Unterweisung 6

1. Selig seid ihr, die ihr die Unterweisung des Meisters hört, denn meine Lehre ist der Same, den ihr den kommenden Generationen überbringen werdet. Ihr seid der erstgeborene Sohn, der mit seinem Beispiel für seine jüngeren Geschwister den Weg bereitet.

2. Dies ist die Dritte Zeit, in der mein Göttlicher Geist sich über alles Fleisch und über jeden Geist ergießt, in Erfüllung der Weissagung, die Ich euch gab, dass jedes Auge Mich schauen werde.

3. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn ihr euch von Geist zu Geist mit meiner Göttlichkeit verbindet, werdet ihr Mich schauen, denn Ich entwickle euer geistiges Sehen.

4. Ihr seid die Erben meines Reiches. Der Vater hat euch die Frucht des Lebensbaumes gegeben, damit ihr euch sättigt und später ihren Samen anbaut.

5. Der Herr besaß die Ländereien und hat sie seinen Kindern, die ihr seid, gegeben, wobei Er euch „Arbeiter auf seinem Landgut“ nannte.

6. Diejenigen, welche ihre Aufgabe begriffen haben und die Felder zu bearbeiten verstanden, haben sich erquickt und zeigen Mir ihre Zufriedenheit; die, welche sich den Weg mit duftenden Blumen geschmückt vorstellten und glaubten, der Baum brauche keine Pflege und Fürsorge, um Frucht zu bringen, zeigen sich heute erschöpft. Sie fanden auf ihrem Lebenswege so viel Elend, Sünde und Schmerz, dass sie sich unfähig fühlten, das Kreuz ihrer Mitmenschen zu erleichtern. Kaum hatten sie das Tagewerk begonnen, fühlten sie sich schon erschöpft. Sie widmeten sich der Aufgabe, Kranke zu heilen, und wurden selbst krank.

7. Aber noch ist der Meister unter seinen Jüngern, um ihnen neue Unterweisungen zu geben und ihnen zu helfen, sich zu erheben. Ich sage euch: Bittet Mich, und Ich werde euch geben, denn Ich bin euer Vater.

8. Meine Lehre voller Liebe und Geduld wird euch in sanfte Schafe verwandeln, die der Stimme ihres Hirten willig folgen.

9. Vergesst nicht, dass ihr bei der Lade des Neuen Bundes geschworen habt, die Gebote meines Gesetzes zu erfüllen.

10. Ja, Jünger, Eure Aufgabe ist die des Friedens und des Zusammenschlusses; ihr werdet meinen Tempel wiederaufrichten müssen, weil Ich der Menschheit durch euch mein Wort, meine Prophezeiungen und Gebote zu hinterlassen habe.

11. Auch sage Ich euch: Warum wagt ihr es, gegen meinen Willen zu handeln oder ihn zu verfälschen, wo ihr doch die Erben des Vaters seid? Meint ihr nicht, dass ihr damit eure Sühnelast vermehrt? — Da habt ihr den Grund für eure Krankheiten und Schicksalsschläge!

12. So Ich euch zu „Ersten“ gemacht habe, werdet nicht zu „Letzten“. Nehmt euren Platz ein und bewahrt diese Gnade bis zum Ende des Weges.

13. Entzweit euch nicht, bildet eine einzige Familie, nur so könnt ihr stark sein.

14. Werdet nicht stolz, bedenkt, dass eure Felder klein sind und eure Saat noch beschränkt ist. Seid immer demütig, und ihr werdet vor dem Vater groß sein.

15. Die gestern schwach waren, werden die Starken von morgen sein — jenes Morgen, das ihr herbeisehnen sollt, welches wie das Anbrechen eines neuen Tages sein wird, dessen Sonne euren Geist erleuchtet. Dann werdet ihr einander Helfer sein, um euch die Last des Kreuzes tragen zu helfen.

16. Betrachtet mein Werk nicht als Bürde und sagt nicht, dass die Erfüllung der schönen Aufgabe, den Vater und eure Mitmenschen zu lieben, für euren Geist schwer sei. Was wirklich schwer ist, ist das Kreuz der eigenen und fremden Schlechtigkeiten, um derentwillen ihr weinen, bluten und sogar sterben müsst. Die Undankbarkeit, die Verständnislosigkeit, die Selbstsucht und die Verleumdung werden wie eine Last auf euch liegen, wenn ihr ihnen Obdach gewährt.

17. Dem widerspenstigen Menschen mag die Erfüllung meines Gesetzes hart und schwer erscheinen, weil es vollkommen ist und weder die Schlechtigkeit noch die Lüge begünstigt. Für den Gehorsamen jedoch ist das Gesetz seine Schutzwehr, seine Stütze und sein Heil.

18. Ich warne euch vor allem und bereite euch vor, damit ihr meine Lehren mit wahrer Lauterkeit zu verbreiten versteht.

19. Ich erleuchte meine Stimmträger, damit mein Strahl, zum menschlichen Wort geworden, doch voll himmlischen Sinngehalts, auf sie herabkommt, um die Menge zu nähren, zu reinigen und zu heilen. Bald wird die Zahl meiner Stimmträger größer werden; Männer und Frauen werden ausführlich sprechen, und durch sie werde Ich euch große Lehren offenbaren.

20. Ich spreche zu euch und Ich wache über euch. Schlaft nicht wie die Jünger der Zweiten Zeit, während Jesus im Olivengarten betete, denn sonst werden euch die Feinde überraschen.

21. Betet vereint mit eurem Meister, damit euer Gebet euch Mut gibt, und ihr nicht bei den Alarmsignalen verzagt.

22. Mancher zweifelt an meiner Gegenwart, selbst wenn er meine Kundgabe durch sein Verstandesorgan empfängt. Dies deshalb, weil er bei der Beurteilung seines Lebens, seiner Worte und sogar seiner Gedanken sich für unwürdig und unrein hält und glaubt, dass meine Gegenwart in ihm unmöglich sei. Wahrlich, Ich sage euch: Unreine und Sünder sind sie alle, durch welche Ich Mich mitteile; aber Ich sehe ihr anhaltendes Bemühen, sich immer würdiger zu machen, mein göttliches Wort zu übermitteln, und meine Kraft und mein Licht sind mit ihnen.

23. Dies Volk, das in der gegenwärtigen Zeit wie ein Mann in voller Jugendlichkeit aussehen sollte, ist wie ein Greis in die Gegenwart seines Vaters gekommen. Es kommt geistig müde von seiner langen Pilgerschaft, gebeugt vom Gewicht seiner Last, welk und enttäuscht. Um ihm jedoch auf seinem Weg zu helfen, habe Ich ein Buch aufgeschlagen, das Buch des Lebens, in welchem es das Geheimnis des ewigen Friedens, der ewigen Jugend, der Gesundheit und Freude entdecken wird.

24. Auf meinen Ländereien werdet ihr die Stärke, die ihr verloren habt, zurückgewinnen, o meine Arbeiter!

25. Mein Wort rät euch immer das Gute und die Tugend: dass ihr nicht schlecht von euren Mitmenschen sprecht und sie dadurch der Schande preisgebt; dass ihr nicht solche mit Verachtung anseht, die an Krankheiten leiden, die ihr ansteckend nennt; dass ihr nicht die Kriege begünstigt; dass ihr keine schändliche Beschäftigung habt, welche die Moral zerstört und die Laster begünstigt; dass ihr nichts Erschaffenes verflucht, nichts Fremdes ohne Erlaubnis des Eigentümers wegnehmt, noch Aberglauben verbreitet. Ihr sollt die Kranken besuchen, denen vergeben, die euch beleidigen, die Tugend beschützen und gute Vorbilder sein. Dann werdet ihr Mich und eure Mitmenschen lieben, da in diesen zwei Geboten das ganze Gesetz zusammengefasst ist.

26. Lernet meine Lektion und lehret sie durch euer Handeln. Wenn ihr nicht lernt, wie wollt ihr dann meine Lehre predigen? Und wenn ihr nicht fühlt, was ihr gelernt habt, wie wollt ihr dann als gute Apostel lehren?

27. Sage Mir, Volk: Was hast du wirklich gründlich erforscht und bis heute in die Tat umgesetzt? Mein Wort ist klar und einfach, und doch hast du noch nicht verstanden, es auszulegen. Aber Ich erleuchte dich und führe dich auf dem Weg des Lichtes. Verlasse diesen Weg nicht, noch weiche zurück; gehe auch nicht zu eilig.

28. Aus Liebe zu euch bin Ich gekommen, euch zu lehren, und Ich sehne Mich danach, dass ihr zu Mir kommt und wie die Engel euren Gesang emporsendet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“

29. Ich möchte von euch auch ein Wort der Reue hören, euer ehrliches Geständnis, um euch als Vater zu trösten und zu beraten und euer bester Freund zu sein.

30. Heute wisst ihr noch nicht alles, was Ich euch während dieses Zeitabschnittes offenbaren werde. Schritt für Schritt werde Ich euch unterrichten. Meine Lehre, die erst einem Teil der Menschheit bekannt ist, wird verherrlicht werden, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

31. Ich habe weder Gelehrte noch Philosophen gerufen, um Mich ihres Verstandes zu bedienen. Ich habe die Demütigen erwählt, um aus ihnen die Stimmträger meines Wortes zu machen, mittels welcher mein Geist euch diese Kundgabe übergibt, und Er freut sich, wenn Er sieht, dass ihr Mich erkennt.

32. Der Quell meiner Liebe ist überfließend: wollt ihr Mich aufnehmen? Ich bin im Wesen meines Wortes. Vereinigt euren Gesang mit dem der Engel und rühmt Mich. Alles, was ihr zugunsten eures geistigen Fortschritts erbittet, werde Ich euch gewähren.

33. Ihr hört das Wort des Vaters, mein Blick dringt in eure Herzen, doch in einigen sehe Ich die Härte des Felsens und die Kälte des Marmors; aber Ich lasse aus den Felsen Wasser quellen, und meine Liebe und Zärtlichkeit wird euch die Wärme geben, die euer Geist benötigt.

34. Ich bildete euren Körper aus Materie und gab euch meinen göttlichen Atem. Ich stattete euch mit Gewissen aus, damit ihr in Erkenntnis meines Wesens leben solltet, und von Zeit zu Zeit habe Ich euch Lehren voller Weisheit gegeben, die euren Geist emporheben. In der Zweiten Zeit säte Ich meinen Samen der Liebe in euch, und heute komme Ich, ihn zu pflegen. Am Ende der Zeiten werdet ihr alle bei Mir sein, so wie Ich bei euch gewesen bin.

35. Ich habe euch (eure Ecken und Kanten) glattgeschliffen, weil Ich möchte, dass ihr rein und tugendhaft seid, damit ihr meine guten Jünger werdet.

36. Lebt wachend und betend, und jedes Leid wird erträglich sein; ihr werdet nicht in Versuchung fallen und werdet fühlen, dass — nahe bei euch — mein Geist als Vater euch beschützt. Seid stark in den Prüfungen. Erinnert euch, dass Jesus in der Zweiten Zeit, als Ihm der Leidenskelch der Bitterkeit gereicht wurde und Er den Schmerz vorausfühlte, der Ihn erwartete, sagte: „Wenn es möglich ist, so nimm diesen Kelch von Mir; aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe“. Ihr, die ihr auch auf Erden leidet und duldet — wollt ihr es Ihm nicht gleichtun? Wollt ihr Ihm nicht nachfolgen?

37. Warum habt ihr heute, da Ich zu euch als Geist des Trösters spreche, weniger Furcht als damals in der Ersten Zeit, als Ich zu euch als Richter sprach, und als Meister in der Zweiten Zeit, obwohl Ich in den drei Zeiten als der gleiche Geist zu euch gesprochen habe? Vielleicht, weil Ich mit sanfter Güte zu euch spreche?

38. Ich lehrte euch in der Zweiten Zeit, und heute biete Ich euch die gleiche Speise meines Wortes an; denn ihr seid meine Jünger, und Ich will, dass ihr euch von Mir nährt. Auferstehet zum Leben der Gnade und nützet diese jetzige Zeit, in der Ich euch lehre. Später, wenn ihr all das empfangen habt, was Ich für euch bereithalte, werde Ich von euch Rechenschaft über eure Werke in dieser und in allen Zeiten fordern. Denn als Ich zur Erde kam, um Mensch zu werden, habt ihr mit Mir gesprochen und wie heute meine Unterweisungen erhalten. Aber während in jener Zeit einige von euch glaubten, zweifelten andere, und jene Zeit der Gnade, jene Gelegenheit für den Fortschritt eures Geistes ging vorüber. Doch der Vater gibt seinen Kindern neue Unterweisungen und Prüfungen für ihren geistigen Aufstieg; und in dieser Zeit gebe Ich euch eine weitere Lehre, damit ihr das Verheißene Land näher betrachten könnt.

39. Ich habe zu euch durch Vermittlung verschiedener Stimmträger gesprochen, und da sie als menschliche Wesen unvollkommen sind, habt ihr gezweifelt. Doch wahrlich, Ich sage euch, Ich bediene Mich ihrer, denn Ich kenne sie und habe sie Jahrhunderte hindurch vorbereitet, um sie euch in dieser Zeit als Dolmetscher meines Wortes vorzustellen.

40. Ich habe euch gesucht, weil meine Liebe zu euch sehr groß ist. Für jedes Geschöpf habe Ich ein Sühneschicksal entworfen, in welchem sich die liebevolle Gerechtigkeit des Vaters widerspiegelt. Trotz eurer Verirrungen offenbare Ich euch eure Aufgabe unter der Menschheit; aber es ist notwendig, dass ihr gründlich nachdenkt und euch derselben würdig erweist. Denkt daran, dass Ich Mich nicht nur im Worte bei euch kundtue, sondern auch in der Inspiration und Offenbarung durch Träume und Gesichte.

41. Mein Volk: Noch hast du dich nicht vervollkommnet, aber du wirst bei Mir sein, wenn du dich durch deine Verdienste geläutert hast. Magst du dich heute für unwissend halten, Ich werde dich erleuchten, und du wirst zu den Menschen sprechen und sie in Erstaunen setzen. Wenn du vorbereitet bist, wird dein Verlangen sein, mit Mir zusammenzuarbeiten beim Werke der Errettung der Menschheit.

42. Ich lehre euch die Wahrheit und zeige euch den Weg, damit ihr euch vorbereitet und mit eurem Gebet und euren Werken Mir nacheifert in Gedenken an mein Vorbild in der Zweiten Zeit. Alle Handlungen eures Lebens sollen Liebe und Wahrheit enthalten, damit ihr durch sie von Mir Zeugnis ablegt. Denkt daran, dass nicht jeder, der meinen Namen ausspricht, Mich liebt, auch nicht jeder, der meinen Namen ausspricht, Mich verehrt. Nur jene, welche mein Gesetz erfüllen, legen Zeugnis von Mir ab.

43. Jetzt gebe Ich euch eine weitere Gelegenheit, um auf der Stufenleiter eurer Vervollkommnung aufzusteigen; doch wisst ihr, was das Geheimnis des Aufstiegs ist? — Die Liebe, die Aufrichtigkeit, die Reinheit des Herzens und die guten Werke. Deshalb habe Ich euch gesagt: Reinigt das Gefäß innen und außen. Wachet wie die klugen Jungfrauen meines Gleichnisses; haltet eure Lampen brennend; sprecht mit Überzeugung von meiner Lehre und fürchtet euch nicht noch schämt euch, meine Jünger zu sein. Denn wenn ihr Mich heute verleugnet, werdet ihr morgen Schmerz empfinden, wenn ihr euch von meiner Wahrheit überzeugt.

44. Wenn ihr Mich nicht an meinem Worte erkennt, so erkennt Mich an den Wundern, die Ich unter euch getan habe. Was Ich euch durch Vermittlung des Stimmträgers versprochen habe, habe Ich auf eurem Lebensweg erfüllt. Warum leugnen viele meine Kundgebungen als Göttlicher Geist, obwohl ihr in der Zeit des Heiligen Geistes lebt?

45. Falls ihr von Mir Beweise für diese Offenbarungen verlangen würdet, würde Ich sie euch geben. Doch wenn Ich euch der Prüfung unterziehen würde, was würdet ihr dann tun? — Ihr würdet euch schwach und klein fühlen.

46. Ich will bei euch den Glauben sehen, den die Kranken bekundeten, die in der Zweiten Zeit zu Mir kamen: den des Gelähmten, des Blinden und der unheilbaren Frau. Ich möchte Mich geliebt fühlen als Vater, begehrt als Arzt und gehört als Meister.

47. Diesmal bin Ich nicht gekommen, um wie in der Zweiten Zeit geopfert zu werden. Mein Geist wird sich nur als Licht, als Essenz, auf alle meine Kinder ergießen, um sie zu retten. Sobald ihr auf dem Wege eurer Entwicklung höher gekommen seid, werdet ihr einen einzigen Geist des Guten, des Friedens bilden, um für alle eure Brüder Fürbitte einzulegen.

48. Vereinigt eure Liebe mit der Fürsprache eurer geistigen Mutter, denn das Zepter der Gerechtigkeit ist den Menschen schon sehr nahe gekommen.

49. Tut Werke der Liebe und gebt euren Brüdern, wie Ich euch gegeben habe.

50. Denkt über meine Worte nach und fühlt euch für eure Aufgaben verantwortlich. — Warum vergesst ihr manchmal, dass Ich voll Liebe gekommen bin, eure Verfehlungen zu vergeben und euch Gelegenheit zum Beginn eines neuen Lebens zu geben? Warum verfallt ihr in Alltagsroutine, obwohl Ich an euch arbeite, damit ihr auf dem Entwicklungswege vorwärtskommt, auf dem ihr neue und weite Horizonte entdeckt und Ansporn ohne Ende für den Geist?

51. Seid nicht nur in dem Augenblick ergriffen, da ihr mein Wort hört. Weint nicht über eure Vergehen, ohne zutiefst zu fühlen, und fasst keine falschen Vorsätze zur Besserung, die ihr sehr bald brechen werdet. Wacht und seid stark, damit ihr in euren Entschlüssen fest bleibt, und wenn ihr gelobt, euch zu bessern, so tut dies mit Festigkeit und kommt dann voll Freude zu Mir, um Mir zu sagen: „Vater, ich habe Deine Gebote erfüllt, ich habe Dir gehorcht und Deinem Namen Ehre gemacht.“

52. Dies ist die angekündigte Zeit, in der Ich zur Menschheit sprechen musste, und Ich will, dass ihr in Erfüllung meiner Weissagungen mit diesem Worte, das Ich euch gegeben habe, Bücherbände zusammenstellt, später Auszüge und Analysen davon macht und sie euren Brüdern zur Kenntnis bringt. Wollt ihr diese Aufgabe auf euch nehmen? Ich gebe euch die Zeit, damit ihr die Aufgaben erfüllt, die Ich euch in meinem Werke und außerhalb desselben gegeben habe. Arbeitet, und Friede und Freude wird in eurem Geiste sein. Handelt, ohne hochmütig zu werden, ohne euch in einem Zirkel der Selbstsucht abzukapseln. Seid Stütze und Vorbild für eure materiellen und geistigen Geschwister. Eure Mission beschränkt sich nicht darauf, für die inkarnierten Wesen zu arbeiten, sondern ihr müsst auch den nicht mehr inkarnierten beistehen, diesen liebe- und hilfsbedürftigen Geschöpfen, an die sehr wenige denken. Gebt euch nicht damit zufrieden, an meine Kundgebung in dieser Zeit zu glauben und sie anzuerkennen; es ist notwendig, dass ihr die Lehre, in der Ich euch unterweise, zur Anwendung bringt.

53. Lasst nicht zu, dass die Kinder aus Mangel an Belehrung vom Wege abirren. Bedenkt, dass ihr entwickelter Geist an den Steinen des Irrweges straucheln kann, obwohl er vorbereitet war, große Aufgaben zu erfüllen.

54. Ein Gleichnis

Inmitten eines blühenden Gartens befand sich ein ehrwürdiger Greis, der voller Freude sein Werk betrachtete. Eine Quelle, aus der kristallklares Wasser hervorsprudelte, bewässerte den gepflegten Garten. Der Greis wollte seine Früchte mit andern teilen und lud daher die Vorübergehenden ein, seine Güter mitzugenießen.

55. So kam auch ein kranker Mann bei ihm vorbei, ein Aussätziger. Der Greis betrachtete ihn liebevoll, empfing ihn und fragte ihn, was sein Begehren sei. Der Wanderer sprach zu ihm: „Komme mir nicht zu nahe, denn ich bin aussätzig.“ Der Greis aber, ohne Ekel zu empfinden, veranlasste ihn, einzutreten, gab ihm Obdach in seinem Haus und ernährte ihn, ohne ihn nach dem Grund seines Übels zu fragen. Der Aussätzige reinigte seinen Körper unter der Obhut des Alten und sagte voll Dankbarkeit zu ihm: „Ich werde bei Dir bleiben, denn Du hast mir die Gesundheit wiedergegeben. Ich werde Dir helfen, Deine Felder zu bestellen.“

56. Danach kam eine Frau zu jenem Ort, der die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben war, und der Greis fragte sie: „Was fehlt Dir?“ Und sie erwiderte weinend: „Ich kann meinen Fehltritt nicht verbergen. Ich habe die Ehe gebrochen und wurde aus meinem Heim gejagt; meine kleinen Kinder sind verlassen zurückgeblieben.“ Der Greis sprach zu ihr: „Begehe keinen Ehebruch mehr, liebe und ehre Deinen Gatten, und während du zu deinem Heim zurückkehrst, trinke von diesem kristallklaren Wasser und reinige Dich.“ Aber die Frau erwiderte: „Ich kann nicht zurückgehen, doch lasse Deinen Ruf auch zu meinem Heim gelangen; und ich werde in Deinen Diensten bleiben.“

57. Die Tage vergingen, und die Kleinen, die allein geblieben waren, waren auf der Suche nach dem guten Greis, weil sie wussten, dass er Wohltaten austeilte; und er sagte zu ihnen: „Was sucht ihr?“ Sie antworteten: „Wir sind zuhause allein zurückgeblieben, unsere Eltern haben uns verlassen, und wir kommen zu dir auf der Suche nach Brot und Obdach, weil wir wissen, dass wir dies bei dir finden werden.“ Der Alte sprach zu ihnen: „Tretet ein, eure Eltern sind bei mir, erholt euch und vereinigt euch mit ihnen.“

58. Alle in jener gesegneten Gesellschaft wieder Vereinigten gewannen den Frieden zurück, es herrschte Vergebung und Versöhnung, und sie kehrten zum alltäglichen Leben zurück. Der erneuerte und von seinem Aussatz gereinigte Vater beherbergte seine Frau wieder unter seinem Dache und gab seinen kleinen Kindern Wärme. Sie, reuevoll und rein, war Schoß für den Mann und Wiege für ihre Kinder. Die Kleinen, die geglaubt hatten, ihre Eltern für immer verloren zu haben, bedankten sich bei dem Greis, dass er sie ihnen wiedergegeben und es ermöglicht hatte, dass ihr Heim wiederhergestellt wurde. (Ende des Gleichnisses)

59. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn ihr Mich in euren größten Schwierigkeiten sucht, werdet ihr immer die Lösung für sie finden.

60. Ich bin der Greis des Gleichnisses. Kommt zu Mir. Ich weise niemanden ab, vielmehr bediene Ich Mich eurer Prüfungen, um euch zu reinigen und Mir näherzubringen. Kommt alle, gewinnt den Frieden und die Gesundheit zurück. Trinkt aus dem kristallklaren Quell und werdet gesund. Denn Ich bin das Buch des Lebens und habe euch mit einer weiteren Seite bekanntgemacht, damit ihr sie studiert und in meiner Lehre stark werdet. Wollt ihr auf diesem Pfade weitergehen?

Lernt mein Gesetz kennen und erfüllt jedes einzelne meiner Gebote. Bereitet eurem Vater keine Bitternis, lasst Mich nicht leiden. Bedenkt, dass mein Opfer andauert; durch euren Zweifel und euer Unverständnis kreuzigt ihr Mich in jedem Augenblicke.

61. Euch Männern habe Ich ein Erbe, ein Gut gewährt, eine Frau, die euch anvertraut ist, um sie zu lieben und zu pflegen. Und dennoch ist eure Gefährtin zu Mir gekommen und hat wegen eurer Verständnislosigkeit vor Mir geklagt und geweint. Ich habe euch gesagt, dass ihr stark seid, dass ihr nach meinem Bild und Vorbild geschaffen wurdet. Ich habe euch jedoch nicht aufgetragen, die Frau zu erniedrigen und eure Sklavin aus ihr zu machen. Ich habe euch stark gemacht, damit ihr Mich in eurem Heim vertretet: stark in der Tugend, in der Begabung, und habe euch als Ergänzung in eurem Erdenleben als Gefährtin die Frau gegeben, damit ihr in gegenseitiger Liebe die Kraft findet, den Prüfungen und wechselvollen Schicksalen die Stirne zu bieten.

62. Heute rufe Ich euch in mein Reich, um euch zu retten; aber ihr müsst arbeiten und euch Verdienste erwerben, um auf dem Lichtpfad höher zu steigen, den Ich euch vorgezeichnet habe. Ich erwarte euch sehnsüchtig; kommt, und ihr werdet wie gehorsame Kinder empfangen werden, und ein Fest wird in den Himmeln sein.

63. Warum fühlt ihr Müdigkeit in eurem Geist, obgleich Ich euch in jedem Augenblicke Kraft gebe? Entfernt euch nicht von Mir, auch wenn Ermüdung oder Kälte vorhanden ist, welche die Menschheit in euch zurückgelassen hat. Ich bin die Auferstehung und das Leben; wenn ihr Mir vertraut, werdet ihr Kraft und Freude zurückgewinnen. Wenn ihr eine Stütze braucht, so stützt euch auf Elias, euren Hirten, und er wird euch Halt geben. Wenn euch nach Trost und Zärtlichkeit verlangt, so nehmet eure Zuflucht zu Maria, eurer himmlischen Mutter, und fühlet ihre Liebkosung und ihre heilende Kraft. Begreift ihre Liebe; sie fühlt euren Schmerz und steht euch in euren Leiden bei. Wie groß ist ihr Leid, wenn ihr auf Abwege geratet und wie Blinde geht, nachdem ihr dieses Licht geschaut habt.

64. Der Schmerz hat das Herz der Menschen überschwemmt. Heute erfüllt sich jene Weissagung, die lautet: „Die Väter werden ihre Söhne und diese ihre Väter verleugnen. Unter Brüdern wird man sich verkennen und hassen.“ Auch seht ihr, wie die Heime Stätten der Zwietracht und des Streites sind. Aber Ich halte euch auf diesem Wege zurück und sage euch, dass ihr die Waffen der Zerstörung wegwerfen und euch nicht gegenseitig töten sollt, dass ihr dem Chaos entfliehen, zu Mir kommen und Mir folgen sollt im Werke der Wiederherstellung.

65. Ich frage euch: Habt ihr nicht Trost und Kraft in meinem Wort empfangen? Wart ihr in meiner Gegenwart nicht tief bewegt? — Ja, Jünger, wenn „das Fleisch“ dies nicht gesteht, der Geist erkennt Mich, dankt Mir und entdeckt das Wesen meiner Liebe auf dem Grunde dieses Wortes. Habe Ich euch in der Zweiten Zeit nicht versprochen, dass Ich als Geist der Wahrheit wiederkommen würde? Seht, wie Ich all das erfüllt habe, was Ich euch angeboten habe.

66. Studieret, Jünger, um die zu lehren, die nach euch kommen werden. Philosophen und Wissenschaftler werden euch aufsuchen, und Ich werde durch eure Vermittlung zu ihnen sprechen und ihnen so noch einmal beweisen, dass Ich Mich der Armen und Einfältigen bedient habe. Erhebt euch, Arbeiter, und besäet die Felder, die Ich für euch vorbereitet habe, denn sehr bald werde Ich als Verwalter und Richter kommen, von euch die Ernte des Saatkorns zu verlangen, das Ich euch ausgehändigt habe.

67. Ich bekleide euch mit meiner Gnade, damit ihr demütige Meister eurer Mitmenschen werdet und die Kranken heilt. Nehmt die auf, welche auf der Suche nach Licht herkommen, und seid Licht für alle. Beratet und bekehrt die Sünder, aber prahlt nicht damit, dass ihr meine Jünger seid. Wenn ihr den Schmerz eurer Brüder fühlt und sie zu trösten versteht, wenn ihr in Wahrheit liebt und selbstlose Hilfe leistet, ohne sie bekanntzumachen, dann dürft ihr euch meine Jünger nennen.

Mein Friede sei mit euch!