1. Ich komme, um zu empfangen und zu geben, Ich komme, um euch zu vernehmen und damit ihr Mich vernehmt.
2. Unzählige Male habe Ich Mich als Vater und als Meister kundgetan. Heute ist es mein Wille, Mich als Richter zu zeigen, weil Ich euch ein Jahr anvertraute, von dem Ich die Frucht von euch fordere. In der Ewigkeit ist dieser Zeitraum nur ein Augenblick. Aber die Werke, die in ihm von euch vollbracht werden, bleiben in einem Buch festgehalten, in dem ihr die Geschichte eures Lebens niederschreibt. Dieses in eurem Gewissen geschriebene Buch wird die Spur eurer Kämpfe aufbewahren, um das Ziel zu erreichen, und es wird dasjenige sein, das ihr dem höchsten Richter vorlegt.
3. Heute zeigt ihr Mir nur eine Seite, die einen winzigen Zeitraum darstellt, in dem ihr einen Schritt nach vorne auf dem Entwicklungsweg gemacht habt.
4. In dem Maß, in dem ihr aufwärts steigt, werden eure Werke größere Vollkommenheit erlangen, und werdet ihr mein Werk größer und tiefer erfassen. Dafür inspiriere Ich euch Vertrauen in meine Verheißungen, richte Ich euch auf, erwecke und heile Ich euch.
5. Ich will eure Frucht empfangen, weil ihr sie durch ein Liebesideal, durch Anstrengung und in der Absicht erlangt habt, eurem Vater wohlgefällig zu sein. Ihr habt in schweren Prüfungen gekämpft, seid über Geröll hinweggeschritten. Die Augen eures Körpers haben geweint, und auch euer Geist hat geschluchzt.
6. Eure Lippen schweigen, und der Geist beklagt sich in diesem Augenblick nicht, und ihr verwandelt alle empfangene Bitternis in Hoffnung auf Mich und in Vergebung für eure Geschwister. Ich segne euch für euren Gehorsam.
7. Ihr fühlt, dass ihr zu einem neuen Tag erwacht, dass ihr einen Schritt vorwärts macht, und seither erleuchtet euch euer Gewissen noch mehr und versteht ihr Mich besser. Auch ermesst ihr eure Verantwortung, die ihr gegenüber dem Vater und gegenüber der Welt übernommen habt, mit mehr Sicherheit.
8. Heute wisst ihr, dass die Zeit ein kostbarer Schatz ist, den ihr nicht verschwenden dürft, und dass eure Gaben wie Juwelen sind, die nicht verborgen bleiben sollen.
9. Die Zeit der Finsternis und der Unwissenheit ist für euch vorbei. Heute wisst ihr als Apostel, was ihr sagt, was ihr tut und was ihr denkt, und ihr seid darauf bedacht, Verdienste zu erbringen, um euch ein Anrecht auf meine Wohltaten zu erwerben. Ihr lebt inmitten des Lichts, und wenn jemand von ihm geblendet wird, geschieht dies aus Mangel an Klarheit in seinem Blick.
10. Ich verströme meine Gnade auf alle in derselben Weise, aber jeder empfängt sie je nach seiner geistigen Zubereitung und Erhebung.
11. Ich empfange nun das Ergebnis der Arbeit von inkarnierten Wesen, weil das irdische Leben nach der Zeit gemessen wird. Wenn ihr in das Geistige Leben eingeht, werdet ihr erkennen, dass die Ewigkeit nicht nach Stunden, Tagen oder Jahren gemessen werden kann, weil die Zeit keinen Einfluss auf das Geistige hat.
12. Ich bin gegenwärtig, unsichtbar für die ganze Menschheit, deren Leben in Mir pulsiert, weil Ich ihr Vater bin — der einzige, der ihr Leben und ihre Taten in vollkommener Weise beurteilen kann. Ich sehe die Menschen im Chaos umherirren, den Krieg im Herzen und selbst im Geist tragen, die mörderische und zerstörerische Waffe nicht nur in den Händen, sondern auch im Herzen tragen, und die Sprache als wahrlich zweischneidiges Schwert benutzen. Die einen greifen an, die anderen verteidigen sich. Die einen säen den Tod, während die anderen sich an das Leben klammern. Und wie ein Schatten breitet sich der Mantel der neuen Lehren aus, die von Herz zu Herz und von Geist zu Geist fortschreiten.
Angesichts dieser Bedrohung erbeben Menschen und Völker und fragen sich, warum der Allmächtige nicht die Ausbreitung dieser heillosen Lehren verhindert. Darauf antwortet der Vater: Ich lasse zu, dass sie aufkeimen, wachsen, erblühen, sich ausbreiten und Früchte tragen, damit diese Bäume von der Menschheit an ihren eigenen Früchten erkannt werden.
13. Diese Lehren, Theorien und Weltanschauungen werden sich auf der Welt verbreiten, damit die Menschen, nachdem sie von allen Früchten gegessen haben, ihre Augen dem Baum des Lebens zuwenden und begreifen, dass die wahre Frucht — jene, die Süße in ihrem Geschmack und Leben in ihrer Substanz enthält — diejenige ist, die Ich euch in meinem Gesetz der Liebe seit Anbeginn der Zeiten angeboten habe.
14. Der Friede der Menschen ist vergänglich. Nur der Friede, den Ich euch anbiete, ist ewig.
15. Ich spreche zu euch durch das menschliche Verstandesvermögen, und mein Wort ist der gleiche Liebessamen wie der, den Ich schon immer in euch gesät habe.
16. Ich habe euch Kraft gegeben, aber nicht, damit ihr euren Geschwistern durch sie meinen Willen aufzwingt. Ich habe euren Geist befreit — doch nicht, damit er von dieser Freiheit schlechten Gebrauch macht. Meine Waffen sind die Wahrheit, die Liebe, die Barmherzigkeit, der Friede, die Vergebung.
17. Damit ihr Mich würdig vertreten und meine treuen Zeugen sein könnt, müsst ihr meine Unterweisungen nutzen und euch in mein Wort vertiefen, um nicht in Irrtümer zu verfallen, die euch entzweien und bewirken, dass — während die einen die äußeren Kultformen und die Traditionen verteidigen und zu bewahren versuchen, die anderen für die Essenz und die Spiritualität meiner Lehre kämpfen. Erinnert euch, dass Ich im ersten Gebot des Gesetzes, das Ich der Menschheit durch Moses gab, sagte: „Ihr sollt euch kein Bildnis noch Gleichnis von himmlischen Dingen machen, um euch davor niederzuknien und es anzubeten.“ Seit damals ist der Weg für den Menschen und der Weg für den Geist deutlich vorgezeichnet.
18. Moses beschränkte sich nicht darauf, den Menschen die Zehn Gebote zu übermitteln, er setzte auch zweitrangige Gesetze für das menschliche Leben in Kraft und führte Traditionen, Riten und Symbole innerhalb der geistigen Gottesverehrung ein, alles den Entwicklungsschritten entsprechend, die damals der menschliche Geist tat. Aber der verheißene Messias kam und beseitigte Traditionen, Riten, Symbole und Opfer und ließ nur das Gesetz unangetastet. Als daher die Pharisäer dem Volk sagten, dass Jesus gegen die Gesetze Moses eingestellt sei, antwortete Ich ihnen, dass Ich nicht gegen das Gesetz sei, vielmehr gekommen sei, um es zu erfüllen. Wenn meine Unterweisungen die Traditionen beseitigen würden, so geschähe dies, weil das Volk, um sie zu erfüllen, vergessen habe, das Gesetz zu befolgen.
19. Jener Fall hat sich in dieser Zeit wiederholt, Volk. Im Jahr 1866 wurde meine Gegenwart durch das menschliche Verstandesvermögen von Roque Rojas offenbart, der sie euch bekanntgab. Doch auch er schuf Traditionen, Kultformen und Symbole, um euch zu helfen, den Sinngehalt der Offenbarungen zu verstehen.
20. Jetzt, da der Zeitpunkt nahe ist, in der Ich nicht mehr in dieser Form zu euch sprechen werde, will Ich aus eurem Herzen jeden Materialismus und Fanatismus löschen, der im Innern eurer Gottesverehrung und eurer Handlungsweisen existieren könnte, damit ihr den Namen: „Jünger des Heiligen Geistes“ zu Recht tragen könnt. Aber begreift: Wenn Ich überflüssige Traditionen und Bräuche beseitige, bin Ich deshalb nicht gegen mein Gesetz. Denn wie in der Zweiten Zeit könnt ihr, um die Traditionen zu befolgen, gegen die wahre geistige Gottesverehrung und eure Pflichten gegenüber der Menschheit verstoßen.
21. Wenn ihr in eurer Verehrung für den Vater bereits frei von jedem Materialismus seid, so seid nicht stolz, weil ihr meint, den Gipfel der Vergeistigung erreicht zu haben, von dem aus ihr alle, die sich zu Sekten oder Religionen bekennen, für unreif haltet. Denn während ihr den Splitter im Auge eurer Geschwister seht, kann Ich euch den Balken aufzeigen, den ihr mit euch schleppt.
22. Die Menschen sind der Traditionen, Förmlichkeiten und Riten müde. Ich will ihnen das Licht meiner Lehre als Ruheplatz für den von der Suche nach Licht ermatteten Geist zeigen.
23. Volk, lasst Mich euer Richter sein, vernehmt meine Stimme, die zu euch in eurem Gewissen spricht. Sucht nicht auch bei Mir nach Vergütung oder Lobpreisung, seid nicht auf Belohnung aus. Wenn Ich euch diese Befriedigungen gewähren würde, würdet ihr schlechten Gebrauch davon machen und euch zu Herren aufschwingen. Sucht Mich demütig wie das Geringste meiner Kinder. Wenn ihr etwas bereut, so neigt euch vor Mir, denn Ich werde euer Richter sein und mit größter Wahrhaftigkeit zu euch sprechen, euch mit Barmherzigkeit korrigieren. Dann werdet ihr hinter meinen Worten die göttliche Verheißung von etwas niemals Erahntem, von etwas über jeder Sehnsucht Stehendem erkennen.
24. Ich gebe euch die Gabe des Wortes, damit es wie der Klang von Glocken die erweckt, die schlafen, damit es Kraft, Balsam und Leben schenkt.
25. Wartet nicht, bis die unheilvollen Ereignisse die Menschheit dazu bringen, zu Mir zurückzukehren. Wacht, betet und säet, dann wird sich das Licht und der Friede meines Geistes von Herz zu Herz fortpflanzen.
26. Obwohl mein Wort das Gehirn und die Lippen eines Menschen passiert, besteht es aus Licht und Liebe. Bereitet euch, ihr Scharen, und lasst zu, dass Ich Mich durch meine Stimmträger kundgebe. Und ihr, die ihr für diese hohe und heikle Aufgabe erwählt worden seid — bereitet euch noch mehr vor. Wer sich nicht fähig fühlt, mein Wort in Reinheit zu übermitteln, soll sich vorbereiten. Wenn er es nicht vermag, schweige er lieber und versiegle seine Lippen. Aber seid euch bewusst, dass eure Armseligkeit, eure Unbeholfenheit oder eure Bescheidenheit kein Hindernis für meine Kundgabe sind. Ich habe Mich des Unbeholfenen und Ungebildeten bedient, um die Welt in Erstaunen zu setzen. Was Ich beanstande ist die Unreinheit, die Sünde.
27. Ich will, dass ihr würdig werdet, damit in den letzten Jahren meines Wortes eine meiner Offenbarungen nach der anderen erfolgt und in den Versammlungsräumen keine Beanstandungen zu vernehmen sind.
28. Ich habe den Tribut der ganzen Schöpfung erhalten — von den größten Sternen bis zu den für euren Blick kaum wahrnehmbaren Wesen. Alles ist der Entwicklung unterworfen, alles geht seinen Gang, alles schreitet voran, alles wandelt sich, entwickelt sich höher und vervollkommnet sich. Wenn es dann den Gipfel der Vollkommenheit erreicht hat, wird mein geistiges Lächeln wie eine unendliche Morgenröte im ganzen Universum sein, aus dem jeder Makel, alles Elend, Leid und jede Unvollkommenheit verschwunden sein wird.
29. Erkennt meine Gerechtigkeit im Kern meines Wortes.
30. Ihr Scharen, mein Wort ist der Schlüssel, mit dem Ich euer Herz öffne — jenes Herz, das so wenig für Mich geschlagen hat.
31. Heute beginnt ihr das zweite Jahr von den drei letzten, die euch für eure Zubereitung anvertraut wurden.
32. Was habt ihr bis zum heutigen Tag erreicht? Nichts Entscheidendes. Nach eurer Selbstprüfung im Licht eures Gewissens habt ihr begriffen, dass ihr nicht einen Schritt vorwärts hin zur Vereinigung und zur Vergeistigung gemacht habt.
33. Ihr habt euch an meine Vorwürfe gewöhnt und bleibt daher träge zurückgelehnt. Doch seid nicht allzu selbstsicher, verwerft die Meinung, dass Ich die Zeit meiner Kundgebung unter euch verlängern werde. Denn wenn ihr diesem Irrtum anheimfallt, werdet ihr betrogen leben und andere (damit) betrügen.
34. Wer wagt wohl, eine weitere Gelegenheit zu verlangen — nach denen, die Ich ihm gewährt habe? Nur der Törichte oder der Unwissende. Ihr jedoch seid nicht unwissend, da Ich Jahr für Jahr unablässig zu euch gesprochen habe.
35. Warum sage Ich euch das? Weil Ich diesen Wunsch und diese geheime Absicht auf dem Grund einiger Herzen sehe — ein Wunsch und eine Absicht, die, auch ohne sie ausgeführt zu haben, bereits die Wahrhaftigkeit und Lauterkeit meines Werkes entweiht.
36. Dieser Wunsch, dass mein Wort endlos weitergeht, dass alles so weitergeht wie bisher, ist ein Beweis dafür, dass sie die kostbare Zeit, die ihnen anvertraut wurde, nicht genutzt haben und nun eine weitere Zeit möchten, um etwas tun zu können. Doch wenn die angezeigte Zeit ihr Ende erreicht, wird niemand eine göttliche Entscheidung ändern können. Denn dies zu beabsichtigen würde bedeuten, dem von Gott Vorgesehenen Vollkommenheit abzusprechen.
37. Setzt euch nicht über meine Anordnungen hinweg, oh Volk! Denn wenn dies jemand tun sollte, wird er Zeuge meiner Gerechtigkeit werden und über diese Nation die entfesselten Naturgewalten kommen sehen, die ihn seinen Ungehorsam einsehen lassen, da er Mir trotz meiner Worte der Liebe nicht gehorchte.
38. Welches Leid und welche Reue wird es bei jenen Geistwesen geben, wenn sie aus ihrer Verirrung erwachen und sich ihres geistigen Rückschritts bewusst werden, wenn sie erleben, dass der Vater sie noch immer durch die Naturgewalten aufrütteln und heimsuchen muss, so wie es mit den Menschen des Altertums geschah!
39. Ich werde unter diesem Volk jeden unreinen Samen beseitigen und nur den guten Samen übrig lassen, durch den Mich die Menschheit morgen erkennen kann. Wie könnten die Menschen den Glanz meiner Wahrheit durch ein verwirrtes, ungehorsames oder fanatisches Volk erblicken?
40. Diese Tage der Vorbereitung sind für euch, Volk, von tiefem Nachdenken geprägt, damit ihr nach dieser Selbstbetrachtung und dieser Gewissensprüfung den Weg wählt, dem ihr folgen wollt — mit dem Hinweis darauf, dass, wer meinen Willen tut, seinen Weg in Frieden wird gehen können, und der, der den seinen tut, sich dafür entscheiden muss, die Prüfungen anzunehmen, die ihn, wenn die Zeit gekommen ist, unerbittlich treffen werden.
41. In dem, der meine Anordnungen befolgt, wird wahrer Friede sein, weil er ein Mensch guten Willens sein wird, der seinem Vater gehorcht. In dem, der meine Weisungen missachtet, wird kein Augenblick lang Friede sein. Er wird unaufhörlich den Vorwurf seines Gewissens vernehmen und in ständigem Schrecken leben.
42. Ich verurteile niemanden und beschränke Mich darauf, euch rechtzeitig zu offenbaren, was euch als natürliche Folge eurer Werke treffen kann. Ich sage es euch rechtzeitig, weil Ich euch liebe, und damit ihr es vermeidet, damit ihr der Wahrheit ins Auge schaut und nicht vom Weg abirrt.
43. Der Ungehorsame ist immer stolz. Doch wer ist der, der das Recht zu haben glaubt, seinen Willen zu tun oder den Willen seines Vaters zur Änderung zu veranlassen? Wer glaubt, die Gaben, die in ihm sind, aufgrund wahrer Verdienste empfangen zu haben? Wer glaubt, dass dieses Volk für Mich unerlässlich ist für die Durchführung meiner göttlichen Pläne?
44. Lasst nicht zu, dass euer Verstand sich verfinstert, bringt die Stimme des Gewissens nicht zum Schweigen, lasst nicht zu, dass die Versuchungen des Fleisches euren Geist zum Straucheln bringen, denn es wäre sehr leidvoll.
45. Wacht und betet, damit es euch nie an Kraft mangelt. Denkt nach, beurteilt euch selbst streng, dann wird euer Gewissen sein Licht in euer Verstandesvermögen und in euer Herz ergießen, damit unter euch Frieden herrscht.
46. Meine Unterweisung zeigt eurem Geist weiterhin Blatt für Blatt das Buch des Lebens, weil er stark und zubereitet bleiben muss, bis diese Zeit der Unterweisungen endet.
47. Wenn ihr wirklich den Wunsch habt, wie die Propheten der Ersten Zeit zu wirken und wie sie Leuchttürme auf dem Pfad der Menschheit zu sein, so bewegt euch auf die Vergeistigung zu, die nicht schwer zu finden sein wird, da jede dieser Unterweisungen eine Lektion der Vergeistigung für die Menschen ist.
48. Ich will, dass ihr wisst, dass — noch bevor jene Generationen vergeistigter Geistwesen zur Welt kommen, die Ich euch angekündigt habe — diese Botschaft in den Nationen und Völkern verbreitet sein soll, damit sie die Wege durch das Volk geebnet antreffen, das die Stimme des Herrn hörte, und durch die, die sich diesem Volk anschlossen, weil sie an sein Zeugnis glaubten.
49. Ich fordere euch unablässig dazu auf, neue Schritte auf diesem Weg zu tun, der einen ewigen Aufstieg bedeutet. Bleibt nicht stehen, und wenn ihr es tut, soll es von Nutzen sein, weil ihr ein Vorhaben reifen, den Glauben erstarken lassen oder nachdenken musstet. Doch geht danach weiter voran.
50. Wie viele sagen Mir in ihrem Herzen: „Meister, warum bist Du in dieser Zeit nicht als Mensch zu uns gekommen, um Deine Gegenwart sehen zu können?“ Doch Ich antworte euch mit einer anderen Frage: Seid ihr euch nicht bewusst, dass, wenn ihr meine Gegenwart auf der Welt in dieser Form erwünscht, ihr aufs neue mein Blut fordert? Nehmt Mich so an: im Geist, nur euren körperlichen Augen unsichtbar, aber für alle Sinne eures Geistes wahrnehmbar.
Damals vergoss Ich mein Blut, um mit ihm die Liebe zu besiegeln, die Ich in meiner Lehre predigte. Heute verströme Ich auf alle göttliche Essenz, als einen Beweis dafür, dass meine Liebe zu den Menschen trotz ihrer Undankbarkeiten die gleiche ist, und dass Ich Mich ihnen deshalb nähere, um ihnen den leuchtenden Pfad aufzuzeigen, der sie dahin führt, für ewig mit Mir in meinem Reich zu wohnen.
51. Andere sagen Mir geistig: „Wenn Du uns dieses Wort, das Du uns mit so viel Liebe zu Gehör gebracht hast, wenigstens niemals entziehen würdest.“ Diesen sage Ich, dass, wenn sie meine Unterweisungen wirklich nutzen und meine Absichten zu verstehen versuchen, es für sie nicht schmerzlich sein wird, auf diese Kundgabe zu verzichten, wenn die Stunde kommt, sie für beendet zu erklären. Und es wird nicht schmerzlich für euch sein, weil euer Geist von meiner Essenz durchdrungen und von meinem Licht erfüllt bleiben wird. Doch wenn ihr einige oder viele meiner Unterweisungen nicht in eurem Gedächtnis zu behalten vermochtet, habe Ich für diesen Fall die Schaffung des Buches angeordnet, das mein Wort dieser Zeit enthält. In diesem Buch, das aus meinen göttlichen Unterweisungen erstellt wird, werdet ihr die wahre Bundeslade vorfinden, die die ersten Spiritualisten nicht zu begreifen vermochten, und die sie daher durch Objekte oder Symbole darstellen mussten.
52. Die wahre Bundeslade ist mein Wort. Denn wer sie öffnet und mit Respekt, Vergeistigung und Liebe in sie eindringt, wird auf ihrem Grund Weisheit, tiefe Offenbarung, Prophetie und alle Geistesgaben entdecken. Dieser Bundeslade werdet ihr euch zuwenden, wenn mein Wort nicht mehr durch die unvollkommenen menschlichen Stimmträger vernommen wird, und ihr werdet Zeugen sein, wie in euren Meditationen, in den Augenblicken, in denen ihr studiert, oder in den Augenblicken eures Gebets zum Zartesten eures Wesens ein höheres Licht gelangt, das alles erklärt — ein väterlicher Einfluss, der euch umfängt, und eine Stimme, die nicht menschlich ist, und in reiner und vollkommener Weise zu euch spricht. Es wird das Licht meiner Inspiration sein, das in einer wirklichen Zwiesprache von Geist zu Geist zu euch gelangt.
53. Seid gesegnet — ihr, die ihr imstande gewesen seid, viele der überflüssigen und unnötigen Zeremonien aus euren (geistigen) Praktiken zu entfernen, die euch die Ersten vermacht haben, und nur das Wesentliche beizubehalten. Aber erkennt, dass euch noch einiges zu reinigen und vieles zu vergeistigen bleibt.
54. Wie glücklich wird euer Geist sein, wenn er Mir auf dieser Erde die Verehrung darzubringen vermag, die Ich von ihm erwarte! Wenn er jedoch von hier zum Geistigen Tal scheidet und etwas hinterlässt, das meines Werkes nicht würdig sein sollte, werden die neuen Generationen, die das Erbe, das ihr ihnen hinterlassen habt, überprüfen, alles zu entfernen verstehen, was ihr an Unlauterem hinterlassen habt, und so den Schritt tun, den ihr nicht zu tun vermochtet.
55. Ich sage euch: Je mehr ihr eure (geistigen) Praktiken reinigt und eure Gottesverehrung vervollkommnet, desto weniger werden jene leiden müssen, die nach euch kommen ‒ und eure Verdienste vor Mir werden größer sein, weil ihr nicht für euch gearbeitet habt, sondern es im Gedanken an eure Geschwister getan habt, weil ihr in euren Herzen Nächstenliebe für sie fühltet.
56. Habt ihr nicht selbst erlebt, wie sehr ihr kämpfen musstet, um das zu läutern, was ihr von euren Geschwistern, die euch vorangingen, empfangen habt? Überlasst also diese schmerzliche Arbeit nicht denen, die euren Spuren nachfolgen.
57. In der Zweiten Zeit erreichte meine Unterweisung ihren Höhepunkt, als mein Scheiden bereits sehr nahe war.
58. Die Jünger — wohl wissend, dass es die letzten Augenblicke waren, die sie mit dem Meister verbringen würden — brachten ihre ganze Aufmerksamkeit auf, um selbst das letzte jener Worte zu vernehmen und in ihrem Herzen zu bewahren.
59. Die göttliche Sehnsucht Jesu war, dass seine Jünger zu Sämännern seiner erlösenden Lehre werden würden. Auf dem Höhepunkt seiner letzten Ansprache an die Jünger, welche zugleich das letzte Gespräch zwischen dem Vater und den Kindern war, sagte er ihnen daher in liebevollem Ton: „Ich gebe euch nun ein neues Gebot: Liebet einander.“ Mit dem Licht jenes Höchsten Gebotes entzündete er dabei die größte Hoffnung für die Menschheit.
60. Auch in dieser Zeit, in der Ich meine Kundgabe unter euch bald beenden werden, sehe Ich die Andacht und die Aufmerksamkeit, mit der ihr meine Unterweisungen vernehmt. Sie werden sich unauslöschlich in das Gewissen meiner neuen Jünger einprägen.
61. So wie Ich damals meinen Aposteln sagte, dass sie auf der Welt wie Schafe unter Wölfen sein würden, damit sie immer wachsam leben würden, so sage Ich jetzt euch, dass ihr euch vorbereiten sollt, dass ihr wachen und beten sollt. Denn viele werden sich gegen euch erheben, dabei verleumderische Waffen gebrauchen und alle Mittel verwenden, um euch zu verwirren.
62. Jetzt ist eine Zeit des Kampfes, ihr wisst es alle, damit niemand überrascht wird.
63. Ich habe meine Unterweisungen bis zum Äußersten für euch vereinfacht, damit ihr sie versteht und sie im Verlangen nach ihrer Essenz ergründet. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werdet ihr auf jede Frage, die man euch stellt, eine leichte Antwort haben. Ihr werdet nicht viel sprechen müssen, um zu überzeugen. Wenn ihr wirklich vorbereitet seid, wird euer Wort nicht nur schlicht, sondern auch kurz sein. Ihr werdet es nicht nötig haben, die Wissenschaft zu kennen, um dem Wissenschaftler zu antworten, noch die Theologie zu kennen, um dem Theologen zu antworten. Ein Wort des Lichts erhellt alles, und Ich will, dass von euren Lippen Worte des Lichts kommen.
64. Nicht alle, die Mich in dieser Zeit gehört haben, erheben sich, um mein Wort zu bezeugen. Es werden jene aufbrechen, die Mich wirklich lieben — jene, die Mich in ihren eigenen Nächsten lieben und sich den Bedürftigen zuwenden, denen sie ihre Barmherzigkeit und ihren Trost spenden.
65. Diejenigen, die meine Lehre verstehen und sie tief fühlen, werden sie gläubig umarmen. Sie werden es sein, die sich jeder Gegnerschaft entgegenstellen müssen, die die Waffen der Wahrheit, der Liebe und der Gerechtigkeit ergreifen müssen. Durch Mühsale hindurch und in einer Welt, die sich von dieser Gerechtigkeit und dieser Wahrheit schon seit langem entfernt hat, werden diese Sämänner voll Frieden und Vertrauen in ihren Gott die geistige Botschaft der Dritten Zeit auf der Welt verbreiten.
Mein Friede sei mit euch!