1. Ich sehe euch von verschiedenen Orten herbeikommen, ihr kommt, um euch im Schatten des väterlichen Daches zu erquicken. Ihr habt euch versammelt, und deshalb ist Freude im Herzen des Vaters. Denn wenn auch nur zwei Herzen sich versöhnen, feiere Ich ein Fest.
2. Ihr durchlebt eine Zeit der Prüfungen, deren Bedeutung ihr noch nicht verstanden habt, obwohl ihr das Licht meines Wortes habt. Da die Zeit jedoch ein Schatz ist, den ihr nicht vergeuden sollt, komme Ich als Meister, um euch zu lehren, sie zu nutzen, indem Ich euch eure Bestimmung und eure Aufgabe bekanntmache.
3. Nutzt diese Augenblicke, denn bald werde Ich von euch scheiden. Mein göttliches Wort, das Ich euch so viele Jahre lang durch das menschliche Verstandesvermögen gegeben habe, wird dann für immer enden.
4. Noch bleibt eine kurze Zeit, in der Ich euch meine ganze Unterweisung geben und mein ganzes Buch schreiben werde.
5. Deshalb komme Ich eilig zu den Türen eurer Herzen, um dem Kind zu sagen, dass es sich zu sehr an mein Wort gewöhnt hat, dass es aus seinem tiefen Schlaf erwachen soll, dass es die Hacke und die Schaufel ergreifen und die Felder umgraben und bebauen soll und sie wie sein eigenes Leben lieben soll; dass es seine Felder und sein Wasser mit seinen Geschwister teilen soll; dass seine Augen gütig blicken sollen, dass es seine rechte Hand als Zeichen der Freundschaft ausstreckt, und sein Herz frei von Egoismus ist, damit es ein wahrhaftiger Arbeiter auf den Feldern des Herrn ist.
6. Erwartet nicht, dass das Herz der Menschen dazu bewegt wird, auf der Erde Frieden zu schaffen. Erhebt euch und arbeitet! Wünscht nicht die Niederlage der einen und den Sieg der anderen, um Frieden und Freiheit zu haben. Was siegen soll, ist die Gerechtigkeit, die Brüderlichkeit, die Liebe.
7. Nicht die Menschen werden es sein, die den wahren Frieden auf Erden schaffen. Der Friede wird von meinem Reich aus zu dieser Welt kommen, wenn ihr wahre geistige Zubereitung erlangt habt.
8. Das Licht, das euch in dieser Zeit erleuchtet, ist das Licht des Sechsten Siegels, und wenn jemand behaupten sollte, dass es ein anderes Siegel ist, das gelöst ist, befindet er sich im Irrtum. Der sechste Leuchter brennt nun als unauslöschliches Licht, das mit seinen Offenbarungen Lebende und Tote erleuchtet und mit seinen neuen Prophetien die Geistwesen erweckt. Doch glaubt nicht, dass dies Licht nur den erleuchtet, der dies Wort hört. Denn wahrlich, Ich sage euch, auch die Wissenschaftler und die Theologen stehen unter diesem Licht.
9. Warum bemüht ihr euch nicht, meine Lehre zu studieren, damit der Meister sich nicht vermaterialisieren muss, um das zu erklären, was ihr durch Auslegung verstehen sollt?
10. Vereinigt die Früchte der Wissenschaft mit den Früchten der Liebe des Geistes, dann werdet ihr einen guten Geschmack im Mund haben.
11. Ruht euch aus, Wanderer, genießt den kühlen Schatten dieses Baumes und esst von seinen Früchten.
12. Der Vater ist bei euch, der sich immerzu auf eurem Weg bemerkbar gemacht hat.
13. Ich empfange euch als Stellvertreter der ganzen Menschheit und sehe euch vorbereitet, um meine geistige Gegenwart zu empfangen und zu fühlen.
14. Immer habt ihr meine Göttlichkeit gesucht. Wenn ihr das Gefühl hattet, Mich nicht gefunden zu haben, seid ihr zu den durch eure Hände geschaffenen Bildnissen geeilt, um Mich nahe zu fühlen. So lebt ein großer Teil der Menschheit in dieser Zeit. Sie sucht und verehrt Mich in den Bildnissen, während Ich auf dem Höhepunkt der Zeit dieser Kundgabe zur Welt spreche.
15. Ich erwecke die Menschen derzeit durch Träume ─ durch symbolische und prophetische Träume, denen die Menschen aus Mangel an Glauben und Zubereitung keine Beachtung schenken noch eine Deutung geben, und so vergessen sie jenes Traumgesicht, ohne zu wissen, dass es eine göttliche Botschaft ist.
16. Wie fern dem wahren Weg ist die Menschheit! Die Welt lebt unter der Herrschaft ihrer Willensfreiheit und läuft dem Vergnügen und den irdischen Leidenschaften nach.
17. Der Geist schläft, die Intelligenz ist noch nicht zum Licht erwacht, welches die Wahrheit ist, noch erahnt sie das wahre Leben.
18. Noch immer hat der Mensch seinem Gewissen nicht die Möglichkeit gegeben, zu sprechen und zu urteilen. Noch immer gibt es jene, die sich für unfehlbar und frei von Irrtümern halten, obwohl sie Finsternis im Herzen tragen.
19. Aber nun sind die Menschen dessen müde, und daher nähere Ich Mich ihnen, um ihnen den Weg zu zeigen, um ihren Geist mit Licht zu erfüllen, um ihnen ihre Irrtümer und die verlorene Zeit begreiflich zu machen und im Innern des Menschen einen Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis zu entfesseln.
20. Auf vielerlei Weise offenbare Ich Mich meinen Kindern, immer mit unendlicher Liebe, damit ihr Geist nicht zugrunde geht.
21. Wenn ihr diese unscheinbaren Gebetshäuser betreten habt, so ist dies nicht aus eurem Willen heraus geschehen. Es ist meine Barmherzigkeit gewesen, die euch herbeigerufen hat, um euch geistige Nahrung zu geben und euch den Weg zur Erlösung zu zeigen, auf dem ihr in meine Gegenwart gelangen könnt. Ihr sollt weder verzagt noch hochmütig kommen, wohl aber würdig und demütig.
22. Ich biete euch den ewigen Frieden an, so wie Ich euch in der Ersten Zeit das Land Kanaan anbot. Ihr könnt nicht vom Weg abirren, denn er ist mit meinem Blut gekennzeichnet. Mein Blut ist Wahrheit, ist Liebe und Ewigkeit. Wacht, denn meine in meiner Lehre offenbarte Wahrheit ist durch die Menschen verfälscht worden, und einige Offenbarungen sind verheimlicht worden.
23. Mein Beispiel und das meiner Apostel wurde nicht von allen zum Vorbild genommen, die versucht haben, mir nachzufolgen. Viele haben sich in Herren verwandelt, anstatt Diener zu sein. Sie haben ihr Herz mit Überlegenheitsgefühl und Hochmut erfüllt und waren nur auf Reichtum, Pomp und Ehrungen aus. Dabei vergaßen sie die Nöte der Armen und wurden gleichgültig und gefühllos gegenüber dem Elend und dem Leiden der anderen. Daher gehen die Menschen auf der Suche nach Wahrheit von einer Religion zur anderen. Daher stammt ihr geistiges Bedürfnis, neue Sekten zu schaffen, um mich frei zu suchen.
24. Jene, die früher als Heilige und Halbgötter angesehen wurden, werden heute von einer enttäuschten Menschheit abgelehnt.
25. Die Menschen suchen nicht mehr den Beichtvater auf, damit er sie von ihren Fehltritten losspreche, weil sie es unwürdig finden. Und die Drohung mit dem ewigen Höllenfeuer beeindruckt und erschreckt das Herz des Sünders nicht mehr.
26. Diese geistige Orientierungslosigkeit nutzend, lauert der Wolf hinter der Hecke.
27. Jeder Diener meiner Göttlichkeit und jeder Stellvertreter hat die Aufgabe, Frieden unter den Menschen zu schaffen. Doch es ist das Gegenteil, was sie in dieser Zeit tun. Jeder hält sich für den Ersten, jeder will der Stärkste sein und vergisst dabei, dass der einzige Starke, Ich bin, der in allen ist.
28. Nun könnt ihr euch erklären, weshalb Ich euch in der Zweiten Zeit wiederzukommen versprach. Nun ist euch verständlich, weshalb Ich euch aufs neue unterrichte. Denn nur mein Wort kann die dunkle Binde des Geistes entfernen, meine Liebe allein ist imstande, euch von euren Sünden zu erlösen.
29. Ihr seid gerufen und erwählt worden, damit ihr ein Beispiel des Glaubens an mein Kommen und des Vertrauens und Gehorsams gegenüber meinem Wort gebt. Aber wartet nicht, bis die zuletzt Gekommenen euch das Vorbild für gute Erfüllung meines Gesetzes geben, denn dann wird euer Schmerz sehr groß sein. Und wenn ihr sie dann als Boten meines Wortes aufbrechen, Grenzen überqueren und andere Nationen betreten seht, werdet ihr eure Nachlässigkeit und Undankbarkeit einsehen.
30. Denkt darüber nach, und wenn ihr glaubwürdig sein wollt, so beginnt damit, in eurem Heim ein gutes Beispiel zu geben. Ich will, dass ihr, obwohl ihr euch früher aufgrund der Unterschiedlichkeit der Stämme abgelehnt habt, euch heute als eine einzige Familie liebt.
31. Hier ist mein klares Wort. Wenn Ich zu euch in einer anderen Sprache sprechen würde, wäre dies nicht richtig.
32. Ich bereite eure Herzen, um in ihnen wohnen zu können. Die Welt wird sich gleichfalls vorbereiten, im Verstand des Menschen wird der Same des Friedens aufkeimen, und ihr, die ihn in allen Erdenwinkeln ausgestreut haben werdet, werdet euch freuen, wenn ihr die Früchte eurer Arbeit seht. Denn in der Nachfolge des Meisters wandelnd habt ihr gelehrt, im Guten zu leben und habt für alle gebetet.
33. In allen Nationen wird man von Versöhnung, Brüderlichkeit und Frieden sprechen, und dies wird ein Anfang zur Vereinigung sein.
34. Ich habe euch vorbereitet und euch gefragt, ob ihr schon bereit seid, euch auf den Weg zu euren Geschwistern zu machen, um ihnen die Weisheit zu zeigen, die Ich euch als Wortinspiration gegeben habe, und um ihre Fragen befriedigend zu beantworten. Niemandem soll es unmöglich erscheinen, diesen Auftrag zu erfüllen. Bedenkt, dass das Wissen, das Ich euch gegeben habe, euch ermöglicht, eure Mission zu verstehen.
35. Es wird nicht unbedingt nötig sein, dass ihr alle die Nationen, die ihr fremde nennt, aufsucht, um meine Lehre zu verbreiten. Es genügt, eure Gedanken im Gebet zu erheben und eure Herzen zu reinigen, damit eure Geister sich euren Geschwister aus der Ferne bekunden und sich in sie hineinversetzen, wo immer diese sich befinden. Und jene werden durch Lichtwesen gewarnt werden.
36. Ihr sollt euch mit der Geistigen Welt vereinen und mit ihr einen Schutzwall bilden, der neue Kriege und neue Leiden verhindert. Ihr sollt weiterhin für jene beten, die danach streben, die geistige Herrschaft mittels Gewalt zu erringen. Ihr werdet erstaunt sein, und die Welt wird überrascht sein, wenn die Menschen erkennen, dass die Gewalt nicht erreicht hat, die Vernunft, die Brüderlichkeit und die Gerechtigkeit zu bezwingen.
37. Hütet euch davor, eine scheinbare Wohltätigkeit auszuüben, obwohl in eurem Herzen Selbstsucht herrscht. Tut so viel Gutes, wie ihr könnt, ohne irgendein Eigeninteresse. Tut es aus Liebe, welches das Gesetz ist, das Ich euch gelehrt habe, dann werdet ihr für euren Geist Verdienste erworben haben. Zeigt meine Lehre auf dieselbe Weise, wie Ich sie euch gegeben habe. Es ist die gleiche wie die, die Ich zu anderen Zeiten meine Propheten und meine Apostel gelehrt habe.
38. Der Mensch ist in seinem Materialismus zur Übereinkunft gekommen, das Wort, das Ich euch in vergangenen Zeiten gab, abzuändern. Doch mein Werk ist vollkommen und hat seine Wurzeln nicht in irdischen Worten. Bereitet euch, und ihr werdet immer meine Wahrheit entdecken. Dann werdet ihr feststellen, dass Ich euch meinen Samen zu allen Zeiten überreich gegeben habe, damit auch ihr ihn in dieser Weise weitergebt.
39. Es wird nicht nötig sein, dass ihr jemanden durch Anwendung von Riten oder äußerlichen Kultformen beeindruckt. Der Tempel eures Herzens wird sichtbar werden, und in ihm werden eure Geschwister ihren Leuchter und ihren Altar erblicken.
40. Lernt schon jetzt, Mich zu fühlen, sowohl bei euren Werken, als auch dann, wenn ihr darum ringt, den Morast hinter euch zu lassen, wenn ihr gefallen seid.
41. Ich habe euch gelehrt, die Wahrheit in der Schlichtheit zu suchen. Wie armselig ist noch der menschliche Verstand, wenn er die Wahrheit in den komplizierten Lehren sucht, die er selbst ersonnen hat. Warum Mich so weit weg suchen, obwohl man Mich in sich trägt? Wer weiß nicht, dass er nach dem Ebenbild des Vaters geschaffen worden ist, ausgestattet mit göttlichen Eigenschaften wie Gewissen, Intelligenz und Willen?
42. Ich lebte in der Zweiten Zeit bei den Menschen, teilte euer Brot und euer Dach mit euch. Doch die Größe Christi hat seine Wurzeln in seiner Demut.
43. So lehre Ich euch, damit ihr euch um der Liebe zum Nächsten willen vom Materiellen zu trennen versteht. Aber zuvor müsst ihr euch läutern, denn es ist Gesetz, dass ihr euch entwickelt, und da es Gesetz ist, dass alles sich entwickelt, dürfen euch die Ereignisse, die noch bevorstehen, nicht aus der Fassung bringen. Was eure Augen dann sehen, soll euch nur mit Jubel erfüllen, wenn ihr feststellt, dass alles ein höchst vollkommenes Gesetz regiert, und dass das, was heute geschieht, früher nicht hätte geschehen können, weil alles seiner Vollkommenheit entgegengeht.
44. Nicht nur auf der Erde arbeitet man für den Fortschritt der Menschheit. Auch von einer anderen Welt aus bitten und setzen sie sich ein für ihre Rettung und ihren Fortschritt: Es ist die Geistige Welt. Deshalb sage Ich euch, dass die geistige Saat nach den großen Kämpfen im Schoß aller Religionen Früchte tragen wird.
Wenn die Menschen sagen sollten, dass dies eine neue Religion ist, die Zwietracht sät, sollt ihr antworten, dass der Spiritualismus eine Lehre ist, dass es die gleiche wie die erste und einzige ist, die die Geistwesen regiert hat. Aber jene Stimme muss aus eurem Herzen kommen, wo eure Gefühle ihre Wurzeln haben. Diese werden sich offenbaren, wenn ihr um fremden Schmerzes willen Tränen vergießt, auch dann, wenn ihr aus Freude über jene eures Nächsten weint. Denn dies ist es, was Ich euch immer gelehrt habe.
45. Ich spreche zu euch durch das menschliche Verstandesvermögen, mein Licht und meine Gnade strömen in dasselbe ein und werden zu Worten ─ zu jenem Wort, das den einzigen Weg aufzeigt, um zu Mir zu kommen: den der Vollkommenheit und den der Reinheit der Gefühle.
46. Von Jesus sehr geliebte Menschheit: Ihr braucht große Beweise von Vergeistigung, damit euer Glaube zu neuem Leben erwachen und eure Hoffnung erstarken kann. Ihr braucht das klare Wort, um euch aus jener Lethargie, in der ihr euch befindet, aufzuraffen. Mein Göttlicher Geist musste sich in dieser Form kundgeben, damit ihr fühlen würdet, dass der Vater euch niemals verlässt, dass er euch vom Reich der Wahrheit aus führt.
47. Seid ihr angesichts dieses Liebesbeweises nicht überzeugt? Meine Gedanken sind Licht, das herabstrahlt, um das erlöschende Licht eurer Lampen neu zu beleben. Der Meister sagt euch, dass die Wahrheit des Universums durch den vergeistigten Menschen offenbart werden wird, weil er auf dieser Welt harmonisch zu leben verstehen wird, zu der er kommt, um für seine Entwicklung nützliche Lektionen zu lernen. Diese Welt ist nicht ewig, noch braucht sie es zu sein. Wenn diese Heimstätte einmal nicht mehr den Daseinszweck, den sie jetzt hat, erfüllt, wird sie verschwinden. Wenn euer Geist nicht mehr die Lektionen benötigt, die dies Leben hier erteilt, weil ihn andere, höhere auf einer anderen Welt erwarten, dann wird er aufgrund des in diesem Erdenkampf errungenen Lichts sagen: „Mit welcher Klarheit begreife ich jetzt, dass alle Höhen und Tiefen dieses Lebens nur Erfahrungen und Lektionen waren, die ich nötig hatte, um besser zu verstehen. Wie lang erschien mir jene Lebensreise, solange die Leiden mich niederdrückten. Jetzt hingegen, wo alles vorbei ist ─ wie kurz und flüchtig erscheint sie mir angesichts der Ewigkeit.“
48. Der Mensch ist dazu berufen, seinen Geist größer zu machen, ist dazu berufen, sein Dasein immer mehr zu vergeistigen, je mehr er sich im Verlangen nach Vollkommenheit erhebt.
49. Diese Körpermaterie, die ihr besitzt, ist gleichfalls dazu bestimmt, vergeistigt zu werden. Wenn dies geschieht, werden sich die Lebensbedingungen der Menschen ändern. Sie werden geistige Fähigkeiten entwickeln, die den Bewohnern der Welt heute noch unbekannt sind.
50. Ihr benötigt diese Lehre, die eure Hoffnung neu belebt, diese Quelle unerschöpflicher und wahrer Weisheit, um euren Durst zu löschen. Mein Licht kommt zum verfinsterten Verstand dessen herab, der sagt, dass er den Geist nicht liebt, weil er ihn nicht kennt, dagegen materiellen Reichtum, körperliche Schönheit liebt, die seiner Eitelkeit schmeichelt ─ Intelligenz, die Anlass für Bewunderung ist, Namen und Titel. Das ist es, was er liebt, und dies bedeutet, das Gehaltlose zu lieben. Der Mensch ist nicht die Körpermaterie, noch seine Reichtümer. Der Mensch hat nur Wert und existiert nur aufgrund seines Geistes.
Ich sage euch noch einmal, dass der Mensch berufen ist, derjenige zu sein, der die Wahrheit des Universums, des Himmels und der Welten zum Ausdruck bringt. Heute erreicht er dies noch nicht, weil seine Vermaterialisierung ihm nicht erlaubt, die subtilen Gaben des Geistes zu entfalten.
Wenn dieser Materialismus einmal verschwindet, wird er zu einem Seher werden, der sich freuen wird, wenn er die Wunder des Geistigen Lebens schaut. Dann wird er die Bekehrung des Saulus in Paulus verstehen, die Umwandlung des Menschen bis zu einem solchen Grad, dass die Namensänderung nötig gewesen ist. Mit seinem früheren Namen verschwand die Erinnerung an seine Leidenschaften, und sein Naturell und die Übeltaten, die er bewirkte, wurden zu Asche.
Wenn der Geist begreift, dass er sich entwickelt, dass es ihm an Erhebung mangelt, oder dass das, was er auf der materiellen Welt lernen und entfalten musste, nun zu Ende gehen wird, dann ist er bereit, sich mit dem Licht der Göttlichkeit zu vereinen, weil der Geist Licht ist, das auf das Licht zugeht.
51. Freut euch, Menschen, denkt, dass ihr Zugvögel seid auf dieser Welt voller Tränen, Erbärmlichkeiten und Leiden! Freut euch, denn sie ist nicht eure Heimat für die Ewigkeit, bessere Welten warten auf euch.
Wenn ihr also von dieser Erde scheidet, so tut es ohne Bedauern, dann werden die Schmerzensseufzer, die Mühen, die Tränen hier zurückbleiben. Ihr werdet dieser Welt Lebewohl sagen und euch zu jenen erheben, die euch in den Himmelshöhen erwarten. Von dort aus werdet ihr die Erde als einen Punkt im Raum sehen, an den ihr mit Liebe zurückdenken werdet.
52. Seid nicht traurig, denn der Tag wird kommen, an dem ihr euch von diesem Tränental entfernen werdet, in dem ihr so viel gelitten habt und das ihr morgen lieben werdet in der Erkenntnis, dass ihr in ihm das Licht erlangt habt, das euer Geist ersehnte.
53. Seid glücklich, indem ihr eure Nächsten liebt, die Kranken heilt, die Betrübten tröstet, den Armen neuen Mut gebt. Dann werden die Segnungen des Himmels zu euch gelangen. Wollt ihr euch vergeistigen? Christus wird euch beistehen, damit ihr diese Gnade erlangt.
54. Wahrlich, Ich sage euch, wenngleich die Menschen heute mehr Materie als Geist sind, werden sie morgen mehr Geist als Materie sein. Die Menschen haben ihren Geist völlig zu vermaterialisieren versucht, doch jene totale Vermaterialisierung werden sie nicht erreichen. Denn der Geist ist wie ein Brillant, und ein Brillant hört nie auf, ein solcher zu sein, auch wenn er in den Morast gefallen ist.
55. Der Mensch kennt die Glückseligkeit des vollkommenen Geist nicht, weil er nicht zur Höhe der Vollkommenheit gelangt ist. Wenn er sein Herz reinigt und in seinem Geist meine Wahrheit bewahrt, um sie auszuüben, wird er einen Frieden und eine Seligkeit entdecken, die er zuvor nicht kannte. Dies wird das Leben sein, das der Baum in dem ersten Gleichnis versinnbildlicht, das der Menschheit offenbart worden ist, dessen reife Früchte den Hunger des Geistes stillen werden. Vervollkommnet euch, erhebt euch über das Irdische, und ihr werdet nicht mehr unter der Undankbarkeit oder der Verständnislosigkeit der anderen leiden.
56. Die Liebe ist die Stufenleiter, die zu Gott führt, der euch liebt, und zu Maria, der Geistigen Mutter, die euch gleichfalls liebt, sowie zu euren geistigen Geschwistern, die euch ebenfalls lieben.
57. Vom Göttlichen Geist geht ein Strom von Botschaften aus. Bewahrt von ihnen so viele auf, wie es euren Herzen richtig erscheint.
58. Übergebt Mir die Finsternis eurer Leiden. Ich werde sie in Klarheit des Friedens verwandeln. Übergebt Mir eure Schluchzer und Tränen. Wenn Ich in der Stille euer Herz besuche, werde Ich wie ein Sonnenstrahl eindringen, um es zu erhellen.
59. Ich habe euch das Wort der Liebe gegeben, damit ihr in euren Herzen diese Kraft fühlt. Hier ist mein tröstender Balsam, der sich auf alle eure Leiden ergießt und euren Geist stärkt.
60. Ich sage euch, seid gesegnet, die ihr euch Mir mit vorbereitetem Herzen naht. Denn mein Wort wird dann zu Heilbalsam und Liebkosung werden, die die Flamme eures Glaubens belebt.
61. Mein Reich kommt auf die leidende Menschheit herab, und mein Wort ertönt durch die Auserwählten dieser Zeit, damit jene, die mich vernehmen, zum Trost ihrer Geschwister werden.
62. Zu allen Zeiten hatte ich Mittler zwischen den Menschen und meiner Göttlichkeit. Es waren die von Herzen Sanftmütigen und Demütigen, derer ich mich bedient habe. Ich bereite nun die neuen Botschafter meiner Unterweisungen vor, damit diese Frohe Botschaft unter den Menschen das Erwachen zum geistigen Leben sei.
63. Wie viele derer, die befähigt sind, eine edle geistige Mission zu erfüllen, schlafen noch über die Welt verstreut! Sie werden erwachen, und ihren geistigen Fortschritt werden sie beweisen, wenn sie in der Hochherzigkeit ihrer Empfindungen zu nützlichen Wesen für ihre Nächsten werden. Sie werden demütig sein und niemals mit Überlegenheit prahlen.
64. Die Eitelkeit ─ eine Schwäche, die sich schon beim ersten Mensch gezeigt hat ─ wird durch die Vergeistigung bekämpft werden. Es ist der Kampf, der schon immer zwischen dem Geist und der Materie bestanden hat. Denn während der Geist im Verlangen nach der Essenz des Vaters dem Ewigen und Hohen zugeneigt ist, sucht die Körpermaterie nur das, was sie befriedigt und ihr schmeichelt, auch wenn es zum Schaden des Geistes ist. Dieser Kampf, der sich bei jedem menschlichen Wesen zeigt, ist eine Macht, die im Menschen selbst entsteht infolge des Einflusses, den die Welt auf ihn ausübt. Denn das Irdische verlangt nach all dem, was seiner Natur entspricht. Wenn der Geist jene Macht zu beherrschen und in die rechten Bahnen zu lenken imstande ist, hat er in seiner eigenen Wesenheit beide Naturen in Einklang gebracht und wird seinen Fortschritt und Erhebung erreichen. Wenn er sich dagegen von der Macht der Materie beherrschen lässt, wird er sich zum Schlechten verführt sehen, wird er ein Boot ohne Steuerruder inmitten eines Sturmes sein.
65. Ihr, die ihr Mich hört, spürt das Verlangen, euch von allem Schädlichen abzukehren, um euren Geist frei zu machen. Ihr steht mitten im Kampf, weshalb Ich euch sage: Wacht und betet weiterhin, damit die Zeit kommt, in der euer Geist mit seinem Körper eins ist und mit ihm harmoniert.
Heute leidet ihr noch unter der Anziehung der Welt und fühlt euch zu schwach, um der Versuchung zu widerstehen. Intuitiv ahnt der Mensch ein Zeitalter der Vervollkommnung, doch kennt er nicht die Zeit, in der dies sein wird.
66. Die Menschen werden dieses Ziel auf unterschiedlichen Wegen anstreben. Aber nur die werden zu ihm gelangen, die für den Fortschritt des Geistes kämpfen. Jene, die sich dem religiösen Fanatismus hingeben, werden sich nicht entwickeln, und die, die ihre Zeit dem Studium des Materiellen widmen, werden nur materielle Ergebnisse erzielen.
67. Die Vergeistigung wird das sein, was den Menschen zur Vollkommenheit führt. Doch verwechselt nicht die Ausübung wahrer Vergeistigung, welche Gemeinschaft mit dem Schöpfer und Annäherung an Ihn durch die Liebe, die Barmherzigkeit und innerliche Anbetung ist, mit der Ausübung jener Wissenschaften, durch die die Menschen die Wesen des Jenseits entweihen und materiell wahrnehmbar machen. Hier ist meine Lehre, die den Schleier der Unwissenheit entfernt, der den Menschen die Wahrheit verbirgt.
68. Meine Liebeslehre bereitete euch in dieser Zeit darauf vor, in eurer Mitte die Gegenwart meiner Geistigen Welt zu empfangen, damit diese euch helfen würde, mein Wort zu verstehen ─ eine Zeit, die nun zu Ende geht.
Mein Friede sei mit euch!