Unterweisung 31

1. Schließt eure materiellen Augen bei dieser Kundgebung und erhebt euren Geist zu eurem Schöpfer, denn euer Geist ist es, mit dem Ich sprechen will.

2. Ich versprach euch, zu euch zurückzukehren, und konnte nicht versäumen, zu dieser Verabredung mit eurem Geiste zu kommen.

3. Habt Frieden, hört Mir aufmerksam zu und erlaubt, dass der Meißel meines Wortes euren Geist allmählich formt.

4. Ihr seid viel gewandert auf der Suche nach einem Orte, der euch Frieden schenken würde, und habt ihn nicht gefunden.

Als ihr zum ersten Mal zu diesen bescheidenen Stätten gekommen seid, mein Wort zu hören, habt ihr euch nicht vorgestellt, dass ihr in ihnen — so ärmlich und unscheinbar, wie sie sind — den Frieden finden würdet, den ihr so sehr ersehntet.

5. Ich werde euch durch die Liebe für Mich gewinnen. Darum gebe Ich euch meine Unterweisung, welche Quelle unerschöpflicher Segnungen ist. Ich werde euch diesen Quell hinterlassen, damit ihr in ihm eure Brüder, die „Reisenden“, die „Wanderer“, mit der gleichen Sorgsamkeit und Nächstenliebe empfangt, mit der Ich euch empfangen habe.

6. Nicht nur vom Brote lebt der Mensch, sondern auch von meinem Wort. Es ist ein Hunger und Durst in euch, der nicht körperlich ist, und um neue Kraft zu gewinnen, sucht ihr das Wasser und das Brot des Geistes. Es war nötig, dass euch der Schmerz heimsuchte, damit ihr die Lehren begreifen konntet, die Ich euch in der „Zweiten Zeit“ gab.

7. Einige fragen Mich betroffen: „Herr, ist die menschliche Liebe etwa unerlaubt und abscheulich vor Dir, und billigst Du nur die geistige Liebe?“ Doch Ich antworte euch: Seid nicht bestürzt. Wohl kommt dem Geiste das Höchste und Reinste der Liebe zu. Aber auch in die Körpermaterie habe Ich ein Herz gelegt, damit es auf Erden liebe, und Ich gab dem Menschen Sinne, damit er durch sie sich an allem erfreue, was ihn umgibt.

8. Ich vertraute den Geistwesen das menschliche Leben an, damit sie die Erde bewohnen würden, und um dann auf ihr ihre Liebe zu Gott auf die Probe zu stellen. Hierfür teilte Ich die menschliche Natur in zwei Teile und gab den einen den stärkeren und den andern den schwächeren Teil: jene Teile waren der Mann und die Frau. Nur vereint können sie stark und glücklich sein; dafür setzte Ich die Ehe ein. Die menschliche Liebe ist von Mir gesegnet, wenn sie durch die Liebe des Geistes erhöht ist.

9. Die nur durch den Körper empfundene Liebe ist den vernunftlosen Wesen eigen, weil sie kein Gewissen besitzen, welches das Leben der vernunftbegabten Wesen erleuchtet. Aus den Vereinigungen voll geistigen Verstehens müssen gute Früchte hervorgehen und Geistwesen des Lichts in ihnen inkarnieren.

10. Es ist an der Zeit, euren Samen zu reinigen, damit ihr eine Familie bildet, die geistig und körperlich stark ist.

11. Versteht Mich, meine Kinder, legt meinen Willen richtig aus, schon nähert sich das Jahr 1950. Erinnert euch, dass es dasjenige ist, das Ich als das Ende dieser Kundgabe angezeigt habe. Ich will euch zu jenem Zeitpunkt zugerüstet finden; denn nur die, die das erreicht haben, werden auf der geistigen Reifestufe, die sie erreicht haben, standhaft bleiben. Diese werden es sein, die ein wahrhaftiges Zeugnis von Mir ablegen.

12. Nur die, die sich vergeistigt haben, werden mein Werk in seiner neuen Form der Kundgabe zu offenbaren vermögen. Doch wie werden sie es anstellen, um die notwendige Inspiration zu erhalten, um meine Gedanken zu empfangen und meine geistigen Botschaften zu übermitteln? — Indem sie wachen und beten.

13. Ich will, dass alle diesen Fortschritt erreichen, dass nicht nur einige wenige soweit kommen, damit euer Zeugnis zum Wohle der Menschheit ist. Bedenkt: Wenn einige von euch auf die eine Weise und andere in anderer Form denken, werdet ihr euren Mitmenschen nur ein Durcheinander bringen.

14. Der Sinngehalt dieses Wortes hat sich seit dem Beginn seiner Kundgebung durch Damiana Oviedo niemals verändert. Doch wo ist das Resultat jener Worte? Was geschah mit ihnen? — Verborgen sind die Niederschriften jener göttlichen Lehrworte, welche die ersten dieser Zeit waren, in denen sich mein Wort so reichlich unter euch ergossen hat.

Diese Unterweisungen müssen ans Licht kommen, damit ihr morgen Zeugnis davon ablegt, wie der Beginn dieser Kundgebung war. So werdet ihr das vollständige Buch meines Wortes in dieser „Dritten Zeit“ besitzen, so werdet ihr das Datum meiner ersten Unterweisung, ihren Inhalt, und den der letzten kennenlernen, die Ich euch im Jahre 1950 geben werde, wenn dieser Zeitabschnitt zu Ende ist.

15. Heute ahnt ihr noch nicht das Chaos, das in der Menschheit herrschen wird, nachdem mein Wort aufgehört hat. Könnt ihr euch den Wirbel vorstellen, den ein solcher Zustand unter den Nationen entfesseln wird? — Es wird Zügellosigkeit in den Geistwesen geben, und ihr müsst vorbereitet sein, um dem entgegenzuwirken. Bedenkt, dass mit jedem Zeitalter eure Verantwortung größer wird, denn mit jedem neuen Zeitabschnitt, oh Volk, hast du immer größere Kenntnis meines Gesetzes.

Euer Erbe ist sehr groß, und es ist unerlässlich, dass ihr es euren Brüdern, die seiner bedürfen, hinterlasst, bevor ihr von dieser Erde scheidet.

16. Macht euer Herz empfindsam, damit ihr mein Wort begreift, denn noch habt ihr es nicht verstanden. Wenn ihr euch nicht vorbereitet — wie wollt ihr da meine Unterweisung empfangen und verstehen, wenn Ich sie euch morgen durch Inspiration anvertraue?

17. Vereinigt euch in der Wahrheit und im Geiste, dann werdet ihr euch nicht mehr entzweien, nicht einmal in den größten Prüfungen. Nur ein Gott, nur ein Wille, und nur ein Wort sind bei euch gewesen. Daher wird in der Zukunft kein andersartiges Gesetz aufkommen können als das, das Ich euch jetzt gegeben habe.

18. Werde nicht schwach, Volk! Denke jeden Augenblick daran, dass Ich dich „stark“ genannt habe. Wenn Ich euren Glauben nicht enttäuscht und euch bewiesen habe, dass der Sinngehalt meines Wortes nicht veränderlich ist — warum solltet dann ihr eure Mitmenschen enttäuschen, indem ihr ihnen ein schlechtes Beispiel gebt? Es ist Zeit, dass ihr allmählich das vorbereitet, was ihr den kommenden Generationen als Erbe hinterlassen werdet.

19. Viele sagen Mir im Innern ihres Herzens: „Meister, siehst Du etwa, dass wir im Begriff sind, untreu zu werden? Ist dies möglich?“ — Doch Ich antworte das gleiche, was Ich meinen Aposteln in der „Zweiten Zeit“ sagte: „Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet.“ Denn wenn ihr auch heute nur Schüler seid, die danach trachten, sich in meine Jünger zu verwandeln, so wird eure Beharrlichkeit euch eine edle Sühne erreichen lassen. Ich werde Mich nicht entfernen, bis Ich euch Ende 1950 meine letzte Unterweisung gegeben habe.

20. Fühlt meine Liebe nahe bei euch, vertraut Mir eure Sorgen an, besprecht euch mit Mir in Frieden, und wahrlich, Ich sage euch, danach werdet ihr euch gestärkt fühlen. Warum kommt ihr furchtsam zu Mir? Glaubt ihr etwa, dass Ich euch bei euren Brüdern verrate?

21. Ich höre, dass ihr Mir im Innersten eures Herzens sagt: „Meister, wie sollten wir von Dir empfangen werden, da wir durch unsere Sünden so befleckt sind, und Du die Vollkommenheit selbst bist?“

22. Ich antworte euch, Menschenkinder: Glaubt ihr, dass Ich nicht wusste, dass ihr befleckt seid, als Ich kam, um euch aufzusuchen? — Alles wusste Ich, nichts ist Mir unbekannt. Daher habe Ich Mich euch genähert, um euch meine Lehre der Liebe zu übergeben, die euch aus jedem Fallstrick errettet und euch hilft, euch von jeder Sünde zu reinigen.

23. Warum fühlen sich die Armen, die Parias der Welt, als die meiner Liebe Unwürdigsten? Etwa, weil sie gehört haben, dass Ich ein König bin? — Wie langsam seid ihr im Begreifen der göttlichen Lehren! Habt ihr nicht begriffen, dass Ich in der „Zweiten Zeit“ Mensch wurde, um euch die größte Demutslehre zu geben? Erinnert euch, dass Ich in Jesus unter den Armen geboren wurde und unter ihnen lebte, dass Ich mit ihnen auf den Wegen wanderte, dass Ich ihre Wohnungen aufsuchte und Mich an ihren Tisch setzte, dass ich ihre kranken Körper heilte, ihre Kinder liebkoste, mit allen litt und weinte.

24. Seht, hier ist der gleiche Herr, aber heute kommt er im Geiste. Dieser König hat nicht Krone, Purpurmantel noch Zepter. Einfach lebe Ich in der Vollkommenheit und regiere mit Liebe.

25. Wozu sollte Ich Mich in prächtigen Palästen, unter Pomp und Zeremonien kundgeben, wenn dies nichts für Mich ist? Wahrlich, Ich sage euch: Die, welche Mich unter Luxus und äußerlichem Glanze wähnen, haben eine irrige Auffassung von dem, was meine Göttlichkeit ist.

26. Es wird manchen geben, der sich darüber wundert, dass Ich als Christus Mir nun Göttlichkeit zuerkannt habe, und er mag sagen: „Wie kommt es, dass Du, der einst sagte, dass Er nur gekommen sei, den Willen seines Vaters zu erfüllen, jetzt zu uns sprichst, als ob du der Vater Selbst wärest?“ — Doch Ich antworte euch: Begreift, dass Christus als Gottheit sprach, da er „Das Wort“ Gottes ist, und dass heute von neuem „Das Wort“ im Geiste zu euch spricht. Darum sage Ich euch, dass der Vater, Das Wort und der Heilige Geist ein einziger Gott ist.

27. Ihr seid aus Materie gemacht, in die Ich einen Geist gelegt habe, und diesen habe Ich mit einem Gewissen ausgestattet. Sagt ihr etwa deshalb, dass drei Personen in jedem Menschen wohnen?

28. Diese drei Kräfte bilden ein einziges Wesen, auch wenn jedes seiner Teile sich auf verschiedene Weise äußert.

29. Wenn im Menschenwesen vollkommene Harmonie unter den drei Naturen besteht, aus denen es gebildet ist, hat es Ähnlichkeit mit der Harmonie, die in Gott besteht, denn es gibt in ihm dann nur einen Willen, nämlich den, den Gipfel seiner geistigen Vollkommenheit zu erreichen.

30. Volk, schon seit langem lehre Ich dich für deinen Kampf. Doch nur jene bleiben bei Mir, die sich von ehrgeizigen, materiellen Zielen freigemacht haben und ihren Lebenssinn allein im Kennenlernen geistiger Lehren gesehen haben. Auch unter denen, die schon ins Jenseits abgeschieden sind, gibt es viele, die Mir von ihrer Entwicklungsstufe aus zuhören.

Wie viele der „Ersten“ waren nicht fähig, auszuharren und Mir treu zu sein! Sie wollten nicht auf das Fruchttragen der ersten Samen warten. Sie wurden schwankend in ihrem Glauben, zweifelten, ahnten nicht das Große, das sich noch auf die „Letzten“ ergießen sollte. Doch wenn sie zurückkehren, von dem Jauchzen und Jubeln dieses Volkes angezogen, werden sie den letzten Platz einnehmen müssen.

31. Dies soll jenen zur Lehre dienen, die heute, obwohl sie die Vervielfältigung des Saatkorns sehen, noch immer am Gedeihen dieser Lehre zweifeln.

32. Entmaterialisiert euch, bringt von heute an eure Verehrung Gottes in äußerst schlichte Formen, wodurch ihr euch für die Kommunikation von Geist zu Geist, die ihr mit eurem Herrn haben werdet, vorbereitet und tauglich macht. Heute muss Ich zu euch noch durch Vermittlung dieser Körper sprechen, damit ihr in eurem Glauben bestärkt werdet und fühlt, dass Ich euch im Innersten eures Herzens nahe bin.

33. Erfülle (deine Aufgabe), Volk, dann werde Ich euch (meine Verheißungen) erfüllen. Legt Zeugnis von Mir ab, dann werde Ich es von euch tun. Macht euch frei von jeder Selbstsucht, wenn ihr in Wahrheit zu meinen Arbeitern gehören wollt, die mein Wort unter den Menschen bekanntmachen sollen. Hört auf, euch nur um euch zu sorgen, und beginnt, euch um eure Mitmenschen zu kümmern. Ich will, dass ihr die höchste Wonne entdeckt, die man erreicht, wenn man fremden Schmerz lindert.

34. Bringt euren Mitmenschen in meinem Worte des Trostes, des Lichtes und der Liebe den Balsam, den Ich euch anvertraut habe.

35. Eines Tages werdet ihr begreifen lernen, dass die Weisheit des Geistes der Wissenschaft des Verstandes überlegen ist; denn die Intelligenz des Menschen entdeckt nur das, was sein Geist ihm offenbart. Ich gebe euch diesen Hinweis, weil viele von euch sagen werden: „Wie soll ich die Kranken heilen, wenn Ich die Heilwissenschaft nicht kenne?“

36. Erbarmt euch eurer Mitmenschen, habt Glauben, versteht zu beten und macht euch mit diesen Verdiensten meiner Gnade würdig. Wahrlich, Ich sage euch, dann werdet ihr erleben, wie es möglich ist, Wunder zu tun.

37. Wenn es trotz meiner Unterweisung jemanden gibt, der zweifelt, dass dies Wort vom Vater ausgeht, soll er meine Arbeiter, dies Volk, das Mir nachfolgt, fragen, und er wird Tausende von Zeugnissen bekommen, die ihm von wirklichen Wundern berichten, welche die Wissenschaftler, die sie erführen, in Erstaunen setzen würden.

38. Hört gut zu: Wenn Ich aufgehört habe, euch mein Wort zu geben, soll dies Volk Sämann meines geistigen Saatkorns sein. Doch Ich frage euch: Was wird euer Entschluss hinsichtlich der Anweisungen sein, die ihr von Mir erhalten habt? Werdet ihr bereit sein, meine Inspirationen getreulich weiterzugeben? — Versprecht Mir nichts von dem, was ihr in jenen Tagen tun wollt, hört lieber weiterhin dieser Lehre zu und vertieft euch in sie. Heute seid ihr um den Meister vereint, vom „Morgen“ wisst ihr nicht, wie viele von euch Mir den Rücken kehren werden, indem sie meinen Geboten nicht gehorchen.

39. Lasst die Jahre nicht ungenutzt an euch vorübergehen, sorgt an jedem Tag dafür, auf dem geistigen Wege einen weiteren Schritt nach vorn zu tun. Wandert mit festem Schritt, niemand gehe mit Eile, nur um sich den andern voraus zu fühlen, denn sein Straucheln wäre sehr schmerzhaft.

40. Ich will, dass ihr stark werdet durch euer Denken, durch die Intuition, durch die Vergeistigung eurer Werke, damit ihr in eurem Leben nicht den geringsten Schmerz verursacht und euch bereitmacht, alle Leiden, die sich auf eurem Wege zeigen, zu lindern.

41. Ich habe dir viele Unterweisungen gegeben, oh Volk, einige davon sind tiefschürfender als andere. Ich spreche zu allen meinen Kindern — zu denen, die vorangehen, und zu den „Letzten“. Dies ist nötig, weil immer neue Schüler im Verlangen nach diesem Worte eintreffen, und wie Ich bei euch tat, werde Ich damit beginnen, ihnen die einfachsten Unterweisungen zu geben.

42. Ich frage die „Letzten“: Meint ihr, dass ihr keinen geistigen Auftrag habt? Fühlt ihr euch nicht verantwortlich für die Menschheit? Wenn ihr so denkt, befindet ihr euch in einem Irrtum, denn eure Gaben und eure Aufträge sind ebenso groß wie die, die ihr jene innehaben seht, derer Ich Mich bediene, um euch meine Unterweisung zu geben. Sie dachten dasselbe wie ihr, als sie Mich zum ersten Male hörten, und schaut sie jetzt an: Wie hatten sie sich geirrt!

43. Bleibt auf diesem Wege, denn bald werdet ihr alles verstehen, was ihr besitzt, und was für eine Mission es ist, die ihr auf Erden erfüllen sollt.

44. Begreift, dass Ich, euer Gott, keinen Anfang gehabt habe noch ein Ende haben werde. Ich bin ewig und offenbare euch in dieser Zeit viele der Geheimnisse des Geistigen Lebens. Diese Kenntnis wird euch dazu bringen, das Gesetz in Liebe und Treue gegenüber eurer Bestimmung zu erfüllen.

45. Die Zeit ist gekommen, in der Ich euch neue Lehren offenbare, und dies erscheint euch so, als ob der Vater nach einer langen Abwesenheit zu seinen Kindern zurückkehren würde.

46. Ich gab euch die Gabe der Willensfreiheit, denn euer Geist wurde an den Anfang eines langen Weges gestellt, an dessen Ende sich das Ziel ihrer Läuterung und Vollendung befindet. Um dies Glück zu erreichen, müsst ihr durch die Verdienste der Liebe, des Glaubens und der Standhaftigkeit hingelangen.

47. Wie schön ist die Gabe der Willensfreiheit, und wie schlecht hat der Mensch sie angewendet. Doch nach dieser langen Erfahrung wird der Geist sich erheben, sich gegenüber den Leidenschaften der Welt durchsetzen und jene gesegnete Freiheit nur gebrauchen, um seinen Vater zu verherrlichen.

48. Die Blüten entsprießen den Pflanzen und bieten Mir ihren Duft. Dies ist ihre Bestimmung, der sie sich nicht entziehen könnten, weil ihnen der Geist fehlt und somit die Gabe der Freiheit. Die Vögel bieten Mir ihren Gesang dar, doch könnten sie nichts anderes tun, denn dafür wurden sie geschaffen, und sie besitzen keinen freien Willen.

49. Wie groß wird euer Verdienst sein an dem Tage, an dem auch ihr wie die Blumen oder wie die Vögel seid, obwohl euch das Herz aufgrund der Willensfreiheit euch mit seinen Leidenschaften vom Wege der Erfüllung eurer Aufgaben abbringen möchte. Dies wird die Zeit des Geistes sein, denn er wird den Platz einnehmen, der ihm zukommt, und es wird auch die Zeit des Körpers sein, wenn er seine untergeordnete Stellung eingesteht und beide sich durch das Gewissen führen lassen. Die Harmonie, die dann im Menschen besteht, wird die gleiche sein wie die, welche in allem Geschaffenen vorhanden ist. Meine Gegenwart wird nicht nur erkannt, sondern sogar gefühlt werden von den Menschen.

50. Die Zeit naht, in der die Menschen Mir den wahren Tribut darbringen, in der sie aufhören, den Weihrauch zu verbrennen, den sie Mir seit den ersten Tagen dargebracht haben — ein Weihrauch, der nicht immer von reinen Werken zu Mir spricht, sondern oft von menschlicher Bosheit durchdrungen war. Der Tribut, der den Weihrauch ersetzen wird, wird eure Liebe sein, die zu Mir gelangen wird.

51. Ihr wisst, dass ihr „Mir zum Bilde und Gleichnis“ geschaffen wurdet; doch wenn ihr es sagt, denkt ihr an eure menschliche Gestalt. Ich sage euch, nicht dort ist mein Ebenbild, sondern in eurem Geist, welcher — um Mir ähnlich zu werden — sich vervollkommnen muss, indem er die Tugenden ausübt.

52. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, bin die Gerechtigkeit und das Gute, und dies alles entstammt der Göttlichen Liebe. Versteht ihr nun, wie ihr sein müsstet, damit ihr „Mir zum Bilde und Gleichnis“ wäret?

53. Der Grund für eure Erschaffung war die Liebe, die Göttliche Sehnsucht, meine Macht mit jemandem zu teilen; und der Grund dafür, dass ich euch mit Willensfreiheit ausgestattet habe, war gleichfalls die Liebe. Ich wollte Mich von meinen Kindern geliebt fühlen — nicht durch Gesetz bedingt, sondern aus einem spontanen Gefühl heraus, das frei aus ihrem Geist hervorbrechen würde.

54. Die Menschen, fortgerissen von der Gewalt ihrer Leidenschaften, sind so sehr in ihren Sünden gesunken, dass sie jede Hoffnung auf Erlösung aufgegeben haben. Doch es gibt niemanden, der nicht heil werden kann. Denn der Geist — wenn er sich überzeugt hat, dass die menschlichen Stürme nicht aufhören werden, solange er nicht auf die Stimme des Gewissens hört — wird sich erheben und mein Gesetz erfüllen, bis er zum Ziele seiner Bestimmung gelangt, das nicht auf der Erde ist, sondern in der Ewigkeit.

55. Jene, die glauben, dass das Dasein sinnlos ist, und die dabei an die Nutzlosigkeit des Kampfes und des Schmerzes denken, wissen nicht, dass das Leben der Meister ist, der formt, und der Schmerz der Meißel, der vervollkommnet. Denkt nicht, dass Ich den Schmerz schuf, um ihn euch in einem Kelche zu reichen, denkt nicht, dass Ich euch zum Fallen veranlasst habe. Der Mensch wurde von sich aus ungehorsam, und darum muss er sich auch durch seine eigene Anstrengung wiederaufrichten. Auch sollt ihr nicht meinen, dass nur der Schmerz euch vervollkommnet; nein, auch durch Liebestätigkeit werdet ihr zu Mir gelangen, denn Ich bin Liebe.

56. So Ich euch auf einen langen und schwierigen Weg stellte — bedenkt, dass Ich euch auf ihm begleite, euch weiterhin lehre und euch helfe bei eurem Kreuze. Und um euch Beweise zu geben, dass Ich euch beistehe, bin Ich soweit gegangen, Mensch zu werden, um sichtbar und berührbar zu sein. Aber ihr seid töricht in euren Urteilen, ihr zweifelt, wenn ihr Mich vermenschlicht seht, und sagt, dass es nicht möglich ist, dass eure Augen Gott sehen können. Doch wenn Ich euch sage, dass Ich Geist bin, dann sagt ihr: „Wie ist es möglich, das zu erkennen, was man nicht sieht, und daran zu glauben?“

57. Ihr habt eine Stufe der Entwicklung erreicht, auf der ihr Mich in meinem Göttlichen Wesen verstehen und als Geist empfinden könnt. Die Entwicklung und Reinkarnation des Geistes haben euch allmählich darauf vorbereitet, meine neuen Unterweisungen zu empfangen.

58. Wenn das Dunkel, das die Menschheit eingehüllt hat, sich verflüchtigt, und es in den Geistwesen hell wird, werden sie die Gegenwart eines neuen Zeitalters fühlen, weil Elias zu den Menschen zurückgekehrt ist. Doch da diese ihn nicht zu sehen vermochten, war es notwendig, dass sich sein Geist durch das menschliche Verstandesorgan kundgab, und er sich vor den Sehern in jenem Sinnbild des Propheten Elias zeigte: über den Wolken in seinem feurigen Wagen.

59. Elias ist in dieser Zeit als Wegbereiter gekommen, um mein Kommen vorzubereiten. Er ist als Prophet gekommen, um euch das neue Zeitalter mit seinen Kämpfen und seinen Prüfungen, aber auch mit der Weisheit seiner Offenbarungen anzukündigen. Er kommt mit seinem Lichtgefährt, um euch einzuladen, es zu besteigen, um euch über die Wolken emporzutragen und euch zur Geistigen Heimat zu bringen, wo der Friede regiert. Vertraut ihm als dem Guten Hirten, folgt ihm geistig, wie das Volk in der „Ersten Zeit“ Moses nachfolgte. Betet, damit er euch bei der Erfüllung eures Auftrags hilft, und wenn ihr ihm nacheifern wollt, so tut es.

60. Bevor Elias durch den feurigen Wagen hinweggenommen und zu den Himmelshöhen getragen wurde, bat Elisa ihn, seine Prophetengabe und seinen Geist auf ihn zu übertragen, damit er so sei, wie Elias auf Erden gewesen war; und Elias ließ ihm zum Beweise dafür, dass er seinem Jünger dessen Wünsche erfüllte, seinen Mantel zurück. Doch der Geist Elias‘ und seine Prophetengabe waren in Elisa als ein offensichtliches Zeichen für die geistige Verbindung mit den Menschen und für die Reinkarnation des Geistes.

61. In jedem Zeitalter und bei jeder göttlichen Offenbarung erscheint Elias bei den Menschen.

62. Noch war der Messias nicht zur Erde gekommen, nicht mehr lange, so würde er als Mensch geboren werden, und schon war der Geist des Propheten in Johannes inkarniert, welcher später der Täufer genannt wurde, um die Nähe des Himmelreiches anzukündigen, welches die Gegenwart des „Wortes“ unter den Menschen sein würde.

63. Als Ich Mich später auf dem Berge Tabor verklärte, um Mich vor einigen meiner Jünger im Geiste zu zeigen, kam Elias mit Mose, um seinen Platz neben seinem Herrn einzunehmen. Auf diese Weise gab er zu verstehen, dass ihm in der Zukunft eine Zeit anvertraut sei, in der er der Menschheit seine Gegenwart fühlbar machen müsste, um den schlafenden Geist der Menschen zum leuchtenden und vollkommenen Leben zu erwecken.

64. Jetzt ist die Elias anvertraute Zeit, damit er die Menschheit erwecke. Er ist der Wegbereiter, der von Volk zu Volk, von Nation zu Nation, von Mensch zu Mensch gehen wird, um zu ihnen zu sprechen, wie es seinerzeit Johannes an den Ufern des Jordans tat, als er zu den Menschenmengen sprach und ihnen sagte, dass sie sich vorbereiten sollen, weil das Reich Gottes schon nahe sei. Jetzt wird er ihnen mit seiner geistigen Stimme sagen, dass sie sich innerlich sammeln sollen, weil die Gegenwart des Herrn als Heiliger Geist bei den Menschen ist.

65. Wenn Elias die Menschheit vorbereitet und die Wege des Herrn geebnet hat, wird er zum Vater zurückkehren.

66. Wenn dies geschieht, so bittet ihn nicht darum, dass er euch seinen Mantel zurücklässt, wie er ihn Elisa zurückließ; denn er hat sich geistig kundgetan, die Zeiten haben sich geändert, und ihr sollt die Sinnbilder vergessen. Doch wird er euch als ein Geschenk der Liebe und als ein Zeugnis dafür, dass er unter euch war, die Prophetengabe hinterlassen.

67. Bereitet euch vor, Jünger, lernt von Mir, damit Ich euch unter die Menschen sende, um meine Kundgebung als Heiliger Geist bekannt zu machen und ihnen wie Johannes zu sagen: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist den Menschen nahe gekommen.“

Mein Friede sei mit euch!