Unterweisung 288

1. Ich komme zu eurem Herzen herab, weil es mein Heiligtum ist. Mein Wort bereitet euch für das Tagewerk vor, das ihr in Angriff nehmen müsst. Diese Vorbereitung ist geistig und ist im Einklang mit der Mission, die ihr durchführen werdet.

2. In der Ersten Zeit, als das Volk schon bereit war, das Ägypten seiner Gefangenschaft und seiner Prüfungen zu verlassen, um durch die Wüste zum Gelobten Land zu gehen, sah es alles voraus und bereitete es alles vor. Es hatte den Wanderstab, die Sandalen und das Reisebündel bereitgelegt, damit ihm auf der Wanderschaft nichts fehlen würde.

3. In der gleichen Weise müsst ihr jetzt Vorsorge treffen und euch vorbereiten, damit euch bei der Wüstendurchquerung nichts fehlt.

4. Aber vergesst nicht, dass jenes Volk sich nicht nur mit Lebensmitteln für den weiten Weg versorgte, sondern dass es auch daran dachte, zu beten, Buße zu tun, um sich zu läutern und den Vorsatz zu fassen, immer vereint zu bleiben und eine einzige Familie zu bilden. Wenn ihr wissen wollt, warum jenes Volk trotz seiner vielen Prüfungen und Missgeschicke das Gelobte Land zu betreten vermochte, so sage Ich euch, dass es aufgrund seines Glaubens, seines Gebets und seiner Einigkeit geschah.

5. Jene geistige Saat ist unter euch. Warum solltet ihr nicht jenes Beispiel zum Vorbild nehmen, um zum neuen Ziel zu gelangen?

6. Ihr wisst sehr wohl, dass es nicht die Sandwüste ist, die euch erwartet, sondern die Menschheit. Es ist kein Land auf der Erdoberfläche, das ihr suchen werdet, sondern das Vaterland des Geistes, das jenseits des Menschlichen liegt.

7. Wahrlich, Ich sage euch, Israel wird neu erstehen, um wie eine Fackel inmitten der Menschheit zu sein.

8. Ich erwecke euch derzeit, damit ihr erfahrt, dass ihr meine Kinder seid, dass ihr Teil jenes Volkes des Friedens, des Lichts und der Vergeistigung seid.

9. Lasst euer Herz alles fühlen, was die Menschheit bewegt oder peinigt. Betet für den Frieden aller, lasst eure Gedanken im Verstand der anderen aufleuchten. Ich segne im Voraus jene, die ihre Aufgabe erfüllen, ihre Geschwister zu lieben und ihnen zu dienen.

10. Ich will, dass eure Gegenwart dazu dient, Frieden zu stiften, zu trösten, euren Geschwistern zu Segnungen zu verhelfen.

11. Heute seid ihr noch Schüler angesichts meiner Lehre und euch ängstigt der Kampf, wenn ihr seht, wie sich der Schmerz, das Laster, das Elend, der Egoismus ausgebreitet haben ― in jenen Augenblicken, wenn euer Gewissen von euch geistige Erfüllung, Arbeit und Aktivität verlangt, und euer Herz furchtsam fragt: „Was soll ich angesichts eines so großen Chaos tun?“ Warum fürchtet ihr euch und warum zweifelt ihr, Volk? Erkennt, wie euch mein Wort vorbereitet, wie euch das Leben ständig praktische Lektionen erteilt, und auch, wie euch der Kampf und die Prüfungen die unbedingt nötige Widerstandsfähigkeit für das Tagewerk geben, das euch erwartet.

12. Ich sende euch nicht aus, um eine Mission auszuführen, für die ihr nicht genügend befähigt seid. Ich werde euch weiterhin lehren, und wenn ihr stark seid, werde Ich euch sagen: „Nehmt das Kreuz auf euch und folgt meiner Spur.“  Wenn ihr bis dahin nur beten könnt, so betet für eure Geschwister. Wenn ihr Kranke zu heilen versteht, so bringt ihnen Trost. Wenn ihr das Verlangen habt, eure Moral zu bessern, so tut es. Aber tut etwas zum Wohl eures Geistes, das ihm als Vorbereitung für den Zeitpunkt dienen soll, da ihr euch auf den Weg macht und euer Kreuz auf euch nehmt.

13. Heute, da ihr euch noch nicht eurer geistigen Mission widmet, aber doch den Wunsch habt, etwas zum Wohl eurer Nächsten zu tun, rate Ich euch, zu beten, damit ihr die Kraft und die Macht kennenlernt, die das Gebet besitzt. Dieses Licht sollt ihr erlangen, noch bevor euer Kampf beginnt.

14. Wer sich im Gebet inspiriert, ist unbesiegbar in den Prüfungen und vollbringt Wunder vor seinen Geschwistern.

15. Ich will, dass dies Volk, das eingehend von Mir gelehrt worden ist, das vollkommene Gebet auszuüben vermag — jenes, das es in Zwiesprache mit dem Geistigen Reich setzt, damit es später seine Geschwister beten lehrt, ihnen alles erklärt und aufzeigt, was es auf seinem Weg an Erfahrung gewonnen hat.

16. Warum eure Gedankenwelt auf den Erdkreis beschränken, da ihr doch eine Lichtwelt jenseits des Materiellen offensteht? Warum den Geist dem menschlichen Leben unterwerfen, da ihm doch ein unendlicher Raum jenseits eures Blickes und eures Verstandes zur Verfügung steht?

17. Diese Welten des Gedankens und des Geistes sind unberührt, da ihr nicht zu ihnen gelangen wolltet, weil ihr nicht zu beten verstandet.

18. Der Gedanke und Geist, vereinigt im Gebet, schaffen im Menschen eine Kraft, die jeder menschlichen Kraft überlegen ist.

19. Im Gebet wird der Schwache gestärkt, der Feige wird von Mut erfüllt, der Unwissende wird erleuchtet, der Schüchterne wird unbefangen.

20. Wenn der Geist harmonisch mit dem Verstand zusammenzuwirken vermag, um das wahre Gebet zu erreichen, wird er zu einem unsichtbaren Soldaten, der vorübergehend von dem, was sein Wesen betrifft, Abstand nimmt, sich an andere Orte versetzt, sich vom Einfluss der Körpermaterie befreit und sich seinem Kampf widmet, Gutes zu tun, Übel und Gefahren zu bannen, den Bedürftigen einen Funken Licht, einen Tropfen Heilbalsam oder einen Hauch von Frieden zu bringen.

21. Begreift aufgrund all dessen, was Ich euch sage, wie viel ihr inmitten des Chaos, das diese Menschheit ergriffen hat, mit dem Geist und mit dem Verstand zu tun vermögt. Ihr seid in einer Welt gegensätzlicher Gedanken und Ideen, in der die Leidenschaften für den Materialismus toben und die Geistwesen von Finsternis umfangen sind.

22. Nur wer mittels des Gebets gelernt hat, sich gedanklich und geistig in die Regionen des Lichts, die Wohnstätten des Friedens zu erheben, wird die Welt der Kämpfe, in der sich alle menschlichen Leidenschaften widerspiegeln, betreten können, ohne besiegt zu werden, und im Gegenteil etwas Nutzbringendes für jene zurücklassen, die des Lichts des Geistes bedürfen.

23. Bereitet euch vor, geliebte Jünger, und Ich werde euch erlauben, in jene Welt des Schmerzes und des Elends einzudringen. Dorthin soll euer Geist als ein Bote von Mir gelangen und Licht bringen.

24. Da ihr all dies schon auf dieser Welt erkennen und wissen könnt — wozu dann warten, bis man im Geist ist? Wartet nicht, bis die Tage und Zeiten vorüber sind, ohne eurem Geist Fortschritt und Befreiung zu ermöglichen. Tut ihr euren Teil, und Ich werde das Übrige tun.

25. Ich bin Macht, daher kann Ich einen eurer Gedanken, eines eurer Gebete vor euren Geschwistern in etwas Greifbares verwandeln.

26. Um in dieser Weise zu wirken — werdet ihr da etwa nicht wirklich einen Friedensengel in eurem Wesenskern haben? Und was wäre dies Volk, wenn es sich insgesamt mit wahrer Harmonie und Brüderlichkeit auf jenen geistigen Kampf vorbereiten und dafür vereinigen würde? Es wäre ein Heer, das kämpfen würde, um die Rettung der Menschheit zu erreichen.

27. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr bereits im Geist, im Denken und Wollen vereint wärt, würde euer Gebet allein genügen, um die Nationen aufzuhalten, die in der Vorbereitung auf die Stunde leben, in der sie sich aufeinander stürzen wollen. Ihr würdet die Hassgefühle beseitigen, wäret ein Hindernis für all jene bösen Pläne eurer Geschwister, wäret wie ein unsichtbares Schwert, das die Mächtigen besiegt, und wie ein starker Schild, der die Schwachen beschützt. Die Menschheit würde angesichts dieser offensichtlichen Beweise einer höheren Macht einen Augenblick innehalten, um sich zu besinnen, und diese Besinnung würde ihr viele schwere Stöße und Prüfungen ersparen, die sie andernfalls durch die Natur und deren Elemente erhalten wird.

28. Der Baum der Wissenschaft wird beim Wüten des Orkans durchgerüttelt werden und seine Früchte auf die Menschheit fallen lassen. Doch wer hat die Ketten jener Elemente gelöst, wenn nicht der Mensch? Zwar haben die ersten Menschenwesen auch den Schmerz kennengelernt, um zur Wirklichkeit zu erwachen, um zum Licht des Gewissens erweckt zu werden und sich einem Gesetz anzupassen. Aber der entwickelte, bewusste und weiterentwickelte Mensch dieser Zeit — wie kann er es wagen, den Baum des Lebens zu schänden?

29. Das Leben der ersten Menschen war in jenes Gleichnis verpackt, das euch offenbart, wie der Mensch das Paradies der Unschuld, in dem er lebte, verlor, und wie er auf eine Welt der Besinnlichkeit und des Friedens verzichtete für eine Welt des Kampfes, der Arbeit, der Entwicklung und Verdienste. All dies war im Rahmen dessen, was geschehen sollte, im Sinne der Ratschlüsse des Schöpfers. Jene Verschmähung war notwendig, damit der Geist bei der Stimme seines Gewissens, welche göttliches Licht im Innern des Menschen ist, erwachen würde, und dieser seinen Weg begänne, indem er Verdienste erwirbt, von der tiefsten Lebensebene zu der höchsten aufsteigt, die dem Geist vom Schöpfer bestimmt ist.

30. Demnach ist es wahr, dass alles für die Zeit vorhergesehen war, in der der Mensch seinen ersten Schritt in den Kampf um das Leben, die Entwicklung und Erhebung seines Wesens tun würde, damit er vom ersten Moment an, da sich die ersten Bedürfnisse auf seinem Weg bemerkbar machten, eine Welt, eine Natur, ein Leben vor sich (und) in seiner Reichweite haben würde wie eine schöne, belebende und süße Frucht, deren Gehalt ihm jedoch unendlich viele Lektionen an Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit geben würde.

31. Wie viel Schatten und wie viele Früchte hat der Baum des Lebens und der Baum der Wissenschaft dem Menschen gegeben! Warum erscheint dann die Menschheit heute, da sie auf der Welt als eine entwickelte Menschheit existiert, blind und fordert sie selbst die Elemente, die ihr das Leben gegeben haben, heraus und misshandelt sie den Baum, der ihr niemals die Frucht der Weisheit verweigert hat? Ich werde euch sagen, warum: Weil der Mensch aufgehört hat, zu beten, und weil er nicht mehr betet, hat er alles vergessen, was zum Leben des Geistes gehört. Als er sich dann dem Leben auf der Erde verschrieben hatte, ist es sein höchstes Ziel, sein größter Ehrgeiz gewesen, mächtig, reich, gelehrt, absoluter Herr zu sein, und all dies hat ihn ins Verderben gerissen, weil er auf einen vergänglichen Ruhm aus war.

32. Ich will, dass ihr Sehnsüchte habt, dass ihr strebsam seid, dass ihr davon träumt, groß, stark und weise zu sein, aber an ewigen Gütern des Geistes. Denn, um jene Güter zu erlangen, sind alle Tugenden erforderlich, wie die Barmherzigkeit, die Demut, die Vergebung, die Geduld, die Hochherzigkeit, mit einem Wort: die Liebe. Und alle Tugenden erheben, läutern und vervollkommnen den Geist. In dieser kleinen Welt, in dieser vorübergehenden Wohnstätte musste der Mensch — um groß, mächtig, reich oder gelehrt zu sein — egoistisch, falsch, rachsüchtig, grausam, gleichgültig, unmenschlich und hochmütig sein, und all dies musste ihn in einen äußersten Gegensatz zu dem bringen, was Wahrheit, Liebe, Friede, wahre Weisheit und Gerechtigkeit ist.

33. Was wird geschehen, wenn die Menschen sich bewusst werden, dass ihre maßlose Liebe zur Welt und ihre Verehrung für das Irdische sie zu einem leiderfüllten Scheitern gebracht haben? Sie werden versuchen, den verlorenen Weg wiederzufinden, im Verlangen nach jenen Prinzipien und Gesetze, von denen man sich abgekehrt hatte, und in diesem Bestreben werden sie sich Doktrinen schaffen, werden sie sich Vorschriften machen, werden Philosophien, Weltanschauungen und Theorien in Erscheinung treten. All dies wird der Beginn einer neuen und großen Schlacht sein — nun nicht mehr veranlasst durch unlauteres Streben nach irdischer Macht. Keine mörderischen Waffen werden mehr Leben vernichten, Heime zerstören oder menschliches Blut vergießen. Die Schlacht wird anders sein, denn dann werden die großen Religionsgemeinschaften gegen die neuen Lehren und die neuen Religionen ankämpfen.

34. Wer wird in dieser Schlacht siegen? Keine Religion wird aus diesem Streit als Sieger hervorgehen, ebenso wie in diesem mörderischen Krieg, den ihr heute erleidet, kein Volk siegreich bleiben wird.

35. Über dem Krieg zur Erlangung der irdischen Vorherrschaft wird meine Gerechtigkeit walten, und später, bei jener Schlacht zur Durchsetzung irgendeiner Doktrin oder Religion, wird meine Wahrheit obsiegen.

36. Die einzige und höchste Wahrheit wird wie das Licht eines Blitzes in einer Sturmnacht aufleuchten, und jedermann wird diesen göttlichen Lichtblitz an dem Ort, an dem er sich befindet, schauen.

37. Bis dahin werdet ihr, Volk, Zeit haben, auf den Pfaden voranzukommen und euch auf dem Weg eurer Geschwister als Bote, Wegbereiter und Prophet des himmlischen Lichts zu offenbaren.

38. Während die einen die Wege von Hindernissen frei machen, werden andere den geistigen Samen säen, und wieder andere werden kämpfen, damit meine Botschaft bis zu den Grenzen der Erde gelange.

39. Manchmal wird eure Gegenwart und euer Wort die Verwirrung der Menschen vermehren. Aber wenn dieser Same einmal ausgesät ist, wird er früher oder später aufgehen. Denn — da er göttlichen Ursprungs ist — kann er nicht zugrunde gehen wie der Same der Erde, wenn er nicht gepflegt wird.

40. Unter euch soll es keine Erlöser noch Richter geben. Aber dennoch werde Ich durch euch erlösen und richten können. Ihr sollt als Diener eures Vaters, als Jünger unterwegs sein und in die Provinzen gehen.

41. Wenn ihr wirklich demütig und barmherzig seid, werden eure Werke, eure Worte und eure Gedanken trotz ihrer Einfachheit den Geist derer berühren, die auf irgendeiner Weise gegen die Wahrheit verstoßen haben.

42. Ihr werdet auf eurem Weg denen begegnen, die behaupten, Mich zu vertreten, und es nicht mit ihren Werken beweisen. Ihr werdet bei Wissenschaftlern Unfähigkeit entdecken, die für gelehrt gehalten werden. Ihr werdet euch vom Mangel an Gerechtigkeit bei den Richtern überzeugen und von der falschen Größe der Mächtigen. All dies und noch viel mehr werden eure Augen sehen. Aber dennoch sollt ihr niemanden verurteilen, weil dies nicht eure Aufgabe ist.

43. Meine Barmherzigkeit wird euch dort hinführen, damit euer Herz, von den menschlichen Nöten und Schwachheiten ehrlich bewegt, jene Liebe als Heilbalsam verströmt, die Ich in euren Geist gelegt habe.

44. Wenn ihr seht, dass andere eurer Geschwistern den Namen und das Wort Christi lehren, so seht nicht auf sie herab. Denn es steht geschrieben, dass meine Wiederkunft dann geschehen würde, wenn das Wort, das Ich euch in der Zweiten Zeit brachte, sich über die ganze Erde verbreitet haben würde. Und Ich sage euch, dass es noch immer Orte auf der Welt gibt, die jene Botschaft noch nicht erhalten haben. Wie könnte die heutige, zutiefst geistige Lehre jene Völker erreichen, ohne dass sie zuvor den göttlichen Liebessamen empfangen haben, den der Erlöser euch in seinem Wort und seinem Blut gab?

45. Zu allen wird meine Botschaft gelangen, und ihr alle werdet zu Mir kommen. Alles habe Ich für die kommenden Zeiten vorbereitet, und an allen wird sich mein Wille vollziehen, weil Ich der Herr der Geistwesen, der Welten, der Rassen und der Völker bin.

46. Eine Welt von Geistwesen wartet nur auf die Stunde, um dieses Erdental zu bewohnen. Es sind Lichtwesen, die es nicht verschmähen werden, im Schoß der zurückgebliebenen Völker zu inkarnieren, weil ihre Mission gerade die sein wird, jene zu erwecken, die schlafen.

47. Wenn diese großen Legionen von Lichtgeistern die Erde bewohnen, ausgesät und verteilt durch die Weisheit des Vaters, wird man die Annäherung unter den Menschen, den Wunsch nach Verständigung, nach Harmonie und Frieden zu bemerken beginnen. Man wird sehen, wie ein Volk sich mit anderen Völkern vereinigt, als ein Anzeichen für die universelle Vereinigung, zu der alle meine Kinder gelangen müssen.

48. Wer wird meine Pläne ändern können oder Mich bei dem, was Ich vorgesehen habe, scheitern lassen können? Alles innerhalb des Menschlichen hat seine Grenze, weshalb Ich euch sage, dass ihr nun zur Grenze des schlechten Gebrauches gelangt, die ihr von der Gabe der Willensfreiheit gemacht habt.

49. Der rasende Lauf des Menschen hat ihn schnell an diese Ziel gebracht, und er selbst wird sich das Gericht schaffen durch die Frucht seiner eigenen Werke.

50. Wer von denen, die Mich vernommen haben, und der daher die Pläne des Herrn kennt, wird angesichts dessen, was täglich auf der Welt geschieht, in Aufregung oder Verwirrung geraten können? Und wer, der Mich gehört hat, wird gleichgültig, untätig oder stumm bleiben können inmitten einer Welt, die geistige Orientierung benötigt, was dasselbe ist, wie zu sagen: eine höhere Moral?

51. Meine Gerechtigkeit und meine Liebe sind stärker als die Schlechtigkeit der Menschen, weshalb Ich euch sage, dass mein Wille sich bei allen vollziehen wird.

52. Wenn einmal der Friede unter den Menschen eintritt, und die Menschheit wieder den Wert begreift, den das Gebet und das Wachen hat, werdet ihr wissen, dass Ich der Baum des Lebens bin, in dessen Ästen, die bis ins Unendliche ausgebreitet sind, ihr die Arme des Meisters erkennen könnt, die wie an jenem Kreuz ausgebreitet sind, wo Er sein Blut für euch vergoss und damit jene Worte in die Gewissen prägte, die sagen: „Ich bin das Leben, wer zu Mir kommt, wird niemals sterben.“

53. Ihr seid das Saatkorn, aus dem Ich das Neue Volk Israel schaffen werde — das Volk, das der Welt Schatten spenden und ihr Früchte geistigen Lebens bescheren wird.

54. Noch immer seid ihr sehr unbeholfen und furchtsam, euer Glaube ist gering und euer Wissen beschränkt. Der Beweis dafür ist, dass bis heute keine Patriarchen unter euch erstanden sind, deren Tugend, Eifer in meinem Gesetz und Güte einem Volk Leben zu geben vermögen — wie jene gerechten und rechtschaffenen Männer, die Israel in seinen ersten Zeiten Gestalt und Namen gaben. Erinnert euch an Abraham, einem Führer, dem es gelang, aus allen Sippen eine einzige Familie zu machen — an Moses, der mit seinem Glauben, seiner Kraft und seiner Liebe die israelitischen Stämme zu einem einzigen Volk zu vereinen verstand.

55. Die Gabe des Geistigen Gesichts ist unter euch ausgegossen, und dennoch vernehmt ihr die Stimme eurer Propheten kaum, weil sie noch sehr schwach und unsicher ist.

56. Damit Ich in dieser Form zu euch spreche, und um von euch Werke zu erwarten, die als Beispiel für die zukünftigen Generationen zurückbleiben  können, habe Ich euch zuvor den Entwicklungsweg durchlaufen lassen und euch dabei die Mittel zur Verfügung gestellt, um euch entfalten zu können, indem Ich euch ein- um‘s andere Mal zur Erde sandte, um Erfahrung zu sammeln, welche Licht ist, und um euch in den Prüfungen zu läutern, welche geistige Erhebung bedeuten.

57. Glaubt irgendjemand von euch, dass sein gegenwärtiges Dasein das erste ist, das er auf der Erde lebt? Nein, Volk, wenn es so wäre, hätte Ich euch in dieser Dritten Zeit nicht aufgesucht.

58. Euer gegenwärtiges Leben ist ein weiteres der Reisewege zur geistigen Entfaltung, die ihr auf dieser Welt gemacht habt. Ich vergebe euren Zweifel, weil er nicht aus dem Geist, sondern aus der Körpermaterie stammt.

59. Ihr mögt die Ärmsten unter der Menschheit sein, mögt als Ungebildete und Unwissende betrachtet werden können, eure Arbeit mag bis heute nicht von Bedeutung gewesen sein, eure Gottesverehrung mag etwas Unbestimmtes sein. Aber bereits von Mir geistig beurteilt sage Ich euch erneut, dass Ich einen Grund hatte, euch für meine Kundgebung und meine Offenbarungen zu erwählen.

60. Mit dem Meißel meines Wortes forme Ich euren Geist, euer Herz und euren Verstand, wobei Ich euch genügend Wissen gebe, damit euer Vertrauen in euch selbst groß wird, weil ihr wisst, wer ihr seid, von wem ihr abstammt, wozu ihr zur Welt gesandt worden seid und was euer Ziel ist.

61. Ich habe zu euch von Wissen und von Vertrauen gesprochen, damit ihr euch auf das richtige Ziel einstellt, das jenes ist, das euch euer Gewissen aufzeigt. Denn so wenig wie ihr euch für minderwertig halten sollt, indem ihr Demut mit Mangel an Selbstvertrauen verwechselt, ebenso wenig dürft ihr euch niemandem für überlegen halten. Denn Eitelkeit, Hochmut und Stolz sind nicht Lichtgeistern eigen, sondern Geistwesen, die vom Licht geblendet worden sind.

62. Ihr wisst nun also, dass ihr Wanderer seid, und dass euch bei der jetzigen Gelegenheit das Glück zu Teil wurde, meine Botschaft zu empfangen, und die Überträger, die Übermittler und Stimmträger meiner Kundgabe zu sein.

63. Keinerlei Unsicherheit oder Zweifel hinsichtlich eurer geistigen Mission wird über euch kommen können. Alles ist gesagt, alles ist wie ein Pfad voller Klarheit gebahnt. Ihr müsst nur noch im Gebet und in der Ausübung meiner Unterweisung stark werden, damit ihr ganz den Weg betretet, den die Patriarchen, die Führer, die Propheten, die Jünger, die Apostel, die wahren Zeugen Gottes zurückgelegt haben.

64. Von allen Punkten der Erde werde Ich die Kinder dieses spiritualistischen Volkes in Erscheinung treten lassen. Denn Ich wiederhole euch, dass dieses Volk keine Rasse ist noch menschlichen Ursprung hat. Es ist eine geistige Legion, deren Zahl sich ständig erneuert, damit es auf der Welt immer solche gibt, die von Geist zu Geist meine Inspiration empfangen.

65. Physisch werdet ihr nicht entdecken können, welche diesem Volk angehören. Nur an ihrer Vergeistigung und der Entfaltung ihrer Gaben und Fähigkeiten werdet ihr sie erkennen können.

66. Was ist die wesentliche Mission dieses Volkes, dem Sendboten des Herrn? Die Menschheit von jeder Knechtschaft zu befreien, sei es die des Geistes oder die des Denkens; sie an das Gesetz zu erinnern, an die göttlichen Verheißungen; sie in ihren Verirrungen zu ermahnen, sie zum Guten aufzufordern, sie zum Gelobten Land zu führen, welches das Reich der Liebe, der Weisheit und des Friedens ist, wohin alle Wesen, alle Völker und alle Welten kommen werden, um eine einzige Familie zu bilden: die Familie Gottes.

Mein Friede sei mit euch!