Unterweisung 19

1. Menschheit, beruhigt euren Verstand, der durch die Wechselfälle und Schicksalsschläge des Lebens aufgewühlt ist.

2. Wie sehr kämpft ihr bei dem Versuch, euch von der Finsternis zu befreien, in der ihr lebt, obwohl ihr euch voll in der Zeit des Lichts befindet! Groß ist euer Kampf und darum kommt ihr erschöpft herbei. Eben darum habe Ich euch gerufen, damit ihr einige Augenblicke ausruht, denn ihr müsst in der Erfüllung eurer Aufgabe fortfahren, die ihr kaum begonnen habt.

3. Von Zeit zu Zeit habe Ich die Schleier meines Geheimnisses eurer Entwicklung gemäß gelüftet; denn nur wer diesem Weg folgt, kann zu Mir gelangen.

4. Ich bin der Meister, der die Menschen auf allen Pfaden sucht, um ihnen den wahren Weg zu zeigen.

5. Mein Wort kommt als Schwert des Lichts, um gegen die Unwissenheit und Ungläubigkeit der Menschen zu kämpfen. Ich komme, um Mich vor denen kundzutun, die mein Dasein geleugnet haben, um sie zu fragen: Wer schuf das Weltall mit seiner Vielfalt von Welten, die für euch kaum sichtbar sind? Oh Menschheit, die ihr in eurer Wahrheitsferne die Dreistigkeit gehabt habt, zu meinen, dass die Idee eines Schöpfers eine bloße Erfindung des menschlichen Verstandes gewesen ist! Wie könnt ihr euch einbilden, dass eurem begrenzten und kleinen Verstand die Idee des Ewigen und Unendlichen erstehen könnte?

6. Doch auch jene kommen zu Mir, welche sagen, dass sie Mich lieben und diesen sage Ich: Wie könnt ihr sagen, dass ihr Mich liebt, wenn ihr das Gegenteil von dem tut, was mein Gesetz befiehlt, wenn ihr euch selbst verratet, indem ihr in eurem Handeln Gefühle zeigt, die zu euren Worten im Widerspruch stehen?

7. Wie viele gibt es selbst hier, unter den Menschenscharen, die Mich hören, die sagen, sie seien Spiritualisten und die die Macht und die Weisheit des Spiritualismus noch nicht kennen, noch die Mächte und Eigenschaften des Geistes; und mit ihren Werken verleugnen sie meine Lehre, welche die Menschheit wie strahlendes Licht Geistig erleuchtet. Aber meine Geduld ist grenzenlos und wartet, bis ihr euch in meine Jünger verwandelt. Ich muss aus euch Fackeln machen, welche mit ihrem Licht die ursprüngliche Botschaft, die ihr über das menschliche Verstandesorgan als Offenbarung empfangen habt, zu anderen Völkern tragen.

8. Falls die Menschen euer Zeugnis ablehnen und euch widersprechen sollten, so erinnert sie daran, dass Ich eine Verabredung mit der Menschheit dieser Zeit hatte, die zu erfüllen Ich gekommen bin. Sagt ihnen: Wenn Ich versprochen habe, wiederzukommen, so geschah es, weil meine Aufgabe noch nicht beendet war, noch zu Ende sein wird, bis es keinen einzigen Sünder mehr gibt. Es steht geschrieben, dass wenn neunundneunzig Schafe im Stall sind und eines Mir fehlt, Ich dieses suchen werde.

9. Ich will euch aufs Neue die Macht meiner Liebe zeigen, indem Ich die harten Herzen der Menschen in Apostel meiner Lehre verwandle, beginnend mit diesem Volk, das nicht weniger hartherzig ist als die übrigen. Ich komme, euch zu sagen, dass ihr eure Erkenntnis durch diese neue Botschaft erweitern sollt, welche Ich euch übergeben habe, damit ihr sie mit meinen früheren Offenbarungen vereint, bis es euch gelingt, in eurem Verstand das Buch der Weisheit zu bilden, um würdig zu sein, von meiner Wahrheit Zeugnis abzulegen und sie eure Geschwister zu lehren.

10. Sie werden euch Aufwiegler nennen; doch habt keine Angst, da sie auch euren Meister zu seiner Zeit wegen Friedensstörung, wie die Menschen sagen, verurteilten. Wahrlich, Ich sage euch, Ich bin nicht nur gekommen, um mit meinen Offenbarungen das Herz einiger weniger Menschen aufzuwühlen, sondern um mit meinem Worte den Geiste der ganzen Menschheit zu erschüttern.

11. So komme Ich in dieser Zeit zu euch, in der mein Licht sich auf verschiedene Arten unter den Menschen kundtun wird und sie noch einmal erzittern lassen wird, die einen vor Wonne, andere vor Furcht, wieder andere vor Zorn; aber es wird nicht einen geben, der sich nicht erregt, sobald die Stunde gekommen ist, da meine Botschaft bekannt wird.

12. Wie kleingläubig seid ihr gewesen und habt ihr nach Christus gerufen, ihr, die ihr wusstet, dass Er kommen musste! Doch nun, da ihr bereits meine Offenbarung und meine Botschaft habt, sollt ihr nicht mehr schwach, furchtsam oder kalt sein.

13. Habe Ich euch verletzt, weil Ich euch hartherzig genannt habe? Ich habe euch nur die Wahrheit gesagt, denn in allen Welten erfüllen alle Geschöpfe mein Gesetz und ihr antwortet nicht auf meinen göttlichen Ruf.

14. Doch fürchtet euch nicht, denn noch ist niemand ans Ziel gelangt; aber ihr alle werdet hingelangen, das verspreche Ich euch, der Ich die Verheißung aller Zeiten bin, Ich der Unermüdliche, der niemals aufhören wird, euch zu lehren.

15. Ihr beginnt davon zu träumen, Träger und Apostel der Wahrheit zu sein; doch übereilt euch nicht, nehmt immer als Führer das Licht eures Gewissens; denn wie könnt ihr die Wahrheit verkünden, wenn ihr sie noch nicht in euch selbst gefunden habt? Wie wollt ihr beweisen, dass ihr Mich liebt und eure Geschwister liebt, wenn ihr auf dem Lebensweg eurer Nächsten Disteln und Dornen zurücklasst?

16. Das Wasser des Lebensstromes, welches meine Wahrheit ist, ist still, kristallklar und wohltuend; doch verwechselt es nicht mit dem Wasser, das ihr den Bedürftigen gebt, denn dieses ist manchmal unrein.

17. Nehmt meinen Segen; er sei in euch wie ein unerschöpflicher Quell, welcher den unermesslichen Durst löscht, der euch quält.

18. Mein Segen sei wie Balsam für eure Krankheiten, Schmerzen und Bitternisse; er richte die zum Leben auf, die auf ihrem Wege der Entwicklung die Kraft verlieren.

19. Um euch bei eurer Geistigen Erhebung zu helfen, bewirke Ich, dass mein Friede im Herzen des Apostels der Dritten Zeit ist, welchen Ich als Stellvertreter der Menschheit empfange, und durch seine Vermittlung gebe Ich ihr meine liebevolle Hilfe.

20. Heute hört ihr meine Stimme über das menschliche Verstandesorgan und Ich sage euch aufs Neue: „Liebt einander“. So habt ihr die Stimme des Herrn durch den Mund Jesu vernommen, als Er euch lehrte, euren Nächsten wie euch selbst zu lieben, in Bestätigung des Gesetzes, welches das Volk Israel durch Mose in der Ersten Zeit erhielt.

21. Mose war mein Sprachrohr in jener Zeit, er brachte euch bis zu den Pforten des Gelobten Landes, aber Ich gestattete ihm nicht, dasselbe zu betreten, denn dort hättet ihr ihn zum König gekrönt; doch wahrlich, Ich sage euch, sein Reich war auch nicht von dieser Welt. Dem Volke wurde das Land der Verheißung gegeben, damit es darin in Frieden wohne und dem Vater seine Anbetung darbringe. In Jerusalem erbaute jenes Volk den ersten Tempel für Jehova und in ihm gab sich der Göttliche Geiste kund; dort empfing Er die Klagen oder die Lobpreisungen der Kinder jener Stämme. Auf seinen Altar stelltet ihr die Bundeslade, das Symbol eures Bündnisses mit dem Vater, und vor dem Allerheiligsten beugten Könige und Gelehrte ihre Nacken.

22. Die Priester, denen die kultischen Handlungen anvertraut waren, waren am Anfang von Liebe erfüllt; doch später ließen sie den nagenden Wurm der Eitelkeit und der Habgier in ihr Herz eindringen und verwandelten sich in Scheinheilige, Heuchler und Weltkinder. Alsdann trat ein Prophet nach dem anderen auf und kündigte das Kommen des Messias an; sie wurden vom Volk verworfen, verspottet und geopfert.

23. So bereiteten sie mit ihrem Blut meine Ankunft vor.

24. Da jedes Wort, das von Gott kommt, in Erfüllung gehen muss, wurde der Messias unter den Menschen geboren und lehrte euch, wie man das Gesetz des Vaters erfüllt und Gott Verehrung darbringt, indem man liebt und vergibt und das Leben der Menschen mit Trost und Licht erfüllt.

25. Ich kam als Hirte, um die Schafe zu sammeln, welche die Wölfe schon zu rauben begonnen hatten und zeigte ihnen den Schafstall. Während meines ganzen Erdenweges lehrte Ich die Menschen die Liebe und die Früchte, die aus ihr hervorgehen, welche sie Wunder nannten. Diese Werke entfachten den Glauben in den Herzen, und durch ihn ließ Ich sie den wahren Weg sehen. Tausende und Abertausende von Menschen waren Zeugen meines Wortes und meiner Werke, doch nur zwölf folgten Mir direkt nach.

26. Als der Augenblick meines Scheidens nahte, sagte Ich ihnen: In Jerusalem feiert man nun das Passahfest, es ist notwendig, dass wir dorthin gehen, damit die Weissagungen erfüllt werden. Dann gab Ich meinen Jüngern meine letzten Ermahnungen, die Ich mit dem göttlichen Feuer meiner Liebe in ihren Geiste einprägte. Ich zog mit meinen Jüngern nach Jerusalem. Als Ich das Stadttor auf dem demütigen und sanften Esel durchquerte, sang die Menge – unter der sich die Kranken befanden, die Ich geheilt hatte, die Blinden, die wieder sahen, die Lahmen, die wieder gingen, und die Betrübten, die getröstet und voller Hoffnung waren – Hymnen, Lob- und Preisgesänge, weil der verheißene Heiland endlich gekommen war. Niemand wusste, dass bei jenem Passah Ich das Opferlamm sein würde.

27. Bei meinem Einzug und unter dem Licht meines Blickes erzitterten die Herzen, wurden die Kranken gesund, und ihrer Brust entströmten Lob- und Dankesworte gegenüber dem Rabbi. Daraufhin näherten sich Mir die Pharisäer und sprachen zu Mir: Herr, sorge dafür, dass deine Jünger und dies Volk aufhören mit ihrem wirren Geschrei, denn sie bringen die Ordnung der Stadt während des Festes durcheinander. Worauf Ich ihnen antwortete: „Wahrlich, wenn diese schwiegen, würden die Steine vor Freude schreien“. Jene Pharisäer entfernten sich; doch schon begannen ihre Herzen, die furchtsam und besorgt waren wegen der Werke, die Jesus tat, den Verrat anzuzetteln.

28. So gelangte Ich bis zum Portal des Tempels, der eine Zeitlang Heiligtum des Volkes des Herrn gewesen war und den sie später in eine Markthalle verwandelt hatten, und trieb seine Entweiher aus ihm hinaus.

29. Das Herz und die Werke derer, die von sich sagten, sie seien Diener des Herrn und Lehrer des Gesetzes, wurden angesichts der Taten Jesu allmählich bloßgestellt; von da ab forderten sie, Ihn zu töten, um nicht ihre Macht zu verlieren, die bedroht war.

30. Einer meiner Jünger, der mein Wort der Liebe oft gehört hatte, welches vom Reich des Geistes sprach, und der in seinem Herzen die Liebkosung und Liebe seines Meisters empfunden hatte, war durch seine Schwäche und seinen mangelnden Glauben an meine Verheißungen das Tor, das sich auftat, um die menschliche Bosheit einzulassen, welche in Form des Kreuzes auf Mich fiel. Mit welchem Hass schrien jene Menschen und verlangten von dem Untertan des Kaisers, dass er Mich kreuzigen solle. Doch es war notwendig, dass der Sohn Gottes sich in großen Prüfungen befand, damit die Menschen seine Demut, seine Liebe und Macht sehen würden.

31. Das Blut jenes Körpers fiel herab auf die Erde und die menschlichen Lippen, die in der Welt das Göttliche Wort verkündeten, hörten nicht auf, von Liebe und Vergebung zu sprechen, bis zum letzten Augenblick am Kreuz; und Christus wurde eins mit dem Vater, weil das Wort, welches Mensch wurde, um in der Welt gehört zu werden, immer in Gott gewesen ist.

32. Jahre danach wurden die Stadt und jener entweihte Tempel zerstört, auf dass sich mein Wort erfülle; von jenem blieb kein Stein auf dem anderen. Ich hatte gesagt, dass Ich den Tempel Salomons, so königlich, groß und prächtig er in den Auges der Menschen war, zerstören könne und in drei Tagen wiederaufbauen.

33. Wahrlich, Ich sage euch, die Menschen haben den Geistigen Sinn jener Worte nicht verstanden; denn für Mich vergeht die Zeit nicht, da Ich die Ewigkeit bin. Seht, hier bin Ich in der Dritten Zeit, am dritten Tag, und lege den Grund zum wahren Tempel und errichte ihn im Geiste der Menschen.

34. Elias war auserwählt, euch zu verkünden, dass das Buch der Sieben Siegel gelöst worden war und dass es beim Sechsten Siegel aufgeschlagen war. Mein Wort ist voll Licht gekommen, euren Glauben zu entflammen, damit ihr nicht mehr in Abgötterei fallt und damit ihr zulasst, dass Ich in eurem Herzen meinen Tempel erbaue. Seht die von Menschenhänden gemachten Werke sind zerstört, während die Werke des Geistes unvergänglich sind.

35. Die Verlorenen werden gefunden und die Verwirrten erleuchtet werden, und alle werden den Weg finden, der sie zum Verheißenen Land führen wird.

36. Wenn ihr hier auf Erden Mich nicht erkennen wolltet noch zugelassen habt, dass Ich euch versammelte, wie der Vogel seine Jungen unter seinen Flügeln versammelt, so werde Ich euch jenseits dieser Welt unter meinem Mantel des Friedens ewig vereinen.

37. Mein Volk, Ich habe euch mein Leben unter euch in Erinnerung gerufen, weil die Tage des Gedankens an jene letzte Woche nahen, die Ich unter der Menschheit verbrachte. In diesen Tagen habt ihr das Gefühl, als ob aus der Unendlichkeit eine Botschaft für euch herabkäme.

38. Alles, was ihr erblickt, erscheint euch, als ob es zu euch von Mir spräche. Die Sonne, die Felder, die Städte, die Menschen, alles kommt euch so vor, als ob es zu euch vom Meister spreche. Dies ist so, weil die Erinnerung euch meine Gegenwart wieder fühlbar macht und Ich euch aufs Neue meine Botschaft der Liebe sende.

39. Wenn in diesen Tagen eure Augen weinen wollen, so lasst sie, wenn euer Herz aus Liebe erzittert, so lasst es ebenfalls zu.

40. Der Christus, dessen irdische Hülle eine Menschenmenge vernichtete, ist derselbe, der sich heute offenbart; denn es war der Körper, den die Menschen zerstörten, doch nicht das Wort, das durch diesen sprach.

41. Welcher Tod könnte meine Schritte aufhalten oder welches Grab könnte Mich zurückhalten? Dennoch habt ihr, ohne es zu wollen, ohne euch dessen bewusst zu sein, in euren Herzen die Wahrheit begraben, deren Essenz, die des Meisters ist. Diesen Körper, den ihr besitzt, habt ihr in das Grab eures Geistes verwandelt.

42. Lasst zu, dass der Geiste die Grabplatte von eurem Herzen hinweg nimmt, damit er sich, von Licht erfüllt, zum wahren Leben erhebt.

43. Auf folgende Weise erkläre Ich euch leicht, was ihr für schwer verständlich haltet: Christus und die Göttliche Liebe sind der Vater selbst. Jesus war der vollkommene Mensch, der die Botschaft Gottes verkündete. Er war der höchste Ausdruck der Vergeistigung, deshalb wird Er der Göttliche Meister genannt.

44. Oh geliebte Jünger, wenn ihr an die Werke denkt, die Ich in der Welt vollbrachte, fühlt ihr euch viel zu unbeholfen und klein, um es Mir gleich zu tun. Wenn ihr über die Zeiten nachdenkt, die seit damals verstrichen sind, werdet ihr euch bewusst, dass ihr euch Geistig sehr wenig entwickelt habt. Es gibt Augenblicke, in denen ihr die Sehnsucht und die Notwendigkeit fühlt, eure Geistigen Gaben zu entwickeln, um meine Botschaften direkt zu empfangen, sowie um in das Zukünftige einzudringen und mittels der Eigenschaften des Geistes die Konflikte, die Prüfungen und das Chaos, das euch innerhalb der Menschheit umgibt, zu lösen.

45. Wie sehr wünscht ihr mit dem Blick des Geistes zu schauen! Und ihr werdet schauen, aber erst dann, wenn ihr entdeckt, dass ihr die Offenbarungen des Herrn besser versteht, sobald ihr euch vom Licht des Gewissens führen lasst, das euren Geiste erleuchtet.

46. Studiert einstweilen diese Botschaft und schreibt sie nieder, denn es werden Zeiten kommen, in denen ihr dieses Wort nicht mehr hören werdet, und dann werden euch nur die Schriften bleiben.

47. Ich will, dass mein Wort, wenn daraus Bücher gebildet werden, die über die Erde hin vorbereitet werden sollen, makellos gedruckt wird, so rein, wie es aus Mir hervorging.

48. Wenn ihr es so in eure Bücher gelangen lasst, wird ihm ein Licht entströmen, das die Menschheit erleuchten wird, und seine Geistige Essenz wird von allen Menschen empfunden und verstanden werden.

49. Meine Botschaft dieser Zeit wird ebenfalls verneint und bekämpft werden. Einige werden sagen, dass meine Kundgebung keinen Zweck hatte; aber seid unbesorgt, denn mein Werk der Zweiten Zeit wurde auch diskutiert geleugnet, verspottet, und dennoch hat ein Herz nach dem anderen und ein Geiste nach dem anderen jenen Leidensweg erkannt und gewürdigt, den Ich unter euch durchlebte.

50. Wisst, mein Volk, dass es welche gegeben hat und noch gibt, die sagen: Was hat der Schmerz Jesus mit unserer Rettung zu tun? Sein Leiden kann uns nicht die Herrlichkeit geben. Doch der Geiste der Wahrheit sagt euch: Ich war durch Jesus unter den Menschen wie diese wohlriechenden Pflanzen, welche die Hände dessen, der ihnen das Leben entriss, duftend machen.

51. Jenes Kreuz, das ihr Mir gabt und das Ich annahm, war Beweis meiner Liebe für euch und auch der Beweis, dass ihr euch durch mein Vorbild retten würdet. Warum glaubt ihr, dass, wenn Ich gewusst hätte, dass mein Opfer nutzlos sein werde, Ich euch dieses angeboten hätte? Erinnert ihr euch nicht, dass Ich euch gesagt habe, dass im Werk des Vaters kein einziges Samenkorn verloren geht? Als die Seite des Meisters geöffnet wurde, wollte Er, dass ihr in ihr das Tor sehen solltet, das sich auftat, damit ihr alle in der Ewigkeit wohnen würdet; und der erste, der dieses Tor erblickte, war der Soldat, der seine Lanze in den Körper Jesu bohrte.

52. Meine Liebe ist wie der Baum, der die Axt des Holzfällers duftend macht, die ihm das Dasein raubt. Jeder Tropfen Blut von jenem Körper verbreitete sich über diese Menschheit, allen vergebend und ihr Dasein mit der göttlichen Essenz meiner Unterweisungen wohlduftend machend.

53. Doch wenn es diese Menschheit in ihrer Blindheit dünkt, dass jenes Opfer nicht genügte für ihr Erlösung – hier ist von neuem mein Wort, nicht Menschenwort, das jene Botschaft nicht auszulegen verstand, sondern mein Wort, das euch die unsterbliche Essenz meiner Lehre und meiner Werke lehrt, die göttliche Erläuterung, durch welche die Menschen den Geistigen Wert jenes Blutes verstehen werden, das auf Golgatha aus Liebe zur Menschheit vergossen wurde.

54. Ich sage euch, was der Sinn jenes Opfers ist, denn ihr gehört Mir, so wie Ich euch gehöre.

55. Niemals habe Ich in irgendeinem Geschöpf einen Feind gesehen, denn alle seid ihr meine Kinder. Das Wort Feind in Bezug auf ein Geschwister schändet die Lippen dessen, der es ausspricht.

56. Longinus durchbohrte meine Seite und Ich vergoss auf ihn das Blut, das zum Licht in seinen blinden Augen wurde.

57. Ich will, dass ihr wie euer Meister seid, um euch zu Recht meine Jünger zu nennen. Mein Erbe besteht aus Liebe und aus Weisheit. Christus war es, der zu euch kam, und Christus ist es, der in diesem Augenblick zu euch spricht; doch versucht nicht, Mich von Gott zu trennen oder Mich außerhalb von Ihm zu sehen, denn Ich bin und war immer eins mit dem Vater. Ich habe euch gesagt, dass Christus die Göttliche Liebe ist; versucht deshalb nicht, Mich vom Vater zu trennen. Glaubt ihr, dass Er ein Vater ohne Liebe zu seinen Kindern ist? Wie kommt ihr auf diesen Gedanken? Es ist an der Zeit, dass ihr dies erkennt.
58. Niemand soll sich schämen, Gott, den Schöpfer, Vater zu nennen, denn dies ist sein wahrer Name.

59. Ich habe euch aufs Neue das Licht gebracht, damit ihr das ergründet, war ihr früher nicht zu begreifen vermochtet.

60. Wenn Ich eurem Geiste sagte, bevor Ich ihn zur Erde sandte, dass Ich ihm eine Welt von Lehren geben werde, so sage Ich ihm heute, dass Ich ihm einen Himmel von Weisheit anbiete.

61. Wandert auf diesem Pfad der Vergeistigung und ihr werdet diesen Himmel empfangen, von dem Ich zu euch spreche.

62. Die Weisheit des Geistes ist Licht, das niemals verlöscht.

63. Ich bin der Meister, Ich bin Christus, der zu euch durch das Gewissen spricht, in der Art, die nur Ich habe, um zu jedem einzelnen von euch zu kommen, die euch liebkost, wenn sie zu euch spricht.

64. Hier habt ihr Mich und seht Mich für ein Werk der Liebe anscheinend unnütz Wesen suchen, von denen Ich weiß, dass sie Mir dienen werden, weil Ich sie geschaffen habe.

65. Ich bediene Mich eures Geistes, eures Willens, eures Herzens, eures Verstandes, und bis ihr den Zeitpunkt eurer Zurüstung und eurer Erleuchtung erreicht – an dem Ich Mich eurer bedienen kann, indem Ich euch in meine Werkzeuge verwandle – lasse Ich euch meine Unterweisungen, damit ihr die weise Lektion lernt.

66. Erlebt diese Tage der Erinnerung, während Ich euch durch mein Wort vorbereite. Meditiert über jene Stunde, in der die Erde gegen die menschliche Undankbarkeit aufbegehrte und sich der Himmel verfinsterte, aber in der das Lamm nicht aufbegehrte.

67. Traurig war der Blick des Meisters auf Golgatha, doch mit ihm segnete Er euch. Für jene Menschenscharen ging Er in den Tod, aber Er wusste, dass Er bald in allen Herzen auferstehen würde, wenn sie zum Glauben geboren würden.

68. Diejenigen, welche nach Jerusalem gehen, sagen, dass in jenen Gegenden eine Atmosphäre herrscht, die den Geiste überrascht, und dass sogar das Licht seltsam erscheint.

69. Wahrlich, Ich sage euch, es ist die Stimme des Gewissens, es sind die Erinnerungen, die das Herz erbeben lassen, und obwohl Jesus dort starb und die Menschheit Ihn nicht mehr sah, erscheint Christus überall in Essenz, Gegenwart und Vollmacht.

70. Karawanen von Männern und Frauen machen sich auf nach Jerusalem, und beim Betreten jener Orte kommen ihnen zuweilen freundliche, zuweilen bittere Erinnerungen in den Sinn. Sie finden alles von der Gegenwart Jesu durchdrungen. Doch wozu so weit pilgern auf der Suche nach materiellen Spuren, da jeder meine göttliche Gegenwart in seinem Geiste besitzt, wo immer er sich auch befindet?

71. Ich wünschte, ihr alle würdet euch mit dieser Lehre aufmachen, um eine Botschaft der Geschwisterlichkeit, der Frohen Botschaft, der Liebe hinauszutragen; einen Gruß, einen Tropfen heilenden Balsams, eine Umarmung der Freundschaft für alle eure Geschwister.

72. Ich komme in dieser Zeit, damit ihr von der Erde aus mit dem Licht meiner Unterweisungen das Neue Jerusalem schaut, die Weiße Stadt, die dem Geiste verheißen ist, die mein Apostel Johannes in seiner Offenbarung sah; doch während im ersten Jerusalem die Bosheit des Menschen Mich am Marterkreuz erhöhte, werden Mich in der Neuen Stadt, die Geistig sein wird, die Geister auf den Altar ihrer Liebe emporheben.

Mein Friede sei mit euch!