Unterweisung 5

1. Dies ist ein Augenblick der Freude für den Göttlichen Geiste, weil sich das Volk Israel vor der Arche des Neuen Bundes versammelt hat.

2. Ich bin von neuem gekommen, euch meine Spur zu hinterlassen, und ihr seid derselben gefolgt. Ich habe euch genährt und euch geschmückt mit meiner Gnade.

3. Dies ist ein Tag, den Elias vorbereitet und sehnlichst erhofft hat; der Augenblick ist gekommen, in dem sein Geiste sich freut. Rein zeigt Elias seine Schafe, weil er sie zuvor im Quell der Gnade baden ließ, welcher die Reue, die Erneuerung und die Erhebung ist. Die Zahl derer, die Mir der Hirte heute vorweist, ist klein, es ist kaum der Anfang in der Bildung meines Volkes; doch Ich möchte, dass die Ersten vereinigt sind, damit sie den Letzten ein gutes Beispiel geben.

4. Ich will nicht, dass ihr zu Mir mit gesenktem Haupt und von Scham erfüllt kommt wie der verlorene Sohn. Ich will, dass ihr das Haus eures Vaters als euer eigenes Heim betrachtet.

5. Die Glocke läutet, die Stunde ist gekommen, die Menschenmengen nähern sich. Die schlafenden Schafe werden erwachen, weil sich Elias naht, um den Geiste der Kinder, der Jünglinge und Erwachsenen vorzubereiten, das Licht meines Wortes zu empfangen, und sie für die Verbindung mit meinem Geiste zuzurüsten.

6. Die Menschenmengen haben auf mein Rufen gehört und kommen herbei im Verlangen nach meinem Wort, was für sie wie das Erreichen des Gelobten Landes ist. Begierig darauf, meine Stimme zu hören, die Friede und Trost ist, kommen sie, weil Heimsuchungen, Ängste und Schmerzen ihren Weg leidvoll machen. Es sind die, welche statt einer Opfergabe Bittgesuche bringen. Einige stellen Mir ihre Krankheiten vor Augen, andere ihre Arbeitslosigkeit, und wieder andere Armut und Tränen. Sie alle werde Ich zusätzlich beschenken und sie begreifen lassen, dass der Geiste vor dem Körper kommt. Heute sind sie noch meine Kindlein, doch infolge dieser Wohltaten werden sie Mir folgen, bis sie sich zuletzt in meine Jünger verwandeln.

7. Ich gebe euch meine Kraft, damit ihr nicht durch die Versuchungen besiegt werdet, die euch auf diesem Weg sehr auflauern werden. Ich will, dass unter euch die Liebe, die Hilfsbereitschaft und die Eintracht herrschen. Es ist mein Wille, dass die Menschheit in dieser Zeit des Sechsten Siegels Mich mit ihrem Geiste sucht.

8. Ich will euch zu Mir erheben. Wenn Ich dafür in der Zweiten Zeit Mensch wurde und mein Leben für euch gab, so werde Ich euch jetzt, da Ich Mich durch das menschliche Verstandesorgan mitteile, meine göttliche Essenz geben. Doch Ich werde euch bei eurer Pflichterfüllung nicht schlafen lassen, während Ich das Kreuz auf dem Rücken trage. Ich werde euch darin unterweisen, den Teil auf euren Schultern zu tragen, der jedem einzelnen zukommt. Der Weg wird von euch erkannt werden, er ist mit Spuren von Blut und Aufopferung markiert. Wenn ihr einen mit Blumen besäten Weg voller Vergnügungen begehrt, so wird euch dieser nicht auf den Gipfel des Berges führen, wo eure Lebensreise ihre Krönung finden soll.

9. Ich habe euch das „Marianische Volk“ genannt, weil ihr die Göttliche Mutter zu lieben und anzuerkennen versteht und zu ihr kommt wie das Kind, das nach Zärtlichkeit verlangt, oder wie der Sünder, der Fürsprache sucht.

10. Die Gegenwart Marias in der Welt ist ein Beweis meiner Liebe zu den Menschen. Ihre Reinheit ist ein himmlisches Wunder, das euch offenbart wurde. Von Mir kam sie herab auf die Erde, um Frau zu werden, und damit in ihrem Schoß der göttliche Same keimen konnte, der Körper von Jesus, durch welchen das Wort sprechen würde. In der heutigen Zeit offenbart sie sich von neuem.

11. Wie eine himmlische Arche wird die Liebe Marias für euch sein. Um sie werdet ihr euch versammeln, wie sich die Kinder um ihre Mutter scharen. Hört auf ihr liebliches Wort und lasst sie eure Herzen nicht verhärtet vorfinden; geht in euch und fühlt Reue, damit ihr Licht in euch eindringt und ihr ihre Zärtlichkeit empfindet. Wenn ihr so vorbereitet seid, dann gelobt vor eurem Gott, vor Maria und vor Elias, dass ihr einen einzigen Körper und einen einzigen Willen bilden werdet; gelobt bei der Arche des Neuen Bundes, dass ihr unermüdlich darum ringen werdet, aus euren Herzen die Selbstsucht, den Hass und den Fanatismus auszureißen. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euer Versprechen erfüllt, wird die Läuterungszeit, die ihr im Schmerz erlebt, vorübergehen.

12. Mein Volk, wenn selbst die Felsen das Gericht meines Wortes fühlen, wie solltet dann ihr es nicht fühlen? Wenn schon durch meine Stimme die Erde erbebt und die Gewässer in Bewegung geraten, wie sollte da euer Geiste nicht erschüttert werden, wo er doch das höchste Geschöpf der Schöpfung ist?

13. Der Meister wird unermüdlich kommen, um zu lehren und euch mit den schönsten Unterweisungen seine Güte mitzuteilen.

14. Versucht den Sinn zu erkennen, welcher der Arche des Neuen Bundes innewohnt, denn die Zeit des Kampfes rückt näher. Wenn Jesus vom Kreuz herab sprach: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, und euch um eurer Unwissenheit willen vergeben wurde, so ist heute mein Wille, dass ihr mein Licht betrachtet, damit ihr nicht länger gegen das Gesetz verstoßt.

15. Die Zeit ist nahe, in der jene, die ihr Ausländer nennt, auf der Suche nach meinem Worte herbeikommen, und in der die neuen Generationen mit größerer Vergeistigung heranwachsen. Bald werdet ihr unter euch Menschen von verschiedenen Hautfarben und Sprachen sehen, die Mir mit Liebe zuhören und sich in meine Jünger verwandeln werden; denn mein Wort wird bis ans Ende der Erde Widerhall finden müssen. Wenn sie dann unterrichtet worden sind, werden sie in ihre Heimatländer zurückkehren und diese Botschaft mitnehmen.

16. Jünger, die ihr verzückt meinem Wort lauscht, weil es eurem Geiste gelang, sich zu erheben: Dort wo ihr Geistig eingetreten seid, ist das Heiligtum, der Tempel des Heiligen Geistes. Ihr habt euch in Demut bereitet, ihr betrachtet euch als Geschwister, ihr liebt euch in meiner Göttlichkeit und habt diese Gnade erlangt.

17. Seid Apostel dieser Sache, um für die Wiederherstellung all dessen zu arbeiten, was Ich errichtet habe und ihr entweiht habt. Seid nicht schwach, denn jeder, der das göttliche Zeichen aufweist, wird unbesiegbar sein. Wenn ihr diese Gnade für immer behalten wollt, so verirrt euch nicht auf die Wege des Morastes. Dringt nicht mehr in die dunklen Wälder ein, weil der Göttliche Hirte euch sonst klagend wie verirrte Schafe antreffen wird.

18. Arbeitet alle bei der Errichtung dieses Heiligtums mit, denn kein Verdienst wird vor Mir unerkannt bleiben. Mein Wort wird euch lehren, euer Gewissen euch führen, und eure Intuition euch sagen, in welchem Augenblick und an welchem Ort ihr meinem Wort Ausdruck verleihen und Nächstenliebe ausüben müsst.

19. Sucht die Felder auf, um zu säen, und bereitet sie vor, indem ihr die Felsblöcke entfernt. Macht die unfruchtbaren Felder fruchtbar, denn Ich erwarte von eurer Arbeit große Früchte. So wird Freude sein sowohl in dem, der gibt, als auch in dem, der empfängt. Ich nenne euch meine Soldaten und segne euch.

20. Die Posaune, die der Engel des Sechsten Siegels hält, hat sich hören lassen, und euer Gelöbnis, das ihr Geistig vor Mir abgelegt habt, bleibt im Buch des Lebens niedergeschrieben.

21. Arbeitet, denn der Lohn erwartet euch, wenn ihr euer Werk vollendet habt.

22. Ihr seid die Arbeiter, die in den Drei Zeiten meinen Samen empfangen haben. Doch ihr seid auch jene, die in Lethargie verfallen sind, als sie ihre Felder vom Weizen vergoldet sahen, und die zulassen, dass der Wurm die Wurzel der Pflanzen annagt und dadurch deren Früchte taub macht.

23. Erinnert euch eures Zwistes in den Ersten Zeiten, eurer Untreue, eurer Stürze. Das ist es, warum Ich euch in dieser Zeit zerstreut und geschwächt antreffe. Erinnert euch, dass Ich euch angekündigt habe, wiederzukommen, um euch von neuem zu versammeln; und seht, da bin Ich. Als Meister bin Ich nicht gekommen, eure Flecken oder eure Beleidigung anzusehen. Ich bin gekommen, euch zu vergeben, euch zu salben und euch nochmals meine Weisheit zu schenken.

24. Dies ist das neue Bündnis, das ihr mit meiner Göttlichkeit schließt. Diese Offenbarung ist die Arche des Neuen Bundes. Wenn ihr euren Weg gehen wollt, ohne jemals wieder abzuirren, so geht hin und tröstet die Traurigen, salbt den Kranken, rettet den Verlorenen, führt den Blinden und gebt Nahrung dem, der nach Gerechtigkeit, Verständnis und Frieden hungert. Macht den an Körper oder Geiste Kranken den Weg frei, lasst sie zu Mir kommen, und Ich werde ihnen den Heilbalsam schenken; aber Ich werde ihnen nicht sagen, dass ihre Ungerechtigkeit die Ursache ihres Schmerzes ist.

25. Wenn Ich zur Hütte des Armen gekommen bin, werde Ich auch zum Wohnsitz des Mächtigen kommen. Wahrlich, Ich sage euch, in beiden habe Ich die brudermörderische Feindschaft angetroffen, und auf diesen Feldern werde Ich den Samen des Friedens säen.

26. Ich gebe euch diese Unterweisung, die Gesetz und Gerechtigkeit umfasst, damit ihr in der Nachfolge eures Meisters den Frieden dort hinbringt, wo die Feindschaft ist, und die Nächstenliebe, wo die Selbstsucht regiert. Seid im Leben eurer Geschwister wie Sterne, die ihren Weg erhellen.

27. Verfälscht niemals meine Lehren. Legt mein Werk als ein Buch vor, dass nur Reinheit enthält, und wenn ihr euren Weg beendet habt, werde Ich euch empfangen. Ich werde nicht die Flecken in eurem Geiste ansehen und werde euch meinen göttlichen Kuss geben, welches der größte Lohn sein wird, wenn ihr im Verheißenen Land ankommt. Denn euch habe Ich in dieser Zeit eine Handvoll Samen gegeben, damit ihr lernen solltet, auf fruchtbare Felder zu säen, und ihr ihn dort vervielfältigen solltet.

28. Ich habe euch gelehrt, dass die Frucht nicht vor der Zeit ernten sollt, sondern sie an der Pflanze lasst, bis sie reif ist.

29. Ihr wisst nicht, wie viele Jahrhunderte es gedauert hat, bis ihr wieder von Mir gerufen und zu Arbeitern auf meinen Feldern wurdet. Irrend seid ihr durch die Straßen der Welt gezogen, bis meine Liebe euch aus der großen Menschenmenge heraussuchte.

30. Heute habe Ich euch geschmückt und euch euer Erbe erkennen lassen.

31. Niemand habe Verlangen, nochmals wie der verlorene Sohn zu sein, weil jede Rückkehr schmerzlicher sein wird.

32. Erlaubt nicht, dass die Selbstsucht von neuem in euer Herz eindringt und ihr dies Erbe nur für euch bewahrt.

33. Lebt nicht Geistig getrennt und nur dem Anschein nach einig; denn ihr könnt zwar die Menschen täuschen, Mich jedoch könnt ihr nicht belügen.

34. Wenn ihr zu beten versteht, werdet ihr euch nicht verirren, weil außer Elias, dem Geistigen Hirten, der für euch sorgt und euch führt, noch eure Geschwister da sind, jene, die Ich euch auf Erden vorangestellt habe, damit sie euch beraten und berichtigen.

35. Strebt nach der Vereinigung aller Gemeinden und dass dieselbe das Banner des Friedens, der Einigkeit und des guten Willens bilde. Niemals sollen in euren Händen brudermörderische Waffen sein. Die Waffen, die Ich euch gegeben habe, bestehen aus Liebe.

36. Ihr lernt derzeit, wie man die Kranken salbt und den, der für das Leben der Gnade tot ist, zu neuem Leben erweckt. Allmählich lernt ihr auch zu kämpfen und meine Lehre zu verbreiten; doch gibt es solche, die selbst auf diesem Weg noch Reichtümer, äußeren Glanz und Ehren suchen, weil sie nicht wissen, mit wie viel Schmerz diese Flecken gereinigt werden.

37. Wie groß ist die Gabe, die dem Wortvermittler anvertraut wurde! Welch ein Strom von Weisheit, Liebe und Trost fließt durch seinen Verstand und über seine Lippen! Er ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen, damit sie Mich hören können. In ihnen darf nicht die Eitelkeit oder der Hochmut nisten, denn wenn dies der Fall wäre, würden sie in Versuchung fallen. Ihr Beispiel muss das der Sanftmut, Einfachheit und Hilfsbereitschaft sein, damit sie die Fülle der göttlichen Inspirationen genießen. Jedoch wird es unter ihnen welche geben, die sich als Könige fühlen, ihre Diener suchen und sich mit Schmeichlern umgeben. Doch werden die Menschen ihnen glauben können? Werdet sie Tote zum Leben der Gnade erwecken und betrübten Herzen Trost geben können? – Nein, sie werden nur Spott hervorrufen, der nicht ihnen, sondern meiner Lehre gelten wird.

38. Eure Aufgabe ist es, zu lehren. Doch wenn ihr nicht von Mir lernt, was könnt ihr dann lehren?

39. Ich liebe euch alle gleichermaßen; sowohl den, der Mich liebt und eifrig mein Gesetz befolgt, als auch den, der es verfälscht oder verletzt. Die letzteren werde Ich prüfen, sie korrigieren, und schließlich werden sie meine guten Arbeiter sein.

40. Ich werde euch helfen, jenes Gelöbnis zu erfüllen, das ihr vor der Arche des Neuen Bundes abgelegt habt, und dies wird sein, wenn ihr die Aufgabe, die ihr mit euch zur Welt brachtet, beendet habt.

41. Immerzu mache Ich Mich in euch fühlbar, damit ihr wachsam lebt und euer Verstand und Herz immer für die Geistigen Weisungen empfänglich bleiben.

42. Die Menschenmengen werden dem Lauf der Zeit entsprechend herbeikommen, und der Blick der Letzten wird immer durchdringender werden, um die Essenz meines Wortes und eure Zurüstung zu beurteilen.

43. Läutert euch! Ohne Erneuerung könnt ihr keine guten Früchte tragen. Das Licht meines Heiligen Geistes ist in eurem Gewissen, damit eure Werke das Zeugnis meiner Wahrheit sind.

44. Nützt die Jahre, Jahrhunderte, Zeitalter, um Mir näher zu kommen.

45. Dies sage Ich euch, weil Ich euch gleichgültig gegenüber meiner Lehre sehe; wenn ihr hingegen fühlt, dass der Tod sich naht, so weint ihr, weil ihr erfüllen und die verlorene Zeit wiedereinholen möchtet.

46. Fürchtet euch nicht, den Berg zu ersteigen. Ihr wisst ja, dass Ich euch auf seiner Höhe erwarte.

47. Ich stieg in Jesus den Kalvarienberg hinauf, wohl wissend, dass Mich auf seinen Gipfel das Kreuz erwartete, und blieb tapfer. Vergesst diese meine Lehre nicht!

48. Ich bediene Mich eurer, um Mich der Menschheit zu offenbaren; durch euren Mund spreche Ich mein himmlisches Wort. Doch wenn die Menschen beim Hören desselben an ihm zweifeln sollten, wird dies nicht wegen seines Inhalts sein, sondern wegen eurer Unvollkommenheiten.

49. Ich lehre euch, mittels des Gebets und der Gedanken euch im Geiste an jeden beliebigen Ort zu versetzen, wohin ihr Hilfe senden wollt. Auch körperlich müsst ihr euch hinbegeben, um meine Lehre in die verschiedenen Gegenden zu bringen.

50. Ich werde Mich eures ganzen Seins bedienen.

51. Um dieses Volk zu bilden, musste Ich die Herzen aus Stein erweichen, hinter denen ihr euren Geiste verbargt, und mein Wort der Liebe ist es gewesen, das euch besiegt hat. Später gab Ich euch Waffen – dies sind meine Lehren – damit ihr in eurem Kampfe die Hindernisse überwinden solltet, und machte euch begreiflich, dass es notwendig ist, meine Lehre in Reinheit auszuüben und mein Gesetz unverändert zu lehren, damit ihr euch Kinder Israels nennen könnt.

52. Was ihr Mich fragt und was ihr Mir antwortet, geschieht in der Stille, im Innersten eures Herzens. Die Jahre sind vorbei, in denen Ich erlaubte, dass jeder meiner Jünger körperlich vor seinen Geschwistern aufstand, um mein Wort zu erörtern und meine Fragen zu beantworten.

53. Wie könnt ihr zulassen, dass die Zeit die Erinnerungen auslöscht und mein Wort aus eurem Gedächtnis hinweg nimmt!

54. Meine Unterweisung glättet euch wie ein feiner Meißel, während das Leben mit seinen Wechselfällen und Prüfungen euch vorbereitet.

55. Tröstet euch in den bitteren und schwierigen Augenblicken eures Lebens mit dem Gedanken, dass mein weises und vollkommenes Gesetz alles richtet.

56. Ich bin in eurem Schmerze gewesen, damit ihr Mich durch ihn sucht. Ich habe euch mit der Armut heimgesucht, damit ihr lernt, zu bitten, demütig zu sein und die anderen zu verstehen.

57. Ich habe euch sogar das tägliche Brot vorenthalten, um euch zu zeigen, dass, wer vertrauensvoll bleibt, gleich den Vögeln ist, die sich nicht um das Morgen sorgen; sie sehen das Morgenrot als ein Symbol meiner Gegenwart aufgehen, und beim Erwachen ist das erste, was sie tun, dass sie ihre Triller als ein Dankgebet und als Beweis ihres Vertrauens emporsenden

58. Ich habe Mich in den geliebtesten Angehörigen von euch spürbar gemacht, um euch zu prüfen, damit der Geiste stark wird und er mit dieser Stärke seine Körpermaterie in den großen Prüfungen dieses Lebens stützen kann.

59. Groß ist die Widerspenstigkeit der Menschheit, und jeder Mensch trägt in seinem Herzen einen Felsen; aber zu allen werde Ich mit der Geistigen Liebkosung meines Wortes kommen.

60. Und den unermesslichen Scharen sind jene überreichlich vorhanden, die es nicht erschüttern würde, Jesus aufs Neue ans Holz genagelt und verbluten zu sehen. Noch weniger berühren sie die Schmerzensschreie und die Ströme von Blut, die in diesen Stunden der Prüfung für die Menschheit aus ihren Nächsten hervorbrechen.

61. Nichts mehr berührt die Menschen. Alles sehen sie oberflächlich und über nichts denken sie nach.

62. Es ist notwendig, dass das Licht meines Wortes zu den Geisteern gelangt, damit sie zur Wahrheit, zur Liebe und Barmherzigkeit erwachen. Dann werden sie die Ursache so großen Leids verstehen.

63. Ihr alle müsst begreifen, dass Ich für jeden von euch in der Ewigkeit einen Platz bereitet habe, und dass dieser Platz nicht in dieser Welt ist.

64. Ein Gebot des Vaters erfüllt ihr auf eurem Lebensweg, jenes, das lautet: „Wachset und mehrt euch“. Aber nun ist es Zeit, dass euer Geiste seine Rückkehr zu Mir vorbereitet.

65. Viele Unterweisungen werde Ich euch geben und sie in dieser Zeit geschrieben zurückzulassen, denn bald werdet ihr Mich in dieser Form nicht mehr hören. Danach werdet ihr euch zurüsten und mein Licht wird direkt zu eurem Geiste gelangen. Dies wird die Zeit sein, in der ihr euch als die wahren Jünger des Heiligen Geistes aufmachen sollt.

66. Ihr wart der Meinung, dass die Gabe der Weissagung, des Wortes und der Inspiration das Vorrecht von Gerechten und Heiligen gewesen ist; in dieser Zeit nahm Ich euch diesen Irrtum, indem Ich zu den Parias sagte: Auch ihr könnt meine Propheten, meine Sendboten und meine Jünger sein.

67. Wenn die Menschheit euch wegen eurer materiellen Dürftigkeit verachtet, so lade Ich euch an meinen Tisch, damit ihr euch von Mir geliebt fühlt. Womit werdet ihr die Liebe vergelten, mein Volk, die Ich zu euch hege? Mit eurer Treue oder etwa mit Undank?

68. Gebt euch nicht mit dem Ersterfolg zufrieden, trachtet nach immer mehr, denn Ich warte auf die Zugerüsteten, um sie mit dieser Frohen Botschaft ins weite Land zu senden.

69. Fürchtet ihr etwa, Vater, Gattin oder Kinder zurückzulassen? Seid ihr besorgt, das zu verlassen, was euch auf Erden gehört? Wer mein Jünger sein will, muss sich meiner Apostel der Zweiten Zeit erinnern, um sie sich dann zum Vorbild zu nehmen.

70. Selig, wen der körperliche Tod bei der Verkündigung meiner Lehre überrascht, denn das Licht in seinem Geiste wird sehr groß sein.

71. Seid immer vorbereitet, weil diese Stunde nicht einmal die Engel wissen.

72. Dies göttliche Buch, welches mein Wort ist, wird die Geister vervollkommnen. Vor ihm wird es weder Greis, noch Erwachsenen, noch Kind geben, sondern nur Schüler.

73. Lest in diesem Buche und begreift es, denn große Lehren wird es euch geben. Ihr seid die, welche nicht müde geworden sind, mein Wort zu hören, das Ich euch durch Vermittlung derer, die Ich Nachtigallen nannte, gegeben habe.

74. Wie oft ihr euch schwach gefühlt auf eurem Weg, und durch das bloße Erinnern an einige meiner Worte habt ihr wieder Kraft gewonnen.

75. Wenn ihr heute vor einer Prüfung steht, sucht ihr die direkte Verbindung mit meiner Göttlichkeit mittels des Geistigen Gebets und kämpft in eurem Innern, um euren Sinn frei zu machen, damit ihr die Gnade empfangt, die ihr vom Vater erfleht.

76. Was ihr Mir bekennt, weiß nur Ich. Und der Vertraute, den ihr in Mir besitzt, wird eure Vergehen niemals bekannt geben und euch noch viel weniger anklagen. Ich lehre euch aufs neue, zu vergeben.

77. Nehmt die Prüfungen als Lektionen auf und macht euch meine Unterweisungen zunutze. Schnell vergeht die Zeit. Die als Kinder herkamen, sind nun Jugendliche; die in ihrer Jugend diesen Lehrgang antraten, sind zu Reife gelangt, und die im mittleren Lebensalter damit begannen, haben sich in Greise verwandelt.

78. Wer imstande war, sich innerlich zu sammeln, um mein Wort zu hören, der hat es in sich aufgenommen. Wer jedoch beim Zuhören seine Gedanken zu Dingen abschweifen ließ, die nicht zu meinem Werke gehören, dessen Geiste war beim Weggehen ohne Belehrung und sein Herz leer.

79. Erkennt, dass Ich euch nicht nur deshalb gerufen habe, um euch zu begnaden, sondern damit ihr auf diese Weise mit eurem Meister und euren Geschwistern die Verpflichtung übernehmen solltet, etwas von dem Vielen weiterzugeben, das ihr empfangen habt.

80. Ich werde euch mein Werk nicht bekanntmachen lassen, solange ihr befleckt seid. Was könntet ihr so euren Geschwistern geben?

81. Bereitet euch vor, denn gemeinsam werdet ihr das beschützen müssen, was Ich euch anvertraut habe. Fühlt ihr nicht Dank gegenüber eurem Vater, der als höchster Richter euch die Gelegenheit gibt, eure Flecken durch Ausübung der Liebe abzuwaschen, statt es durch den Schmerz zu tun?

82. Wenn ihr dies Buße nennt, so sage Ich euch, dass es die einzige Buße ist, die Ich von euch annehme. Der Tag wird für euch kommen, an dem das Zurückweisen des Unnützen und Bösen, um das Gute und Erlaubte zu tun, für euch statt eines Opfers ein wahrer Genuss ist, nicht nur Geistig, sondern auch menschlich.

83. Ich bin dabei, die Wege zu ebnen, damit meine Sendboten auf ihnen zu den verschiedenen Provinzen und Nationen gelangen.

84. Mein Wort in dieser Zeit hat in den letzten Jahren Früchte getragen, denn die Versammlungsstätten haben sich vervielfacht, und die Menschenmengen sind gewachsen.

85. Ihr fühlt euch zu unbeholfen, um an die Ausführung einer so heiklen Mission heranzugehen. Aber in Wahrheit sage Ich euch, meine zahllosen Lehren und Eingebungen werden auf eure Lippen die Gabe des Wortes legen. Damit ihr jedoch die Erfüllung dieses Versprechens erlangt, ist es notwendig, dass ihr zu Mir und zu euch selbst Vertrauen habt. Wer dies Vertrauen besitzt und mein Gesetz erfüllt, brüste sich nicht mit seinen Gaben, denn sonst wird seinem Worte das Wesentliche fehlen.

86. Warum ist mein Wort Menschen aller Art zu Herzen gegangen? Wegen seiner Demut, Reinheit und Einfachheit.

87. Mein Volk, lehre die Kinder, für die Menschheit zu beten; ihr unschuldiges und reines Gebet wird wie der Duft von Blumen zu Mir emporschweben und auch den Weg zu solchen Herzen finden, die leiden.

88. Bereitet die Kinder vor, zeigt ihnen den Weg, die Hinterhalte zu meistern, dann werden sie morgen einen Schritt weiterkommen als ihr. Denn ihr würdet nicht so schüchtern sein, von diesem Werk zu sprechen, wenn ihr mein Wort begreifen würdet, wenn ihr schon den Kern jedes einzelnen der Gedanken erkennen würdet, welche durch die verschiedenen Wortvermittler Gestalt annehmen, durch die Ich Mich kundgebe, und wenn ihr wüsstet, was eine einzige meiner Unterweisungen wert ist. Ihr würdet euch fähig fühlen, bis zu einem Schlachtfeld vorzudringen, damit jene Menschen den Inhalt einer meiner Lehrreden hören könnten.

89. Wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet sie weinen sehen, die einen aus Reue und die anderen voller Hoffnung. Warum bleibt ihr bisweilen so unberührt? Oh harte Herzen, die ihr euch an die Liebkosung meines Wortes gewöhnt habt! Ihr seid eingeschlafen, zufrieden, Friede uns Trost erlangt zu haben, ohne daran zu denken, dass es viele gibt, die nicht einmal ein Krümelchen dieses Brotes haben, das ihr verschwendet.

90. Ihr wolltet euch nicht am Anblick der Wirkung erfreuen, die das Trostwort des Meisters in vielen Herzen auslösen würde.

91. Oh ihr kleinen Kindlein! Wann werdet ihr endlich im Geiste wachsen? Wann werdet ihr soweit sein, die Schwächen eures Körpers zu beherrschen? Ich bin der, welcher die Wüste durchquert, wobei Ich mein göttliches Wort verkünde und die verirrten Wanderer suche. Aber Ich will, dass die Menschen lernen, das weiterzugeben, was sie von Mir empfangen. Deshalb sage Ich euch, mein Volk, dass ihr euch vorbereiten sollt, die Nächstenliebe auszubreiten und zu bewirken, dass diese Lehren bis ans Ende der Welt gelangen. Setzt euch ein, dass sie alle Nationen erreichen, indem ihr die Menschen auf den verschiedenen Wegen sucht.

92. Dies ist das beste Wasser, das ihr den nach Liebe und Wahrheit Dürstenden anbieten könnt.

93. Ihr habt euch noch nicht an die Arbeit gemacht, denn ihr verbergt die Geistigen Schätze, die Ich euch anvertraut habe, während die Menschen in anderen Nationen umkommen, weil sie diese Botschaft nicht empfangen konnten. Es sind Menschenscharen, die ohne Richtung dahingehen, Wanderer, die Wasser und Licht entbehren.

94. Wenn ihr euch nicht aufmacht, mein Volk, wozu soll euch dann euer Wissen dienen? Was gedenkst du an Nützlichem und Gutem für dein zukünftiges Leben zu tun, jenes, das dich in der Geistigen Welt erwartet?

95. Habt Erbarmen mit euch selbst! Keiner weiß, wann der Augenblick kommen wird, in dem sein Geiste sich von der Materie trennt. Niemand weiß, ob am folgenden Tag seine Augen sich noch dem Licht öffnen werden. Ihr alle gehört dem einzigen Eigentümer alles Geschaffenen und wisst nicht, wann ihr abgerufen werdet.

96. Bedenkt, dass nicht einmal die Haare auf eurem Haupt euch gehören, noch der Staub, auf den ihr tretet; dass ihr selbst nicht euch gehört, dass ihr keine vergänglichen Besitztümer benötigt, da auch euer Reich nicht von dieser Welt ist.

97. Vergeistigt euch und alles werdet ihr mit Gerechtigkeit und mit Maß besitzen, solange ihr es benötigt. Wenn dann der Augenblick des Verzichts auf dieses Leben gekommen ist, werdet ihr euch vom Licht erfüllt erheben, um das in Besitz zu nehmen, was euch in der anderen Welt zukommt.

98. Mein ganzes Geistiges Werk über die Zeiten hin hatte zum Ziel, in der Ewigkeit ein Reich der Glückseligkeit und des Lichts für alle meine Kinder zu errichten.

Mein Friede sei mit euch!