Unterweisung 175

1. Das Licht meines Geistes ist gekommen, um euch alle Gaben zu offenbaren, die in eurem Wesen existieren, alles, was ihr von eurem Ursprung an in euch getragen habt, ohne es zu ahnen. Ich habe euch wissen lassen, dass es nun an der Zeit ist, dass ihr euch wirklich kennenlernt, dass ihr euch selbst entdeckt und erfahrt, was euer Erbe ist, damit ihr groß im Geist seid.

2. Von Zeit zu Zeit habe Ich euch Offenbarungen gegeben: Zuerst war es das Gesetz, später meine Lehre, und zuletzt die volle Kenntnis eurer geistigen Mission.

3. Ihr sagt, dass Ich dreimal bei den Menschen gewesen bin; doch richtig ist, dass Ich immer bei euch gewesen bin. Ich bin jener Vater, der in der Ersten Zeit den Menschen sein Gesetz der Gerechtigkeit offenbarte, der in der Zweiten Zeit in Jesus, seinem Sohn, sein Wort ließ, und der sich jetzt der Welt geistig kundgibt. Damit habe Ich euch über die Zeitalter hinweg ein göttliches Gleichnis gegeben, dessen Sinngehalt zu euch über eure geistige Entwicklung spricht und euch wissen lässt, dass jener, der die Zeiten hindurch zu euch gesprochen hat, ein einziger Gott, ein einziger Geist und ein einziger Vater gewesen ist.

4. Ihr fragt Mich, was Ich erreichen will, wenn Ich Mich der Menschheit dieser Zeit geistig offenbare? Darauf antworte Ich euch: Wonach Ich trachte, ist euer Erwachen zum Licht, eure Vergeistigung und eure Einigung, da ihr zu allen Zeiten gespalten wart. Denn während die einen die Schätze des Geistes gesucht haben, haben die anderen sich der Liebe zu den Reichtümern der Welt gewidmet: Spiritualismus und Materialismus in fortwährendem Kampf, Spiritualisten und Materialisten, die sich nie untereinander verstehen konnten.

5. Erinnert euch: Als Israel in Erwartung des Messias diesen vor Augen hatte, spaltete es sich in Gläubige und in Leugner meiner Wahrheit. Die Erklärung ist einfach: Gläubig waren jene, die Mich mit dem Geist erwarteten, und es leugneten Mich jene, die Mich mit den Sinnen der Materie erwarteten.

6. Diese beiden Kräfte werden sich erneut entgegentreten müssen, bis aus diesem Ringen die Wahrheit hervorbricht. Der Kampf wird erbittert sein; denn je mehr Zeit vergeht, desto mehr lieben die Menschen das Irdische, da ihre Wissenschaft und ihre Entdeckungen ihnen das Gefühl geben, in einem eigenen Reich zu sein, in einer von ihnen geschaffenen Welt.

7. Die Menschen von heute haben ihre Herrschaftsbereiche erweitert, sie beherrschen und durchqueren die ganze Erde. Es gibt keine unbekannten Kontinente, Länder oder Meere mehr. Sie haben auf dem Land, auf dem Meer und in der Luft Wege geschaffen. Und nicht zufrieden mit dem, was sie auf ihrem Planeten als Erbe besitzen, erkunden und durchforschen sie das Firmament, im Verlangen nach noch größeren Herrschaftsbereichen.

8. Ich segne das Verlangen nach Wissen bei meinen Kindern und ihr Bestreben, weise, groß und stark zu sein, findet mein uneingeschränktes Wohlgefallen. Doch was meine Gerechtigkeit nicht billigt, ist die Eitelkeit, auf der oftmals ihre ehrgeizigen Ziele gründen, oder der selbstsüchtige Zweck, den sie gelegentlich verfolgen.

9. Ich verhindere nicht, dass die Menschen ihre Kenntnisse vermehren, noch verberge Ich vor ihnen das Licht der Wissenschaft. Als Ich den menschlichen Samen in die Erde legte und ihm auftrug, zu wachsen und sich zu mehren, sagte Ich ihm auch, dass er die Erde beherrschen solle: das heißt, dass der Mensch unter allen Geschöpfen, die ihn umgeben würden, das bewusste Wesen sein würde, das die menschlichen Gesetze und die göttliche Gerechtigkeit kennt und die Tugenden pflegt, um das herum alle Wesen und die Elemente harmonisch kreisen würden.

10. Wie fern der Harmonie hat der Mensch gelebt, seit er seinen Gang über die Erde begann! Davon zeugen seine unaufhörlichen Fehltritte, der unerschöpfliche Kelch der Leiden, die er erduldet hat und sein Mangel an Frieden.

11. Ich gebe euch nun die neue Lektion, die für alle Menschen bestimmt ist. Nicht alle haben in Erwartung meines Kommens gebetet; aber der Schmerz hat sie wachsam gehalten und darauf vorbereitet, Mich zu empfangen. Die Menschheit hat bereits die Erfahrung, die ihr das Volk Israel seit der Zweiten Zeit hinterließ, damit niemand die Absicht hege, die göttliche Gerechtigkeit herauszufordern. Wisst ihr etwa nicht, dass den geistig Armen, die sich nach dem Kommen des Herrn sehnten, um von ihm das Licht der Hoffnung und des Wissens zu empfangen, die Gaben der Prophetie, der göttlichen Wissenschaft und der geistigen Vollmacht gegeben wurden? Wenn ihr Mich nach dem Verbleib jener Geister fragt, werde Ich euch sagen, dass sie nun Heimstätten bewohnen, wo all das, was auf diesem Planeten an Großartigem existiert, ihren Augen wie gewöhnlicher Erdenstaub erscheint. Doch wenn ihr Mich fragt, was mit denen geschah, die nichts von meinem Reich annahmen, weil ihnen mein Wort und meine Verheißungen armselig erschienen, so werde Ich euch sagen, dass sie zu jenen gehören, die bis zur vollen Entwicklung ihres Geistes inkarnieren und reinkarnieren. Denn sie verlangten Gold, Macht, und gerechterweise wurde ihnen für ihre geistige Wiedergutmachung die Welt mit ihren schäbigen Reichtümern und ihrer falschen Macht gewährt. Sie wurden von der göttlichen Gerechtigkeit heimgesucht, aber niemals vom Heilsweg verstoßen, der zum Reich meines Geistes führt. Ich werde sie unermüdlich suchen, um ihnen begreiflich zu machen, dass jetzt die Dritte Zeit ist, eben jene, in der die Zeiten zu Ende gehen, von denen Ich sprach, als es um das Gericht des jüdischen Volkes ging.

12. Ihr alle habt eine Verabredung mit Mir und werdet euch versammeln müssen, um Mich zu vernehmen; denn ihr alle müsst Mich anhören.

13. Alles wird auf die Waage meiner Gerechtigkeit gelegt werden, auf der alle Werke gewogen werden, die nicht gerichtet sind. Meine Gegenwart und meine Macht werden sich fühlbar machen, wie sie sich noch nie bekundet haben. Denn nach dem Chaos soll alles auf seine Bahn zurückkehren.

14. Betet und wacht unablässig, damit ihr nicht überrascht werdet, oh Volk. Doch wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr wacht und für die Welt betet, wird es einen unsichtbaren Mantel geben, der euch beschützt, weil ihr eure Mitmenschen geliebt und ihren Schmerz wie den eigenen gefühlt habt.

15. Ich sage euch noch einmal, dass Ich meine Gegenwart, meine Macht und meine Gerechtigkeit spürbar machen werde. Wenn Ich zugelassen habe, dass der Mensch in seiner Boshaftigkeit alles entweiht, was es an Heiligem im Leben gibt, so werde Ich seiner Verkommenheit eine Grenze setzen. Wenn Ich ihn auf dem Weg seiner Willensfreiheit habe gehen lassen, so werde Ich ihm beweisen, dass alles auf ihm, ein bis hierher hat. Wenn Ich ihn sein Streben nach Macht und Größe in der Welt habe ausleben lassen, so werde Ich ihn auf seinem Weg aufhalten, ihn sein Werk durch sein Gewissen betrachten lassen, damit er auf meine Fragen antworten kann.

16. Ich habe zugelassen, dass Schmerz, Zerstörung und Tod sich in eurem Leben fühlbar machen, damit diese so bitteren Früchte euch die Art des Baumes begreifen lassen, den ihr kultiviert habt. Doch Ich werde auch bewirken, dass der Schmerz verschwindet und der Geist zur Ruhe und Besinnung kommen lässt; denn von ihm soll sich eine Liebeshymne zu seinem Schöpfer erheben. Es wurde gesagt und auch niedergeschrieben, dass jener Tag kommen wird, wenn die Menschen ihren Geist mit dem weißen Gewand der Erhebung bekleidet haben, wenn sie einander lieben.

17. Alle werden gerettet werden, allen wird vergeben werden, alle werden getröstet werden. Wo ist der Tod, wo die ewige Verdammnis und die Hölle ohne Ende?

18. Ich schuf weder den Tod noch die Hölle; denn als mein Geist den Gedanken der Schöpfung fasste, fühlte Ich nur Liebe und aus meinem Schoß kam nur Leben hervor. Wenn der Tod und die Hölle existieren würden, dann müssten es aufgrund ihrer Kleinheit menschliche Werke sein; und ihr wisst bereits, dass nichts Menschliches ewig ist.

19. Wahrlich, Ich sage euch, in den Momenten, in denen mein Wort durch den Stimmträger vernehmbar ist, erbebt nicht nur der Geist dieses Volkes, sondern auch all jene Wesen, die im geistigen Tal gleichfalls des göttlichen Lichts bedürfen.

20. Zu ihnen gelangt nicht der Klang des menschlichen Wortes, wohl aber die Essenz und die Inspiration meiner Botschaften, weil meine Stimme universell ist und ihr Widerhall alle Welten und Heimstätten erreicht, wo ein Kind Gottes wohnt.

21. Ich sende zu jeder Welt einen Strahl meines Lichts. Zu euch habe Ich dies Licht in Form menschlicher Worte gesandt, zu anderen Heimstätten gelangt es durch Inspiration.

22. Im Licht dieses göttlichen Strahles werden sich alle Geister vereinen, indem sie aus ihm eine Leiter machen, die sie zum Geistigen Reich führt, das euch allen verheißen ist, die ihr ein geistiges Teilchen meiner Göttlichkeit seid.

23. Stellt euch den Jubel all jener Wesen vor, die auf Erden materielle Beziehungen zu euch hatten und die heute jenseits eurer Welt leben, wenn sie erfahren, dass die Stimme, die sie vernehmen, auch auf der Erde gehört wird. Sie haben sich nicht von euch entfernt, sie vergessen euch nicht, noch unterlassen sie es, für die zu bitten, die noch einige Augenblicke länger im Erdental zurückblieben. Ihre Liebkosung und ihre Segnungen sind immerdar auf euch.

24. Dort wohnen jene, die eure Eltern, Kinder, Geschwister, Gatten, Freunde oder Wohltäter waren, die nun im Geist einfach eure Geschwister sind. Doch ihre Liebe zu euch ist dieselbe oder sogar größer, ebenso wie ihre Macht, euch zu helfen und zu beschützen.

25. Betet für sie, Volk, hört nicht auf, sie zu lieben und ihrer zu gedenken, denn euer Gedenken und eure Gebete sind ein süßer Trost in ihrem Ringen. Stellt sie euch nie verstört vor oder in der Finsternis lebend, denn dies wäre so, als ob ihr euch befähigt fühltet, einen Urteilsspruch über sie zu fällen. Und wenn die Menschen hier auf Erden so unvollkommen und ungerecht zu sein pflegen, um die Angelegenheiten ihrer Nächsten zu richten, wie wäre es dann, wenn es sich um Urteile über irgendeinen Geist handeln würde?

26. Ich sage euch noch einmal, dass euch nur zukommt, ihnen durch euer Gebet und eure guten Werke auf der Welt beizustehen.

27. Fühlt nicht das Bedürfnis, dass sie sich auf irgendeine materielle Weise in eurem Leben bekunden, sei es, indem sie ein Gehirn nehmen, oder in irgendeiner anderen Art, denn ihr würdet damit die Geistigkeit leugnen, die Ich euch gelehrt habe. Habt auch keinen bestimmten Tag des Jahres, um sie anzurufen. Nein, bedenkt, dass das Geistige außerhalb der materiellen Zeit lebt, und dass daher jeder Augenblick dafür geeignet sein kann, euch ihnen durch das geistige Gebet zu nähern.

28. Wie viele jener Wesen, von denen ihr oft geglaubt habt, dass sie Verwirrung erleiden, sind gerade jene, die dafür gekämpft haben, euch diesen Weg auf Erden näher zu bringen. Weint also nicht um sie, und schon gar nicht sollt ihr trauern, weil sie zum Geistigen Tal hinschieden. Sie sind nicht gestorben, sie gingen nur einige Augenblicke dem Zeitpunkt voraus, an dem ihr scheiden müsst. So wurde es von Mir bestimmt, damit sie euch den Weg bereiten.

29. Volk, muss Ich euch wirklich sagen, dass ihr auf den Friedhöfen nichts zu suchen habt, und dass die Tränen, die ihr über den Gräbern vergießt, Tränen der Unwissenheit, der Vermaterialisierung und des Fanatismus sind?

30. Der Geist dessen, um den ihr weint, lebt; doch ihr versteift euch darauf, ihn in jenem Körper, der unter der Erde verschwand, für tot zu halten. Ihr haltet sie für verloren, während sie euch voll Liebe erwarten, um euch von der Wahrheit und vom Leben Zeugnis zu geben. Ihr glaubt sie fern oder gefühllos und taub gegenüber euren Kämpfen und Leiden und wisst nicht, wie viele Steine sie euch aus dem Weg räumen und aus wie vielen Gefahren sie euch erretten.

31. Die Unwissenheit bringt euch dazu, zu euch selbst und zu anderen undankbar und sogar grausam zu sein, obschon Ich euch sagen muss: Wer kann unwissend sein, nachdem er irgendeine meiner Lehransprachen vernommen hat?

32. Mein Wort ist der Lichtstrahl, der euch alle umhüllen soll, damit ihr im Feuer meiner Liebe vereint bleibt. Wenn ihr, nachdem ihr es gehört habt, daran glaubt und es in Anwendung bringt, werdet ihr von diesem Zeitpunkt an mit allen vereint sein, die Mich lieben, Mir glauben und Mich verherrlichen.

33. Ich habe euch in meinen Lehren gesagt, dass das Leben der Leidensweg des Geistes ist, und das Ende seines Daseins auf Erden sein Kreuzweg ist, damit ihr euch bemüht, Mich nachzuahmen, indem ihr meine Beispiele ausübt.

34. Selig die Geister, die mit Glaube und Tugend zum Gipfel gelangen; denn in dem Augenblick, da sie sich von der Materie loslösen, erfahren sie als Belohnung für ihre Stärke und ihre Liebe die Liebkosung des Vaters. Dies sind jene, die ohne Straucheln in die Ewigkeit eingehen.

35. Mein Wort in dieser Zeit wird den Menschen helfen, den Sinngehalt meines Gesetzes und meiner Lehre zu verstehen. Die Erfüllung derselben, wird der Menschheit die Glückseligkeit, die Freude des Herzens und den Frieden des Geistes bescheren. Denn das vollkommene Glück wird der Geist nur in der Wohnstätte finden, zu der er gehört. Wie viele Gelegenheiten habt ihr, gut und euren Nächsten nützlich zu sein! Jedes Heim ist ein passendes Feld, um meinen Samen zu säen. Jede Stadt und jedes Volk ist wie ein nach Wohltätigkeit und Liebe dürstendes Erdreich, und Ich will euch zu Sämännern machen, damit ihr die Welt mit Liebe und Trost bewässert und sie mit Frieden besät.

36. Werke, Worte und Gebete sind die Mittel, die ihr gebrauchen könnt und sollt, um die Mission zu erfüllen, euren Mitmenschen zu dienen und sie zu lieben.

37. Ich habe euch das vollkommene Gebet gelehrt, welches die wahre Sprache des Geistes ist, das den Menschen in direkte Zwiesprache mit Mir bringt.

38. Ich habe euch die Gabe des Wortes gegeben, welches Ausdruck des Lichts ist, das im Geist existiert, und der Liebe, die das Herz in sich vereint.

39. Volk, das Mir zuhört: Sage nicht, dass Ich zu viel von euch verlange, da Ich besser weiß als ihr selbst, wozu ihr fähig seid. Heute fühlt ihr euch schwach, unbeholfen, unfähig und unwürdig, weil ihr euer Inneres prüft und viele Schwächen, viele Nöte entdeckt, die euch den fremden Schmerz nicht fühlen lassen. Doch Ich werde euch zuerst heilen, euch meinen Frieden fühlen lassen, um eure Herzen zu stärken und euren Weg zu reinigen. Dann werdet ihr keine Furcht mehr fühlen, noch Zweifel haben, noch werdet ihr euch unfähig fühlen.

40. Deshalb habe Ich euch eine Zeit gelassen, um Mich zu vernehmen und euch allmählich an meinem Wort zu stärken, ohne euch in die Gegend zu senden, um eure Mission zu erfüllen. Doch wenn euer Geist von meiner Essenz gesättigt ist, wird er nicht auf Beweise noch Zeichen warten, um sich aufzumachen, denn er wird durch Inspiration zu empfangen verstehen, was er tun soll.

41. Betet, Volk, und während ihr betet, werde Ich meinen Frieden auf alle Völker der Erde herab gießen, werde Ich eure Heime segnen und eure Wege erhellen.

42. Ich werde euch einen Beweis dafür geben, dass alles wahr ist, was Ich euch verheißen habe. Welcher Beweis wird dies sein? Jener, dass ihr in eurem Leben etwas Wirklichkeit werden seht, was ihr schon lange erhofft habt, etwas, das für manche unmöglich zu erlangen ist. Zu einigen wird das von Mir Gewährte bald gelangen, andere werde Ich noch warten lassen. Doch wahrlich, Ich sage euch, es wird nicht einen geben, der meinen Liebesbeweis nicht empfängt. Wenn jene Gnade zu einem jeden von euch gelangt, werdet ihr euch an mein Wort erinnern, und euer Glaube wird größer werden.

43. Verzweifelt nicht, vergießt keine Tränen, versteht es, auf jene Stunde zu warten, während ihr meine Unterweisung ausübt, betet und wacht.

44. Seht ihr, wie ihr in diesen Augenblicken, in denen ihr euren Geist erhebt, eure Leiden vergesst und von meinem Frieden erfüllt werdet? Versucht immer vor Mir zu sein, übt meine Lehre aus, und ihr werdet meinen Frieden und mein Licht über eure Schicksalsschläge und Mühsale obsiegen sehen.

45. Begreift, dass eure Leiden nicht unnütz sind, dass ihr die Aufgabe habt, euch geistig und körperlich zu beherrschen, damit ihr zur Zahl meiner Sämänner gehören könnt.

46. Jene, die den Menschen Trost bringen, die diejenigen aufrichten, die gefallen sind, die den Schwachen Kraft geben, müssen vom Licht der Erfahrung erleuchtet und im Kampf und in Prüfungen stark geworden sein. Kein Bild des Schmerzes darf sie einschüchtern, vor keinem Unglück eines Nächsten dürfen sie erzittern, vor keinem Schmerz zurückschrecken, wenn die Hände ihrer Mitmenschen sich im Verlangen nach Barmherzigkeit nach ihnen ausstrecken.

47. Dort, unter jenen, die sich im Laster und im Schmerz verhärtet haben, werdet ihr viele zum Licht erstehen sehen im Verlangen nach Erneuerung und Vergeistigung. Doch damit jene Inspiration zu ihnen gelangt, müsst ihr in ihr Herz einen echten Beweis von Brüderlichkeit legen, eine Tat, die der Lichtstrahl ist, der die Finsternis jenes Wesen erhellt.

48. Begreift also, dass der Schmerz, der euch in vielen Formen begleitet hat, der Meißel gewesen ist, der euren Geist innerlich für die Durchführung einer heiklen Mission geformt hat.

49. Die Unterweisung, die Ich euch in dieser Dritten Zeit gegeben habe, ist ein neues Testament, das mit denen der vergangenen Zeiten vereint werden wird, denn diese drei stellen eine einzige Offenbarung dar.

50. Mein Licht wird das Verstandesvermögen jener Menschen erleuchten, die dazu bestimmt sind, alle meine Lehren in einem einzigen Buch zu vereinen.

51. Meine geistigen Diener werden die Hand meiner Erwählten führen, damit in jenem Buch kein Makel existiert.

52. Die Differenzen, die es in diesem Volk gegeben hat, seine Diskussionen und seine Uneinigkeit werden verschwinden, wenn ihr euch in das Studium jenes Buches vertieft und die Wahrheit meines Werkes verstehen lernt.

53. Heute seid ihr euch noch nicht der Folgen bewusst, die eure Uneinigkeit verursachen wird. Aber wahrlich, Ich sage euch, ihr werdet morgen darüber weinen. Wie viele Male habe Ich von euch die Einigung der Gedanken, Praktiken und Geister verlangt; doch ebenso oft habt ihr nicht auf meinen göttlichen Rat gehört!

54. Ich habe euch inspiriert, damit ihr ein einziges Volk bildet, und habe euch den Namen das neue Israel gegeben. Ich habe euch verschiedene Aufgaben und Aufträge erteilt, damit ihr auf eurem Lebensweg und in euren Kämpfen über alle nötigen Elemente verfügt, wie es mit Israel in der Ersten Zeit geschah, als es im Verlangen nach dem Gelobten Lande durch die Wüste zog. Doch ihr habt bisher meine Aufträge nicht zu verstehen versucht, noch habt ihr das Beispiel von Einigkeit beachten wollen, das jenes Volk schriftlich hinterließ, ein unauslöschliches Beispiel; denn es waren seine Harmonie und seine Vereinigung, die es die Widrigkeiten besiegen ließ, denen es auf seinem Weg begegnete.

55. Ein neues Land der Verheißung erwartet euch, aber noch seid ihr ihm fern. Ihr zieht schon durch die weite Wüste, habt die Knechtschaft des Pharao hinter euch gelassen und habt bereits das Gesetz empfangen. Dennoch habt ihr die Abgötterei nicht vollständig aufgegeben, und ohne euch dessen bewusst zu sein betet ihr das Goldene Kalb an.

56. Euch müssen erst Prüfungen, Widerstände und Verfolgungen widerfahren, damit ihr aus eurem Schlaf erwacht. Erst dann werdet ihr zugerüstet sein, um meine Aufträge zu erfüllen, und werdet eifrig bemüht sein, über das Werk zu wachen, das Ich euch offenbart habe, so wie damals die Israeliten das Tabernakel und die Bundeslade aufbauten, um das Gesetz zu bewahren; denn die Prüfungen hatten sie zum Licht erweckt.

57. Jetzt wird euer Geist euer Tabernakel und das Gewissen eure Bundeslade sein. Dort wird mein Gesetz den Weg des Volkes des Herrn erhellen.

58. In dieser Zeit ist kein Mensch erschienen, der wie Moses vor diesem Volk herzieht und seinen Glauben durch Wundertaten bestärkt. Aber mit ein wenig Zurüstung würdet ihr die geistige Gegenwart Elias‘ fühlen können, der euch führt, euch ermutigt und inspiriert auf dieser Wanderschaft.

59. Die Menschenscharen, die Mir zuhören, weinen nun. Ich allein kenne den Grund ihrer Klagen, Ich allein kenne all die Hindernisse und Schwierigkeiten, denen sie auf ihrem Weg begegnet sind und die sie aufhalten.

60. Bleibt standhaft, Menschenscharen, seid Mir treu und ihr werdet die Hindernisse fallen sehen. Betet und arbeitet mit immer größerer Wahrhaftigkeit, Lauterkeit und Vollkommenheit, damit ihr in der Durchführung eurer Mission den Trost und die notwendige Kraft findet, um die Wechselfälle des Lebens durchzustehen. Wenn ihr so vorgeht, werdet ihr, wenn ihr es am wenigsten erwartet, den Weg frei und die Stolpersteine verschwunden sehen.

61. Ihr seid meine Felder, wo derzeit der Weizen und das Unkraut nebeneinander wächst. Noch ist nicht die Stunde des Schnitters; aber wenn sie kommt, werden die Werke eines jeden von euch gerichtet werden. Dann werde Ich die guten Jünger auf der Erde lassen und jene von dieser Welt nehmen, die keine Früchte der Einigkeit und Vergeistigung gegeben haben.

62. Wacht und achtet auf mein Wort. Gebt euch nicht dem Vertrauen hin, weil ihr meine sehr großen Aufträge und Missionen erhalten habt, in der Meinung, dass mein Gericht nie zu euch gelangen kann. Erinnert euch an David und an Salomon, welche, obwohl sie vor ihrem Volk groß waren, in ihrer Größe einschliefen, gegen das Gesetz verstießen und meine göttliche Gerechtigkeit, unerbittlich und weise, über sie kommen sahen, als sie glaubten, dass sie, weil vom Vater so sehr geliebt, niemals von ihm heimgesucht würden.

63. Denkt, oh Volk, an die neuen Generationen, denkt an eure Kinder, wie es die Patriarchen taten, die ihre Völker vorbereiteten, damit sie das Kommen des Messias zu empfangen verstünden.

64. Betet für die Nachkommenden, bereitet ihnen mit Fürsorglichkeit und Liebe den Weg. Begreift, dass sie noch höhere Missionen als die euren zu erfüllen haben, und dass es gut sein wird, wenn sie eine Spur der Vergeistigung vorfinden, auf der sie gehen können.

65. Worin wird jene Spur bestehen?: In eurem Leben, in euren Werken.

66. Jeder Geist hat eine große Schuld gegenüber seinem Vater. Meine Liebe zu euch und meine Gerechtigkeit hat euch auf der Erde diese neue Gelegenheit geboten, euch Mir gegenüber zu rechtfertigen, geistig wiedergutzumachen und euch zu läutern, damit ihr zur nächsten Wohnstätte weiterziehen könnt.

67. Oh gesegnete Dritte Zeit, du bist der Überbringer all dessen, was die Welt braucht, um sich aus ihrer Knechtschaft zu retten! Selig jene, die dein Licht nutzen, denn sie werden sich retten.

68. Während eurer ganzen geistigen Lebensreise habe Ich euch geführt, euch geprüft und vorbereitet für die Offenbarung dieser Zeit. Nicht die Menschen werden das neue Volk Israel erstehen lassen: Ich werde es sein, der es formt, es reinigt, es erhebt und es zur Welt sendet, um seine Mission zu erfüllen. Während dies Volk wächst und sich vorbereitet, werde Ich die Wege erhellen, die Türen öffnen und die Hindernisse beseitigen, damit es vorankommt. Ebenso tat Ich an Israel, als Ich es aus Ägypten errettete und es durch das Meer und durch die Wüste führte.

69. Dies Volk hat die Aufgabe, die Menschheit geistig zu erwecken. Doch wenn es erfüllt hat, und die Menschen sich der Zeit, in der sie leben, bewusst werden, werdet ihr aus ihrem Herzen ein Verlangen nach Licht und aus ihrem Geist ein Ideal zur Erhebung hervorbrechen sehen, welches das menschliche Leben bis in seine Grundfeste erschüttern und die Welt verwandeln wird.

70. Das Gewissen wird gehört und befolgt werden, die Rufe des Geistes werden verstanden werden, die geistigen Bedürfnisse werden berücksichtigt und respektiert werden, und überall wird der brennende Wunsch aufleuchten, Gott zu kennen, ihn zu fühlen, ihm näher zu kommen, seine Wahrheit zu verbreiten.

71. Diese Prophetien werden unter den Menschen in Erfüllung gehen, wenn der geistige Hunger und Durst sie bis an die Grenzen ihrer Widerstandskraft gebracht hat, wenn sie mit gedemütigtem Stolz ihre Schuld vor ihrem Herrn bekennen, wenn sie von ihren Thronen, ihren Richterstühlen und Ehrenplätzen herabsteigen, von denen aus sie Mich zu ignorieren versucht haben, von wo aus sie Mich gerichtet und verneint haben, und ihre Fehler bereuend werden sie ihre Augen Mir zuwenden und wie Kinder zu Mir sprechen, zu einem Vater, der sie jahrhundertelang erwartet hat.

72. Wie tief ist der Mensch in seinem Materialismus gesunken, so dass er schließlich Jenen leugnete, der alles erschaffen hat! Wie konnte sich der menschliche Verstand in solchem Maß verfinstern? Wie konnte eure Wissenschaft Mich leugnen und das Leben und die Natur schänden, wie sie es getan hat?

73. In jedem Werk, das eure Wissenschaft entdeckt, bin Ich gegenwärtig; in jedem Werk offenbart sich mein Gesetz und lässt sich meine Stimme vernehmen. Wie kommt es, dass diese Menschen nicht fühlen, nicht sehen noch hören? Ist es etwa ein Zeichen von Fortschritt und von Zivilisation, mein Dasein, meine Liebe und meine Gerechtigkeit zu leugnen? Dann seid ihr nicht weiter fortgeschritten als die primitiven Menschen, die in jeder Naturkraft und in jedem Wunder der Natur das Werk eines göttlichen, höheren, weisen, gerechten und machtvollen Wesens zu entdecken wussten, dem sie alles Gute in allem Existierenden zuschrieben und es darum anbeteten.

74. Mittels einer wachsenden Intelligenz versuchten sie das zu verstehen, was ihre körperlichen Sinne wahrnahmen. Welche vollkommene Anbetung konnten sie Mir darbringen? Welches Verständnis konnten sie von der Wahrheit haben? Dennoch wurde ihr Staunen, ihre Gläubigkeit und ihre Verehrung von Mir angenommen, als die ersten Früchte eines weiten Feldes, das mein Geist über die Zeitalter hinweg zu bestellen hatte.

75. Seit damals bis heute, wie viele Unterweisungen habe Ich der Menschheit gegeben, und wie viele Offenbarungen habe Ich ihr zuteil werden lassen! Und dennoch, obwohl diese Menschheit bereits den Gipfel des Verständnisses erreicht hat und ihre Gottesverehrung vollkommen sein sollte, hat sich ihre selbstsüchtige, stolze und unmenschliche Wissenschaft aufgerichtet, um Mich zu leugnen, und die bestehenden Religionskulte leben in der Lethargie der Routine und der Tradition.

76. Ich habe euch die Gabe der Willensfreiheit gegeben und habe diese gesegnete Freiheit respektiert, die Ich meinen Kindern gewährt habe. Aber Ich legte in euer Wesen auch das göttliche Licht des Gewissens, damit ihr, von ihm geleitet, eure Gaben lenken solltet. Ich sage euch, dass im Kampf zwischen dem Geist und der Materie der Geist eine Niederlage erlitten hat, einen schmerzhaften Fall, der ihn immer mehr vom Quell der Wahrheit entfernt hat.

77. Doch seine Niederlage ist nicht endgültig, sie ist nur vorübergehend, denn er wird sich aus der Tiefe des Abgrunds erheben, wenn er seinen Hunger, seinen Durst, seine Nacktheit und seine Finsternis nicht mehr ertragen kann. Der Schmerz wird seine Rettung sein, und indem er auf die Stimme seines Gewissens hört, wird er sich stark und strahlend, inbrünstig und inspiriert erheben und seine Gaben erneut gebrauchen; aber nicht mehr mit jener Freiheit, sie für das Gute oder das Böse zu verwenden, sondern indem er dieselben nur noch der Erfüllung der göttlichen Gesetze widmet, welches die beste Gottesverehrung ist, die ihr eurem Vater darbringen könnt, der euch so sehr liebt.

Mein Friede sei mit euch!