Unterweisung 229

1. Geliebte Jünger, Ich stelle Mich in eurem Heiligtum ein, in der Wohnung des Meisters, die sich durch eure Erhebung in eurem Geist geöffnet hat.

2. Einige von euch haben Mir schon oft zugehört, andere vernehmen mein Wort zum ersten Mal und sind erstaunt. Doch wahrlich, Ich sage euch, die einen wie die anderen haben diese Stimme schon in einer anderen Zeit gehört.

3. Ich bin das Wort der Liebe, das jenem Trost bringt, der leidet ─ dem Verstörten, dem Weinenden, dem Sünder und dem, der mich gesucht hat. Mein Wort ist in jenen Herzen der Fluss des Lebens, wo sie ihren Durst stillen und ihre Verunreinigungen abwaschen. Es ist auch der Weg, der zur ewigen Heimat der Ruhe und des Friedens führt.

4. Wie könnt ihr zu der Auffassung kommen, dass der Lebenskampf ─ seine Opfer, Widerwärtigkeiten und Prüfungen ─ mit dem Tod enden, ohne eine gerechte Belohnung in der Ewigkeit zu finden? Daher sind mein Gesetz und meine Lehre mit ihren Offenbarungen und Verheißungen in euren Herzen der Ansporn, die Liebkosung und der Balsam beim Tagwerk. Nur wenn ihr euch von meinen Unterweisungen abwendet, fühlt ihr euch hungrig und schwach.

5. Ich nähre euch mit Liebe, damit ihr euch mit ihr gesättigt fühlt und sie als vollkommenen Samen zu den Herzen bringt, die schlafen, und zu denen, die nach ihr hungern.

6. Friede wird unter euch sein, wenn ihr euch liebt. Erinnert euch, dass Ich der Geist des Friedens bin.

7. Geistig seid ihr das zu allen Zeiten erwählte Volk, um der Menschheit die Richtung zu weisen. Jetzt bin Ich gekommen, euch zu sagen: Ihr sollt die Rettung eurer Geschwister sein. Schwer ist die Last eures Kreuzes, oh Volk. Früher bestandet ihr aus Stämmen, doch jetzt bildet ihr eine geistige Familie. Ich klopfe wie ein Pilger unablässig an eure Tür, um euch zu ermutigen, damit ihr eure Bestimmung erfüllen und für die Menschheit Vorbild sein könnt, die Ich ebenso liebe wie euch.

8. Ihr seid der Erstgeborene unter den Völkern der Erde ─ jener, der zuerst zum Licht des Geistes erwachte. Darum seid ihr nun die Jünger des Heiligen Geistes.

9. Fühlt weder Furcht noch Zweifel angesichts eurer Verantwortung. Denn obwohl ihr geistig reich seid, würdet ihr euch bedürftig fühlen, wenn ihr zu zweifeln anfangt.

10. In dieser Zeit wie in den vergangenen hat die Menschheit durch eure Vermittlung Kommunikation mit meiner Göttlichkeit. Durch euch zeichne Ich den Weg für die anderen vor, und morgen werden auf ihm nacheinander alle Sekten und Religionsgemeinschaften herbeikommen. Die Menschen werden sich geistig vereinen, denn es gibt nur einen Gott, und ihr alle werdet in Ihm vereint sein.

11. Die Menschen befinden sich auf unterschiedlichen geistigen Ebenen. Aber den Entwicklungsgrad eines jeden kann nur Ich wissen.

12. Alle sind gekommen, um ihre Verfehlungen zu sühnen und durch ihre Verdienste ihre Erhebung zu erlangen. Für alle habe Ich Licht, weil Ich alle liebe.

13. Heute befindet ihr euch in einer Oase. Ihr wisst jedoch nicht, welche Wege ihr zurückgelegt habt.

14. Entzweit euch nicht erneut. Erinnert euch, dass Ich euer „Volk“ aus einem Mann hervorgehen ließ, und dieser Mann, in dem Ich Frömmigkeit antraf, war Jakob, von Mir der starke Israel genannt. In seinem Herzen gab es ein Heiligtum für meine Göttlichkeit, und Ich belohnte ihn, indem Ich ihm zwölf Söhne gab, die die Stammväter des Volkes des Herrn sein würden ─ der Wurzelstock jenes Volkes, das Mir zu allen Zeiten nachgefolgt ist.

15. Ich will nicht, dass ihr weiterhin in die Irre geht. Erkennt, dass ihr mein Licht wie ein Siegel in eurem Geist tragt. Es ist der Bund, den ihr mit Mir geschlossen habt, immer meinem Licht nachzufolgen, Mir treu zu sein.

16. Hier ist mein Tisch, an dem Ich alle Platz nehmen lasse, ohne Stammbäume oder Rassen zu unterscheiden. Allen biete Ich das gleiche Brot an.

17. Auf diese Weise erwecke Ich euch wie Lazarus, als Ich ihm sagte: „Steh auf, schlafe nicht länger.“

18. Dies ist der Weg des Fortschritts, auf dem ihr niemals stehenbleiben dürft. Denn wenn euch die Last eures Kreuzes niederdrückt, kommt euch der Göttliche Kreuzträger zu Hilfe und sagt euch: „Bleibt nicht stehen.“

19. Ebenso, wie Ich Mich eurem Geist offenbare, lasse Ich euren Körper meine Gegenwart in der Natur spüren, damit beide, ein einziges Wesen bildend, zum Gipfel des Berges emporsteigen.

20. Aus Mir seid ihr hervorgegangen, und zu meinem Schoß müsst ihr zurückkehren. Ich bin der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega.

21. Die Bescheidenheit eurer menschlichen Lebensumstände soll euch nicht wichtig sein, da ihr wisst, dass ihr als Juwel von unschätzbarem Wert geistige Größe erlangen könnt.

22. Verschließt eure Hand nicht gegenüber dem Notleidenden, und haltet ihn nicht für eure Barmherzigkeit unwürdig, weil er gottlos sein könnte. Betrachtet meinen Tisch in dieser Zeit: Mich umgeben viele, die sich früher im Schmutz wälzten. Heute sind sie meine Jünger.

23. So hat der Meister an diesem Tag zu euch gesprochen. Ich vergebe und segne euch.

24. Das Licht meiner Weisheit ist bei euch. Ich lösche den Durst eures Geistes mit dem kristallklaren Wasser meiner Liebe, welche Trost und Balsam ist. Ich bin Vergebung. Wer einen festen Vorsatz zur Besserung fasst, wird im Augenblick der Versöhnung mit seinem eigenen Gewissen die Süße meiner Vergebung erfahren. Die Welt hat Durst nach geistigem Wissen. Beweis dafür ist, dass die Menschheit darum bemüht ist, das Geheimnis der Schöpfung zu erforschen. Der Geist ist jedoch noch unvollkommen. Deshalb sucht er die Gegenwart Gottes, um sich bei Ihm zu läutern.

25. Der erwachte Geist sucht das Licht und den Weg, ohne dass sich oftmals der menschliche Wesensteil dessen bewusst ist. Dann lehnt sich die materielle Körpermaterie gegen den Geist auf, widersetzt sich seinem Weg zur geistigen Entwicklung. Deshalb erkläre Ich euch die Geheimnisse durch meine Offenbarungen und mache sie für das Menschenwesen begreiflich, indem Ich Mich unmissverständlich kundgebe und selbst seine Sinne anspreche. Und dennoch widersetzt sich oftmals der Mensch, das anzunehmen, was so klar ist wie das Licht.

26. Wie sehr musste der Geist gegen die Widerspenstigkeit der Körpermaterie kämpfen! Der Mensch erreicht oft große Entfaltung und großen Fortschritt in den Wissenschaften und im menschlichen Leben und zeigt dennoch geistig keinerlei Fortschritt. Aus dieser geistigen Lethargie erwecken ihn die Religionen nicht, in denen er nur Mystifikationen und Fanatismus antrifft.

27. Dann weigert sich der Verstand, in das Geistige einzudringen, aus Furcht davor, das Geheimnis aufzudecken, das ihm den Grund für seine geistige Zurückgebliebenheit offenbart, und der Mensch schafft für sich eine Vorgehensweise, wie er die Rufe seines Gewissens zum Schweigen bringen kann, indem er das Gesetz seinen Bequemlichkeiten, seinen Glaubensüberzeugungen, seinem Leben anpasst. Auf diese Weise fühlt er sich bei seinem Handeln ruhig und gerechtfertigt. So kann er Nächstenliebe, Mitleid und Barmherzigkeit vortäuschen, obwohl er weit davon entfernt ist, es zu fühlen. Er kann sich vor den prächtigen Altären, die der Mensch geschaffen hat, präsentieren und eine Liebe und einen Glauben vortäuschen, die er nicht einmal kennt.

28. Ich komme in der Dritten Zeit, um der Welt Licht zu bringen. Doch euch, Jünger, sage Ich in Wahrheit: Werdet nicht fanatisch in meiner Lehre. Erkennt, dass Ich euch zubereitet habe, indem Ich euren Geist von alten Traditionen befreit habe, um ihn sich entwickeln zu lassen. Übernehmt die Verantwortung, die Irrtümer eurer Geschwister zu korrigieren. Versagt eurem Herzen und euren Lippen jede Kritik, damit ihr alles, was euch auf eurem Weg vor Auge kommt, mit Gefasstheit beurteilt.

29. Ihr werdet entdecken, dass die Menschen noch immer an die Heiligkeit der Orte glauben, in denen sie zusammenkommen, um ihre Riten zu zelebrieren, und dass sie selbst die Objekte, die es dort gibt, für heilig halten, und dass ihre Repräsentanten sich für höherstehend und gerecht halten.

30. Euch jedoch sage Ich: Steht ihr Mir etwa sehr nahe, weil ihr Mich mit lebendiger Stimme gehört habt, und weil Ich euch mit Gaben ausgestattet habe? Fühlt ihr euch etwa euren Geschwistern überlegen? Bis jetzt habt ihr nur zugelassen, dass euer Verstandesvermögen sich soweit aufhellt, um mein Wort zu verstehen. Wenn ihr es einmal verstanden habt, könnt ihr am Fortschritt eures Geistes arbeiten, in der Erkenntnis, dass alles, was ihr zum Wohl und für das Wohl eurer Nächsten tut, für euch verdienstvoll ist und zur Entfaltung eures Geistes beitragen wird.

31. Meine Lehre schult euch, damit ihr ewig jenes Lichtwesen entfaltet, das in euch ist, geschaffen mit Vollkommenheit und Weisheit, welches der Geist ist, damit ihr die Flecken, die die irdischen Leidenschaften in ihm hinterlassen haben, nacheinander säubert und reinigt, bis ihr die ursprüngliche Reinheit erreicht.

32. Wahrlich, Ich sage euch, noch vor meinem Abschied wird so viel Licht in eurem Verstand sein, dass ihr das, was ihr vorher nur schwer verstehen konnten, klar erkennen werdet. Dann werden eure Erkenntnis und euer Glaube größer sein und ihr werdet gelernt haben, die Macht eures Vaters mittels der geistigen Erhebung im Gebet zu offenbaren. Ihr werdet nicht mehr zweifeln und euch nicht mehr unzufrieden zeigen, wie ihr es zuweilen tut, wenn ihr Mir gesagt habt: „Meister, ich habe mich vorbereitet, habe gebetet, habe den Heilbalsam auf den Notleidenden gelegt, und habe doch nicht das erreicht, um was ich gebeten habe.“

Darauf kann Ich euch sagen: Warum zweifelt ihr? Ist es etwa nicht euer Glaube, der euch retten soll? Habe Ich euch nicht gelehrt, dass nicht alles, worum ihr bittet, gut für euch ist? Ihr kennt nicht einmal die materielle Natur eurer Geschwister. Was wisst ihr dann schon von ihrer geistigen Natur? Was wisst ihr von dem, was jener Geist für seine Entfaltung, für seine Sühne und Vervollkommnung benötigt?

33. Ich lehre euch und vereinfache die Unterweisungen: Liebt, seid barmherzig, betet und bittet für eure Geschwister, und lasst Mich dann meinen Willen tun; ihr habt dann bereits eure Pflicht erfüllt. So werdet ihr lernen, alles als eine Wohltat entgegenzunehmen, selbst das, was ihr zuvor als Widerspruch zu eurer Gesundheit oder eurem Glauben betrachtet habt.

34. Nicht nur die Ergebung soll euer Begleiter sein, sondern auch die Erkenntnis, dass alles, was ihr von Mir empfangt, zu eurem Wohl ist. Doch wenn Ich euch eurer Bitte gemäß willfahre, weil es so gut für euch ist, so freut euch und entzündet euren Glauben noch mehr.

35. Ich bin seit jeher der Meister, der euch aufs Neue unterweist, Christus kam als vollkommener Geist, um sich unter den Menschen zu offenbaren. Seine Barmherzigkeit war grenzenlos, da Er Mensch wurde und aus Liebe zur Menschheit den Opfertod auf sich nahm. Jesus ist Vorbild der Barmherzigkeit. Nehmt Ihn zum Vorbild. Vergesst nicht, dass jedes Geschöpf eine Aufgabe zu erfüllen hat, aufgrund derer es eine Prüfung durchmachen wird, die ihr mit der Demut annehmen müsst, mit der Jesus die Bitternis annahm.

36. Geliebte Jünger: Begreift, da ihr in die Zeit der Vorbereitung eingetreten seid, dass der bedeutungsvolle Augenblick des Endes meines Wortes in dieser Form näher rückt.

37. Der Meister schläft nicht, und ihr sollt auch nicht schlafen, weil Ich das Ende meiner Kundgebung durch das menschliche Gehirn vorbereite. Mein Geist wird sich nicht von euch entfernen, vielmehr werdet ihr Mich durch eure Vergeistigung noch näher fühlen.

38. Wer sich nicht zubereitet und meine Unterweisung vorübergehen lässt, ohne sie zu ergründen, wird sich nach meinem Abschied als Waise fühlen, und Mich wird er als abwesend fühlen.

39. Die guten Jünger werden weder traurig noch betrübt sein, weil sie ein tiefes Verständnis für meine Anordnungen haben und dann sehen werden, wie sich vor ihrem Geist in der Unendlichkeit ein Horizont auftut, von wo sie vom Vater große Inspirationen empfangen werden, die sich nicht mehr wie bei der Übermittlung durch einen Stimmträger begrenzen werden, weil sie direkt vom Heiligen Geist kommen.

40. Nach dem von meiner Göttlichkeit bestimmten Tag werdet ihr mein Wort nicht mehr vernehmen. Aber es wird in euer Gewissen, in euer Herz und in die Bücher eingeprägt bleiben.

41. Wer dann als Stimmträger auftritt und meinen Strahl anruft, kennt nicht den Urteilsspruch, den er über sich selbst fällt. Ich mache euch darauf aufmerksam, damit ihr nicht den falschen Propheten, den falschen Stimmträgern und falschen Christussen Gehör schenkt. Ich rüttle euch wach, damit ihr Zeiten der Verwirrung vermeidet und das Eindringen von Geistwesen der Finsternis unter euch verhindert. Wacht, denn ihr werdet euch für diese Unterweisungen vor Mir verantworten müssen, wenn ihr nicht zubereitet seid.

42. Wer sich schon jetzt dafür zurüstet, wird sich großer Inspirationen erfreuen, wird mit Mir Zwiesprache halten und wird sich darüber freuen, Mich durch das Lesen meiner Lehransprachen zu vernehmen, die Ich euch als Erbe hinterlassen werde. Sein Weg wird nicht unsicher sein, die Durchführung seiner Mission wird für ihn leicht sein, er wird meine Gegenwart in den Prüfungen fühlen.

43. Dann werdet ihr merken, dass ihr einen Schritt nach vorne gemacht habt.

44. Dies wird geschehen, wenn ihr die Reinheit und Erhabenheit meiner Lehre zu beweisen beginnt, weil ihr unter euch keine äußerlichen Kulte, Fanatismus noch Abgötterei zulassen werdet.

45. Durch euer Denken, eure Worte und Taten werdet ihr von meinem Geistigen Werk Zeugnis ablegen.

46. Solange ihr meine Lehre nicht versteht und eure Herzen und Geister nicht zubereitet habt, werde Ich euch nicht als Boten der Frohen Botschaft gebrauchen können, und ihr werdet vor euren Schritten Hindernisse auftauchen sehen, die sich euch in den Weg stellen. Doch wenn der Jünger mein Werk lebt und es in seinem Geist fühlt, werde Ich Wege öffnen und ihm bedürftige Erdenpilger zuführen, damit er sie mit meiner Lehre bekanntmacht.

47. Freut euch, denn die Stimme, die euch aufweckt, ist mein Liebeswort. Aber wacht, damit es keine andere Stimme ist, die euch wachrüttelt, und jene Stimme morgen das Gericht über die Erde ist.

48. Die Menschen werden auf euch aufmerksam werden müssen. Es werden die Männer der Justiz und der Gesetze, die Theologen und Theosophen, die Wissenschaftler sein. Sie werden mit unterschiedlichen Absichten herbeikommen, aber sie werden euch ausforschen und auf die Probe stellen. Verheimlicht nicht euer Leben und eure Werke, indem ihr ihnen nur mein Gesetz zeigt. Bedeckt nicht eure Unvollkommenheiten mit der Vollkommenheit meines in euren Büchern niedergeschriebenen Wortes.

49. Wenn es in der Geschichte der Menschheit schlechte Beispiele gibt, dürft ihr diese nicht zum Vorbild nehmen.

50. In vergangenen Zeiten sprach ich nicht so zu euch. In der Ersten Zeit erleuchtete das Gesetz den menschlichen Geist. In der Zweiten Zeit erleuchtete Christus durch das Licht der Liebe das Herz des Menschen. Heute erleuchtet das Licht des Heiligen Geistes euren Geist, um ihn über alles Menschliche zu erheben.

51. Von ein- und demselben Gott habt ihr diese drei Botschaften empfangen, und zwischen ihnen allen ist ein Zeitalter verstrichen ─ die notwendige Zeit für die Entwicklung des Geistes, damit er die neue Botschaft oder neue Unterweisung empfangen könnte.

52. Nun könnt ihr verstehen, warum Ich euch Jünger des Heiligen Geistes genannt habe.

53. Alles Geschaffene huldigt Mir, vom Atom bis zum Stern von größten Dimensionen, vom zurückgebliebensten menschlichen Geschöpf bis zum höchstentwickelten Geist. Ihr, die ihr mit allem vertraut seid, was es auf eurer Welt gibt, seht, wie jedes Wesen und jede Körpermaterie eine Aufgabe durchführt und eine Bestimmung erfüllt. In dieser Erfüllung huldigen sie Mir. Es ist der Tribut ihrer Harmonie mit dem Ganzen. Wahrlich, Ich sage euch, alles Geschaffene freut sich an sich selbst, selbst der Fels, der euch wegen seiner Härte und Unbeweglichkeit gefühllos oder tot erscheint. Denn der Geist Gottes, der in allem von Ihm Geschaffenen ist, ist Leben.

54. Seht, wie das Königsgestirn sein Licht sendet, welches Energie, Leben und Wärme ist, soweit seine Macht reicht. Es ist seine Wärme, die das Wasser der Meere aufsteigen lässt, um es, in Wolken verwandelt, durch den Wind fortzutragen und es als fruchtbarmachender Regen auf die trockenen Fluren herabfallen zu lassen, die sich danach mit Grün, mit Blumen, Bäumen voller Früchte und Laubwerk bedecken, deren Zweige den Vögeln als Heim dienen, die in ihrer Sprache ihre Lieder ins Unendliche emporsenden. Während alles keimt, alles wächst und sich vervielfältigt, alles sich in einem beständigen Tribut für den Vater schmückt, freut sich der Schöpfer an seinem Werk und lässt alle Geschöpfe sich an Ihm erfreuen.

55. Und ihr ─ was seid ihr inmitten der Schöpfung? Ihr seid gleichfalls Geschöpfe, die eine Aufgabe erfüllen. Aber ihr gehört nicht nur der materiellen Natur an, sondern seid außerdem mit einem Geist ausgestattet, der das Gewissen, die Intuition, die Intelligenz, die Offenbarung, den Willen, die Freiheit, die Vernunft und die Gefühle besitzt. Aus diesem Grund seid ihr unter allen Geschöpfen dieses Planeten höherstehende Wesen, die alles als Werkzeug, als Diener, als Nahrung, Erquickung und Element für ihren geistigen und menschlichen Fortschritt zur Verfügung haben.

56. Da euer Geist euch in seiner Entwicklung höherstehend macht, denkt daran, dass auch eure Gottesverehrung höherstehend sein muss ― und diese, die dem Geist entspringen soll, habe Ich euch zu allen Zeiten offenbart.

57. Die Menschheit hat von ihren Anfängen an die Art und Weise gesucht, Mir geistige Verehrung darzubringen. Die intuitive Erkenntnis meines Daseins hat sie dazu gebracht, Mich zu suchen und in das Jenseits einzudringen. Und als Ich im Menschen jene Unruhe sah, habe Ich Mich ihm gegenüber offenbart. Was Ich ihm offenbart habe, ist der spirituelle Weg, der den Geist zur Vollkommenheit führt.

Doch damit diese Menschheit zur Vergeistigung gelangt, die sie noch nicht erreicht hat, musste Ich euch durch schwere Verfehlungen und durch große Verwirrungen gehen lassen, durch weite Wege des Leidens und der Prüfungen, durch Zeiten des Lichts und Zeiten der Finsternis, bis ihr zu den Toren der Zeit des Geistes gelangt seid, welche die ist, in der ihr jetzt lebt.

58. Die Verehrung, die Mir euer Geist in hochstehender und reiner Weise erweisen müsste, vermaterialisierte sich in eurem Herzen, als sie Mir euer Körper erwies, indem er das Gebet im Verstand formulierte und die Lippen es aussprachen; als ihr Mir die Früchte der Natur darbrachtet, als ob sie eure Werke wären; als ihr eure Sinne mit dem Glanz der Zeremonien erquicktet, während sich euer Geist vor mir nackt, hungrig, schmutzig und ungeschickt präsentierte, weil die Aufgabe, die ihm zukam, der Körper an sich gerissen hatte.

59. In der Dritten Zeit wird meine Geistlehre dem Geist die Freiheit geben, seine Flügel auszubreiten und sich zum Vater zu erheben, um Ihm die wahre Anbetung darzubringen.

60. Doch auch der Mensch als Menschenwesen hat dem Schöpfer eine Verehrung darzubringen. Und dieser Tribut besteht in der Erfüllung seiner Pflichten auf Erden, indem er die menschlichen Gesetze befolgt, in seinen Handlungen Moral und gutes Urteilsvermögen zeigt und die Pflichten als Vater, Mutter, Kind, Bruder, Schwester, Freund, Freundin, Oberhaupt und Knecht oder Magd erfüllt.

61. Wer auf diese Weise lebt, wird Mich auf Erden ehren und wird es ermöglichen, dass sein Geist sich erhebt, um Mich zu verherrlichen.

62. Die Liebe des Geistes darf sich nicht auf eure Kinder und irdischen Geschwister beschränken. Die geistige Liebe muss universell sein, damit sie ohne Unterscheidung von Gesellschaftsklassen oder geistigen Entwicklungsgraden liebt.

63. Der Geist muss stark sein gegenüber den Schwächen der Körpermaterie, die ihn zum Fanatismus und zur Abgötterei verleitet. Er muss sich von Vorurteilen und Leidenschaften frei machen, damit er jenem, der Vernunft besitzt, sie ihm zugestehen kann, und die Wahrheit dort annimmt, wo sie sich befindet.

64. Dann werdet ihr Menschen des Friedens sein, die mit ihrem Leben meinen Ausspruch befolgen, „Gott zu geben, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist“, und nicht dem Vater das darbringen, was zur Welt gehört, noch der Welt das, was Gott zusteht, sondern die alle Gesetze in Einklang zu bringen vermögen, um sie in rechter Weise zu erfüllen, weil sie erkennen, dass jedes göttliche Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit aus Mir hervorgegangen ist.

65. In der Zweiten Zeit sprach Jesus zu euch in größter Vollkommenheit. Jetzt spreche Ich zu euch mit größter Klarheit und Schlichtheit. Aber vieles von dem, was Ich euch in dieser Zeit offenbart habe, habe Ich euch in jener Zeit nicht gegeben, weil ihr noch nicht fähig wart, es zu verstehen.

66. Bei jedem, der zu meiner Lehransprache gerufen worden ist und der für eine Aufgabe bestimmt wurde, geschah dies, weil er soweit ist, diese Unterweisungen zu verstehen. Ich sage euch ein weiteres Mal, dass es nicht das erste Mal ist, dass euer Geist diesen Planeten besucht, und dass es auch nicht das erste Mal ist, dass er das Licht einer göttlichen Offenbarung empfängt. Doch seine Vergangenheit ist momentan hinter dem Schleier der Materie verborgen. Euer Geist weiß dies, und wenn er mein Wort hört, erwacht er und fühlt, dass er wirklich von weit herkommt, auf einem langen, sehr langem Weg, auf dem er viel gesehen und erlebt hat.

67. Um diese Unterweisungen hören zu können, musstet ihr lange wandern. Aber euer Geist hat nicht den Mut verloren, ist nicht alt geworden, weil Alter, Verfall und Tod nicht den Geist betreffen, vielmehr Entwicklung, Erfahrung und Entfaltung, die Kampf bedeuten; und die Prüfungen geben ihm Reife und bringen ihn der Fülle des Ewigen Lebens näher.

68. Ihr habt Existenzen des Wohlergehens und Wohlgefallens, des Glanzes und Vergnügens gehabt; andere solche der Missgeschicke und des Scheiterns. Einige haben der Sühne gedient, andere der Erfahrung, einige der Entfaltung des Verstandes, andere der der Gefühle, und die Existenz, die ihr jetzt habt, dient der Erhebung des Geistes.

69. Alles habt ihr kennengelernt und alles habt ihr besessen. Wenn ihr daher heute seht, dass ihr keine Reichtümer, noch glanzvolle Lebensverhältnisse, noch Titel habt, so beklagt dies nicht und denkt daran, dass ihr, um in dieser Zeit festen Schrittes zu gehen und die Vergeistigung zu erlangen, alles Überflüssige und Unnötige verlieren musstet, um euer geistiges Vorankommen zu erreichen.

70. Da ihr Überbringer einer zutiefst geistigen Lehre seid, werdet ihr sie der Welt nicht unter äußerlichen Kultformen präsentieren können. Denn mit eurer Widersprüchlichkeit würdet ihr nur Misstrauen und Spott hervorrufen.

71. Das Reich des Friedens nähert sich, und obschon ihr nicht wisst, wie lange es noch geht, bis diese Zeit kommt, habe Ich schon mit meinem Werk der moralischen und geistigen Wiederherstellung begonnen. Dann wird diese Welt, die bisher ein Sühne- und Tränental gewesen ist, eine Heimstatt für fortgeschrittene Geistwesen werden.

72. Seid frohen Mutes, denn noch bin Ich bei euch. Vertraut auf Mich, da ihr noch nicht allzu sehr auf euch selbst vertrauen könnt. Aber bleibt beharrlich, bis ihr jene geistige Zurüstung erlangt, die Ich von euch verlange, damit ihr Vertrauen zu euch fasst.

73. Bald werdet ihr sehen, wie die Menschen an den Geistesgaben Interesse bekunden, wobei die einen Fragen stellen, während andere darüber diskutieren.

74. Ich gebe euch meine Liebkosung und meinen Heilbalsam.

Mein Friede sei mit euch!