Unterweisung 296

1. Ich bin das Licht, das euren Weg erhellt, die Weisheit, die zu eurem Verstandesvermögen gelangt, der Heilbalsam, der eure Leiden lindert.

2. Ich bin der Meister und komme zu euch mit der Absicht, euch in meine Jünger zu verwandeln. Denn wenn ihr meine Jünger seid, werdet ihr gerechte Menschen auf der Erde sein.

3. Wenn ihr wirklich die Finsternis eurer Unwissenheit durchbrechen wollt, so wendet euch an Mich, und Ich werde euch das notwendige Licht geben, damit ihr nicht strauchelt. Wenn ihr wollt, dass euer Glaube groß ist, so kommt herbei, vernehmt Mich und folgt Mir unermüdlich nach.

4. Im Anfang der Zeiten fehlte es der Welt an Liebe. Die ersten Menschen waren weit davon entfernt, jene göttliche Kraft zu fühlen und zu verstehen — jene Essenz des Geistes, Ursprung alles Geschaffenen. Sie glaubten an Gott, aber sie sprachen Ihm nur Macht und Gerechtigkeit zu. Die Menschen glaubten die göttliche Sprache durch die Elemente der Natur zu begreifen; daher dachten sie, wenn sie diese milde und friedvoll sahen, dass der Herr mit den Werken der Menschen einverstanden war; doch wenn die Naturkräfte entfesselt waren, meinten sie, darin den Zorn Gottes zu erkennen, der sich in dieser Form kundgab.

5. Im Herzen der Menschen hatte sich die Vorstellung eines furchtbaren Gottes gebildet, welcher Zorn und das Gefühl der Rache in sich trug. Wenn sie daher glaubten, Gott beleidigt zu haben, boten sie Ihm Brandopfer und Opfergaben an in der Hoffnung, Ihn zu versöhnen. Ich sage euch, dass jene Opfergaben nicht von der Liebe zu Gott inspiriert waren: Es war die Furcht vor der Göttlichen Gerechtigkeit, die Angst vor Strafe, die die ersten Völker dazu trieb, ihrem Herrn Tribute zu entrichten.

6. Den Göttlichen Geist nannten sie einfach Gott, aber niemals Vater oder Meister.

7. Es waren die Patriarchen und ersten Propheten, die dem Menschen begreiflich zu machen begannen, dass Gott zwar Gerechtigkeit war — ja, aber vollkommene Gerechtigkeit; dass Er vor allem Vater war und als Vater alle seine Geschöpfe liebte.

8. Schritt für Schritt wanderte die Menschheit langsam auf dem Weg zu ihrer geistigen Entwicklung und setzte ihre Pilgerreise fort, wechselte von einem Zeitalter in ein anderes und lernte durch die Offenbarungen, die Gott seinen Kindern zu allen Zeiten gab, etwas mehr vom göttlichen Geheimnis kennen.

9. Dennoch erlangte der Mensch keine volle Erkenntnis der göttlichen Liebe; denn er liebte Gott nicht wirklich wie einen Vater, noch vermochte er in seinem Herzen die Liebe zu fühlen, die sein Herr ihm allezeit entgegenbrachte.

10. Es war notwendig, dass die vollkommene Liebe Mensch wurde, dass das Wort inkarnierte und eine für die Menschen berührbare und sichtbare Körpermaterie annahm, damit diese endlich erführen, wie sehr und auf welche Weise Gott sie liebte.

11. Nicht alle erkannten in Jesus die Gegenwart des Vaters. Wie sollten sie ihn auch erkennen, da Jesus demütig, mitfühlend und liebevoll selbst zu denen war, die ihn beleidigten? Sie hielten Gott für stark und stolz gegenüber seinen Feinden, richtend und furchtbar für jene, die Ihn beleidigten.

12. Doch ebenso, wie viele jenes Wort ablehnten, glaubten ihm auch viele — jenem Wort, das bis ins Innerste des Herzens drang. Jene Art, Leiden und unheilbare Krankheiten nur mit einer Liebkosung, einem Blick unendlichen Mitleids, mit einem Wort der Hoffnung zu heilen, jene Unterweisung, die die Verheißung einer neuen Welt, eines Lebens voller Licht und Gerechtigkeit war, konnte aus vielen Herzen nicht mehr ausgelöscht werden, welche verstanden, dass jener göttliche Mensch die Wahrheit des Vaters war, die Göttliche Liebe Dessen, den die Menschen nicht kannten und daher nicht lieben konnten.

13. Der Same jener höchsten Wahrheit war für immer in das Herz der Menschheit gesät. Christus war der Sämann, und Er pflegt noch immer seine Saat. Hernach wird Er seine Frucht einbringen und sich immerdar an ihr erfreuen. Dann wird Er in seinem Wort nicht mehr sagen: „Ich habe Hunger“ oder „Ich habe Durst“, denn endlich werden Ihn seine Kinder lieben, wie Er sie seit Anbeginn geliebt hat.

14. Wer spricht zu euch über Christus, Jünger? Er selbst.

15. Ich bin es, das Wort, das aufs Neue zu euch spricht, Menschheit. Erkennt Mich, zweifelt nicht an meiner Gegenwart wegen der Unscheinbarkeit, in der Ich Mich zeige. Bei Mir kann es keinen Hochmut geben.

16. Erkennt Mich an meinem damaligen Lebensweg auf der Welt, erinnert euch, dass Ich ebenso demütig starb, wie Ich geboren worden war und gelebt hatte.

17. Ich bin in der Menschheit gegenwärtig zu einer Zeit, in der neue Entdeckungen das Leben der Menschen verwandelt haben, und mache meine Gegenwart unter euch mit der gleichen Demut fühlbar, die ihr einstens an Mir kanntet.

18. Das Wort Gottes ist nicht nochmals Mensch geworden, Christus ist nicht erneut in der Armseligkeit eines Stalles geboren — nein; denn es ist nicht mehr nötig, dass ein Körper die Macht Gottes bezeugt. Wenn Menschen meinen, dass dieser Körper hier der auf die Welt gekommene Gott ist, so irren sie. Die Gegenwart Gottes ist geistig, universell, unendlich.

19. Wenn alles, was die Menschen in dieser Zeit errungen haben, in den Grenzen des Gerechten, des Erlaubten und Guten wäre, wäre es nicht nötig gewesen, dass Ich hernieder komme, um erneut zu euch zu sprechen. Aber nicht alle Werke, die Mir diese Menschheit darbietet, sind gut: Es gibt viele Verfehlungen, viele Ungerechtigkeiten, viele Abwege und Übeltaten. Daher war es notwendig, dass meine fürsorgliche Liebe den Menschen erweckte, als er am stärksten in sein Werk vertieft war, um ihn daran zu erinnern, welche Pflichten er vergessen hat und Wem er alles verdankt, was ist und was noch sein wird.

20. Um Mich einer vermaterialisierten Menschheit hörbar zu machen, die Mich nicht von Geist zu Geist vernehmen konnte, musste Ich Mich ihrer Geistesgaben und Fähigkeiten bedienen, um Mich durch das Verstandesvermögen des Menschen kundzutun.

21. Die Erklärung dafür, weshalb Ich „herabkomme“, um Mich euch mitzuteilen, ist diese: Da ihr euch nicht zu erheben vermochtet, um mit eurem Herrn von Geist zu Geist Zwiesprache zu halten, musste Ich eine Stufe tiefer herabsteigen, das heißt vom Geistigen, vom Göttlichen, wohin ihr noch nicht gelangen könnt. Ich musste dann von eurem Verstandesorgan Gebrauch machen, das seinen Platz im Gehirn des Menschen hat, und meine göttliche Inspiration in Menschenworte und materielle Laute übertragen.

22. Der Mensch bedarf einer erweiterten Kenntnis, und Gott ist es, der zum Menschen kommt, um ihm Weisheit anzuvertrauen. Wenn euch das erwählte Mittel für meine kurze Kundgabe durch das Verstandesorgan dieser Sprachrohre nicht würdig erscheint, so sage Ich euch in Wahrheit, dass die Botschaft, die durch sie gegeben wird, sehr groß ist. Ihr hättet es lieber gehabt, dass meine Kundgebung bei den Menschen mit Pomp und Zeremonien geschehen wäre, die Eindruck gemacht hätten, die jedoch in Wirklichkeit, vom Geist aus betrachtet, eitel gewesen wären, weil sie kein wahres Licht enthalten.

23. Ich hätte unter Blitzen und Stürmen kommen können, um meine Macht fühlbar zu machen; doch wie leicht wäre es dann für den Menschen gewesen, zu bekennen, dass die Gegenwart des Herrn gekommen war! Doch meint ihr nicht, dass dann die Furcht in euer Herz zurückgekehrt wäre und auch die Vorstellung von etwas Unbegreiflichem? Glaubt ihr nicht, dass jedes Gefühl der Liebe zum Vater sich nur in Angst vor seiner Gerechtigkeit umgewandelt hätte? Doch ihr sollt wissen, dass Gott, obwohl Er allmächtige Kraft ist, euch nicht durch diese Macht besiegen wird, sich nicht durch sie durchsetzen wird, sondern durch eine andere Macht, und das ist die der Liebe.

24. Es ist der Göttliche Geist, der heute zum Universum spricht. Er ist es, der Licht bringt in all das, was ihr in anderen Zeiten nicht klar erkannt habt. Er ist die Morgenröte eines neuen Tages für alle Menschen, denn Er wird euch von falschen Ängsten befreien, eure Zweifel beseitigen, um euren Geist und euren Verstand frei zu machen.

25. Ich sage euch: Nachdem ihr die Essenz meiner Unterweisungen und die Gerechtigkeit meiner Gesetze kennengelernt habt, werdet ihr auch die Grenzen erkennen, die eure Auffassungen euch auferlegt hatten und euch daran gehindert haben, über eine geringe Erkenntnis der Wahrheit hinauszugelangen.

26. Nicht mehr die Angst oder Furcht vor Strafe wird es sein, die euch davon abhält zu forschen, zu entdecken. Nur wenn ihr wirklich das für euch Unbegreifliche kennenlernen wollt, wird euer Gewissen euch den Weg untersagen; denn ihr sollt wissen, dass dem Menschen nicht die ganze Wahrheit zukommt und dass er von ihr nur den Teil erfassen soll, der ihm entspricht.

27. Volk: Wenn mein Kommen so angekündigt wurde, dass es inmitten von Kriegen, entfesselten Naturgewalten, Seuchen und Chaos sein werde, dann geschah dies nicht, weil Ich euch all dies gebracht hätte; es geschah, weil meine Gegenwart gerade in jener Stunde der Krise für die Menschheit hilfreich sein würde. Hier nun ist die Erfüllung all dessen, was über meine Wiederkunft gesagt wurde. Ich komme zu den Menschen, während eine Welt mit dem Tod ringt und die Erde in ihrem Todesröcheln bebt und sich schüttelt, um einer neuen Menschheit den Weg zu bahnen. Daher ist der Ruf Gottes in der Dritten Zeit ein Ruf der Liebe — einer Liebe, die Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Frieden in sich trägt und dazu inspiriert.

28. Euch, die ihr die Gnade gehabt habt, Mich in dieser Zeit zu vernehmen, muss Ich sagen, dass ihr, um wirklich ein spiritualistischer Jünger zu sein, meine Lehre auf euer Leben anwenden müsst, dass es nicht die Befolgung bestimmter Gebote ist, was euch in Spiritualisten verwandeln wird, und es auch nicht gewisse Riten und Manifestationen sein werden, die euch zur Erfüllung eurer Mission auf Erden bringen.

29. Indem Ich so zu euch spreche, wie nur Ich es tun kann, offenbare Ich euch die beste Art und Weise, Gott gerecht zu werden, und entferne aus eurem Herzen die eingeflößten Ängste vor eurem Vater.

30. Aber Ich befreie euch nicht nur von Irrtümern und Vorurteilen, die euer Leben auf der Welt betreffen, sondern Ich sage euch auch, dass die ewige Verdammnis, wie man sie euch beschrieben hat, nicht existiert, weil der Geist nicht die physische Qual erleiden kann, die der Schmerz im Körper erzeugt. Der Schmerz des Geistes rührt daher, dass er seine Handlungen im Licht des Gewissens erblickt, das ihn alle begangenen Fehler und Unvollkommenheiten in völliger Klarheit erkennen und begreifen lässt.

31. Kommt zu Mir in der vollen Überzeugung, dass ihr auf dem Weg der Wahrheit wandelt, und es soll nicht die Furcht sein, die aus der Unwissenheit stammt, die euch nötigt, auf diesem Weg zu bleiben.

32. Wenn ihr meine Offenbarungen und Kundgebungen dieser und der vergangenen Zeiten untersucht, werdet ihr schließlich begreifen, dass Ich immer in Demut gehüllt gekommen bin. Lasst euch daher nicht vom äußerlich Prächtigen betören, und wenn eure Geschwister, die andere Wege gehen, kommen und euch sagen, dass der Herr nicht inmitten dieser Armut, dieser Niedrigkeit, die ihr zeigt, sein kann, so erinnert sie daran, dass Gott, im Wort manifestiert, in Jesus demütig zur Welt kam, und dass der Mensch dennoch an Ihn glaubte, und dass man trotz der seit seiner Geburt verstrichenen Jahrhunderte aus dem Herzen der Menschen nicht die Demut auszulöschen vermochte, mit der der Erlöser sich der Welt offenbarte.

33. Es gibt bei euch Versammlungsstätten, in denen ihre Gemeinden das Äußerliche, das Prächtige und Augenscheinliche lieben und suchen, um ihre Sinne zu beeindrucken, ohne zu begreifen, dass sie, indem sie nach dem Äußerlichen verlangen, die Wunder vergessen, die die Geistlehre enthält.

34. Unterweisen, korrigieren, offenbaren — dies ist mein Werk unter euch, um euch zur Heimstätte des Lichts zu bringen. Doch bevor ihr zu den Schwellen des Gelobten Landes gelangt, werdet ihr Verdienste an Glauben und an Liebe erbringen müssen.

35. Das Wort Christi keimte einst in seinen Jüngern, und im Volk, das ihnen nachfolgte, wuchs seine Saat heran. Seine Lehre verbreitete sich, und deren Sinngehalt ging über die ganze Welt. So wird sich auch diese heutige Lehre ausbreiten, die von all jenen angenommen werden wird, die fähig sind, sie zu empfinden und zu verstehen.

36. Empfangt, geliebte Jünger, meinen Heilbalsam — nehmt, ihr Zuhörerscharen, meine väterliche Liebkosung und meine Botschaft als Meister entgegen — für euch und für eure Angehörigen.

37. Meine Gegenwart erscheint euch wie ein sanftes Lüftchen, das liebkost. So komme Ich zu eurem Herzen, um ihm Leben zu spenden.

38. Einige ahnen die Nähe meines Kommens, andere sehen Mich mit dem geistigen Blick, und wieder andere wissen durch ihre Feinfühligkeit um die Stunde, in der Ich Mich nahe. Alle sagen in dieser gesegneten Stunde in ihrem Herzen: „Der Meister ist hier“, weil sie gefühlt haben, dass mein Friede sie umgibt.

39. Für den Geist, der durch die unendliche Wüste des Lebens geirrt ist, gibt es keinen wertvolleren Schatz noch eine ersehntere Oase als die des Friedens. Dies ist der Schatz, den Ich euch anbiete, und an dem ihr später eure Geschwister teilhaben lassen sollt.

40. Auch zeige Ich euch die Mittel, über die Menschen den gesegneten Mantel des Friedens zu breiten, und diese Mittel sind der Gedanke, das Gebet, das Wort, die Werke.

41. So, wie Ich euch in diesem Augenblick sehe — vereinigt durch den Frieden, den euch mein Wort gibt, so will Ich euch nach meinem Abschied sehen, in den Tagen des Kampfes, die auf euch zukommen, in denen Ich euch meine Gegenwart in subtiler Weise fühlen lassen werde, in denen ihr Mich in eurem Herzen hören werdet. Denn Ich verspreche euch, dass euch meine Liebkosung, meine Essenz, mein Heilbalsam nicht fehlen wird.

42. Geht mit Standhaftigkeit und Verständnis von einer Lektion zur nächsten, von einem Zeitabschnitt zum nächsten, dann wird euer Übereinklang mit meinem Werk nicht zerbrechen. Eure Folgsamkeit und Willigkeit gegenüber meinen Gesetzen und Aufträgen wird euch einen unaussprechlichen Frieden geben, und ihr werdet niemals Klagen haben, noch wird es Dornen geben, die euch zum Weinen bringen.

43. Wenn ihr meine Jünger sein wollt, so begreift, dass ihr Bringer des Friedens und all der Tugenden sein müsst, die Ich euch auszuüben gelehrt habe.

44. Ich habe euch bisher nicht in die Provinzen gehen lassen, weil Ich sehe, dass ihr Früchte seid, die noch nicht reif sind. Noch immer werde Ich euch den Regen der Liebe, das Licht meiner Weisheit und die Strahlen der Göttlichen Sonne senden müssen, um euch Leben und Mut zu geben. Doch wenn ihr einmal wie Früchte am Baum meiner Unterweisung ausgereift seid, werdet ihr beim Kontakt mit dem Wind herabfallen, der die Äste bewegen wird, die euch trugen.

45. Je mehr sich der Tag nähert, an dem Ich nicht mehr in dieser Form zu euch spreche, desto mehr Größe werdet ihr in meiner Geistlehre entdecken, und unmerklich werdet ihr euch von all jenem entfernen, mit dem ihr sie in vergangenen Zeiten begrenzt habt — ja, denn ihr habt dieses Göttliche Werk auf Personen, Orte und Objekte beschränkt, während es, da es universell und unbegrenzt ist, jenseits des Materiellen und des Menschlichen ist.

46. Jetzt seht ihr mein Werk nicht mehr auf Personen, Orte oder Objekte beschränkt, jetzt seht ihr alles im Göttlichen, im unendlich Hohen, und ihr entdeckt es auch im höchsten Teil eures Wesens.

47. Wie wird mein Werk für euch erstrahlen, wenn euer Geist seinen Weg zu Gott zurückgelegt hat, und ihr von dort aus in der Betrachtung dieses Werkes in Verzückung geratet, und ihr euch am Licht und am Verständnis eures Auffassungsvermögens erfreut?

48. Ihr ahnt etwas von jener großen Wahrheit und jener Seligkeit, die euch erwartet, aber euer Ahnungsvermögen und eure Vorstellungskraft sind zu gering, um die Wirklichkeit zu entdecken.

49. Jede Ebene, jede Stufe, jede Wohnstätte bietet dem Geist ein größeres Licht und eine vollkommenere Seligkeit. Aber der höchste Friede, die vollkommenste Glückseligkeit des Geistes ist jenseits aller vorübergehenden Lebenswelten der Geistwesen.

50. Wie oft werdet ihr meinen, das vollkommene Glück im Schoß Gottes voraus zu fühlen, ohne euch bewusst zu sein, dass dieses Glücksgefühl kaum ein Vorgeschmack der nachfolgenden Welt ist, in die ihr nach diesem Leben überwechseln werdet.

51. Mein Same in dieser Zeit ist am schnellsten bei denen aufgegangen, die mit einem von Theorien und Auslegungen unbelastetem Verstand und Herzen herbeikamen. Sie waren hinsichtlich meines Wortes wie jungfräuliches Land, und ihrer bediente Ich Mich, um der Welt meine Botschaft zu übermitteln.

52. Andere brachten eine mit Falschem vermischte Wahrheit mit, und mein Licht machte sie nach und nach frei von Irrtümern und bestätigte sie gleichzeitig in dem, was sie an Gutem in sich trugen. Nicht alles ist Giftpflanze oder Unkraut im Menschenherzen — manchmal wächst dort eine Weizenpflanze, und sie pflege Ich, damit sie ausreift und ihr Korn sich später vervielfacht.

53. Die einen wie die anderen — sie alle habe Ich in meine Jünger umgewandelt, sie zu einem einzigen Volk vereinigt, das in dem Augenblick, in dem es meine Lehre durch seine Werke bezeugt, bewirkt, dass das Herz der Menschen höher schlägt, wenn sie die Macht dieser Lehre feststellen. Die Ungläubigen, die Verfolger werden sich gegen Mich erheben; der Kampf wird groß sein, und euer Name wird oft auf den Lippen derer sein, die euch in Schriften verurteilen (und) euch als Stoff für Skandale und Verleumdungen verwenden werden.

54. Ich kündige euch diese Prüfungen an, damit ihr nicht überrascht seid, wenn sie eintreten. Aber Ich sage euch auch, dass dies gerade dann sein wird, wenn Ich unter diesem Volk meine Macht, meine Barmherzigkeit und meine Gerechtigkeit offenbare.

55. Alle meine Heerscharen werden sich zum Kampf bereitmachen, alle meine Diener werden meiner Stimme gehorchen und Zeugnis von Mir ablegen.

56. Nicht nur dieses Volk hier wird in der entscheidenden Stunde Zeuge sein: Die Naturgewalten werden wie immer sprechen und die göttliche Gerechtigkeit repräsentieren, die Geistige Welt wird gegenwärtig sein und die Augenbinde der Unwissenheit von dieser materialistischen Menschheit reißen — von jenen Menschen, die behaupten, im Verlangen nach der Ewigkeit auf dem Weg Christi zu wandeln, und die dennoch darauf beharren, ihre Augen, ihre Ohren und ihren Verstand gegenüber jedem Ruf und jeder Manifestation des Geistigen Lebens verschlossen zu halten.

57. Gerade jener Christus, dem sie nachzufolgen und den sie zu verstehen glauben, war es, der die Tür öffnete, die zu anderen Welten und Wohnstätten Zugang gewährt — Jener, der die Verwirrung der Geistwesen beseitigte, die zu leben versuchen, indem sie fremde Körper in Besitz nehmen — Derselbe, der in der letzten Stunde seiner Mission durch Jesus sich in jenen Geistwesen fühlbar machte, die in den Gräbern den Todesschlaf schliefen, indem Er sie zum Licht des Lebens emporsteigen ließ. Doch damit die Menschen diesen Manifestationen Glauben schenken würden, erlaubte Ich, dass jene Wesen sich bei ihren Angehörigen sichtbar machten.

58. Ich öffnete jene Tür, Ich allein konnte es tun, weil Christus mit seiner Liebe das Band ist, das alle Welten vereint.

59. Ihr sollt zu meinen Legionen des Lichts gehören, zu meinen Heerscharen des Friedens, zu denen, die für die Welt beten, und wahrlich, Ich sage euch, die Tränen eurer Augen, die um des Schmerzes der anderen willen vergossen werden, werden sich mit dem Heilbalsam eures Vaters vereinigen, um als Tautropfen auf die betrübten Herzen niederzugehen.

60. Der wahre Heilbalsam, Volk — jener, der alle Krankheiten heilt — entspringt der Liebe.

61. Liebt mit dem Geist, liebt mit dem Herzen und mit dem Verstand, dann werdet ihr genügend Macht haben, um nicht nur die Krankheiten des Körpers zu heilen oder in den kleinen menschlichen Nöten zu trösten, sondern um die geistigen Geheimnisse zu klären, die großen Ängste des Geistes, seine Verstörungen und Gewissensbisse.

62. Jener Heilbalsam löst die großen Prüfungen auf, entzündet das Licht, lindert das Leid, zerschmilzt die Ketten, die unterdrücken.

63. Der von der Wissenschaft aufgegebene Mensch wird beim Kontakt mit diesem Heilbalsam zur Gesundheit und zum Leben zurückkehren; der Geist, der sich abgelöst hat, wird beim Liebeswort des Bruders, der ihn ruft, zurückkehren.

64. Wenn diese Zeit ihren Höhepunkt erreicht hat, werden die Menschen ringsum von geistigen Kräften umgeben sein, es wird nie zuvor gesehene Manifestationen, Ereignisse und Zeichen geben. Die stolzen Wissenschaftler werden sprachlos sein, und es wird Gelegenheiten geben, bei denen sie, von ihrer Armseligkeit überzeugt, aus Unfähigkeit weinen werden.

65. Die Menschen werden ihre Augen Christus zuwenden, und wenn sie dann über ihre Werke nachdenken, werden sie schließlich begreifen, dass Jener, der so viele und so außergewöhnliche Werke in der Zweiten Zeit vollbrachte, derselbe ist wie Der, der jetzt zurückgekehrt und gegenwärtig ist und Zeugnis von seiner Macht gibt.

66. Ich will, dass ihr in ein Leben der Vergeistigung eintretet, dass es Selbstdisziplin und Wachsamkeit gibt, dass es Gebet und Nächstenliebe gibt. So werdet ihr gegenüber jedem geistigen Geschehen feinfühlig werden. Dann wird das, was für viele unsichtbar ist, für euch sichtbar sein können. Nur so werdet ihr fähig sein, den Grund für all das, was geschieht, zu erklären, und wofür die Menschen keine Lösung finden.

67. Ich will, dass die Zubereitung meiner Jünger und ihre Erkenntnis der Mission, die ihnen anvertraut worden ist, so groß ist, dass sie auf ihrem Weg und allein durch ihren Einfluss die Wesen befreien, die unsichtbar, verborgen und unbekannt unter den Menschen sind, und ein der Menschheit unbekanntes Dasein der Verwirrtheit und des Schmerzes führen.

68. Strebt nach eurer Vereinigung, Volk. Wenn ihr dies nicht erreicht — wie könnten dann die Lichtwesen jener höheren Welt sich durch euch widergespiegelt sehen, wenn dies auf diese Weise nötig wäre, um der Menschheit ihre Botschaft zu geben?

69. Ich habe euch gelehrt, für die anderen zu beten und zu bitten, aber Ich vernehme euch auch, wenn ihr für das Eure bittet, Ich nehme dieses Gebet an. Doch Ich sage euch, dass die Zeit, in der Ich euch — weil ihr noch unreif wart — eurer Bitte gemäß gab, vorüber ist. Jetzt will Ich, dass ihr als Jünger wirkt, Mir euren Geist und euer Herz beim Beten darbietet, aber zulasst, dass Ich in ihnen lese und meinen Willen vollziehe.

70. Mein weises Wort, in die Liebe eines höchst geduldigen Meisters gehüllt, hat euch Schritt für Schritt zum Verständnis der Größe gebracht, die der Spiritualismus enthält, und hat euch den weiten geistigen Horizont erblicken lassen, der im Menschlichen beginnt und mit dem Himmlischen verschmilzt.

Mein Friede ist mit euch!