1. Seid alle willkommen beim Meister! — Welche von euch sind die Jünger? Welche die Kinderschüler? Ihr wisst es nicht. Es gibt viele, die bereits Meister zu sein glauben, und dennoch sehe Ich, dass sie noch nicht einmal die erste Lektion verstanden haben. Andere dagegen fühlen sich unfähig, zu lehren, und verschließen ihre Lippen, obwohl sie mit ihren Worten und mit ihren Werken schon zu lehren beginnen könnten.
2. Zu allen Zeiten habe Ich Mich begrenzt, um von den Menschen empfunden und verstanden zu werden. Wenn Ich in jener Zweiten Zeit bei meiner Offenbarung als Christus — als Gott gekommen wäre und nicht als Mensch, hätten Mir die Menschen zu Recht Vorhaltungen gemacht und gesagt: „Herr, wir können Dich nicht zum Vorbild nehmen, denn Du bist Gott, und wir sind Menschen.“
3. Jetzt habe Ich euch neue Unterweisungen gebracht. Die Tür zu meiner verborgenen Schatzkammer hat sich für die Menschen ein weiteres Mal aufgetan, und Ich will, dass dies Grund zur Freude für mein Volk ist.
4. Unter den Menschen gibt es manche, die Mir in ihrem Herzen sagen: „Wenn Du uns so sehr liebst — warum leiden wir dann so viel? Warum hast Du uns zur Erde gesandt, um zu leiden ?“ — Ich vergebe eure Lästerung, denn sie entspringt eurer Unwissenheit, und sage euch, dass es eure Verfehlungen und Stürze sind, die euch nach und nach der (guten) Gaben und Eigenschaften beraubt haben, und dass ihr aus diesem Grunde, obwohl reich an Geist, ohne irgendeine Tugend geblieben seid. Darum müsst ihr jetzt Verdienste erwerben, um auf eurem Entwicklungswege vorwärtszukommen. Das ist der Grund, weshalb Ich euch meine innerste Herzenskammer öffne, ohne Unterschiede zwischen den Menschen zu machen, damit sich jeder von dieser Gnade das aneigne, von dem er fühlt, dass es seinem Geist fehlt — sei es der Friede, das Licht oder die Stärke. Aber vergesst nicht, dass es der Schmelztiegel des Schmerzes ist, in dem die Geister stark werden und Verdienste erworben werden, um größere Erhebung zu erreichen. Ich spreche zu euch von der Bergeshöhe herab, und je nachdem, wie die innere Erhebung eines jeden beschaffen ist, werdet ihr empordringen und euch Mir nähern. Nachdem ihr Mich gehört habt, werdet ihr wieder ins irdische Tal hinabsteigen, wo ihr noch immer wohnt — doch nicht in die Abgründe, die der Mensch durch seine Sünden geschaffen hat.
5. Das „Tal“, von dem Ich zu euch spreche, ist die Harmonie mit dem Geistigen, die ihr noch nicht erreicht habt.
Jedem Geist wurde als Mittel, um sich in dieser materiellen Welt kundzutun, ein Körper anvertraut. In diesem Körper, welcher ein Meisterwerk meiner Weisheit ist, gibt es ein Gehirn, in welchem sich die Intelligenz offenbart, und ein Herz, von dem die Tugenden und edlen Gefühle ausgehen.
6. Viele habe Ich im Abgrund des Verderbens gefunden, und zu ihnen bin Ich herabgekommen, um sie zu retten. Meine Liebe zu den Gefallenen bewirkte, dass sie auf meine liebevolle Stimme hörten, die ihnen sagte: „Wo seid ihr, meine Kinder?“
7. „Siehe, hier ist mein Licht, folget Mir nach!“
8. In der Ersten Zeit hatte sich euer Glaube getrübt, meine Kinder verstanden die Sprache ihres eigenen Gewissens nicht mehr, und es wurde notwendig, dass der Vater zu ihnen kam, um ihnen zu sagen: „Nehmt diesen Stein, in den mein Gesetz gehauen ist. Vergesst nicht, dass dieses euch den Weg zeigt, der zum Gipfel des Berges führt, wo Ich euch erwarte. Und sie schworen angesichts jenes Steines, in den mein Gesetz gemeißelt war, sich auf den Weg zu machen und bis ans Ziel ihrer Bestimmung zu wandern. — Doch die Zeiten vergingen, und auf der Wanderung stellten sich Bedrängnisse und Heimsuchungen ein, die immer größer wurden, je mehr die Zeit verging. Da erhoben sie ihr Angesicht und ihre Stimme zum Vater und sprachen: „Wir verstehen Dich nicht. Seit langer Zeit kämpfen wir und ziehen wir umher, ohne das Ende unserer Wanderschaft zu sehen, und wir haben auch nicht den Frieden erlangt, den Du unserem Herzen versprochen hast.“
9. Die Menschen fielen in ihren Ungehorsam zurück, doch der Vater suchte sie von neuem und näherte sich ihnen noch mehr, um zu ihnen als Vater und als Freund zu sprechen. Doch jene erkannten Ihn nicht und sprachen zu Ihm: „Du kannst nicht unser Gott sein, denn Er ist immer in der Höhe gewesen.“
10. Der Grund war, dass Er zu ihnen als vollkommene Wahrheit kam, während die Menschen eine Wahrheit nach ihrem Geschmack suchten, und so führten sie voll Entrüstung den göttlichen Menschen zur Hinrichtung. Jener Mensch, der ganz Macht und Weisheit war, gab den Menschen nicht das, was sie in ihrer Verständnislosigkeit verlangten. Er war rein, und nur reine und vollkommene Werke konnten von Ihm ausgehen. Doch selbst vom Tode stand Er zum Leben auf und machte so offenbar, dass der Urheber alles Geschaffenen nicht sterben konnte. Und als der Herr von neuem in sein Reich ging, auf den Berg der Vollkommenheit, da bekannten die Menschen, dass Jener, der bei ihnen gewesen war, Gott selbst war, denn seine Werke und Wundertaten waren jenseits der Fähigkeiten des Menschen. Sie erinnerten sich, dass Er gesagt hatte, dass Er der Weg sei, und da sie sich danach sehnten, auf die Höhe des Berges zu gelangen, wo der Herr wohnte, kamen sie aus dem Abgrund (des Verderbens) heraus auf die Lebensebene, auf der sie das Licht sahen, das ihnen half, die Wanderung fortzusetzen. Aber der Weg war voller Dornen.
Da erinnerten sie sich daran, dass ihr Vater vor allem Liebe ist, und dass Er sie hatte wissen lassen, dass Er zu ihnen zurückkommen würde, wenn ihr Schmerz sehr groß wäre, und so begannen sie ihren Herrn aus tiefstem Herzen zu fragen: „Vater, warum kommst Du nicht? Du bist Liebe und Vergebung — warum hast Du uns gestraft?“ Und sie ahnten die Zeit voraus, in der ihr Herr zum dritten Mal vom Berge herabkommen würde.
Als Er zu ihnen kam, fragte Er sie: „Was begehrt ihr von Mir?“ Und sie antworteten Ihm: „Vater, erlöse uns!“ Da fragte der Herr sie: „Wollt ihr aus dem Abgrund herauskommen? Durchquert die irdischen Niederungen und ersteigt den Berg, nur von meiner Stimme beseelt, was das einzige ist, worauf ihr in dieser Zeit hören sollt.“
Einige zweifelten, weil sie ihren Vater nicht in menschlicher Anwesenheit sahen. Aber andere glaubten dennoch, dass die Stimme, die sie hörten, von ihrem Herrn kam. Diese erhoben sich voll Glauben, um ihre Reise fortzusetzen, geleitet von jener göttlichen Inspiration, die das Licht auf ihrem Wege war.
11. Jünger, ihr seid jene. Doch wahrlich, Ich sage euch, Ich habe niemanden ausgesandt, um in den Abgründen zu leben. Ich habe euch ausgesandt, um im irdischen Gnadental zu leben, damit ihr von dort aus bis zur Wohnstätte eures Vaters emporsteigt. Die Menschen sind es, die vor ihren Füßen Abgründe aufgerissen haben, in die sie hinabstürzen. Jetzt frage Ich euch: Glaubt ihr, dass ihr mit diesem Worte, das Ich euch durch Vermittlung des menschlichen Verstandes übergeben habe, ins Himmelreich gelangen könnt? Seid ihr überzeugt, das Heil zu finden, wenn ihr das glaubt und ausübt, was ihr hört?
12. Selig, wer an dies Wort und an diese Kundgebung glaubt, denn er wird zum Gipfel des Berges gelangen. Doch dem, der nicht glaubt, sage Ich, dass dies das dritte Mal sein wird, dass er Mich verleugnet oder Mich nicht erkennt. Denn wer einmal an Mich glaubt, muss Mich immer erkennen, weil der „Geschmack“ und der Wesensgehalt meines Wortes sich niemals ändert.
13. Diejenigen, die zweifeln, werde Ich an der Stelle lassen, an der sie sich heute befinden, damit sie durch sich selbst erwachen. Wenn Ich nicht zuließe, dass die Menschen die Folgen ihrer Handlungen kennenlernen — könnten sie dann wissen, wann sie gut oder böse gehandelt haben? Das Gewissen spricht zu ihnen bezüglich aller ihrer Werke, damit sie über ihre schlechten Taten Reue empfinden können und mit ihren Werken der Liebe mein Gesetz erfüllen, das ihnen sagt: „Liebet einander!“
14. Christus sagte einstens zu den Menschen, die Ihn verkannten: „Ihr werdet warten müssen, bis Ich wiederkomme!“ Darum rufe Ich euch heute, da Ich erneut bei euch bin, herbei, um euch zu sagen, dass ihr euch von dem Abgrund entfernen und meiner Spur folgen sollt.
15. Was wird der Vater mit denen machen, die zu allen Zeiten an seiner Gegenwart gezweifelt haben? Er wird sie großen Prüfungen unterwerfen und die empfindlichsten Saiten ihres Herzens anrühren, damit in ihnen der Glaube, die Liebe und das Verlangen, Ihm zu dienen, erwacht. Wahrlich, Ich sage euch, in jeder Finsternis wird Licht werden, und Friede wird sein, wo lange Zeit nur Schmerzensseufzer waren.
16. In jedem Herzen entdecke Ich eine andersartige Vorstellung von meiner Göttlichkeit. Ich kann euch sagen, dass Ich in der Glaubensüberzeugung eines jeden von euch einen anderen Gott vorfinde. Dies liegt an dem unterschiedlichen Entwicklungsgrad, in dem sich jeder befindet.
17. Ein weiteres Mal zeige Ich euch „den Berg“. Da er für euren Körper unsichtbar ist, zeige Ich ihn den Augen eures Glaubens. Auf dem Berge Sinai gab Ich euch in der Ersten Zeit das Licht, und auf dem Berge Tabor verklärte Ich Mich in der Zweiten Zeit, um euch Zeichen meiner Göttlichkeit zu geben.
18. Ich will euch als diejenigen sehen, die an mein drittes Kommen glauben. Ich habe euch gesagt, dass der, der Mir nachfolgen will, sein Kreuz annehmen und Mir bis auf die Höhe des Berges folgen soll. Doch ihr wisst bereits, dass der Weg Jesu der der Demut, des Opfers ist, und bis nach Golgatha mit Blut gekennzeichnet war. Ihr wisst, dass Mich Verleumdung, Rachsucht, Hohn, Unglaube und Neid verfolgten. Doch Ich sage euch noch einmal: Wer Mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich und folge meiner Spur.
19. Warum fürchtet ihr euch? Ich verlange von euch nichts Unmögliches, sondern nur, dass ihr aufrichtig betet, dass ihr tätige Nächstenliebe übt, und dass ihr auf Entbehrliches verzichtet. Ist daran etwas unmöglich? — Wenn unter den Menschen von Anbeginn Vergeistigung geherrscht hätte, hätte Ich in dieser Welt nicht körperliche Gestalt angenommen, und die Menschen hätten mit Hilfe ihrer Inspiration, ihres Gewissens und ihrer Gabe der Offenbarung das dem Geiste verheißene Reich errungen.
20. Nach 1950 wird mein Geist sich bei den Menschen nicht mehr in sinnfälliger Weise manifestieren. Von der Bergeshöhe aus, wo Ich wohne, werde Ich euch Schritt für Schritt aufwärtssteigen sehen, bis ihr bei Mir anlangt.
21. Ihr seid Wanderer, die auf der Suche nach ihrer Erlösung, in der Hoffnung, die Wahrheit zu finden, herbeigekommen sind. Ihr trugt ein schweres Kreuz auf euren Schultern und suchtet einen Helfer, der euch beistünde, dies Kreuz zu tragen. Doch wenn ihr hiergeblieben seid, so deshalb, weil ihr gefunden habt, was ihr suchtet.
22. Wer — der dies Wort wirklich mit geistigem Genuss aufgenommen hat — könnte seinen Meister verlassen? Wer könnte aus Unwissenheit vom Wege abkommen? Wer könnte Mir sagen, dass er nichts von Mir gelernt hat?
23. Wer diese göttliche Unterweisung nicht mit wahrer Liebe und wahrem Interesse entgegengenommen hat, um sie zu studieren, den kann Ich nicht meinen Jünger nennen, sondern nur mein Kind.
24. Niemandem habe Ich gesondert zu essen gegeben oder habe ihn draußen gelassen. Alle habe Ich an meinen Tisch gesetzt, und an ihm habe Ich das Brot und den Wein gleichmäßig verteilt.
25. Ich will, dass ihr alle Arbeiter auf meinen Feldern werdet, aber Arbeiter, die zugerüstet sind und sich ganz ihrer Aufgabe widmen; die meinen Samen anzubauen verstehen und nicht den nagenden Wurm in ihre Felder eindringen lassen, der auf die Frucht aus ist, um sie zu verschlingen.
26. Jünger, studiert diese Lektion, damit ihr euer Gewissen fragen könnt, ob ihr auf dem Wege standhaft seid, ob ihr die Unterweisung versteht, ob ihr euch schon Arbeiter in meinem Weinberg nennen könnt.
27. Meine Barmherzigkeit hat sich an euch offenbart. Niemanden habe Ich nach seinen Taten gefragt, bevor er als Arbeiter auf meinem Wege begonnen hat, und wahrlich, Ich sage euch, unter der Zahl derer, die Mir nachfolgen, ist auch jener, der seine Hand mit dem Blute seines Bruders befleckt hat. Niemand auf Erden hätte jenen Übeltäter in einen Wohltäter der Nächstenliebe verwandeln können außer Mir. Meine Vergebung und mein Wort der Liebe waren es, die ihn erlösten und die edlen Empfindungen weckten, die in seinem Herzen schlummerten.
28. Wenn Ich einige, die in Gefängnissen waren, gerufen habe, um sie an meinen Tisch zu setzen und mit ihnen eine neue Jüngerschaft zu bilden, so soll niemand dieses Vorgehen verurteilen. Denn Ich kam wahrlich nicht, um die Gesunden zu heilen oder die Gerechten zu retten. Ich kam, um die zu suchen, die Mich brauchten — darin zeigt sich meine Barmherzigkeit. Ich kam, um die Schlacke in ein nützliches Element zu verwandeln — darin zeigt sich meine Macht.
29. Nur rein könnt ihr zu Mir gelangen, und nur, wenn ihr euer Herz reinigt, könnt ihr Mich empfangen. Oder verdiene Ich diese Opfergabe eurerseits nicht? Ich sehe, dass — wenn ihr im Begriff seid, in eurem Heim eine Person zu empfangen, die ihr für wichtig haltet — ihr alles reinigt und aufräumt, um euch ihrer würdig zu machen.
30. Haltet ihr es nicht für richtig, dass ihr euch an jedem Tage, wenn das Licht der Morgenröte anbricht, die Zeit nehmt, euch innerlich zu bereiten und zu reinigen, um Mich in eurem Herzen zu tragen?
31. Ich spreche in einfacher Weise zu euch, weil ihr von schlichtem Gemüte seid. Wenn ihr auf der Erde reich wäret, würdet ihr nicht auf Mich hören. Ich suche keine festlichen Gewänder oder Paläste unter den Menschen. Fragt die Seher nach dem geistigen Glanz, der euren Meister umgibt, und ihr werdet begreifen, dass nichts auf der Welt ihm gleichkommen kann.
32. Hört auf die Stimme dieser Propheten, die jene sein werden, die euch oftmals durch ihre Offenbarungen führen. Schenkt ihren Worten Glauben, in der Erkenntnis, dass Ich Mich in dieser Zeit des Geringsten bediene — jenes, den ihr für zu unvollkommen haltet, um die Gnade des Meisters zu empfangen.
33. Ich finde euer Herz von Frieden erfüllt, weil Ich bei euch bin.
34. Ich komme, um mit euch zu sprechen und euch meine Unterweisung zu geben. In dieser Zeit wurde Ich nicht Mensch auf Erden und habe nicht den Schatten einer Palme aufgesucht, um von da aus zu den Menschen zu sprechen, und mein Fuß hat den Staub der Erde nicht berührt.
35. Ich lehre euch die vollkommene Liebe zu eurem Schöpfer. Bin Ich etwa nicht wert, dass ihr Mich so liebt?
36. Die Spur, die Ich euch in der Zweiten Zeit hinterließ, diente dazu, die zu Brüdern zu machen, die als Feinde lebten, und die, welche bereits als Brüder zu leben verstanden, geistig zu erheben. Heute, da ihr Mich nicht mit körperlichen Augen seht, ist es mein Wille, dass ihr Mich mit dem Blick des Glaubens seht. Doch unter euch gibt es viele, die nur an das glauben, was ihre Hände berühren, und die an allem zweifeln, was jenseits des Sehvermögens und des Verstandes ist. Sie sind es, die Mir sagen: „Vater, warum tust Du nicht Wunder wie in den vergangenen Zeiten, damit wir an Dich glauben?“ — Wahrlich, Ich sage euch, jene Zeit ist vorüber, und wenn ihr behauptet, an Mich zu glauben und Mich zu erkennen — weshalb wollt ihr dann Wunder? Glaubt aufgrund des Glaubens!
37. Vereinigt mein Wort jener Zeit mit dem von heute. Vergleicht seinen Sinngehalt und ihr werdet finden, dass er der gleiche ist. Erinnert euch, dass Ich euch sagte: „Der Baum wird an seiner Frucht erkannt werden.“ Lasst mein Wort euer Herz durchdringen, bis es zum Geiste gelangt, der euch sagen wird, von Wem dieses Wort stammt.
38. Solange ihr nicht den Geist den Geschmack dieser Frucht prüfen lasst, wie könnt ihr es da wagen, zu verneinen, dass der Vater es ist, der zu euch spricht?
39. Warum können manche, obwohl sie mein Werk nicht verstehen, sich nicht von Mir trennen? Weil ihr Geist es ist, der sich von meiner Gegenwart überzeugt hat. Warum versäumen andere, die noch immer zweifeln, es nicht ein einziges Mal, Mir zuzuhören? — Weil sie den Zweifel zwar im Herzen tragen, aber der Geist sie zurückhält, weil er die Wahrheit erkennt. Wenn jene Herzen beharrlich bleiben, werden ihre dunklen Zweifel verschwinden.
40. Ihr, die ihr euch von meinem Worte gesättigt fühlt — geht nicht weg in die Wüste (der Welt), und speichert die Nahrung, die Ich euch gegeben habe, nicht nur für euch auf. Ich rief euch, um euren Hunger zu stillen, und damit ihr hernach das gleiche an euren Brüdern, den Hungernden, tut.
41. Jetzt, da euer Geist durch dies Wort Licht empfängt — lasst ihn gewähren, er will Mich kennenlernen, er will wissen, wer Der ist, der ihn erleuchtet, er will den Weg kennen, der ihn ans Ziel seiner Bestimmung führt.
42. Wohl denen, die die Ketten der Sklaverei zerbrechen, die sie an die Welt binden, um bei Mir zu sein. Wohl denen, die die Schwächen für unnötige Dinge und die menschlichen Leidenschaften besiegen, um im Verstand und im Herzen Reinheit zu bewahren; denn mein Wort wird als Same in fruchtbares Land fallen.
43. Glaubt nicht — weil ihr Mich in dieser Zeit gehört habt — dass ihr die Vollkommenheit erreicht habt. Ihr müsst euch auf dem Wege sehr anstrengen und meine Lehren zur Tat werden lassen, um durch eure Werke der Liebe jene Vollkommenheit zu erreichen.
44. Hier auf Erden wird euer Geist nicht seine größte Erhöhung erreichen, weshalb Ich euch sage: Haltet dieses Leben nicht für das einzige, und schaut auch nicht auf euren Körper, als ob er ewig wäre. Wahrlich, Ich sage euch, diese Körpermaterie, die ihr so sehr liebt, ist nur euer Kreuz.
45. Erfasst mein Wort, erkennt, dass in seiner Schlichtheit mein Wesen liegt, welches Leben, Heilung und Frieden ist. Die Menschen können wohl mit beredten Worten zu euch sprechen. Aber euch die Lebensessenz zu geben, die mein schlichtes Wort enthält — dies werden sie niemals zu tun vermögen.
46. Heute höre Ich die Menschen von Gesetz, Gerechtigkeit, Frieden, Gleichheit und Brüderlichkeit reden. Doch wahrlich, Ich sage euch, wo keine Liebe ist, wird es weder Wahrheit, noch Gerechtigkeit, und noch viel weniger Frieden geben können.
47. Wenn Ich zu euch von Liebe spreche, meine Ich das göttliche Band, das alle Wesen vereint. Ich meine nicht die Liebe, wie die Menschen sie verstehen. Wo es Selbstsucht und niedere Leidenschaften gibt, gibt es keine wahre Liebe. Ich liebe sowohl den, der Mich leugnet und verletzt, als auch den, der Mich erkennt und Mich mit seinen Werken ehrt.
48. Wenn die einen glücklich sind, weil sie sich von Mir geliebt wissen, und ihnen die anderen gleichgültig sind, so bedeckt mein väterlicher Mantel weiterhin alle, weil die Liebe unwandelbar ist.
49. Niemand kann verhindern, dass Ich euch liebe, so wenig, wie er verhindern kann, dass die Sonne euch ihr Licht sendet. Aber vergesst nicht, dass Ich auch Richter bin und dass niemand mein Gericht verhindern oder vermeiden kann, so wie kein menschliches Wesen von sich aus die Naturgewalten aufhalten kann, wenn sie entfesselt sind.
50. Wandelt in meinem Gesetze, und ihr werdet begreifen, dass meine Gerechtigkeit unerbittlich ist. Erfüllt meine Weisungen, und ihr werdet selbst in den Stürmen des Lebens Frieden fühlen.
51. Die Menschheit ist gespalten, weil sie nicht durch ein einziges Gesetz regiert wird. Jede Nation hat ihre eigenen Gesetze. Jedes Volk richtet sich nach einer anderen Lehre, und wenn ihr die Heime betretet, (seht ihr, dass) auch alle Eltern ihre Kinder in unterschiedlicher Weise erziehen.
52. Ich offenbarte dem Menschen die Gabe der Wissenschaft, welche Licht ist. Doch der Mensch hat mit ihr Finsternis erzeugt und Schmerz und Zerstörung verursacht.
53. Die Menschen meinen, sich auf dem Gipfel des menschlichen Fortschritts zu befinden. Dazu frage Ich sie: Habt ihr Frieden auf der Erde? Herrscht Brüderlichkeit unter den Menschen, Moral und Tugend in den Heimen? Achtet ihr das Leben eurer Mitmenschen? Nehmt ihr Rücksicht auf den Schwachen? — Wahrlich, Ich sage euch, wenn diese Tugenden in euch vorhanden wären, würdet ihr die höchsten Werte des menschlichen Lebens besitzen.
54. Unter den Menschen herrscht Verwirrung, weil ihr die, die euch ins Verderben geführt haben, auf den Sockel gehoben habt. Fragt daher nicht, warum Ich zu den Menschen gekommen bin, und enthaltet euch des Urteils darüber, dass Ich Mich durch Sünder und Unwissende kundtue; denn nicht alles, was ihr für unvollkommen haltet, ist es.
55. Der Mensch ist das Vollkommenste, das auf der Welt existiert. In ihm besteht Ähnlichkeit mit dem Schöpfer. Er hat in sich die Dreieinigkeit, die ihr in eurem Gott findet: Gewissen, Geist und Körper, drei Potenzen, die vereinigt ein vollkommenes Wesen bilden.
56. Der Körper könnte ohne Geist existieren, beseelt allein mittels des körperlichen Lebens; aber er wäre dann kein menschliches Wesen. Es würde Seele besitzen und ohne Geist sein, aber es könnte sich nicht selbst führen, noch wäre es das höchste Wesen, welches das Gesetz durch das Gewissen kennt, das Gute vom Bösen unterscheidet und jede göttliche Offenbarung empfängt.
57. Dies ist das Licht der Dritten Zeit. Doch stellt den auf die Probe, der sagt, dass es nicht Gott ist, der zu euch spricht, sondern dieser Mensch hier. Wahrlich, Ich sage euch, solange mein göttlicher Strahl seinen Verstand nicht erleuchtet, werdet ihr ihm keine Worte von geistigem Wert und von Wahrheit entlocken können, selbst wenn ihr ihn mit dem Tode bedrohen würdet.
58. Es ist nichts Befremdliches, dass ebenso, wie der Geist sich seines Körpers bedient, um zu sprechen und sich kundzutun, er sich für eine kurze Zeitspanne von demselben loslöst, um zu ermöglichen, dass sich an seiner Stelle der Vater aller Geister kundgibt: Gott.
59. Ich komme zu euch, da ihr nicht zu Mir zu kommen versteht, und Ich lehre, dass das wohlgefälligste Gebet, das zum Vater gelangt, jenes ist, das in der Stille aus eurem Geiste emporsteigt. Dies Gebet ist es, das meinen Strahl anzieht, durch welchen ihr Mich vernehmt. Es sind nicht die Gesänge und Worte, die meine Göttlichkeit erfreuen.
60. Mehr als die Tugendhaften suche Ich unter euch die Bedürftigen, die Unwissenden, die Sünder, um euch meine Barmherzigkeit zu offenbaren und euch in meine Jünger zu verwandeln.
61. In dieser Zeit muss Ich euren Geist und euren Körper von allen Flecken befreien, damit ihr wahre Erhebung erlangt.
62. Ich höre sowohl den, der sich in reiner Form zu erheben versteht, um Mich anzurufen, als auch den, der Mich in seiner Unwissenheit durch den unvollkommensten Kult sucht. Sie alle bedecke Ich mit meinem Mantel der Liebe.
63. Ihr, die ihr Mich in dieser Zeit hört, sollt nicht glauben, dass ihr euch auf dem Gipfel der Vergeistigung befindet, denn noch fehlt euch viel, um zu jenem Entwicklungsgrade zu gelangen. Glaubt auch nicht, dass ihr kleine Kinder oder Anfänger in meinem Gesetze seid; denn wenn ihr auch die ersten Schritte in dieser Dritten Zeit tut, so wart ihr bereits in vergangenen Zeiten ebenfalls Jünger des Herrn.
Als euer Geist Mich in dieser Zeit vernahm, erbebte er, und danach, als er mein Wort studierte, begriff er allmählich die Verehrung, die der Vater von seinen Kindern erwartet.
64. Wenn ihr, obwohl ihr Mir nachfolgt, auf diesem Wege nicht frei von Prüfungen seid, so einfach deshalb, weil ihr noch nicht zur Wohnung des Vaters gelangt seid, wo Er euch erwartet, um euch den wahren Frieden und das vollkommene Glück empfinden zu lassen.
65. Jetzt sage Ich euch: Werdet nicht müde, weicht nicht vor den Dornen und Hindernissen zurück. Betet, und ihr werdet Mich nahe fühlen und werdet feststellen, dass Ich der gute Gefährte auf eurer Reise bin.
66. Verzweifelt nicht und seid auch nicht wie die Materialisten, die nur das sehen, was ihnen das materielle Leben darbietet.
67. Jeder, der in die Irre gegangen ist, muss die Wege zurückgehen und zum Ausgangspunkt zurückkehren, um den Frieden des Geistes zu finden.
68. Es ist notwendig, dass ihr begreift, wofür Ich euch in der Dritten Zeit berufen habe, dass ihr eure Verantwortung und eure Aufgabe kennt. Denn ihr werdet nicht nur für euch verantwortlich sein, sondern auch für die Zahl der euch Anbefohlenen.
69. Warum fürchtet ihr euch? Bedeutet das „Liebet einander“ etwa ein Opfer? Seht ihr nicht, wie eure Brüder in den (anderen) Nationen weinen?
70. Der Krieg hat über viele Völker der Erde seinen Mantel gebreitet, und dies wird bewirken, dass auch Hunger, Seuche und Tod entfesselt werden.
71. Lasset ihr die Türe nicht für den Krieg offenstehen; denn er wird dann wie ein Dieb eindringen und euch überraschen. Wachet und betet!
72. Das Unkraut wird mit der Wurzel aus den Herzen der Menschen ausgerissen werden, doch der gute Same wird erhalten bleiben, um mit ihm eine neue Menschheit zu bilden.
73. Viele Männer und Frauen beginnen sich wegen des so großen Schmerzes und der großen Zerstörung nach meinem Gesetz, nach meinem Wort und meinem Frieden zu sehnen. Doch sie wissen nicht, wohin sie ihre Schritte lenken sollen, um Mich zu finden. Würde es euch nicht Freude machen, in jenen Augenblicken zu ihnen zu kommen und ihnen sagen zu können: „Dies ist der Weg, dort ist der Göttliche Meister.“
74. Erkennt, wie ihr jede Seite der Unterweisung, die Ich euch gebe, begrabt, ohne den Zweck zu begreifen, den sie hat.
75. Ich bin das Buch, das Wort und das Licht. Könnt ihr Mich etwa verleugnen, indem ihr die Wahrheit verbergt?
76. Ich segne euch, weil ihr euer Herz als ein Heiligtum zubereitet habt. Die Felder, die eure Herzen sind, haben ihr Innerstes geöffnet, um den Tau meiner Gnade zu empfangen, welcher den Samen meines Wortes zum Keimen bringen wird.
77. An meinem Tische ist niemand besser als ein anderer bedient worden, niemand ist bevorzugt oder erniedrigt worden. Die Menschen sind es, die Mich in unterschiedlicher Weise lieben: die einen mit Inbrunst, mit Beharrlichkeit und mit Glauben, die anderen mit Kälte, mit Ablehnung und mit Unbeständigkeit. Wenn alle Menschen, die den Frieden suchen, ihn in Mir finden, werden sie begreifen, dass das Wort Christi und seine Verheißungen ewiges Leben haben und dass jeder, der Mich in dieser Zeit findet, sich nie mehr von Mir trennen wird, weil der in dieser Zeit inkarnierte Geist eine hohe Entwicklung erreicht hat, welche Erfahrung und Licht ist.
78. Ich lasse euch als Fackeln unter der Menschheit zurück. Durch eure Werke soll sich in vielen Herzen der Glaube entzünden. Achtet auf eure Handlungen, Worte und selbst auf eure Gedanken!
79. Niemals soll eure linke Hand wissen, was die rechte tut, dann wird die Saat eurer Liebe überreich und fruchtbringend sein.
80. Was habt ihr mit der Unterweisung des Meisters angefangen? Noch immer sehe Ich nicht eure Erneuerung. Doch wartet nicht, bis meine Gerechtigkeit eure Welt heimsucht, um euch zu veranlassen, für den Frieden zu arbeiten.
81. Weil ihr im voraus fühlt, dass euch vergeben wird, dürft ihr mit dieser Vergebung keinen Missbrauch treiben.
82. Die zwei vergangenen Zeitabschnitte (die Erste und Zweite Zeit) verstrichen, ohne dass euer Geist seine Bestimmung in Treue erfüllte. Heute hat sich eine neue Gelegenheit vor ihm aufgetan, damit er durch seine Verdienste die Erde mit Frieden überflutet und das Elend und der Schmerz aus ihr entweicht. Es ist die Gelegenheit, bei der ihr euer Vorbild dem Herzen eurer Brüder einprägen könnt, damit sie sich vom Laster, vom Schlechten trennen und durch die Erneuerung die Gesundheit des Geistes und des Körpers zurückgewinnen.
83. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr in dieser Zeit an die Erfüllung eurer Aufgabe herangeht, ohne zu wachen und zu beten, werdet ihr erleben, wie die Erdoberfläche mit Leichen bedeckt wird.
84. Begreife, Volk, dass du niemals zur Erde entsandt wurdest, damit du gleichgültig bist gegenüber dem, was in der Menschheit geschieht.
85. Wachet und betet, erwartet nicht, dass dieses Jahr Annehmlichkeiten für euch bringt. Es sind Zeiten des Kampfes, der Besserung und Besinnung.
86. Entäußert euch nicht meiner Gaben, denn ihr würdet dann wie Parias auf der Erde sein.
87. Betet für den Frieden der Nationen. Ich habe durch das Gewissen zu den Menschen gesprochen — zu denen, die diese Völker regieren, und habe gesehen, dass ihr Herz widerspenstig ist, dass sie aus ihm nicht ihren Hass und ihren Ehrgeiz vertreiben.
88. Wacht über euren Glauben, über euren Eifer, meine Wahrheit zu bezeugen, und kümmert euch nicht um die Prüfungen, die euch eure Brüder verursachen, weil ihr Mich liebt. Denn mein Werk, meine Lehre und mein Gesetz sind unzerstörbar, sind unbefleckt. Ich sage euch dies, denn ihr werdet verfolgt werden, weil ihr meine Jünger seid. Das Übelwollen und die Falschheit werden euch nachstellen. Aber deshalb sollt ihr euch nicht in den Katakomben verbergen, um zu beten und Mir zu dienen suchen. Diese Zeiten sind vorbei.
89. Ich habe euren Geist befreit, und niemand wird ihn in seiner Entwicklung aufhalten können.
90. Meine ausführliche Unterrichtung in dieser Dritten Zeit wird euch alle auf eine höhere Entwicklungsstufe erheben, von wo aus ihr euren Alleinigen Gott schauen werdet. Dann wird Friede in eurem Geist sein, und dieser Friede wird der Wonne ähnlich sein, die euch zuteil wird, wenn ihr einst nach der Eroberung des Verheißenen Landes und nachdem ihr euch von den ewigen Speisen genährt habt, die Seligkeit erlebt, zu lieben und von eurem Himmlischen Vater geliebt zu werden.
Mein Friede sei mit euch!