Unterweisung 228

1. Auf dem Gipfel des Berges, auf dem sich der Meister befindet, ist auch Maria, die universelle Mutter ─ jene, die in der Zweiten Zeit Frau wurde, damit das Wunder der Inkarnation des Göttlichen Wortes Wirklichkeit würde.

2. Der Mensch hat Maria und auch die Art, in der Jesus zur Welt kam, oftmals beurteilt und durchforscht, und diese Urteile haben das Gewand der Reinheit des mütterlichen Geistes zerrissen, dessen Herz sein Blut auf die Welt herabströmen ließ.

3. Ich habe in dieser Zeit die Schleier des Unbekannten weggezogen, um den Zweifel des Ungläubigen zu beseitigen und ihm die Kenntnis der geistigen Unterweisungen zu geben.

4. Die Menschen haben aus meiner Wahrheit, die wie ein Weg ist, viele Nebenwege gemacht, auf denen sie meistens in die Irre gehen. Während die einen die Fürsprache der Himmlischen Mutter suchen und die andern sie verkennen, hüllt ihr Mantel der Liebe und Zärtlichkeit alle ewiglich ein.

5. Von Anbeginn der Zeiten offenbarte Ich das Dasein der Geistigen Mutter, von der die Propheten sprachen, bevor sie zur Welt kam.

6. Manchmal tadle Ich euch in meinem Wort, doch mein Tadel enthält Licht, Volk. Ich wäre kein vollkommener Meister, wenn Ich euch nicht alles wissen ließe, was ihr wissen müsst. Ich wäre kein Vater, wenn Ich euch nicht wissen ließe, wann ihr vom Weg abgeirrt seid.

7. Ich will nicht, dass sich euer Geist befleckt, noch dass er bezüglich des wahren Lebens stirbt. Darum suche Ich euch mit meiner Gerechtigkeit heim, wenn Ich euch den schädlichen Freuden und Vergnügungen hingegeben antreffe. Euer Geist muss rein zu meinem Schoß gelangen, wie er aus ihm entsprang.

8. Alle, die ihren Körper in der Erde zurücklassen und sich im Zustand der Verstörtheit von dieser Welt lösen, erwachen unter bitteren Tränen und in der Verzweiflung der Gewissensbisse aus ihrem tiefen Schlaf, wenn sie meine Gegenwart schauen, die sich im Lichte der Ewigkeit offenbart, das die Gewissen erleuchtet. Solange der Schmerz im Kind anhält, um sich von seinen Leiden zu befreien, leidet auch der Vater.

9. Zweifelt nicht daran, dass Ich Mich durch das menschliche Verstandesvermögen kundtue, damit die Letzten, wenn sie den Klang der Glocke und den Ruf des Herrn hören, das Licht des Heiligen Geistes schauen, das ihnen das Heil geben wird.

10. Ich suchte in dieser Zeit weder Kirchen noch Synagogen auf. Wenn Ich in der Zweiten Zeit im Schutz eines Stalles geboren wurde, so bekunde Ich Mich heute durch den Menschen, selbst wenn er ein Sünder ist. Die Umgebung, in der Ich Mich einstelle, ist von Armut und Bescheidenheit gekennzeichnet. Doch wundert euch nicht darüber, in Anbetracht dessen, dass Ich seinerzeit mit den Armen zusammenlebte und selbst in meiner Kleidung meine Demut bekundete.

11. In meiner Liebe zu den Menschen, die Mich nicht zu suchen verstehen, zu den Verirrten und zu allen, die Mich benötigen ─ in meiner göttlichen Aufgabe, euch zu lieben, habe Ich die Art und Weise gesucht, Mich euch zu nähern, damit ihr Mich seht, Mich vernehmt und Mich fühlt.

12. Heute gebe Ich euch mein Wort unter dem bescheidenen Dach dieser Häuser, die ein Abbild jener Orte sind, an denen Ich euch einst versammelte: die Ufer eines Flusses, die Berge oder die Wüste.

13. Doch wenn sich die Geschehnisse wiederholen ─ müsst ihr Mich dann erneut ans Kreuz schlagen und das Herz Marias mit sieben Dolchstichen schmerzhaft durchbohren?

14. Als Jesus am Kreuz starb, wurde Er für einen Augenblick von Finsternis und einem unendlichen Verlassenheitsgefühl umfangen. In derselben Stunde fühlte Maria eine unermessliche Verlassenheit in ihrem Mutterherzen. Der Grund dafür war, dass der Sohn sich in diesem Augenblick von den Menschen unverstanden fühlte.

15. Kommt zu Mir, Menschheit, Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, bin der Meister der Liebe, der den Menschen geistig umwandelt. Kranke und ermattete Menschheit, Ich empfange euch und segne euch, und während Ich euch segne, lindere Ich euren Schmerz.

16. Kommt voller Innigkeit, um bei Mir auszuruhen und die Unterweisung, die ihr benötigt, aufzunehmen. Ich bin Jener, der euch begrüßt, um euer Herz aufzumuntern. Der Weltraum ist mit Klagen, Schmerzensschreien und alten und neuen Leiden erfüllt.

17. Ihr, die ihr dies Wort vernehmt oder es morgen nachlest ─ lasst, wenn ihr seine Essenz empfangt, alle eure Probleme, Schwachheiten und Wünsche hinter euch, um euch der Meditation über das Göttliche zu widmen, das Ich euch bringe.

18. Auch der Geist hat Probleme, und ihr müsst euch darum bemühen, sie zu lösen. Auf welche Weise? Indem ihr ermöglicht, dass die Weisheit in euch eindringt ─ jener Same, der mit meiner Pflege und euren Bemühungen keimen und sich entfalten wird, bis er zum Baum des ewigen Lebens wird. Dann werdet ihr der Welt gute Früchte schenken, die sie so nötig braucht. Dies wird die Verwirklichung meines Werkes unter euch sein.

19. Ich habe euch gesagt: „Steh auf und wandle.“ Aber heute habe Ich es mit einfachen Worten zu eurem Geist gesagt und ihm damit den Weg gezeigt, der zum wahren Paradies, zur Ewigkeit führt.

20. Ich will euch aus eurer traurigen Lethargie reißen, damit ihr alles wisst, was für den Geist bestimmt ist, und um euch außerdem zu lehren, es zu besitzen. Jahre, Ären und Zeitalter sind über diesen Planeten hinweggegangen, doch die Menschheit macht weiter, ohne die Wahrheit zu kennen, noch immer leugnet sie Christus. Denn für die Menschen existiert nur das offensichtliche Leben materieller Körper und Formen, nur ihnen messen sie Bedeutung bei, wobei sie die Fähigkeiten des Geistes unbeachtet lassen und sie nicht wahrnehmen wollen.

21. Der Mensch, geschaffen aus Geist und Körper, vergisst die Bedeutung des Lebens des Geistes, das für ihn vorrangig sein sollte, und achtet nur auf den menschlichen Teil, sucht im Materiellen sein Glück, seine Freuden, seine Befriedigungen und Leidenschaften, und wenn Ich vom Geist zu ihm sprechen, sagt er schließlich, dass diese Unterweisung nur eine Erkenntnis mehr sei. Das ist der Grund dafür, dass er auf seinem Pfad träge bleibt.

22. Jener Mensch dagegen, der sich zu vergeistigen sehnt, reinigt sein Herz und seinen Verstand, wäscht sich im Wasser der Reue, entledigt sich von materiellem Ehrgeiz und fühlt, dass die Schritte seines Lebens vom Licht Gottes erhellt sind. Jener Mensch weiß, dass die, die in ihrem Geist Größe erlangten, sich im Schmelztiegel ihrer Leiden umformten, wodurch sie zu Führern der Menschheit auf Erden wurden, und später erleuchtete Wesen im geistigen Raum, Beschützer der Menschen, Inspiratoren und Wächter. Jene Geistwesen sind durch die Liebe mit den Menschen verbunden, und so strahlen sie an einem Firmament jenseits des sichtbaren, im lieblichen Geistigen Leben und erleuchten mit ihrem Licht diese Menschheit, ohne sie jemals im Stich zu lassen.

23. Es ist notwendig, dass ihr erwacht, damit euer Geist die Sehnsüchte, sich durch seinen materiellen Körper zu offenbaren, verwirklicht. Wisst, dass ihr durch eure Werke den Entwicklungsgrad eures Geistes ausdrücken könnt. Beginnt damit, gegenüber den Schwächen anderer tolerant zu sein. Bedenkt: Wenn ihr bereits raue Wege zurückgelegt und eure Fehler korrigiert habt, so gibt es andere, die sie noch nicht durchschritten haben, und daher müsst ihr gegenüber euren Nächsten verständnisvoll sein und ihnen helfen, sich von ihren Stürzen wiederaufzurichten, und ihnen das Licht eurer Erfahrung geben.

24. Wahrlich, Ich sage euch, ältere Geschwister von euch, die den Weg, den ihr heute zurücklegt, früher durchschritten, haben die geistige Höhe erklommen, weil sie lebten, um ihre Nächsten zu lieben, als sie auf Erden Wohltäter, Ärzte und Lehrer waren. Darum sage Ich euch: Wenn ihr den Antrieben eures Geistes gehorcht hättet, wärt ihr an einem besseren Ort. Und wenn ihr das, was Ich euch in dieser Lehre anbiete, nicht nutzt, so werde Ich euch später, in der Geistigen Welt, euren Mangel an Pflichterfüllung zum Vorwurf machen. Versäumt daher nicht diese Gelegenheit, wirkt voll Liebe und Vertrauen auf mein Wort.

25. Wer seinen Geschwistern Liebe verweigert, verweigert sie Christus. Wenn ihr seht, dass euer Nächster leidet und weint und euch benötigt ─ warum dient ihr ihm nicht? Der Grund dafür ist, dass ihr selbst das edelste und zarteste eurer Gefühle vermaterialisiert habt.

26. Wandelt euer Wesen und euer Leben um, entmaterialisiert das, was ihr vermaterialisiert habt. Vergeistigt eure Gefühle, Gedanken und Werke. Seid euch der Mission des Geistes immer bewusster, dann werdet ihr durch diese Umwandlung nicht mehr unnütz sein und nützlich werden, und euer Leben wird von meiner Wahrheit Zeugnis ablegen.

27. Für alle wird der Augenblick kommen, in dem der Geist das brennende Verlangen fühlt, über die Körpermaterie zu triumphieren, den Egoismus zunichte zu machen, um die Liebe zu offenbaren, die er vom Vater empfing, und die Weisheit und Macht, die er als Erbe erhielt. Wenn der Geist seinen wahren Platz im Menschen einnimmt, wird dieser Ähnlichkeit mit Christus haben. Das Wort Christus bedeutet Liebe, Macht und Weisheit, Wahrheit und Leben.

28. Doch es werden noch einige Generationen auf dieser Welt vergehen, ohne dass die Menschheit die große Bedeutung Christi begreift. Christus verschwand als Mensch und ist als triumphierender Geist ohne Körpermaterie, ganz als Liebe erschienen. Er ist die beständige Offenbarung der göttlichen Barmherzigkeit gegenüber der Menschheit.

29. Wisst, dass es Mir wohlgefällig ist, euch euren Geschwistern gegenüber nützlich und dienstbereit zu sehen. Es gefällt mir, euch am Lager der Kranken zu sehen. Ich freue Mich, wenn Ich sehe, dass ihr den Samen meiner Lehre aussät und dabei die Notleidenden liebkost, tröstet und ihnen beisteht. Erinnert euch: Als Ich auf der Welt war, hinterließ Ich meine Lehre auf den Fundamenten dieses göttlichen Höchstgebotes gegründet: „Liebt einander“. Doch Jahrhunderte sind vergangen, und noch immer warte Ich darauf, dass ihr dieses Gebot in eurem Herzen fühlt.

30. Bereitet euer Herz, euren Verstand und euren Geist, denn ihr vernehmt gerade mein himmlisches Wort.

31. Ihr dürft keinem Irrtum anheimfallen, denn ich spreche in vollkommener Klarheit und durch verschiedene Stimmträger zu euch.

32. Ich komme auch, eure Herzen zu erforschen, um das zu betrachten, was ihr von meiner Lehre begriffen habt. Ich suche die Leuchte eures Glaubens.

33. Hört die Stimme eures Gewissens. Meditiert, damit ihr alles zu erfüllen vermögt, was ihr eurem Vater gelobt habt.

34. Mein Gesetz ist auf dieser Erde befleckt worden, doch euch habe Ich immer aufgetragen, es zu hüten und zu verteidigen.

35. Befleckt nicht das Gesetz, schlaft nicht, vermaterialisiert nicht euren Geist. Arbeitet!

36. Bedenkt, dass euer Geist derselbe ist wie der, der in anderen Zeiten die Gebote des Vaters nicht befolgte, und dass er heute eine neue Gelegenheit zur Erlösung hat, die euer Herr ihm aus Liebe beschert.

37. Ich weiß, Israel, dass sich die Menschenmassen trotz meiner so großen Liebe zu euch wie in der Zweiten Zeit erheben werden, um Mich zu verletzen und sich über Mich lustig zu machen. Ich weiß, dass sich unter euch Ischariot verbirgt. Aber meine Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen wird nicht nutzlos sein, es wird nicht vergeblich sein, dass Ich das Sechste Siegel gelöst habe.

38. Meine Ankunft unter euch ist erfolgt, um euch durch Erneuerung und Besserung zu retten, indem sie euch vom Schmutz und der Sünde abbringt und euch stattdessen den Weg zum Frieden und zum Wohlergehen anbietet.

39. Wohl dem, der sich läutert und zubereitet, denn er wird in den Prüfungen obsiegen.

40. Die Elemente des Krieges und der Vernichtung sind entfesselt. Hunger und Seuchen mit ihren unbekannten und unheilbaren Krankheiten drohen euch. Wacht und betet daher. Arbeitet in eurer Mission, und die Prüfung wird vorübergehen.

41. Ich bin Christus, derselbe, der sich in der Zweiten Zeit in Jesus offenbarte. Es hat Mir gefallen, Mich euch in dieser Form kundzugeben.

42. In dieser Zeit müssen Mich alle Völker der Erde fühlen.

43. Mein Wort ist das Buch der Unterweisung, das Ich in eure Hände gelegt habe, damit ihr es studiert. Es werden sich Sekten gegen Sekten, Religionen im Krieg mit anderen Religionen und Doktrinen gegen Doktrinen erheben. Angesichts dieses Chaos des Geistes will Ich, dass ihr ein Beispiel gebt und eine Schutzwehr seid.

44. Werdet nicht eingebildet, weil ihr meine Erwählten seid. Nachdem ihr diese Verantwortung übernommen habt, dürft ihr nicht schlafen, denn dann werdet ihr wieder in die Abgründe stürzen, die ihr hinter euch gelassen habt, und wenn euch dann auf eurem Weg Elend und Schmerz treffen, werdet ihr euch fragen: „Wie ist es möglich, dass wir, die zu denen gehörten, die die Unterweisungen des Meisters vernommen haben, einen so bitteren Kelch trinken müssen?“

45. Erinnert euch an meine beispielhaften Werke und lernt, das Geistige mehr als das Materielle zu lieben, und kümmert euch wirklich um das Wohlergehen eures Geistes nach seinem irdischen Leben. Erarbeitet für ihn von nun an ein Leben voll Licht und Frieden. Denn bisher waren euch das Wohlergehen eures Körpers, seine Eitelkeiten und seine Kleider wichtiger als der Geist, der an Hunger und Durst zugrunde geht, und dessen Gewand zerrissen ist.

46. Irrt euch nicht. Der Körper ist das Gewand des Geistes, und der Geist ist es, der zu Mir aufsteigen muss. Der Körper ist Staub, und er wird zum Staub zurückkehren mitsamt seinen irdischen Besitztümern. Lasst zu, dass euer Geist die geistigen Schätze erlangt, denn diese wird er sehr wohl in die Ewigkeit mitnehmen.

47. Für die an irdischen Gütern Reichen existiere Ich nicht, ihr Reichtum ist für sie alles. Sie haben Mich vergessen. Was kümmert sie das Elend und der Schmerz der Welt? Was kümmert sie fremde Trauer? Sie haben ihre Ohren der Stimme des Gewissens verschlossen, das sie in jedem Fall richtet und zu ihnen auf Schritt und Tritt von meiner Macht spricht.

48. Wahrlich, Ich sage euch: Auf diese Weise fordern sie meine Gerechtigkeit heraus.

49. Doch alles wird sich ändern, das Entgegenkommen wird ein Ende haben, und jene Macht, die Ich bestimmten Menschen gewährt habe, damit sie der Menschheit Gutes oder Böses tun, wird dem Gericht unterworfen werden.

50. Wie viele hätten bereits mein Werk kennengelernt, wenn ihr euch aufgemacht und die Notleidenden eingeladen hättet, vom Brot meines Tisches zu essen!

51. Denkt daran, dass das, was Ich euch gegeben habe, für eure Geschwister bestimmt ist.

52. „Liebt einander“ lehrte Ich euch schon seinerzeit. Jahrhunderte sind vergangen, Ich spreche weiterhin zu euch von der gleichen Unterweisung, doch noch immer fühlt ihr in euren Herzen nicht jenes erhabene Gebot.

53. Ich frage euch, damit ihr euch innerlich antwortet: Wer kann die Selbstsüchtigen lieben? Begreift, dass Ich zu euch von jenen spreche, die nur an sich selbst denken, die keinen Dienst leisten, noch ein Brot weggeben, noch jemandem Trost spenden. Ich allein verstehe ihre Charakterschwächen und kann sie daher lieben und verstehen.

54. Sobald ihr begreift, dass ihr auf diese Welt gekommen seid, um Erfahrungen zu sammeln und das göttliche Gesetz der Liebe und der Barmherzigkeit gegenüber euren Nächsten zu verwirklichen, seid ihr in die Harmonie dieses Lebens vorgedrungen. Ihr wisst bereits durch meine Offenbarungen, dass, wer mein Gesetz nicht befolgt, zu dieser Welt zurückkehren muss, bis der Geist die Aufgabe erfüllt, die ihm anvertraut wurde.

55. Ihr gleicht tausendjährigen Bäumen, die als Spur ihres Kampfes gegen die Zeit und die Stürme eine Unzahl von Rissen aufweisen, noch strahlt das Licht seines Geistes nicht vollständig im Menschen auf. Ich liebe euch sehr; dennoch wird die Gewalt der Naturkräfte die Menschheit weiterhin peitschen, denn diese hat sie herausgefordert, und ihre Wirkungen werden zerstörerisch sein. Es ist der Krieg, den der materialistische Mensch entfesseln wird, und dieser wird Verwüstung unter die Völker bringen, die bitterlich weinen werden. Doch wer wird sie trösten können?

Hört: Die Menschheit wird einen Warnruf nach dem anderen empfangen, die entfesselten Elemente werden über den Planeten herfallen und ganze Landstriche verheeren. Dann werdet ihr euch bewusst werden, dass ihr dem Geistigen Werke nicht gerecht geworden seid, dass ihr nichts getan habt. Ich spreche zur ganzen christlichen Welt.

56. Die Menschheit wird an eurer Brust weinen, und diese ist hart wie Granit und kalt wie der Grabstein. Wie wollt ihr sie da trösten?

57. Wenn ihr fruchtbares Land wäret, wäre der Same bereits aufgegangen. Aber ihr seid unfruchtbares Land, das keine Früchte trägt. Die Menschheit wird ihren Blick auf euch richten. Doch wie wollt ihr ihr die liebevolle Ermutigung geben, die sie benötigt, wenn eure Herzen nur Verachtung, Vorwürfe und Härte ausstrahlen? Wer vernimmt die Klagerufe der Menschen mit bewegtem Herzen? Wer wird der Schutzschild derer sein, die leiden? Ich werde durch meine Stimmträger jener sein müssen, der die Leidenden tröstet.

Dennoch sage Ich der christlichen Welt: Öffnet euer Herz, damit ihr wenigstens das Weinen der Menschen wahrnehmt. Unternehmt eine Anstrengung, um den Auswirkungen der Kriege und Missgeschicke entgegenzuwirken. Denn in Wirklichkeit ist das, was bis heute geschehen ist, wenig gegenüber dem, was noch kommen wird. Der menschliche Schmerz hat noch nicht seinen höchsten Grad erreicht, und ihr als Christen, wie ihr es zu sein behauptet, müsst beweisen, dass ihr es seid. Wenn ihr es jetzt nicht zu sein versucht ─ wann wollt ihr euch dann aufmachen, um eure Mission zu erfüllen?

58. Im Raum hallen die verzweifelten Schmerzensschreie eurer Geschwister nach. Wenn ihr das erblicken würdet, was bis dahin gelangt, würdet ihr euren Mangel an Pflichterfüllung bereuen, und dann würdet ihr etwas zum Wohl eurer Nächsten tun.

Es gibt Wesen in der Geistigen Welt, die um jener Menschen Willen Tränen vergießen und flehentlich für die bitten, die wegen ihrer Selbstsucht blind sind, und auch dafür, dass das Unwetter, das sich über dieser Welt zusammenbraut, beruhigt. Wie sie will Ich euch in Heilbalsam, in Liebkosung, in Licht, in Mitgefühl verwandelt sehen. Beseitigt aus euren Herzen die Gleichgültigkeit, die euch von der Menschheitsfamilie entfernt, und bedenkt, dass der Tod über diese Welt schreiten wird, der den größten Teil ihrer Bewohner hinwegfegen wird.

Es gibt die Krankheit des Geistes und des Körpers. Es gibt Körper, die durch materielle Arzneien gesund werden, und andere, die nicht genesen können, weil es der Geist ist, der krank ist.

59. Jünger, wünscht ihr nicht, die Krankheiten des Geistes ebenso wie die der Körpermaterie zu heilen? Wahrlich, Ich sage euch, ihr könnt es tun. Doch wann wollt ihr mit eurer Aktivität beginnen? Wann wollt ihr eurem Materialismus einen Endpunkt setzen? Wann wollt ihr das neue Leben voller Vergeistigung beginnen?

60. Wandelt euch durch meine Lehre um, fühlt euch als neue Menschen, praktiziert meine Tugenden, und das Licht wird in eurem Geist erscheinen und Christus wird sich auf eurem Weg bekunden.

61. Meine Botschaften sind die Kraft, die das Erdreich belebt, sind wie eine Sonne, die Wärme und Leben spendet, sind das Wasser, das bewässert. Ich spreche vom Erdreich eures Herzens, das trotz meiner unablässigen Kundgebungen unfruchtbar bleibt.

62. „Menschheit, Menschheit, erhebt euch, die Zeit drängt, und wenn ihr es nicht an diesem Tag tut, werdet ihr in diesem Erdenleben nicht mehr erwachen. Wollt ihr weiterschlafen trotz meiner Botschaft? Wollt ihr, dass euch der Tod des Fleisches aufweckt ─ mit dem verzehrenden Feuer der Reue eures Geistes ohne Körpermaterie?

63. Seid aufrichtig, versetzt euch in die Lage, euch im Geistigen Leben zu befinden, im Angesicht der Wahrheit, wo nichts euren Materialismus entschuldigen kann, wo ihr euch in euren wirklichen Lumpen erblickt ─ befleckt, schmutzig und zerrissen ─ die euer Geist als Bekleidung tragen wird. Wahrlich, Ich sage euch, dort werdet ihr beim Anblick eures Elends und im Gefühl so großer Scham das unermessliche Verlangen spüren, euch im Wasser der tiefsten Reue reinzuwaschen, weil ihr wisst, dass ihr nur rein zum Fest des Geistes gehen könnt.

Seht euch jenseits des menschlichen Egoismus mit all seinen Gebrechen, die derzeit euer Stolz, eure Befriedigung sind, und sagt Mir, ob ihr euch um den Schmerz der Menschheit gesorgt habt, ob in euren Herzen das Schluchzen der Frauen oder das Weinen der Kinder Widerhall finden. Sagt Mir also: Was seid ihr für die Menschen gewesen? Seid ihr für sie Leben gewesen?“

64. Nachdem ihr im Licht eures Gewissens eine Selbstprüfung vorgenommen habt ─ seid ihr da nicht bereit dafür, dass mein Göttlicher Geist erscheint und euch von den Ketten befreit, die ihr mit euren Fehlern geschaffen habt? Entschließt euch, die Vergeistigung zu erlangen, damit die Lumpen von eurem Geist abfallen. Ich helfe euch, euch innerlich so kennenzulernen, wie ihr seid.

65. Und ihr, die ihr mit großem Interesse die Schriften lesen werdet, die die Essenz meines Wortes verbreiten werden ─ ihr werdet innerlich bewegt sein, weil ihr wissen werdet, dass Ich euch liebe, wie alle jene, die Mir jetzt gerade zuhören.

66. Schon seit langem erwartet euch der Meister auf dem Weg des Lebens, und selbst wenn noch Zeitalter verstreichen, werde Ich euch weiterhin erwarten. Seid euch bewusst, dass niemand zum Vater kommt außer auf dem Weg, den Christus vorzeichnete. Jetzt jedoch kommt herbei, auch wenn ihr befleckt, zerlumpt und schmutzig seid. Ich werde euren Verstand und euer Herz reinigen, werde euer Gewand erneuern und euch zum Landgut führen, wo Ich ein geistiges Fest feiere. Dort werdet ihr die erlesenen Speisen der Weisheit und der Liebe vorfinden, dort werdet ihr den harmonischen Lobgesang vernehmen, den das ganze Universum zu Mir emporsendet.

67. Ich will, dass ihr lieben lernt, dass eure Liebe, zu Mitgefühl geworden, euch zu den Kranken bringt und euch die suchen lässt, die den Glauben verloren haben. Ich will, dass ihr alles segnet, ohne dass es etwas gibt, das ihr nicht segnen könnt, damit ihr durch eure Vergeistigung und Vollkommenheit allmählich dem Verständnis des Erhabenen näherkommt.

68. Es ist der materialistische Egoismus, der sich des größten Teils der Menschheit bemächtigt hat, und der Geist hat Jahrhunderte lang auf die Gelegenheit gewartet, sich zu offenbaren. Wahrlich, Ich sage euch: Wenn es erlaubt wäre, würden die Steine, von der Essenz meines Wortes erschüttert, sich bewegen, um euren Mangel an Vergeistigung zu demonstrieren, und ihr würdet erleben, wie sie sich erheben und schreien würden: „Christus hat recht!“ Doch Ich werde euch schließlich durch die Liebe besiegen. Auch wenn die Welt sich eurer schämt, werde Ich Mich nicht von eurer Seite entfernen. Wenn sie euch erbarmungslos verurteilen, werde Ich euch verteidigen und bei euren Stürzen wiederaufrichten.

69. Es gibt in euch einen materiellen Teil, der von der Erde ist, und einen geistigen Teil, der vom Himmel ist. Es gibt eine Zeit, in der der Mensch sich als Materie fühlt, und eine Zeit, in der er sich als Geist fühlt. Wenn ihr diese Körpermaterie verlasst und in den geistigen Zustand hinüberwechselt, werdet ihr das verstehen, was ihr jetzt nicht verstanden habt. Euer Körper wird hier bleiben, weil er der Erde angehört. Doch euer Geist wird zu den hohen Regionen emporfliegen, wo ihr weiterhin leben werdet, um eure geistige Entwicklung fortzusetzen.

70. „Selig sind, die da Leid tragen, denn ihrer ist das Himmelreich.“ „Selig sind die Weinenden, denn sie werden getröstet werden.“ Nun füge Ich hinzu: „Selig sind, die das Verborgene und Schlichte in den langen Sätzen verstehen, denn sie werden Weisheit besitzen.“

71. Jeder, der liebt, wird reich sein, weil er sich geliebt fühlen wird. Liebt, auch wenn ihr nicht geliebt werdet. Seid wie Jesus. Die Liebe steht über den Kleinigkeiten.

72. Ich hätte aufhören können, unter euch zu leiden. Doch ich sage euch, dass meine Liebe an euer Schicksal gebunden ist. Ich wusste, dass ihr Mich benötigtet, und kam zu euch. Doch niemals habe Ich euch gesagt: Liebt Mich, damit Ich euch liebe.

73. Wisst ihr, dass manche geliebt werden, ohne es zu verdienen? So liebe Ich euch. Gebt Mir euer Kreuz, gebt Mir eure Trübsale, gebt Mir eure gescheiterten Hoffnungen, gebt Mir die schwere Last, die ihr tragt: Ich werde mit allen Schmerzen fertig. Fühlt euch frei von eurer Bürde, damit ihr glücklich seid; tretet in das Heiligtum meiner Liebe ein und seid stille vor dem Altar des Weltalls, damit euer Geist sich mit dem Vater in der schönsten Sprache unterhalten kann: der der Liebe.

Mein Friede sei mit euch!