Unterweisung 74

1. Es ist eine Gnadenstunde, in der Ich um eurer geistigen Erhebung willen meine Kundgebung unter den Menschen fühlbar mache. Wenn ihr Mich hört, wendet ihr euch von der Welt ab, um euch geistig zu sammeln.

2. Fühlt wahrhaft, dass ihr an meinem Tische seid, in der Erwartung, dass Ich das Brot austeile und euch den Wein reiche. Ihr wisst, dass Ich in bildlichem Sinne zu euch spreche und euch an mein Wort der Zweiten Zeit erinnere; denn das Brot ist mein Wort und der Wein die göttliche Essenz, die in dem Worte ist.

3. Brot und Wein, Körper und Blut, Manna und Wasser, all dies ist das Sinnbild der Worte, der Liebe und des Lebens gewesen, welche die ewige Nahrung eures Geistes sind.

4. Das Manna der Wüste und das Wasser aus dem Felsen versinnbildlichten zu ihrer Zeit das Brot und den Wein des Geistes; es sind die gleichen Symbole, die Ich beim Abendmahl gebrauchte, als Ich, von meinen Jüngern umgeben, zu ihnen sprach: „Esset und trinket, dies ist mein Leib, und dies mein Blut.“ Mit dieser Belehrung eröffnete Ich für die Menschheit ein neues Zeitalter, das der Liebe.

5. Heute versammeln sich neue Jünger um Mich, und die Menschenscharen folgen wiederum meinen Schritten. Aber die Mittel, durch die Ich euch die göttlichen Lehren verständlich mache, sind nicht mehr nur das Sinnbild oder das Gleichnis; es ist das unmissverständliche Wort, das zu eurem Verstande mit einer göttlichen Essenz spricht, die ihr nur mit dem Geiste wahrnehmen könnt.

6. Denkt nach über diese Unterweisungen, Jünger, und ihr werdet schließlich begreifen, dass die Zeit der Sinnbilder und Symbole zu Ende geht, denn eure geistige Entwicklung und gedankliche Entfaltung erlauben euch, die Wahrheit besser zu verstehen.

7. Ich bin unter euch, obschon ihr Mich nicht mit euren Händen berühren oder Mich mit euren sterblichen Augen sehen könnt. Ich komme im Geiste, um zu euch zu sprechen und euch zu lehren, wie ihr Mich in eurem Gebete suchen sollt.

8. Ich werde keine materielle Spur meiner neuen Kundgebung hinterlassen, so wie Ich auch keine in der Zweiten Zeit hinterließ, obwohl Ich unter euch gelebt habe. Die Menschheit ist anfällig für die Abgötterei und dafür, materielle Dinge zu weihen, um sie für göttlich zu halten und sie zum Gegenstand ihrer Anbetung zu machen. Was hätte die Menschheit angestellt, wenn sie meinen Körper, das Kreuz meines Martyriums oder den Kelch jenes letzten Mahles mit meinen Jüngern hätte bewahren können? Doch alles wurde ausgelöscht, damit nur meine göttliche Essenz im Geiste der Menschheit verbleiben sollte.

9. Auch in längst vergangenen Zeiten entfernte Ich aus den Augen der Menschen sowohl die Gegenstände, die als Symbol gedient hatten, als auch die Sendboten oder Wortverkünder. In der Ersten Zeit, als Moses auf einem Berge war, entschwand er seinem Volke, das ihn vergötterte. Elias, der Prophet des Feuers, entschwand in einer „Wolke“, die ihn von der Erde hinwegnahm. Beide ließen wie Jesus in den Geistwesen nur die Spur ihrer Werke als geistige Essenz zurück.

10. Jetzt bin Ich hier, in Erfüllung einer meiner Verheißungen, und vereinige alle Geschlechter in einem einzigen Volke, und Menschen verschiedener Rassen in ein- und demselben Apostelamt.

11. Ich vermache der Menschheit ein weiteres Testament voll Licht und Klarheit. Seht, wie der religiöse Fanatismus bei einigen meiner Kinder seinen höchsten Grad erreicht hat, während bei anderen der Materialismus und der Mangel an Glauben ihren Geist zur Beute genommen haben. Groß und blutig ist der Kampf, der beide erwartet, bis das Licht wiederum unter den Menschen erstrahlt und sie den wahren Frieden empfinden lässt, welcher der Liebe der einen für die anderen entspringt.

12. Angesichts eines wahren Chaos von Leidenschaften und Weltanschauungen wird das Volk als Zeuge und Überbringer meiner neuen Unterweisungen an die Öffentlichkeit treten müssen. Um Glauben zu finden wird es notwendig sein, dass es sich vorbereitet und sich mit Demut, Gehorsam, Vergeistigung, Stärke und Barmherzigkeit bekleidet.

13. Fürchtet nicht den Sturm, geliebte Jünger, denn Ich werde mit euch im Boot sein, und wenn ihr Glauben an Mich habt, werdet ihr nicht verderben. Ihr sollt voll Glauben kämpfen und bedenken, dass ebenso, wie ihr die Beglückung habt, mein Wort zu erhalten, alle eure Brüder es zu kennen verdienen, denn es gibt schon viele, die es erwarten.

14. Sagt nicht, meine Lehre sei schwer in die Tat umzusetzen, oder dass sie euch harte Entbehrungen auferlegt. Wer Mir mit Liebe nachfolgt, spürt die Last seines Kreuzes nicht.

15. Dies ist mein Wort, prägt es eurem Geist ein, denn bald werdet ihr darauf angewiesen sein.

16. Das Läuten der wohltönenden Glocke hat euch aufgeweckt, ihr Schall hat in eurem Geist Widerhall gefunden, und da habt ihr euch erinnert, dass dies ein Tag der Gnade ist, an dem der Meister bei euch erscheint. Schnell seid ihr aufgestanden, mit dem Verlangen, dies göttliche Wort zu hören, welches für euren Geist Leben ist und euer Herz mit Zuversicht erfüllt.

17. Fürwahr, mein Wort enthüllt euch den Weg, den die Stürme des Lebens euch verdeckt haben. Begreift, dass Ich euch so nahe bin, wie Ich es allen Menschen bin; mein Licht ist bei allen. — In dieser Zeit werden viele Geister dem Weg des Lichtes folgen und sich nicht länger verirren. Ihr wäret überrascht, wenn ihr sehen würdet, dass die Hartherzigen und Halsstarrigen diejenigen sind, die sich am schnellsten bereitfinden, meiner Spur zu folgen. Doch der Grund dafür ist, dass Ich jedem die notwendige Zeit gegeben habe, um zum Lichte des geistigen Lebens zu erwachen.

18. Wie viele in der Sünde Verhärtete sind in dieser Zeit herbeigekommen, mein Wort zu hören, und haben, noch bevor meine Lehransprache beendet war, unter Tränen zu Mir gesagt: „Du bist es, Meister!“ Dies geschah, weil mein reines, gütiges und überzeugendes Wort zum Herzen jener Menschen sprach. Und Ich sage euch, dass der, der einmal meine Gegenwart empfunden hat, nicht fähig sein wird, sich mit falschen Vorspiegelungen zu betrügen. — Ihr, die ihr Mich in dieser Zeit gehört habt, bereitet euch vor, damit ihr von Mir Zeugnis zu geben versteht, denn ihr müsst meine Lehre so darlegen, wie Ich sie euch offenbart habe, und nicht nach eurem Gutdünken oder Willen.

19. So, wie ihr auf eurem Lebensweg einen Freund hattet, der euch die gute Nachricht brachte, so soll die ganze Menschheit, die in einer Welt der Mühsale verschmachtet, gleichfalls den Hinweis erhalten, dass der Herr gegenwärtig ist, und soll Mich hören.

20. Was würde aus euch, wenn Ich in meiner Barmherzigkeit nicht die Tage eurer Trübsal verkürzen würde? Ihr wäret schon alle zugrunde gegangen. In dieser Zeit bin Ich auf der Suche nach den Sündern, um ihnen eine Aufgabe in meinem göttlichen Werke zu geben und ihnen zu sagen, dass meine Liebe sie niemals ausgeschlossen hat. Welche Befriedigung und Freude wird einst in jenen Geistern sein, wenn sie durch die Ausübung der Nächstenliebe den geistigen Aufstieg erreicht haben. — In der Unendlichkeit existiert eine Liebe, welche die des Vaters ist, die keinen anderen Wunsch hat als den eurer Rettung, und dass ihr den ewigen Frieden erreicht.

21. Seit 1866 öffnete Ich erneut den Born meiner Liebe, der sich als Trost und Offenbarung auf euch ergossen hat. Ich habe nicht den Tag meines Abschieds abgewartet, um euch erst dann zu sagen, dass ihr darangehen sollt, meine Unterweisungen in die Tat umzusetzen; sondern vom ersten Augenblick an, an dem ihr sie vernommen habt, habe Ich euch gesagt: „Übt Barmherzigkeit aus, bringt Trost dem Kranken, sprecht von meiner neuen Offenbarung, bringt den Bedürftigen und den Verirrten herbei.“ Und zwar deshalb, weil Ich nicht wollte, dass ihr zu theoretisierenden Jüngern werdet, die wunderbar von meinem Werke sprechen und die nicht fähig sind, ihren Arm auszustrecken, um den Kranken zu berühren und seinen Schmerz zu lindern. War euer Herz nicht von Wonne erfüllt, als der Todkranke durch eure Fürsorge und eure Gebete zum Leben zurückgekehrt ist und ihr hörtet, dass seine Lippen euch segneten?

22. Die Zeit ist sehr nahe, in der diese meine Kinder euch mein Wort nicht mehr übermitteln. Ich werde weggehen, und der Meister wird euch nicht länger diese Unterweisung geben. Ich will, dass bis dahin das Verlangen nach tätiger Nächstenliebe in euren Herzen sich geläutert hat und die Vergeistigung in euer Leben Eingang gefunden hat. Elias, euer geistiger Hirte, kündigte euch mein Kommen an und sagte euch auch den Tag meines Scheidens voraus.

23. Mein Wort, das einfach und bescheiden in seiner Form ist, ist tief in seinem Gehalt, und so wird es sein bis zum letzten Tag. Bittet Mich nicht, dass Ich mit gewählten Worten zu euch spreche, denn euer Geist braucht sie nicht, um meine Unterweisung zu verstehen.

24. Ich kenne die, welche meine Lehre meinem Willen gemäß in die Tat umsetzen, und die, die sich von ihrem Wesenskern entfernen. Nichts ist meiner Weisheit verborgen, und wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr zu Mir gelangen wollt, so kommt auf der Himmelsleiter der Liebe, der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit und der Demut.

25. Strebt nicht danach, dieses geistige Werk in ein materielles Werk umzuwandeln — in der Hoffnung, seine Früchte hier auf Erden zu erblicken. Zweifelt nicht am Sieg meiner Lehre, habt Glauben an sie, und ihr werdet die Ebenen in Berge und die Wüsten in grüne Auen verwandeln können. Bedenkt, dass in der Zweiten Zeit, als Jesus am Kreuze starb, verlassen von seinen Jüngern außer von Johannes, diese dachten, dass alles zu Ende wäre. Trotzdem begann später in den Herzen der göttliche Same zu keimen, der nicht sterben konnte, weil er beständig durch das Blut der Märtyrer bewässert wurde — das Blut, welches Liebe und Glauben war.

26. Ich sage euch, in dieser Zeit muss mein göttlicher Same mit Werken der Barmherzigkeit, mit Tränen der Reue und der Versöhnung bewässert werden.

27. In dieser Zeit habe ich euch aus einer neuen Knechtschaft befreit: den Versuchungen, den Vergnügungen, den Lastern, die wie der tyrannische und grausame Pharao sind, der euch in Ketten geschlagen hat. Morgen wird die Menschheit diese neue Befreiung feiern — nicht mit Festlichkeiten oder mit Traditionen, sondern durch die geistige Liebe des einen zum anderen.

28. Die Tieropfer, die ihr auf dem Altar Jehovas darbrachtet, wurden von Ihm angenommen. Doch es war nicht die beste Form, um euren Geist zum Herrn zu erheben. Da kam Ich als Jesus zu euch, um euch das göttliche Gebot zu lehren, das euch sagt: Liebet einander. Jetzt sage Ich euch, dass die Lehren, die Ich euch in der Zweiten Zeit durch die Werke Jesu kundtat, das eine mal verändert und das andere mal schlecht ausgelegt worden sind. Darum bin Ich gekommen, wie Ich es euch ankündigte, um meine Wahrheit zu erhellen. Mein Opfer damals verhinderte viele Tieropfer, und Ich lehrte euch eine vollkommenere Verehrung Gottes. Meine neue Offenbarung in dieser Zeit wird bewirken, dass die Menschheit begreift, dass ihr die symbolischen Kultformen nicht verwenden dürft, ohne zuvor ihren Sinn zu deuten, da sie nur eine sinnbildliche Darstellung meiner Lehren sind.

29. Bevor Ich von einem Herzen empfunden werde, erscheint Elias bei ihm, um ihm zu sagen, dass es seine Sünden bereuen soll, weil der Herr sich naht. dasselbe tat er in der Zweiten Zeit durch den Täufer, als dieser gebot, sie sollten Buße tun und sich läutern, weil das Himmelreich näherkam.

30. Meine Vaterliebe gelangt in diesem Augenblicke zum Geist und Herzen der vielen Menschen, die Mich hören. Dies ist die angekündigte Zeit, in welcher der Geist der Wahrheit zu den Menschen herabkommt. Hört seine Stimme in der Unendlichkeit, erkennt ihn im Unsichtbaren, fühlt ihn in eurem Herzen. Meine Liebe und meine Inspiration helfen eurem Geist, sich zu erheben und meine Unterweisungen zu empfangen.

31. Die Menschen legten mein Gesetz schlecht aus und verfälschten meine Lehren. Darum gieße Ich in dieser Zeit mein Licht auf jeden Geist und auf jeden Verstand aus, damit ihr die Lektion, die Ich euch durch das Leben gegeben habe, begreifen lernt. Diese Welt, die eine Heimstatt von unvollkommenen Wesen gewesen ist, von Geistern in der Sühne, wird eine Stätte des Lichtes und der Vergeistigung sein. Heute reinigt meine Gerechtigkeit die Felder und reißt das Unkraut mit der Wurzel aus, um es durch das Feuer der Sühne und der Liebe zu vernichten.

32. Die brudermörderischen Kriege, seit alter Zeit voraus verkündet, lassen euch Tag für Tag erbeben. Die Berichte darüber beunruhigen euch, und seine Folgen lassen euch Tränen vergießen. Diese Menschen, die durch ihr Machtstreben und ihren Hass die Kriege verursachen, sind meine Kinder, die Mich an Altären suchen und Mich in Tabernakeln anbeten, ohne sich bewusst zu machen, dass sie Mir statt einer Gabe der Liebe das Blut ihrer Opfer darbringen. Ach, blinde Menschen, die sich in ihrem Hochmut unumschränkt herrschend fühlen und dabei vergessen, dass sie sehr klein sind gegenüber meiner Göttlichkeit!

Die menschliche Eitelkeit ist an ihre Grenze gelangt, und es ist nötig, dass Ich sie meine Gegenwart und meine Macht fühlen lasse. Es ist nicht erforderlich, dass Ich meine ganze Allmacht gebrauche, um euch meine Größe zu beweisen. Ein schwacher Stoß oder ein leichter Hauch der Naturgewalten genügen Mir, um dem törichten und eitlen Menschen seine Kleinheit zu beweisen.

33. Wie damals das Goldene Kalb abgeschafft wurde, so wird in dieser Zeit die Anbetung des Reichtums verschwinden. Und ebenso, wie die Händler aus dem Tempel vertrieben wurden, so werden jetzt jene heimgesucht werden, die unter Ausnutzung der Schwäche und der Unwissenheit aus dem Schmerz ihrer Mitmenschen Gewinn ziehen.

34. Die Menschen haben einen Kampf mit ihrem Herrn begonnen; doch überall, wohin sie sich auch wenden, erleben sie, wie Ich ihnen den Weg für ihre Übeltaten versperre. Aber die, welche in diesem Kampfe nicht auf die Stimme ihres Gewissens hören, finden den Tod und das Gericht, und danach die Sühnung.

35. O Jünger, die ihr Mich hört — erforscht die Offenbarung des Sechsten Siegels! Dort werdet ihr alles entdecken, was ihr heute seht, hört und erlebt. Doch wenn ihr Glauben an mein Wort habt, so ergründet es und bewahrt es in euren Herzen. Denn schon ist das Jahr 1950 sehr nahe, mit dessen Ende ihr meine Stimme nicht mehr in dieser Form hören werdet.

36. Ein Wirbelwind hüllt diese Menschheit ein. Doch wahrlich, Ich sage euch, mein Wort wird eure Verwirrung nicht vermehren. Es ist Licht, das eurem Geist die Richtung weist und eure Einsicht erhellt, um euch in eurer geistigen Entwicklung beizustehen.

37. Ich bin von neuem bei euch und erinnere euch an eure Liebesmission unter der Menschheit. Währenddessen geht Elias überall hin auf der Suche nach verirrten Schafen, um sie auf seinen Schultern zum Gehege zu bringen, damit sie dort die Liebe ihres Schöpfers finden.

38. Erinnert euch, dass Ich der Weg bin, der den einlädt, der ihn vergessen hat. Ich verbreite mein Wort unter euch, damit ihr morgen mit euren Werken der Liebe Zeugnis von ihm ablegt. Viele werden die einfachen Häuser aufsuchen, in denen Ich Mich offenbarte, und euch an die Zeiten erinnern, in denen Ich durch den Stimmträger zu euch sprach, damit ihr ihnen die Art und Weise erklärt, in der Ich Mich kundtat, sowie die Liebestaten und Wunder, die Ich unter euch tat. Nur die Erinnerung wird unter diesen Dächern bleiben, denn mein Wort und sein Widerhall werden in euren Herzen aufbewahrt bleiben. — Ich bereite derzeit die Jugend vor, damit diese später diejenigen empfängt, die mein Wort nicht gehört haben und die im Verlangen nach liebevoller Hilfe herbeikommen. Wie viele werden weinen, weil sie Mich nicht gehört haben! Doch sage Ich euch auch: Wie viele von denen, die Mich hörten, werden weinen, weil sie sich nicht zubereitet haben, und wenn sie gewahr werden, dass mein Wort sich nicht mehr kundgibt, werden sie begreifen, dass sie die Liebesgabe des Vaters nicht genutzt haben, um seine Göttliche Lehre zu lernen, seine Unterweisungen von unendlicher Barmherzigkeit und Liebe. Sie werden ihren Blick auf den Platz richten, auf den der Stimmträger sich niedersetzte, um das Göttliche Wort wiederzugeben, und werden nur die Leere sehen.

39. Die Jahre fliehen schnell dahin, sie sind wie Augenblicke; bald werdet ihr Mich nicht mehr hören, weshalb Ich euch sage: Lasst Mich euch heilen, euch liebkosen und trösten und euch meine Unterweisung geben. Ich kam, um euch zugerüstet zurückzulassen; doch wenn ihr schwach sein solltet im Glauben und im Wollen, dann werdet ihr krank werden, und wer in der Welt wird zu euch sprechen können, euch unterweisen und heilen können, wie Ich es tat?

40. Wenn ich euch sagen würde, dass ich Mich immer direkt mit eurem Geiste verbinden wollte, indem ich meine Stimme in eurem Herzen vernehmbar mache, so würdet ihr mir nicht glauben. Aber nur eure Erdgebundenheit und euer Zweifel waren der Grund, weshalb der Herr sich durch bestimmte Verstandesorgane kundtat, die Er durch seine Liebe zubereitete, damit ihr Mich auf diese Weise hören könntet und beim Studium meiner Unterweisung die Größe meiner Barmherzigkeit zu begreifen vermöchtet.

41. Wenn Ich euch sagen würde, dass euer Geist sich während des Schlafes eures Körpers zuweilen loslöst und sich den Schwellen des Jenseits nähert und Mich sucht, würdet ihr es bezweifeln. Doch es hat euch an Vorbereitung und Glauben gefehlt, um jene Augenblicke geistig nutzen zu können, und Ich musste Seher und Propheten erwecken, damit sie euch helfen und euch vom Morgen sprechen, euch wach rütteln und euch ermahnen, dass ihr wachet und betet.

42. Glaubst du, mein Volk, dass dieser Mensch, durch den Ich Mich kundtue, derjenige ist, der euch das Wort gibt? Nein, meine Kinder, es ist euer Meister. — Glaubt ihr, dass der Geist Gottes sich in dem Stimmträger befindet, während er spricht? Auch dies trifft nicht zu. — Ich habe euch gesagt, dass ein Strahl meines Lichtes genügt, um sein Verstandesorgan zu erleuchten und zu inspirieren, wobei Ich auf seine Lippen einen unerschöpflichen Strom von Worten voll bedeutender Lehren lege, als Beweis für den Ungläubigen. Hört Mir während dieser Zeit aufmerksam zu, damit ihr für die kommenden Prüfungszeiten stark seid.

43. Bevor ihr meine geistige Gegenwart empfangt, habt ihr zu eurer Himmlischen Mutter gebetet, um sie zu bitten, dass sie euch helfe, Mir in euren Herzen ein Heiligtum zu bereiten. Dafür segne Ich euch, meine Jünger. Höret mein Wort, welches der Weg ist, der zum Vollkommenen, zum Ewigen führt.

44. Ihr fragt Mich: Wie sind die göttlichen Heimstätten und das Leben der vollkommenen Wesen? Wahrlich, Ich sage euch, fragt nicht, was ihr derzeit nicht verstehen könntet. Handelt nach meinen Gesetzen, dieses Tun wird euch Schritt für Schritt höherbringen auf der Stufenleiter zur Vollkommenheit, von der aus ihr werdet sehen, bewundern und erkennen können, wie Vieles der Vater für das Glück seiner Kinder in Bereitschaft hält.

45. Obwohl euer Geist Bewohner des Geistigen Gefildes gewesen ist, hat er sehr wenig gesehen und weiß beinahe nichts von jenem Leben. Wie wollt ihr von hier aus die Schwellen dessen, was ihr Seligkeit oder Himmel nennt, betrachten?

46. Die Augen eures Körpers waren bestenfalls in der Lage, die nächsten Sterne zu betrachten; eure Wissenschaft hat euch nicht viel weiter gebracht, und euer Geist, welcher die Entfernungen aufheben und dem Menschen das Unsichtbare enthüllen könnte, da er in sich und außer sich das geistige Wissen, das um ihn ist, erfühlt, lässt sich vom Materialismus der Welt mit fortreißen, verschmilzt mit seinem Körper, und statt aufwärtszusteigen, erniedrigt er sich, und anstatt zu bewundern, zweifelt er.

47. Manchmal, wenn ihr die Wunder der Schöpfung bestaunt, ruft ihr überwältigt aus: „Herr, wie groß ist deine Macht!“, ohne euch bewusst zu sein, dass alles, was euch umgibt, nichts als ein schwacher Abglanz dessen ist, was das Ewige Leben ist.

48. Zwar will Ich mit meinem Worte euer Interesse für das Geistige Leben wecken; doch begreift, was Ich euch sage: Um jenes Leben zu erreichen, müsst ihr durch die Entwicklung eures Geistes zu ihm gelangen, und nicht nur durch die eures Verstandes. Die Intelligenz, das Herz, die Gefühle und alle eure Fähigkeiten müssen sich mit dem Geiste vereinen, dann werdet ihr die notwendige Höherentwicklung erreichen, um die Herrlichkeit eures Vaters schauen zu können. Aber wenn der Geist sich der Fähigkeit des Verstandes anvertraut und sich diesem hingibt, dann wird sein Erkenntnisvermögen begrenzt sein, wie es alles Menschliche ist.

49. Der Himmel ist nicht ein bestimmter Ort im Universum, meine Herrlichkeit ist überall, im Geistigen und im Materiellen. Sagt ihr nicht, dass Gott im Himmel, auf Erden und an jedem Orte ist? Begreift also, was ihr sagt, damit ihr versteht, dass dort, wo Gott ist, auch seine Herrlichkeit sein muss.

50. Ich will, dass ihr in diesem unendlichen Vaterhause wohnt, dass ihr in einen Zustand geistiger Erhebung kommt, so dass ihr überall im Universum, wo ihr euch auch befindet, die Seligkeit des Göttlichen fühlt, dass ihr euch des Ewigen Lebens erfreut und die Gegenwart des Schöpfers erlebt. Diese Bergeshöhe haben nur die erreicht, die Mich zum Vorbild genommen haben und die Liebe als Weg.

51. Wer diese Lehre versteht, muss erkennen, dass diese Welt nur ein kleiner Aufenthaltsort ist, welcher den Geist augenblicklich festhält, um ihm grundlegende Lehren zu offenbaren. Seit den ersten Zeiten brennt eine Fackel des Glaubens, um mit ihrem geistigen Lichte den Weg der Menschen zu erhellen. Aber wie wenige haben sich nach ihm ausgerichtet! Wie wenige haben auf dem Wege ausgeharrt, und wie viele mussten, als sie an jenen Scheideweg kamen, wo sie der Tod anhält, vor dem Geistigen erscheinen, als ob sie Fremdlinge wären, ohne die Wege, die Gesetze und die Pflichten der Geistigen Welt zu kennen, welche die wahre Heimat des Geistes ist! Wie ungerecht seid ihr zu euch selbst gewesen!

52. Heute erläutere Ich euch meine Lehren, damit Ihr umkehrt und im Bewusstsein des Zieles, das ihr verfolgt, den Weg zum wahren Leben einschlagt. Und wenn dann der Tod kommt, um euch vom Fleische zu befreien, kann euer Geist sich erheben und zur Geistigen Welt gelangen, ohne dass ihn Verwirrung überfällt, was etwas Schlimmeres ist als der Tod. Wenn ihr all dies wisst, werdet ihr in der Überzeugung leben können, dass ihr nur Durchreisende auf der Erde seid, kleine Kinder, die diese Schule durchlaufen mussten. Verwünscht nicht eure Leibeshülle, so widerspenstig und rebellisch sie auch ist, und verabscheut es auch nicht, das Leben dieser Welt ertragen zu müssen, das ihr als ein trügerisches Paradies voller Versuchungen und Abgründe betrachtet habt. Denn dies Fleisch, das ihr als Hilfsmittel habt, um auf dieser Erde zu leben, wird kein Hindernis für eure geistige Aufwärtsentwicklung sein oder für eine tugendhafte Lebensführung, wenn ihr imstande seid, seine Schwächen, Leidenschaften und Nöte zu beherrschen, um in euren Herzen nur den Samen der Vergeistigung keimen zu lassen. Dann hält diese Erde und die Natur, die den Menschen umgibt, neue Lektionen und auch Geheimnisse bereit, welche die zukünftigen Generationen kennenlernen werden.

53. Nicht mehr der Schmerz des Meisters wird die Menschen bessern, noch die Kriege, die den Hochmut der Völker heimsuchen, noch das Elend, welches das Herz der Menschen läutert. Andere, bis jetzt unbekannte Lektionen werden die Menschen jener Zeiten erhalten, die Ich euch heute ankündige.

54. Segnet euren Schmerz, wischt eure Tränen nicht im Zorn ab, segnet euer Brot, so dürftig es auch ist. Denn so überaus langanhaltend euch eure Trübsal hier auf der Welt auch erscheinen mag — wenn ihr einst im Geistigen Leben seid, werdet ihr das Gefühl haben, als ob es eine Minute gewesen wäre, und ihr werdet all das Gute erkennen, das sie euch erwies.

55. Der Himmel ist der Zustand der Vollkommenheit. Ich habe ihn euch als eine unermesslich große und blendendweiße Stadt versinnbildlicht, die ihr durch euren Mut, durch euren Glauben und durch euren unerschütterlichen Willen einnehmen sollt. Seid Soldaten dieser Sache! Vereinigt euch alle, die ihr bereits dieses hohe Ziel vor Augen habt, schreitet unbeirrt voran und gewinnt Schlachten im Leben, bis ihr es geschafft habt, dass jene Stadt sich denen ergibt, die sie mit ihrer Liebe eroberten. Diese Stadt ist eure Heimstätte, dieses Heim ist das Universum ohne Ende, wo der Schöpfer mit seinen Kindern wohnt.

56. Tragt mein Wort in euren Herzen und erinnert euch in der Einsamkeit eures Kämmerleins oder im Frieden der Natur an dasselbe und ergründet es. Seid meine guten Jünger.

57. Euch, die ihr die Gnade gehabt habt, Mich in dieser Form zu hören, sage Ich: Bewahrt mein Wort, studiert es, setzt es in die Tat um in eurem Leben, denn bald wird es nicht mehr zu hören sein. Ich will, wenn dies geschieht, dass ihr als Meister zurückbleibt, fest gegründet in meiner Lehre, und nicht als verwirrte Jünger oder als Kinder, die sich verwaist fühlen.

58. Heute könnt ihr noch die Menschen herbeirufen, damit sie meine Kundgebung hören; morgen, wenn 1950 vorüber ist, werden sie nur noch die Stimme meiner Jünger und Zeugen vernehmen.

59. Zweifelt nicht an den Menschen, so hartnäckig und fanatisch ihr sie auch in ihrer Religionsausübung erleben mögt. Jeder Geist befindet sich im Entwicklungszustand, und für jeden ist der rechte Zeitpunkt gekommen, um diese Offenbarungen zu empfangen.

60. Jünger, begreift eure Aufgabe und nehmt sie an mit jener Liebe und jenem Gehorsam, mit dem Jesus seine Bestimmung annahm. Betet, wachet, trinkt den Leidenskelch mit Geduld und tragt euer Kreuz mit Liebe. Segnet alles innerlich und vergebt denen, die euch verletzt haben, von Herzen und durch die Tat.

61. Selig, die Mir unter Tränen sagen: „Meister, ich lege meinen Schmerz in deine Hände, dein Wille geschehe an mir.“ Mein Wille ist, dass ihr meinen Frieden habt, o geduldiges und armes Volk, aber vergesst für einige Augenblicke eure Leiden und bittet für die Welt, betet für die Nationen. Liebet einander!

Mein Friede sei mit Euch!