Unterweisung 275

1. Ich bin die Liebe, was der Grund dafür ist, dass euch vergeben wird und ihr euch meiner Gaben erfreut. Aber erwartet nicht nur Liebkosungen und Geschenke von eurem Vater. Erinnert euch daran, dass Ich auch als Meister gekommen bin, um euch eure Mängel und Unvollkommenheiten verstehen zu lassen und euch die Art und Weise zu lehren, in der ihr euch korrigieren müsst.

2. Ich bin bei euch in eurem Geist und lasse mein Licht in eurem Verstand aufleuchten, damit ihr den Wert dessen schätzt, was ihr derzeit empfangt und gleichzeitig erkennt, dass nicht alles, was ihr erlangt, durch Verdienste erworben worden ist. Auch mache Ich euch begreiflich, dass das, was ihr bisher empfangen habt, nicht alles ist, was Ich euch zu geben habe, und dass das, was ihr heute ersehnt, auch nicht alles ist, was das Sehnen eures Geistes in sich bergen wird, wenn er einmal stärker entfaltet ist.

3. Neben den Prüfungen und Lektionen, die euch das Leben zuteilt, gibt es meine Lehre, die den Sinn jeder Lektion erklärt und erhellt. Denn nur die Erkenntnis, die Erfahrung und die Entwicklung werden euch verdientermaßen die Bezeichnung „Jünger meiner Göttlichkeit in der Dritten Zeit“ geben können.

4. Was könntet ihr euren Geschwistern geben, das eure Frucht wäre, das Zeugnis und die Bestätigung des Wortes oder der Lehre wäre, die ihr predigen wollt, wenn euch eigene Erfahrung fehlen würde?

5. Wenn ihr einmal vergeistigt seid und dann Menschen begegnet, die leiden und verzweifelt sind, weil sie nicht das besitzen können, was sie auf der Welt erstreben, werdet ihr erleben, wie ihr Materialismus mit der Erhebung meiner Jünger kontrastiert, deren Konformität groß sein wird, weil ihre Bestrebungen und Wünsche edel sein werden, gegründet auf der festen Überzeugung, dass in diesem Leben alles vergänglich ist.

6. Meine Jünger werden zur Welt durch Beispiele von Spiritualität sprechen — durch ein Leben, das darum ringt, den Geist der Gottheit näherzubringen, anstatt ihn an die falschen Schätze der Welt zu ketten.

7. Ich weiß, dass die Materialisten sich in den kommenden Zeiten empören werden, wenn sie diese Lehre kennenlernen; aber ihr Gewissen wird ihnen sagen, dass mein Wort allein die Wahrheit spricht.

8. Im Leben des Menschen ist alles vergänglich: Seine Jugend ist ein vergänglicher Schein, sein Ruhm von kurzer Dauer, das Vergnügen nur kurzfristig. Daher inspiriert euch meine Lehre das Ideal, das Ewige zu erreichen. Denn die Wonnen des Geistes und die für ihn bestimmte Herrlichkeit werden, einmal gewonnen, niemals vergehen.

9. Volk, es ist so leicht, eurem Leben ein wenig Vergeistigung zu geben, dass Ich euch sage: Warum tut ihr es nicht? Warum versucht ihr es nicht? Es ist nicht nötig, dass ihr euch von euren menschlichen Pflichten entfernt.

10. Es genügt, wenn ihr euren Werken einen Hauch von Vergeistigung gebt, um nicht mehr nur einfache Erdenwesen zu sein und zu Wesen des höheren Geistigen Lebens zu werden, die fähig sind, den Sinn zu verstehen, den die Bestimmung des Menschen in sich birgt.

11. Ich sage euch noch einmal, dass Ich euch nicht von eurer Aufgabe in der Welt abbringe, denn auch dort habt ihr heilige Pflichten. Aber Ich sage euch, dass ihr der Welt nicht mehr Bedeutung geben sollt als eurer geistigen Entfaltung.

12. Es ist notwendig, dass ihr euch in die Kenntnis meines Werkes vertieft, dass ihr mein Wort erfasst und die Tragweite meiner Unterweisungen begreift.

13. Ich spreche derzeit zu den Geistwesen, im Wissen, dass mein Licht von ihnen auf die Körpermaterien übergehen wird, und dass diese, wenn einmal der Verstand und die Sinne erleuchtet sind, zu willigen Werkzeugen des Gewissens werden.

14. Ihr Menschenscharen, die ihr dies Wort vernehmt: Schließt eure materiellen Augen und hört die Stimme eures Herrn in der Unendlichkeit.

15. In dieser Zeit ist es nicht der Mensch Jesus, der zu euch spricht, und den ihr auf Plätzen und Straßen, auf Wegen oder in Tälern sehen könnt — es ist der Geist Jesu, der in jedem Gewissen und in jedem Verstand gegenwärtig ist, es ist mein universelles Licht, das sich auf alle Kinder Gottes ergießt.

16. Volk, würde es euch nicht erfreuen, die Verwirklichung meiner Lehre auf der Welt zu sehen? Sehnt ihr euch nicht danach, dieses Tränental in ein Land des Friedens verwandelt zu sehen? Dann arbeitet voller Liebe, und ihr werdet diese Beglückung in eurem Geist haben. Ja, Jünger, in eurem Geist, denn ihr wisst nicht, was zu diesem Zeitpunkt eure Wohnstatt sein wird. Aber es ist nicht von Bedeutung, dass ihr den Sieg des Lichts erst vom Geistigen Tal aus erblickt — mehr noch: Von dort aus werdet ihr die Frucht eurer Werke und eures Kampfes noch höher schätzen.

17. Eure Herzen schlagen schneller, und ihr sagt Mir: „Meister, wann wird unser Geist dieses Triumphlied anstimmen können?“

18. Die Leiter der Gemeinden sagen Mir: „Vater, unsere Anstrengungen sollen nicht unfruchtbar sein.“ Doch Ich sage den einen wie den anderen, dass es durchaus möglich ist, zu diesem Ziel zu gelangen, dass es nicht die Opferung eures Lebens erfordert, dieses Ideal zu erreichen. Aber ihr müsst jedes meiner Gebote beachten, damit eure ganze Arbeit auf meine Wahrheit gegründet ist, und das Bemühen aller auf das Endziel gerichtet ist, das Ich euch vorgezeichnet habe.

19. „Vergeistigung“, „Vereinigung“, „Gehorsam“ — das ist die feste Grundlage für das Heiligtum, das ihr eurem Vater errichten sollt. Wenn ihr dem gerecht werdet, werdet ihr schließlich das Erblühen und Fruchttragen meines Werkes und eures Kampfes in der Menschheit erleben.

20. Seit mein Wort sich durch diese Stimmträger kundzugeben begann, habe Ich euch Vergeistigung inspiriert, habe Ich von euch Vereinigung verlangt und euch Gehorsam gelehrt.

21. Die zuerst und die zuletzt Gekommenen kennen diese Unterweisungen, die durch meine Stimmträger unablässig wiederholt werden.

22. Von Vergeistigung hat meine Lehre zu euch gesprochen, damit ihr euch von jeder äußerlichen Gottesverehrung freimacht und Mich in geistiger, tiefer, aufrichtiger, hochstehender und reiner Weise zu lieben und Mir zu dienen lernt.

23. Von Vereinigung habe Ich oft zu euch gesprochen, weil, wenn ihr nicht die Frucht eurer Gaben und eurer Kräfte vereint beim Kämpfen, wenn ihr einzeln wirkt, wird eure Arbeit keine Früchte tragen.

24. Von Gehorsam habe Ich zu euch gesprochen, damit alle eure Handlungen einem vollkommenen Willen, wie es der meine ist, unterworfen sind, und ihr in Erfüllung desselben niemals den Weg verfehlt. Wenn dann die Kundgebung meines Wortes ihr Ende erreicht, werdet ihr alle der Welt einen Beweis der Wahrheit meiner Offenbarung geben können.

25. Diejenigen, die diese Gebote befolgen, werden bei ihren Geschwistern Glauben finden. Doch jene, die über sie hinweggehen, und die die Menschenscharen inmitten ihrer Uneinigkeit, ihres Ungehorsams und ihres Mangels an Vergeistigung zu lehren beanspruchen — Ich sage euch, früher oder später wird ihr Betrug und ihre Heuchelei entlarvt werden, und sie werden sich in die größten Prüfungen verstrickt und selbst von den Treuesten verlassen sehen.

26. Könntet ihr dies den Sieg meiner Lehre nennen? Nein, Volk, nicht Verwirrung ist es, was ihr am Ende des Kampfes antreffen sollt. Es ist Friede, Freude, Licht, worin euer Tagewerk gipfeln soll.

27. Meint ihr, dass mein Geist angesichts eines Beweises von Undankbarkeit und Ungehorsam eines Teiles dieses Volkes unbegrenzt gleichgültig bleiben würde? Nein, Volk, Ich werde meine Gerechtigkeit kommen lassen und werde mit ihr jene erzittern lassen, die Mir nicht gehorchen, so wie Ich sie durch meine Zärtlichkeit erbeben ließ, als sie mein Wort hörten.

28. Meine Unterweisung kann nicht klarer und einfacher sein. Doch wenn euer Gedächtnis euch im Stich lassen sollte und ihr sie vergessen solltet, werde Ich diejenigen inspirieren, die meine Lektionen vereinigen müssen, um aus ihnen das Buch meines Wortes zu bilden, das in dieser Dritten Zeit gegeben worden ist. Dieses Buch wird euch alles Vergessene in Erinnerung rufen, wird euch vor Reue weinen lassen, wenn ihr in euren Prüfungen steht, und wird euch begreiflich machen, dass es am Ende mein Wille ist, der geschieht, und meine Wahrheit, die triumphiert.

29. Warum erscheint euch mein Wort zuweilen hart? Es enthält keine Härte, es ist voll Liebe, die Ich für euch hege. Denn euer Vater möchte nicht, dass seine Kinder weinen.

30. Wenn Ich in diesem Ton zu euch spreche, so sucht hinter dem Wort des Richters die Gegenwart des Meisters und die Essenz des Vaters, dann werdet ihr all dies entdecken.

31. Wenn Ich euch warne und euch etwas prophezeie, so wisset, dass Ich eure Zukunft kenne, und dass Ich euch besser kenne als ihr euch selbst, weil Ich das Leben bin.

32. Lernt, euch in eurer Stille geistig zu Mir zu erheben. Sprecht in eurer Andacht mit dem Geist zu Mir, und ihr werdet meine Antwort erhalten.

33. Erzieht euren Verstand, indem ihr ihn dazu bringt, auf jeden überflüssigen Gedanken zu verzichten, indem ihr ihn lehrt, sich im Augenblick eurer geistigen Zwiesprache zurückzunehmen, damit er kein Hindernis ist, das euch daran hindert, euch zu konzentrieren und euch in jenem gesegneten Augenblick loszulösen.

34. Wie glücklich ist der Geist, der diese geistige Zubereitung und diese innere Loslösung erlangt. Alle seine Gaben treten zutage und offenbaren sich! Die Inspiration, die Offenbarung, die Heilkraft, das innere Wort und viele weitere Fähigkeiten erscheinen und zeigen ihre Essenz und ihre Aufgabe.

35. Zweigt täglich einige Augenblicke von eurer Zeit ab und verwendet sie für das geistige Gebet, dann werdet ihr bald die Frucht jener Einübung erleben. Wartet nicht auf den Tag, an dem Ich Mich bemerkbar mache, um euch meine Unterweisung zu geben und euch zuzubereiten. Denn dann werdet ihr immer wieder von Neuem beginnen und über Störungen straucheln, die euch nicht ermöglichen werden, euch geistig zu erquicken.

36. Widmet täglich einige Augenblicke dieser Praxis. Ihr werdet Mich immer bereitfinden, euch zu vernehmen und euch beizustehen.

37. Das wahre Gebet ist in dieser Zeit von den Menschen nicht ausgeübt worden. Daher mussten sie Gebete und Bitten formulieren, um sie mechanisch zu wiederholen, so oft sie es benötigen.

38. Der Mensch versteht nicht mehr sich zu inspirieren, um mit dem Geist zu Mir zu sprechen. Er kennt die geistige Sprache, die alle kennen sollten, überhaupt nicht mehr, weil er die Vorgehensweise, sich einzuüben, nicht kennt, indem er auf jeden Ritus verzichtet, jede Vermaterialisierung von sich weist, bis er sich auf den Kern seiner selbst zu konzentrieren vermag, um meine Gegenwart wahrnehmen und das Licht der Inspiration empfangen zu können.

39. Daher sage Ich euch: Je mehr ihr eure Neigung, vor Symbolen zu beten und Mir Zeremonien zu widmen, um das innere Heiligtum zu suchen, opfert, desto mehr werdet ihr erleben, wie sich eure Gabe der geistigen Kommunikation entfaltet, wächst und sich erhebt, indem sie euch Schritt für Schritt der Zwiesprache von Geist zu Geist näherbringt, was geschehen wird, wenn der Mensch mit Vollkommenheit zu beten versteht.

40. Begreift jetzt, dass, wenn es mein Wille ist, dass ihr eure Geschwister die Art und Weise lehrt, die Vollkommenheit im Gebet zu erreichen, ihr euch zubereiten müsst, um Beweise der Wahrheit und der Kraft zu erbringen, die in ihm existiert.

41. Wollt ihr sie etwa lehren, dass es genügt, die Augen zu schließen, damit die Art und Weise vollkommen ist? Wollt ihr eure Nächsten betrügen, indem sie Verhaltensweisen ohne Bedeutung annehmen, während in eurem Inneren keine wahre Zubereitung vorhanden ist? So geht es nicht, Volk. Denn ihr sollt euch nicht selbst betrügen, noch eure Geschwister, und noch weniger euren Vater.

42. Wenn ihr zu beten lehrt, dann deshalb, weil ihr die Wahrheit, die Kraft und die Wirksamkeit des geistigen Gebetes werdet beweisen können. Ihr sollt den Kranken durch das Gebet heilen, sollt dort Frieden stiften, wo die Zwietracht herrscht, sollt den retten, der sich in Gefahr befindet. Dann werdet ihr wirklich Glauben finden, und die Menschen werden es euch gleichtun wollen. Eure Unterweisung wird den Glauben in den Herzen erwecken, die angesichts der Wahrhaftigkeit der Beweise, die ihr ihnen gebt, erstaunt sein werden.

43. Vergesst nicht: Damit das Gebet wirksam wird, muss euer Glaube fest, groß sein, sodass die Barmherzigkeit die Essenz eurer Erhebung zu Mir ist.

44. Alle, die Wunder erreicht haben — alle, die Beweise geistiger Macht erbrachten, haben so gebetet. So beteten die Patriarchen der ersten Zeiten: von Geist zu Geist. So betete Moses in der Wüste und Daniel in der Löwengrube. Ebenso tat Ich in Jesus, um den Menschen in der Kenntnis des wahren Gebetes zu bestärken, indem Ich vor seinen Augen die Macht des geistigen Gebetes bewies.

45. Jesus betete in der Wüste vor der Menschenmenge und vervielfachte zur Verwunderung der Menschen die Brote und die Fische. Er betete am Grab des Lazarus und gab Beweise dafür, dass das aus dem Glauben und der Barmherzigkeit geborene Gebet Gesundheit und Leben schenkt. Er betete bei den Jüngern und offenbarte ihnen dabei die Macht, die der Mensch erlangt, wenn er mit seinem Vater in Kommunikation zu treten versteht.

46. Wie weit hat sich diese Menschheit von meinen Weisungen entfernt! Alles in ihr ist oberflächlich, falsch, äußerlich, prunkhaft. Daher ist ihre geistige Macht nichtig, und um ihren Mangel an Kraft und Entfaltung ihres Geistes zu ersetzen, hat sie sich der Wissenschaft in die Arme geworfen und die Intelligenz entwickelt.

47. Auf diese Weise ist der Mensch mit Hilfe der Wissenschaft dahin gelangt, sich stark, groß und mächtig zu fühlen. Doch Ich sage euch, dass jene Kraft und jene Größe unbedeutend sind neben der Macht des Geistes, die ihr nicht wachsen und sich offenbaren ließet.

48. Als die Zügellosigkeit und der Materialismus bei den Menschen ihren Höhepunkt erreicht hatten und bewirkten, dass sie ihre Herkunft vergaßen — als der überbordende Strom ihrer Leidenschaften, ihrer Vergnügungen und Laster aus vielen Menschen leichtfertige Wesen ohne Kenntnis ihrer Pflichten gegenüber Gott, gegenüber ihrer Familie und gegenüber den Mitmenschen gemacht hatten, da ist dies Wort zur Menschheit wie eine Quelle kristallklaren Wassers für die dürstenden Herzen der Menschen gekommen.

49. Ihr seid so an die Sünde gewöhnt, dass euch euer Leben als das natürlichste, normalste und zulässigste erscheint, und dennoch hat es den Anschein, als ob Sodom und Gomorrha, Babylon und Rom ihre ganze Lasterhaftigkeit und Sünde auf diese Menschheit abgewälzt hätten.

50. Obwohl es widersinnig erscheint, ist dies die passende Stunde dafür, dass mein Wort im Herzen der Menschen Widerhall findet.

51. Erinnert euch an das heidnische Rom, wie es — vom Vergnügen angeekelt — überdrüssig, die Wonnen des Fleisches zu genießen — sein Herz öffnete, um meine Botschaft zu empfangen.

52. Jene Geschehnisse werden sich wiederholen, und ihr werdet meinen Samen in den Völkern aufgehen sehen, in denen ihr die Menschen am meisten vom Weg der Wahrheit entfernt gesehen habt.

53. Mein Wort voll Weisheit, Trost und Verheißung der Erneuerung wird die (Herzens)saiten suchen, die durch das Unreine und Schlechte niemals berührt wurden. Die für das Licht und die Wahrheit des Lebens Toten werden auferstehen, und die seit langem zerstörte Moral wird wiederhergestellt werden.

54. Wenn damals die zu meiner Lehre bekehrten Heiden die Rettung in der Liebe suchten, die mein Wort lehrte, werden die Materialisten dieser Zeit den Weg zu ihrer Erlösung in dem Beispiel suchen, das Jesus mit seinem Leben hinterließ. Aber sie werden sich auch an dem geistigen Licht inspirieren, das mein Geist in dieser Zeit auf die Menschen niederströmte. Was enthält dieses Licht? Die Kenntnis des Geistigen Lebens, die Offenbarung der Fähigkeiten des Geistes, die Aufklärung der Geheimnisse, die der Mensch nicht zu durchdringen vermochte.

55. Euch, Volk, habe Ich zu Treuhändern meines neuen Wortes gemacht. Lange Zeit hindurch habe Ich Mich euch kundgegeben, damit ihr die Gewissheit habt, dass es meine Gegenwart im Geist ist, die bei euch ist, und damit ihr genügend Zeit gehabt habt, meine Unterweisungen in euch aufzunehmen, sie niederzuschreiben und darüber zu meditieren?

56. Wofür dies alles? Damit, wenn meine Kundgebung unter euch aufhört, ihr nicht sagt, dass es eine flüchtige Erscheinung gewesen ist, derer ihr weder gewiss noch sicher seid.

57. Da ihr jetzt von Mir wisst, dass der letzte Tag für diese Unterweisungen näher rückt, beginnt ihr die Verantwortung zu fühlen, da Ich euch nicht mehr als Schüler oder Jünger, sondern als Ausleger, als Boten und als Zeugen der Botschaft zurücklasse, die ihr vom Meister vernommen habt.

58. Einige unter euch sind voller Glauben, Kraft und Eifer und warten auf die geeignete Stunde, um das Tagwerk zu beginnen. Andere dagegen zweifeln an sich selbst und zittern vor dem Kampf. Diese letzteren frage Ich: Wird es möglich sein, dass andere Völker, die mein Wort nicht direkt vernahmen, sich vor euch ans Werk machen, nur von dem Zeugnis dessen bewegt, was zu ihnen gelangte?

59. Was ist es, was euch bange macht? Euer Herz sagt Mir: „Herr, die Unfähigkeit gegenüber den Materialisten und den Ungläubigen die Wahrheit handgreiflich beweisen zu können.“

Ihr habt Mich nicht verstanden: Ich habe nicht gesagt, dass ihr das Geistige, das unsichtbar und unberührbar ist, vor den Augen der skeptischen Menschen materiell wahrnehmbar machen sollt, damit sie an das Geistige glauben. Ich habe vor allem gewollt, dass ihr euer Leben reinigt und euch auf eine solche Weise vergeistigt, dass ihr mit euren Worten und mit euren Werken die besten Beweise dafür gebt, dass die Lehre, zu der ihr euch bekennt, wahr ist.

60. Es erscheint euch als sehr schwierig, Beweise zu erbringen, die den, der für alles eine wissenschaftliche Erklärung sucht, zufriedenstellen. Dennoch — die Größe, die Ich in meine Lehre hineingelegt habe, ist so beschaffen, dass ihr in ihr die Lösung finden werdet, um auf jedes Problem, das sich zeigt, eine Antwort und Erklärung geben zu können.

61. Glaubt ihr etwa, dass Ich euch eine rückschrittliche Lehre gebracht habe? Studiert mein Wort und ihr werdet euch davon überzeugen, dass es sich in einer Weise offenbart hat, die sowohl mit der geistigen, als auch mit der verstandesmäßigen Entwicklung dieser Menschheit in Einklang ist.

62. Weder früher noch heute verdamme Ich eure Wissenschaft, weil sie ein Weg ist, auf dem der Mensch gleichfalls meine Wahrheit entdeckt. Wer Mich in allem Wissen sucht, findet Mich und fühlt meine Gegenwart und entdeckt meine Gesetze. Was Ich beanstande ist der schlechte Gebrauch, den man von dem macht, was nur für gute Zwecke geschaffen wurde.

63. Heute sind die Menschen viel fähiger als die früheren, um das Wesen und die Macht Gottes zu verstehen. Seht darin den Einfluss, den die Wissenschaft auf die Erkenntnisfähigkeit der Menschen gehabt hat.

64. Als die Menschen noch glaubten, dass nur das existiere, was sie mit ihren Augen zu entdecken vermochten, und sie selbst die Gestalt der Welt, die sie bewohnten, nicht kannten, stellten sie sich einen Gott vor, der auf das begrenzt war, was ihre Augen kannten. Aber in dem Maß, wie ihr Verstand nach und nach ein Geheimnis nach dem anderen auflöste, dehnte sich das Universum vor ihren Augen immer mehr aus, und die Größe und Allmacht Gottes nahm für die staunende Intelligenz des Menschen mehr und mehr zu. Daher musste Ich euch in dieser Zeit eine Unterweisung geben, die im Einklang mit eurer Entwicklung ist.

65. Doch Ich frage euch: Ist es materielles Wissen, was meine Offenbarung enthält? Nein, das Wissen, das Ich euch lehre, handelt von einem Dasein jenseits der Natur, die ihr seht und schon so lange Zeit erforscht. Meine Offenbarung zeigt den Weg, der den Geist zu einer Lebensebene erhebt, von wo aus er alles entdecken, erkennen und verstehen kann.

66. Erscheint es euch unmöglich oder zumindest seltsam, dass Gott Sich den Menschen geistig kundtut — dass die Geistige Welt sich kundgibt und in eurem Leben manifestiert — dass unbekannte Welten und Sphären sich euch mitteilen? Wollt ihr etwa, dass eure Erkenntnis stehenbleibt und der Vater euch niemals mehr als das offenbart, was Er euch bereits offenbart hat?

67. Seid nicht gewohnheitsgläubig und setzt eurem Geist keine Grenzen der Erkenntnis!

68. Heute mögt ihr die Geistlehre verneinen, bekämpfen und verfolgen; doch Ich weiß, dass ihr euch morgen der Wahrheit beugen werdet.

69. Jede göttliche Offenbarung ist bei ihrem Erscheinen bekämpft und abgelehnt worden; doch zuletzt hat sich jenes Licht durchgesetzt.

70. Bei den Entdeckungen der Wissenschaft hat sich die Menschheit gleichfalls ungläubig gezeigt; doch schließlich musste sie sich der Realität beugen.

71. Ihr seid aufgrund eurer Vermaterialisierung ungläubig gewesen. Anfangs habt ihr nur an das geglaubt, was eure Augen sahen. Aber ihr habt euch entwickelt, und nun habt ihr an das geglaubt, was eure Intelligenz entdeckte. Warum solltet ihr nicht das glauben und erkennen, was jenseits eures materiellen Universums ist, wenn euer Geist einmal in jenes Gebiet unendlichen Wissens eindringt?

Ihr wisst noch nicht, wie vieles die Menschheit der Zukunft erkennen wird. Vergleicht das geistige wie auch das materiebezogene Wissen der Menschen früherer Zeiten mit dem Wissen, das ihr heute habt, dann wird euch dies eine Vorstellung von dem geben, wie das menschliche Leben in den kommenden Zeiten sein wird.

72. Jetzt ist die passende Zeit, um euch für ein neues Zeitalter zu erwecken, um euch vorzubereiten und euch alles prophetisch anzukündigen, was ihr noch schauen werdet.

73. Begreift, Volk, dass mein Kommen zum richtigen Zeitpunkt geschah.

Mein Friede sei mit euch!