Unterweisung 257

1. Ihr seid still geworden, eure Gedanken erheben sich zu eurem Vater.

2. Seid willkommen, sagt euch der Meister. Ihr sucht Ruhe, Frieden oder Trost und habt es erreicht, Mich zu vernehmen, weil Ich es bin, der all das besitzt, was ihr benötigt.

3. Wenn ihr die Essenz des Wortes Jesu sucht — wahrlich, Ich sage euch, auch sie werdet ihr finden.

4. Das Wort Jesu war die Stimme des Göttlichen Wortes. Jesus war der Name des Körpers Christi — ein Körper, der wie ein Tempel war, um meinen Geist zu beherbergen und mit meinen Worten die Wahrheit zu offenbaren.

5. Doch wenn ihr an Mich glaubt, wenn ihr Mich liebt und Mir nachfolgt, ist der Name nicht wichtig, den ihr Mir von den vielen gebt, die ihr habt, um Mich zu bezeichnen. Das Wesentliche ist, dass ihr Mich fühlt, obschon Ich nicht von euch verlange, dass ihr es in ganz vollkommener Weise tut.

6. Selig, wer Mich in seinem eigenen Wesen fühlt, soweit seine geistige Aufnahmefähigkeit es ihm erlaubt.

7. Bei einigen schlägt ihr Herz mit Kraft, andere wollen Mir etwas sagen und vermögen keinen Gedanken zu fassen. Wieder andere haben das Bedürfnis zu weinen und lassen ihre Augen überfließen, und manche fühlen sich von Furcht übermannt, weil sie wissen, dass sie ein durchdringender Blick betrachtet.

8. Die, die sich zubereiten und meine Gegenwart zu empfinden vermögen, sind diejenigen, die sich dem geistigen Tisch wirklich nahen, um das Brot der Gnade zu essen. Sie sind die Geistwesen, die von Lehrstunde zu Lehrstunde eines Tages über den Verstand und das Menschliche hinausgelangen werden, um in den Sinngehalt meines Wortes einzudringen und dort seinen (geistigen) Gehalt zu finden.

9. Diese werden es sein, die sich der Ausübung der Barmherzigkeit widmen — die Friedensstifter, weil sie die Quelle des Friedens gefunden haben und leiden werden, wenn sie die betrachten, die inmitten von Zwietracht und Krieg leben, was wahre Finsternis für den Geist ist. Sie werden diejenigen sein, die leben, um zu trösten, um zu ermutigen, um in die verfinsterten Verstandesorgane Licht zu bringen, um die körperlich oder geistig Kranken zu heilen.

10. Nur der, der meine Gegenwart fühlt, der die Essenz und Liebe meines Wortes in seinem Geist erfasst, wird später gegenüber denen, die leiden, Mitgefühl empfinden können und auch den Schmerz, die Blöße, die Armut und die Tragödien der Menschen empfinden können.

11. Wenn Ich euch alle an meinen Tisch geladen und euch aufgefordert habe, euch vorzubereiten, um meine Gegenwart geistig zu genießen, so will Ich damit sagen, dass ihr alle dazu bestimmt seid, euch an den Speisen des Himmelreiches zu erfreuen, aber gleichzeitig, dass ihr alle die Aufgabe habt, die Felder, auf denen die Zwietracht wuchs, mit Liebe zu besäen, und jeden Ort, an dem sich das Laster, das Elend und die Unwissenheit verbirgt, mit Licht zu erfüllen.

12. Diese Lehrstunde gibt euch Jener, der, weil Er eine unendliche Liebe zu euch fühlte, alles zurückließ, um euch aus eurer Finsternis zu erretten, obwohl Er dafür Mensch werden, verfolgt leben und sich verspotten lassen musste, bis Er an einem Kreuz starb.

13. Jünger: Bevor ihr den ersten Schritt auf der Welt macht, kenne Ich im Voraus euer Leben, eure Werke und Gedanken. Daher gebe Ich euch alles mit, was ihr auf der Lebensreise, die ihr dann beginnt, nötig habt.

14. Der Geist beginnt mittels seines Körpers eine Zeit der Prüfungen. Aber er hat sich vorher bereits erleuchtet und stark gemacht, um sich nicht durch die Versuchungen verführen zu lassen, die ihm die Welt präsentiert.

15. Manchmal entspricht es ihm, in einem Menschen zu wohnen, dessen Herz große Widerspenstigkeit enthält, und dannerscheint es ihm schwierig, sein Licht zu offenbaren. Jenes Herz wird sein Prüfstein und seine Erprobung im Leben sein, und wenn er erreicht, es zu bändigen und davon zu überzeugen, dass nur, wenn Körper und Geist in Einklang sind, der Mensch Frieden finden kann, wird er seine Prüfung bestanden haben und in der Lage sein, nach einer höheren Welt zu streben.

16. Wenn das Herz schwach ist gegenüber den Leiden und Missgeschicken des Lebens und gotteslästerlich wird, so geschieht dies, weil der Geist sich von den Leiden bezwingen ließ, weil er bis auf die Stufe der Materie herabsank und alle Nöte und Nichtigkeiten zu den seinen machte, die ihm nicht zugedacht waren.

Wer rechtzeitig zur Besinnung kommt, betet und sich im Glauben stärkt, wird siegen können, und von jener Prüfung wird ihm die Frucht der Erfahrung bleiben, um nicht zu versagen noch schwach zu werden. Wer dagegen für kurze Zeit seinen Wesenskern vergisst und sich damit begnügt, für die Welt zu leben und zu leiden, wird gefallen sein, besiegt von der Macht der Materie, von den Nöten, den Versuchungen und den Erbärmlichkeiten des menschlichen Lebens.

17. Ach, wenn ihr doch von euren ersten Schritten auf Erden an aus dem Mund eurer Eltern eine weise, stärkende und tröstende Lehre vernehmen würdet — wie sehr würde dies dem Geist helfen, den Verstand und das Herz in seiner Erhebung zu eurem Gott zu führen.

18. Eine große geistige Lehre ist nötig, damit der Mensch in Einklang mit der Stimme seines Gewissens lebt. Denn obwohl alles von göttlicher Liebe durchdrungen ist, weise geschaffen zum Wohl und zur Beglückung des Menschen, bedeutet die Materie, die ihn auf der Welt umgibt, eine Prüfung für den Geist von dem Augenblick an, da er eine Welt bewohnt, der er nicht angehört, und mit einem Körper vereinigt, dessen Natur anders ist als die seine.

19. Darin könnt ihr den Grund dafür sehen, weshalb der Geist seine Vergangenheit vergisst. Von dem Augenblick an, in dem er in ein unbewusstes Geschöpf, das eben geboren wurde, inkarniert und mit ihm verschmilzt, beginnt er ein Leben, das mit jenem Körper eng verbunden ist. Vom Geistbleiben nur zwei Eigenschaften gegenwärtig: das Gewissen und die Intuition, aber die Persönlichkeit, die vollbrachten Werke und die Vergangenheit bleiben eine Zeitlang verborgen. So ist es vom Vater vorgesehen. Was würde aus dem Geist, der aus dem Licht einer hohen Wohnstätte gekommen ist, um unter den elenden Umständen dieser Welt zu leben, wenn er sich an seine Vergangenheit erinnern würde? Und welche Eitelkeiten würde es unter den Menschen geben, wenn ihnen die Größe offenbart würde, die in einem anderen Leben in ihrem Geist existierte?

20. Ihr müsst wissen, dass der Geist vor seiner Inkarnation eine gründliche Vorbereitung erhält, da er im Begriff ist, einer langen und zuweilen harten Prüfung unterworfen zu werden. Aber dank jener Vorbereitung ist er nicht verstört, wenn er in dieses Leben eintritt. Er schließt seine Augen für die Vergangenheit, um sie für ein neues Dasein zu öffnen, und so passt er sich vom ersten Augenblicke derWelt an, auf die er gekommen ist. Wie anders ist die Art und Weise, in der sich euer Geist vor den Schwellen des Geistigen Lebens einstellt, sobald er seinen Körper und die Welt verlassen hat. Da ihm wirkliche Vorbereitung für die Rückkehr in seine Heimat gefehlt hat, ist er verwirrt, beherrschen ihn noch die Gefühle der Körpermaterie, und er weiß nicht, was er tun, noch wohin er sich wenden soll. Dies ist darauf zurückzuführen, dass er nicht lernte, dass man im letzten Augenblick auch für diese Welt die Augen verschließen muss; denn nur so wird er diese für die Geistige Welt, die er verlassen hatte, wieder öffnen können, wo ihn seine ganze Vergangenheit erwartet, um mit seiner neuen Erfahrung vereint zu werden, und alle seine früheren Verdienste den neuen hinzugefügt werden.

21. Ein dichter Schleier hüllt sein Denkvermögen ein, während er das Licht zurückgewinnt; ein hartnäckiger Einfluss von allem, was er zurückließ, hindert ihn daran, die Schwingung seines Gewissens zu fühlen; doch während seine Schatten sich auflösen, um sich mit seinem wahren Wesenskern zu vereinen — wie viel Verstörtheit, wie viel Schmerz.

22. Gibt es jemanden, der, nachdem er diese Botschaft gehört oder gelesen hat, sie als eine nutzlose oder falsche Belehrung ablehnt? Ich sage euch, dass nur der, der sich auf einer Stufe äußersten Materialismus oder blinden Fanatismus befindet, dies Licht zurückweisen könnte, ohne dass sein Geist davon zutiefst bewegt wird.

23. In dieser Zeit offenbare Ich dem Menschen nicht die Vergangenheit seines Geistes, aber Ich versichere ihm dennoch, dass sein Geist schon früher gelebt hat, dass er gekommen ist, um eine hohe Aufgabe auf der Erde zu vollbringen, und dass er zu seiner Heimat zurückkehren muss — nicht nur ohne Makel, nicht einmal mit dem gleichen Licht, das er mitbrachte, sondern mit einem noch größeren Licht.

24. Geistwesen, die ihr auf Erden wohnt: Fühlt meine Gegenwart, erblickt das göttliche Licht, das sich auf euch ergießt. Viele Mittel hat euer Vater, um seine Strahlen und Inspirationen zu euch gelangen zu lassen. Aber darüber hinaus sende Ich euch dieses Wort, das Ich durch menschliche Verstandesorgane kundgetan habe, damit es zu euch gelangt und ihr über dasselbe nachdenkt. Es ist Manna des Lebens in eurer Wüste, ist Tau der Gnade auf die Unfruchtbarkeit eures Daseins, ist Heilbalsam in eurem Schmerz und unendliches Licht in eurer Finsternis.

25. Es bewegt euch, ihr Zuhörerscharen und Zeugen meiner Kundgebung. Bereitet euch vor, um meine göttlichen Botschaften zur ganzen Menschheit gelangen zu lassen.

26. Meine unendliche Barmherzigkeit ist bereit, euch alle zu empfangen — sowohl den, der müde und weinend kommt, als auch den, der ohne wahren Glauben herbeikommt, um Mich zu vernehmen, wie auch den, der als guter Jünger sehnsuchtsvoll herbeikommt, um Mir die Frucht seiner Auftragserfüllung darzubringen.

27. Ich bin der Vater, der euren Geist sucht, um ihn mit Licht zu erfüllen, weil ihr in einer Zeit der Unsicherheit und Verwirrung lebt.

28. Ich bringe der Menschheit eine Lehre, die sie zur Verwirklichung von Werken wahrer Barmherzigkeit, geistiger Nützlichkeit und Erhebung veranlasst, durch die die Menschen den zukünftigen Generationen in Erinnerung bleiben werden, von ihnen gesegnet und zum Vorbild genommen werden. Nur die Spur der Werke, die Wahrheit enthalten, wird auf der Welt unvergänglich sein. Denn es naht die Stunde des Gerichts, in der jedes Werk, das nicht auf Fundamenten der Wahrheit  gegründet ist, zerstört wird, und in der von ihm kein Stein auf dem anderen bleibt.

29 Euch sage Ich, Jünger, dass wenn ihr im Herzen eurer Geschwister eine Saat hinterlassen wollt, diese aus euren Werken und Beispielen bestehen soll — Werken ohne Eitelkeit. Seid euch immer bewusst, dass ihr, um den Weg nicht krumm zu machen oder ihn zu verfehlen, demütige Diener und gehorsame Jünger Christi sein müsst, dessen Werke in eurem Gewissen geschrieben stehen.

30. Dort sind meine beispielhaften Werke gegenwärtig, ewig und unauslöschlich, trotz so vieler Unwetter und Wirbelstürme.

31. Volk, erkennt ihr, dass mein Wort euch vor den menschlichen Nöten in dieser Zeit bewahrt hat? Dann wisst, dass ihr dasselbe bei euren Geschwistern tun müsst.

Euer Herz sagt Mir: „Herr, Du hast uns Gaben und Gnaden gewährt — wie könnten wir das Gleiche bei unseren Nächsten tun?“

Darauf antworte Ich euch: Auch wenn ihr keine Geistesgaben austeilen, noch Gnaden gewähren könnt, so könnt ihr doch bewirken, dass eure Geschwister, wenn sie meine Lehre auf euren Lippen vernehmen, das Erwachen ihrer Gaben und Fähigkeiten fühlen, und dass sie indem sie lernen, mit ihrem Vater in (geistige) Zwiesprache zu treten, durch Inspiration die Aufgabe empfangen, die sie durchzuführen haben. Erscheint euch eure Aufgabe nun nicht groß und verdienstvoll genug?

32. Ich muss euch sagen, Jünger: Wenn euch daran gelegen ist, dass eure Werke vor Mir Wert haben, dürft ihr von euren Geschwistern für sie nichts verlangen.

33. Das göttliche Manna der Dritten Zeit ist auf dieses Volk herabgekommen — wie könntet ihr da von Kindern des Lichts zu Kindern der Finsternis, der Entweihung und des Ungehorsams werden? Wie könntet ihr, nachdem ihr zu Treuhändern meiner Offenbarungen ernannt worden seid, auf der Erde zu elenden Wesen

werden?

34. Wacht und betet, sage Ich euch immerzu, damit ihr nicht in Versuchung fallt, damit ihr, vor niemandem eure Gaben verheimlicht, sei es aus Furcht oder aus Egoismus, weil ihr begreift, dass ihr in eurem Reisebündel viele Geschenke mit euch tragt, die euch nicht gehören. Denn Ich habe sie euch gegeben, damit ihr sie in eure Geschwister legt. Wisst, dass — so viel ihr auch besitzen mögt — wenn ihr nichts weitergeben solltet, es so ist, als ob ihr nichts hättet. Deshalb habe Ich euch oft zur Rechenschaft gezogen, weil ihr, obwohl ihr so vieles von Mir empfangen habt, herkommt und Mir eure Hände leer vorzeigt, weil sie nichts gegeben haben, weil sie nicht mein Liebeswort ausgesät haben.

35. Wahrlich, Ich sage euch: Falls ihr einen Ansporn benötigt, um eure Mission zu erfüllen, so vollbringt Werke wahrer Nächstenliebe. Denn in der Ausübung meiner Lehre werdet ihr den Ansporn und die Belohnung finden.

36. Diejenigen, die von Mir Barmherzigkeit erwarten und diese, obwohl sie es auf ihrem Weg tun könnten, nicht ausüben, haben weder mit ihren Geschwistern noch mit sich selbst Barmherzigkeit gehabt. Es sind die, die ihr Herz erkalten ließen, die ihre Lampe ausgelöscht haben — jene, die schwachen Vögelchen gleichen, die aus dem Nest gefallen sind, oder welken Blättern, die im Herbst von den Bäumen fallen, um dann ziellos von den Winden umhergeweht zu werden.

37. Vielleicht bemängelt ihr meine Kundgabe aufgrund der Tatsache, dass Ich sie euch durch sündige Geschöpfe gebe? Sie sind gewiss keine reinen Wesen. Aber sagt Mir, ob meine Worte durch diese menschlichen Lippen in eurem Herzen keine Erinnerung gefunden haben, oder ob ihre Süße nicht bei irgendeiner Gelegenheit die Bitterkeit beseitigte, die ihr in eurem Herzen trugt.

38. Ihr Männer, erinnert euch daran, dass ihr mit verwundetem Herzen, mit verstörtem Verstand und zerrissenem Geist herbeigekommen seid, und dass ihr, nachdem ihr Mich vernommen habt, euch gestärkt erhoben habt. Wer hatte dies jemals an euch getan?

39. Ihr Frauen, ihr kamt mit Augen und einem Herzen herbei, die des Weinens überdrüssig waren. Doch als ihr glaubtet, keine Tränen mehr zu haben, hörtet ihr mein Wort, und eure Wangen wurden wieder von Tränen überströmt. Aber nun waren es Tränen der Hoffnung und der Rührung. Wer war vor dem Tag, an dem ihr meine Stimme hörtet, bis zum Grunde eurer Herzen gelangt?

40. Diese Lehre hat euch bewiesen, dass es kein leeres Wort ist, sondern dass sie von göttlicher Essenz durchdrungen ist. Daher ist sie schlicht in ihrer Form, weil ihre Tiefgründigkeit und ihr Sinngehalt in ihrer Bedeutung begründet sind.

41. So wie Ich gekommen bin, um euch in euren Trübsalen zu trösten, so bin Ich auch gekommen, um eurem Geist Licht zu geben. Denn alle finsteren Mächte sind in ihren Abgründen entfesselt und aufgewühlt, und es ist nötig, dass ihr euch zu verteidigen versteht.

42. Entzündet eure Lampe aufs Neue, erweckt die Liebe in eurem Herzen, beschäftigt euch mit dem ewigen Leben und habt Erbarmen mit eurem Geist. Nur so werdet ihr für eure Nächsten Mitgefühl fühlen können und einen Teil eures Lebens der Liebestätigkeit widmen können.

43. Hütet euren Schatz, teilt ihn mit anderen, und macht immer guten Gebrauch von allem, was er enthält. Dann wird in euch eine Kraft, eine Gesundheit und ein Licht entstehen, wie ihr es noch nie erlebt habt. Diese Kraft, dieses Licht und diese Gesundheit werden aus dem Geist stammen und sich in der Körpermaterie widerspiegeln.

44. Volk, ihr seid nicht mehr der Wanderer, der aufs Geratewohl ein Licht sucht. Ihr habt es schon gefunden.

45. Dies Wort hat das Wunder vollbracht, euch zum Leben aufzuerwecken, es ist die Kraft gewesen, die euch aufgerichtet und geheilt hat. Wer könnte euch davon überzeugen, dass es nicht von Gott stammt, obwohl ihr in eurem Wesen eine Umwandlung erfahren habt, die nur meiner Macht zuschreibbar ist?

46. Ihr habt nun eine schöne Gelegenheit, euer Leben zu verbessern, nützlich sein zu können und für euren Geist eine würdige Wohnstätte in der Geistigen Heimat zu erarbeiten. Wer könnte euch diese Gelegenheit entreißen? Niemand, außer wenn ihr zu wachen und zu beten vergesst und eure Nachlässigkeit euch in der Versuchung zu Fall bringen würde.

47. Wenn ihr im Frieden verbleiben wollt, wenn die von meinen Unterweisungen angekündigten großen Ereignisse eintreten, so bleibt euren Vorsätzen treu.

48. Ihr werdet noch erleben, wie der Zeitpunkt kommen wird, an dem die Vertreter der großen Kirchen die Gegenwart des Göttlichen fühlen und das Kommen des Neuen Zeitalters erkennen.

49. Ihr werdet sie miteinander beratschlagen, sich befragen und Vorschläge machen sehen, obwohl ihre Eitelkeit sie für kurze Zeit glauben macht, einander überlegen zu sein.

50. Diese Zeit des Kampfes wird für euren Geist unvergesslich sein, weil er in ihr erreichte, den Materialismus zu überwinden und seinem Glauben, die Liebe, die Sehnsucht, auf dem Pfad der Vergeistigung zu Gott aufzusteigen, zu verstärken.

51. Der Verstand und das Herz des Spiritualisten werden an der Freude ihres höheren Wesensteils teilhaben, und solange Leben in ihnen ist, werden sie mit dem Geist bei der Durchführung ihrer hohen Mission zusammenarbeiten. Doch wenn die Stunde gekommen ist, im Schoß der Erde zu ruhen, werden sie dies im Frieden und mit der Genugtuung tun, sich mit dem Werk des Herrn beschäftigt zu haben, und die letzten Gedanken sowie die letzten Herzschläge jenes Menschen werden sich unauslöschlich in den Geist dessen einprägen, der eine demütige, edle und den göttlichen Geboten gehorsame Körperhülle bewohnte.

52. Erkennt, weshalb Ich euch sage, dass ihr euren Körper zu einem Stab, zu einer Stütze des Geistes hier auf Erden machen sollt, wobei Ich euch begreiflich machte, dass ihr eurem Fleisch jenes Zepter und jene Macht entreißen sollt, mit der es den Geist zu unterjochen versucht hat, der — vom Gewissen geleitet — das einzige Steuer und das einzige Licht im Leben des Menschen ist.

53. Ich habe eurer Auffassungsfähigkeit entsprechend zu euch gesprochen, weil Ich nicht will, dass ihr den Sinn irgendeines meiner Worte nicht versteht, und Ich sage euch auch dies, dass je nach der Vorbereitung jeder Gruppe, Menschenschar oder Versammlung auch die Form ist, in der Ich Mich kundgebe.

54. Jeder Geist hat eine große Verpflichtung gegenüber seinem Vater. Aufgrund meiner Liebe zu euch habe Ich euch auf der Erde diese neue Gelegenheit geboten, euch vor Mir zu rechtfertigen, geistig wiedergutzumachen und euch zu läutern, damit ihr zur nächsten Wohnstätte weiterziehen könnt.

55. Oh gesegnete Dritte Zeit! Du bringst in deiner Bundeslade alles, was die Welt benötigt, um sich aus ihrer Knechtschaft zu retten. Wohl denen, die dein Licht nutzen, denn sie werden gerettet sein.

56. Ich habe euch während eures ganzen geistigen Entwicklungsweges geführt, euch geprüft und euch auf die Offenbarung dieser Zeit vorbereitet. Es werden nicht die Menschen sein, die das neue Volk Israel gestalten, Ich werde es sein, der es formt, es läutert, es erhebt und unter die Menschheit sendet, um seine Mission zu erfüllen, während dieses Volk wächst und die Hindernisse niederreißt, damit es vorankommt. Ebenso tat Ich es mit Israel, als Ich es aus Ägypten holte und es durch das Meer und durch die Wüste führte.

57. Dies Volk hier hat die Mission, die Menschheit geistig zu erwecken. Doch wenn sie diese erfüllt hat, und die Menschen sich der Zeit, in der sie leben, bewusst sind, werdet ihr ihrem Herzen ein Verlangen nach Licht und ihrem Geist ein Ideal der Erhebung entspringen sehen, das das menschliche Leben bis in ihre Wurzeln erschüttern und die Welt verwandeln wird.

58. Das Gewissen wird dann vernommen und befolgt werden, die Rufe des Geistes werden verstanden werden, die geistigen Sehnsüchte und Rechte werden berücksichtigt und respektiert werden, und überall wird das Verlangen erstrahlen, Gott zu kennen, Ihn zu fühlen, sich Ihm zu nähern und seine Wahrheit zu schauen.

59. All dies wird bei den Menschen in Erscheinung treten, wenn sie der Hunger und der Durst bis an die Grenzen ihrer Widerstandskraft gebracht haben, wenn ihr Stolz gebrochen ist und sie sich reuevoll vor ihrem Herrn schuldig bekennen, wenn sie von ihren Thronen und Prachtsitzen herabsteigen, von wo aus sie Mich zu leugnen versucht haben, von wo aus sie Mich gerichtet und verneint haben. Dies wird geschehen, damit sie ihre Irrtümer bereuen, ihre Augen Mir zukehren und zu Mir sprechen wie Kinder zu einem Vater, der sie viele Jahrhunderte lang erwartet hat, um sie mit seiner Liebe zu überschütten.

60. Wie tief ist der Mensch in seinem Materialismus gesunken, bis er schließlich Den leugnete, der alles geschaffen hat! Wie konnte sich der menschliche Verstand bis zu einem solchen Grade verfinstern? Wie konnte eure Wissenschaft Mich leugnen und das Leben und die Natur herabwürdigen, wie sie es getan hat?

61. In jedem Werk, das eure Wissenschaft entdeckt, ist meine Gegenwart, in jedem Werk offenbart sich mein Gesetz und lässt sich meine Stimme vernehmen. Wie kommt es, dass diese Menschen weder fühlen, noch sehen, noch hören? Ist es etwa ein Beweis von Fortschritt und von Zivilisation, mein Dasein, meine Liebe und meine Gerechtigkeit zu leugnen?

62. Ihr seid dann nicht fortschrittlicher als die primitiven Menschen, die in jeder Naturkraft und in jedem Naturwunder das Werk eines göttlichen, höheren, weisen, gerechten und mächtigen Wesens zu entdecken verstanden, dem sie alles Gute, alles Existierende zuschrieben und es daher anbeteten.

63. Mittels einer zunehmenden Intelligenz versuchten sie das zu verstehen, was ihre körperlichen Sinne wahrnahmen. Welche vollkommene Verehrung konnten sie Mir schon darbringen? Welches völlige Verständnis konnten sie von der Wahrheit haben? Dennoch: Ihr Staunen, ihr Glaube und ihre Anbetung wurden von Mir als die Erstlingsfrüchte eines weiten Feldes angenommen, das mein Geist über die Zeiten hin zu pflegen hatte.

64. Wie viele Unterweisungen habe Ich der Menschheit seit damals bis heute gegeben! Und wie viele Offenbarungen hat ihr meine Liebe anvertraut! Dennoch: Obwohl diese Menschen den Gipfel des Verständnisses erreicht haben müssten, und ihre Gottesverehrung vollkommen sein müsste, hat sich ihre egoistische, stolze und unmenschliche Wissenschaft erhoben, um Mich zu leugnen; und die Religionsgemeinschaften, die existieren, leben in der Lethargie der Routine und der Traditionen.

65. Ich gab euch die Gabe der Willensfreiheit und habe jene meinen Kindern gewährte, gesegnete Freiheit respektiert. Aber Ich legte in euer Wesen auch das Göttliche Licht des Gewissens, damit ihr, von ihm geführt, eure Fähigkeiten in rechte Bahnen lenken würdet. Doch Ich sage euch: Im Kampf zwischen dem Geist und dem Körper hat der Geist eine Niederlage erlitten, einen schmerzhaften Fall, der ihn allmählich immer mehr von der Quelle der Wahrheit entfernt hat, welche Ich bin.

66. Seine Niederlage ist nicht endgültig, ist vorübergehend; denn er wird sich aus der Tiefe seines Abgrunds erheben, wenn er seinen Hunger, seinen Durst, seine Blöße und seine Finsternis nicht länger ertragen kann. Der Schmerz wird seine Rettung sein, und wenn er dann die Stimme seines Gewissens hört, wird er sich stark und strahlend, inbrünstig und inspiriert erheben und aufs neue seine Fähigkeiten gebrauchen. Jedoch nicht mehr mit jener Freiheit, sie für das Gute oder das Böse zu verwenden, sondern indem er sie allein der Erfüllung der göttlichen Gesetze widmet, welches die beste Gottesverehrung ist, dir ihr meinem Geist darbringen könnt.

Mein Friede sei mit euch!