Unterweisung 200

1. Die Tore des Reiches sind für jeden offen, der seine Wohltaten empfangen möchte. Dieses Reich befindet sich im Geist des Menschen.

2. Es gibt ein Fest in eurem und in meinem Geist, wenn ihr euch bereitmacht, meine Botschaften des Lichts zu empfangen.

3. Seid willkommen ihr Menschen, die ihr krank, betrübt und bedürftig nach geistiger Liebe seid, denn bei Mir werdet ihr den Heilbalsam, das Licht und die Stärke finden, die euch so sehr gefehlt haben.

4. Ich liebe euch, und darum sende Ich euch mein Licht, damit es eure Leiden, Unruhen und Befürchtungen beseitigt und ihr euch in meine Liebe gehüllt fühlt, behütet und bewahrt vor den vielfachen Gefahren, die euch auflauern. Meine Quelle der Barmherzigkeit fließt über, um euch an Geist und Körper zu heilen; und das, was Ich an euch tue, vollbringe Ich auf dieser und auf allen Welten. Denn mein Tröstergeist ist auf alle Wohnstätten hernieder gekommen, auf denen meine Kinder wohnen.

5. Wenn ihr euch von Mir nährt, wenn ihr Mich zu empfangen versteht, werdet ihr Mich nicht mehr leugnen können, werdet ihr nicht mehr zweifeln noch dieses Brot missachten, das euch Leben gegeben hat, und euer Dasein wird zu einem ständigen Zeugnis der Dankbarkeit und Liebe werden.

6. Habt ihr etwa eine Vorstellung von den Freuden des verheißenen Reiches? Ihr wolltet euch in eurem Verstand ein Bild von dem machen, wie das Leben der vollkommenen Wesen sein könnte, und ihr sprecht von Gesängen, von Schönheit, von Reinheit und von Liebe. Und nun sage Ich euch, dass in jener Welt eine vollkommene Harmonie herrscht.

7. Ihr müsst wissen, dass ihr schließlich alle ein Teil jenes Konzertes sein werdet, dass ihr an dieser Glückseligkeit teilhaben werdet, wenn ihr euch vervollkommnet habt und zu Mir kommt. Dann werdet ihr Mir begegnen und Ich werde auf dem Thron der Ehre sein, den ihr Mir bereitet. Und jene himmlische Musik wird in eurem Geist ertönen, wenn ihr meine Gegenwart in euch selbst entdeckt, und ihr bei der Betrachtung meines Werkes, meiner Schöpfung in Entzückung fallt, die Ich euch vor Augen führen werde, um euch zu Teilhabern derselben zu machen. Wenn ihr dann bei Mir seid, werdet ihr die schönste Harmonie wahrnehmen, und der lieblichste Gesang wird sich von eurem Geist zu dem meinen erheben.

8. Wenn ihr dann meine Gegenwart so in euch erstrahlen fühlt, werdet ihr auf jeder Stufe ein Konzert, in jedem Ton eine Offenbarung entdecken, und ihr werdet Mir so nahe sein, dass ihr Mich schließlich für den einzigen Grund und das einzige Ziel eures Daseins halten werdet. Ich werde euch empfangen, wie man einen Wanderer empfängt, der die letzte Etappe seiner Reise erreicht und sich seiner Leistung und dessen, was ihn erwartet, bewusst ist.

9. Volk, ihr habt diese Musik schöner Töne noch nicht vernommen, weil ihr euren Geist noch nicht zu entmaterialisieren vermochtet. Das Konzert ertönt jenseits dessen, wohin ihr gelangen konntet. Doch Ich bereite den Weg, damit ihr bald bei Mir ankommt.

10. Warum haltet ihr meine Kundgabe durch das Verstandesvermögen des Menschen für schwierig? Zweifelt ihr daran, dass Ich immerdar in Kontakt mit eurem Geist sein kann? Wenn die Schöpfung von Mir genährt wird, und alle Geister wie die Äste eines Baumes sind, die von demselben leben und sich von seinem Saft ernähren: Wie könnt ihr da meinen, dass Ich ferne bin oder dass Ich euren Leiden gegenüber gleichgültig bin, obwohl Ich euer Meister, euer Arzt und euer Vater bin?

11. Hört: Es naht der Kampf der Ideologien. Inkarnierte und desinkarnierte Geister sind aufgewühlt in einem Meer von Verwirrungen. Alle präsentieren ihre Ernte an Schmerz und an Bösem. Alle suchen einander zu verletzen und zu töten, alle vollbringen ein Werk der Zerstörung; doch der Schmerz ist ebenfalls zu ihnen gelangt. In der heutigen Zeit ist der Schnitter gegenwärtig, mit dem Auftrag, jeden Baum, der keine guten Früchte trägt, zu fällen. In diesem großen Kampf wird nur die Gerechtigkeit und die Wahrheit sich durchsetzen. Viele der Kirchen werden verschwinden, einige werden erhalten bleiben. In den einen wird die Wahrheit erstrahlen, in anderen wird man nur Betrug anbieten. Doch die Sichel der Gerechtigkeit wird weiterhin schneiden, bis jede Saat, die es auf Erden gibt, ausgesiebt worden ist.

12. In jenen Zeiten werden die, die sich vergeistigt haben, das Ideal, die Erhebung erlangen, und dieses Wissen wird ihnen die wahre Weisheit geben. Ihr werdet die menschlichen Wissenschaften nicht benötigen, um euch zu führen. Denn der durch meine Unterweisungen genügend vorbereitete Geist wird euch alles offenbaren können, was ihr wissen müsst.

13. Es werden Rechtsgelehrte, Philosophen und Priester zu Mir kommen, und Ich werde ihnen antworten und sie mit meinem Wort bekehren. Die einen werden nicht fähig sein, Mich zu verstehen, und werden verwirrt sein. Die anderen werden Mich demütig um Vergebung bitten. Sie werden keine Beweise von Mir verlangen. Doch Ich werde sie ihnen geben, weil Ich sie liebe und will, dass sie Mich erkennen.

14. Wenn die Wissenschaftler der Menschheit nicht zu antworten vermögen, wenn sie ihre Probleme und ihre Zweifel nicht auflösen können, wird sie zu Mir kommen. Dann wird sie erfahren, dass Ich sie erwartet habe, um sie zu unterweisen und zu trösten. Sie wird erfahren, dass dies Wort von Christus kommt, von Jenem, der alle Betrübten zu liebkosen versteht und zu allen in dieser Sprache spricht, die so liebevoll ist, derselben, in der der Meister euch das erhabene Gebot lehrte, das euch sagt: „Liebt einander.“

15. Ihr lebt in Zeiten der Läuterung, und schon wurden Klagerufe des Schmerzes vernommen. Doch eben jener Schmerz wird euch dazu dienen, euch zu läutern und zu Säulen des Tempels werden zu können. Und nach euch werden neue Apostel kommen.

16. Ich werde mit euch sein, um euch zu trösten und euch Standhaftigkeit zu geben, damit ihr auf dem Weg der Wiedergutmachung vorankommen könnt. Ich will, dass ihr eure Feinde zu Freunden macht, dass ihr in eurem Kampf das Reich zu erringen vermögt, wo ihr die Frucht all‘ eurer Werke erlangen werdet.

17. Ich spreche so zu euch, damit ihr eure Herzen formt, denn eure Bestimmung ist es, zu lieben und zu segnen. Lebt, wie Jesus lebte, immer in Verbundenheit mit dem Vater, in vollkommener Harmonie mit allen Wesen der Schöpfung.

18. Wenn ihr etwas Gutes tut, wenn ihr ein hilfloses Kind liebkost, einen Notleidenden unterstützt oder ein schutzloses Wesen beschützt, habt ihr da nicht in eurem Innern eine Stimme vernommen, die euch segnet und euch ermutigt, weiterhin auf diesem Weg zu gehen? Wessen Stimme ist das? Es ist die des Gewissens. Es ist die Stimme des Vaters, die das Kind belohnt, weil es Ihn nachzuahmen versteht.

19. Wenn ihr würdige Kinder meiner Göttlichkeit werden wollt, die ersten Erben meiner Herrlichkeit, müsst ihr euch zuvor läutern, und ihr wisst nun, dass das beste reinigende Wasser die guten Werke sind. Ich spreche so zu euch, damit ihr fühlt, dass Ich euch in meinem Reich erwarte, dass ihr heute auf dem Weg seid, der zu ihm führt, aber dass ihr noch einen weiten Weg zurück zu legen habt. Ich will aus jedem von euch einen Apostel machen, und aus jedem Apostel einen Meister.

20. Ich stelle fest, dass die Menschheit ihre Gottesverehrung in unterschiedlichen Formen ausübt. Doch Ich sage euch, dass Ich keine Religionen als größer oder kleiner anerkenne. Ich habe euch die Liebe gelehrt und es gibt nur eine Wahrheit. Glaubt nicht, dass es eine Kirche, ein Priester oder viele Priester sind, die die Menschheit erlösen werden. Ich bin es, der weise und liebevolle Hirte, der euch behütet, euch tröstet und euch derart liebt, dass Ich mein Leben für euch hingab, um euch den Weg der Wahrheit und des Lebens zu lehren.

21. Wenn die Menschen jener Zeit glaubten, dass sie Mich, als sie Mir das Leben nahmen, vernichten und erreichen würden, dass meine Lehre verschwindet, so waren sie sich nicht dessen bewusst, dass sie damit nur erreichten, Mir mehr Leben und höheren Ruhm zu geben, erlangt durch das Opfer. Von meinem Kreuz herab segnete Ich meine Apostel aller Zeiten, alle, die Mir demütig auf dem gleichen Weg nachgefolgt sind.

22. Ebenso segne Ich euch, die ihr Mich in der gegenwärtigen Zeit empfangen habt und euch darauf vorbereitet, mein Werk fortzusetzen.

23. Israel, müder Wanderer, die ihr im Verlangen nach meinen Worten herbeikommt, um eure Bestimmung in der Dritten Zeit zu vollenden; Ihr kommt mit Bitterkeit auf den Lippen und Schmerz im Herzen. Ihr und eure Kinder habt den gefahrvollen Weg zurückgelegt, und heute, da ihr den Ruf meines Geistes hört, eilt ihr herbei in der Gewissheit, dass ihr Stärke empfangen werdet.

24. Die einen treffe Ich demütig an in Erwartung meiner Aufträge. Andere fühlen in meiner Gegenwart Reue, nachdem sie viel gesündigt haben. Und wieder andere erforschen neugierig meine Lehre und suchen irgendeinen Irrtum darin, um sie zu verdammen. Ich kenne euch und liebe euch und empfange alle an diesem Tag.

25. Ich werde Mich der Demütigen bedienen, um die Frohe Botschaft in kurzer Zeit zu den Herzen zu bringen, die Mich erwarten. Den, der gefehlt hat, reinige Ich mit meinem Wort, welches kristallklares Wasser ist. Wenn er erfährt, dass Ich ihm vergebe und ihn zu meinem Jünger verwandle, wird er bereuen und nicht mehr sündigen. Und dem, der forscht und zweifelt, erleuchte Ich und gebe ihm Beweise, damit er die Wahrheit erkennt und von Mir Zeugnis ablegt.

26. Wenn ihr dann alle zubereitet seid, werde Ich euch zu jenen senden, die ihren Verstand geschult haben und mit blumiger Sprache sprechen. Doch ihr werdet euch ihnen nicht unterlegen fühlen und sie auch nicht beneiden, weil Ich euch große geistige Gaben verliehen habe.

27. Die Wissenschaft wird zum Stillstand kommen. Viele Gelehrte werden verstört sein und ihr Wissen für nutzlos erachten, weil das erworbene Wissen sie nicht zum Wohlergehen und zum Frieden des Geistes geführt hat. Und wenn sie zu diesem Schluss kommen, werden sie Mich suchen, werden sie die Essenz und den Zweck des geistigen Lebens kennenlernen wollen und Mich bitten, demütig in meine geheime Schatzkammer eindringen zu dürfen, und Ich werde ihnen erlauben, so weit einzudringen, wie es mein Wille ist.

28. Die, die Mir am meisten nachfolgen werden, werden die Armen sein, die Enterbten. Und wenn sie dann diesen großen Schatz an Essenz, den mein Wort in reichem Maß ausgießt, empfangen haben, werden sie voll Liebe aufbrechen, um das Zeugnis von meinem Kommen in dieser Zeit in die Welt zu tragen. Einige werden wie Propheten erscheinen, andere werden die Herzen mit der Gabe des Wortes für sich gewinnen und alle werden Werke der Liebe unter der Menschheit tun.

29. Jene Nationen, die verachtet worden sind, jene Völker, die sich in Lumpen hüllen, werden erwachen, Mich lieben und der Menschheit dienen. Unter ihnen sind die großen, im Schmerz geläuterten Geister. Im Kern dieser Geschöpfe verbergen sich meine Abgesandten, meine Apostel. Ich werde alle Nationen herbeirufen und in kurzer Zeit werden diejenigen zu Mir kommen, die meine Inspiration verstehen werden, um meine Wegbereiter zu sein.

30. Israel, dort sind eure Geschwister im Kampf, in Erwartung meiner Aufträge und in einem Chaos lebend. Während sie den Frieden erflehen, fordern andere die Vernichtung. Sie haben das Bedürfnis, neue Horizonte, neue Länder zu sehen, sie sehnen sich danach, in andere, wärmere Länder auszuwandern, um dort ihr Heim aufzubauen und ihren Geist entfalten zu können in Erfüllung der göttlichen Gesetze.

31. Die Unvollkommenheiten in der Gottesverehrung der Menschen werden in dem Maß verschwinden, wie die Vergeistigung in die Herzen dringt und der Geist, seiner falschen Götzen müde, meine Gegenwart, mein Wort sucht. Sie werden Mich nicht an den Ufern der Flüsse, noch auf den Bergen, noch im Tal oder in der Wüste anrufen. Sie werden Mich im Grund ihres Geistes suchen, und dort werden sie einen Tempel errichten, in dem sie Mich lieben werden.

32. Ihr werdet viele Menschen, die im materiellen (Leben) groß waren, von ihrer gesellschaftlichen Ebene herabsteigen sehen und in dieser Verfassung, nach großen Prüfungen, die wie ein Prüfstein für ihren Geist sein werden, werden sie meine Lehre aufsuchen und sich aufgrund ihrer Tugenden erheben und den wahren Wert der Gaben kennenlernen, die Ich dem Menschen gewährt habe. Im Jahr 1950 werdet ihr viele der Prophetien in Erfüllung gehen sehen.

33. Viele Herzen, die wie dürre Felder waren, werden Frucht tragen. Und euch, die Ich Tag für Tag betreut habe, sage Ich: Bereitet euch vor und seid bereit, meinen Samen auszustreuen.

34. Nach jenem Jahr wird es Zwistigkeiten unter dem Volk Israel geben, und nur die, die wachend und betend und in meinen Gesetzen wirkend geblieben sind, werden Schutz für die anderen sein.

35. Ich habe euch das Licht gegeben, damit ihr sicheren Schrittes geht und eure Geschwister unterweist.

36. Seid alle gesegnet, sowohl diejenigen, die Mir gerade zuhören, als auch die, die meiner Kundgebung noch ferne sind.

37. Der Zeitpunkt, den ihr gerade durchlebt, ist eine Zeit des Kampfes, des geistigen Kampfes und des Kampfes der Weltanschauungen.

38. Dieser Hinweis ist wichtig, denn ihr werdet vor jene treten müssen, die unablässig in das Geheimnis der Unterweisungen einzudringen versuchen. Ebenso werdet ihr vor einer Menge von Männern und Frauen unterschiedlicher Glaubensbekenntnisse stehen und dann entdecken, dass es in jeder Kirche oder Religion Menschen guten Willens gibt, die sich Mühe geben, denn ihre Handlungen enthalten Vollkommenheit.

39. Meine Gnade ist für alle da; denn Ich habe in der Menschenwelt gesehen, dass alle, auch wenn es nur für einen Augenblick ist, ihr Herz in Liebe zu meiner Göttlichkeit entflammt haben.

40. Über die Erde verstreut sind jene, die noch immer bemüht sind, Gutes zu tun, und nach einer Möglichkeit suchen, ihren Nächsten nützlich zu sein. Wahrlich, Ich sage euch: Jeder, der diesen Vorsatz hat, ist mit Mir.

41. Ich habe euch gesagt, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem das Licht an allen Orten, in allen Ländern, auf allen Kontinenten erscheint. Jenes Licht wird entsprechend der geistigen Vorbereitung des Menschen erstrahlen. Doch durch dasselbe wird sich eine neue und zutreffendere Vorstellung von der Schöpfung bilden, eine neue Stufe der geistigen Entwicklung.

42. Wenn sich schließlich alle verstandesmäßig vereinigen, wird sich ihre Vorstellung vom Göttlichen, vom Ewigen und Geistigen reinigen. Die Menschen werden viele Prüfungen durchleben. Aber wenn dies einmal vorbei ist, wird die Wahrheit noch mehr ans Licht kommen. Und die Wahrheit, die immer kristallklar und rein ist, wird von allen verstanden werden können. So wird die geistige Vereinigung Wirklichkeit werden.

43. Die Lehre, die Ich euch offenbart habe, und die Regeln, die Ich euch gegeben habe, werden sich durchsetzen. Doch denkt daran, dass es die Essenz meines Wortes, und nicht die Form sein soll, die ihr weitergeben müsst.

44. Wundert euch auch nicht darüber, dass sich die äußere Form eurer Gottesverehrung wandelt, denn wahrlich, Ich sage euch: Der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihr begreift, dass nur die Essenz und Reinheit eurer Handlungen zum Vater gelangt.

45. Es werden viele eurer Geschwister zu euch kommen, die, wenn sie den Spiritualismus zutiefst begreifen, euch zwingen werden, selbst den letzten Rest an Fanatismus aufzugeben, den ihr beibehalten mögt.

46. Wenn Ich Mich euch nahe und Mich durch den Stimmträger kundgebe, entdecke Ich solche, die zuhören, ohne zu verstehen und ohne zu fühlen. Auch solche, die nur von Neugierde getrieben gekommen sind. Manche haben versucht, die Geistige Welt auf die Probe zu stellen. Viele kommen nicht mit dem nötigen Respekt. Doch wie könnten sie so an das Übernatürliche glauben, das sich vor ihren Augen unter Beweis stellt? Könnten sie selbst sich etwa eine vernünftige Erklärung für das geben, was sich gerade abspielt, wenn sie nicht verstehen, dieses Wunder nicht einer höheren Macht zuzuschreiben? Welche Erklärung für das, was dies Werk ist, könnten sie demjenigen geben, der sie befragt?

47. Wer Glauben hat, nimmt von diesen Orten das gesättigte[1] Wasser mit, und mit ihm vollbringt er Wunder. Doch der Meister fragt euch: Existiert in jenem Wasser wirklich eine übernatürliche Macht? Wahrlich Ich sage euch, die Macht ist nicht im Wasser, sie ist in euch selbst, im Glauben und in der Reinheit eurer Werke, denn der Herr ist in euch, so wie in der Natur und in der ganzen Schöpfung. Erinnert euch, dass Ich euch seinerzeit sagte: Euer Glaube wird euch retten.

48. Ich bin das ewige Wunder, das eurem Verstandesvermögen Licht gibt und eure Gefühle anrührt, um sie auf den Weg des Guten zu lenken. Aber der Mensch hat von seinem Vater mehr verlangt und wollte das sehen, vernehmen und mit Händen greifen, was er nur durch die Empfindsamkeit seines Geistes wahrnehmen sollte. Doch aus Liebe habe Ich meinen Kindern nachgegeben, da Ich Verständnis für sie habe und ihnen entgegenkomme.

49. Deshalb habe Ich in dieser Zeit erlaubt, dass sich meine Geistige Welt euch nähert, und habe euch die Gabe verliehen, dass sie sich durch euer Verstandesvermögen kundgibt, damit ihr alle die Verwirklichung dieser Wunder direkt miterlebt und an meine Gegenwart glaubt. Die Kundgabe der Geistigen Wesen wird den böswilligen Auslegungen von Seiten der Auskundschafter meines Werkes Vorschub leisten, sie werden sie als Waffe benutzen, um euch zu verletzen, zu verleumden und als Hexer zu verurteilen. Doch nachdem jene Kundgabe ihre Saat ausgebracht hat, wird sie verschwinden. Dann werdet ihr sehen, dass die Gaben, die Ich euch verliehen habe, fortbestehen und weiterhin Wunder geschehen, weil ihr dann eure Schritte intuitiv lenken werdet, indem ihr mit Hilfe meiner Lehre immer danach strebt, auf die beste Weise tätige Nächstenliebe auszuüben.

50. Ergründet mein Wort, damit ihr erkennt, dass Ich euch keine festgelegten Verhaltensweisen vorschreibe.

51. Es ist meine Essenz, die ihr bewahren und auf den Lebenswegen ausstreuen sollt, denn die Stunde wird kommen, in der ihr auch diese Versammlungsorte nicht mehr benötigt. Ich werde Mich auf eurem Weg, in eurem Schlafzimmer, im Gebirge, an jedem Ort kundgeben. Euer Arbeitsfeld wird unbegrenzt sein, um Nächstenliebe auszuüben und zu beweisen, dass ihr meine Jünger seid. Denn auch die Lebensumstände werden bei jedem von euch verschieden sein; aber immer werden sie euch Gelegenheit dazu geben, Gutes zu tun. Dieses Gute werdet ihr sowohl mit Gedanken als auch mit Taten, mit dem Wort und selbst mit dem Blick tun können.

52. Gewöhnt euch daran, das Gewissen als Richter eurer eigenen Handlungen zu haben, und dieses wird euch anzeigen, wie ihr handeln müsst, damit ihr alles zum Ausdruck bringt, was Ich in euch gelegt habe.

53. Wenn ihr seht, dass eure Geschwister in meinem Werk nicht den Grund für meine Kundgebungen zu erklären vermögen, so steht auf und erklärt es. Das nötige Wissen dafür habt ihr.

54. Wundert euch nicht, wenn der Augenblick kommt, an dem Mich nur noch die Glaubensapostel umgeben. Ich habe euch gesagt: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.“ Doch dies nicht deshalb, weil Ich die einen erwähle und die anderen zurückweise. Ich rufe alle, aber während die einen bei Mir bleiben, entfernen sich die anderen.

55. Viele sind gekommen und werden noch zu Mir kommen, aber nur jene werden bleiben, die den Samen der Nächstenliebe in sich tragen.

56. Nicht nur für die Menschen ist dieses Wort bestimmt, auch die geistigen Heerscharen vernehmen es, weil sie, über die ganze Erde verstreut, eine Mission zu erfüllen haben.

57. Ich lasse euch frei. Geht dorthin, wohin ihr glaubt und fühlt, dass es euch am meisten zusagt, wo ihr Liebe fühlt. Wenn euch mein Wort durch einen Stimmträger nicht berührt, so sucht Mich dort, wo ihr Mich voll und ganz empfindet. Denn jeder, der Mir nachfolgt, muss Mich in seinem Herzen fühlen.

58. Ich komme, um euch untereinander zu versöhnen, euch zu vereinigen, niemals um euch zu spalten. Ich gebe euch Licht, damit, wenn der Augenblick gekommen ist, ihr die Wahrheit von der Unwahrheit zu unterscheiden versteht.

59. Ich sehe euch wie kleine Kinder, die im Verlangen nach der väterlichen Wärme herbeikommen, oder die im Verlangen nach der Weisheit kommen, die sie auf den Weg des Lebens leiten kann.

60. Ihr seid unbedeutend, gewiss, doch aufgrund eurer Schwachheit, weil ihr die Lektionen nicht genutzt habt, die Ich euch auf vielerlei Weise auf eurem Lebensweg gebe.

61. Wer meinen Namen und mein Wort kennt, hat kein Recht dazu, sich unwissend, bedeutungslos oder schwach zu nennen. Sagte Ich euch nicht einst in meinem Wort: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben?“ Was könnte euch mangeln, wenn ihr auf diesem Weg der Liebe gewandelt seid und wenn ihr euch vom Licht meiner Weisheit genährt habt? Zu Recht weint der Mensch im Augenblick seiner Geburt! Der Geist weiß bereits, dass ihn das Tal der Tränen erwartet.

62. Warum verwandelt ihr diese Wohnstätte nicht in ein Land des Friedens? Begreift, dass der Sinngehalt meiner Unterweisungen zu jenem schönen Ziel führt: „Friede auf Erden den Menschen guten Willens“ ─ einem Frieden, den die Menschen haben können, indem sie das Gebot befolgen, einander zu lieben.

63. Dies ist das Geheimnis, um den Frieden zu erlangen. Ich offenbarte es der Welt, gab ihr den Schlüssel, der die Pforten jenes Reiches öffnet. Der Mensch weiß dies sehr wohl, aber er hat Frieden, Größe und Wissen nicht auf dem Weg der Liebe erreichen wollen. Er hat es vorgezogen, eine Welt nach seinen Vorstellungen und einen Frieden nach seinem Geschmack zu konstruieren.

64. Sein Werk ist hinfällig gewesen, weil er es nicht auf den Fundamenten der Brüderlichkeit in Gott errichtet hat, und so zerfällt heute seine Welt der Eitelkeit. Der Mensch möchte im Stolz auf den Fortschritt seiner Wissenschaft ein Triumphlied auf seine Entdeckungen anstimmen. Aber stattdessen hört er, wie seiner Brust ein Wehlaut des Schmerzes, des Schreckens und der Reue entschlüpft, wenn er das Resultat seines Werkes zu spüren bekommt, in das er keine Liebe hineinlegte.

65. Erscheint euch mein Wort bitter? Es sagt euch nur die Wahrheit.

66. Mein Wort ist keine Brennnessel, es ist Weizen, es ist nicht Finsternis, es ist Licht.

67. Tut meinen Willen, und ihr werdet nicht weinen. Lebt meine Lehre, und ihr werdet das Glück kennenlernen. Liebt einander, und ihr werdet in vollkommenem Frieden leben.

Mein Friede sei mit euch!


[1] [1]“gesättigt” bedeutet an dieser Stelle, dass das Wasser mit Heilbalsam durchdrungen war. In den Versammlungsstätten segnete Christus am Schluss der göttlichen Kundgabe jeweils Wasser, damit die Zuhörer dieses den Kranken als Medizin bringen konnten.