht zu unterliegen.
35. Das Leben auf der Erde ist für den Menschen immer von Prüfung und Sühne begleitet gewesen; doch niemals war dieser Entwicklungsweg so voll von Schmerz gewesen wie jetzt, niemals war der Kelch so voller Bitternis.
36. In dieser Zeit warten die Menschen nicht bis zum Erwachsenenalter, um sich dem Lebenskampf zu stellen. Wie viele Geschöpfe kennen schon von Kindheit an Enttäuschungen, das Joch, Schläge, Hindernisse und Misserfolge. Ich kann euch noch mehr sagen: In diesen Zeiten beginnt der Schmerz des Menschen, noch bevor er geboren wird, das heißt schon im Schoß seiner Mutter.
37. Groß ist die Sühne der Wesen, die in dieser Zeit zur Erde kommen! Doch sollt ihr daran denken, dass alles Leid, das auf der Welt existiert, das Werk der Menschen ist. Gibt es eine größere Vollkommenheit in meiner Gerechtigkeit als zuzulassen, dass dieselben, die den Weg des Lebens mit Dornen besäten, diese jetzt ernten müssen?
38. Ich weiß, dass nicht alle den gleichen Schuldanteil an dem Chaos haben, das ihr erlebt. Das ist wahr. Aber Ich sage euch, dass die, die nicht die Verursacher des Krieges sind, für den Frieden verantwortlich sind.
39. Dir, Volk, sage Ich: Hab Erbarmen mit dir und deinen Nächsten. Doch damit dies Erbarmen wirksam wird, erkennt eure Geistesgaben durch das Studium meines Werkes. Wer seine Mitmenschen liebt, liebt Mich, denn sein Mitmensch ist mein viel geliebtes Kind.
40. Du bist ein Volk, das Ich für das Gebet zubereite, für das Lehren der Wahrheit, für das Heilen. Das Leben mit seinem Elend, seinen Mühsalen und Bitternissen ist wie eine Wüste geworden. Doch Ich sage euch, dass ihr nicht stehen bleiben oder in der Wüste ausharren sollt, denn dann werdet ihr nicht den wahren Frieden kennenlernen.
41. Habt das Beispiel Israels vor Augen, von dem die Geschichtsschreibung berichtet, als es lange Zeit durch die Wüste irren musste. Es kämpfte, um der Gefangenschaft und dem Götzendienst Ägyptens zu entkommen, aber auch, um ein Land des Friedens und der Freiheit zu erreichen.
42. Heute gleicht diese ganze Menschheit jenem Volk in der Gefangenschaft des Pharao. Man auferlegt den Menschen Glaubensbekenntnisse, Doktrinen und Gesetze. Der größte Teil der Nationen sind Sklaven anderer, die stärker sind. Harter Überlebenskampf und Zwangsarbeit unter den Peitschenhieben des Hungers und der Erniedrigung sind das bittere Brot, das heute ein großer Teil der Menschheit isst.
43. All dies bewirkt immer mehr, dass in den Herzen der Menschen eine Sehnsucht nach Befreiung, nach Frieden, nach einem besseren Leben entsteht.
44. Das Getöse des Krieges, das menschliche Blut, das vergossen wird, die Selbstsucht, das Machtstreben und der Hass, die auf tausenderlei Weise Früchte tragen, erwecken die Menschen aus ihrer tiefen Lethargie. Doch wenn dies Sehnen aller meiner Kinder sie in einem einzigen Ideal vereint, so wie sich das Volk Israel in Ägypten unter der Inspiration Moses‘ einte — welcher Mensch, welche Drohung, welche Macht könnte dann diese Herzen aufhalten? In Wahrheit niemand, denn in dieser Sehnsucht wird mein Licht sein, in diesem Kampf wird meine Kraft zugegen sein, in diesem Ideal werden meine göttlichen Verheißungen wirksam sein.
45. Braucht die Welt, um sich von ihren Ketten zu befreien, einen neuen Moses? Ich sage euch, dass die Unterweisung, die Ich euch in dieser Zeit gebracht habe, das Licht ist, das Moses inspirierte. Es ist Wort der Gerechtigkeit und Prophetie, es ist Kraft, die den Schwachen, den Furchtsamen, den Feigen aufrichtet und ihn in einen Mutigen, Entschiedenen, Inbrünstigen verwandelt. Es ist Gesetz, das auf den Weg der Wahrheit leitet und führt; es ist Manna, das in den langen Tagen der Wanderschaft am Leben erhält, und schließlich ist es Befreiung, ist Frieden, ist Wohlergehen für die Menschen guten Willens.
46. Du fühlst dich durch mein Wort ermutigt, Volk, und als ob ein wunderbarer Balsam auf eure Wunden nieder träufelt, fühlt ihr euch gestärkt, erneuert, voll Hoffnung auf den Morgen. Daher frage Ich euch: Glaubt ihr nicht, dass, wenn ihr die gleiche Botschaft den unterdrückten Völkern der Erde bringt, sie bei ihnen dasselbe Wunder bewirken würde?
47. Darum sage Ich euch immer wieder, dass ihr euch vorbereiten sollt, damit ihr den Zeitpunkt nicht verzögert, an dem ihr als Boten dieser inspirierten Botschaft euch aufmachen könnt. Wenn Ich euch sage, dass ihr euch vorbereiten sollt, so deshalb, weil diese gute Kunde auf solche Weise verbreitet werden soll, dass sie nicht Anlass für einen Schmerz ist, dass sie keinen brudermörderischen Streit hervorruft oder ein einziger Tropfen Blut ihretwegen vergossen wird.
48. Meine Botschaft ist überzeugend, sanft, voll Wahrheit. Sie berührt sowohl das Herz und spricht ebenso den Verstand an und überzeugt den Geist.
49. Hört Mich, studiert, setzt in die Tat um und ihr werdet in der Lage sein, für die Menschen Breschen zum Glauben, zum Licht, zur Freiheit und zum Frieden zu schlagen.
50. Dafür lehre Ich euch die vollkommene Verehrung meiner Göttlichkeit. Ich will, dass ihr begreift, dass ihr nur zu Mir beten sollt, denn Ich bin der Geber ohne dessen Willen oder Zulassung nichts geschieht.
51. Maria, eure Himmlische Mutter, ist Besitzerin von Gaben und Gnaden. Wenn also eure Erhebung gering ist oder eure unzureichende Erhebung euch unwürdig macht, mit Mir zu sprechen, so betet zu ihr, sucht ihren Beistand und ihre Fürsprache und wahrlich Ich sage euch, auf diesem Weg werden eure Bitten schnell zu Mir gelangen.
52. Ich gebe euch diese Erläuterungen, weil ihr den Geist vieler Gerechten zu Gottheiten gemacht habt, die ihr bittet und anbetet, als ob sie Götter wären. Welche Unwissenheit, oh Menschheit! Wie können Menschen die Heiligkeit und Vollkommenheit eines Geistes nur nach seinen menschlichen Werken beurteilen?
53. Ich bin der Erste, euch zu sagen, dass ihr den guten Vorbildern nacheifern sollt, welche eure Brüder und Schwestern mit ihren Werken, mit ihrem Leben und ihrer Tugend geschrieben haben, und Ich sage euch auch, dass ihr beim Gedenken an sie ihren geistigen Beistand und ihren Einfluss erhoffen dürft. Doch warum errichtet ihr ihnen Altäre, die nur dazu dienen, die Demut jener Geister zu beleidigen? Warum schaffen die Menschen Kulte zu ihrem Gedächtnis, als ob sie Gott wären, und setzen sie an die Stelle des Vaters, den sie vergessen, da sie ihre Geschwister anbeten? Wie leidvoll ist für diese der Ruhm gewesen, den ihr ihnen hier habt zuteil werden lassen!
54. Was wissen die Menschen von meinem Urteil über jene, die sie Heilige nennen? Was wissen sie vom geistigen Leben jener Wesen oder von dem Platz, den sich jeder von ihnen vor dem Herrn verdient hat?
55. Niemand soll meinen, dass Ich mit diesen Offenbarungen die Verdienste aus euren Herzen tilgen will, welche meine Diener unter euch erworben haben. Im Gegenteil, ihr sollt wissen, dass die Gnade, die sie bei Mir gefunden haben, groß ist und dass Ich euch vieles durch ihre Gebete gewähre. Aber es ist notwendig, dass ihr eure Unwissenheit beseitigt, aus welcher der religiöse Fanatismus, das abgöttische Wesen und der Aberglaube entspringen.
56. Wenn ihr fühlt, dass der Geist jener Wesen eure Lebenssphäre umgibt, so vertraut ihnen, da sie Teil der Geistigen Welt sind, damit sie und ihr im Weg des Herrn vereint das Werk geistiger Brüderlichkeit vollbringen — jenes Werk, das Ich als Resultat aller meiner Unterweisungen erwarte.
57. Ich lehre euch in dieser Form, damit ihr eure Aufgabe mit reinem Herzen vollbringt.
58. Wahrlich, dies Dasein ist ein neuer Entwicklungsabschnitt für euren Geist, welcher ein Werk, das ihm anvertraut worden war, unvollendet gelassen hatte und welchem jetzt die Gelegenheit gegeben worden ist, dasselbe auf dem Weg zur Vollkommenheit ein wenig weiter voranzubringen.
59. Auch Ich, der Göttliche Meister, musste zu den Menschen zurückkehren, weil mein Werk von damals unvollendet blieb. Manche lehnen diese Behauptung ab und sagen, dass das Werk Jesu seinen Abschluss fand, als Er am Kreuz starb. Doch dies sagen sie, weil sie vergessen haben, dass Ich euch meine Rückkehr ankündigte und versprach. Doch sollt ihr, denen Ich jetzt diese Lehren offenbare, begreifen, dass für Mich die Reinkarnation nicht unbedingt nötig ist, denn in meinem Geist liegt die Macht, Mich der Menschheit auf tausenderlei Weise zu offenbaren. Auch bin Ich nicht auf der Suche nach Vervollkommnung meines Geistes zurückgekommen. Wenn Ich jetzt zu euch komme, geschieht es nur, um euch weiterhin den Pfad zu zeigen, der euch zum Licht führt. Erinnert euch, dass die Propheten euch in der Ersten Zeit sagten: „Er ist die Pforte“. Sagte Ich euch nicht außerdem, als Ich Mensch wurde unter euch: „Ich bin der Weg“? Sage Ich euch nicht jetzt: „Ich bin der Gipfel des Berges, den ihr derzeit ersteigt“?
60. Wahrlich, Ich sage euch, Ich bin immer in der Vollkommenheit gewesen. Heute macht es Mir Freude, euch sicher auf meinem Weg gehen zu sehen. Morgen wird universeller Jubel sein, wenn ihr alle in der Geistigen Heimat lebt, welche schon seit langem die Ankunft der Kinder des Herrn erwartet.
61. So spreche Ich zu eurem Geist, weil Ich weiß, dass er nun diese Lehre begreifen kann und Ich ihm sagen kann, dass er kein Kind dieser Erde ist, dass er sich hier auf dieser Welt nur als Gast betrachten soll, weil sein wahres Vaterland geistig ist.
62. Fasst dies Wort in seinem rechten Sinn auf, denn sonst könntet ihr schließlich denken, dass meine Lehre gegen jeden menschlichen Fortschritt gerichtet ist. Doch es wäre nicht gerecht, wenn ihr solche Irrtümer eurem Vater zuschreiben würdet, welcher nur die Vervollkommnung Seiner Kinder auf ihren unterschiedlichen Lebenswegen erstrebt.
63. Das, was meine Gerechtigkeit unversöhnlich verfolgt, ist das Böse, das im Menschenherzen verschiedene Formen annimmt und sich zuweilen in egoistischen Gefühlen, in niederen Leidenschaften, in maßloser Habgier und selbst als Hass äußert.
64. Jünger, studiert genau, was Ich euch jetzt in bildlichem Sinn sage: Das Leben ist ein Baum, seine Zweige sind unzählbar und von diesen Zweigen gibt es nicht zwei, die gleich sind, doch jeder davon erfüllt seine Aufgabe. Wenn eine Frucht missrät, wird sie vom Baum abgestoßen, und wenn ein Zweig Wildwuchs zeigt, wird er beschnitten, denn vom Baum des Lebens sollen nur Früchte des Lebens hervorgehen.
65. Wahrlich, Ich sage euch, jede Wissenschaft, die Böses verursacht hat, und jede Religion, die nicht wirkliches Licht verbreitet hat, könnt ihr als Zweige und Früchte betrachten, durch die der Saft des Lebensbaumes nicht fließt, weil sie von ihm abgestoßen wurden.
Mein Friede sei mit euch!