Unterweisung 130

Kundgabe an Gründonnerstag der Karwoche

1. Die Welt wird bei der Erinnerung an meine Passion tief bewegt. An diesem Nachmittag, an dem ihr jener Geschehnisse gedenkt und an dem mein göttlicher Strahl hernieder kommt, um dem Geist der Menschen innere Ruhe zu geben, sieht Jesus eure Ergriffenheit.

2. Ihr, die ihr Mich liebt und Mir als Apostel euer Leben anbietet, die ihr dem dürstenden Rabbi das kristallklare Wasser eurer Liebe darbringt, fühlt, dass sich in Wahrheit der Heilige Geist des Meisters unter euch befindet.

3. Nun ist es an der Zeit, dass der Geist der Wahrheit regiert und sich der religiöse Fanatismus aus den Herzen der Menschen entfernt.

4. In diesem Augenblick fühlt mein Geist eine sehr große Freude, weil Ich Mich unter meinen Jüngern befinde, denen Ich an meinem Tisch der Liebe den Wein anbiete; nicht den Wein der Traube, der nie aufhören wird, der Saft des Weinstockes zu sein, sondern mein eigenes geistiges Leben.

5. Die Zeit ist vorüber, in der Ich euch sagte, dass ihr euch an das Heilige Abendmahl erinnern sollt, indem ihr im Gedenken an Mich Brot und Wein zu euch nehmen sollt. Heute lehre Ich euren Geist, sich von dem Sinngehalt meiner Liebeslehre zu nähren und auf jede Symbolik zu verzichten.

6. Ich versuche nicht, euch an Leiden zu erinnern, die einer anderen Zeitepoche angehören, und dennoch weint ihr bei meiner Unterweisung, aber dieses Weinen soll aus Reue geschehen.

7. Die Welt ist ein Kelch voller Bitternis; doch Christus, das Wort des Vaters, kommt voll Liebe und setzt die Lehre der unbegrenzten Nächstenliebe fort, die Ich den Menschen gegeben habe. In dieser Zeit zeige Ich euch den Pfad, dem ihr folgen müsst, um die Erlösung von euren Sünden zu erreichen. Doch Ich will nicht, dass ihr nur Christus in euren Gedanken tragt, sondern dass ihr die Wahrheit Seiner Lehre durch Werke der Liebe bezeugt.

8. Seht, wie an diesem Tag viele meiner Kinder jenes Abendessen in irrtümlicher Weise versinnbildlichen, bei dem Ich zum letzten Mal mit meinen Jüngern vereint war; mein Wort, meine Lehre der Liebe sind verfälscht worden. In diesem Augenblick schenkt euch das göttliche Wort in direkter Verbindung mit allen Geistern Seine Liebe, so wie Er das Brot unter Seine Apostel austeilte.

9. Hier ist Christus, der Friedensfürst, den die Menschenmenge für einen Aufwiegler und Rebellen hielt. Erinnert euch, dass der Gottmensch zur Welt kam und sagte: „Dies sind meine Kinder, für die Ich selbst den letzten Tropfen meines Blutes hingeben werde.“ Heute, meine geliebten Kinder, spreche Ich in einfacher Weise zu euch. Damals sprach Ich in Gleichnissen zu euch und oftmals habt ihr Mich nicht verstanden, weil ihr meinen Worten einen falschen Sinn gegeben habt.

10. Menschheit, du wirst von Mir unendlich geliebt! Ich bin zu euch zurückgekommen; nicht so, wie ihr Mich in der Ersten Zeit gehört habt, noch wie ihr Mich in der Zweiten gesehen und gehört habt. Heute gebe Ich euch meine Unterweisung mittels eines durch meine Weisheit zubereiteten Gehirns.

11. Unter meinem Volk hat es immer sowohl solche gegeben, die ein Gefühl für Geistigkeit haben, als auch solche, die ausschließlich materielle Güter erstreben. In der Ersten Zeit gab es Situationen, bei denen die einen das Goldene Kalb anbeteten, während andere aus Furcht vor Jehova weinten; und in der Zweiten Zeit war im Kreis meiner Apostel einer, der von Mir die Vollmacht empfangen wollte, Steine in Gold zu verwandeln, wobei er als Vorwand angab, dass es gut wäre, die Armen, die Hunger hätten, mit Geld zu unterstützen. Darauf sagte Ich ihm: „Den Menschen Geld zu geben würde bewirken, dass sie es nicht mehr schätzen würden, da man es leicht bekommen kann.“ Und Ich fügte hinzu: „Wer Mir nachfolgt, soll arm sein wie sein Meister.“ Darum beugte Ich Mich auch demütig nieder, um die Füße meiner Jünger zu waschen, und sagte ihnen: „Haltet euch niemals für die Ersten, sondern für die Letzten vor dem Vater.“

12. Euch, meinen neuen Jüngern, sage Ich: „Was ihr seht, das Ich an euch tue, sollt ihr an euren Geschwistern tun.“

13. Ihr habt eure Herzen bereitet, um die Essenz meines Wortes zu empfangen und mit ihm den Trost, die Ermutigung und das Licht, das ihr benötigt. Ihr vertraut auf Mich, weil ihr wisst, dass ihr wie alle Wesen meinen Schutz erhaltet. Doch Ich habe euch gesagt, dass ihr in einer Zeit der Wiedergutmachung und Läuterung lebt und dass ihr noch in höchstem Maß den Schmerz kennenlernen werdet.

14. Die Zukunft bringt den Menschen noch große Kämpfe und Heimsuchungen und ihr als Teil dieser Menschheit habt gleichfalls zu leiden. Nur das Gebet und das Wachen werden die Leiden erträglich machen. Viele werden bei diesen Prüfungen die Orientierung verlieren, werden verzagen und die Lösung ihrer Leiden auf anderen Wegen suchen. Doch nur, wenn sie zum Pfad des Guten, des Friedens und der Gerechtigkeit zurückkehren, werden sie ihre Ruhe zurückgewinnen. Und selbst unter diesem Volk hier, das in dieser Zeit seine Kennzeichnung erhalten hat, von den 144.000 an ihrer Stirn Gekennzeichneten: Wie viele von ihnen werden Mich verlassen, obwohl sie jetzt den Meister umgeben und Seine Lehre der unendlichen Liebe vernehmen?

15. Darum bin Ich in dieser Zeit gekommen, um euch in eurem Ringen Kraft zu geben, um euch zu zeigen, für ein hohes Ideal zu arbeiten, welches das gleiche ist, für das Ich zu allen Zeiten gekämpft habe: eure geistige Erhebung.

16. Macht euch alle eure Geistesgaben zu eigen und bewertet sie hoch, damit ihr dieser großen Prüfung standhalten könnt. Gebt sie nicht weg, damit ihr euch nicht verwaist fühlt, denn ihr werdet genötigt sein, euch einen großen Vorrat an Glauben, geistiger Kraft und Mut anzulegen, um nicht zu verzagen.

17. Doch all das, was Ich euch ankündige, wird nicht dazu dienen, euch zu vernichten, sondern euch groß zu machen, denn ihr werdet zahllose Anlässe finden, um Gutes zu tun und eure Liebestätigkeit zu verbreiten. Wenn ihr euch vorzubereiten versteht, werdet ihr euch selbst vergessen, um euren Mitmenschen zu Hilfe zu kommen und ihr werdet ihren Geist aufnahmebereit finden wie jungfräuliches Erdreich, um die Saat und den wohltätigen Regen eurer Liebeswerke zu empfangen.

18. Auf diese Weise bereite Ich den Geist meiner Kinder, damit, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist, sie bezeugen können, dass alle Geschehnisse, die sie erleben, zu ihnen von Mir gesprochen haben, dass sie gespürt haben, dass mein Geist um sie gewesen ist.

19. Denn Ich bin nicht nur Wort, Ich bin Tat. Ich kämpfe unablässig in den Geistern meiner Kinder, um sie umzuwandeln, und Ich bin aufmerksam, um eure Fragen zu beantworten, euer Rufen zu erwidern und euch zu Hilfe zu eilen, damit ihr eure Bestimmung erfüllen könnt.

20. Es ist die Zeit, in der mein Licht auf jeden Geist ausgegossen ist. Wer bereit gewesen ist, meine Lehre zu praktizieren, hat sich voller Kraft gefühlt, von einem höheren Willen belebt und die Werke, die er vollbracht hat, haben ihm Leben gegeben und seinen Glauben gestärkt. Dieser kann sich nicht mehr vom rechten Weg entfernen, selbst wenn er über Dornen gehen müsste, weil die Kraft seines Geistes gewachsen ist und er das Leiden zu überwinden versteht, um sein Ideal zu erreichen. Wer diesen Arbeitsweg noch nicht begonnen hat, soll ihn noch heute beginnen und soll nicht stehen bleiben. Selbst das geringste seiner Werke wird von Mir in Betracht gezogen. Ihr werdet auf Erden keine größere Befriedigung finden als die, einem eurer Nächsten zu Hilfe zu kommen, weil ihr dessen Schmerz fühlt.

21. Alle Werke, die Ich in der Zweiten Zeit tat, um euch meine Lehren der tätigen Nächstenliebe zu zeigen, sollt ihr jetzt wiederholen. Ihr habt gesehen, dass Ich dem Blinden das Augenlicht wiedergab; ihr könnt es möglich machen, dass die Blinden dieser Zeit, die in der Finsternis dieser Zeit leben, das helle Licht meiner Lehre erblicken. Bringt den Gelähmten zum Gehen, der durch das Fehlen von Unterweisung stehengeblieben ist. Erweckt den zum Leben, der für das Leben der Gnade und Vergeistigung gestorben ist. Bringt den Stummen zum Sprechen, der keine Worte der Liebe und Vergebung auszusprechen vermag. Alles, was ihr bewirken wollt, werde Ich euch gewähren, denn Ich habe euch mit Gaben von unschätzbarem Wert ausgestattet, damit ihr meine Wahrheit bezeugen könnt.

22. Meine Liebe zur Menschheit ist beständig gewesen. Nicht nur, wenn Ich zur Erde hernieder gekommen bin, habe Ich Wunder vollbracht; mein Werk, den Menschen Liebe und Schutz zu gewähren, besteht ewig, und meine Unterweisung ist gleichfalls unerschöpflich. Wann werdet ihr meinen Kampf verstehen, wann werdet ihr Elias erkennen, der unermüdlich unter euch wirkt?

23. Schon naht sich das Ende der Zeiten und Ich muss die Ernte einholen. Nur reifen Weizen werde Ich annehmen, nur abgeschlossene und vollkommene Werke der Liebe werde Ich in meine Kornkammer bringen. Und ihr, als meine Jünger, müsst Mir in dieser Weise eure Arbeit vorzeigen und euren Mitmenschen beistehen. In allen Nationen gibt es Jünger von Mir, Propheten, Wegbereiter, deren Geistesgaben sich gleich den euren offenbaren. Sie suchen im Gebet den Balsam, der die Kranken heilt, sie treten mit Mir geistig in Verbindung, suchen das Licht, das ihren Pfad erhellt, und anerkennen Mich als ihren Führer und Meister.

24. Wundert euch nicht, wenn sie — ohne meine Kundgabe durch das Verstandesorgan des Menschen gehabt zu haben — diese Lehre kennen; denn Ich habe euch schon gesagt, das der Geist sich entwickelt hat und jedes Geschöpf eine Aufgabe zu erfüllen hat. Ihr Geist hat sich im Schmerz geläutert und da es keine wahrhaftigen Führer auf der Erde gefunden hat, hat es Mich gesucht, weil es weiß, dass Ich Mich im Geistigen aufhalte und alle meine Kinder erleuchte und führe.

25. Hier bin Ich, bereit, eure Gedanken und euer Herz zu empfangen, um euch den Sinngehalt meines Wortes anzubieten als den wahren Wein des ewigen Lebens, von dem Ich euch sage, dass, wer von ihm trinkt, nie mehr Durst fühlen wird.

26. Verwechselt nicht weiterhin mein Wort, welches das Brot des Lebens ist, mit den Kultformen, die nur ein Abbild desselben darstellen.

27. Das Licht des Heiligen Geistes erhellt euren Pfad und erfüllt euren Geist mit Frieden. Welche Gnade wird auf der Erde existieren, wenn mein Volk, das unter der Menschheit verstreut ist, sein Leben der Aufgabe weiht, seine Mitmenschen zu lehren, sich untereinander zu lieben. Wann immer Ich zu euch von Einigkeit spreche, müsst ihr verstehen, dass Ich eure Uneinigkeit und das Fehlen von Harmonie sehe. Doch wisst, dass Ich diesen Vorwurf an alle Menschen und alle Völker richte, weil sich der Same der Zwietracht vermehrt hat und in alle Herzen eingedrungen ist.

28. Die Zwietracht hat unmerklich das Innerste des Lebens der Menschen überflutet und hat erreicht, dass die Imperien, die Nationen, die Familien, die Religionsgemeinschaften und Sekten erschüttert werden. Sehr bitter sind die Früchte gewesen, die das Fehlen von Harmonie unter den Menschen hervorgebracht hat, und noch fehlt ihnen, die bittersten Früchte zu kosten. Aber es ist nicht mein Wille gewesen, dass die Menschen diesen Leidenskelch benötigen würden, um ihre Verirrung zu erkennen und ihre Augen der Wahrheit zu öffnen. Denn obwohl Ich euch in diesem Augenblick richte, höre Ich niemals auf, euer Vater zu sein, und Ich möchte, dass das Nachdenken und die Reue euch vor dem Abgrund retten, in den ihr euch derzeit hineinstürzt. Welche werden es sein, die Mich in ihr Herz einziehen lassen? Welche Völker werden Mir ihre Türen öffnen? Welche werden jene sein, die den Ruf ihres Gewissens nicht beachten?

29. Betet! Was könnt ihr in diesem Augenblick tun, wenn Ich euch noch immer klein sehe in Bezug auf eure geistige Entfaltung, wenn ihr noch immer schwach und unbeholfen seid? Werdet stark durch die Ausübung meiner Unterweisungen! Euer Leben bietet euch Tag für Tag die Gelegenheit, Verdienste zu erwerben und euch zu vervollkommnen. Seid ein Volk, das in jedem seiner Werke das Licht meines Geistes widerspiegelt, dann werde Ich euch bald als demütige Apostel meiner Lehre zur Erfüllung eurer Mission aussenden.

30. Falls ihr denkt, dass Ich meinen Thron verlassen habe, um Mich euch kundzutun, so befindet ihr euch in einem Irrtum, denn dieser Thron, den ihr euch vorstellt, existiert nicht. Die Throne sind für die eitlen und hochmütigen Menschen. Da mein Geist unendlich und allmächtig ist, wohnt Er nicht an einem bestimmten Ort: Er ist überall, an allen Orten, im Geistigen und im Materiellen. Wo soll da dieser Thron sein, den ihr Mir zuschreibt?

31. Nehmt meine Worte nicht als Vorwurf wegen eurem geringen Verständnis und Erkennen der Wahrheit. Ich bin nicht zu euch gekommen, um euch zu demütigen, indem Ich eure Unreife hervorhebe. Im Gegenteil, Ich bin gekommen, um euch zu helfen, euch zum Licht der Wahrheit zu erheben.

32. Meint ihr, dass Ich Mir nicht des Fortschritts und der Entwicklung bewusst bin, die eure Glaubensüberzeugungen und Erkenntnisse erreicht haben, seit ihr dies Wort vernehmt? Wahrlich, Ich sage euch, Ich erkenne besser als ihr selbst die Schritte, die ihr derzeit auf dem geistigen Pfad tut.

33. Als ihr zu meiner Kundgebung kamt, glaubtet ihr nicht an meine Unterweisung mittels des menschlichen Verstandes, weil ihr der Meinung wart, dass ihr Mich nur in den Bildnissen, Symbolen und sonstigen Gegenständen finden könntet, die von euren Religionsgemeinschaften geweiht wurden. Danach, als ihr trotz eures Mangels an Glauben fühltet, dass meine Unterweisung euer Herz bewegte und dass euer Geist meinen Frieden spürte, erkanntet ihr, dass ein göttliches Licht sich durch jene Geschöpfe offenbarte, die dazu ausersehen waren, meine göttliche Botschaft zu übermitteln. Ein neuer Glaube wurde in eurem Herzen geboren, ein Licht entflammte, das euch zu begreifen lehrte, dass der Mensch sich direkt mit seinem Gott verbinden konnte. Doch das war nicht alles, ihr musstet noch begreifen lernen, dass der menschliche Verstand nicht unbedingt nötig ist, damit der Vater euch Seine Unterweisung geben kann. Dann wusstet ihr, dass diese göttliche Kundgabe durch den Stimmträger vorübergehend sein würde, weil später die Zeit der Kundgabe von Geist zu Geist kommen würde, wenn die Menschen den Materialismus, den Fanatismus und alle Unwissenheit, die ihre Traditionen und Riten enthalten, aus ihren Gottesdiensten, ihren Glaubensüberzeugungen und kultischen Handlungen entfernen.

34. Einige von euch haben dies schon verstanden, andere leben danach. Aber noch fehlt euch viel, um dies Ziel zu erreichen, von dem aus ihr Mich in meiner Wahrheit und die Wirklichkeit meiner Herrlichkeit begreifen könnt, und nicht mehr mittels Phantasien, die von eurer geringen menschlichen Vorstellungskraft erfunden sind.

35. Hört auf damit, Mir eine materielle Gestalt auf einem Thron gleich denen der Erde zu geben, macht Mich frei von der menschlichen Gestalt, die ihr Mir immer zuschreibt, hört auf, von einem Himmel zu träumen, den euer menschlicher Verstand nicht zu erfassen imstande ist. Wenn ihr euch von alldem befreit, wird es sein, als ob ihr die Ketten zerbrächet, die euch fesselten, als ob ein dichter Nebel sich lichtete und euch erlauben würde, einen Horizont ohne Grenzen und ein unendliches, strahlendes Firmament zu schauen, das jedoch zugleich für euren Geist fassbar ist.

36. Die einen sagen: „Gott ist im Himmel“, andere: „Gott wohnt im Jenseits.“ Aber sie wissen nicht, was sie sagen, noch kennen sie, was sie glauben. Zwar wohne Ich im Himmel, aber nicht an dem bestimmten Ort, den ihr euch vorgestellt habt: Ich wohne in den Himmeln des Lichts, der Macht, der Liebe, der Wahrheit, der Gerechtigkeit, der Seligkeit, der Vollkommenheit.

37. Ich bin im Jenseits, ja, aber jenseits der menschlichen Sünde, jenseits des Materialismus, des Stolzes, der Unwissenheit. Nur deshalb sage Ich zu euch, dass Ich zu euch komme, weil Ich zu eurer Niedrigkeit komme, weil Ich in einer Weise zu euch spreche, dass eure Sinne Mich fühlen und euer Verstand Mich verstehen kann, nicht weil Ich von anderen Welten oder Heimstätten komme; denn mein Geist ist überall zu Hause.

38. Ihr habt gekämpft und habt lange Zeit gebraucht, um eure Glaubensüberzeugungen umzuwandeln, und noch müsst ihr euch mehr anstrengen, um das geistige Ziel zu erreichen, zu dem Ich euch bestimmt habe, welches darin besteht, euren Vater zu kennen, Ihn zu lieben und Ihm durch den Geist Verehrung zu erweisen. Dann werdet ihr die wahre Herrlichkeit des Geistes zu ahnen beginnen, jenen Zustand der Erhebung, der Harmonie, des Friedens und Wohlergehens, welche das wahre Paradies sind, zu dem ihr alle gelangen sollt.

39. Heute öffnet ihr dem Licht meiner Unterweisung die Türen eures Herzens und eures Verstandes. Mit welchen Werken werdet ihr Mich verherrlichen?

40. Ihr alle schweigt, es schweigt der Geist und auch der Körper vor Mir. Ihr neigt euren Nacken und demütigt euch. Doch Ich will nicht, dass meine Kinder sich vor Mir demütigen. Ich will, dass sie würdig sind, ihr Angesicht zu erheben und das meine zu schauen, denn Ich suche weder Diener noch Sklaven. Ich suche keine Geschöpfe, die sich als Geächtete, Verstoßene fühlen. Ich komme zu meinen Kindern, die Ich so sehr liebe, damit sie beim Hören meiner Vaterstimme ihren Geist auf den Pfad zu ihrer geistigen Aufwärtsentwicklung erheben.

41. Doch siehe da, Ich komme zum Haus Jakob und finde nur Furcht in ihm, Ich hoffe, ein Fest vorzufinden, und es herrscht nur Stille. Warum, mein Volk? Weil euer Gewissen euch eure Verfehlung vorwirft und euch hindert, dass ihr bei meinem Kommen Freude empfindet. Der Grund dafür ist, dass ihr euch nicht geliebt habt, dass ihr nicht gearbeitet habt, wie Jesus euch lehrte.

42. Es hat euch an geistiger Zubereitung gefehlt, um den Schatten des Schmerzes zu ahnen, der euch auflauert, und so ist es nötig, dass euer Vater sich materiell hörbar macht und in eurer Sprache zu euch spricht, damit ihr erfahren könnt, dass der Engel des Krieges näher rückt, dass seine Waffen sehr mächtig sind, und dass ihm gegenüber der Engel des Friedens schluchzt.

43. Auf den Flügeln des Windes reitend, nähert sich die Seuche immer mehr und im geistigen Raum schweben Tausende von Wesen, die Tag für Tag auf den Feldern des Hasses und der Zwietracht fallen und deren Verstörtheit euren Verstand und euer Herz verfinstern.

44 Die Naturgewalten sind entfesselt und reißen die Wissenschaftler aus ihren Träumen; aber diese — starrsinnig in ihrer Selbstherrlichkeit — betreiben weiterhin ihr zerstörerisches Werk unter der Menschheit. Solange ihr zu beten vergesst, erfüllt ihr nicht die Aufgabe, die der Vater euch anvertraut hat.

45. Ihr wisst sehr wohl, dass die Aufgabe, Frieden zu stiften, seit jenen Zeiten auf eurem Geist lastet, da Ich Jakob sagte: „Siehe, Ich werde dir eine zahlreiche Nachkommenschaft geben, durch welche alle Völker der Erde gesegnet werden sollen.“ Deshalb schweigt ihr vor Mir.

46. Wollt ihr etwa warten, bis die Gesetze der Menschen euch enterben und zwingen, eure Lippen zu verschließen, die Ich geschult habe, um von Mir Zeugnis abzulegen?

47. Seid keine kleingläubigen Menschen. Wenn Ich euch erwählt habe, so deshalb, weil Ich weiß, dass ihr fähig sein werdet, Mir zu dienen, und verstehen werdet, es zu tun.

48. An diesem Tag sage Ich euch: Wenn die Nationen den Frieden wollen, so mache Ich ihn erreichbar, entsprechend ihrer Liebe. Wenn sie noch mehr Krieg wollen, sollen sie ihn haben; doch durch ihn wird das Zepter meiner Gerechtigkeit auf die Erde fallen.

49. Wenn die Menschheit meine neuen Jünger verfolgt und zu verhindern suchen sollte, dass sie die Kranken heilen und von meiner Lehre sprechen, werden sich unter den Menschen die seltsamsten Krankheiten ausbreiten. Die Wissenschaftler werden erkranken, die Augen vieler werden geschlossen werden, andere werden Verwirrungen des Gehirns erleiden. Die Tore des Jenseits werden sich öffnen, und Legionen von verwirrten Geistern werden ganze Landstriche verheeren und die Menschen zu Besessenen machen. Dann, angesichts der Ohnmacht der Wissenschaft, sollen meine demütigen Arbeiter sich aufmachen und Beweise ihres Wissens geben, durch welche viele gläubig werden. Schon seit langem wurde euch all dies Unheil angekündigt; trotzdem bleibt ihr taub und blind. Ihr seid undankbar.

50. Manchmal ist es notwendig, dass Ich so zu euch spreche. Doch verwechselt mein Wort der Liebe nicht mit einer Peitsche. Ich liebe euch. Kommt herbei, damit ihr meine Wärme spürt. Nähert euch Mir, damit ihr den Frieden meines Reiches fühlt. Ihr seid die, die Mich während der Durchquerung der Wüste gesucht haben; ihr seid die, die immer meiner Verheißung nachgejagt sind.

51. Seid ihr dieses Lebens müde geworden? Dann ruht euch einen Augenblick im Schatten dieses Baumes aus. Sagt Mir hier eure Sorgen und weint euch an meiner Brust aus. Wann werdet ihr für immer bei Mir sein? Ich will den Frieden schon in jedem Geist sehen.

52. Lasst die Lerche jetzt ihre Flügel über den ganzen Erdkreis ausbreiten, damit ihr ihren Frieden und ihre Wärme fühlt.

53. Frauen, ihr seid es, die mit eurem Gebet den geringen Frieden erhalten, der auf der Erde vorhanden ist − jene, die als treue Hüterinnen des Heimes dafür sorgen, dass ihm nicht die Wärme der Liebe fehlt. So vereinigt ihr euch mit Maria, eurer Mutter, um den menschlichen Hochmut zu brechen.

54. Männer, Ich habe euch zu Herren auf dieser Erde gemacht, damit ihr Mich auf ihr repräsentiert. Euer Geist ist ähnlich dem des Vaters und euer Körper gleicht dem Universum. Beurteilt die Vollkommenheit eures Körpers nicht nach seinen Maßen, sondern nach dem wunderbaren Leben, das in ihm existiert, seiner Ordnung und seiner Harmonie. Doch selbst bei größter Vollkommenheit ist der Körper begrenzt, und der Zeitpunkt kommt, wo er zu wachsen aufhört. Die Intelligenz und die Empfindungen entwickeln sich jedoch weiter, bis der Tod ihn aufhält. Aber alle Weisheit und Erfahrung, die er auf Erden erwarb, bleiben im Geist eingeprägt, welcher bis in alle Ewigkeit wächst und sich entfaltet.

55. Macht aus eurem Heim einen zweiten Tempel, aus euren Zuneigungen eine weitere Art der Verehrung Gottes. Wenn ihr Mich lieben wollt, so liebt eure Ehefrauen und liebt eure Kinder, denn auch aus diesem Tempel werden große Werke, Gedanken und Vorbilder entspringen.

56. Ihr alle seid in dieser Zeit Schafe Elias‘. Die einen leben in seiner Hürde, andere sind noch verirrt. Das Licht des Sechsten Siegels erleuchtet in dieser Zeit alle inkarnierten und nicht mehr inkarnierten Geister. Während auf der Erde die einen dies Gesetz für den Fortschritt und das Heil ihres Geistes gebrauchen, verwenden es andere dazu, um in die Geheimnisse der Wissenschaft einzudringen und neue Wunder zu entdecken. Es sind die profanen und ungehorsamen Hände, die noch immer die Früchte vom Baum der Wissenschaft brechen, um das Herz der Menschen zu vergiften. Ihr lebt in der sechsten Etappe, die die Menschheit auf der Erde als ein Abbild des Weges zurücklegen wird, den sie in der Ewigkeit durchlaufen muss.

57. In der ersten Etappe verkörperte Mich Abel auf der Erde, in der zweiten Noah, in der dritten Jakob, Moses in der vierten, Jesus in der fünften, in der sechsten, der gegenwärtigen, Elias, und in der siebten wird der Heilige Geist regieren.

58. Was habt ihr mit meinen Boten gemacht? Der erste fiel unter dem Schlag seines eigenen Bruders, den der Neid dazu trieb. Der zweite wurde von Scharen Ungläubiger und Götzenanbeter verkannt und verspottet.

59. Der dritte gab in seinem Leben Beweise meiner Macht und empfing dafür den Undank selbst seiner Angehörigen.

60. Der vierte musste die Gesetzestafeln zerbrechen wegen des geringen Glaubens seines Volkes, das er so sehr liebte.

61. Der fünfte, wurde nicht erwartet, obwohl sein Kommen angekündigt war. Er fand keinen Glauben noch Liebe, und nachdem Er der Welt Seine Botschaft der Liebe gegeben hatte, empfing Er von den Menschen den schmachvollsten Tod, den ein Prophet oder Sendbote jemals erlitten hat.

62. Der sechste ist in dieser Zeit im Geist gekommen. Dennoch verfolgen ihn die Pfeile des Zweifels, der Gleichgültigkeit und des Spottes.

63. Wenn das Siebte Siegel gelöst wird und statt eines Abgesandten der Geist des Ewigen Selbst es ist, der die Menschen erleuchtet, wer wird dann Mich zu verwunden oder zu töten versuchen?

Mein Friede sei mit euch!