1. Angesichts der sanften Güte meines Wortes kommt tiefe Reue über den Geist, der sich vom Wege der Entwicklung entfernt hat. Die liebevolle Milde meiner Worte bringt den Menschen zum Weinen, weil er annimmt, dass seine Sünden nicht vergeben zu werden verdienen.
2. Ich tröste den, der aufrichtig bereut, vergebe seine Verfehlungen und helfe ihm, das verursachte Böse wiedergutzumachen. Wisset, dass der, der nicht bereut, nicht zu Mir gelangt, denn nur aus der Reue kann die Erneuerung, die Besserung und die Reinigung hervorgehen. Auch sollt ihr wissen, dass nur die geläuterten Geistwesen in meine Gegenwart gelangen können. Doch wie konntet ihr wahrhaft Reue fühlen, wenn ihr nicht die Größe eurer Vergehen kanntet? Ich musste zu den Menschen kommen, um ihnen begreiflich zu machen, was es vor der Göttlichen Gerechtigkeit bedeutet: einem Mitmenschen das Leben nehmen, den Glauben zerstören, einen Geist betrügen, ein Herz verraten, die Unschuld entweihen, eine Schande verursachen, einem Mitmenschen das wegnehmen, was sein ist; zu lügen, zu demütigen, und so viele Unvollkommenheiten, die von euch unbeachtet gelassen wurden, weil ihr euch an all das gewöhnt hattet. Doch es kam mein Wort der Liebe, und in seinem Sinngehalt fandet ihr die Gegenwart einer vollkommenen Gerechtigkeit, die euch durch euer Gewissen jedes eurer bösen Werke erkennen ließ, eure Gedanken prüfen ließ und euch an eure geistige Erfüllung erinnerte, die ihr bereits vergessen hattet.
3. Erst da habt ihr die Größe eurer Verfehlungen, die Tragweite eurer Irrtümer eingesehen, die euch vorher bedeutungslos erschienen, und erst da habt ihr die Heftigkeit vieler Leiden und Schmerzen, die ihr verursacht hattet, richtig bewertet. Daraufhin empfandet ihr Scham über euch selbst, fühltet euch in all eurer Nacktheit und mit all euren Schandflecken von Mir betrachtet. Deshalb habt ihr euch beim Hören meines Wortes voll Zartgefühl, Frieden und Reinheit für einen Augenblick meiner Liebe nicht wert gefühlt. Doch sogleich hörtet ihr, dass gerade ihr es wart, die Ich suchte; und euer Herz, das als Beweis dafür, dass ihr bereutet, dass ihr euch läutern und Mir dienen solltet, sich in seinen Tränen wusch, begann den Weg seiner geistigen Entwicklung.
4. Es ist unmöglich, dass eines meiner Kinder Mich vergisst, da es in seinem Geiste das Gewissen mit sich trägt, welches das Licht meines Geistes ist, durch das es Mich früher oder später erkennen muss.
5. Für die einen ist es leicht, in den Sinn meines Wortes einzudringen und dort das Licht zu finden; doch für andere ist mein Wort ein Rätsel.
6. Ich sage euch, dass nicht alle in dieser Zeit die Geistigkeit meiner Botschaft verstehen können. Diejenigen, die es nicht vermögen, werden neue Zeiten abwarten müssen, damit ihr Geist seine Augen dem Lichte meiner Offenbarungen öffnet.
7. Niemals bin Ich zu den Menschen in Geheimnisse gehüllt gekommen. Wenn Ich zu euch in bildlichem Sinne gesprochen habe, um euch das Göttliche zu offenbaren oder das Ewige in irgendeiner materiellen Form darzustellen, so geschah es, damit ihr Mich versteht. Aber wenn die Menschen dabei stehenbleiben, Figuren, Gegenstände oder Symbole zu verehren, statt nach dem Sinngehalt jener Belehrungen zu suchen, so ist es natürlich, dass sie Jahrhunderte hindurch einen Stillstand erleiden und in allem Geheimnisse sehen.
8. Seit den Zeiten des Aufenthaltes Israels in Ägypten, in denen mein Blut durch das eines Lammes verkörpert wurde, hat es Menschen gegeben, die nur von Überlieferungen und Riten leben, ohne zu begreifen, dass jenes Opfer ein Abbild des Blutes war, das Christus vergießen sollte, um euch das Geistige Leben zu geben. Andere, die sich von meinem Körper zu nähren glauben, essen materielle Brote, ohne begreifen zu wollen, dass — als Ich meinen Jüngern bei dem Abendmahle das Brot gab — es geschah, um ihnen begreiflich zu machen, dass der, der den Sinngehalt meines Wortes wie Nahrung zu sich nimmt, sich von Mir nährt.
9. Wie wenige sind derer, die in Wahrheit meine göttlichen Lehren zu begreifen vermögen, und diese wenigen sind jene, die sie mit dem Geiste auslegen. Bedenkt jedoch, dass Ich euch die göttliche Offenbarung nicht auf einmal übergeben habe, sondern dass Ich sie euch nach und nach bei jeder meiner Unterweisungen erläutere.
10. Wenn ihr gelegentlich in Verwirrung geraten seid und über eine irrtümliche Auslegung andere gehäuft habt, ist es nur natürlich, dass ihr heute die geistige Lehre der „Dritten Zeit“ nicht klar versteht und sie auch nicht richtig auslegt.
11. Es ist notwendig, dass ihr eure Götzen zu stürzen, eure alten Irrtümer zu zerstören und eure Gedanken zu ordnen beginnt, damit ihr euch bewusst werdet, dass der Vater von den frühesten Zeiten an immer vom Geiste zu euch gesprochen hat, und wenn Er auch häufig materielle Bilder gebraucht hat, um euch zu lehren, Er immer auf das Geistige Leben Bezug genommen hat.
12. Erwacht aus eurem Schlummer, Menschen, lasst euren Geist mein Wort erforschen. Denn wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr eine meiner Unterweisungen gut studiert und sie versteht, werdet ihr zum geistigen Kern meiner Offenbarungen vorgedrungen sein.
13. Erinnert euch an die Unterweisung, in der Ich euch sagte: „Bittet, bittet, auf dass euch gegeben werde.“ Heute sage Ich euch: Lernet zu bitten.
14. Wenn Ich euch jetzt sage, dass ihr Bitten lernen müsst, dann geschieht es, weil euer Bitten früher unvollständig und selbstsüchtig war; ihr dachtet nur daran, für euch oder eure Angehörigen zu bitten. Mein Unterricht von heute sagt euch, dass ihr lernen müsst, den Kummer anderer mitzufühlen. Erlebt und empfindet die Schmerzen und Leiden eurer Nächsten, die Missgeschicke, die eure Brüder peinigen. Ihr müsst jenen begreifen lernen, der im Verborgenen eine Wunde trägt, und die Leiden jener fühlen lernen, die ihr, weil sie ferne sind, nicht sehen könnt. Unter den letzteren müsst ihr an die denken, die in andern Völkern und Nationen zuhause sind, jene, die sich in andern Welten oder im Jenseits aufhalten. Fürchtet euch nicht, wenn ihr eines Tages euch selbst vergesst und nur noch an die andern denkt, denn ihr werdet nichts einbüßen. Wisset: Wer für die andern betet, tut es für sich selbst.
15. Wie viel Freude bereitet ihr meinem Geiste, wenn Ich sehe, dass ihr eure Gedanken auf der Suche nach eurem Vater emporrichtet. Ich lasse euch meine Gegenwart fühlen und überflute euch mit Frieden.
Sucht Mich, sprecht mit Mir, macht euch nichts daraus, dass eure Gedanken zu unbeholfen sind, um eure Bitte auszudrücken; Ich werde sie zu verstehen wissen. Sprecht zu Mir mit dem Vertrauen, mit dem man mit seinem Vater spricht. Vertraut Mir eure Klagen an, wie ihr es bei eurem besten Freunde tun würdet. Fragt Mich, was ihr nicht wisst, alles, was euch unbekannt ist, und Ich werde zu euch mit dem Worte des Meisters sprechen. Aber betet, damit ihr in jenem gesegneten Augenblick, in welchem euer Geist sich zu Mir erhebt, das Licht, die Kraft, den Segen und den Frieden empfanget, den euch euer Vater gewährt.
16. Viele Offenbarungen mittels des Gebetes halte Ich noch in der Zukunft für den Geist bereit. Vervollkommnet euch bei dieser Kundgabe, und ihr werdet fähig werden, in euren Bitten Vollkommenheit zu erreichen, das heißt, ihr werdet lernen, zu bitten.
17. Wenn euer Geist sich im Geistigen Tale einfindet, um von seinem Aufenthalt und seinen Werken auf Erden Rechenschaft abzulegen, so wird das, wonach Ich euch am meisten frage, all das sein, was ihr zugunsten eurer Mitmenschen erbeten und getan habt. Dann werdet ihr euch meiner Worte an diesem Tage erinnern.
18. Das Ende eines Zeitalters und der Beginn eines neuen hat diese Krise und dieses Chaos, das ihr erleidet, veranlasst. Es ist das gleiche, was einem Schwerkranken widerfährt, wenn die Genesung naht: es hat mehr den Anschein, dass der Tod gekommen ist.
19. Je größer diese Krise in der Menschheit ist, desto größer wird hernach ihre Gesundheit sein. Wahrlich, Ich sage euch, so wird es sein, und Ich habe es euch schon seit Jahrtausenden angekündigt. Jetzt müsst ihr euch zurüsten, euch im Glauben stärken und euch zum Kampfe bereitmachen.
20. Euch, die ihr dies Wort häufig hört, sage Ich: Wachet und betet, denn für alle kommt eine Zeit großer Drangsal, eine Zeit, in der den Menschen weder all ihre Macht, ihr Gold, noch ihre Gelehrsamkeit nützen werden, um die Schwere der Göttlichen Gerechtigkeit abzuschwächen. In jenen Tagen werdet ihr Zeugen von Geschehnissen sein, welche den Stolzen und den Sich-Groß-Dünkenden widersinnig und unlogisch erscheinen werden; denn es wird der Fall eintreten, dass die Gelehrten sich an die wenden werden, die sie für unwissend gehalten haben, dass die Reichen und Mächtigen die Bedürftigen aufsuchen werden, weil bei ihnen mehr Verständnis und Gleichmut gegenüber den Prüfungen vorhanden sein wird, mehr Nächstenliebe und mehr geistige Reichtümer.
21. Einige sagen Mir in ihrem Herzen: „Meister, ich musste nicht erst auf diese Zeiten des Schmerzes, die Du ankündigst, warten, denn mein ganzes Leben bestand aus leidvollen Prüfungen“. Darauf sage Ich euch: Selig seid ihr, die ihr euch im Leiden gestählt habt; denn wenn diese Tage kommen, werdet ihr nicht mehr weinen und stattdessen denen Mut und Trost spenden können, die solche Bedrängnis nicht kannten.
22. Wahrlich, Ich sage euch: Wenn die Mehrheit der Menschen heute den Kelch des Leidens trinkt, so deshalb, weil der Soldat nur im Kampfe gestählt wird, und Ich sage euch, dass der Endkampf, die große Schlacht, näherrückt. Verschließt eure Augen und eure Ohren in jenen Augenblicken nicht vor dem Schmerz eurer Brüder und versucht auch nicht, euch vor dem Tode zu verstecken. Denn wahrlich, Ich sage euch, wo die Menschen mit geringem oder fehlendem Glauben das Ende sehen, dort wird der Anfang sein; wo sie den Tod zu sehen glauben, wird das Leben sein. Denn Ich werde gegenwärtig sein, um euch mit meiner Liebe zu decken und euch zu helfen, in jene Welt einzugehen, die ihr wiederherstellen sollt.
23. Ich mache euch im voraus auf alles aufmerksam, damit euch nichts überrascht. Sucht ihr nach den Mitteln, um die andern zu warnen und sie zur Vorbereitung, zum Gebet, zur Besserung und zum Wachen zu ermahnen.
24. Erinnert euch daran, dass Ich Das Wort des Vaters bin, dass die göttliche Essenz, die ihr in diesem Worte empfangt, Licht von diesem Schöpfergeiste ist, dass Ich in jedem von euch einen Teil meines Geistes gelassen habe. Doch wenn ihr die Armut seht, welche die Schar umgibt, die Mir jetzt zuhört, und die Bescheidenheit des Raumes, in dem ihr euch versammelt, fragt ihr Mich im Stillen: „Meister, warum erwähltest Du Dir für deine Kundgebung in dieser Zeit nicht einen jener großen Tempel oder eine der großen Kirchen, wo Dir reiche Altäre und feierliche Zeremonien hätten dargeboten werden können, die Deiner würdig sind?“
25. Ich antworte jenen Herzen, die so über ihren Meister denken: Nicht die Menschen waren es, die Mich zu dieser Armut hergebracht haben. Ich selbst habe Mir für meine Kundgebung die bescheidene Wohnung in dem armen Vorort eurer Stadt ausgesucht, um euch damit begreiflich zu machen, dass es nicht der materielle Tribut oder die äußerlichen Opfergaben sind, die Ich bei euch suche, sondern im Gegenteil: Ich bin gerade darum zurückgekehrt, um noch einmal Demut zu predigen, damit ihr in ihr Vergeistigung findet.
26. Ich verschmähe alles, was menschliche Eitelkeit und menschlicher Prunk ist, denn zu meinem Geiste gelangt nur, was geistig ist, was edel und hochherzig ist, das Reine und Ewige. Erinnert euch, dass Ich der Frau aus Samaria sagte: „Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“. Sucht Mich im Unendlichen, im Reinen, und dort werdet ihr Mich finden.
27. Von den materiellen Opfergaben, welche die Menschheit Mir darbringt, nehme Ich nur die gute Absicht entgegen, wenn diese in Wahrheit gut ist; denn nicht immer kommt in einer Gabe eine hochherzige und edle Absicht zum Ausdruck. Wie oft bieten Mir die Menschen ihr Opfer an, um ihre Übeltaten zu verdecken oder um dafür etwas von Mir zu verlangen. Darum sage Ich euch, dass der Friede des Geistes nicht käuflich ist, dass eure dunklen Flecken nicht durch materiellen Reichtum abgewaschen werden, auch wenn ihr Mir den größten Schatz anbieten könntet.
28. Reue, Schmerz darüber, dass man Mich beleidigt hat, Erneuerung, Besserung, Wiedergutmachung der begangenen Verfehlungen, dies alles mit der Demut, die Ich euch gelehrt habe, ja, dann bringen Mir die Menschen die wahren Opfer des Herzens, des Geistes und der Gedanken dar, die eurem Vater unendlich wohlgefälliger sind als der Weihrauch, die Blumen und die Kerzen.
29. Warum Mir das anbieten, was Ich für euch geschaffen habe? Warum schenkt ihr Mir Blumen, wenn sie nicht euer Werk sind? Wenn ihr Mir dagegen Werke der Liebe, der Barmherzigkeit, der Vergebung, der Gerechtigkeit, der Hilfe für euren Nächsten darbringt, so wird dieser Tribut gewiss geistig sein und sich zum Vater erheben wie eine Liebkosung, wie ein Kuss, den die Kinder ihrem Herrn von der Erde aus zusenden.
30. Meine Kundgebung durch den menschlichen Verstand ist schlicht und einfach, wie auch die Form, in der Ich Mich ausdrücke. Dennoch lässt sie euch erzittern, und ihr begreift eine Vergangenheit, die euer Geist bereits kennt, und sie lässt euch die Ereignisse, die der Zukunft angehören, klar sehen. Deshalb bleibt ihr hingerissen, solange ihr Mir zuhört, denn niemand weiß in den Herzen zu lesen wie dieser Meister.
31. Aus verschiedenen Landstrichen kommt ihr herbei, um euch in den wohltätigen Schatten des breitausladenden Baumes zu flüchten, der alle Wanderer einlädt, sich unter seinem Laubwerk zu erfrischen. Doch Ich sage euch, dass die Zeit schon nahe ist, in der Menschen ferner Länder zu dieser Nation kommen.
32. Die Intuition und das Ahnungsvermögen wird es sein, was jene zu euch hinführen wird; sie werden auf der Suche nach eurem Zeugnis und eurem Frieden herbeikommen. Vielen von ihnen wird ein Wort von denen, die Ich euch lehre, genügen, um sich als wahre Apostel des Spiritualismus an die Erfüllung ihrer Aufgabe zu machen.
33. Wehe diesem Volke, wenn es nicht vorbereitet sein sollte, den Fremden mit liebevollem Herzen zu empfangen, denn von seinen Städten würde kein Stein auf dem andern bleiben, wie es mit Jerusalem geschah!
34. Seid ihr euch nicht bewusst geworden, dass eure Reinigung dazu dient, euch würdig zu machen, meine Unterweisungen zu empfangen, die ihr denen mitteilen sollt, die an eure Türen klopfen? Habt ihr euch nicht eingeprägt, dass Ich will, dass in dieser Zeit der Unwetter, der Kriege und Leidenschaften ihr das Rettungsboot sein sollt, das unbekümmert zwischen den Wogen der Bosheit kreuzt und eure Mitmenschen rettet?
35. Selig, wer sich zubereitet, denn er wird Mich von Geist zu Geiste hören.
36. Betet für eure Brüder in dieser Nation, in der ihr lebt, damit sie in den Prüfungen geduldig sind und ihre Reinigung erlangen. Eine große geistige Bestimmung hat dies Volk auf die Erde mitgebracht, und um sie zu erfüllen, ist es unerlässlich, dass es lauter ist, vorbereitet und wachsam.
37. Begreift, dass ihr nicht Unnützes mit den Unterweisungen meiner Lehre vermischen dürft. Ihr müsst sie mit der gleichen Reinheit bekanntmachen, mit der ihr sie von Mir empfangen habt. Verbreitet meine Unterweisung durch euer Vorbild und Zeugnis über Landstriche, Dörfer und Provinzen, und sorgt dafür, dass sich an ihr auch eure Mitmenschen stärken. Dies Volk muss sich vervielfältigen, sich zubereiten und vergeistigt leben, denn mit seinen Werken soll es der Verteidiger dieser Wahrheit werden.
38. Erwirb dir Verdienste, o Volk, und erreiche, dass durch diese Verdienste jene diese Gnade erlangen, die euch morgen in ihrem Heim aufnehmen, oder die ihr in dem euren aufzunehmen habt.
39. Lehrt sie, zu ergründen und zu begreifen, dass Ich heute im Geiste gekommen bin, um Mich durch ungeschickte und sündige Körper kundzutun. Niemand darf in diesem menschlichen Körper Gott sehen! Sie sollen das Wort hören, denn in ihm ist die göttliche Essenz, jene, die aus meinem Geiste hervorgeht. Dies Wort ist „Das Wort“, und „Das Wort“ bin Ich, Der, welcher aus der Unendlichkeit zu euch spricht.
40. „Das Wort“ ist Liebe und ist Weisheit, die sich im Worte offenbart. Hört diese Stimme, ihr Scharen, und werdet nicht gleichgültig, denn ihr befindet euch im Heiligtume meiner Göttlichkeit. Ihr müsst euch erneuern. Wenn ihr euren Verstand nicht läutert, werdet ihr meine Unterweisung nicht verstehen können.
41. Selig sind, die sich Mühe geben, mein Gesetz zu erfüllen, denn in ihnen wird bald das Licht der Weisheit erstrahlen.
42. Gesegnet sei, wer für die Vervollkommnung seines Geistes kämpft, denn er hat sich vom höchsten Ideal inspirieren lassen, das ein Kind Gottes erreichen kann.
43. Ich poliere eure Herzen, denn aus ihnen werde Ich Wasser des Lebens hervorbrechen lassen für die Dürstenden.
44. Wenn die Stunde der Erfüllung eurer Aufgabe gekommen ist, so handelt nicht nach eurem Willen und hütet euch, meinem Worte oder meinem Werke eure unvollkommenen Vorstellungen hinzuzufügen. Denn ihr würdet in Entweihung und Verfälschung verfallen und eure guten Werke aus dem Buche des Wahren Lebens streichen.
45. Ihr sollt euch mit meiner Wahrheit wappnen und in die Wohnungen gehen. Ihr sollt mein Wort hören lassen, dann wird sich der Friede einstellen.
46. Manchmal werdet ihr als Sendboten oder Arbeiter der Trinitarisch-Marianischen Geistlehre anerkannt werden. Dagegen wird es vorkommen, dass ihr auf die Straße geworfen, verleumdet oder als Betrüger angeklagt werdet. Doch fürchtet euch nicht; denn wenn sie euch verurteilen, so wird auch zu ihnen der Augenblick ihres Gerichtes kommen, und wenn sie die Augen nicht für die Wahrheit zu öffnen vermochten, als ihr mit ihnen gesprochen habt, so werden sie, wenn sie einst unter meinem Gerichte stehen, sich an eure Worte erinnern und das Licht erkennen.
47. Wenn der Geist irgendeines großen Sünders sich von diesem materiellen Leben löst, um in das Geistige Tal einzugehen, ist er erstaunt, festzustellen, dass die Hölle, wie er sie sich vorstellte, nicht existiert, und dass das Feuer, von dem man ihm in vergangenen Zeiten erzählte, nichts anderes als die geistige Auswirkung seiner Werke ist, wenn er dem unerbittlichen Richter gegenübersteht, welcher sein Gewissen ist.
48. Dieses ewige Gericht, diese Helligkeit, die inmitten der Finsternis anbricht, die jenen Sünder umgibt, brennt stärker als das heißeste Feuer, das ihr euch vorstellen könnt. Doch es ist keine Marter, die im voraus als eine Strafe für den, der Mich verletzt hat, vorbereitet wurde — nein, diese Qual entspringt der Erkenntnis der begangenen Verfehlungen, dem Leid, Den verletzt zu haben, der ihm das Dasein schenkte, einen schlechten Gebrauch von der Zeit und allen Gütern gemacht zu haben, die er von seinem Herrn empfing.
49. Glaubt ihr, dass Ich den strafen sollte, der Mich durch seine Sünden verletzte, auch wenn Ich weiß, dass die Sünde denjenigen mehr verletzt, der sie begeht? Seht ihr nicht, dass der Sünder selbst es ist, der sich Böses antut, und dass Ich mit seiner Bestrafung nicht das Unglück vermehren will, das er sich bereitet hat? Ich lasse nur zu, dass er sich selbst erblickt, dass er die unerbittliche Stimme seines Gewissens hört, dass er sich selbst befragt und sich selbst antwortet, dass er das geistige Gedächtnis zurückgewinnt, das er durch die Materie verloren hatte, und er sich an seinen Ursprung, seine Bestimmung und seine Gelöbnisse erinnert; und dort, in diesem Gericht, muss er die Wirkung des „Feuers“ erfahren, das sein Böses ausmerzt, das ihn von neuem wie das Gold im Schmelztiegel schmilzt, um von ihm das Schädliche, das Unnütze und alles, was nicht geistig ist, zu entfernen.
50. Wenn ein Geist innehält, um die Stimme und das Urteil seines Gewissens zu vernehmen — wahrlich, Ich sage euch, in dieser Stunde befindet er sich in meiner Gegenwart.
51. Dieser Augenblick der Ruhe, des Stillewerdens und der Klarheit kommt nicht zu allen Geistwesen zur gleichen Zeit. Manche treten schnell in jene Prüfung ihrer selbst ein, und damit ersparen sie sich viele Leiden. Denn sobald sie zur Wirklichkeit erwachen und ihre Irrtümer erkennen, machen sie sich bereit und gehen daran, ihre bösen Werke bis zum letzten zu sühnen.
Andere, die verblendet sind — sei es durch das Laster, durch irgendeinen Groll, oder weil sie ein Leben der Sünden geführt haben — brauchen lange, bis sie aus ihrer Verblendung herausfinden.
Wieder andere, die unzufrieden sind, weil sie glauben, dass sie zu früh von der Erde weggerafft wurden, als ihnen noch alles zulächelte, fluchen und lästern, womit sie die Möglichkeit verzögern, sich aus ihrer Verstörtheit zu befreien; und wie diese gibt es eine große Zahl von Fällen, die nur meine Weisheit kennt.
52. Auch gibt es keine Orte, die extra zur Sühne für die begangenen Verfehlungen meiner Kinder von Mir geschaffen wurden. Ich sage euch, es gibt keine Welt, in die Ich nicht meine Wunder und Segnungen gelegt habe.
53. Sagt ihr nicht, dass diese Welt, in der ihr lebt, ein Tal der Tränen ist, das heißt, ein Tal der Sühne ist? — Doch wer machte sie zu einem Tal der Tränen, Gott oder die Menschen? — Ich gestaltete sie zu einem Abbild des himmlischen Paradieses, indem Ich sie mit Wundern und Annehmlichkeiten übersäte, wobei Ich selbst an das Kleinste und Unbedeutendste dachte, um euch glücklich zu machen. Und dennoch, innerhalb einer so für das Wohlergehen und den Fortschritt, für das Ergötzen und die geistige Höherentwicklung der Menschheit geschaffenen Welt leiden, weinen, verzweifeln die Menschen und richten sich zugrunde.
54. Doch Ich sage euch noch einmal, dass Ich diese Welt nicht den Menschen zum Schmerze geschaffen habe; die Welten sind das, was ihre Bewohner aus ihnen machen. Erkennt, wie sehr der Mensch die Wahrheit durch seine schlechten Auslegungen entstellt hat, wie ganz anders er das Sinnbild gedeutet hat, mit dem ihm das Geistige Leben offenbart worden ist.
55. Weder Dunkelheit, noch Feuer, noch Ketten gibt es in dem unermesslich großen Geistigen Tale.
56. Gewissensbisse und Qualen, die vom Mangel an Wissen herrühren — Leiden, weil die Vergeistigung fehlt, um sich jenes Lebens zu erfreuen, dieses und noch mehr ist in der Sühne der Geistwesen vorhanden, die befleckt oder ohne Vorbereitung zu den Schwellen des Geistigen Lebens kommen.
Erkennt, dass Ich die Sünde, die Unvollkommenheiten oder die Verderbtheit der Menschen nicht als Kränkung auffassen kann, die dem Vater zugefügt wird, weil Ich weiß, dass die Menschen sich das Böse selbst zufügen.
57. Auch die Erde ist nicht befleckt; sie ist so gut und so rein, wie sie einstens aus den Händen des Vaters hervorging. Darum werde Ich nicht von euch verlangen, ihr ihre Reinheit zurückzugeben, da sie nicht von ihrer Bestimmung abgewichen ist, Mutter, Herberge und Heim für die Menschen zu sein. Von den Menschen dagegen werde Ich fordern, dass sie bereuen, sich erneuern, ihren Geist und ihren Körper reinigen, mit einem Wort: dass sie zu ihrer urprünglichen Reinheit zurückkehren und darüber hinaus in ihrem Geist das Licht aufweisen, das sie durch die Entwicklung, den Kampf und die Ausübung der Tugend gewonnen haben.
58. Haltet ein bei dieser Seite, Jünger, setzt die Lehre dieses Buches nicht fort, ohne sie zuvor eurem Verstande eingeprägt und lange über sie nachgedacht zu haben. Wahrlich, Ich sage euch, sie wird euch in diesem Leben dienlich sein und euch den Weg erleichtern in jenem, das euch erwartet.
59. Ich habe euch den Unterricht über die Zeiten und Zeitalter hinweg in Teilstücken gegeben. Heute hat es für euch den Anschein, dass das, was Ich euch derzeit lehre, das letzte ist, weil ihr euch mit eurem Verstande keine größere Vollkommenheit in einer geistigen Lehre vorstellen könnt. Dennoch — mein letztes Wort ist dieses nicht, ebensowenig ist diese durch ein menschliches Verstandesorgan gegebene Kundgabe der letzte Unterricht. Und damit ihr nicht länger daran denkt, sage Ich euch jetzt, dass ihr niemals mein letztes Wort, meine letzte Unterweisung erhalten werdet. Da Ich „Das Ewige Wort“ bin, ist es natürlich, dass Ich ewig zu euch spreche und euch ewig erleuchte. Denn Ich habe weder Anfang noch Ende.
Mein Friede sei mit euch!