Unterweisung 227

1. Oh geliebtes Volk: Wieder vernehme Ich euer Gebet, in dem ihr Mich bittet, euch zu trösten, weil ihr gerade harte Prüfungen durchlebt, die euch Tränen vergießen lassen.

2. Ich erblicke vorzeitig gebeugte Körper, frühzeitig ergraute Schläfen, gealterte Gesichter von Kindern und Jugendlichen. In den Herzen sehe Ich keine Freude, noch Friede im Geist der Menschen.

3. Selbst ihr, die ihr das auserwählte Volk seid, genießt kein vollkommenes Glück, weil ihr mehr als die anderen wisst, dass ihr in einer Welt der Kämpfe, der Sühne und der Prüfungen lebt, dass der Friede in anderen, höheren Welten als dieser regiert, und dass man, um aufzusteigen, Verdienste erwerben muss.

4. Ich habe dieser Menschheit inmitten ihres Kampfes kleine Ruhepausen gewährt, damit sie neue Kräfte gewinnt und sich für einen Augenblick von ihrem Tagwerk ausruht.

5. Vergebens sucht der Mensch Wohlergehen, Frieden, Herrschaft und irdische Größe. Zu allen Zeiten hat er nur Straucheln, Enttäuschung, Schmerz erlebt.

6. Ach, wenn er doch seine Bestimmung in Demut annehmen würde und seine Beschaffenheit als Geist, ausgestattet mit Kraft und Macht, verstünde. Sein Lebenskampf wäre anders und seine Errungenschaft echt, sein Streben wäre erhoben und seine Siege wahrhaftig.

7. Glaubt jedoch nicht aufgrund dessen, was Ich euch sage, dass diese Menschheit, von der ihr ein Teil seid, sich in einem Abgrund befindet. Ich bringe sie Schritt für Schritt zum Licht, zum Heil, weil alle dazu bestimmt sind, zu meiner Rechten zu wohnen, und Ich bin ihr Führer.

8. Diese Menschheit ist ein nach Erkenntnis und Vergeistigung hungerndes und dürstendes Land. Wahrlich, Ich sage euch, die Sünde wird nicht obsiegen, stattdessen wird das Gute regieren und auf Erden der Friede errichtet werden.

9. Der Geist der Menschen hat sich im Schmerz, in den Prüfungen geläutert und ist nun soweit, Mich zu hören, zu sehen und zu verstehen.

10. Vielen von euch erscheint es unmöglich, meine Lehre auszuüben, und zwar deshalb, weil ihr euch vermaterialisiert habt und Irrtümern anheimgefallen seid. Aber diejenigen unter euch, die demütig sind, die zugelassen haben, dass der Schmerz sie abschleift, und die ihren Nacken vor Mir gebeugt haben und die nichts besitzen als ihr Verlangen, sich zu Mir zu erheben, haben die Befolgung meines Wortes für möglich gehalten und haben mit Freude die ersten Früchte ihrer Saat erblickt.

11. Ihr kommt von verschiedenen Wegen herbei. Aber Ich mache bei euch keinen Unterschied nach Klassen, Titeln oder Rassen. Ihr alle seid als Jünger vereint und bildet eine einzige Gemeinschaft. Ich entdecke unter euch große Geistwesen, verborgen in einer armen und unscheinbaren Hülle, und wenn sie nicht erkannt werden, so deshalb, weil sie demütig sind und keine Schulbildung haben. Aber sie lieben Mich, bezeugen und verstehen Mich. Ich will meine neue Apostelschar aus all denen bilden, die an mein Wort in dieser Zeit geglaubt haben, und will dieser Menschheit beweisen, dass meine Lehre für alle Zeiten bestimmt ist, dass meine Unterweisung ewig ist.

12. Nicht von allen wurde Ich in der Zweiten Zeit anerkannt. Als Ich im Schoß des jüdischen Volkes erschien, das Mich bereits erwartete, weil es die von den Propheten gegebenen Vorzeichen erfüllt sah, brachte meine Gegenwart viele in Verwirrung, die die Propheten nicht richtig auszulegen verstanden und ihren Messias als einen mächtigen Fürsten zu sehen erwarteten, der seine Feinde niederwerfen würde, der die Könige, die Unterdrücker demütigen und denen, die ihn erwarteten, Besitztümer und irdische Güter gewähren würde.

13. Als jenes Volk Jesus sah ─ arm und ohne Schuhwerk, sein Körper nur mit einem einfachen Gewand bedeckt; in einem Stall geboren und später als einfacher Handwerker arbeitend, konnte es nicht glauben, dass er der vom Vater Gesandte sei, der Verheißene. Der Meister würde sichtbare Wunder und Werke vollbringen müssen, damit sie ihm glauben würden und seine göttliche Botschaft verstünden.

14. Wahrlich, Ich sage euch, Ich kam nicht nur herab, um den Blinden das Augenlicht zu geben, noch um die Aussätzigen zu reinigen, noch um die, die gestorben waren, wieder zum Leben zu erwecken. Mein Werk war das eines Gottes voll Weisheit und Ewigkeit, der auf der Suche nach dem schlafenden Geist der Menschen kam, um ihn zum wahren Geistigen Leben zu erheben.

15. Jene Wundertaten waren nur Beweise dafür, dass das, was Ich vollbrachte, andere nicht zu tun vermochten, und um auf diese Weise die Geistwesen, die in einen tiefen Schlaf versunken waren, wachzurütteln und zu rufen.

16. Welche erkannten Mich in jener Zeit? Die Sünder, denen Ich vergab; die nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden, die nach Wahrheit, Vergeistigung und Ewigkeit Verlangenden.

17. Welche erkannten Mich nicht? Die Mächtigen, die Theologen, die Pharisäer, und für viele, die nicht glaubten, war mein Wort Anlass für Verwirrung.

18. Viele sagten: „Was dieser Mensch predigt, kann unmöglich in Erfüllung gehen.“ Aber ihr wisst, dass Mir zwölf Männer direkt nachfolgten und von Mir lernten, und ihnen sagte Ich: Bewahrt meine Unterweisungen, handelt und lehrt. Ich werde bald hinscheiden, doch werde Ich nicht fern sein, ihr werdet Mich in euren Herzen haben, und Ich werde weiterhin Zeugnis von Mir geben. Was Ich an euch getan habe, das tut an euren Geschwistern.

19. Jenes durch die Propheten vorbereitete Volk war nicht imstande, Mich zu verstehen. Doch mein Same war nun ausgesät und wurde durch jene zwölf Jünger zu den Nationen und Provinzen getragen. Während das auserwählte Volk sie verstieß, verfolgte und in ihren Gerichtshöfen verurteilte, nahmen die Menschen in den heidnischen Nationen meinen Samen an, und dieser trug Früchte.

20. Das heidnische Rom empfing meine Jünger und mit ihnen den Samen meiner Lehre. Jene durch Schmerz fruchtbar gewordene und der Vergnügungen überdrüssige Nation nahm meine Unterweisung freudig entgegen und wurde geistig stark. Aus ihr erstanden neue Apostel, die meine Lehre zu anderen Völkern brachten.

21. Jenes Volk, das Mir nicht nachzufolgen vermochte, das es für unmöglich hielt, meine Lehre auszuüben ─ Wo ist es nun? Ich sage euch, dass es sich, in viele Teile zerteilt, erneut auf der Erde befindet: die einen mächtig geworden durch irdische Macht, die Geschicke dieser Welt bewegend; andere bei Mir als Zeugen meiner neuen Kundgebung; und die übrigen, Mich noch einmal als Inkarnierten erwartend.

22. Ihr repräsentiert jenes Volk, das Mir nachfolgte, bestehend aus Kranken, Sündern, nach Gerechtigkeit Hungernden.

23. Heute bin Ich nicht nur gekommen, um meine Unterweisung der Zweiten Zeit zu wiederholen, sondern um euch eine weitere Lektion zu geben, um euch einen Schritt vorwärts machen zu lassen. Den Samen, den Ich in euch säte, pflege Ich, um hernach die Frucht zu ernten.

24. Erfüllt euch mit Vergeistigung und empfangt weiterhin meine Wohltaten, damit ihr der Menschheit die Frucht meiner Unterweisungen bringen könnt. Fühlt meine Gegenwart. Ich komme zu euch als ein Strahl des Lichts, der zu Brot, zu Trost und Liebkosung wird, wenn er in euer Herz gelangt.

25. Ich erscheine nicht als Richter, um eure Verfehlungen vor den Augen eurer Geschwister aufzudecken. Mein Wort der Liebe ist dazu da, die Herzen zu korrigieren und zu glätten.

26. Es gibt niemanden auf Erden, der meine Lehre mit der Wahrhaftigkeit lehrt, mit der Ich sie offenbart habe. Doch gibt es sehr wohl jene, die sie verheimlicht haben. Daher bin Ich in dieser Form der Kundgabe zu dieser Welt herabgekommen, damit die Menschheit aufs Neue den strahlenden Stern erblickt, damit die Schiffbrüchigen das Rettungsboot entdecken.

27. Ich habe den Parias ein Erbe zuteilwerden lassen, habe die Kranken geheilt und sie danach zu Ärzten gemacht, damit sie der Welt meine Macht vor Augen führen würden. Denn angesichts solcher Taten wird selbst der Wissenschaftler erwachen müssen und sich der Zeit, in der er lebt, bewusst werden.

28. Ich lehre euch, eure Körpermaterie zu beherrschen und sie zu einem gehorsamen Mitarbeiter bei eurer geistigen Mission zu machen. Aber Ich lehre auch euren Geist, sich seiner Körperhülle zu entledigen, wenn er merkt, dass diese müde ist, um seine Flügel auszubreiten und von ihren Ketten befreit voll Liebe im Geistigen Tal zu wirken und bei seiner Rückkehr dem Herzen eine Botschaft der Hoffnung und Ermutigung zu überbringen.

29. Deshalb sage Ich euch, dass ihr das Licht der Welt sein werdet, weil ihr Apostel des Spiritualismus seid. Aber nutzt mein Verweilen unter euch, denn 1950 rückt näher. Ich werde aufhören in dieser Form zu euch zu sprechen, und Ich sehe euch noch nicht zubereitet.

30. Mein Gesetz und mein Wort dieser Dritten Zeit mit ihren Offenbarungen, ihren Prophetien und Gaben bilden die Lade des Neuen Bundes, in der der Geist der Menschen sich untereinander identifizieren und sich vereinigen werden. Aber vorher wird sie abgelehnt und bekämpft werden müssen.

31. Ihr werdet diejenigen sein, die das Neue Tabernakel verteidigen, die neuen Soldaten meiner Sache, die im Kampf nicht unterliegen werden, weil euch meine Gegenwart und mein Wort stark gemacht haben.

32. Ihr sollt euch in den Tagen der Prüfungen nicht verbergen, denn es wäre nicht gerecht, wenn ihr ─ nachdem Ich gekommen bin, um euch Weisheit und Vollmacht zu geben ─ eure Gaben vor jenen verbergen würdet, die eure Nächstenliebe brauchen.

33. Seht den Meister ein weiteres Mal von seinen Jüngern umgeben. Ich offenbare Mich in Weisheit, und euer Geist soll erbeben, denn da er die Prüfungen durchlebt hat, denen Ich ihn unterzogen habe, fühlt er das Verlangen, sich mit Licht zu sättigen und sich zu stärken. Es ist ein Strahl meines Lichts, der zum Gehirne dessen gelangt, durch den Ich Mich kundgebe ─ es ist eine Inspiration, durch die Ich euch meine Botschaft zukommen lasse. Auf diese Weise offenbare Ich euch das Geistige Leben, so erhelle Ich erneut den Weg, den Jesus in seiner Lehre vorzeichnete.

34. In dem Maß, in dem ihr nach und nach mein Wort vernehmt, scheint in eurem Wesen allmählich das Licht auf und der Durst nach Gerechtigkeit wird gestillt. Dann erhellt euch euer Gewissen den Weg und ihr seid genügend vorbereitet, um Mir Taten darzubringen, die im Einklang mit meinem Gesetz sind.

35. Wenn ihr euch Mir naht, sucht ihr nicht nur das Heil des Geistes, sondern auch das des Körpers, und wenn der Vater euer Bemühen sieht, gewährt Er dem einen oder dem anderen Wohltaten, so wie es sein Wille ist.

36. Der Geist ist der Teil eures Wesens, dessen Leben keine Grenzen hat. Er hat bereits vor eurer Körpermaterie existiert. Ich spreche zu eurem Geist, weil er einer anderen Welt angehört. Dennoch spreche Ich auch zur Körpermaterie und liebkose sie. Denn wenn in ihrem Herzen Frieden und Ruhe herrscht, wird sie Mich besser aufnehmen können.

37. Wenn ihr euch allzu sehr mit den materiellen Bedürfnissen beschäftigt, lenkt ihr euren Geist ab und entfernt ihn von seinen Pflichten.

38. Noch immer gibt es welche, die, wenn sie Mich vernehmen, sich fragen: „Ist es wahr, dass der Meister sich durch den Menschen kundgibt? Dass Gott, obwohl Er Allmacht, Schöpfer ist, sich durch ein Gehirn mitteilt, das nicht würdig ist, seine Herrlichkeit an einem bescheidenen Versammlungsort zu übermitteln?“ Ich sage euch: Blickt nicht auf die reiche Ausstattung oder die Armseligkeit dieser Versammlungsstätten, um euch eine Vorstellung von eurem Gott zu machen. Ist es etwa nötig, dass es euch immer nach dem falschen Glanz der Riten verlangt, um an meine Gegenwart zu glauben? Vergesst nicht das Beispiel von Bescheidenheit und materieller Armut, das Jesus euch lehrte, angefangen mit dem Ort, an dem der Messias geboren wurde, bis zu dem Ort, an dem Er starb. Dort ist die Größe eures Meisters ─ in der Demut. Das Reich Gottes gründet sich auf das wahrhaft Ewige, nicht auf den Glanz der Macht. Begreift meine wahre Größe, Demut und Barmherzigkeit, damit ihr nicht länger erstaunt seid, dass Ich Mich durch ein Verstandesvermögen kundtue, das ihr für unwürdig haltet ─ in einer Versammlungsstätte, die keine materielle Bedeutung hat. Beurteilt die Bedeutung dieses Werkes auch nicht an der kleinen Anzahl derer, die Mich heute umgeben, denn das, was Ich euch offenbart habe, wird zu seiner Zeit Geltung erlangen und die Welt in Erstaunen setzen.

39. Wahrlich, Ich sage euch, euer Leben und eure Taten werden es sein, die bezeugen sollen, dass ihr meine Jünger seid.

40. Liebt Mich in allem von Mir Geschaffenen und verwerft die Vorstellung, dass Gott in irgendeiner Weise begrenzt sein könnte. Die Menschheit hat auf unterschiedliche Weise ein Bild von Mir hergestellt, um das Gefühl zu haben, dass Ich bei ihr bin. Warum sucht ihr Mich nicht in meinen Werken? Ich habe zugelassen, dass ihr alle die Wunder betrachten könnt, die euch umgeben, damit ihr in ihnen meine Vollmacht erkennt ─ von den kaum wahrnehmbaren Geschöpfen bis zum majestätischen Königsgestirn. Doch sage Ich euch nicht, dass Ich die Natur bin, noch dass diese Gott ist. Auch sage Ich euch nicht, dass die Sonne mein Göttlicher Geist ist, denn sie alle sind kaum Atome im Werk des Schöpfers.

41. Wenn ihr euren Verstand auf jene Glaubensvorstellungen begrenzen würdet, würdet ihr eure Vorfahren nachahmen ─ jene, die Mich in der Sonne anbeteten. Aber ihr dürft eure Vorfahren nicht schlecht beurteilen, weil der Mensch von damals kaum fähig war, in jener Naturkraft die Vollmacht Gottes zu erkennen. Denn in ihr fand er Wärme, Licht und Leben. Denkt daran, dass sie der Wahrheit nicht sehr fern waren.

42. Wenn Ich Mich durch menschliche Übermittlung kundgebe, sage Ich euch nicht, dass dieser Mensch euer Gott ist. Gewiss muss Ich Mich begrenzen, damit ihr Mich empfangen und die Essenz meines Wortes vernehmen könnt, die bei allen Stimmträgern dieselbe ist, auch wenn die Ausdrucksform sich ändert. Ein einziges Verstandesvermögen genügt nicht, um das kundzutun, was Ich euch zu offenbare habe.

43. Auf diese einfache Weise habe Ich euch meine Lehre gegeben, damit ihr den Weg findet, der euren Geist zum Frieden und zur Vollkommenheit führt, die er ersehnt. Dafür rate Ich euch, Eitelkeiten und schlechte Neigungen aufzugeben. Ich lehre euch, eure Geschwister mit wahrer Brüderlichkeit zu lieben und ihnen Barmherzigkeit zu erweisen, im Bewusstsein eurer Pflichten, die ihr ihnen gegenüber habt.

44. Ich habe euch gelehrt, dass sich euer Körper zersetzen und nur euer Geist überleben wird. Er wird sich nach diesem Leben dorthin erheben, wohin seine Verdienste ihn führen. Von dort aus wird er weiterhin kämpfen, um sich mehr und mehr zu erheben und der Vollkommenheit näher zu kommen, was bedeutet, sich Gott zu nähern.

45. Um dies zu erreichen, lehre Ich euch derzeit, wie ihr beten und Mich suchen sollt. Und Ich will, dass ihr eure Geschwister auf dieselbe Weise, wie Ich euch lehre, ebenso mit wahrer Nächstenliebe unterweisen sollt.

46. So, wie Ich eure Unvollkommenheiten nicht verurteilt habe, will Ich, dass ihr ebenso wenig die eurer Geschwister verurteilt.

47. Zeigt ihnen nur das auf, was Ich euch gelehrt habe. Wer zubereitet ist, wird euch verstehen.

48. Sät, auch wenn ihr die Ernte nicht hier erntet.

49. Ergründet mein Wort, meine Kinder. Denn in diesen drei letzten Jahren, in denen ihr Mich noch vernehmen werdet, sollt ihr von Schülern zu Jüngern werden.

50. Ihr kommt auf dem vollkommenen Pfad, der euch zu eurem Erlöser führt. Und ein weiteres Mal kommt Israel, wie in den vergangenen Zeiten, vor der Menschheit. Ihr besitzt die Kenntnis über das Geistige Leben und seid für das Gesetz verantwortlich.

51. Mit dem Ausruhen und der Trägheit ist es vorbei: Ihr habt euch erhoben, um eure Mission zu erfüllen, und habt euer Herz den Versuchungen der Welt verschlossen.

52. Ihr befindet euch in einer neuen Reinkarnation, das heißt in einer neuen Körperhülle, damit euer Geist seine Bestimmung auf der Erde zum Abschluss bringt und geläutert zu Mir kommen kann, um das zu empfangen, was Ich im Jenseits für ihn bereit halte.

53. Ihr seid die neuen Jünger und seid wie jene zwölf Jünger der Zweiten Zeit, die sich manchmal vom Meister entfernten, um die empfangenen Gaben und Unterweisungen unter Beweis zu stellen, und die danach traurig zurückkehrten, weil sie aus Mangel an Glauben oder Nächstenliebe keine Wundertaten vollbracht hatten.

54. Damals lehrte Ich sie das Gleichnis vom Senfkorn und sagte ihnen, dass der Glaube Berge versetzen kann. Sie sahen Mich Tote zum Leben erwecken, Besessene von verwirrten Geistern befreien, sahen Mich Unheilbare heilen und Sünder retten. Doch nachdem der Meister hingeschieden war, erwachten sie zum wahren Glauben an ihre Gaben, um die Lehre, die sie gelernt hatten, mit Vollkommenheit weiterzutragen und sie ihren Geschwistern mit Liebe zu lehren.

55. Auch ihr seid jetzt in Erwartung meines Abschieds, um dann aufzubrechen und die Frohe Botschaft weiterzugeben.

56. Ergründet mein Wort, lernt von Mir, damit ihr bald gute Apostel seid, die mit ihren Liebeswerken vom Heiligen Geist Zeugnis ablegen.

57. Ich bin auf dem Gipfel des Berges. Von dort aus spreche Ich zu euch und präge meine Worte in eure Herzen ─ in der Erwartung, dass ihr von eurer Willensfreiheit rechten Gebrauch zu machen versteht, damit ihr die Eitelkeiten der Welt zurückweist und bewusst meinen Willen tut, der vollkommen ist.

58. Versucht nicht, mein Wort nur mit der Intelligenz zu verstehen und dabei die Stimme eures Gewissens zu überhören, in der sich die Weisheit der geheimen Schatzkammer offenbart.

59. Ich habe die Sünder gerufen, um sie zu tugendhaften Menschen zu machen. Meine Aufgabe als Meister ist es, unablässig zu unterweisen, bis sich die Geistwesen vervollkommnet haben. Viele eurer Geschwister machen sich bereit, euch nachzufolgen, euch zum Vorbild zu nehmen, weil sie wissen, dass ihr meine Jünger seid. Seid ihr schon vorbereitet, um Mich zu empfangen? Habt ihr bereits von Mir gelernt? Ich sage euch, dass nur die Erfüllung eurer geistigen und irdischen Pflichten euch das Recht geben wird, euch Jünger von Mir zu nennen.

60. Wenn ihr für die Erneuerung der Menschheit arbeitet, werdet ihr schließlich den Beginn eines neuen Tages erblicken und meinen Frieden fühlen.

61. Mein Wort lehrt euch, doch es zwingt euch nicht. Ich habe euch die Willensfreiheit gegeben, damit ihr euch als Herren eurer Handlungen fühlt und das Gesetz aus Überzeugung erfüllt, damit eure Verdienste echt sind.

62. Ein weiteres Mal ist die Erde blutrot gefärbt, der Krieg hat den Geist der Menschen verdüstert. Die Atmosphäre ist von Trauer, Leid und Angst erfüllt. Doch inmitten dieses Chaos bin Ich erschienen und habe Mich für manche sichtbar und für andere hörbar gemacht. Von dem Schmerz, den die Welt erfährt, ist mein Kelch voll. Dies ist es, was ihr Mir in dieser Zeit darbringt, und Ich nehme es an.

63. Meine Lehre bringt Licht in jeden Geist. Ich lege euch den Frieden, die Eintracht ans Herz. Überhört nicht meine Stimme, die die eines Vaters ist, der euch liebt.

64. Bewahrt mein Wort, denn schon nähert sich das Jahr 1950, und es ist mein Wille, dass in jener Zeit meine Unterweisungen gedruckt werden, damit sie Nahrung für euren Geist sind. Dann sollt ihr euch vorbereiten, um sie zu lesen, und ihr werdet euch an jene Glücksmomente erinnern, die ihr erlebt habt, als ihr dem Meister zuhörtet.

65. Kämpfer der Dritten Zeit, die ihr mein Wort verbreitet: Seid unermüdlich. Ihr beeilt euch, euch vorzubereiten, je näher der Zeitpunkt kommt, an dem Ich euch ohne mein Wort zurücklasse. Nach und nach habt ihr euch mit der Kraft gesättigt, die meine Lehre enthält.

66. Nicht alle, die Mich in der Zweiten Zeit vernahmen, glaubten an Mich. Es ist notwendig gewesen, zur Welt zurückzukehren, um euch neue Beweise zu geben. Und in der heutigen Zeit haben Mir nicht alle geglaubt, die Mir zugehört haben. Die Körpermaterie hindert den Geist wie ein dichter Schleier daran, das Göttliche Licht zu empfangen. Doch dieser Schleier schwindet, wenn man meine Unterweisungen ergründet, um den Impulsen des Geistes Platz zu machen, der sich vom Materialismus befreien und sich seinem Schöpfer nähern möchte.

Wenn manche, die Mir zuhören, diese Erhebung in ihrem Wesen nicht empfunden haben, so sage Ich euch dazu, dass die Zeit kommen wird, in der sie jenes Licht schauen werden. Andere, die Mir gläubig zuhören, haben die Erkenntnis der geistigen Offenbarungen nicht erlangt, weil ihnen die nötige Vorbereitung gefehlt hat, um die Unterweisung zu verstehen.

67. Wenn viele Menschen auf der Welt in ihrer Entwicklung stehengeblieben sind, dann deshalb, weil sie durch den Götzendienst ihrer Glaubensüberzeugungen verwirrt sind. Sie können keine hohen Ideen begreifen, weil sie ihr geistiges Auffassungsvermögen verkümmern ließen.

In meinem Werk habt ihr gefühlt, dass sich euch das Höhere nähert, um euch mit einer Atmosphäre des Friedens zu umgeben. An diesem Frieden hat selbst eure Körpermaterie Anteil gehabt, da auch sie ein Geschöpf des Herrn ist, geschaffen in Vollkommenheit.

Vollkommen ist sowohl das Geistige als auch das Materielle. So könnt ihr selbst im Atom und in der Zelle die göttliche Allmacht erkennen. Und wenn ihr den Geist studiert, werdet ihr in ihm seine einfache Beschaffenheit entdecken, als das Atom eines höheren Lebens. Dann werdet ihr erkennen, dass es nichts gibt, das vom Göttlichen getrennt ist.

68. Alles in meiner Schöpfung ist Bewegung, Harmonie und Ordnung, die zur Vollkommenheit führen. Damit der Mensch erwachen kann und die Stimme seines Gewissens ihn zur Wirklichkeit leitet, darf er die Schöpfung nicht nur in ihrer äußeren Erscheinung betrachten und dabei die Essenz derselben nicht zur Kenntnis nehmen. Der Mensch ohne Glauben an das Geistige Leben wird in Materialismus verfallen, weil er als einziges Leben das dieser Welt betrachten wird. Doch wenn er schließlich seiner Vergnügungen überdrüssig wird oder in seinen Leiden verzweifelt ─ was wird dann mit ihm geschehen? Die einen werden ihr mentales Gleichgewicht verlieren, andere sich an ihrem Leben vergreifen.

69. Nicht alle Menschen stehen auf derselben Höhe des Verständnisses. Während die einen auf Schritt und Tritt Wunder entdecken, betrachten andere alles als unvollkommen. Während die einen vom Frieden träumen als dem Gipfel der Vergeistigung und der Moral der Welt, verkünden andere, dass es die Kriege sind, die die Entwicklung der Menschheit vorantreiben.

70. Dazu sage Ich euch: Die Kriege sind nicht notwendig für die Entwicklung der Welt. Wenn die Menschen sie für ihre ehrgeizigen und egoistischen Ziele benützen, dann aufgrund der Vermaterialisierung, in der sich jene befinden, die sie begünstigen. Unter diesen glauben manche nur an das Dasein auf dieser Welt, da sie das Geistige Leben nicht kennen oder es leugnen; doch bei den Menschen werden sie für Gelehrte gehalten. Daher ist es notwendig, dass alle diese Offenbarung kennenlernen.

71. Solange jene, die in ihrem religiösen Fanatismus im Jenseits nur die Strafe der Hölle erwarten, an dieser Meinung festhalten, werden sie sich selbst ihre Hölle schaffen, weil die Verwirrung des Geistes ähnlich jener des menschlichen Verstandes ist, wenn auch viel stärker. Ihr fragt nun: „Meister, gibt es Rettung für jene?“ Ich sage euch: Rettung gibt es für alle, aber der Friede und das Licht werden erst dann zu jenen Geistwesen gelangen, wenn die Finsternis der Verblendung sich auflöst. Habt ihr einmal Mitleid für einen Menschen empfunden, dessen verwirrter Verstand ihn Dinge sehen lässt, die gar nicht existieren? Wie viel größer wäre euer Schmerz, wenn ihr im Jenseits jene verwirrten Wesen sehen würdet, die ihre eingebildete Hölle erblicken!

72. Welcher Mensch, der Kenntnis von dem hat, was der körperliche Tod und die wahre Sühne ist, könnte in der Todesstunde der Verwirrung anheimfallen?

73. Meine Lehre von vollkommener Liebe und Weisheit ist nicht nur eine Sache dieser Zeit oder der Zweiten Zeit. Zu allen Zeiten habe Ich zu euch von diesen Lehrinhalten gesprochen. Aber die falsche Auslegung der Offenbarungen hat den Menschen in Fanatismus und Verwirrung geraten lassen.

74. Wenn einmal der Schmerz durch den Materialismus selbst unerträglich wird für den verwirrten Geist, so wird jener Schmerz ihn zum Licht erwecken. Dann wird jener seinen Irrtum zutiefst beklagen.

75. Lehrt meine Lehre unter euren Geschwistern, damit in den Menschen die Sehnsucht wächst, eine Welt der Vollkommenheit zu erstreben, in der die Geistwesen durch ihre Vervollkommnung zum Schoß des Vaters gelangen.

76. Ich bin das Licht, das euch alle in Mir vereint. Um euch dies Wort zu geben, bediene Ich Mich eines von euch, der ebenso wenig Verdienste hat wie alle anderen. Seht darin meine Liebe und meine Barmherzigkeit.

77. Das Jahr 1950 rückt näher, und am Ende desselben werde Ich Mich von euch verabschieden. Es wird schmerzlich sein, denn mein Wort wird euch fehlen. Aber es wird schriftlich erhalten bleiben, und dort werden alle die Unterweisungen des Meisters vorfinden. Dann werdet ihr sagen: „Wie liebevoll war seine Unterweisung!“

Für jene Zeit werde Ich Verstandesorgane und Lippen zubereiten, die mittels Inspiration zu euch sprechen. Andere werden meine Unterweisungen vorlesen, und dann werdet ihr wieder die Essenz spüren, die ihr empfangen habt, als Ich Mich kundgab. Auf diese Weise werde Ich unter euch sein, in eurem Geist und eurem Verstand, inmitten von Harmonie und Brüderlichkeit.

78. Ich habe euch allen mehr Licht für euer Leben gegeben. Wenn ihr auf Schritt und Tritt Dornen antrefft, dann deshalb, weil der Weg des Menschen ein dornenreicher ist. Betet, und euer Glaube wird euch im Verlangen nach dem Ewigen Leben aufrechterhalten.

Mein Friede sei mit euch!