Unterweisung 212

1. Selig, wer sich an Mich wendet, wer den Meister sucht, wer Vergebung sucht, wer das Kreuz auf sich nimmt, denn bei Mir wird er das Licht finden, das ihn führt, und die Vergebung seiner Sünden.

2. Der Meister empfängt euch mit Liebe an diesem Tag des Gedenkens. Die Spur seiner Passion, die Er in der Menschheit hinterließ, erneuert sich an diesem Tag.

3. Auch wenn das Blut jenes Körpers verdunstet ist, blieb seine Essenz im Geist aller Menschen. Sie ist unauslöschlich in eurem Gewissen, denn ihr erinnert euch an Mich, wenn ihr für Augenblicke die Last des Kreuzes oder die beschwerliche Steigung des Kalvarienberges fühlt.

4. Seit Jesus den Weg mit dem Blut der Liebe vorgezeichnet hat, sucht jeder Mensch, der nach der Erlösung oder der Vervollkommnung des Geistes strebt, die Spuren, die Ich auf der Erde hinterließ, um ihnen zu folgen. Dieser Weg ist der, den Ich euch in dieser Zeit vorzeichne, und auf dem ihr zum Geistigen Leben gelangen werdet, wo es weder Finsternis noch Schmerz gibt.

5. Die christliche Welt machte das Kreuz zu ihrem Symbol, weil Jesus an jenem Holz sein Blut vergoss und als Mensch starb, um an ihm sein Werk der Erlösung zu vollbringen. Seit damals gilt das Kreuz als Sinnbild der göttlichen Liebe und Vergebung. Es ist jedoch Wahrzeichen von Weltanschauungskämpfen unter den Menschen gewesen.

Und heute, da seit jenem Opfertod ein Zeitalter vergangen ist, bin Ich erneut auf der Welt anwesend ─ nicht mehr als Mensch, sondern im Geist. Doch wahrlich, Ich sage euch, jenes Kreuz ist für Mich nicht mehr nötig. Ich werde es nicht mehr auf den Schultern tragen, ihr werdet den Rabbi nicht mehr blutüberströmt und mit Dornen gekrönt sehen, mit seinem gegeißelten Körper, mit seinem Blut die Steine des Weges benetzend. Ihr werdet Ihn nicht mehr mit vor Schmerz zusammengepressten Augen sehen, was bei den einen Mitleid erweckte und bei anderen Schrecken einflößte. Ihr werdet Ihn nicht mehr beim Gipfel des Berges ankommen sehen, um zwischen Übeltätern an sein Kreuz genagelt zu werden.

6. Das Kreuz, das Schmach und Schande für den war, der an ihm starb, wurde in das Sinnbild des Opfers aus Liebe verwandelt. Das hätten sich jene nicht einmal vorstellen können, die Mich verfolgten und für Mich den schmachvollsten Tod wählten, um ihre Grausamkeit zu befriedigen. Denn der Pöbel verlangte danach, Den anzuklagen und zu verdammen, Der nichts gegen ihn getan hatte, Der für alle Menschen Güte, Trost und Vergebung war. Der Mensch war in einem Abgrund, von dem aus er das Gute, die Liebe nicht begriff, die Ich ihm mit meinem Opfertod vor Augen führte.

7. In dieser Zeit bin Ich nicht als Mensch gekommen, und nicht auf Mir wird das Kreuz lasten. Heute bin Ich es, der auf euren Herzen ein Kreuz der Liebe errichtet, damit ihr meinen Schritten folgt.

8. Ihr habt bereits die schwere Last dieses Kreuzes gespürt, habt schon euer Fleisch gegeißelt gefühlt, wenn der Schmerz bis in den Geist gedrungen ist. Ihr habt auch schon gefühlt, was es bedeutet, auf dem Weg zu Fall zu kommen. Die Leiden eures Lebens sind Geißelhiebe gewesen und die Spötteleien ‒ wenn sie euch wegen eurer Art, Mich zu suchen, für verrückt gehalten haben wie Jesus selbst ‒ sind wie die Lanze gewesen, die die Seite des Erlösers aufriss.

9. Seht, euer Leben ist wie ein Golgatha, Jünger. Jeder, der Mich zum Vorbild nehmen, Mir nachfolgen und zu Mir kommen möchte, wird mit Leiden leben und den Kelch mit Galle und Essig trinken müssen.

10. Ihr habt diese Erde zu Recht ein Tränental genannt. Ihr seid zu ihr gekommen, um das Gute und das Böse kennenzulernen, denn niemand ist vollkommen an Wissen und Verdiensten geboren worden. Daher habe Ich euch die Willensfreiheit gewährt, um den Weg selbst auszuwählen, damit euer Geist durch seine Anstrengungen höhere Ebenen erreicht.

11. Für den jedoch, der den schlechten Weg wählt, ist es nötig, dass er auf ihm den Schmerz kennenlernt, damit er, wenn er fühlt, dass er sich von der Gnade und vom Licht entfernt, sich in der Reue reinigt und stärkt und so lernt, die Versuchungen zu überwinden.

12. Wie verdienstvoll ist für Gott die Anstrengung von jenem, der gegen die Versuchungen kämpft, die umso drängender werden, je mehr er seine Erneuerung anstrebt.

13. Mein Opfertod war nicht unnütz, Volk. Denn sowohl die, die Mich lieben, als auch die, die Mich verleugnen, werden meinen Spuren folgen müssen. Jenes Werk wird sich im Buch der Zeiten durchsetzen und immerdar Früchte tragen.

14. Ihr könnt nicht wissen, weshalb die Last eures Kreuzes, seien es die Verantwortlichkeiten oder die Leiden, bei den einen leichter ist als bei den andern. Ihr alle auf dieser Erde kennt eure Vergangenheit nicht, niemand kennt den Zeitpunkt, an dem sein Geist das Licht empfing. Nehmt daher das Kreuz mit Ergebung auf euch. Denn wer Mir so nachfolgt, wird selbst den Tod überleben.

15. Meine Stimme an diesem Tag spricht von Gesetz und von Gerechtigkeit, es ist dieselbe Stimme, die ihr am Sinai vernommen habt. Heute, so wie an jenem Tag, sehe Ich die Ungläubigkeit von vielen. Ich gab euch damals das in Stein gemeißelte Gesetz einmal und ein zweites Mal, weil Moses das erste zerbrach, außer sich angesichts eures Götzendienstes und eurer Schwachheit. Heute jedoch, da Ich es in euer Gewissen schreibe: Was werdet ihr mit ihm tun? Werdet ihr so handeln, dass Elias, der Gesandte dieser Zeit, von euch die Einhaltung meines Gesetzes fordert?

16. Aus tiefstem Herzen sagt ihr Mir: „Herr, es ist lange her, dass unsere Undankbarkeit veranlasste, dass die Tafeln Deines Gesetzes durch den Zorn Moses‘ zerbrochen wurden. Wie sollten wir in der heutigen Zeit fähig sein, Dein Gesetz erneut zu missachten?“ Doch der Vater sagt euch: Es ist nötig, dass ihr wacht! Denn in der Zweiten Zeit kam Jesus, um euch das Gesetz der Liebe zu bringen, und ihr habt Ihn sein Blut bis zum letzten Tropfen vergießen lassen und habt Ihn nicht erkannt.

17. Ich frage euch, Volk, und euch, Menschheit: Wo ist das Gesetz, das Ich euch am Sinai gab? Wo ist das Brot des ewigen Lebens, das euch Jesus danach gab? Mit gesenktem Haupt vernehmt ihr meine Fragen, weil ihr erkennt, dass ihr abseits des Weges geht.

18. In der Ersten Zeit wart ihr ein Volk, das aus zwölf Stämmen gebildet wurde. Doch Israel teilte sich, jede Furcht vor meiner Gerechtigkeit verdrängend, in verschiedene Völker auf. Heute seid ihr erneut auf der Erde. Doch wie könntet ihr euch in Völker oder in Stämme aufteilen, wenn eine einzige Familie von Kindern verschiedener Stämme gebildet wird, und auch die Ehepaare aus Gliedern der zwölf Stämme bestehen? Wer hat diesen Plan verstanden? Ich bin es, der euch ausgewählt und vereinigt hat. Das ist der Grund dafür, warum manche beim Vernehmen dieser Stimme erbeben, ohne zu wissen warum. Denn es sind jene, die Mich auch in den vergangenen Zeiten vernommen haben.

19. Jetzt ist die Dritte Zeit, die sich ihrem Höhepunkt nähert. In ihr empfangt ihr nun das Manna der Wüste, das Blut Jesu und das Licht des Heiligen Geistes. Wenn eure Läuterung nötig ist, habt ihr Maria, eure Universelle Mutter, die euch mit ihren Tränen der Liebe wäscht und mit ihrem Mantel der Barmherzigkeit bedeckt.

20. Aufs Neue sagt der Vater seinem Volk: Vereinigt euch. Denn Ich sehe, dass ─ während die einen den Vorsatz fassen, meine Gebote zu befolgen, andere sich dagegen stellen. Entzweit euch nicht, denn damit werdet ihr der Versuchung Tür und Tor öffnen. Mein Wort ist für alle, auch wenn es unter den Zuhörern solche gibt, die ihren Nacken nicht vor meiner Stimme beugen, weil sie vom Zweifel beherrscht sind, der ihnen der Umstand bereitet, dass sie erleben, wie Ich Mich durch einen ungebildeten, unbeholfenen und schlichten Verstand kundgebe.

21. Wie viele von denen, die Mich in den vergangenen Zeiten verfolgt und verspottet haben, leben heute voller Frieden, den Ich ihnen als Beweis meiner Liebe geschenkt habe, die alles verzeiht. Aber als sie vernahmen, dass Ich wiedergekommen bin, hat sich ihr Geist von Furcht übermannt gefühlt, und sie sind daher zaghaft gekommen, um festzustellen, ob die Sache mit meiner Kundgabe wahr ist. Als sie Mich dann vernommen haben, waren sie erschüttert, weil sie sich von meiner Stimme gerufen fühlten.

22. Dies ist das Volk, das Ich erwählte, damit es den Nationen das Licht und den Frieden bringe, und das unter der Menschheit verstreut und verborgen war. Aber mein scharfsichtiger und durchdringender Blick wusste, wo jeder meiner Diener war, um an sie den Ruf ergehen zu lassen und ihnen ihre Mission anzuzeigen, auf deren Erfüllung Ich noch immer warte.

23. Die Welt blickte gleichgültig auf den Lebensweg Marias auf Erden. Doch wahrlich, Ich sage euch, heute werdet ihr ihre mütterliche Stimme, ihre liebevolle Stimme erkennen, welche Wiegenlied, Trost, Hoffnung und Balsam ist. Die einen werden sie anerkennen, andere sie leugnen. Dennoch breitet sie zärtlich und liebevoll ihren göttlichen Mantel über das Universum aus, und unter ihm gibt sie allen ihren Geschöpfen Wärme und Schutz. Auch sie rettet und erlöst, sie ist die Himmlische Arche, die seine noch zu offenbarenden Geheimnisse enthält. Da ihr Leib als der einer Frau die Arche war, in dem der Körper Jesu geborgen lag ─ wie viel birgt dann ihr Geist für alle ihre Kinder!

24. Wie tief ist der Schmerz gewesen, den die Welt in das Herz ihrer Mutter gebohrt hat, und mit welchem Zartgefühl verbirgt sie ihre Tränen, um euch nur die Lieblichkeit ihres Lächelns und das Liebevolle ihrer Liebkosungen zu zeigen! Immer stellt sich zwischen meine unerbittliche Gerechtigkeit und die Sünden der Menschen die Fürsprache und die mütterliche Liebe Marias, eurer Himmlischen Mutter.

25. Von der Wolke aus spreche Ich zu euch und lade ein, zu Mir zu kommen.

26. Noch immer sehe Ich euch die erste Seite des Buches studieren, doch die Zeit meiner Unterweisung ist nur noch kurz.

27. Ich will, dass ihr, wenn ihr bei Mir ankommt, zu Mir sagen könnt: „Herr, hier ist die Frucht meiner Ernte: die Erneuerung einiger meiner Geschwister durch mein Vorbild.“ Denn wenn ihr eure Mission nicht erfüllt, werdet ihr nicht in mein Reich eingehen können.

28. In drei Zeiten habe Ich euch die geistige Errettung angeboten, doch ihr seid meiner Stimme gegenüber taub geblieben. Dies ist der letzte Ruf, den Ich an euch richte. Daher bitte Ich euch, auf Mich zu hören, euch mit Demut zu bekleiden, von eurem hohen Sockel herabzusteigen und jeden Hass aus eurem Herzen zu verbannen.

29. Mein Wort ist nicht blumig, es ist schlicht, damit ihr alle es versteht und ihm keine unterschiedlichen Auslegungen gebt.

30. Es darf keine Unwissenden unter meinem Volk geben, denn Ich habe euch mit Weisheit überflutet.

31. Auf allen Bäumen sehe Ich gute Früchte und andere, die schlecht sind. Doch von diesen letzteren sollt ihr Mir keine darbringen. Ihr seid dazu ausersehen, die wohlschmeckenden Fürchte auszuwählen, die ihr Mir vorzuweisen habt. Ihr seid euch bereits aller eurer Pflichten bewusst. Früher ginget ihr stolpernd durch die Welt, weil ein dunkler Schleier eure Augen bedeckte. Doch Ich kam wie ein Blitzstrahl in der Nacht, um eure Wege zu erhellen. Seither wisst ihr, wo ihr geht.

32. Ihr habt gelernt, euer Gewissen zu befragen, bevor ihr einen Schritt tut.

33. Heute, da ihr vereint seid, seid gegenüber meinen Unterweisungen folgsam. Denn die großen Prüfungen rücken näher.

34. Der Meister ist einmal mehr bei euch. An diesem Tag bin Ich gekommen, um euch zu verwöhnen, euch mit meinem Wort der Liebe aufzurichten, euch meinen Friedenskuss zu geben und euch zu fragen, was ihr Mir in eurem Herzen darbringt.

35. Ich bin nicht gekommen, um euch zu richten, sondern um euch aufzufordern, wahre Liebe und Barmherzigkeit in eurem Tun zu haben, auf die Stimme eures Gewissens zu hören.

36. Zu allen Zeiten habe Ich für euch mein Blut vergossen ─ mal vor den irdischen Blicken der Menschen, ein andermal unsichtbarer Weise. Immer wache Ich über euch, damit ihr auf dieser Welt nicht leidet, und damit ihr nach eurem irdischen Leben im Jenseits das ewige Leben für euren Geist erlangt. Aber ihr habt Mich nicht verstanden, habt meinem Worte nicht gehorcht, und daher bin Ich in dieser Zeit aus der weißen Wolke gekommen, um meine wohltönende Glocke zu läuten und euch zu bitten, euch zu vereinigen und euch untereinander zu lieben.

37. Ihr beginnt zu studieren, aber ihr habt noch nicht einmal die erste Seite meines Buches verstanden, obwohl ihr wisst, dass die Zeit, in der Ich euch meine Unterweisung gebe, schon knapp ist. Ihr müsst meine Lehre studieren und ergründen und euch mutig auf den Weg machen. Denn Ich werde euch nicht empfangen, wenn ihr nicht zuvor das studiert habt, was Ich euch in dieser Zeit gegeben habe.

38. Ihr habt Mich zum Weinen und zum Vergießen meines Blutes gebracht, und nun will Ich, dass ihr zu Mir kommt und Mir zu meinen Füßen sagt: „Meister, hier ist die Unterweisung, hier ist die Ernte, hier ist das gute Beispiel, das ich den Menschen gegeben habe. Dort ist die erneuerte Menschheit.“

Ich will, dass ihr Mir den Mann und die Frau vor Augen führt, die ihr bekehrt habt. Denn ohne diese Auftragserfüllung werdet ihr meine verborgene Schatzkammer nicht betreten. Dreimal bin Ich zu dieser Welt gekommen, um euch verschiedene Gelegenheiten zur Rettung eures Geistes zu bringen. Doch ihr habt meine Worte achtlos vorbeigehen lassen und habt meinen Geboten nicht gehorcht. Darum sage Ich euch, dass dies die letzte dieser Gelegenheiten ist und ihr das verwirklichen müsst, was Ich euch nun ans Herz lege, indem ihr euch mit Demut bekleidet, vom Podest eurer falschen Größe herabsteigt, das Übelwollen und den Hass auf eure

Geschwister ausmerzt und euch vereinigt. Denn dies ist es, was Ich von euch verlange, damit das Zepter meiner Gerechtigkeit nicht auf die Menschheit fällt.

39. Ihr seid keine Unwissenden mehr, denn Ich habe euch meine Unterweisung reichlich zu Teil werden lassen, und Ich frage euch: Warum sehe Ich, dass meine Jünger Mich nicht verstehen wollten und meine Worte und Weisungen in unterschiedlicher Weise und nach ihrem eigenen Willen auslegen? Habe Ich etwa nicht in eurer eigenen Sprache zu euch gesprochen, mit einfachen Worten, damit ihr alle Mich versteht? Ich spreche zu den einen nicht in anderer Weise als zu den anderen. Daher will Ich nicht, dass ihr Mir morgen sagt: „Meister, wir haben Dich nicht verstanden, wir haben deine Anweisungen nicht begriffen, und daher befolgen wir sie nicht.“ Nein, Israel, es ist notwendig, dass ihr das Gift, das ihr derzeit noch in eurem Herzen tragt, austilgt. Ihr müsst dieses Gesetz richtig auffassen, denn es ist nicht schuld an eurer Sünde, und es ist nicht gerecht, dass mein Werk für diese Fehler verantwortlich gemacht wird. Weshalb vermochten die Menschen es nicht hochzuschätzen, obwohl Ich es euch so weiß und rein wie ein Schneefeld übergebe?

40. Wacht und betet, denn ständig sehe Ich Spaltung zwischen den einen und den anderen. Ich sehe, dass ihr euch von meinem Gesetz abkehren wollt ─ die einen, indem sie Mir den Rücken kehren, und die anderen, indem sie ihre eigenen Wege gehen, wobei sie straucheln und lieber in die Dornen geraten, als rechtschaffen den Weg zu gehen, den Ich euch vorgezeichnet habe.

Allerorten wachsen Bäume hoch, die der Menschheit eine andere Frucht bescheren als die, die Ich euch übergebe. Doch Ich sehe, dass auch gute Früchte daruntergemischt sind, und daher sage Ich euch: Entfernt die schlechten Früchte und lasst nur die guten übrig. Wählt sie aus und bringt Mir nur den reinen Samen und den goldenen Weizen dar.

Ihr seid nicht mehr die Kinder der Finsternis, wie ihr es früher wart. Denn Ich bin wie ein leuchtender Blitzstrahl unter euch erschienen, um euren Weg zu erhellen, um euch verstehen zu lassen, was der Weg der Wahrheit ist. Nun könnt ihr ihn erkennen und auf ihm gehen, denn Ich habe euch Kraft gegeben und an die Hand genommen, damit ihr die ersten Schritte tut und später allein, aber sicher gehen könnt, ohne schmerzhafte Erfahrungen oder in Sünde zu verfallen, und ohne euch von der Schlechtigkeit, die auf der Welt herrscht, verführen zu lassen.

41. Heute seid ihr keine unwissenden Kinder mehr, heute wisst ihr, wie ihr vorwärts gehen müsst, welche Werke ihr verwirklichen werdet und welches die guten und die schlechten Wege sind. Denn Ich habe euch Herz und Gewissen gegeben, damit ihr sie befragt. Daher bitte Ich euch schon seit langem, dass ihr nicht die verbotene Frucht esst, dass ihr nicht euer zweischneidiges Schwert zieht, um eurem Bruder die Ehre zu nehmen, dass ihr euch der Reinheit und Vollkommenheit meines Gesetzes bewusst werdet, das zu allen Zeiten ein einziges war, damit ihr euch mit Verständnis und gutem Willen erhebt, indem ihr meine himmlischen Gebote befolgt, damit Friede auf der ganzen Erde ist und nicht länger die Vernichtung Leben zerstört. Ich will euch nicht weinen sehen und mit Bitterkeit in eurem Mund. Auch an diesem Tag werde Ich euch meine göttliche Barmherzigkeit schenken.

42. Wohl dem, der zubereitet ist, denn er wird auf seinem Weg Frieden sehen und sich in seinem Geist und seinem Körper von meiner Barmherzigkeit überflutet fühlen. Aus der Herrlichkeit lasse Ich die kristallklaren Wasser herabströmen, damit ihr euch in dieser Zeit gestärkt erhebt. Ich gebe euch meine Liebe in Strömen, damit ihr voran schreitet und merkt, dass Ich unermüdlich bin, damit ihr Mich morgen zum Vorbild nehmt, indem ihr euch jedes Materialismus entledigt, jeder Eitelkeit, und, indem ihr nur gute Werke mitbringt, ein blanker Spiegel seid, in dem sich diese Menschheit betrachten kann.

43. Immer bin Ich auf der Suche nach den Verirrten gekommen, um sie von der Sünde frei zu machen und sie auf den Weg der Erlösung zu bringen. Morgen werden die großen Prüfungen kommen, und es ist mein Wille, euch als den mutigen Soldaten Jesu zurückzulassen, der kämpfen und siegreich daraus hervorgehen kann.

44. In Gegenwärtigkeit, Vollmacht und Essenz bin Ich an diesem Morgen unter euch gewesen. Ich gebe euch das tägliche Brot und den Heilbalsam. Ich segne euch, eure Kinder, die betrübten Mütter und die Greisen. Allen gebe Ich meinen Frieden, meine Liebe und mein Licht.

45. Liebt, Menschheit, liebt mit der reinsten Liebe, die euch zur Wahrheit führen kann. Dann werdet ihr wissen, was Ich euch mit diesen Worten sagen will. Die Kraft, die die Lippen Jesu bewegte, als Er bei euch war, war die der Liebe ─ jene Stimme, durch die Ich euch sage: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

46. Es gibt keine größere Macht als die der Liebe. Sie ist auch Feuer, das läutert, und Wasser der Gnade, das reinigt.

47. Obwohl Ich so viel zu euch spreche, gibt es dennoch Jünger, die heute glauben und morgen nicht mehr, denn sie haben Stunden des Glaubens und Stunden des Zweifels.

48. Ich sehe in euch ein Volk, das seines menschlichen Lebens müde und überaus bekümmert ist, und daraus ergibt sich ein Volk, das sich zwar spiritualistisch nennt, jedoch sehr den irdischen Dingen zugeneigt lebt.

49. Und Ich habe euch gesagt: Erwacht zur Wahrheit, und handelt nicht wie die Schriftgelehrten und Pharisäer, die das Gefäß nur außen reinigen, oder die, wenn sie Wohltaten zu tun versuchen, denken, dass sie nicht alles geben dürfen, weil sie dann arm wären und ohne Brot für ihren Mund.

50. Ach, wie lange werdet ihr, die ihr so denkt, als Schatten umherirren müssen! Ihr werdet geboren und erneut geboren werden, solange ihr nicht lernt, die Liebe zu schenken, die Ich euch lehre.

51. Ich will nicht, dass ihr ewig Kinder seid. Ist es etwa recht, dass Mir dies Volk in seinem Gebet sagt: „Herr, ich liebe Dich“, und hernach auf seinem Weg nicht ein Werk der Barmherzigkeit tut? Warum ertappe Ich euch immer noch beim Betrügen? Warum übt ihr nicht wahre Barmherzigkeit aus, und wenn ihr dies tut, es nur geschieht, damit man euch dabei sieht und hört?

52. Ihr täuscht euch selbst, und manchmal prahlt ihr mit eurem Glauben, obwohl euer Glaube erkaltet ist. Dann sehe Ich, dass ihr auch in der Wohltätigkeit, in der Treue und in der Reinheit kalt seid.

53. Wahrlich, Ich sage euch, niemand wird die Tür des Kreuzes durchschreiten, wenn er nicht lernt, treu zu sein.

54. Geliebte Jünger, Ich sage euch: Wenn Ich zuweilen mit harten Worten zu euch spreche, sind diese nicht so gerechtigkeitsfordernd, wie ihr es euren Taten nach verdient.

55. Ich will euch mit meinem Wort nur von Unvollkommenheiten reinigen. Wo sind die weißen Gewänder, die ihr für euch vorbereitet habt, um bei diesem Festmahl bei Mir zu sein?

56. Ich will in euer Inneres eindringen, um mein Heiligtum zu schauen. Oh ihr Menschengeister, die ihr glaubt, erst vor kurzem geboren worden zu sein, und die ihr doch schon vor langer Zeit aus Jenem hervorgegangen seid, der in sich die Vaterliebe und die Mutterliebe trägt! Denn aus Ihm entspringen alle Arten der vollkommenen Liebe.

57. So, wie ihr den Körper des Menschen sich entwickeln seht, so entfaltet sich in ihm auch der Geist. Doch der Körper stößt auf eine Grenze bei seiner Entwicklung, während der Geist vieler Körpermaterien und der Ewigkeit bedarf, um seine Vollkommenheit zu erreichen.

58. Das ist der Grund für eure Reinkarnation. Ihr seid gleich einem Samen aus dem väterlichen und mütterlichen Verstand Gottes rein, einfach und lauter geboren worden. Doch irrt euch nicht; denn es ist nicht dasselbe, rein und einfach zu sein, wie groß und vollkommen zu sein.

59. Ihr könnt es mit einem Kind vergleichen, das eben geboren worden ist, und einem erfahrenen Menschen, der Kinder unterweist.

60. Dies wird eure Bestimmung im Laufe aller Lebensabschnitte sein, sobald euer Geist entwickelt ist. Aber wie langsam kommt euer Geist voran!

61. Es sind schon fast 2000 Jahre vergangen, seit Ich euch mit wenigen Worten die Art und Weise lehrte, das Reich Gottes zu finden. Ich sagte euch, „Liebt einander“. Ihr habt viele Male gelebt, mit oder ohne Körpermaterie, in diesem Tal und in anderen. Uhr ihr habt die Lektion nicht zu lernen verstanden.

62. Ihr werdet noch einen weiten Weg gehen müssen, bis jene erhabene Lehre in eurem Geist Wirklichkeit wird.

63. Diese Welt ist dazu berufen, sich zusammen mit ihren Bewohnern zu vergeistigen und so den Leiden und Schicksalsschlägen ein Ende zu bereiten.

64. Das Feuer meiner Liebe kommt, um den Schnee eurer Herzen zu schmelzen, und wenn auch Jahrhunderte vergehen, werde Ich weiterhin lehren, und ihr werdet endlich lernen und lieben.

65. Erinnert ihr euch an Maria Magdalena? Habt ihr nicht verstanden, welches Symbol sie darstellt?

66. Der Verstand des Menschen versteht meine Sinnbilder nicht, er bleibt vor dem Geheimnis stehen und begnügt sich mit dem Symbol.

67. Die Symbole sind vergangene Bilder, die in der Gottesverehrung der Menschheit in ihrem Zeitalter des Lichts nicht mehr vorhanden sein sollen.

68. Maria Magdalena ─ die Sünderin, wie die Welt sie genannt hat ─ hatte meine Zärtlichkeit und meine Vergebung verdient.

69. Bald erlangte sie ihre Erlösung, was bei anderen, die nur halbherzig um Vergebung für ihre Sünden bitten, nicht geschieht. Während sie das, wonach sie suchte, bald fand, erlangen es andere nicht.

70. Magdalena wurde vergeben, ohne dass sie mit ihrer Umkehr prahlte. Sie hatte gesündigt, wie auch ihr sündigt; doch sie hatte viel geliebt. Wer liebt, mag Verirrungen in seinem menschlichen Verhalten aufweisen; doch die Liebe ist Zärtlichkeit, die aus dem Herzen überströmt. Wenn ihr wollt, dass euch ─ wie ihr ─ vergeben werden soll, so richtet eure Blicke voll Liebe und Vertrauen auf Mich, und ihr werdet von jeder Verfehlung freigesprochen werden.

71. Jene Frau sündigte nicht mehr. Die Liebe, von der ihr Herz überströmte, widmete sie der Lehre des Meisters.

72. Ihr wurde vergeben, obwohl sie Fehler begangen hatte. Aber in ihrem Herzen brannte das Feuer, das läutert, und aufgrund der Vergebung, die die Sünderin empfing, trennte sie sich keinen Augenblick mehr von Jesus. Meine Jünger dagegen ließen mich in den blutigsten Stunden allein. Doch jene geringgeachtete Maria trennte sich nicht von Mir, verleugnete Mich nicht, fürchtete sich nicht, noch schämte sie sich.

73. Daher wurde ihr gewährt, zu Füßen meines Kreuzes und über meiner Grabesstätte Tränen zu vergießen. Ihr Geist fand bald Erlösung, weil sie viel liebte. In ihrem Herzen hatte auch sie einen Apostelgeist. Ihre Bekehrung strahlt wie das Licht der Wahrheit. Sie hatte sich zu meinen Füßen niedergeworfen, um Mir zu sagen: „Herr, wenn Du es willst, werde ich frei von Sünde sein“.

74. Ihr dagegen ─ wie oft wollt ihr mich von eurer Unschuld überzeugen, indem ihr eure Verfehlungen mit langen Gebeten verdeckt.

75. Nein, Jünger, lernt von ihr, liebt euren Herrn wirklich in jedem eurer Geschwister. Liebt viel, und eure Sünden werden euch vergeben werden. Ihr werdet groß sein, wenn ihr diese Wahrheit in euren Herzen zum Erblühen bringt.

Mein Friede sei mit euch!