Unterweisung 154

1. Das Licht meines Geistes erleuchtet euch an diesem Morgen der Gnade.

2. Meine Lehre und (Lehr)beispiele der Zweiten Zeit sind von der Menschheit nicht verstanden worden, denn statt gegenseitiger Liebe finde Ich Zwietracht unter den Völkern und Streit zwischen den verschiedenen Ideologien, Sekten und Religionen. Ich habe euch ein Beispiel von Demut gegeben, von der Wiege bis zu dem Augenblick, da Ich unter euch an einem Kreuz starb. Mein Leben, mein Beispiel, meine Lehren und mein Opfertod sind von den Menschen nicht zum Vorbild genommen worden.

3. Jene Seite im Buch Gottes war eine Lehre für alle Zeiten; auf ihr hinterließ Ich euch alles, was Ich euch damals zu sagen hatte, nichts davon konnte Ich vergessen. Ich kündigte euch an, dass Ich zu euch zurückkommen würde, und hier bin Ich in Erfüllung meiner Verheißung. Doch Ich sehe eure Welt in völliger Unordnung, sehe, wie die Menschen das Antlitz des Planeten gemäß ihren Überzeugungen und Doktrinen zu verändern versuchen. Aber Ich komme heute voller Liebe, um euch zu sagen: Wenn ihr die Lehren der Zweiten Zeit nicht begriffen habt, hier bin Ich, um euch mit meinem Wort zu helfen, sie zu verstehen.

4. Hört: Einst kam Jesus zum Ufer des Jordan und begegnete dort Johannes dem Täufer, der seine Jünger lehrte und ihnen das Kommen des Himmelreiches ankündigte. Als der Wegbereiter der Zweiten Zeit den leuchtenden Blick Jesu, die Freundlichkeit seines Angesichts und die göttliche Majestät erblickte, die Jesus ausstrahlte, erkannte er den Messias und verneigte sich vor ihm. Johannes, der gerade seine Jünger unterwiesen und von der Lehre sprechen gehört hatte, die Jesus lehrte, hatte ihnen gesagt: „Das Reich ist nahe herbeigekommen zu den Menschen“, und als er vor dem Erlöser stand, erkannte er ihn sogleich und rief aus: „Seht, dies ist jener, dem gegenüber ich nicht wert bin, dass ich ihm die Riemen seiner Sandalen löse.“

5. Doch da Johannes mein Prophet und mein Diener war, waren seine Lehren mit den meinen in Einklang und seine Jünger waren auch die meinen.

6. Bei einer anderen Gelegenheit, als Jesus sich in der Nähe eines Dorfes aufhielt, sandte er seine Jünger aus, um Lebensmittel für ihren Unterhalt zu suchen, und als sie zurückkehrten, begegneten sie den Jüngern des Johannes, die gerade predigten. Als sie dann beim Meister ankamen, sagten sie: „Herr, Herr, wir sind einigen Männern begegnet, die eine Lehre verkünden und Wunder tun. Entspricht dies deinem Gesetz?“ Jesus sagte ihnen: „Warum regt ihr euch auf? Jeder, der Nächstenliebe übt, steht innerhalb des Gesetzes.“

7. Ich sage euch dies heute, Jünger der Dritten Zeit, damit ihr nicht jene für außerhalb meines Gesetzes stehend erachtet, denen ihr auf eurem Wege begegnet und welche Liebe, Barmherzigkeit und Licht säen, ganz gleich, wie der Name der Lehre, die sie befolgen, auch sein mag.

8. Seinerzeit wurde Ich nicht von allen als der göttliche Sämann erkannt. Für viele war Ich nur ein Galiläer, der auf Erden predigte. Nur jene, die im Wort Jesu die Stimme der Gottheit entdeckten, erkannten ihn als Sohn des Höchsten.

9. Der, der sich heute unter euch kundgibt, ist derselbe, der in der Zweiten Zeit zu euch sprach. Doch was die Menschen damals sahen, ist jetzt nicht mehr in gleicher Weise zu sehen. Jener Meister mit freundlichem Antlitz, sanftmütigem Blick und liebevollem Wort kommt heute im Geist und spricht mittels eines Menschen.

10. Wer mich in dieser Form der Kundgabe fühlen und schauen möchte, lasse seinen Verstand und sein Herz still werden.

11. Viele von euch haben den Frieden verloren. Doch als ihr den Frieden und das Vertrauen eurer Geschwister saht, habt ihr eure Zuflucht zu ihnen genommen, zu ihrem Glauben und ihrer Hoffnung, im Verlangen, den rettenden Hafen zu erreichen. Auf diese Weise werdet ihr euch gegenseitig helfen.

12. Ich werde in dieser Zeit ein Volk heranbilden, das mein Gesetz eifrig befolgt, das die Wahrheit liebt und die Barmherzigkeit. Dies Volk wird wie ein Spiegel sein, in welchem die anderen die Fehler, die sie begangen haben, sich widerspiegeln sehen können. Es soll niemandes Richter sein, aber seine Tugenden, Werke und seine Erfüllung sollen den Geist all‘ derer berühren, die seinen Weg kreuzen, und sie sollen allen ihre Fehler aufzeigen, die gegen mein Gesetz verstoßen.

13. Wenn dies Volk einmal stark und zahlreich ist, wird es die Aufmerksamkeit seiner Nächsten auf sich ziehen, denn die Reinheit seiner Werke und die Aufrichtigkeit seiner Verehrung werden die Menschen in Staunen versetzen. Dann werden sich die Menschen fragen: „Wer sind jene, die, ohne Tempel zu haben, auf solche Weise zu beten verstehen? Wer hat diese Menschenscharen gelehrt, ihren Gott betend zu verehren, ohne dass sie das Bedürfnis fühlen, für ihren Gottesdienst Altäre zu errichten? Woher sind diese Wanderprediger und Missionare gekommen, die gleich den Vögeln weder säen, noch ernten, noch spinnen und dennoch weiter existieren?“

14. Und Ich werde ihnen sagen: Dies arme und demütige Volk, das jedoch voll Eifer nach meinem Gesetz lebt und stark ist gegenüber den Leidenschaften der Welt, ist nicht von irgendeinem Menschen herangebildet worden. Diese Scharen, die ihre Freude daran haben, Gutes zu tun, die durch Inspiration erleuchtet sind und die den Herzen die Botschaft des Friedens und einen Tropfen Heilbalsam bringen, sind nicht von Lehrern oder Geistlichen irgendeines Kultes der Erde unterwiesen worden. Denn wahrlich, Ich sage euch, in dieser Zeit gibt es auf eurer Welt keinen einzigen Menschen, der die Verehrung Gottes in wahrer Geistigkeit zu lehren vermöchte. Es ist nicht im Glanz von Riten oder Zeremonien, noch im Reichtum oder in der irdischen Macht, worin die Wahrheit ihre Wurzeln hat, welche, da sie demütig ist, die reinen, edlen, aufrichtigen, die Lauterkeit liebenden Herzen als ihren Tempel sucht. Wo sind jene Herzen?

15. Christlich nennt sich ein großer Teil dieser Menschheit, ohne überhaupt zu wissen, was das Wort Christus bedeutet, noch seine Lehre zu kennen.

16. Was habt ihr aus meinem Wort, meinem Beispiel, meiner Lehre gemacht, die Ich euch einst gab?

17. Seid ihr tatsächlich höher entwickelte Menschen als die jener Zeitepoche? Warum beweist ihr es nicht durch die Werke eures Geistes? Meint ihr etwa, dass dies Leben ewig ist, oder denkt ihr vielleicht, dass ihr euch nur durch die menschliche Wissenschaft entwickeln müsst?

18. Ich lehrte euch die wahre Erfüllung des Gesetzes, damit ihr diese Welt in einen großen Tempel verwandeln solltet, in welchem man den wahren Gott verehrt, wo das Leben des Menschen eine beständige Liebesgabe für den Vater sein würde, den er in jedem seiner Nächsten lieben und auf diese Weise seinem Schöpfer und Meister Tribut zollen sollte.

19. Doch heute, da Ich zu den Menschen zurückgekommen bin, was finde Ich da vor? Lüge und Selbstsucht haben die Wahrheit und die Nächstenliebe ersetzt; Stolz und Eitelkeit, die Sanftmut und die Demut; Abgötterei, Fanatismus und Unwissenheit, das Licht, die innere Erhebung und die Vergeistigung; Gewinnsucht und Entweihung herrschen, wo nur Eifer und Rechtschaffenheit bestehen sollten; Hass und entfesselter Streit unter Geschwistern haben Brüderlichkeit, Frieden und Liebe ersetzt.

20. Doch Ich werde zu meinem Tempel kommen, um die Händler von dort zu verjagen, wie Ich es in der Zweiten Zeit im Tempel von Jerusalem tat, und werde ihnen ein weiteres Mal sagen: „Macht aus dem Haus des Gebets keinen Krämerladen.“ Ich werde die Menschen lehren, damit jeder vor dem wahren Altar dient, damit sie nicht länger im Irrtum befangen sind, noch aus Unwissenheit in die Irre gehen wegen der schlechten Auslegungen, die sie meinem Gesetz geben.

21. Der Meister sagt euch: Der Geistliche ist der Geist, während der Altar das Herz ist; das Gebet ist der nach oben gerichtete Gedanke, und die Opfergabe sind die guten Werke, die ihr darbringen könnt.

22. Wenn ihr fühlt, dass Hilfsbereitschaft und Liebe zu euren Geschwistern euer wahres Leben ausmachen, wie sollte da die Welt nicht begreifen, dass das Herz nicht nur ein gefühlloses Organ, und dass der Geist mehr als der Körper ist? Wie sollte sie da nicht verstehen, dass die Inspiration wertvoller ist als die Bilder, die der Mensch geschaffen hat, um das Göttliche darzustellen, und dass die guten Taten, mit denen ihr von meinem Gesetz Zeugnis ablegt, verdienstvoller sind als die wertvollsten irdischen Güter?

23. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euren Glauben retten und so vermeiden wollt, dass euer Geist in diesem Unwetter zugrunde geht, müsst ihr euren Tempel in geistiger Form errichten. Lasst mein Reich in euer Herz hernieder kommen, niemand darf gegen dessen Licht ankämpfen. Wenn dann der Sturm vorüber ist, werdet ihr erleben, wie sich unsichtbar, aber stark und groß der unzerstörbare Tempel erheben wird, dessen Fundamente in euren Herzen sein werden.

24. Schaut, wie in diesem Augenblick die Welt von dem hellen Lichte erhellt wird, das von meinem Geist ausstrahlt. Das Licht hilft euch bei eurem Fortschritt und eurem Verstehen, und mit ihm erlangt ihr den Frieden.

25. Das Licht und die Liebe entspringen dem Herzen, der Friede ist im Geist wie ein Abglanz der Ewigkeit.

26. Mein Wort ist liebevoll, doch ihr sollt seiner nicht überdrüssig werden, denn wenn ihr euch nur an irdischen Vergnügungen ergötzt, werde Ich eure Herzen leer vorfinden. Deshalb komme Ich häufig zu euch, um zu bewirken, dass euer Herz in einem anderen Rhythmus schlägt, wenn es in Kontakt mit dem Göttlichen kommt, denn fortwährend irrt ihr vom Pfad eurer Erfüllung ab.

27. Warum gab und gibt es Menschen, die, nachdem sie durch den Gebrauch der Fähigkeiten, die der Schöpfer ihnen gewährt hat, die menschliche Wissenschaft kennengelernt haben, dieselbe dazu benutzen, um die göttliche Wissenschaft zu bekämpfen und abzulehnen? Weil ihre Eitelkeit ihnen nicht erlaubt, die geheime Schatzkammer des Herrn mit Demut und Hochachtung zu betreten, und sie ihr Ziel und ihren Thron auf dieser Welt suchen.

28. Unter den Sündern werde Ich jene auswählen, die Mir in dieser Zeit zu dienen haben. Meine Macht wird in ihnen wirken, und Ich werde sie durch meine Gnade umwandeln.

29. Versöhnt euch mit eurem Gewissen, damit ihr von ihm Vergebung erlangt, denn solange ihr der Meinung seid, zugerüstet zu sein, und dabei nicht auf die innere Stimme hört, die euch eure Fehler aufzeigt, wird keine Zwiesprache mit Mir bestehen, noch wird die Abgötterei völlig verschwinden können.

30. In dieser Zeit spreche Ich als Vater und als Richter zu euch. Doch fürchtet euch nicht, denn auch im Göttlichen gibt es die Liebe und Zärtlichkeit einer Mutter, die ihr Maria nennt.

31. Meine geliebten Kinder, fühlt Liebe zu ihr. Ich höre das Gebet, das eurem Geist entspringt, um sie zu preisen, weil ihr wisst, dass eure Lippen zu unbeholfen dafür sind, weil ihr sie für unrein und lieber verschlossen haltet.

32. Doch Ich frage euch: Gibt es jemanden, der keine Liebkosung von der Himmlischen Mutter empfangen hat? Wahrlich, Ich sage euch, alle ohne Ausnahme haben von ihrer Liebe empfangen.

33. Seht jene, die früher verkommen waren und die jetzt die Höhen des Berges ersteigen. Ihr könntet heute unter dem Abschaum der Menschheit sein, doch bald werdet ihr in dieser Zeit geistiger Prüfungen durch meine Gnade und eure Verdienste an Geduld und Liebestätigkeit bewirken, dass auch ihr euch über jedes Elend erhebt. Vergesst nicht, dass der Schmerz der Bildhauer des Geistes  ist.

34. Der Geist und die Körperhülle sind im Begriff, ein harmonisches Wesen zu bilden, das sich seiner geistigen und menschlichen Pflichten bewusst ist. Ihr seid Zeugen der Entwicklung der Doktrinen gewesen und in eurer geistigen Betrachtung seid ihr zum Verständnis dessen gelangt, wer der Schöpfer aller Schönheit eurer Welt ist, denn euer Verstand ist nicht mehr getrübt.

35. Ihr lebt in Frieden, weil ihr bestrebt seid, mit eurem Gott in Einklang zu sein, und der Friede ist für den Geist ein Schatz in dieser Welt. Man erfährt ihn, nachdem man alle Pflichten gegenüber dem Vater erfüllt hat.

36. Versucht immer, so zu leben, dass ihr diese Befriedigung habt, damit euer Geist im Augenblicke eures Aufbruchs von dieser Welt zur anderen von keinerlei irdischer Sorge belastet wird, noch von einem Schmerz wegen mangelnder Erfüllung.

37. Ihr dürft nicht ermüden in der Liebestätigkeit, da ihr sie euch selbst erweist. Sprecht mit Liebe von meiner Lehre, und mein Wort wird in den Herzen erblühen.

38. Ich schule euch und erfülle euch mit Weisheit, denn Ich habe euch bereits gesagt, dass ihr mein Wort durch das menschliche Verstandesorgan nach 1950 nicht mehr vernehmen werdet, und wer meine Unterweisungen nicht nutzt, wird sein Herz leer fühlen und wird wie tot umherirren. Warum wie tot? Weil er sich geistig und moralisch kraftlos fühlen und in seinen Prüfungen keine Stärke finden wird, um sich zu überwinden und meine göttliche Liebkosung wahrzunehmen.

39. Eure Aufgabe ist es, diese eure Geschwister zum Leben zurückzubringen, indem ihr sie vom Materialismus abbringt und sie von der so großen Gnade überzeugt, welche die Vergeistigung in sich birgt.

40. Nach 1950 werde Ich mich durch die Inspiration eines jeden von euch weiterhin kundgeben. Wenn ihr euch geistig vorzubereiten versteht, werde Ich Wunder tun. Ich verlange nur von euch, dass euer Glaube wenigstens so groß ist wie das des Senfkorns, dann werdet ihr mein Wort in Erfüllung gehen sehen.

41. Sprecht und tut Gutes ohne Furcht davor, ins Gerede zu kommen. Ihr müsst euren Nächsten eure Hand reichen, ohne Unterschiede zu machen, denn ihr wisst nicht, welche innerlich am meisten leiden. Ihr werdet oftmals erleben, wie eure Geschwister sich freuen werden, wenn sie euch zuhören, und sie werden euch deutliche Zeichen ihrer Dankbarkeit geben.

42. Ladet sie unermüdlich auf den Weg des Guten ein, und wenn sie dann auf ihm sind, werden viele Leiden von ihnen weichen.

43. Auf das Neue Jerusalem wird das Manna herabkommen.

44. Ich werde bewirken, dass unter euch die Freiheit der religiösen Überzeugung und des Wortes sowie Gerechtigkeit besteht, damit, wenn sich Menschen anderer Nationalitäten unter euch aufhalten, sie bei ihrer Rückkehr in ihren Herzen ein Geschenk der Liebe mitnehmen und ein Ideal von Brüderlichkeit und Gerechtigkeit in ihnen entzündet ist.

45. Nach 1950 erwartet die Menschheit den wahren Frieden. Doch Ich sage euch: Die todbringende Sichel muss weiterhin das Unkraut abschneiden, bis die Felder rein sind und die Ähren des Weizens erglänzen.

46. Ihr werdet angesehene Regierungsoberhäupter von dieser Welt scheiden sehen, welche Hindernisse für den Frieden sind, und die Nationen, die sich der göttlichen Gerechtigkeit widersetzen sollten, werden verschwinden, um neuen Völkern Platz zu machen, die dort entstehen werden.

47. Betet, damit ihr schon jetzt euren Samen des Friedens in sie hineinlegt. Vereint euch als ein einziges Herz und ein einziger Gedanke, dann werdet ihr meine Gegenwart sehr nahe fühlen.

48. Befolgt das Gebot, das Ich euch in zwei Zeitepochen hinterlassen habe: „Liebt einander.“

49. So, wie das Gelobte Land an das Volk Israel verteilt wurde, so wird die ganze Erde an die Menschheit verteilt werden. Dies wird geschehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist, nach der Reinigung. Da es mein Wille ist, dass diese Verteilung stattfindet, wird bei ihr Gerechtigkeit und Gleichheit walten, damit alle Menschen gemeinsam an einem einzigen Werk arbeiten können.

50. Heute essen die Völker die Krümel vom Tisch der Mächtigen und der Herren, während diese sich bereichern, indem sie das Brot ihrer Diener und der von ihnen Abhängigen anhäufen. Aber wenn die Brotkrumen der Armen auch hart sind, so sind sie doch nicht so bitter wie die Speisen, die die Großen der Welt essen.

51. Die einen wie die anderen sind Opfer, daher ist es nötig, dass Ich euch befreie, dass Ich eure Ketten zerreiße. Es ist aber ebenso notwendig, dass die Knechtschaft und Verwüstung, die durch die Plagen hervorgerufen wird, noch vermehrt wird, denn andernfalls würden die Menschen nicht jenem nachfolgen wollen, der zu eurem Heil kommt. Erinnert ihr euch des Kelches, den Israel trank, als es in Ägypten in der Knechtschaft seufzte? Moses musste erscheinen, um ihm die Befreiung zu bringen. Erinnert ihr euch auch daran, wie das Volk in seinem eigenen Vaterland gefangen und erniedrigt war, und wie es um die anderen Nationen stand, als der Messias auf Erden erschien, um ihnen den Weg zum Heil zu zeigen?

52. Auch in dieser Zeit ergibt sich die Notwendigkeit, dass die Menschen vor der Befreiung Mangel, Elend, Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Hunger und Durst kennenlernen, damit sie schließlich im Verlangen nach einem anderen, besseren Leben zu einem innerlichen Aufbruch kommen.

53. Wenn diese Menschheit ihrem Materialismus entsagt und erkennt, wie weitab von meinem Gesetz sie gelebt hat, wird sie aus tiefstem Herzen sagen: „Wie dumm und töricht sind wir Menschen gewesen, als wir uns freiwillig den Leidenschaften hingaben, um hernach deren Sklaven zu sein.“ Dort oben ist der Berg, von dem aus der Vater euch sein Gesetz vor Augen geführt hat. Ersteigt ihn auf dem Pfad, den Ich euch gewiesen habe. Das Land der Verheißung hält seine Pforten ewig offen in Erwartung der Menschenscharen, denen es Frieden und Segnungen beschert.

54. Wenn der Mensch in die Tiefe des Abgrundes gesunken ist und erschöpft vom Kämpfen und Leiden nicht einmal mehr die Kraft hat, sich selbst zu retten, wird er verwundert erleben, wie der Tiefe seiner eigenen Schwäche, seiner Verzweiflung und Enttäuschung eine unbekannte Kraft entspringt, die aus dem Geist stammt. Wenn dieser sich bewusst wird, dass die Stunde seiner Befreiung gekommen ist, wird er die Flügel ausbreiten und sich über die Trümmer einer Welt der Eitelkeiten, der Selbstsucht und der Lügen erheben und sagen: „Dort ist Jesus, der Verschmähte. Er lebt. Vergeblich haben wir ihn auf Schritt und Tritt und tagtäglich zu töten gesucht. Er lebt und kommt, um uns zu retten und uns seine ganze Liebe zu schenken.“

55. Dies wird die Stunde sein, in der der Mensch erkennt, dass, um wahre geistige Größe sowie ein hoheitsvolles Leben auf Erden zu erlangen, es kein anderes Gesetz gibt als das seines Gottes, noch eine andere Lehre als die, die Ich euch im Wort Christi gab.

56. Geht euren Konflikten auf den Grund, studiert die Probleme, die euch zu schaffen machen und setzt dann meine Weisungen und meine Grundsätze in die Tat um. Dann werdet ihr erkennen, wie die Menschheit in ihnen die Lösung aller Probleme, die sie belasten, finden kann. Doch da ihr euch unfähig fühlt, die Worte und Lehrbeispiele, die euch der Göttliche Meister gibt, in die Praxis umzusetzen, wird es nötig sein, dass sich euch der Schmerz naht, welcher gleichfalls Lehrmeister ist, um euch von vielen Wahrheiten zu überzeugen, um euch empfindsam zu machen und euch außerdem zu beugen.

57. Ihr fragt mich: „Hat Dein Wort etwa nicht genügend Macht, um uns von unseren Fehlern zu überzeugen, zu retten und uns dadurch zu ersparen, durch den Schmelztiegel des Leidens zu gehen?“ Doch Ich sage euch: Mein Wort hat mehr Macht, als ihr ihm Zutrauen könntet. Doch wenn der, der mich vernimmt, sogleich umgewandelt wäre, ohne Anstrengung, allein durch die Tatsache, dass er mein Wort vernommen hat, welches Verdienst bestünde dabei von eurer Seite?

58. Es ist notwendig, dass der, der es vernimmt, Glaube, Willen, Anstrengung und Liebe aufbringt. Dann wird er ein großes Verdienst haben, dessen Belohnung oder Auszeichnung darin bestehen wird, kein Leid zu erfahren, weil er mein Gesetz und meine Lehre als Waffe verwendet hat.

59. Ihr Scharen, die ihr Mir gerade zuhört: Fühlt ihr nicht über eurem Geist die Gegenwart meines Gesetzes? Spürt ihr nicht, dass euer Herz beim Hören meines Wortes wie neu belebt schlägt?

60. Betet, damit ihr versteht und seid wachsam, damit ihr meine Unterweisungen verwirklicht, denn in dieser für die Menschheit bitteren und schwierigen Stunde tragt ihr große Verantwortungen.

61. Wenn ihr trotz der großen Heimsuchungen, die euch anfechten, nicht jene Spur von Vergeistigung verliert, die ihr zu erreichen vermochtet, werdet ihr auf eurem Weg wahre Wunder Wirklichkeit werden sehen, durch die euch euer Vater auf eurem schweren Lebensweg ermutigt.

Mein Friede sei mit euch!