Unterweisung 7

1. Denen, die meine Kundgebung noch nicht verstehen, sage Ich: Dieser Mann, durch den Ich Mich kundtue, ist ein Mensch wie ihr, und dieser Stuhl, den ihr in der Ecke des Versammlungsraumes seht, auf dem der Stimmträger meines Wortes ruht, ist nicht der Thron des Herrn.

2. Der Thron, den Ich bei euch suche, ist euer Herz, und in ihm werde Ich Mich niederlassen, wenn es Mich ohne Abgötterei oder Fanatismus anzubeten versteht.

3. Ihr seid so schwach und so zur Abgötterei geneigt, dass ihr, ohne es zu bemerken, Mich in den Körpern anbetet, durch welche Ich Mich mitteile, und diese Plätze anseht, als ob sie heilig wären. Aber wenn ihr Mich nicht mehr in dieser Form habt, werdet ihr verstehen, dass diese Sprachrohre nicht das erhabenste Mittel für meine Kundgabe waren. Wenn der Göttliche Strahl, statt auf den menschlichen Verstand herabzukommen, sich in eurem gebührend vorbereiteten Geist niederlässt, dann werdet ihr wirklich die vollkommene Kundgabe erreicht haben; denn hierbei wird es keine Irrtümer noch Unklarheiten geben, die sich mit dem Lichte eures Meisters vermischen.

4. Der Mensch war von Ewigkeit her dazu bestimmt, sich mit meinem Geiste unter vielerlei Formen zu verbinden, und diese, die ihr jetzt mittels des menschlichen Verstandes habt, ist eine davon.

5. Falls ihr Unvollkommenheit in diesem Worte findet, so schreibt sie dem Verstande zu, durch den Ich Mich mitteile, und bedenket dabei, dass Ich diese Stimmträger aus den Einfachen, Unwissenden und Ungebildeten ausgesucht habe, damit meine Kundgabe durch Sie euch in Erstaunen setzen sollte. Wenn ihr jedoch in den tieferen Sinn meiner Lehre eindringt, so werdet nicht zu Richtern meiner Stimmträger, denn sie zu richten bin Ich allein zuständig, der in jedem Augenblicke durch das Gewissen zu ihnen spricht. Messt also nicht mit eurer Elle, denn mit eben dieser werdet ihr gemessen werden.

6. Wer gerufen worden ist, um mein Arbeiter zu sein, fühlt, dass sein Herz ihn dazu bewegt, Mir zuzuhören und weiterhin diese Stätten des Gebets und tätiger Nächstenliebe zu betreten.

7. Zu denen, welche ahnen, dass sie zu den Auserwählten dieser Dritten Zeit gehören, und zu denen, die sich bereits in den Reihen meiner Arbeiter befinden, sage Ich: Haltet meine Gebote, denkt über meine Ermahnungen nach und verschafft euch Klarheit über meine Worte, damit ihr starke Soldaten seid, die sich nicht durch die Prüfungen besiegen lassen.

8. Ihr alle müsst wissen, dass Ich mit dem Jahresende 1950 aufhören werde, in dieser Form zu euch zu sprechen, und dass es notwendig ist, dass dies geschieht, damit ihr Mich in Vollkraft unter euch fühlt, wenn ihr Mir die vollkommene Anbetung von Geist zu Geiste darbringt.

9. Mit diesen Unterweisungen, die Ich euch gebe, bringe Ich euch näher an die Zeit heran, die Ich euch ankündige, damit ihr allmählich den Wandel versteht, welcher nach 1950 in euch vor sich gehen wird.

10. Zu jenem Zeitpunkt müsst ihr stark und vorbereitet sein, falls ihr euch meinem Willen unterwerfen und in eurer geistigen Entwicklung fortschreiten wollt.

11. Ihr müsst wachsam sein, denn alle Augenblicke wird die Versuchung euch überfallen, um die einen zu verleiten, auf unbestimmte Zeit einen Entwicklungsabschnitt fortzusetzen, dessen Ende von Mir angezeigt worden ist, und die anderen dazu, aus Mangel an Vorbereitung und infolge übermäßiger Eitelkeit zu sagen, dass sie im Geistigen mein göttliches Wort hören. Aber schon heute warne Ich euch, und Ich will, dass ihr wisst, dass Ich dann nicht mit menschlichen Worten spreche, sondern mit Inspirationen, mit Ideen und Gedanken.

12. Um euch meine Unterweisungen mit menschlichen Worten zu geben, habe Ich Mich über den menschlichen Verstand mitgeteilt; doch bei der Kundgabe von Geist zu Geist werdet weder ihr mit Mir noch euer Vater mit euch mit materiellen Worten sprechen.

13. Wenn ihr euch nicht zubereitet, werden undeutliche Stimmen zu euren Ohren gelangen, die euch verwirren, und später werdet ihr eure Mitmenschen damit verwirren. Ich mache euch wachsam, damit ihr, wenn diese Kundgaben einmal beendet sind, nicht versucht, sie von neuem aufzunehmen, weil es keine Geistwesen des Lichtes sein werden, die sich kundgeben, sondern verwirrte Wesen, welche das zerstören wollen, was ihr vorher aufgebaut habt.

14. Dagegen wird der, der sich vorzubereiten versteht — jener, welcher, statt hervorragen zu wollen, sich nützlich zu machen sucht, welcher, statt Ereignisse zu beschleunigen, mit Geduld abwartet, meine Unterweisung deutlich vernehmen, die zu seinem Geiste gelangen wird durch die Gaben, die in ihm sind, welches die der Inspiration, der Intuition, der Vorausahnung sind, mittels des Gebetes, der geistigen Schauung und der prophetischen Träume.

15. Ich bereite dich vor, mein Volk, damit du nicht aus Unwissenheit mein Gesetz entweihst. Ich öffne dir die Augen für das Licht der Wahrheit, damit du die ungeheure Verantwortung verstehst, die auf dir ruht, und du gleichzeitig begreifst, wie unendlich heikel die Aufgabe ist, die Ich dir innerhalb dieses Werkes anvertraut habe.

16. Ich will, dass euer Gehorsam euch meines Schutzes würdig macht, und nicht, dass ihr euch mit euren Irrtümern, eurem Unverständnis und Ungehorsam der Gefahr aussetzt, dass die Justiz der Menschen es ist, die eure Schritte auf der Erde aufhält.

17. Wahrlich, Ich sage euch, wer mein Gesetz nicht erfüllt, das in seinem Gewissen existiert, wird nicht zu Mir kommen; aber Ich sage euch auch, dass es traurig wäre, wenn ihr euch sehr um die Aussaat bemüht hättet, und wenn die Zeit der Ernte kommt, ihr von eurer Ernte enttäuscht wäret, weil ihr erkennt, dass all euer Tun für euren Körper geschah und nichts auf die Vervollkommnung eures Geistes abzielte.

18. Mein Volk, weine nicht, wenn du Mich so sprechen hörst; glaube nicht, dass Ich ungerecht bin, wenn Ich Forderungen an dich stelle, und schreibe diese Worte nicht der Hartherzigkeit des Stimmträgers zu. Ich weiß, dass Ich Grund habe, euch zu warnen und wachsam zu halten.

19. Ich will euch unter der Menschheit zurücklassen, um viele zu retten, die im Finstern wandeln, weil sie das Licht der Wahrheit nicht zu erblicken vermögen. Doch wenn ihr nicht die Zurüstung erlangt, die ihr haben müsst, um würdig zu sein, euch meine Jünger zu nennen — glaubt ihr, dass ein Blinder andere Blinde führen kann?

20. In Wahrheit sage Ich euch, dass nur der von Tugend sprechen darf, der sie auf seinem Wege ausgeübt hat und sie zu empfinden vermag.

21. Wache und bete, mein Volk, damit das Gefühl der Verantwortlichkeit in dir erwacht und du bei jedem Schritte die Stimme des Gewissens hören kannst; damit du fühlst, dass du in die Zeit des Lichtes eingetreten bist, in der dein Geist erwachen und gegenüber meinen Geboten achtsam sein muss. Die kommenden Generationen werden euch glücklich schätzen, wenn sie erfahren, dass ihr auserwählt wart, die Grundmauern einer neuen Menschheit zu bilden, die Vorboten meiner Lehre der Dritten Zeit zu sein.

22. Ihr alle habt in dieser Zeit den Schmerz empfunden, und euer Herz, an seinen empfindlichsten Saiten berührt, ist nach Abklingen des Schmerzes zu Mir zurückgekehrt und hat sich vorgenommen, Mir zu folgen. Ein einziges meiner Worte hat genügt, euch erkennen zu lassen, dass Ich es bin, der in dieser Form zu euch spricht. Der Hunger nach Zärtlichkeit und Liebe, den ihr Mir vor Augen führtet, ist geschwunden, und ihr verlangt nur danach, meine Gnade zu bewahren. Aber viele werden meine Kundgebungen nicht zu deuten wissen, die Ich zur Zeit in mancherlei Gestalt der Menschheit gebe, noch werden sie mein Wort verstehen, und diese Unwissenheit wird wie eine Binde vor ihren Augen sein, die sie hindert, meine Wahrheit zu erkennen.

23. Wenn ihr Mich finden wollt, so sucht Mich in der Stille, in der Demut eures inneren Tempels, und dort werdet ihr in Verbindung mit meinem Geiste sein, und Ich werde Mich von euch geliebt und verehrt fühlen.

24. Macht euch kein Bild von Mir, und sucht Mich auch nicht in irgendeinem Gegenstand anzuschauen. Baut die Versammlungsstätte, die ihr meiner Verehrung widmet, nicht mit Prunk; wo immer ihr euch befindet, könnt ihr euren Geist erheben. Wenn ihr zusammenkommen wollt, so wird ein einfaches Zimmer genügen, um euch zu versammeln, und wenn ihr Mir das wahre Heiligtum in eurem Herzen errichtet habt, so sollt ihr eure Brüder lehren, es ebenfalls aufzurichten.

25. Ihr zeigt Mir eure Armut und sagt Mir, dass ihr keine Güter auf Erden besitzt; doch bedenkt, dass Ich euch den Frieden, die Liebe, die geistige Erhebung gegeben habe, die einen größeren Schatz darstellen. Seid das starke, das kluge Israel, und wenn ihr euch durch meinen Geist inspiriert fühlt, so sprecht zu euren Brüdern von Mir, heilt die Kranken, stärkt die Schwachen, schützt die Wehrlosen; in diesen Tätigkeiten werdet ihr den Reichtum erfahren, der in eurem Geiste ruht, und ihr werdet euch glücklich fühlen.

26. Die „Letzten“ werden große Schritte vorwärts auf diesem Wege machen, und ihr müsst ihnen schon heute den Weg bereiten. Wenn diese Zeit kommt, so dankt Mir und bezeugt euren Brüdern, dass sich mein Wort erfüllt hat. Haltet niemanden auf in seinem geistigen Fortschritt, denn es ist mein Wille, dass diese Menschheit sich in kurzer Zeit entwickelt.

27. Ich nehme eure große oder kleine Erfüllung entgegen. Ich gebe euch meine Kraft und tröste euch in euren Leiden; eure Tränen sind die beste Bewässerung, die ihr euren Saaten gebt. So wie eine Mutter sich in Sorge verzehrt und in der Stille ihre Tränen vergießt wegen des Unverstandes ihrer Kinder, so sollt ihr für jene wachen und Leid tragen, die Ich eurer Fürsorge überlassen habe, damit Ich euch sagen kann: Selig seien meine Diener. Selig seien die Sämänner des vollkommenen Samens.

28. Ich empfange euch, Wanderer. Ich empfange euch, Sämänner. Ihr entfernt euch nach und nach von den unnützen Gebräuchen, um eurem Herrn nachzufolgen, wohl wissend, dass der Lohn eures Kampfes nicht auf Erden ist. Ihr ergebt euch in die Wechselfälle des Lebens. Seid gesegnet.

Ihr habt keine leckeren Speisen von Mir erbeten, ihr habt euch mit einem harten Stück trockenen Brotes begnügt. Seid gesegnet, denn ihr habt Beweise dafür erbracht, dass ihr nicht hinter einer irdischen Sache her seid, sondern ihr habt gezeigt, dass ihr immer mehr der Spur Jesu von Nazareth folgt.

29. Die Prüfungen haben euch nicht erschreckt, und in Wahrheit sage Ich euch: Ich habe jedem von euch ein Kreuz auferlegt; all eure Schmerzen, alles, was euch die Menschen entrissen haben, euer Mangel, das Leid, das ihr alle und jeder einzelne im Herzen trägt, dies ist euer Kreuz. Mit Geduld habt ihr es getragen, und eure Sanftmut ist eines Lohnes wert.

30. Wer nur das sucht, was der Welt angehört, hält es nicht mit Mir. Die Güter der Erde erlangt ihr mit eurer materiellen Arbeit, die Güter des Geistes jedoch erreicht ihr nur durch Zurüstung und geistige Erfüllung.

31. Ich bin euer Meister und sage euch: Da ihr schon euer Kreuz mit Geduld tragt, so lasst es nicht auf halbem Wege zurück. Wer heil sein will, wird sein Kreuz bis ans Ende des Lebensweges tragen. Wer sich nicht dareinfügt, wird sein Kreuz noch schwerer machen, und es wird ihm unerträglich erscheinen.

32. Wenn ihr wollt, dass eure Erfüllung in meiner Lehre verdienstvoll sei, so traget eure Leiden mit Geduld; und bei jenem, der Mir sagt: „Meister, ich trage kein Kreuz mit mir“, sehe Ich, dass er nur eine Last fehlender Ergebung trägt; doch dies ist nicht mein Wille.

33. Was habt ihr Mir vorzuweisen? Welches ist der Samen, den ihr gepflegt habt? Welches sind die Äcker, die ihr bearbeitet und durch eure Erfüllung fruchtbar gemacht habt? Die Zeit, in der die Saaten vollkommen sind, ist noch nicht gekommen, aber Ich will euch nicht entmutigen. Ich lehre euch, damit ihr größte Erhebung erlangt. Vergesst nicht, dass gemäß eurer Aussaat auch die Ernte sein wird. Wenn der Weizen, den ihr sät, taub ist, werdet ihr nichts ernten. Wenn ihr wenig sät, werdet ihr wenig ernten. Widmet euch daher eurer Aussaat, und ihr werdet euch einen Lohn für die Zukunft erarbeiten. Die reife Frucht wird in meiner Kornkammer sein.

Ich überlasse euch die „Sieben Ähren“, um sie anzubauen. Ich werde die Frucht der ersten, die Frucht der zweiten und so bis zur letzten verlangen, und wenn alle von gutem Geschmack sind, wird die Ernte vollkommen sein. Doch was sind diese Ähren, von denen Ich zu euch spreche, geliebte Jünger? — Es sind die sieben Tugenden des Geistes.

34. Stärket euch! Der Balsam ist bei euch gewesen, und Ich habe eurem Geiste mein Licht gegeben. Die Menschen werden kommen, um euch auszuforschen, doch Ich werde ihnen durch eure Vermittlung Beweise liefern. Wehe dem, der nicht vorbereitet ist, denn sie werden an ihm und am Meister zweifeln. Ich mache euch stark für den Augenblick der Prüfung; doch warum seid ihr überrascht, wenn diese kommt? War mein Wort etwa nicht prophetisch? Darum sage Ich euch: Mache dich bereit, mein Volk, denn du wirst auf deinem Wege dem hungrigen Wolf begegnen, der dich im Schafspelz überrumpeln will. Wenn du aber wachsam bist, wirst du ihn entlarven und ihn mit deinen Waffen der Liebe besiegen.

35. Die Menschen werden nach euren Fehlern suchen, um euch zu verderben. So wie sie den Meister in der Zweiten Zeit ausgeforscht haben, werden sie auch mit euch verfahren. Aber Ich wecke euch auf, bereite euch vor und gebe euch Intuition.

36. In nahen und fernen Gegenden werdet ihr mein Wort weitergeben. Neue Arbeiter werde Ich zurüsten, damit der Baum nach 1950 nicht allein bleibt.

37. Habt keine Furcht vor den Menschen; denn wahrlich, Ich sage euch: Ich werde durch euren Mund reden, mein Wort durch euch bezeugen, und das Echo desselben wird bis ans Ende der Welt gelangen, zu den Großen, zu den Kleinen, zu den Regierenden, zu den Wissenschaftlern und den Theologen.

38. Die Menschheit wird in euch die Boten des Heiligen Geistes sehen. Ihr sollt die Unvollkommenheit in Vollkommenheit verwandeln. Euer Wort soll liebreich sein, voll Zartgefühl, dann wird der Kranke durch dasselbe die Gesundheit empfangen, und der vom Weg Abgeirrte wird seine Fehler bereuen und zu Mir zurückkehren.

39. Heute seid ihr meine Jünger, morgen sollt ihr zu Meister werden, um der Menschheit ein gutes Vorbild zu geben. Ich werde euch zum Quell der Liebe und der Weisheit kommen sehen, mit einem Herzen voller Freude, und Ich werde euch sagen: Kommt und stillt euren Durst; und wenn ihr dann getrunken und euch zu Mir erhoben habt, werdet ihr Mich erblicken, wie Ich euch auf die Wege der Welt hinweise, wo sich die durstigen Menschenmengen befinden, die auf euer Kommen warten.

40. Kinder des Lichtes und des Friedens nennt euch der Vater, doch müsst ihr diesen Namen durch eure Werke rechtfertigen. Nur so werdet ihr von Mir reden können.

Weh dem, der von Eitelkeit erfüllt wird, da er sich mit Gaben überhäuft fühlt, oder der zulässt, dass die Selbstsucht von seinem Herzen Besitz ergreift; denn sein Fall wird nicht auf sich warten lassen und würde sehr schmerzhaft sein.

41. Die Frucht, die Ich euch gegeben habe, damit ihr sie mit euren Geschwistern teilt, hat einen Geschmack, den ihr nicht verwechseln könnt, noch ändern dürft, wenn ihr nicht wollt, dass euer Werk unfruchtbar ist. Es ist nicht mein Wille, dass ihr hinausposaunt, dass ihr Mich liebt. Ich will, dass ihr mit euren Werken nach und nach eine Spur der Liebe, der Barmherzigkeit und des Glaubens hinterlasst.

42. Immer, wenn ihr euch aufmacht und verkündet, dass ihr meine Auserwählten seid — die, welche Mir näherstehen und Mir besser dienen, werde Ich euch der Prüfung unterziehen, wie Ich es mit meinen Aposteln auf dem Galiläischen Meere tat. Dann werdet ihr wissen, ob ihr Mich in Wahrheit liebt und ob euer Glaube fest ist. Wer Mir nachfolgen will, muss demütig sein.

43. Der Gehorsam gegen mein Gesetz bedeutet Demut in eurem Geiste; wer gehorsam ist, ist eingehüllt in meine Gnade, während derjenige, der nach seinem eigenen Willen wandelt — in der Meinung, sein Erbe bei sich zu tragen — in Wahrheit sich seiner Gaben beraubt hat.

44. Tag für Tag bin Ich dabei, euch zu lehren, euch für den Kampf auszurüsten, weil Ich bald nicht mehr in dieser Form zu euch sprechen werde und es notwendig ist, dass ihr stark seid, um die Prüfungen zu bestehen. Bleibt bei Mir, lernt Mich in euren Herzen tragen, dann werdet ihr Mich in den Stunden der Prüfung durch eure Vermittlung Wunder tun sehen.

45. Begreift alle, was Ich euch habe sagen wollen, damit ihr nicht denkt, dass es unmöglich ist, meine Lehre in euch zu tragen.

46. Legt meine Worte richtig aus, damit ihr einen weiteren Schritt auf dem Wege eurer geistigen Vervollkommnung tun könnt.

47. Wäret ihr fähig, alles zu verlassen, um Mir zu folgen, wie jene, die Mir in der Zweiten Zeit aus nächster Nähe nachfolgten? Oder werdet ihr den Verlorenen Sohn meines Gleichnisses nachzuahmen versuchen, der das Heim seines Vaters verließ, um in andere Länder zu gehen und das Erbe zu vergeuden, das man ihm ausgehändigt hatte?

48. Ihr bleibt nachdenklich und wagt Mir nicht zu antworten; doch fürchtet euch nicht, denn wenn Ich euch gerufen habe, so deshalb, weil Ich weiß, dass ihr Mich liebt und Mir bis zum Ende des Weges folgen werdet.

49. Wenn das, was ihr fürchtet, der Verlust eures Lebens oder das Erleiden von Blutopfern ist, so sage Ich euch schon heute, dass ihr diesen Prüfungen in eurem geistigen Kampfe nicht begegnen werdet. Die Erde ist schon seit der Zweiten Zeit mit dem Blute des Meisters und seiner Jünger fruchtbar gemacht.

50. Euer Verdienst wird darin bestehen, dass ihr das geistige Gesetz erfüllt, ohne eure Pflichten gegenüber dem materiellen Leben zu vernachlässigen.

51. Ich verlange nicht von allen die gleiche Entsagung, auch sind nicht alle des gleichen Opfers fähig. In der damaligen Zeit mussten meine Jünger sich vollständig dem Werke widmen, das Ich ihnen anvertraute, und dafür war es notwendig, dass sie Eltern, Kinder, Gattin und alles, was sie auf der Welt besaßen, verließen. Als Ich hingegen die Menschenmenge lehrte, zeigte Ich ihr, dass es unerlässlich ist „, Gott zu geben, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist“, um das Leben zu erfüllen, das der Schöpfer gab.

52. Jene Menschheit war vermaterialisiert und gleichzeitig wenig entwickelt; darum sagte Ich zu den Menschenmengen: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das von Gott kommt“.

53. Ihr seid gleichfalls eine materialistische Menschheit, doch zugleich entwickelt — fähiger, eurem Geiste das zu geben, was er benötigt, und eurem menschlichen Leben, was dieses erfordert.

54. Ihr seid keine Neulinge gegenüber meiner Lehre; denn wenn es so wäre, hätte Ich euch das Gesetz in Stein gemeißelt übergeben müssen, wie Ich es in der Ersten Zeit tat. Da Ich zu euch jedoch über Vergeistigung spreche und euch die Geheimnisse offenbare, welche den Menschen in jenen Zeiten nicht gezeigt wurden, ist es ein Zeichen dafür, dass ihr schon in den vergangenen Zeiten meine Jünger wart. Seht, das ist der Grund, weshalb Ich euch manchmal sage, dass jene und ihr dieselben sind.

55. Ein Gleichnis

In einem fernen Lande lebte ein Vater mit einem seiner Söhne, den er innig liebte.

56. Der Sohn wurde krank, und als der Vater sah, dass sein Leben in Gefahr war, brachte er ihn zu einer Anhöhe, wo sich ein Greis befand, der die Geschicke jenes Landes lenkte, und als er zu dessen Füßen ankam, sprach er also zu dem Greis: „Mein Sohn ist krank, und mein größter Wunsch ist, dass er Besserung finde; denn wenn er stürbe, würde auch ich vor Schmerz sterben.“

57. „Dein Sohn wird gesund werden und voll Leben und Kraft in die Heimat zurückkehren“, erwiderte ihm der Greis; und während er diese Worte aussprach, berührte er den Kranken, und dieser wurde gesund.

58. Nach der Rückkehr in die Heimat sah der Vater seinen Sohn rüstig und kerngesund. Die Zeit verging, und jener Sohn fühlte sich stark und wurde anmaßend; er geriet auf Abwege und nahm giftige Früchte zu sich, die seinen Körper und seinen Geist krank machten. Er verkannte seinen Vater, und sein Herz hegte nur noch Gefühle des Hasses und der Zerstörung.

59. Als sein Vater ihn in diesem Abgrund der Bosheit verloren sah, ging er zu der Anhöhe und sprach zu dem Greis: „Ehrwürdiger Greis, mein Sohn ist auf die schiefe Bahn geraten, die ihn in den Abgrund geführt hat.“

60. „Warum weinst du?“ sprach zu ihm der Greis.

61. „Ich weine beim Anblick der Verkommenheit meines Sohnes. Ich habe gehofft, dass sein Geist von dieser Welt genommen wird, aber dieser Augenblick kommt nicht, und ich kann seine Schlechtigkeit nicht mehr ertragen.“

62. Der Greis antwortete ihm: „Du hast darum gebeten, dass er lebe, und er ist am Leben geblieben. Es war an der Zeit, dass sein Lebensweg auf Erden zu Ende gegangen wäre. Doch nun erkenne, dass du lernen musst, richtig zu bitten und dich in meinen Willen zu fügen.“ (Ende des Gleichnisses)

63. Geliebtes Israel: Ich bin immer gerecht in meinen Entscheidungen. Warum wollt ihr euch zuweilen in meine hohen Ratschlüsse einschalten? Wisst ihr nicht, dass die, welche in die Geistige Welt abscheiden, in das wahre Leben eingehen? Widersetzt euch nicht, im Gegenteil, helft ihnen, damit sie mit eurem Einverständnis scheiden, und ihr Schritt von dieser Welt in die andere voll Fassung und geistigem Verständnis geschieht.

64. Sucht Mich als Vater, erkennt meine Liebe, meine Weisheit und meine Gerechtigkeit; kommt zu Mir auf den Stufen des Gebetes, des Glaubens und der guten Werke.

Mein Friede sei mit euch!