Unterweisung 129

1. Aus meinem Reich komme Ich zur Heimstatt des Menschen und suche die Lampe seines Glaubens. Ich habe an jedes Herz geklopft, um in jedem den guten Willen zu erkennen, auf meinen Ruf herbeizueilen. In einigen fand Ich ein Heiligtum, erleuchtet von der Flamme einer Lampe, in anderen nur Finsternis. Die einen sind reine Stätten, wo Ich eintreten kann, die anderen sind beschmutzt und sie müssen sich erst läutern, um Mich zu empfangen. Doch sie alle segne Ich mit derselben Liebe.

2. Der an eure Türen klopft, kommt nicht mit königlichen Gewändern, obwohl er ein König ist. Er kommt im Gewand eines Wanderers und auf der Suche nach einer Herberge. Wann immer Ich euch aufgeweckt sehe, wachsam und Mich erwartend, ergießt sich mein Wort wie ein unerschöpflicher Strom in euch, um eure Herzen fruchtbar zu machen. Dieses Herz, das in eurem Inneren schlägt, ist ein geeigneter Boden, um den göttlichen Samen zu säen. Euer Geist ist der Tempel der Göttlichkeit, er ist meine Heimstatt. Euer Gewissen ist der Dolmetscher meiner Stimme der Gerechtigkeit und die Stütze meines Zepters. Alle diese Kräfte sagen euch, dass ihr nicht unabhängig seid, sondern dass ihr aus einem allmächtigen Wesen stammt, dem ihr euren Willen unterwerfen müsst, da Es vollkommen ist.

3. Der Vater naht sich Seinen Kindern, um von ihnen ihre Verdienste als beste Ernte einzuholen, und nicht nur die Tränen eurer Leiden; denn sie sind es nicht, die Ich in meinen Kornkammern einlagere. Fast immer ist euer Weinen die Frucht eures Ungehorsams gegenüber meinem Gesetz. Nur selten weint ihr aus Liebe oder aus Reue.

4. Verhärtet habe Ich euer Herz in dieser Zeit vorgefunden. Doch wenn Ich in der Ersten Zeit mein Gesetz in Stein meißelte, warum sollte Ich es in dieser Zeit nicht in das Felsgestein eures Herzens prägen? Dort werde Ich euch die Macht meines Wortes zeigen und nicht nur ein Blatt, sondern ein Buch schreiben, das Geheimnisse meiner verborgenen Weisheit enthält, die nur Ich offenbaren kann.

5. Ich spreche zu euch als Vater und als Meister; doch wenn Ich zu euch als Richter spreche, so fürchtet meine Gerechtigkeit, aber flieht nicht vor ihr, denn selbst diese Stimme ist ein Freund, und wenn sie euch zur Rechenschaft zieht, tut sie es, weil sie euch liebt. So zeige Ich Mich vor euren Augen, damit ihr Mich kennenlernen könnt. Wie könntet ihr das erreichen, wenn Ich ewig verborgen hinter einem Schleier des Geheimnisses leben würde? Begreift, dass es Mir ein Bedürfnis war, Mich nach und nach vor eurem Geist zu offenbaren, damit ihr Mich schließlich in all meiner Herrlichkeit schauen könnt. Wenn Ich Mich am Anfang eurer geistigen Entwicklung eurem Geist in meiner ganzen Größe gezeigt hätte, was hättet ihr gesehen, gefühlt oder verstanden? Nichts! Wenn ihr euch Mir nahe gefühlt hättet, hättet ihr eine unendliche Leere wahrgenommen, oder bei dem Bestreben, die tiefe Wahrheit zu begreifen, hättet ihr euren Verstand als unfähig gefunden und euren Geist als zu schwach. Heute ziehe Ich wieder ein wenig den Schleier von meinem Geheimnis beiseite, damit ihr euren Gott besser kennenlernt.

6. Wer ist blind, so dass er Mich nicht schauen kann? Wer ist unempfindsam, so dass er Mich nichtfühlen kann? Seit langem schon habe Ich euch darauf vorbereitet, Mich in dieser Form zu vernehmen, was so ist wie: Mein Antlitz schauen, wobei Ich euch zugleich auf kommende Zeiten vorbereite, in denen ihr mehr von Mir wissen müsst. Wenn ihr also nach Licht verlangt, wenn ihr Hunger und Durst nach Wahrheit habt, so hört Mir zu mit all euren Sinnen und Kräften, und ihr werdet Mich schauen. Gewöhnt euch nicht an dieses Wort als etwas Alltägliches und verfallt auch nicht in die Routine eines Gottesdienstrituals. Fasst meine Unterweisung nicht als irgendein irdisches Werk auf und bedient euch nicht derselben, um aus der Gutgläubigkeit oder den körperlichen oder geistigen Leiden eurer Mitmenschen Gewinn zu ziehen.

7. Die Zeit des Verstehens ist für euch gekommen, der Augenblick der Erleuchtung ist da, und nicht mehr fern ist der Zeitpunkt, an dem ihr euch aufmachen sollt, um dies Licht in anderen Herzen erstrahlen zu lassen. Ich gebe euch Empfindsamkeit und gebe euch Wissen, damit ihr eure geistige Mission erfüllt. Ihr alle seid fähig, den Bedürftigen einen lichtvollen Rat zu geben, um die Tränen dessen zu trocknen, der weint. Ich habe euch im Überfluss einen kostbaren Heilbalsam gegeben, der nicht einen Tag lang ungenutzt bleiben soll. Der Schmerz hat euch geläutert, damit ihr eure Geistesgaben entfalten könnt. Befleckt euch nicht von neuem mit der Sünde. Auch eure Lippen und euer Herz läuterten sich; die einen, um zu einem Born der Nächstenliebe und der guten Gefühle zu werden, und die anderen, damit sie das Reine, die Erhabenheit auszudrücken verstünden.

8. Hier ist meine Unterweisung, klar, durchsichtig wie das Wasser, mit dem ihr euren Durst löscht. Ich verwandle euer Herz in einen Brunnen, damit er dieses Wasser sammelt und ihr infolge seiner Durchsichtigkeit bis auf den Grund sehen könnt, was so ist, als ob ihr meinen Geist frei von jeder Form oder Verhüllung schauen würdet.

9. Hört mir zu, Jünger, denn von Mir geht alle Weisheit aus. Ich komme zu euch mit Worten und Werken, um euch in eurem Schlaf zu überraschen. Doch wahrlich, Ich sage euch, bevor Ich zu einem Volk oder einem Herzen komme, sende ich ihm einen Sendboten oder Wegbereiter, damit es Mich bei meiner Ankunft erkennen und empfangen kann. Fragt euch nun selbst, bei welchem meiner Eintreffen ihr wirklich vorbereitet wart, um Mich zu empfangen.

10. Die Propheten der Ersten Zeit, die das Kommen des Meisters ankündigten, wurden in den Städten verspottet, verfolgt und gesteinigt. Elias, der in dieser Zeit durch den Mund eines inspirierten und gerechten Mannes mit dem Namen Roque Rojas sprach, predigte in der Wüste, und sehr wenige vernahmen seine Stimme.

11. Wenn ihr das Ringen Moses‘ in jener Ersten Zeit betrachtet, werdet ihr gleichfalls den geringen Glauben, den Mangel an Zurüstung in den entscheidenden Augenblicken erkennen. Erinnert euch: Als Moses seinem Volk für die Nacht der Befreiung aufgetragen hatte, dass niemand schlafen solle und sie die Nachtstunden stehend im Gebet verbringen sollen, mit angezogenen Sandalen und den Wanderstab in der Hand, da gab es viele, die sich dem Schlaf überließen, und als sie dann erwachten, war das Volk bereits aufgebrochen. Und als Moses das Volk allein ließ, um auf dem Berge Sinai zu beten, fand er bei der Rückkehr die große Menge dem abgöttischen Kult hingegeben; sie hatte die Ankündigungen ihres Führers und Propheten über die Verheißungen Jehovas vollständig vergessen.

12. Niemals wollte Ich euch unvorbereitet antreffen oder euch sündigend oder schlafend im Schoß der Welt und des Fleisches überraschen. Deshalb habe Ich euch zuvor meine Boten gesandt, damit sie meine Stimme zu euch gelangen lassen, angefangen von der bescheidensten Hütte bis zum prächtigsten Wohnsitz. Sieben große Propheten ließ Ich im gleichen Volk geboren werden, damit sie ihm das Kommen des Heilands der Welt ankündigen sollten; sieben Männer, welche Geschwister jenes Volkes waren und dessen Blut und Sprache besaßen. In sie legte Ich meine Stimme, damit sie für die Armen und Unterdrückten wie ein Leuchtfeuer der Hoffnung wären, und eine Ankündigung des Gerichts für den Stolzen, den Bösen, den Ungerechten.

13. Als der Verheißene zu seinem Volk kam, folgten Ihm nur sehr wenige nach, nur jene, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit hatten. Doch jene, denen viele Ehren zuteilwurden, die voller Eitelkeit und Machtstreben waren und fühlten, dass der Zeigefinger meiner Gerechtigkeit auf sie deutete, diese waren es, die für den Sohn Gottes das Kreuz bereithielten.

14. Ihr sollt der Menschheit die Frohe Botschaft bringen, dass sie bereits in der Zeit des Heiligen Geistes lebt, dieser Zeit, die durch große Zeichen in der Natur angekündigt worden ist, um die Augen der Wissenschaftler für die Wahrheit zu öffnen, um das Herz des Sünders zur Umkehr zu bewegen und um die Welt zum Nachdenken zu bringen. Doch diese Menschheit, ohne diese Stimmen in ihrem wahren Sinn deuten zu wollen — da sie nicht alles materiellen Ursachen zuschreiben konnte — ist sie abergläubischen Ängsten erlegen. Daher ist mein Wort in dieser Zeit auf Herzen gestoßen, welche Felsen sind, womit für Mich eine neue Passion begann.

15. Das Licht, welches mein Geist in dieser Zeit auf euch ergossen hat, ist das Blut, das Jesus am Kreuz für die Menschheit vergoss. Als vorausgeschicktes Sinnbild dieser Offenbarungen habt ihr in der Ersten Zeit Lämmer geopfert und mit ihrem Blut die Türen eurer Häuser gekennzeichnet. Das Blut ist Leben, das Opfer Liebe. Die Liebe ist das Licht des Geistes. Dies ist zu allen Zeiten euer Merkmal oder Kennzeichen gewesen.

16. Oh Volk, das dieser Stimme gefolgt ist! Vergiss niemals, dass die Liebe des Herrn dich für eine große Mission gekennzeichnet hat. Dies göttliche Zeichen ist mein Kuss der Liebe, ist beschützende Kraft, Waffe und Schild.

17. Das Leben, das ihr heute durchquert, ist eine größere Wüste als jene, die Israel in der Ersten Zeit durchquerte. Doch wenn euch beim Durchwandern derselben nicht die Liebe und der Glaube fehlen, wird es keinen Mangel geben, noch Hunger oder Durst. Es wird Manna und Wasser geben, Oasen und Freuden auf der Lebensreise. Jene, die nicht vor dem heißen Sand fliehen, noch vor den Feinden zurückweichen, auch nicht auf dem langen Reiseweg müde werden, werden bald fühlen, dass sie zum Gelobten Land kommen. Doch jene, die unterwegs Bequemlichkeiten, Vergnügungen und die Mittel suchen, um groß zu werden, werden auf dem Weg stehenbleiben und ihre Ankunft vor den Toren der Stadt verzögern. Der Weg ist Aufwärtsentwicklung, die Wüste ist Prüfung für den Glauben und Stählung für den Geist.

18. Macht aus diesem Weg keinen Pfad nach eurem Geschmack, trachtet nicht danach, mein Gesetz und mein Werk eurem Leben, euren Gewohnheiten und Leidenschaften anzupassen. Ihr müsst euch meinem Gesetz anpassen.

19. Manchmal könnt ihr nicht verstehen, warum Ich euch so sehr liebe, warum Ich euch alle eure Verfehlungen vergebe. Dann zeige Ich euch eure Nächsten, damit ihr an ihnen das tut, was der Meister an euch getan hat.

20. Wer kann an der Güte meiner Unterweisungen in dieser Zeit zweifeln? Ich habe den Menschenwie einstens gesagt: „Liebt einander“, den Kindern: „Ehrt eure Eltern“, dem Mann: „Achte die Frau“, den Eltern: „Gebt euren Kindern ein gutes Beispiel“. Das ist keine Finsternis. Mein Same bringt Friede, Liebe, Eintracht. Ihr haltet damit jene Sühne auf, die von den frühesten Zeiten an von den Eltern auf die Kinder überging — eine leidvolle Wiedergutmachung, welche der Same gewesen ist, den ihr immer wieder gesät und geerntet habt. Es ist notwendig, dass jede Verfehlung abgewaschen wird, und wahrlich, Ich sage euch, keine Verfehlung entgeht meiner Gerechtigkeit. Es kann ein Jahr, ein Jahrhundert und selbst ein Zeitalter darüber vergehen, doch der Zeitpunkt des Gerichts wird kommen.

21. Liebt die Reinheit, lebt in Übereinstimmung mit dem Gesetz, das euch das Gewissen aufzeigt. Nutzt diese Zeiten der Unterweisung, damit ihr das, was ihr gelernt habt, zur Anwendung bringt. Schlaft nicht, während andere weinen, gewöhnt euch nicht an die Kriegsnachrichten. Bedenkt, dass diese Nachrichten voller Schluchzer, Klagen und Ängste sind. Begreift, dass diese Berichte, die zu euch gelangen, Schmerzensrufe eurer Geschwister sind. Es wäre besser für euch, wenn ihr aufgrund meines Wortes den Schmerz jener Menschen fühltet und zu Mitleid angeregt für sie betet und Verdienste erwerben würdet, damit sie Frieden finden und der Krieg nicht auch eure Nation überzieht, und ihr dann, während ihr einen sehr bitteren Kelch trinkt, ausruft: „Jetzt begreife ich, was jene Völker durchgemacht haben!“

22. Was würde aus diesem Volk, das Ich zusammengeführt habe, wenn Ich es nicht mit Wortender Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe lehrte? Glaubt ihr nicht an mein Wort dieser Zeit, weil Ich es euch durch meine Kinder zu Gehör bringe?

23. Wenn ihr die Propheten der Ersten Zeit auf der Straße getötet habt und später meine Apostel dem Martyrium unterworfen habt, so sage Ich euch, dass es auch Tod ist, den ihr diesen Stimmträgern verursacht, wenn das Wort, das von ihren Lippen kommt, nicht geglaubt wird. Seid ihr so sehr von euren körperlichen Sinnen versklavt, dass ihr die göttliche Essenz dieses Wortes nicht fühlt? Erinnert euch, dass Ich euch sagte: „Der Baum wird an seiner Frucht erkannt.“

24. Ich bereite euch auf die Zeit vor, in der ihr mein Wort nicht mehr vernehmt, denn dann werden euch die Menschen das Volk ohne Gott nennen, das Volk ohne Gotteshaus, weil ihr keine prächtigen Kirchengebäude haben werdet, um Mich zu verehren, noch feierliche Kulthandlungen zelebrieren werdet, noch Mich in Bildnissen suchen werdet. Aber Ich werde euch ein Buch als Testament hinterlassen, das eure Schutzwehr in den Prüfungen und der Weg sein wird, auf den ihr eure Schritte lenkt. Diese Worte, die ihr heute durch den Stimmträger vernehmt, werden morgen den Schriften entströmen, damit ihr euch erneut daran erquickt und sie von den Menschenscharen vernommen werden, die zu dieser Zeit hinzukommen werden.

25. Verachtet nicht das in anderen Zeiten Niedergeschriebene, denn ihr würdet fanatisch sein. Lasst euch nicht von Leidenschaft beherrschen, und lernt euren Geschwistern Achtung entgegenzubringen, die zu anderen Zeiten mit ihrer Liebe, ihrem Glauben und selbst mit ihrem Blut Seiten jenes Buches schrieben, in welchem die Namen und das Vorbild derer stehen, die von meiner Wahrheit Zeugnis abgelegt haben.

26. Liebt ihr Mich und erkennt ihr Mich? Liebt ihr Maria, eure Himmlische Mutter? Unter jenen Buchseiten gibt es nämlich eine, die mit dem Blut eures Erlösers und mit den Tränen Marias geschrieben ist, Jener, die in ihrem Busen die mütterliche Liebe Gottes birgt.

27. Wenn ihr wollt, dass die neuen Generationen das Dritte Testament achten, so achtet ihr die früheren Testamente.

28. Die großen Heimsuchungen werden die Welt erschüttern und dann werden die Menschen dem neuen Offenbarungsbuch Aufmerksamkeit schenken, das sie fest wie einen Felsen antreffen soll, eingeprägt im Herzen eines Volkes.

29. Versteht mein Wort richtig. Viel habe Ich von meiner Abwesenheit und meinem Abschied zu euch gesprochen. Doch begreift, dass Ich im bildlichen Sinn zu euch gesprochen habe. Ich werde dann zwar in dieser Form nicht mehr zu euch sprechen, aber könnt ihr euch vorstellen, dass Ich Mich von einem von euch entfernen kann, da Ich das Leben eures Geistes bin und für immer in ihm wohne? Werdet ihr aufhören können, die Stimme eures Vaters im Innern eures Wesens zu hören? Niemals, wenn ihr versteht, euch zuzubereiten.

30. Auf dieses Ziel bewegt ihr euch zu, zu diesem Zweck kam Ich, um euch mittels dieser Kundgebungen zu zurüsten. Wenn ihr vorbereitet seid, werdet ihr meine Stimme rein und klar vernehmen; wenn ihr es nicht seid, werdet ihr verwirrt sein und nichts als Zeugnis weitergeben können. Was werdet ihr dann übergeben, wovon wollt ihr sprechen nach dem Abschied meines Wortes?

31. Ich will — ohne dass ihr euch von einem natürlichen und einfachen Leben entfernt, und ohne dass ihr in einen Zustand geratet, der für außerhalb des Normalen gehalten werden könnte −, dass ihr immer zubereitet bleibt und dass ihr in euren Herzen die Vergeistigung bewahrt, damit ihr zu irgendeinem Zeitpunkt, an dem ihr gerufen werdet, bereit seid, eure Mission zu erfüllen.

32. Ich habe euch gesagt, dass Ich 1950 die 144.000 Gekennzeichneten auf der Erde versammeln werde. Doch niemand weiß, an welchem Punkt der Erde Ich jene geboren werden lasse, die sich noch im Geistigen befinden, damit sie meinen Auftrag erfüllen.

33. Eure Bestimmung ist in Mir, denn Ich bin die Auferstehung und das Leben. Später werdet ihr wieder in der Geistigen Heimat zusammenkommen und von dort aus euer Werk vollenden.

34. Vergeistigt die Ausübung eurer Aufgabe. Schon rückt das Jahr 1950 näher und ihr sollt nichtunvorbereitet bleiben. Ich will euch eifrig eure Mission erfüllen sehen, aber nicht fanatisch. Nutzt die Zeit, die für den Geist Licht und Erlösung ist.

35. Obwohl die Menschheit einen weiten Weg hinter sich hat, bleibt sie noch immer geistig getrennt. Hat man etwa jedem Volk eine andere Wahrheit bekanntgegeben? Nein, die Wahrheit ist eine einzige.

36. Die geistige Gespaltenheit der Menschen ist darauf zurückzuführen, dass die einen von dem einen Zweig und die anderen von einem anderen Zweig Gebrauch machten. Es gibt nur einen Baum, seine Äste dagegen sind viele. Aber die Menschen haben meine Lehren nicht in dieser Weise auffassen wollen und die Auseinandersetzungen trennen sie und vertiefen ihre Meinungsverschiedenheiten. Jeder glaubt, die Wahrheit zu besitzen, jeder fühlt sich im Recht. Doch Ich sage euch: Solange ihr nur die Frucht eines einzigen Astes kostet und die der übrigen ablehnt, werdet ihr nicht zu der Erkenntnis gelangen, dass alle Früchte vom göttlichen Baum stammen, deren Gesamtheit die absolute Wahrheit darstellt.

37. Wenn Ich zu euch von diesen Wahrheiten spreche, so denkt nicht, dass der Meister die äußerlichen Kultformen der verschiedenen Religionen meint, sondern das grundlegende Prinzip, auf dem jede derselben beruht.

38. Ein starker Sturmwind wird nun fühlbar. Seine Windstöße lassen beim Schütteln des Baumes dessen verschiedenartige Früchte herabfallen und sie werden von denen gekostet werden, die sie zuvor nicht gekannt hatten. Daraufhin werden sie sagen: „Wie fehlgeleitet und blind sind wir gewesen, als wir — von unserem Fanatismus getrieben — alle Früchte zurückwiesen, die uns unsere Mitmenschen anboten, nur weil sie uns unbekannt waren!“

39. Ein Teil meines Lichts ist in jeder Menschengruppe, in jeder Gemeinschaft. Niemand rühme sich daher, die ganze Wahrheit zu besitzen. Begreift also: Wenn ihr weiter zum Kern des Ewigen vordringen wollt, wenn ihr weiter gelangen wollt, als wohin ihr gekommen seid, wenn ihr mehr über Mich und über euch erfahren wollt, dann müsst ihr zuerst die Erkenntnisse der einen mit denen der anderen vereinen und ebenso mit allen anderen. Dann wird aus dieser Harmonie ein klares und sehr helles Licht hervor strahlen, das ihr bisher auf der Welt gesucht habt, ohne es gefunden zu haben.

40. „Liebt einander“, dies ist meine Maxime, mein höchstes Gebot für die Menschen, ohne Unterschiede der Glaubensbekenntnisse oder der Religion.

41. Nähert euch einander durch die Erfüllung dieses höchsten Gebotes und ihr werdet Mich in jedem von euch gegenwärtig finden.

42. Seid aufmerksame Beobachter und ihr werdet erkennen, dass der Kampf der Weltanschauungen, Glaubensbekenntnisse und Religionen bereits beginnt. Das Ergebnis eurer menschlichen Auseinandersetzungen führt euch Schritt für Schritt in diese neue Schlacht.

43. Ach, wenn die Menschen doch aufnahmebereit wären, wann immer mein Licht sich ihnen naht; wie viel Schmerz und Verwirrung würden sie sich ersparen! Doch sie verstehen sich noch nicht vorzubereiten, um den Frieden zu empfangen. Sie suchen sich nur für den Krieg vorzubereiten oder zumindest für die Verteidigung.

44. Nachdem Ich all dies angekündigt und euch gewarnt habe, könntet ihr da noch in Bestürzung geraten wie irgendein Unwissender, wenn die Zeit des Kampfes gekommen ist?

45. Macht euch bereit für den Frieden, für die Harmonie, für die Versöhnung und die Brüderlichkeit.

46. Ihr werdet die großen Religionen sich gegenseitig angreifen sehen, die verwirrten Menschenmassen werden in wilder Flucht fliehen. Zu jener Stunde soll dies Volk volle Erkenntnis seiner Aufgabe haben, es soll frei von Vorurteilen, von Flecken oder Irrtümern sein, um seine Hand voll Erbarmen den nach Frieden, Trost, Licht und Gesundheit Bedürftigen entgegenzustrecken.

47. Erneuert euer Leben, vergeistigt eure Werke, studiert mein Wort, denn in ihm gebe Ich euch den Geschmack aller Früchte des göttlichen Baumes, damit — wenn eure Mitmenschen euch die Früchte anbieten, die sie besitzen und die sie angebaut haben — ihr in Kenntnis des Geschmacks der Frucht, die Ich euch gegeben habe, deren Frucht mit Liebe entgegennehmt, falls ihr sie rein findet, oder sie mit Güte zurückweist, falls ihr sie nicht lauter findet.

48. Der Geist besitzt einen höheren Sinn, der ihn befähigt, das Wahre, Reine, Vollkommene zu entdecken. Aber es ist notwendig, dass sich diese Gabe entwickelt, um keinem Irrtum anheimzufallen, das heißt, dass ihr euch von ungesunden Lehren nährt und das ablehnt, was wirklich Nahrung für euren Geist ist.

49. Ich werde euch meine Unterweisung geben; aber legt zuvor euren Kummer bei Mir ab, weint am Herzen des Meisters, erholt euch, und wenn ihr euren Schmerz beschwichtigt habt, wenn die Tränen auf euren Wangen getrocknet sind, so erhebt euren Geist, damit meine Lehre auf ihn kommt.

50. Ich will bei keinem meiner Jünger Hunger oder Durst sehen; Ich will euch befriedigt sehen, an meinem Tisch gegessen und getrunken zu haben. Nur so werdet ihr auf dieser Welt Werke tun können, die meiner würdig sind. Vergesst nicht, dass jeder Tag, der vergeht, den meines Abschieds näherbringt, und wer diese Zeit der Unterweisungen nicht nützt, wird sich später als Waise fühlen.

51. Nicht der Zufall ist es gewesen, der euch in meine Gegenwart geführt hat. Meine Stimme rief euch auf den Lebenswegen und meine Barmherzigkeit führte euch. Jetzt wisst ihr, dass ihr herbeigekommen seid, um die Aufgabe kennenzulernen, die zu erfüllen Ich euch auf die Erde gesandt habe. In meinem Wort habt ihr gelernt, was euer Ursprung und was euer Ziel ist. Ihr habt die Offenbarung erhalten, dass ihr Teil eines Volkes seid, das in drei Etappen das Manna des Geistes erhielt.

52. Wenn ihr alles, was im Volk Israel in den beiden ersten Zeitepochen geschah, ins Geistige übertragt, werdet ihr erkennen, dass dasselbe in der gegenwärtigen Zeit bei euch geschehen ist.

53. Das Leben jenes Volkes, seine Geschichte, ist eine Lehre für die ganze Menschheit, es ist ein Gleichnis, ist ein Buch, dessen steinerne Grundlagen das Gesetz waren, das Ich euch auf dem Sinai offenbarte. Sein Inhalt bewahrt die Stimme der Propheten, die Entwicklung eines Volkes, seine Kämpfe, seine Siege und seine Niederlagen, seine Freuden und seine Leiden. Auch ist in ihm das vollkommene Werke Christi unter den Menschen und die Mission derer, die Ihm nachfolgten.

54. Heute öffnet sich jenes Buch vor eurem Geist und ihr seht neue Lichtstrahlen aus ihm hervorbrechen, weil das, was in jenen Zeiten nicht verstanden wurde, euch heute erklärt worden ist. Heute kann euer Geist an die Tore des Jenseits pochen im Verlangen nach Weisheit. Heute erlaubt euch eure geistige Fähigkeit, dem Meister näherzukommen, damit Er euch die neuen Lektionen seiner göttlichen Geheimnisse zeigt.

55. Mein Volk, wenn auch in der Herrlichkeit meines Geistes Friede ist, kann Ich es nichtunterlassen, euch meine Hilfe zu senden, denn Ich sehe euch auf den Wegen der Welt gehen und Ketten der Mühsale und der Unvollkommenheiten mit euch schleppen.

56. Ihr durchquert eine Wüste und inmitten derselben habe Ich Palmen wachsen lassen, damit ihr Schatten und Erholung findet. Ich habe aus dem unfruchtbaren Felsen eurer Welt einen unerschöpflichen Quell hervorsprudeln lassen, damit ihr von ihm trinkt und keinen Durst mehr habt. Heute gebe Ich euch keine Felder auf der Welt, um sie zu bestellen; eure Felder werdet ihr in den Herzen finden. Die einen haben gerade mit der Bestellung begonnen, andere beenden ein schon lange begonnenes Werk und wieder andere ernten die Frucht ihrer Aussaat.

57. Die Familienväter sollen nicht den Vorwand vorbringen, dass sie viele Kinder haben, dass ihre Zeit einzig dem Erwerb des täglichen Brotes gewidmet ist und dass sie deshalb nicht daran denken können, den Anderen Gutes zu tun.

58. Die Männer sollen Mir nicht sagen, dass sie sich unfähig fühlen, mein Gesetz zu lehren. Euch allen sage Ich, dass es auf eurem Lebensweg mehr als genug Gelegenheiten gibt, bei denen ihr meinen Samen säen könnt, ohne eure Zeit zu vergeuden und ohne eure Pflichten zu vernachlässigen.

59. Dient Mir, und Ich werde euch dienen.

60. Euer Herz soll nicht enttäuscht sein, wenn ihr Liebe in eure Kinder oder in eure Mitmenschen sät und von ihnen nur Schmerz erntet. Ihr wisst genau, was Christus auf der Welt säte und was Er erntete. Doch Er wusste, dass die Ernte nicht auf der Welt stattfindet, sondern im Himmel, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Sucht auch ihr, Jünger, wenn ihr dem Meister in der Geduld nacheifert, nicht Belohnungen oder Vergütungen auf Erden, sondern wartet vielmehr bis zur Stunde eurer Seligkeit im Jenseits.

Mein Friede sei mit euch!