Unterweisung 205                            

Gegeben am 1. Januar 1948

1. Kommt und nehmt die Essenz meines Lehrwortes in euch auf, ruht euren Geist aus, bringt den Verstand und das Herz zur Ruhe.

2. Nähert euch Mir auf solche Weise, dass ihr euch mit dem Frieden eures Meisters verschmolzen fühlt.

3. So wie ihr herbeigekommen seid, so werdet ihr eure Geschwister aus fernen Ländern herbeikommen sehen, weil sie alle nach dem Licht dieser Botschaft verlangen.

4. Allen werde Ich die ersten Lektionen geben, die sie vorbereiten, um später die Unterweisungen für den Geist zu verstehen.

5. Denkt über das Wort nach, dringt in jeden Satz ein und sucht immer nach dem Sinngehalt, der Essenz meiner Lehre. Begreift, dass ihr, die Menschen, sich an meine Gesetze halten müssen, und sich nicht mein Gesetz euren Vorstellungen und eurem Gutdünken anpassen muss.

6. Wenn Ich euch gewähren ließe, dass ihr meine Lehre nach eurem Willen und nicht nach dem meinen auf euer Leben anwendet, wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet niemals aus eurem geistigen Stillstand herausfinden und ihr würdet eurem Geist niemals seine Entwicklung, seine Entfaltung und Vervollkommnung erlauben.

7. Da seht ihr die in ihren Religionen träge gewordene Menschheit, die keinen Schritt mehr hin zum Licht macht, weil sie sich nicht dem unterworfen haben, was das göttliche Gesetz anordnet, sondern das Gesetz ihrem Willen zu unterwerfen versucht haben, indem sie es mit Mythen und Irrtümern anfüllten.

8. Es ist notwendig gewesen, dass viele Menschen dieser Zeit sich von jeglicher Religion freimachen, um Mich mit dem Geist zu suchen und all‘ jene Eigenschaften, Gaben und Fähigkeiten entfalten zu können, die sie im Innersten ihres Wesens pochen fühlen.

9. Diese sind es, die die Botschaften aufzunehmen vermochten, die zu ihnen vom ewigen Leben sprechen.

10. Euch musste Ich von den verschiedenen Pfaden abbringen, auf denen ihr gingt, um euch auf diesen Weg zu bringen, auf dem meine Offenbarungen erstrahlen und meine Botschaften widerhallen. Denn Ich will, dass ihr zu denen gehört, die das Leben von einer größeren Höhe geistiger Erhebung aus betrachten.

11. Was ist die Materie ohne Geist? Ein Verband unbelebter Zellen. Der Geist ist das Leben der Materie, aber das eine wie das andere stammen von Gott ab.

12. Habt ihr mitunter daran gedacht, dass, da alles aus Gott hervorgeht, Er in euch ist? Und weshalb ist Er in euch und wozu? Etwa, um dort zu verharren, ohne sich zu offenbaren? (Dann) wäre Er nicht Gott, da Er überall erscheint, spricht, erleuchtet, sich fühlbar macht und offenbart. Seid also nicht der Auffassung, dass Gott in euch ist, um verborgen zu bleiben, ohne euch seine Botschaft zu geben. Denkt nicht, dass Er ohne Ideen in euch sein kann. Wisst, dass Gott sich durch euch in Fülle offenbaren will.

13. Wüsstet ihr Mir zu antworten, wenn Ich euch fragen würde, warum Gott in euch ist? Warum Er, obwohl Er alles ist, in dem ist, was ihr Geist nennt, in jenem Teil eures Wesens? Warum Er will, dass ihr ein folgsames Werkzeug seiner Kundgebung sein sollt? Noch könnt ihr Mir nicht antworten, Jünger, weil euch niemand zur inneren Betrachtung angeleitet hat. Deshalb wisst ihr nicht, weshalb ihr den Vater offenbart, und warum Er sich durch eure Werke zum Ausdruck bringt. Aber wenn ihr euch mit Liebe dem Studium und der Ausübung meiner Lehre widmet, so zweifelt nicht daran, dass ihr bald auf diese und andere, noch tiefer gehende Fragen antworten könnt. Und wenn ihr einmal das Licht dieses Wissens erlangt habt, werdet ihr in Wahrheit wissen, warum und wozu der Vater in jedem seiner Kinder wohnt.

14. Manche sagen, dass es Gott nicht gibt, und andere, die zwar bekennen, dass sie an sein Dasein glauben, sich nicht dafür interessieren. Doch in Unkenntnis darüber, dass sie Ihn in sich tragen, wissen die einen wie die anderen nicht, dass sie ohne Ihn nicht leben können.

15. Wenn ihr einmal alle von dieser Wahrheit Kenntnis habt und aufrichtig glaubt, dass ihr geistige Kinder jener göttlichen Essenz seid, werdet ihr euch oftmals fragen, bis zu welchem Grad ihr Gott, den ihr in eurem Geist gegenwärtig habt, durch euch habt sich offenbaren lassen.

16. Die Zeiten werden vergehen, ihr werdet einen langen Weg zurücklegen und eines Tages werdet ihr innehalten, um verwundert die Werke zu betrachten, die der Herr durch eure Vermittlung tat. Dann werdet ihr euch an Jesus, den Meister, erinnern, der an sich den Willen seines Vaters geschehen ließ.

17. Wann werdet ihr begreifen, dass Gott, der euch das Leben gab, es dazu verwenden will, um sich zu offenbaren? Seht, wie manchmal eine einzige dieser Botschaften hier genügt, um euch viel weiter sehen und erkennen zu lassen als bis dahin, wohin ihr gelangt seid. Und dieses Verstehen wird euch befähigen, Wunder zu vollbringen, denn ihr werdet euch selbst erkennen, und eben deswegen werdet ihr euer geistiges Erbe anzuwenden verstehen.

18. Oh geliebte Jünger, ihr müsst lernen, Liebe zu geben, Gutes zu tun und mit dem Geist zu geben. Ich sage euch, dass der, welcher der Welt die Macht seines Geistes offenbart und aus jener Wissensquelle schöpft, um es den anderen anzubieten, den Willen des Vaters vollziehen wird.

19. Ihr müsst alle Fähigkeiten und Kräfte kennen, die ihr in euch habt, damit sich die Essenz eures Wesens zu offenbaren beginnt. Ihr werdet dann erleben, wie leicht es ist, die Probleme des Lebens zu lösen, wie ruhig und sanft das Ringen um den Aufstieg ist.

20. Das Elend, der Schmerz und die Krankheit werden durch die Kraft des Geistes schwinden, der sie durch das Gebet vertreiben wird.

21. Macht euch bereit, Mich zu empfangen, habt häufig Momente geistiger Vorbereitung, in denen ihr bereit seid, mit eurem Herrn Zwiesprache zu halten.

22. Wenn ihr wirklich glauben würdet, dass ihr Gott in eurem Wesen tragt, könnten euch dann Krankheiten befallen oder Versuchungen zu Fall bringen? Wie könnte euch die schwache Kraft der Materie beherrschen?

23. Ich mache euch frei und stark, damit ihr die Welt und das Fleisch besiegt. Denn Ich führe euch und bringe euch näher zur vollkommenen Zwiesprache mit dem Vater.

24. Glaubt nicht, dass ihr bereits mit dieser Kommunikation, die ihr mittels dieser Verstandesorgane habt, die vollkommene Zwiesprache habt. Und sie ist auch nicht die schlichte Intuition, die manchmal euren Verstand erleuchtet. Die höchststehende Zwiesprache, die eindringlichste, die ihr erreicht, wird niemals mittels eurer Materie geschehen.

25. Der Körper, Jünger, ist nur ein Gehäuse. Aber in seinem Inneren gibt es ein Fläschchen, dessen Parfüm oder Essenz der Geist ist. Und meint ihr nicht, dass es falsch ist, dass jenes Parfüm verschlossen ist, obwohl sein Duft eine ganze Wohnung wohlriechend machen könnte? Die Wohnung könnte heute euer Heim sein, morgen wird sie die Welt sein, später der endlose Raum.

26. Volk: Öffnet euren inneren Tempel, damit ihr in ihm die Essenz empfangt, die dies Wort enthält. Wenn ihr im Äußeren bleibt, wenn ihr euch nicht bemüht, in euer Heiligtum einzutreten, werdet ihr, nachdem ihr Mich vernommen habt, fortgehen und auf euren Schultern weiterhin die Last tragen, die ihr bei eurem Kommen trugt, eine Last der Mühsale, der Krankheiten, der Enttäuschung.

27. Lernt von denen, die sich schon vorbereiten, um Mich zu hören, indem sie zuerst in den inneren Tempel eintreten, der im Geist existiert. Sie stärken sich und heilen mit meiner Liebesbotschaft.

28. Euch fehlt der Glaube, um euer Angesicht emporzurichten und hoffnungsvoll zu lächeln und der Zukunft ohne Befürchtungen, ohne Misstrauen ins Gesicht zu blicken, denn in der Zukunft bin Ich.

29. Wie oft seid ihr krank, nur weil ihr es so denkt; denn auf Schritt und Tritt meint ihr, dass euch das Verhängnis verfolgt oder der Schmerz euch auflauert. Dann zieht ihr durch euer Denken die Finsternis an, mit denen ihr euer materielles Leben und euer geistiges Tagewerk überschattet. Doch Ich bin hier bei euch, um aufs Neue den Glauben an das Leben, an die Wahrheit, an das Ewige, an den vollkommenen Frieden zu entzünden, und auch um euch zu lehren, das Licht anzuziehen.

30. Jünger: Der göttliche Plan war, ist und wird sein, euch vollkommen zu machen. Und wenn Gott euch für eure Gestaltgebung die Vorstellung der Vollkommenheit gewährte, weshalb dann das Licht dieser Wahrheit verdunkeln, die der Vater in euer Wesen hineinlegte, so wie in alles, was Er ersann? Wisst, dass der Mensch dem Universum gleicht und das Universum dem Menschen. Das Universum ist die große Wohnstatt der Kinder des Herrn. Doch in ihr gibt es viele Lebensräume, durch die ihr für eure Vervollkommnung gehen müsst, und der Geist des Menschen ist das Heiligtum, in dem euer Herr wohnen soll.

31. Wenn ihr mein Wort versteht, werdet ihr bald sagen: „Vater, öffne schon heute die Tore meines inneren Tempels, damit Deine Essenz, welche Leben und Gesundheit, Weisheit und Kraft ist, in mich eindringt.“

32. Ich sage euch: Wenn ihr so zu Mir sprecht, wird es geschehen, weil der Geist sich seiner Aufgabe hingegeben hat. Dann werdet ihr Mich durch euch offenbaren sehen, sogar durch euren Körper, das geringe Wesen, das dennoch in seiner Ausgestaltung Größe besitzt.

33. Heute bewohnt ihr diese Wohnstätte, morgen werdet ihr eine andere jenseits der Erde bewohnen, und von jeder Wohnstätte werdet ihr das für eure Vervollkommnung Notwendige nehmen.

34. Überall werdet ihr euren Geschwistern begegnen, denn das Universum ist voller Geschöpfe, und alle sind Kinder Gottes.

35. Sonnen, Sterne, Welten, Elemente, Wesen jeder Art, Atome, Kräfte, alles, vom höchsten Engel bis zum dunkelsten Kriechtier, sie alle sind Kinder des Absoluten Wesens, alles gehört Ihm. Ihr wisst, dass es keinen Reichtum gibt, der keinen Besitzer hat, und der Eigentümer dieses universellen Reichtums ist Gott.

36. Nun frage Ich euch, Jünger: Ist es möglich, dass ihr krank seid? Ist es möglich, dass ihr betrübt seid, obwohl diese Lehre dazu da ist, euch frei und glücklich zu machen?

37. Für die Offenbarung, die Ich euch gebracht habe, ist die geistige Einführung nötig, die nur Ich, der Meister des Geistes, euch gebe.

38. Wenn ihr euch immer mehr als Materie denn als Geist gefühlt habt, so lehre Ich euch nun, mehr Geist als Materie zu sein und sich als solches zu fühlen. Dies ist Erlösung, Rettung und Frieden.

39. Manchmal fragt ihr euch, warum ihr in dieser Zeit mehr leidet als die Menschen vergangener Zeiten, und warum ihr kommen musstet, um eine geistige Mission zu erfüllen, die ihr früher nicht hattet. Und Ich sage euch: Diese Aufgabe, geistig auf den Pfaden des Guten und des Lichts zu wandeln, um auf den Gipfel des göttlichen Berges zu gelangen, ist immer in eurem Geist gewesen. Und andererseits haben sich in der gegenwärtigen Existenz alte Schulden angesammelt, nicht zum Abschluss gebrachte Werke und nicht zu Ende geführte Missionen.

40. Wer den Sinn eines neuen Lebens nicht zu begreifen vermag, wird gegen meine Gerechtigkeit aufbegehren und seine Wiedergutmachung als Strafe auffassen. Wer dagegen in einem neuen Dasein die Gelegenheit erkennt, Schulden zu bezahlen und Flecken abzuwaschen, der wird den Namen des Herrn segnen.

41. Noch seid ihr klein, und als Kleine sollt ihr aufrichtig sein. Schämt euch nicht, Mich in euren Gebeten um Kleinigkeiten zu bitten. Das Wesentliche ist, dass ihr betet, denn Ich werde euch inspirieren und erziehen.

42. Betet, übernehmt meine Sätze, salbt und heilt euch durch den Glauben und die Kraft, die diese verbreiten.

43. Morgen, wenn euer Gebet nicht mehr dazu da ist, eure Krankheiten zu heilen, sondern euch an der Zwiesprache mit dem Vater zu erquicken, wird euer Geist durch Regionen reisen, die dem Verstand nicht bekannt sind. Zu einigen werdet ihr Stärke und Beglückungen des Geistes hinbringen.

44. Gott, der in euch ist, wird seine Botschaften durch eure Lippen kundtun, wenn euer Geist und euer Körper sie auszulegen verstehen.

45. Wie ist es möglich, dass Gott durch den Menschen spricht, könnt ihr euch fragen. Und Ich sage euch: Zu jener Zeit wurde das ‚Wort‘ Mensch, um das Wort Gottes auszusprechen. Das ‚Wort‘, welches der Ausdruck der Weisheit ist, nahm Fleisch an, und sein Körper war Jesus, der Mensch.

46. Warum solltet ihr, die ihr die Jünger von Jenem seid, in welchem das ‚Wort‘ sprach, dieses nicht mittels des Geistes und selbst des Fleisches offenbaren?

47. Heute seid ihr Schüler und seid nicht immer fähig, meine Lektion zu verstehen. Doch sprecht zunächst zu Gott mit eurem Herzen, mit eurem Gedanken und Er wird euch vom Innersten eures Wesens aus antworten. Seine Botschaft, die in eurem Gewissen sprechen wird, wird eine klare, weise, liebevolle Stimme sein, die ihr nach und nach finden werdet, und an die ihr euch später gewöhnen werdet.

48. Es ist notwendig, dass ihr von Anfang an über die Botschaften nachdenkt, die ihr durch euer Gebet aufnehmt, damit ihr wirklich diejenigen erkennt, die ihr von eurem Vater bekommt und sie niemals mit jenen Stimmen, Ideen, Gedanken und sogar Offenbarungen eures verwirrten Geist verwechselt. Nur in der Stille und in der Meditation werdet ihr den Weg erkennen können, auf dem jede Botschaft zu euch gelangt.

49. Welcher Mensch könnte sagen, in welche geistigen Regionen sein Geist eindringt, und bis zu welcher Höhe des Lichts er sich zu erheben vermag? Niemand. Daher irrt sich oftmals der, der die Wege des Gebets, der Gemeinschaft mit Gott, der geistigen Betrachtung des Geistes nicht kennt. Denn anstatt dem Licht entgegen zu gehen, dringt er in die Finsternis ein, woher er schlechte Inspirationen und falsche Botschaften empfängt.

50. Kämpft, versucht, das Wissen zu erlangen, das zum ewigen Licht des Geistes führt, dort, wo euer Ursprung und euer Ziel ist.

51. Ströme von Gesundheit strömt mein Wort aus. Wenn ihr euch vorbereitet, um zu empfangen, werdet ihr gesund sein. Wenn ihr die Gesundheit zu suchen versteht, werdet ihr feststellen, dass ihr euch durch den Geist geheilt habt.

52. Bittet, betet, sucht Mich. Ich werde euch zudem einige Fortschritte gewähren. Doch bemüht euch darum, Verdienste zu erwerben.

53. Dringt allmählich in die Harmonie des Lebens ein, indem ihr mit all‘ euren Geschwistern, gegenwärtigen und abwesenden, sichtbaren und unsichtbaren, eine einzige Familie bildet.

54. Dann werdet ihr euch eines nie zuvor erlebten inneren Friedens erfreuen, welcher der Befolgung des göttlichen Gebotes entspringt, einander zu lieben.

55. Geliebte Arbeiter: Ich sehe, wie fleißig ihr die Felder bestellt, die Erde vorbereitet und den Samen in sie legt, der euch morgen seine Früchte bringen wird und so eure Anstrengung vergelten wird. Wählt den Samen aus und grabt die Erde um, denn ihr beginnt nun ein Jahr, das das erste der drei letzten Jahre ist, in denen Ich Mich in dieser Weise unter euch kundgeben werde. Die Zeit, die noch bleibt, ist kurz, und ihr werdet euch bei eurer Vorbereitung beeilen müssen, denn Ich will euch nicht als schwache Kindlein, sondern als fortgeschrittene Jünger zurücklassen, die schon nahe daran sind, zu Meistern zu werden.

56. Nach meinem Scheiden werdet ihr die Verantwortlichen für die Auslegung sein, die ihr meiner Lehre durch eure Worte und eure Werke gebt. Die Menschen werden meine Lehre nach euren Taten und eurem Leben beurteilen.

57. Meine Inspiration wird euch nicht fehlen. Durch sie werdet ihr den Augenblick erkennen, in dem ihr sprechen müsst und was ihr sagen müsst. Mit klaren, bestimmten und schlichten Worten sollt ihr das Dasein des Jenseits bekanntmachen, das Ich euch offenbart habe, und so für eure Geschwister mit wahrer Liebe einen geistigen Pfad anlegen, und immer sollt ihr eure Worte mit Taten und Beispielen bekräftigen.

58. Allmählich lernt ihr, fremde Leiden wie eigene zu empfinden. Der Grund dafür ist, dass euer Geist, wenn er sich an meiner Lehre sättigt, sich erhebt, Entfernungen überwindet und in die Geheimnisse des Jenseits eindringt, wo er entdeckt, dass der Ursprung aller Wesen ein einziger ist: der Vater, in welchem ihr alle Geschwister seid.

59. Aber nicht nur euer Geist hat in meinem Werk Anstöße zu seinem Fortschritt erhalten. Auch eure verstandesmäßigen Fähigkeiten haben sich entfaltet, als ihr gefühlt habt, wie die geistige Inspiration in euch immer stärker wurde, und ihr festgestellt habt, dass das Verstehen all‘ dessen, was ihr früher unklar saht, sich mehrt und die Geheimnisse sich aufklären.

60. Wenn es euch nicht gelingt, ganz in die Welt des Geistes einzudringen, um alles, was sie enthält, zu begreifen und zu fühlen, so deshalb, weil ihr noch dem Druck der Materie und dem Einfluss der Welt ausgesetzt seid. Ich habe euch vieles offenbart, aber wahrlich, Ich sage euch, der Mensch wird niemals von dieser Erde aus verstehen, wie die Welt ist, die ihn erwartet, auf welche Weise dort der Geist lebt, welche Seligkeiten er in Gegenwart der Göttlichkeit erlebt, und wie jener seine Läuterung erhält, der voller Unvollkommenheiten bedeckt ist.

61. Wenn der menschliche Verstand die Wonne des reinen Geistes im Jenseits begreifen würde, dann hätte jene Glückseligkeit Grenzen, wie sie der Mensch hat. Darum sage Ich euch, dass ihr jenes von hier aus nicht zu begreifen vermögt, wohl aber zu erahnen.

62. Ebenso wenig könnt ihr euch die Intensität des Schmerzes vorstellen, den ein Geist erlebt, wenn sein Gewissen ihn in die Gegenwart meiner Göttlichkeit bringt. Daher sage Ich euch immerzu: Bereitet euch vor und erhebt euren Geist, denn ihm werden die Unterweisungen offenbart, die er kennen muss. Seht wie zwischen dem Geist und dem Verstand ein wirklicher Einklang bestehen muss, damit ihr schon von hier aus eine Ahnung von jener Wahrheit erlangen könnt.

63. Ich habe zugelassen, dass eure Intelligenz sich weitet und in der Unendlichkeit das Licht sucht, das sie benötigt. Ich habe euch Willensfreiheit gewährt, damit ihr (selbst) euren Weg wählt. Aber Ich habe meine Gebote über euren Willen gestellt. In jenem Gesetz werdet ihr den rechten Weg erkennen können, in ihm werdet ihr die Kenntnis finden, um eure Werke zu läutern. Falls ihr diesem Weg nicht folgen möchtet, seid ihr frei, euch von ihm abzuwenden. Doch ihr werdet euch nicht mehr selbst betrügen können, euer Gewissen wird unablässig zu euch sprechen. Auch dann, wenn ihr, bereits ohne Materie, in meine Gegenwart gelangt, wird jener innere Gewissensrichter euch richten und euch sagen, welchem Läuterungsweg ihr folgen müsst. Jenes Gerechtigkeitslicht ist Teil von Gott selbst, der in euch ist und der euch lehrt, das Gute zu lieben und das Böse zurückzuweisen.

64. In diesen Vorbereitungsjahren sollt ihr euch dem Studium meiner Lehre widmen, denn es gibt viele Herzen, die eures Wortes bedürfen. Es gibt Überdruss an so viel Verderbtheit, es gibt Hunger danach, geistig zu leben.

65. Die Jünger dieses Werkes werden die geistige Nahrung überschwänglich weitergeben, werden die falschen Vorstellungen, die die Menschheit bisher gehegt hat, korrigieren, werden die Frohe Botschaft dieser Zeit, in der ihr lebt, weitergeben, werden die Weiterentwicklung von Weltanschauungen und des Lebens, das diese Zeit mit sich bringen wird, ankündigen, werden den Menschen zu Diensten sein, ohne nach Klassen, Sekten, Religionen oder Rassen zu unterscheiden, werden jedem geistigen oder physischen Bedürfnis Rechnung tragen. Diese Jünger werden wie ein Leuchtturm sein, der das Boot des Schiffbrüchigen erhellt, werden der Stern sein, der den rettet, der orientierungslos in der Nacht umhertappt.

66. Sie werden keine Tempel aus Stein erbauen, noch werden sie Altäre errichten, um ihre Werke bekannt zu machen. Sie werden einen großen geistigen Tempel erbauen, dessen Steine die Herzen der Menschen sein werden, die sich durch die Kraft der Liebe miteinander vereinen.

67. Hört aufmerksam meinen Unterweisungen dieser letzten drei Jahre zu. Denn die Jünger, die diese Lehre lernen, werden nach 1950 die Meister sein. In jener Zeit werde Ich, wo auch immer ihr euch nach meinem Willen vereinigt und in Wahrheit zu Mir erhebt, euch mit dem Licht meiner Inspiration erleuchten, damit ihr große und grundlegende Werke vollbringt. Doch bereitet euch dafür zu, denn wenn der von Mir festgelegte Zeitpunkt gekommen ist, werde Ich Mich nicht mehr des Stimmträgers bedienen.

68. Mein Licht wird in jedem meiner Kinder erstrahlen, das sich auf die Zeit der direkten Zwiesprache mit dem Meister vorbereitet. Aber es wird nicht in jenen sein, die mein Werk verkaufen und zu Händlern werden. Bereitet euch vor, damit, wenn mein Wort im Jahr 1950 endet, ihr die Form verstanden habt, um auf dem Weg voranzukommen. Denn, hört gut zu!: all‘ jene werden in Verwirrung geraten, die sich nicht genügend vorbereitet haben.

69. Begreift, geliebtes Volk, die Art und Weise, in der ihr mein Wort nach meinem Willen unter die Menschheit bringen sollt. Damit ihr nicht strauchelt, sollt ihr euch nicht vornehmen, die Gewohnheiten, die die Menschheit jahrhundertelang gehabt hat, von einem Augenblick zum andern umzuwandeln. Gebt ihr meine Lehre und sie wird die Irrtümer begreifen, in denen sie gelebt hat. Die Überzeugungskraft, die meine Lehre besitzt, wird ihr Auffassungsvermögen erleuchten und die Wahrheit wird erkannt werden. Dann wird das, was in ihren Augen einst als falsch erschien, in unendlichem Licht erstrahlen.

70. Meine Kinder, Ich bin bei euch gewesen und habe euer Herz berührt, damit ihr Mir in ihm einen Platz bereitet, in dem Ich für immer wohnen kann.

Mein Friede sei mit euch!