Unterweisung 70

1. Ich bin die Schatztruhe der Weisheit, welche die Menschheit bis heute nicht zu ergründen wusste. Ich habe euch den Schlüssel zur Vergeistigung gegeben, damit ihr die Truhe mit ihm öffnet und erkennen könnt, was Ich für euch bereithalte.

2. Wenn irgendeines meiner Kinder sich für unwürdig hält oder sich unfähig fühlt, die Türen zu meiner Liebe zu öffnen, so sage Ich euch in Wahrheit, dass alle meine Kinder meiner Liebe würdig sind. Ihr alle besitzt den Schlüssel, um diese Tür zu öffnen. Verliert ihn nicht, damit ihr nicht dem Stamme Juda nachfolgt, der in diesem Leben umherirrt und ruhelos auf der Erde umherzieht.

3. Ich will euch weder als Reiche noch als Bettler sehen, sondern als Pilger, in deren Proviantbeutel nie der Unterhalt für sie selbst und für den Hungernden fehlt, dem sie auf ihrem Wege begegnen.

4. Ich will, dass ihr die Wege kennt, dass ihr die verschiedenen „Bäume“ zu unterscheiden versteht, und dass ihr in jedem Wanderer, dem ihr begegnet, euren eigenen Bruder erkennt, damit, wenn sie euch fragen: „Wohin geht ihr?“, ihr aufrichtig und bestimmt antwortet und immer meine Wahrheit sagt.

5. Auf diese Weise werdet ihr wie der Wanderer sein, der auf das Morgen vertraut, der frei von Sorgen für sich selbst dahinschreitet und an die anderen denken kann; denn Ich lehre euch, den Schmerz eurer Nächsten zu fühlen und ihn mit einem Tropfen Balsam zu lindern, den Ich euch gewähre, damit ihr mit ihm euren Brüdern beisteht.

6. Wie sehr musste Ich euren Geist zu allen Zeiten läutern! Glaubt ihr, dass Ich euch befleckt sein ließe, sodass ihr in diesem Zustande daranginget, meine Lehre zu predigen?

7. Ich rüste euch zu, damit ihr unter den Menschen das Starke Israel seid.

8. Beim Hören meines Wortes ist euer Geist erbebt, da er sich erinnerte, dass er diese Stimme schon früher einmal vernahm, und er fragt sich: Wo war das? Und Ich sage euch: Es war in der Wüste, auf den Bergen und an den Ufern der Flüsse Judäas, aus dem Munde Jesu von Nazareth, an dem ihr gezweifelt habt, obwohl ihr erkanntet, dass in seinem Worte eine göttliche Kraft, eine Liebe und eine Macht war, die euch Leben, Gesundheit und Frieden gab.

9. Ihr seid in dieser Zeit wiederauferstanden, und euer Geist hat meine Unterweisung nochmals vernommen, euer Herz ist erbebt beim Klang dieser Stimme, die es bereits kennt. Mein Wort ist einfach und demütig; doch betrachtet nicht nur die Farbe der Frucht, esst sie, damit ihr in ihrem Innern ihren Samen entdeckt. Dieser Same wird es sein, den ihr morgen anbaut. Wenn ihr ihn gut pflegt, wird er euch gute Früchte tragen. Dann werdet ihr erkennen, dass der Baum, von dem er stammte, die Liebe eures Vaters in sich trug.

10. Erwerbt Verdienste, damit ihr zu dem Orte gelangt, der euch zukommt, welcher sich nicht auf den Thronen oder in den Palästen der Erde befindet, noch bei den Herrlichkeiten der Welt ist, bei der Schmeichelei oder den irdischen Ehrungen. Euer Platz hier auf Erden ist im Kampfe für den Frieden und das Gute, und im Jenseits wird er bei meiner Liebe sein.

11. Dies hier ist nicht das Land der Verheißung, ihr kennt diese eurem Geiste verheißene Heimstatt noch nicht, auch lebt in eurem Geiste wegen eurer Erdgebundenheit kein brennendes Verlangen, dahin zu gelangen.

12. Allen Menschen der verschiedenen Glaubensbekenntnisse und Religionen sage Ich, dass sie die materiellen Reichtümer nicht auf ihren Platz zu verweisen verstanden, um dann diejenigen des Geistes auf den Platz zu stellen, der ihnen zusteht. Wenn die Menschen meine Gesetze erfüllten, würden sie schon von hier aus den Abglanz des Verheißenen Landes schauen und den Klang der Stimmen ihrer Bewohner vernehmen.

13. Ihr behauptet, an mein Dasein zu glauben und Glauben an meine Göttlichkeit zu haben; auch sagt ihr, dass mein Wille geschehe. Doch wahrlich, Ich sage euch: Wie gering ist euer Glaube und eure Ergebenheit in das, was Ich verfüge! Aber Ich erwecke in euch den wahren Glauben, damit ihr stark seid auf dem Wege, den Ich für euch gebahnt habe.

14. Arbeitet an euch, wartet nicht, bis der Tod euch unvorbereitet überrascht. Was habt ihr für den Zeitpunkt vorbereitet, da ihr zum Geistigen Leben zurückkehrt? Wollt ihr überrascht werden, während ihr noch mit Ketten an die Materie, an die Leidenschaften und die irdischen Besitztümer gebunden seid? Wollt ihr mit geschlossenen Augen in das Jenseits eingehen, ohne den Weg zu finden, und dabei die Müdigkeit dieses Lebens in den Geist geprägt mitnehmen? Bereitet euch zu, Jünger, dann werdet ihr das Kommen des körperlichen Todes nicht fürchten.

15. Seufzt nicht, weil ihr dies Erdental verlassen müsst, denn auch wenn ihr erkennt, dass in ihm Wunder und Herrlichkeiten existieren, sage Ich euch in Wahrheit, dass diese nur ein Abglanz der Schönheiten des Geistigen Lebens sind.

16. Wenn ihr nicht erwacht — was werdet ihr tun, wenn ihr euch am Anfang eines neuen Weges befindet, der von einem Lichte erhellt ist, das euch unbekannt erscheint?

17. Scheidet von dieser Welt ohne Tränen, ohne im Herzen eurer Angehörigen Schmerz zurückzulassen. Löst euch, wenn der Augenblick gekommen ist, und lasst auf dem Antlitz eures Körpers ein Lächeln des Friedens zurück, das von der Befreiung eures Geistes spricht.

18. Der Tod eures Körpers trennt euch nicht von den Wesen, die euch anvertraut waren, noch entbindet er euch von der geistigen Verantwortung, die ihr für jene habt, die eure Eltern, Geschwister oder Kinder waren.

19. Begreift, dass für die Liebe, für die Pflicht, für die Empfindungen, mit einem Wort: für den Geist der Tod nicht existiert.

20. Ich habe zu denen gesprochen, die sich für tot hielten, und sie haben zu Mir gesagt: „Wer hat zu mir gesprochen?“ Ich habe sie berührt, und sie haben Mich gefragt: „Wer hat mich berührt?“ Und sie haben eine Stimme gehört, die ihnen sagte: „Ich bin Jener, der Lazarus auferweckte, derselbe, der von den Toten auferstand, um euch geistiges Leben zu geben.“

21. Meine Lehre kann euch niemals zum Fanatismus verleiten, noch prägt sie euch abergläubische oder abgöttische Vorstellungen ein; im Gegenteil, sie befreit euren Geist von den Ketten, welche die Menschheit ihm angelegt hat. Mein Weg ist schmal, aber wer auf ihm wandelt, besitzt und genießt wahre Freiheit.

22. Ich will euch nicht versklaven mit meiner Unterweisung, denn in ihr gibt es keine Dogmen, Verurteilungen oder Verdammungen. Ich will, dass ihr aus Liebe, durch Verdienste, aus Glauben, aus Überzeugung zu Mir kommt.

23. Ich habe euch erlaubt, Glaubensbekenntnisse, Sekten und Lehrsysteme kennenzulernen, damit ihr, die Frucht verschiedener Bäume kostend, den Geschmack der Frucht, die Ich euch anbiete, zu beurteilen verstündet. Doch Ich frage euch: Werdet ihr noch dazu fähig sein, die Geistlichen und Priester zu fragen, ob es wahr ist, dass Ich Mich mittels des menschlichen Verstandesorgans kundtue? Wozu fragt ihr jene, die mein Versprechen, wiederzukommen, vergaßen, und die sich nicht einmal vorbereiten, um Mich zu empfangen? Wahrlich, Ich sage euch, selbst der Ungebildetste von euch wird selbst feststellen, dass Ich Der bin, als der Ich zu euch spreche. Wenn mein Wort euren Geist erbeben lässt, wenn er erwacht und zutiefst bewegt ist, wird euch dies beweisen, dass Ich bei euch bin; denn Ich bin der einzige, der Macht über den Geist hat.

24. Menschenwort kann euer Herz erzittern lassen, oder eure Gefühle und euren Intellekt beeindrucken. Aber wenn es etwas gibt, das bewirkt hat, dass ihr über eure Gefühle, euer Herz und euren Intellekt hinaus tief bewegt werdet, so ist dieses Etwas die Stimme eures Herrn gewesen.

25. Ich sage euch, dass der, der beim Hören dieses Wortes nicht zutiefst bewegt wurde, meine Gegenwart zwar leugnen kann; doch es bleibt in seinem Gewissen eingeprägt, und der Zeitpunkt wird kommen, an dem er sagt: Jene Stimme, die Ich vernahm, war die des Herrn.

26. Um euch zu helfen, euer Kreuz weiterhin zu tragen, teile Ich das Manna aus, das euren Geist nährt, bereite Ich eure Herzen zu und mache euch zu meinen Dienern.

27. Die Zeiten haben sich geändert, Ich mache euch nun frei von jedem Fanatismus und jeder Abgötterei, damit ihr Mir nur eure Vergeistigung darbringt.

28. Ich lasse den Ruf an meine Auserwählten in verschiedenen Gegenden ergehen und suche sie auf ihren unterschiedlichen Lebenswegen aus, damit sie alle den geistigen Sinn meines Wortes aufnehmen und zu dem klaren und wahren Verständnis meiner Lehre gelangen und dieselbe in ihren Liebeswerken unter ihren Brüdern ausüben.

29. Obschon ihr derzeit noch kleine Kinder seid, werdet ihr morgen Jünger sein und den Jüngern der Zweiten Zeit nacheifern, und so, wie sie sich aufmachten und von der Wahrheit Zeugnis ablegten, von meinen Wundertaten und von meiner Liebe, so müsst ihr euch morgen aufmachen, um meine Wahrheit zu bezeugen.

30. Ich habe euch die Tugenden offenbart, die ihr ausüben sollt, und mit den Gaben, die euer Geist vom Beginn eurer Erschaffung an besitzt, sollt ihr euch unter den Menschen zu erkennen geben. Ich bilde nun meine neuen Arbeiter aus, die morgen diesen Samen auf der ganzen Welt aussäen werden. Nach und nach kommen große Menschenscharen zu meinem Werke, angezogen vom Lichte des Heiligen Geistes, der in dieser Dritten Zeit seine Strahlen unter alle Menschen sendet.

31. Ich bin „auf der Wolke“ gekommen, um zur Menschheit zu sprechen, welche — weil sie in ihrer Verderbtheit verstockt ist — weder meine Schritte noch meine Gegenwart gespürt hat, und auch meine Verbindung mit euch über das menschliche Verstandesorgan nicht bemerkt hat. Ich werde unermüdlich sein, um sie aus ihrer Lethargie wachzurütteln, und ihr werdet erleben, dass die Menschen nach und nach von verschiedenen Wegen herbeikommen werden, um sich mit euch zu vereinigen. Viele werden sich zum Spiritualismus bekehren, denn Ich beseitige nun den Fanatismus und die Abgötterei, den Stillstand und die Verwirrung der Menschheit.

32. Dies ist die Dritte Offenbarung, welche von Mir und den Propheten angekündigt wurde. Dies ist die Zeit, in der das Licht des Sechsten Leuchters die Menschheit erleuchtet. Es ist die verheißene Zeit, in der Ich in strahlendem Lichte kommen sollte, mein Wort zu erfüllen. Ich bin gekommen, um euch das gleiche geistige und göttliche Gesetz wie zu allen Zeiten bekannt zu machen.

33. Gesegnetes Volk Israel: Zu allen Zeiten habe Ich euch aus der Knechtschaft Pharaos errettet, und Ich sage euch: Wenn ihr nicht weiterhin Sklaven sein wollt, so kommt zu Mir, denn Ich werde euch die Kraft und die Vollmacht geben, eure Ketten zu zerreißen. Wollt ihr auf der Himmelsleiter emporsteigen, die für euren Geist bereitsteht? Dann seid beharrlich, studiert und ergründet mein Wort, damit ihr es schließlich in seinem Sinngehalt und in seiner Geistigkeit begreifen könnt, damit ihr auf diesem Wege Verdienste erwerbt, die euch zu Mir führen werden.

34. Jemand sagt Mir: „Vater, ich will dein Arbeiter sein, ich will Dir dienen, ich will, dass mein Geist deinem Geiste nahe ist, aber ich weiß nicht, was ich tun soll, um deine Vergebung zu verdienen.“ Und Ich antworte jenem Herzen, das sich auf diese Weise an seinen Vater wendet: Erneuere dich, gebe nach und nach deine alten Gewohnheiten auf, deine Erdgebundenheit, damit du Mich verstehen lernst und deine Aufgabe erkennst. Doch jeder, der die Erneuerung begehrt, muss durch viele Prüfungen gehen, weil die Versuchung euch nachstellt, und wenn sie sieht, dass ihr euren Geist von den falschen Wegen abwendet, muss sie euch einen furchtbaren Kampf auferlegen, um euch von euren Vorsätzen abzubringen, und wenn ihr euch schwach zeigt, wird sie jene Schwachheit ausnützen und versuchen, euch dazu zu bringen, dass ihr zu euren alten Gewohnheiten zurückkehrt; doch es ist nicht mein Wille, dass ihr euch von ihr überwinden lasst. Ich will, dass eure Schritte immer vorwärts gehen, dass euer Glaube fest ist, und euer Vorsatz, euch zu vergeistigen, wahrhaftig ist, gegründet auf das, was ihr gelernt habt.

35. So ihr Israel seid, ist es gerecht, dass ihr lernt, Mich zu lieben und Mir von Geist zu Geist Verehrung darzubringen, dass die Äußerlichkeiten eurer Gottesverehrung immer geringer werden, bis ihr zur Vergeistigung gelangt. Mein Geist wird euch mit der Zeit von jeder schlechten Auslegung meines Werkes frei machen. — Der Mensch hat meine Unterweisungen, meine Lehrsätze, meine Prophetien falsch ausgelegt, und es ist mein Wille, dass mein Volk Israel mit den Geistesgaben und Wundertaten in Erscheinung tritt, die es durch seine Vergeistigung erlangt.

36. Ich werde euch den Menschen als meine Diener vorstellen, als die Trinitarisch-Marianischen Spiritualisten der Dritten Zeit — Spiritualisten, weil ihr mehr Geist als Materie sein sollt; Trinitarisch, weil ihr in drei Zeiten meine Offenbarung empfangen habt; Marianisch, weil ihr Maria, eure universelle Mutter, liebt, welche über euch gewacht hat, damit ihr nicht auf dem Lebensweg verzagt.

37. Diese Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen wird zu Ende gehen, aber danach müsst ihr Mich von Geist zu Geiste suchen, um meine Weisungen zu empfangen. Darum fordere Ich von euch Erneuerung, damit ihr diese Vergeistigung erreicht. Ich werde euch weiterhin lehren, euch mit meinem Geiste zu verbinden, und ihr werdet neubelebt sein, wenn ihr diese Form der Zwiesprache erlangt habt, die eines jeden würdig ist, der sich Trinitarisch-Marianischer Spiritualist nennt.

38. Seid tapfer und verteidigt euch in allen Prüfungen durch euer Gebet. Meine geistigen Wohltaten werden sich auch fernerhin auf euch ergießen um eurer Beharrlichkeit und Bereitschaft zum Kampfe willen. Ihr werdet nicht allein sein, meine Geistige Welt wird da sein, um euch Schutz zu geben, euch zu führen und euch in eurem Kampfe beizustehen.

39. Ich bin das Licht, das euch einlädt, eure Lampe bei Mir zu entzünden, damit ihr euren Geist erhellt und in ihm meine Gegenwart entdeckt. Von dem Tage an, an dem ihr in euch selbst einzudringen versteht, wird es leicht für euch sein, das Herz eurer Brüder zu erreichen.

40. Bei meinem Worte weinen die „Ersten“ und freuen sich die „Letzten“. — Warum? — Weil die „Ersten“ immer müder werden und immer mehr Wunden mit sich herumtragen, obwohl Ich euch sagen muss, dass sie es sind, die ihr Kreuz schwer und den Kelch bitter machen, den sie bei ihrer Sühneleistung trinken. Denn Ich habe ihnen auf ihrem Wege immer meinen Beistand gegeben, damit der Lebensweg erträglich ist und ihre Schritte fest sind.

41. Mein Beistand hat euch nicht einen einzigen Augenblick gefehlt, mein Wort hat nicht aufgehört, sich kundzutun. Nie habe Ich euch in euren Prüfungen allein gelassen; selbst zu eurem Krankenlager ist meine Geistige Welt herabgekommen, wenn der Schmerz euch niedergedrückt hat, und ihre Hilfe und ihr Rat hat euch nicht gefehlt, damit ihr den Bedürftigen beisteht, die Tag für Tag an eure Türen kommen. Die Gaben der Intuition, der Inspiration und des geistigen Schauens sind in eurem Wesen erwacht und haben euren Weg erhellt. Ich war bei euch in eurem menschlichen Alltagsleben, es hat euch nicht am täglichen Brot auf eurem Tisch gemangelt. Doch nachdem Ich euch so viele Beweise meiner Liebe gegeben und eurer Nation den Frieden erhalten habe, während die Welt in einen Scheiterhaufen des Hasses und der Leidenschaften verwandelt ist — da beklagt ihr euch noch immer über die Last eures Kreuzes? O Jünger der Dritten Zeit, vergesst nicht, dass das Kreuz, das die Welt einst Mir auferlegte, aus Finsternis, Undankbarkeit, Spott und Verachtung bestand, und Ich nahm es an, denn es waren meine Kinder, die es Mir auferlegten! Betrachtet dagegen das Kreuz, das Ich euch anvertraut habe: Wie trostvoll und leicht ist es, wenn ihr es mit Liebe zu tragen versteht!

42. Es ist notwendig, dass ihr euren Ursprung und das Ziel kennt, zu dem euch eure Schritte lenken, damit ihr eure Bestimmung mit Liebe annehmt und euer Kreuz umarmt, bis ihr an ihm sterbt, wie es Christus, euer Meister, tat.

43. Ich bin in dieser Zeit gekommen, um zu euch über euren Ursprung, eure Aufgabe und das Ziel zu sprechen, das euch in der Ewigkeit des Geistes erwartet. Wer mein Wort nicht verstanden hat und sich schwach fühlt, nachdem er meine Unterweisungen gehört hat, hat seinen Geist nicht genährt und gestärkt, hat immer nach den Gütern verlangt, die der Welt angehören, die niemals wesentlich sind in eurem Leben und euch obendrein gewährt werden. Warum lasst ihr euch durch die Welt versuchen? Ihr müsst lernen, euch über die irdischen Wechselfälle hinwegzusetzen, denn in vielen Fällen sind es nur Kleinigkeiten, Armseligkeiten, denen ihr allzu viel Bedeutung beimesst. Wenn ihr euch so, wie ihr euch um das Materielle bemüht, um die Güter des Geistes sorgtet, würde euch nichts mangeln, und eure Entwicklung wäre groß.

44. Vergesst eure Vergangenheit, vermeidet alle Fehler, die euch lange Zeit begleitet haben, dann werdet ihr in eurem Wesen allmählich einen absoluten Wandel erleben, denn ihr habt dann euren Aufstieg zur Vergeistigung begonnen.

45. Begreift, dass Ich euch einen würdigen Platz anbiete, sowohl hier auf der Erde, solange ihr auf ihr lebt, als auch im Jenseits, wenn ihr einmal im Geistigen Reiche wohnt.

46. Auf was wartet ihr, um den entscheidenden Schritt zu tun? Bittet, bittet, damit euch gegeben wird.

47. Nehmt meinen Samen der Liebe in euer Herz auf und beginnt ihn zu pflegen, ohne ihn jemals zu vernachlässigen, dann wird er euch bald Früchte tragen, die euch auf eurer Wanderschaft als Nahrung dienen werden.

48. Sprecht miteinander und nehmt dabei mein Wort als Gesprächsthema, aber habt immer den Vorsatz, euch gegenseitig zu unterweisen. Dieser Austausch der Anschauungen und Erkenntnisse wird vorteilhaft für euch sein und euren Geist erheben. Ich verspreche euch, in jenen Augenblicken geistiger Gespräche gegenwärtig zu sein, um euch zu inspirieren und euch immer zum Verstehen und zum Lichte zu führen; doch verwandelt das, was geistige Gemeinschaft sein soll, niemals in eine gewöhnliche Diskussion, denn dann wird meine Gegenwart nicht bei euch sein.

49. Ich will zu denen sprechen, die bisher meinen Heilbalsam nicht auf ihrem Körper gefühlt haben, und in deren Herz auch nicht mein Friede eingezogen ist.

50. Wahrlich, Ich sage euch, Ich habe meinen Balsam auf euch ausgegossen, doch ihr wart nicht vorbereitet, ihn aufzunehmen. Einige haben ihn durch ihre Lästerungen zurückgewiesen, andere durch ihren Mangel an Glauben.

51. Ich sage euch, eure Fehler sind vergeben, aber ihr müsst lernen, durch Verdienste ein Anrecht auf alle Gnaden oder Wohltaten zu erwerben, die ihr von eurem Vater erfleht. Denn wenn Ich sie euch gäbe, ohne dass ihr eurerseits etwas dafür tut, würde euer Geist keine Fortschritte machen. Was könntet ihr morgen jene lehren, die leiden? Welche Erfahrung hättet ihr aus euren Prüfungen gesammelt? Betrachtet die Kranken, die von Mir ein Wunder empfangen haben, und ihr werdet entdecken, dass jeder einzelne Verdienste erwarb, um eine Belohnung zu erhalten. Bei einigen triumphierte der Glaube, bei anderen kam es zur Erneuerung; andere fühlten wahre Reue, wieder andere haben sich in ihren Schwachheiten oder in ihrem Stolz gezüchtigt.

52. Mit welcher Genugtuung richtet sich der Geist empor, nachdem er eine Schlacht geschlagen und siegreich aus ihr hervorgegangen ist! Welche Befriedigung könnten wohl jene erleben, die ohne irgendein Verdienst von ihrem Vater eine Wohltat empfingen? Jene wüssten das, was sie empfingen, nicht zu schätzen, noch verstünden sie es zu bewahren, da es sie keine Anstrengung oder Opfer kostete, es zu erhalten. Aber der, der nach einem großen Kampfe den Frieden errungen hat, setzt sich nicht der Gefahr aus, ihn zu verlieren; er hütet ihn und wacht über ihm. Wer aufgrund von Entsagungen und Opfern die Gesundheit zurückgewinnt, bringt sie nicht wieder in Gefahr, weil er weiß, was es ihn kostete, sie zu erlangen.

53. Ängstigt euch nicht, die ihr Mir eure Erschöpfung und euren kraftlosen Geist vor Augen führt, Ich verlange nichts Unmögliches von euch. — Höret: An diesem Tage bitte Ich euch nur um eure Aufmerksamkeit, und dass ihr mein Wort in euer Herz gelangen lasst, denn es soll eure schlummernden Gefühle wecken und euren Geist erleuchten, damit der Glaube und die Hoffnung in euren Herzen wie eine Flamme entbrennen. Dies ist notwendig, damit ihr den Weg ebnet, und das Wunder, das ihr von Mir erwartet, in Erfüllung geht.

54. Seid euch bewusst, dass ihr nicht mehr in den Zeiten lebt, in denen der Vater euch alles ohne euer Zutun schenkte, weil eurem Geist Entwicklung, Erfahrung, Erkenntnis fehlte; dass ihr jetzt vieles von eurer Seite daransetzen müsst, um das zu erlangen, was ihr ersehnt oder benötigt.

55. Verzweifelt ihr, weil Ich so zu euch spreche? Lasst ihr, die ihr krank seid, den Mut sinken? Ich gewähre in diesem Augenblicke meinen Heilbalsam allen, die im Begriffe sind, das Kreuz der Erneuerung, der Besserung, des moralischen und geistigen Wiederaufbaus zu umfassen. Auch gebe Ich einigen die Gesundheit, die meine Wohltat bald vergessen werden; denn sie werden sich nicht einmal bewusst machen, warum ihr Meister sie geheilt hat. Doch Ich habe im voraus in ihren Geist den Samen gelegt, welcher aus der Unterweisung dieses Tages hervorging, und zu gegebener Zeit werden sie Mir Rechenschaft ablegen müssen.

56. Der Schmerz der einen und der anderen gelangt zu Mir, für alle hat meine Liebe einen Tropfen göttlichen Balsams.

57. Fühlt Mich euch nahe, werdet gesund und erhebt euch zum Leben, damit ihr von meiner Wahrheit Zeugnis ablegt.

58. Volk, die Propheten starben, aber von ihrer Botschaft blieb eine unauslöschliche Schrift zurück. In Jesus wurden viele jener Prophetien erfüllt, doch für die übrigen musste erst diese Zeit kommen, damit sie ihre Erfüllung fänden.

59. Neunzehn Jahrhunderte sind vergangen, seit Ich euch mein letztes Wort am Kreuze gab, doch als Ich meine Stimme abermals unter den Menschen hören ließ, stellte Ich fest, dass sie, anstatt sich zu lieben, einander hassen, sich nicht als Brüder erkennen und einander sogar töten — so, wie es die Propheten voraussagten und Jesus es ankündigte. Doch gerade in dieser Zeit, in der die Verderbtheit eine große Entwicklung erreicht hat, ist ein Volk mit einer Saat der Vergeistigung erstanden, das die Menschen mit prophetischer Stimme erwecken soll, das durch seine Vollmacht über die Naturgewalten und über die Krankheiten den Wissenschaftlern Beweise der Gnade und Macht geben soll, und das durch sein Eindringen in die Gaben des Geistes denen Beweise seiner Wahrheit geben soll, welche Religion lehren. Auch das Erscheinen dieses Volkes war bereits von den Propheten vorausgesagt.

60. Ich habe Mich über das Verstandesorgan dieser Stimmträger kundgetan, um meine göttliche Unterweisung in euer Herz zu schreiben; doch sie haben in ihrer Rauheit Ähnlichkeit mit dem Stein, in den Ich in der Ersten Zeit die Gebote des Gesetzes schrieb.

61. Wenn ihr einst über die Unterweisungen nachdenkt, die Ich euch gegeben habe, über die Zeit, in der ihr lebt, und über die Art, in der Ich Mich kundgab, werdet ihr feststellen, dass alles — sowohl meine Ankunft, als auch die Zeit, während der meine Kundgebung stattfand, und der Tag, an dem sie endete — von einer großen Zahl von überraschenden und auffälligen Ereignissen und Geschehnissen begleitet war, sowohl im menschlichen Leben, als auch im Geistigen Reich. Dann wird man in all diesen Ereignissen die Zeichen erkennen, die seit jenen Zeiten für meine Wiederkunft angekündigt sind.

62. Die Wissenschaften, die Religionen und die Theologen werden in dieser Zeit nicht entdecken können, wie meine Gerechtigkeit wirkt; doch euch habe Ich es offenbart. — Jedes Menschenherz ist ein lebender Beweis meiner Gerechtigkeit und meiner Weisheit. Manchmal verbirgt sich im Herzen eines Elenden der Geist dessen, der in einer anderen Zeit eine Krone auf seinem Haupte trug, oder in einem Gefängnis wird der gefangengehalten, der in einem anderen Leben ein Volk seiner Freiheit beraubte. Eure ganze Existenz ist eine unendliche Lektion der Liebe, um die Geister zu vervollkommnen, damit sie als willige und gehorsame Kinder zum Schoße ihres Vaters gelangen können. Aber solange diese Finsternis, die nun die Menschheit einhüllt, sich verdichtet, werden die Menschen, wenn die Angst sie in ihren Bann schlägt, schreien müssen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du uns verlassen?“, ohne zu merken, dass das Licht meines Geistes bereit ist, in ihre Herzen einzudringen, sobald sie zum Glauben auferstehen. Doch diese Finsternis wird nicht ewig bestehen, nicht einmal allzu lange, obwohl es den Menschen wegen der Heftigkeit ihres Schmerzes so vorkommt, als ob sie eine Ewigkeit gedauert hätte. Allmählich wird es licht in den Geistern werden, und diese werden voll Jubel ausrufen: „Hosianna, hosianna, der Herr ist nun bei uns!“

63. Volk, betrachte all die Kämpfe dieser Menschheit, betrachte die Menschenmassen, wie sie im Verlangen nach Mir in ihre Gotteshäuser strömen! Ihr Herz hat eine unerklärliche Sehnsucht, weil ihr Geist meine Wiederkunft erwartet.

64. Erneuert euer Leben, reinigt euer Herz! Denn Ich sage euch, in der geistigen Sphäre leben viele Lichtgeister, die nur auf eure Zurüstung warten, um unter euch ins Fleisch zu kommen und der Menschheit ihre Botschaft zu bringen. Sie sind die verheißenen und angekündigten Generationen, sie werden eure Kinder und Nachkommen sein. Darum sage Ich euch, dass ihr euren Kelch mit Geduld trinken sollt, damit das Erbe, das ihr ihnen vermacht, rein ist, und sie auch den Weg geebnet finden durch eure Liebe und euren Glauben.

65. Werden diejenigen, die dies Wort vernommen haben, es wohl verleugnen, wenn sie befragt werden? — Möge es nicht geschehen, dass ihr hernach bitterlich weint! Bezeugt mit Worten, mit Werken, mit Gedanken, mit Gebeten, mit eurem Schweigen; dies ist eure Aufgabe.

66. Euer Herr sagt euch: Gesegnet seien, die den Willen des Vaters tun, denn ob sie auch weinen werden, wenn sie mein Wort 1950 zum letzten Mal hören, so werden sie Mich danach „in der Wolke“ gegenwärtig sehen, ohne dass diese jemals wieder ihrem Blick entschwindet.

67. An vielen Orten eurer Nation habe Ich Gebetshäuser bereitgestellt, damit ihr in ihnen mein Wort vernehmt.

68. Mein Volk ist so bescheiden wie die Stätten, an denen Ich Mich kundtue. Aber es ist mein Wille, die Menschheit abermals durch die von Herzen Bescheidenen und Demütigen in Erstaunen zu setzen; durch sie werde Ich bekannt machen, dass dies die Zeit des Lichtes und der Gnade ist.

69. Mein Ruf hat dies Volk zusammengeführt, das Ich unter meinem Schutze geduldig zubereitet habe, damit es würdig sei, das Gesetz zu empfangen und es den Menschen als Botschaft der Göttlichen Liebe zu bringen.

70. Ich sage euch, die Bekehrung eines Sünders übt einen großen Einfluss auf das Herz der Menschen aus, weil sie ihnen als Ansporn dient. Dies ist der Grund, weshalb Ich nicht Gerechte gesucht habe, um meine neue Apostelschar zu bilden, sondern Sünder, um aus ihnen meine Jünger zu machen und den Menschen zu beweisen, dass sie vom Weg des Guten abgeirrt sind und dass es ihnen möglich ist, zu ihm zurückzukehren, indem sie sich erneuern und ändern.

71. Einen Gerechten sandte Ich euch zum Auftakt dieser Zeitepoche, Roque Rojas, durch dessen Lippen Elias sprach, der Wegbereiter. Er ebnete den Weg des Herrn, damit Ich Mich den Menschen kundtäte und ihr meine Stimme hören könntet. Seit dem Zeitpunkt, da sie zum ersten Mal ertönte, habt ihr sie beständig vernommen und meine Kundgebung gehabt. Niemandem wurde gesagt, er müsse sich verbergen, um Mich hören zu können, noch dass er sich an einen bestimmten Ort zurückziehen müsse, um seine Mission durchzuführen. Weder Katakomben noch verborgene Plätze sind nötig gewesen, um euch mit meinem Worte zu erfreuen und eure Andachten abzuhalten. Hingegen habe Ich euch das Gesetz gelehrt, das ihr nun leben sollt, das da lautet: „Liebet einander!“

72. Ich habe euch die Zeit gegeben, um eure Aufgabe durchzuführen, und ein Ackerland ohne Grenzen, damit ihr auf ihm sät. Ich habe euch keine bestimmten Orte oder eine bestimmte Stunde angewiesen. Abermals sage Ich euch: „Gott ist Geist, und ihr müsst Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Mein Friede sei mit euch!