Unterweisung 245

1. Mein Geist ist erfreut, weil ihr im Verlangen nach Mir herbeikommt. Warum erinnert ihr euch am heutigen Tag in erhöhtem Maß an die Menschenwesen, die ins Jenseits hinübergegangen sind, obwohl es für den Geist keine Tage noch Daten gibt? Lasst euch nicht von den Toten, die ihre Toten betrauern, beirren. Ihr seid keine Toten, noch sind es die, die euch als eure Eltern, Kinder, Geschwister, Verwandten oder Freunde angehörten. Warum nicht auch die, die euch Böses angetan haben, wenn sie sich geläutert haben?

2. Ihr seid begierig nach Licht, und mein Werk befriedigt jenes Verlangen eures Geistes wirklich, der, je mehr er erleuchtet wird, sich immer mehr vom scheinbaren Tod entfernt.

3. Euer Herz wird traurig, wenn ihr eure Geschwister ohne Hoffnung und ohne Trost um ihre Toten weinen seht. Betet für sie und arbeitet, damit ihr lernt, die Toten dieser und der anderen Welt zum Leben zu erwecken.

4. Wenn die Menschheit einmal die Wirklichkeit dieser Unterweisungen begriffen hat, wird sie nicht mehr über den Gräbern weinen, die einige Überreste aufbewahren, und ihr Weinen wird sie in Achtung gegenüber den Orten verwandeln, die zu Ruhestätten für die Körper bestimmt sind, und in Gebete für die Geistwesen, die im Geistigen Tal wohnen — in Gebete, die eine Umarmung, ein Gruß, ein Kuss und eine Liebkosung sein werden.

5. Ihr lebt bereits in der Dritten Zeit, und noch immer ist die Menschheit spirituell zurückgeblieben. Ihre Seelsorger, ihre Theologen und geistlichen Hirten offenbaren ihr recht wenig und manchmal gar nichts über das Ewige Leben. Auch ihnen offenbare Ich die Geheimnisse des Buches meiner geheimen Schatzkammer, und Ich frage euch: Warum schweigen sie darüber? Warum fürchten sie sich davor, den schläfrigen Geist der Menschen aufzuwecken?

6. Ihr, die ihr Mich derzeit hört, versteht bereits hier die Entwicklung und den Fortschritt für die Zukunft eures Geistes zu erarbeiten. Aber wie viele kennen diese Wahrheiten nicht oder vergessen sie, und der Tod überrascht sie unvorbereitet.

7. Ich will, dass reine Gedanken die Sprache sein sollen, in der ihr mit euren Geschwistern kommuniziert, die im Geistigen wohnen, dass ihr euch auf diese Weise verständigt, und wahrlich, eure Verdienste und eure guten Werke werden für sie von Nutzen sein; ebenso wie der Einfluss jener meiner Kinder, ihre Inspirationen und ihr Schutz für euch eine machtvolle Hilfe auf eurem Lebensweg sein werden, damit ihr gemeinsam zu Mir kommt.

8. Vergeistigt euch, und ihr werdet in eurem Leben die wohltätige Gegenwart jener Wesen erfahren: die Liebkosung der Mutter, die ihr Kind auf der Erde zurückließ, die Warmherzigkeit und der Rat des Vaters, der gleichfalls hinscheiden musste.

9. Nachdem Ich euch diese Unterweisung gegeben habe, werdet ihr das Urteil über die verstehen, die sich das Leben nehmen — über die, die ihre Geschwister töten, und über die, die mörderische Kriege schüren. Wacht und betet für sie alle, von Kain bis zum letzten Mörder, damit ihr Gericht gemildert wird.

10. Wie dunkle Wolken, die ein Unwetter ankündigen, so schweben über euch Legionen verwirrter Wesen. Betet, damit ihr nicht zu Opfern ihrer Einflüsse werdet. Betet, damit diese Finsternis zu Licht wird.

11. Werdet dieses Lebens nicht überdrüssig, begehrt in euren Leiden nicht auf, denn ihr wisst nicht, welche Schulden aus früheren Leben ihr gerade bezahlt.

12. Lebt in Harmonie und in Frieden im Schoß eurer Familie und eurer Gesellschaft, damit viele eurer Geschwister eurem Beispiel folgen können, die euch durch Lichtwesen zugeführt werden.

13. Seid frohgemut in dieser Dritten Zeit, denn mein Wort ist voller Glanz zu euch gekommen.

14. Es ist ein Augenblick des Friedens für jeden Geist. Die Welten werden erhellt, wenn der Vater sein Licht auf sie ergießt. Es sind Augenblicke der Herrlichkeit für alle Wesen, die vorbereitet sind, um dieses göttliche Geschenk zu empfangen. Diese Gnade ist zu eurer Welt gekommen, und auf ihr habe Ich die Toten ihre Toten begraben sehen, den Gütern der Erde Verehrung und Anbetung und Gott durch eitle Zeremonien materielle Opfergaben darbringen sehen.

15. Das Licht meines Heiligen Geistes ergießt sich in dieser Zeit auf alle Menschen, und durch dasselbe werden sie begreifen können, wie die dem Herrn wohlgefällige Opfergabe beschaffen ist: Der Geist wird sich als Opfergabe vorzubereiten verstehen, der in die Gegenwart des Schöpfers gelangen muss, wenn er sich seines Körpers entledigt — jener Materie, die wenn sie in die Erde sinkt, verwest und ihre Gestalt verliert und nur noch ein kleiner Haufen von Atomen sein wird. Dort, wo das Ende eines menschlichen Wesen ist, beginnt ein Leben, das die Menschen nicht zu begreifen vermochten.

16. Die Menschen halten an ihren Traditionen und Bräuchen fest. Es ist verständlich, dass sie eine unauslöschliche Erinnerung an die Menschenwesen haben, deren Körper sie ins Grab gesenkt haben, und sie der Ort anzieht, wo sie deren Überreste beerdigten. Doch wenn sie sich in den wirklichen Sinn des materiellen Lebens vertiefen würden, würden sie erkennen, dass jener Körper bei seiner Auflösung, Atom für Atom, zu jenen Naturreichen zurückkehrt, aus denen er gebildet wurde, und das Leben sich weiter entfaltet.

17. Aber der Mensch hat infolge des fehlenden Studiums des Geistigen zu allen Zeiten eine Kette von fanatischen Kulten für die Körpermaterie geschaffen. Er versucht, das materielle Leben unvergänglich zu machen, und vergisst den Geist, der das ist, was in Wahrheit ewiges Leben besitzt. Wie weit sind sie noch davon entfernt, das Geistige Leben zu verstehen!

18. Jetzt versteht ihr, dass es unnötig ist, an jene Orte Gaben zu bringen, wo ein Grabstein, welcher Tod ausdrückt, Auflösung und Leben zum Ausdruck bringen sollte; denn dort ist die Natur in voller Blüte, dort ist Erdreich, das fruchtbarer und unerschöpflicher Schoß von Geschöpfen und Lebensformen ist.

19. Wenn diese Lehren begriffen sind, wird die Menschheit dem Materiellen seinen Stellenwert und dem Göttlichen den seinenzu geben verstehen. Dann wird der abgöttische Kult für die Vorausgegangenen verschwinden.

20. Der Mensch soll seinen Schöpfer von Geist zu Geist erkennen und lieben.

21. Die Altäre sind Trauerflore, und die Grabmäler sind ein Beweis für Unwissenheit und Abgötterei. Ich vergebe alle eure Verfehlungen, aber Ich muss euch wirklich wachrütteln. Meine Lehre wirdverstanden werden, und die Zeit wird kommen, in der die Menschen die materiellen Gaben durch hohe Gedanken ersetzen.

22. Jünger: Wenn ihr die Prüfung durchlebt habt, einen geliebten Menschen zu verlieren, dann beginnt sich euch ein Gebet wie dieses zu entringen: „Herr, ich weiß, dass jener, der diese Welt verließ, bei Dir ist, dass er nur vor uns zur Reise aufgebrochen ist, dass der Augenblick kommen wird, an dem Du uns erlaubst, alle in derselben Wohnstätte vereint zu sein. Es gibt keine Tränen in unseren Augen, weil wir wissen, dass nicht sie die Toten sind, sondern wir es sind, die wir auf dieser Welt sind — dass im Geistigen Tal die wahre Gleichheit und Brüderlichkeit herrscht. Denn während die, die das Licht bereits in Fülle erlangt haben, auf dem Weg des Fortschritts vorankommen, und andere, die nur einen schwachen Funken haben, der ihren Pfad erhellt, von den Ersteren unterstützt werden, existiert unter ihnen vollkommene Harmonie, Hilfsbereitschaft und Barmherzigkeit.“

23. Warum also eure Erinnerungen an die, die hinschieden, auf ihr irdisches Dasein beschränken? Gedenkt ihrer auf geistige Weise, damit ihr sie nicht verstört. Wenn sie einmal jede menschliche Neigung abgelegt haben, werden sie zu euch zurückkommen, wird es ihnen gewährt sein, sich eurem Herzen zu nahen, auch wenn ihr nicht wissen werdet, auf welche Weise. Im Geistigen Leben gibt es nur ein Verlangen, einen Wunsch: den, sich der göttlichen Vollkommenheit zu nähern. Ich sagte euch seinerzeit: „Der Mensch wird nicht in das Himmelreich eingehen, solange er nicht Mir ähnlich wird.“

24. Wenn jemand meine Lehre nicht versteht, dann deshalb, weil er sich nicht die Mühe gemacht hat, sie zu studieren; denn sie ist Licht für alle. Die Zeit wird kommen, in der die ganze Menschheit sich aufrichtet und sagt: „Ich glaube an Dich, an die Auferstehung zum ewigen Leben.“

25. Jünger: Diese Atmosphäre des Friedens, die ihr erlebt habt, und die für euch wie ein offener Himmel gewesen ist, ist wirklich der Schoß des Zweiten Jerusalems, an dessen Firmament der Stern erstrahlt, der die Menschen leiten wird, die im Verlangen nach Frieden und Wahrheit herbeikommen.

26. Mein Geist freut sich, wenn Er zu euch spricht, und meine Freude im Himmel ist ebenso groß, wenn ein reuiger Sünder in ihm ankommt, wie wenn ein Gerechter kommt. Denn dieser ist immer heil gewesen, während jener verirrt war und wiedergefunden wurde.

27. Haltet euch nicht für gerettet, weil ihr mein Wort vernehmt, und sagt nicht: „Wir waren verirrt, aber wir sind gefunden worden, und der Himmel ist uns sicher.“ Nein, ihr müsst begreifen, dass Ich nur gekommen bin, um euch auf den Weg zu stellen, der zu meinem Reich führt, und ihr euch anstrengen müsst, um niemals von diesem Pfad abzuirren, und um jeden Tag einen Schritt voranzukommen, bis ihr zu der Tür gelangt, hinter der die ewige Heimat, die Wiege und das wahre Vaterland des Geistes liegt, zu dem ihr alle gelangen müsst, um niemals mehr in die Irre zu gehen und so die im Lebenskampf geerntete Frucht zu genießen, sowie die vom Vater versprochene Belohnung für alle, die im Glauben und in der Liebe beharrlich bleiben.

28. Ihr fühlt euch an das Fleisch, die Welt und den Schmerz gekettet. Aber statt euch davon entmutigen zu lassen, weil ihr denkt, dass sie Hindernisse für eure Erhebung sind, möchte Ich, dass ihr begreift, dass diese Hindernisse in Wirklichkeit die Mittel sind, um euren Glauben, eure Liebe und eure Beharrlichkeit im Guten unter Beweis zu stellen.

29. Ich bin euer Heiland, euer Befreier. Begreift jedoch, dass, wenn Ich euch meine Liebe schenke, um euch zu erretten, ihr Mir auch die eure schenken müsst. Ich werde meinen Teil und ihr den euren getan haben, indem Ich euch Gelegenheit dazu gebe, Verdienste zu erwerben, um zu Mir zu gelangen, im Bewusstsein eurer Werke und wohl wissend, zu Wem ihr kommt und weshalb.

30. Welches Verdienst wäre es für euch, wenn Ich euch aus Mitleid dieser Welt und dem Schmerz enthöbe und euch zu den himmlischen Regionen bringen würde? Wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet euch nicht würdig fühlen, in ihnen zu wohnen, noch würdet ihr jenes Leben zu würdigen wissen — mit einem Wort: Ihr würdet nicht einmal wissen, wo ihr wohnt. Darum sage Ich euch, dass es mein Wille ist, dass, wenn ihr dorthin gelangt, es aufgrund eurer Verdienste geschehen soll. Denn dann werdet ihr all dessen würdig sein, was euch umgibt, und all dessen, was ihr besitzt.

31. Wisst, dass Ich bei jedem eurer Schritte, eurer Prüfungen oder Schwierigkeiten, bei euren Bestrebungen, Werken und Gedanken gegenwärtig bin, indem Ich euch meine Liebe schenke, zu euch spreche, euren Willen stärke und euren Glauben ermutige. Denn wer könnte der Vollkommenheit ohne meinen Beistand näherkommen?

32. Erwacht! Richtet euch empor! Erhebt euch zum Licht und beginnt den Kampf! Ihr fühlt euch als Gefangene? Dann zerbrecht das Gefängnis eures Materialismus. Euch drückt der Schmerz und das Elend nieder? Dann lernt, euch über die menschlichen Nöte hinwegzusetzen. Ihr fühlt euch unbedeutend gegenüber den anderen? In euch ist das großes Wesen, wenn sich der Geist mittels des Guten entfaltet. Ich habe keine Geistwesen erschaffen, die dazu bestimmt sind, immer klein zu sein, oder immer im Verborgenen zu leben. Wenn es in den hohen Wohnstätten große Geistwesen gibt, dann nur, weil sie auf dem Weg der Liebe aufgestiegen sind. Doch ursprünglich waren sie gleichfalls klein.

33. Erkennt, weshalb mein Geist beglückt ist, wenn Er mit denen spricht, die noch klein sind — mit denen, die im Finstern wohnen oder an Schmerz und Elend gekettet leben. Denn Ich weiß, dass euer Geist durch meine Liebe zum Licht erwacht, von Hoffnung und Glauben durchflutet wird und das Ideal der Erhebung umarmt.

34. Ich will euch alle glücklich sehen, in Frieden und im Licht wohnend, damit ihr nach und nach alles besitzt — nicht nur durch meine Liebe, sondern auch durch eure Verdienste; denn dann werden eure Genugtuung und euer Glück vollkommen sein.

35. Um euch bei eurer Erhebung zu helfen, fällt mein göttlicher Strahl auf euch herab, um sich in Worte der Unterweisung zu verwandeln. Und Ich sage euch wie in der Zweiten Zeit: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ So habe Ich Mich auf eurem Pfad offenbart und euch aus dem Schmutz gezogen, um euch auf den Weg der Wahrheit, der Sittlichkeit und der völligen Vergeistigung zu stellen. Ich habe eure Ketten zerbrochen, damit ihr Mir nachfolgen könnt.

36. Jesus, der Nazarener, war in der Zweiten Zeit unter den Menschen, um euch ein lebendiges Beispiel zu hinterlassen, wie man den Vater lieben und Ihm dienen soll, und wie man die Menschen lieben soll.

Ich spreche so zu euch, damit ihr nicht den Glauben hegt, dass Ich nur gekommen bin, um eure Leiden zu heilen. Denn Ich bin auch gekommen, um euch zu lehren, euren Nächsten Gutes zu tun. Ich erinnere euch an den Verlauf meines Lebens und an meine Passion als Mensch, damit ihr begreift, dass der Weg, den Ich euch heute weise, der gleiche ist wie der, den euch Jesus vorzeichnete. Es ist der Weg von alters her, der einzige, der ewige.

37. Vielen von euch erscheint es falsch oder unmöglich, dass Ich Mich mittels des menschlichen Verstandesvermögens kundgebe. Doch auf diese Zweifel antworte Ich, dass Ich Mich zu allen Zeiten und seit Anbeginn der Menschheit durch Menschen kundgetan habe, durch deren Übermittlung Ich der Welt meine Gebote, meine Inspirationen und meine Offenbarungen gegeben habe. Was heute geschieht, ist, dass die Menschheit vermaterialisiert ist, an die Welt und die Materie gekettet ist und durch ihren religiösen Fanatismus befangen ist.

38. Ich spreche derzeit zu allen, denn Ich bevorzuge euch nicht, da Ich im Anfang nur gleichwertige Geistwesen aussandte, um die Erdkruste zu bewohnen.

39. Ich bin der Einzige, der die Bestimmung aller kennt, der Einzige, der den Weg kennt, den ihr zurückgelegt habt und den ihr noch durchlaufen müsst. Ich bin es, der eure Leiden und eure Freuden versteht. Ich weiß, wie viel ihr gewandert seid, um die Wahrheit und die Gerechtigkeit zu finden. Meine Barmherzigkeit ist es, die den angsterfüllten Ruf dessen empfängt, der Mich innerlich um Vergebung für seine Verfehlungen bittet.

40. Und als Vater erfülle Ich jede inständige Bitte, sammle eure Tränen, heile eure Gebrechen, lasse euch fühlen, dass euch vergeben ist und ihr von euren Flecken losgesprochen seid, damit ihr euer Leben neu gestaltet.

41. Auch bin Ich der Einzige, der euch die Beleidigungen, die Mir von euch, die ihr meine Kinder seid, zugefügt werden, vergeben kann.

42. Ihr seid das Saatkorn, das Ich zubereite. Wenn ihr Mich in früheren Zeiten sogar abgelehnt habt, habe Ich euch vergeben und euch heute an meinen Tisch gesetzt, um euch in meine Jünger zu verwandeln.

43. Ich sehe euren Geist ermüdet, mit der Müdigkeit, die er sich auf der Welt zugezogen hat, und er hat nach dem Weg gesucht, der ihn zur wahren Ruhe führt. Die tiefe Spur des Schmerzes, die die Leiden in euch zurückgelassen haben, wird in dem Maß ausgelöscht werden, in dem ihr auf diesem Weg geht, auf dem euer Geist mit der Ausübung der Liebe zu euren Nächsten beschäftigt ist. In diesem Bemühen wird er niemals müde werden. Wenn dies Volk in seinem gegenwärtigen Dasein zum Endziel seiner Mission auf Erden gelangt, wird es nicht mehr zu ihr zurückkehren, weil seine Wohnstätte dann für immer das Geistige Universum sein wird.

44. Ihr seid nicht von dieser Welt, aber ihr seid zu ihr gekommen, um tiefe Lektionen zu lernen, um Verdienste zu erwerben, um Schuld zu sühnen, um auf dem Weg der geistigen Vervollkommnung voranzukommen, um Gutes zu säen und von Mir Zeugnis abzulegen.

45. Die, die Mich in dieser Zeit vernommen haben, müssen ein größeres Verständnis für ihre Werke und ihre Verantwortung haben. Die Mich nicht vernommen haben, könnten dagegen als unwissend gelten. Die Ersteren werden sich für alles verantworten müssen, was sie gelernt, getan und zu tun unterlassen haben.

46. Wenn ihr euch erforschen würdet, würdet ihr entdecken, dass euch nichts fehlt, damit ihr Mir dienen könnt, und um zum Gipfel des Berges zu gelangen. Ob ihr Mir dient oder es nicht tut — ihr werdet weiterhin immer die Mission und die Gaben besitzen. Doch wozu wollt ihr Gaben und Vollmacht, wenn ihr sie nicht zur Anwendung bringt? Gleicht nicht dem reichen Geizhals, dessen Reichtum sehr groß sein mag, der jedoch nutzlos ist.

47. Wenn der Geist zur Erde kommt, ist er von den besten Vorsätzen erfüllt, sein Dasein dem Vater zu weihen, Ihm in allem zu gefallen, seinen Nächsten nützlich zu sein. Aber sobald er sich in der Körpermaterie gefangen sieht, auf tausendfache Weise versucht und auf die Probe gestellt auf seinem Lebensweg, wird er schwach, gibt er den Impulsen des Fleisches nach, erliegt er den Versuchungen, wird egoistisch und liebt sich schließlich selbst über alles, und nur für Augenblicke schenkt er dem Gewissen Gehör, wo die Bestimmung und die Gelöbnisse aufgeschrieben sind.

48. Mein Wort hilft euch, euch an euren geistigen Bund zu erinnern und die Versuchungen und Hindernisse zu besiegen. Niemand kann sagen, dass er niemals von dem von Mir vorgezeichneten Weg abgewichen ist. Aber Ich vergebe euch, damit ihr lernt, euren Geschwistern zu vergeben.

49. Wer sind die, die Mich lieben? Wahrlich, Ich sage euch, Ich allein weiß es. Manche lieben Mich und wissen es nicht, und manche glauben Mich zu lieben und prahlen sogar damit, ohne Mich zu lieben.

50. Ihr werdet nach meinem Abschied nicht allein sein. Ich werde die Menschen, die Mich lieben, unter euch zurücklassen, denn in ihren Herzen wird kein schlechter Same noch Eitelkeit vorhanden sein. In ihnen wird Liebe, Barmherzigkeit und Demut sein.

51. Weil einige Mich mehr lieben, erfreuen sie sich dadurch doch nicht größerer Gaben — nein. Ich gebe derzeit allen Gelegenheit, zum wahren Leben zu erwachen, um die Werkzeuge meiner hohen Ratschlüsse zu sein.

52. An viele ließ Ich den Ruf in dieser Zeit ergehen, doch nicht alle eilten herbei. Die Nachricht von meiner Gegenwart unter den Menschen gelangte an viele Orte und zu vielen Herzen, und Ich kann euch sagen, dass die Menschheit gegenüber diesem Ruf taub gewesen ist. Doch wenn einmal die großen Prüfungen sich häufen, und die Naturgewalten ihre Rufe nach Gerechtigkeit erheben, wird die Menschheit aus ihrem langen Schlaf erwachen und erkennen, dass Ich wirklich bei euch gewesen bin.

53. Ich kam nicht, um nur ein bestimmtes Volk oder eine bestimmte Nation zu retten, Ich kam um der ganzen Menschheit willen, um alle das Gebet zu lehren, das sie in einer wirklichen geistigen Gemeinschaft mit dem Schöpfer verbindet.

54. Manche fragen Mich, wenn sie Mich sprechen hören: „Herr, sollen wir in Zukunft keine Lieder mehr zu Deiner Göttlichkeit emporsenden?“ Darauf antworte Ich: „Kinder, die Vögel verherrlichen meinen Namen mit ihrem Triller, sobald die Morgenröte erscheint. Wenn ihr es braucht, um euren Geist zu erheben, so tut es. Wenn nicht, so gibt es einen anderen Lobgesang, der dem Geist entspringt, und dessen Töne nicht in euren Ohren erschallen, obschon sein Hall in der Unendlichkeit ertönt: das Gebet.

55. Niemand prahle mit seiner Vergeistigung. Wer kann sagen, dass er schon mehr Geist als Fleisch ist, und dass er auf dem Wasser wandeln kann, ohne zu versinken? Nicht eure Körpermaterie wird es sein, die sich erhebt, sie wird in ihrer Sammlung nur dem Geist helfen, die Entfernungen zu überwinden.

56. Mein Göttlicher Geist, der in eurem Herzen wohnt, sagt euch:

57. Geliebtes Volk, wenn es auf der Erde einen Gerechten gäbe, würde die Welt durch diesen Gerechten gerettet werden. Aber dieser mein Universeller Strahl strahlt herab, um den Weg zu erhellen, der von den frühesten Zeiten an vom Vater für die Menschen vorgezeichnet worden ist — jener Weg der Moral, der Tugend und Vergeistigung, der euch aufgerichtet hat, als ihr aus Schwachheit vor den falschen Göttern auf die Knie gefallen seid.

58. Seit der Ersten Zeit habe Ich Mich der Menschheit durch Menschen kundgetan, die von meiner Barmherzigkeit erwählt worden sind. Es waren die Propheten, die Inspirierten, die Gerechten, die Patriarchen, die euch meine Gebote und meinen Willen bekannt machten. Erkennt, wie sie alle euch von Anfang an auf den Weg der Vergeistigung führten, euch lehrten, zu dem unsichtbaren Vater zu beten und euer Herz als ein Heiligtum zu bereiten, damit der Herr bei euch gegenwärtig ist — sowohl in der Ecke eures Nachtlagers, als auch auf einem Berg, unterwegs oder an den Ufern eines Flusses.

59. Für kurze Zeit hattet ihr euch durch die Wege des Materialismus verirrt, euch vom Vater entfernt, die wahre Anbetung verfälscht, indem ihr sie durch Fanatismus und Abgötterei ersetztet, und schließlich verfielen viele dem Unglauben.

60. Aber ihr fühltet die Schritte des Herrn in dieser Zeit nahe, ihr hörtet sie wie den fernen Schall einer Glocke, und ihr musstet dem geheimnisvollen Ruf folgen, der an euch erging. Was sahen eure körperlichen Augen? Einige bescheidene Versammlungsräume, in denen sich meine neuen Jünger und einige unbedeutende Geschöpfe versammeln, aus denen wie eine unerschöpfliche Quelle ein liebevolles Wort voll Herzlichkeit, Weisheit und Überzeugungskraft strömte. Seit damals ist dies Wort für viele das Brot des Lebens, das Wasser, das ihren Durst löscht und der Balsam gewesen, der ihren Schmerz lindert.

61. Angesichts des Wunders meiner erneuten Gegenwart unter den Menschen hat der Taube gehört, der Blinde gesehen, ist das verhärtete Herz empfindsam geworden, ist der für das Leben der Gnade tote Geist auferstanden.

62. Und die Männer und Frauen sind zu fleißigen Arbeitern geworden, zu kenntnisreichen Jüngern, die danach von der Wahrheit sprechen werden. Diese werden Mich nicht noch einmal leugnen, werden Mich nicht mehr verkennen, noch werden sie jemals wieder an meiner Macht zweifeln.

63. Sie werden auf dem Weg des Verirrten wie ein strahlender Leuchtturm sein. Und so werden die Geistwesen in dieser Zeit den Pfad der Wahrheit finden, um ihrem Schöpfer einen weiteren Schritt näherzukommen.

64. Sucht, solange ihr noch einen Hauch von Leben habt, nach denen, die sich verirrt haben. Richtet eure im Lebenskampf gestrauchelten Geschwister auf, heilt den Geist, das Herz oder den Körper des Kranken. Tut Gutes, und legt so von Mir Zeugnis ab. Es ist nicht von Bedeutung, wenn jene, die eine Wohltat empfingen, sich nicht zu meinem Werk bekehren. Der Same, den ihr gesät habt, wird niemals vergehen, er wird morgen oder in der Ewigkeit aufgehen.

65. Erkennt die Kraft eurer Gaben, die kein noch so gelehrter oder mächtiger Mensch euch hätte geben können, damit ihr wirklich zum Licht und Salz der Welt werdet.

Mein Friede sei mit euch!