1. Ihr gedenkt an diesem Tage meines Einzugs in Jerusalem; ihr ruft die Zeiten wach, in denen Ich als Jesus unter euch lebte. Heute fühlt ihr euch angesichts meiner neuen Wunder wieder stark und legt öffentlich Zeugnis ab, dass dieser Meister derselbe ist wie der, welcher in der Zweiten Zeit zu euch sprach; doch Ich sage euch, dass ihr nicht vergessen sollt, was ihr mit Jesus getan habt, damit ihr es nicht in dieser Zeit wiederholt. Ich wusste, dass ihr nach eurem Jubel infolge der Worte der Priester schwach werden würdet, und dass eure Hosiannagesänge bald in das „Kreuziget ihn“ umschlagen würden.
2. O meine Kinder, die ihr meine Kundgebungen über die Zeiten hin nicht erkannt habt noch wach geblieben seid in Erwartung der Erfüllung meiner Prophetien!
3. Ich war das Opferlamm bei jenem Passahfest, das mein Volk feierte. Erst später, als die Zeit vorbei war, erkanntet ihr den Sinngehalt meiner Lehre und den Grund für mein Opfer, und dann weintet ihr und bereutet, Mich nicht erkannt zu haben.
4. Heute befindet ihr euch in einer neuen Zeit der Unterweisungen und großer, geistiger Manifestationen, und der Meister sucht in eurem Geiste den Samen, den Er zu einer anderen Zeit in euch gelegt hat. Ihr sagt Mir: „Warum fühlen wir nicht Deine Gegenwart, wenn Du uns so nahe bist?“ Doch Ich antworte euch, dass ihr euch vermaterialisiert habt, dass ihr mit den Wissenschaften und all dem, was zur Welt gehört, beschäftigt seid und dabei euren Geist vergesst.
Angstvoll sagt ihr Mir, dass ihr vom Wege abgeirrt seid, und Ich sage euch, dass Ich gekommen bin, um euch mit dem Lichte meiner Lehren den Weg zu weisen, der euch zu einem Dasein in einer Welt des Friedens führt. Hört auf Mich, dann wird mein Wort euch zu einem neuen Leben erwecken, eure Zweifel und Befürchtungen werden sich zerstreuen. Euer Geist, der eine schwere Last trägt, wird Ruhe finden, wenn er meine Vergebung fühlt.
5. Warum überlasst ihr nicht Mir eure Sache? Warum verschafft ihr euch Gerechtigkeit, indem ihr meinen Platz als Richter einnehmt? Wisst ihr nicht, dass ihr in einer Zeit der Prüfungen und der Schuldabtragung lebt? Erkennt, dass ihr alle gegen mein Gesetz verstoßt, und dass Ich euch weder gerichtet noch öffentlich angeklagt habe.
6. Wenn Ich euch den freien Willen gewährt habe, so nicht deshalb, damit ihr euch gegenseitig richtet, sondern damit ihr euren Geist in der Ausübung des Guten vervollkommnet, unterstützt vom Lichte des Gewissens.
7. Ich mache euch zu „Arbeitern“ und gebe euch meinen Samen der Liebe, damit ihr ihn in die Kranken, in die Betrübten, in die Übeltäter sät. Doch falls jemand sich unwürdig fühlt, ihn zu empfangen, so veranlasst ihn, zu Mir zu kommen, Ich werde ihn würdig zu machen wissen, damit er sich nicht verachtet fühlt. Ruft eure Himmlische Mutter an, ihre göttliche Liebe wird euch in diesem Kampfe beistehen und euch alle zu Mir führen.
8. Ich will, dass ihr, das Volk, welches Ich gelehrt habe, es übernehmt, die neuen Menschenmengen zu führen, welche nach 1950 herbeikommen werden, um mein Volk zu vermehren, und dass ihr wachet, damit sie mit dem Brot des ewigen Lebens genährt werden, so wie Ich dies mit euch tat.
9. Erlaubt nicht, dass mein Wort verfälscht wird; seid wachsam, damit sein geistiger Sinn immer gewahrt bleibt, und sorgt dafür, dass eure Auslegung richtig ist. Legt meine Wahrheit dar, und sie wird euren Brüdern Leben, Gesundheit und Glauben bringen. Wenn mein Wort Licht ist, das aus Mir hervorbricht, muss es sich in jedem, der es kennt, wie eine Fackel offenbaren. Ich biete euch dieses Licht an, weil Ich nicht will, dass ihr im Finstern lebt.
10. Vervollkommnet euren Geist mit meiner Weisheit, stärkt euch, damit ihr für euren geistigen Aufstieg kämpft. — Die ihr bar aller Gefühlsregungen seid, fühlt meine Liebkosung, damit die Selbstsucht der euch umgebenden Menschen in euren Herzen keinen Schaden hinterlässt.
Ihr fragt mich: „Warum gibt es unter den Menschen keine wahre Liebe? Warum übt man nicht wahre Wohltätigkeit?“ Und Ich antworte euch: Darum, weil ihr den Quell kristallklaren Wassers habt versiegen lassen, den Ich in euer Herz gelegt habe — weil ihr euch von der Erfüllung meines Gesetzes entfernt habt.
11. Ihr habt euch entzweit und wollt von den Bedürfnissen eurer Brüder nichts wissen; ihr betrachtet euch als Fremde, selbst wenn ihr unter demselben Dache wohnt. Deshalb wart ihr beim Hören meines Wortes überrascht, weil Ich in ihm meine Liebe, meine Geduld und meine Vergebung für alle meine Kinder kundtue.
12. Ich bevorzuge niemanden und verlange von euch, dass ihr euch vereinigt, dass ihr euch untereinander liebt und euch gegenseitig vergebt. Ich habe euch schon genügend Zeit gegeben, damit ihr nachdenkt und mit einem neuen Leben beginnt. Eure vergangenen Fehler habe Ich vergeben und gebe euch die Gelegenheit, euch in meine guten Jünger zu verwandeln.
13. Das Buch des Lebens öffnet sich vor euch, um jeden Verstand zu erleuchten. Studiert jede einzelne seiner Lektionen, seht nicht überall Geheimnisse; heute ist alles Klarheit für den Geist. Schaut herein in die Geheimkammern und lernt alles kennen, was Ich euch gewähre. Ich will nicht länger ein unbegreiflicher Vater für euch sein. Es gibt keinen Grund, Mich so zu sehen, denn alle meine Offenbarungen lagen im Bereich eures Begriffsvermögens, und alles habe Ich euch zur rechten Zeit offenbart.
14. Grämt euch nicht unnötigerweise; alles, was ihr nötig zu haben glaubt, habt ihr bei euch. Ich habe mein Licht in euren Geist gelegt und euch das für die Erhaltung eures Körpers Notwendige obendrein anvertraut. Alle Elemente dienen euch, alles habe Ich zu eurer Erquickung geschaffen, und alles ist nützlich, wenn ihr es mit Maß gebraucht. Der Grund für eure Leiden und Sorgen ist ein anderer: Der Geist findet in diesem leeren Dasein, das ihr auf Erden geschaffen habt, keinen Frieden, und seine Unruhe teilt sich euch mit. Wenn ihr Vorsätze zu wahrer Besserung fassen würdet — wie viel Gutes würdet ihr euch tun, und wie würdet ihr den verlorenen Frieden wiedergewinnen.
15. Jünger, bereitet euch zu, damit ihr zur Menschheit von Liebe, Vergebung und Gerechtigkeit sprechen könnt. Vergesst alles, was der Welt angehört, um euch zu den Regionen des Friedens und der vollkommenen Liebe zu erheben.
16. Ihr habt auf meinen Ruf gehört und sucht Mich, um meine Lektion zu lernen; einige bitten um das tägliche Brot, andere suchen Mich als Arzt und Berater. Aber manche kommen nur, um mein Wort auszuforschen, und wollen in ihm irgendeinen Fehler entdecken; doch Ich sage ihnen: Diesen schwachen Punkt, den ihr sucht, werdet ihr in meiner Lehre nicht finden. Wenn ihr dagegen in euer Inneres Einkehr haltet, werdet ihr dort die Unvollkommenheit finden. — Die so gehandelt haben, haben meine Gegenwart nicht erkannt, weil sie nur die menschlichen Werke zu deuten vermögen, aber noch nicht fähig sind, die Botschaften Gottes zu verstehen. Ich erleuchte alle und vergebe ihre Ungläubigkeit.
17. Ich werde nicht zulassen, dass ein einziges meiner Kinder sich verirrt oder gar verloren geht. Die Schmarotzerpflanzen verwandle Ich in fruchtbringende, denn alle Geschöpfe wurden ins Dasein gerufen, um ein Ziel der Vollkommenheit zu erreichen.
18. Ich will, dass ihr euch mit Mir an meinem Werke erfreut. Schon früher habe Ich euch an meinen Eigenschaften teilhaben lassen, weil ihr ein Teil von Mir seid. Da alles Mir gehört, mache Ich auch euch zu Eigentümern meines Werkes.
19. Ihr Geistwesen habt in Mir alle einen göttlichen Vater, und wenn Ich euch im materiellen Leben menschliche Eltern gegeben habe, so geschah es, damit sie eurem Körper das Leben geben und euren Himmlischen Vater bei euch vertreten. Ich habe euch gesagt: „Du sollst Gott mehr als alles Geschaffene lieben,“ und habe hinzugefügt: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“ Vernachlässigt also nicht eure Pflichten. Wenn ihr die Liebe eurer Eltern nicht dankbar anerkannt habt, und ihr sie noch auf der Welt habt, so segnet sie und anerkennt ihre Verdienste.
20. Ich will, dass ihr gläubige Menschen seid, dass ihr an das Geistige Leben glaubt. Wenn ihr eure Geschwister ins Jenseits habt aufbrechen sehen, so haltet sie nicht für fern von euch und denkt auch nicht, dass ihr sie für immer verloren habt. Wenn ihr euch mit ihnen wieder vereinen wollt, so arbeitet, erwerbt euch Verdienste, und wenn ihr dann ins Jenseits kommt, werdet ihr sie dort auf euch wartend finden, um euch zu lehren, im „Geistigen Tale“ zu leben.
21. Mein Volk, glaubst du, dass es dein Gott ist, der dies Wort eingibt? — Warum habt ihr dann an Mir gezweifelt, als ihr Mich auf dem Schmerzenslager angerufen habt, und der Heilbalsam nicht auf der Stelle eure Krankheit heilte? Denkt daran, dass Ich euch auf viele Arten prüfe, weil Ich will, dass ihr stark seid: denn wenn ihr meine Jünger seid, müsst ihr viele Prüfungen bestehen, damit euch geglaubt werden kann.
22. Ihr seid der Same Abrahams, Isaaks und Jakobs, die euch große Beispiele des Glaubens und des Gehorsams gaben. Obgleich ihr denselben Geist besitzt, bringt ihr es nicht fertig, es ihnen gleich zu tun.— Zu allen Zeiten habe Ich meine Jünger geprüft. Wie viele Male habe Ich Petrus der Prüfung unterworfen, und nur in einer derselben wankte er. Doch urteilt ob dieser Tat nicht schlecht über ihn, denn als sein Glaube entflammte, war er unter der Menschheit wie eine Fackel, wenn er predigte und von der Wahrheit Zeugnis ablegte.
23. Verurteilt Thomas nicht; bedenkt, wie oft ihr meine Werke mit Händen greifen konntet und selbst dann noch gezweifelt habt. Blickt nicht mit Verachtung auf Judas Ischariot, jenen geliebten Jünger, der seinen Meister für dreißig Silberlinge verkaufte; denn niemals hat es eine größere Reue gegeben als die seine. Ich bediente Mich jedes einzelnen von ihnen, um euch Lehren zu hinterlassen, die euch als Beispiel dienen würden und ewig im Gedächtnis der Menschheit haften würden. Nach ihrem Kleinmut bereuten sie, änderten sie sich und widmeten sich unumschränkt der Erfüllung ihrer Mission. Sie waren wirkliche Apostel und ließen für alle Generationen ein Vorbild zurück.
24. Kommt ins Geistige Tal, damit ihr mein Wort versteht. Wenn ihr meiner Lehre lauscht, so nehmt Abstand von den Sorgen der Welt und lasst mein Licht euren Geist erleuchten. Ich ermutige euren Glauben und führe euch immerdar, damit ihr euch vorbereitet, um das Ewige Leben zu genießen.
25. „Wachet und betet“, sage Ich euch immer wieder; aber Ich will nicht, dass ihr euch an diesen gütigen Rat gewöhnt, sondern über ihn nachdenkt und danach handelt.
26. Ich heiße euch beten, weil jener, der nicht betet, sich überflüssigen, materiellen und manchmal unsinnigen Gedanken hingibt, wodurch er, ohne sich dessen bewusst zu sein, die brudermörderischen Kriege begünstigt und nährt. Doch wenn ihr betet, zerreißt euer Denken, als ob es ein Schwert des Lichtes wäre, die Schleier der Finsternis und die Schlingen der Versuchung, die heute viele Wesen gefangen halten; es sättigt eure Umgebung mit geistiger Kraft und wirkt den Mächten des Bösen entgegen.
27. Verzagt nicht angesichts des Kampfes, und verzweifelt auch nicht, wenn ihr noch keinen Erfolg gesehen habt. Macht euch klar, dass es eure Aufgabe ist, bis zum Ende zu kämpfen; aber ihr müsst in Betracht ziehen, dass euch nur ein sehr kleiner Teil dieses Werkes der Erneuerung und Vergeistigung der Menschheit zufallen wird.
28. Morgen werdet ihr euren Posten verlassen, und andere werden kommen, um eure Arbeit fortzusetzen. Sie werden das Werk einen Schritt weiterbringen, und so wird sich mein Wort von Generation zu Generation erfüllen.
29. Zuletzt werden sich alle Zweige mit dem Baume vereinigen, alle Nationen werden sich zu einem einzigen Volke verbinden, und auf Erden wird der Friede regieren.
30. Betet, Jünger, und vervollkommnet euch in eurer Erhebung, damit eure Worte der Unterweisung und Liebe ein Echo im Herzen eurer Brüder finden.
31. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn dies Volk außer dem Verstehen seiner Bestimmung schon seine Aufgabe erfüllen würde, die Menschheit würde durch seine Gebete Gnade erlangen. Aber noch fehlt euch die Nächstenliebe, um eure Nächsten als wahre Brüder zu empfinden, um wirklich die Unterschiede der Rassen, Sprachen und Glaubensbekenntnisse vergessen zu können, und um außerdem aus euren Herzen jede Spur von Groll gegen jene auszulöschen, die euch verletzt haben.
32. Wenn es euch gelingt, eure Gefühle über so großes menschliches Elend hinweg zu erheben, wird in euch die tiefst empfundene und aufrichtigste Bitte für eure Mitmenschen aufsteigen, und diese Liebesschwingung, diese Reinheit eurer Empfindungen werden die machtvollsten Schwerter sein, welche die Finsternisse vernichten, die die Kriege und Leidenschaften der Menschen geschaffen haben.
33. Der Schmerz hat dich vorbereitet, Israel, in der Knechtschaft habt ihr euch geläutert; darum seid ihr die Geeigneten, um für die Leidenden zu sorgen.
34. Wache, mein Volk, sei gleich den Vögeln, die den neuen Tag ankündigen und die Schlafenden aufwecken, damit sie die ersten sind, die das Licht empfangen, und Ich ihnen dann sage: Der, welcher euch wahrhaft liebt, grüßt euch in diesem Augenblicke.
35. Alle, die sich nahen, um Mir zuzuhören, werden die Liebkosung meines Wortes empfinden, sie werden sich durch meine Liebe gesalbt und mit geistigen Gütern überhäuft fühlen.
36. Ich bin glücklich, weil Ich gesehen habe, dass ihr alles verlassen habt, um an meinem Tische zu sein, und zwar, weil ihr wisst, dass mein Wort euer Brot und eure Seligkeit auf Erden ist.
37. Diese Unterweisung gelangt in euer Herz, wo Vorsätze zur Besserung und zu edlen Gefühlen geboren wurden.
38. So ihr viel gelitten und geweint habt, bis ihr bereit wart, Mir die Türen eures Herzens zu öffnen — wahrlich, Ich sage euch, der, welcher viel gelitten hat, hat damit zugleich seine Verfehlungen gesühnt und soll Vergebung erlangen.
39. Betrübte Herzen, stillt euren Schmerz und kommt zu Mir. Erleuchtet euch mit dem Lichte eures Gewissens und beschreitet frohgemut den Weg meiner Unterweisungen.
40. Werdet in Mir gesund, vergesst euren Kummer und liebt. Wer Liebe hat, der hat alles; wer „Liebe“ sagt, sagt alles.
41. Doch wenn ihr begreift, dass alles, was aus Mir hervorgegangen ist, vollkommen, harmonisch und schön ist, fragt ihr euch: „Warum leben die Kinder Gottes dann zerstörend und vernichtend in der Welt? Welche Macht bewegt sie, sich zu verkennen und zu vernichten, obwohl sie der reinen Quelle des Vaters entsprangen? Welches sind diese Mächte, und weshalb hat Gott mit seiner unbegrenzten Macht das Vordringen der Menschen, die den Frieden zerstören, nicht aufgehalten? Warum lässt Er das Böse unter den Menschen zu?“
42. Höret, Jünger: Der Mensch besitzt als geistige Gaben die Willensfreiheit und das Gewissen; alle kommen mit Tugenden begabt auf die Welt und können von ihnen Gebrauch machen. In ihrem Geiste ist das Licht des Gewissens; aber gleichzeitig mit der Entwicklung des Körpers entwickeln sich mit ihm die Leidenschaften, die bösen Neigungen, und diese liegen im Kampf mit den Tugenden. Gott lässt dies so geschehen, denn ohne Kampf gibt es keine Verdienste, und dies ist also für euch notwendig, um auf dem geistigen Wege emporzusteigen. Worin bestünde das Verdienst der Kinder Gottes, wenn sie nicht kämpfen würden? Was würdet ihr tun, wenn ihr von Glück erfüllt leben würdet, wie ihr es in der Welt ersehnt? Könnt ihr, von Annehmlichkeiten und Reichtümern umgeben, einen geistigen Fortschritt erwarten? — Ihr würdet stehenbleiben; denn wo kein Kampf ist, gibt es kein Verdienst.
43. Doch versteht es nicht falsch; denn wenn Ich von Kampf spreche, meine Ich jenen, den ihr entfaltet, um eure Schwächen und Leidenschaften zu überwinden. Diese Kämpfe sind die einzigen, die Ich den Menschen erlaube, damit sie ihre Selbstsucht und ihr materielles Trachten beherrschen, auf dass der Geist, durch das Gewissen erleuchtet, seinen wahren Platz einnimmt.
44. Diesen inneren Kampf heiße Ich gut, nicht aber jenen, den die Menschen im Verlangen nach Selbsterhöhung führen, verblendet von Ehrgeiz und Bosheit.
45. Das Getöse und die Schandtaten der brudermörderischen Kriege haben die Sensibilität des menschlichen Herzens ausgelöscht, haben die Bekundung jedes höheren Gefühls, wie die Nächstenliebe und das Mitleid, verhindert.
46. Ich will euch damit nicht sagen, dass alle so beschaffen sind — nein, denn noch gibt es Menschen, in denen Zartgefühl, Mitleid und Liebe zu ihren Nächsten vorhanden sind, die bis zum Opfer gehen, um ihnen Übel zu ersparen oder sie aus irgendeiner Prüfung zu befreien. Wenn euch manche Menschen diese Hilfe zuteil werden lassen — was wird dann nicht alles euer himmlischer Vater für euch tun, die ihr seine Kinder seid? Wie konntet ihr dann auf den Gedanken kommen, dass Er euch den Schmerz und die Trostlosigkeit schickt?
47. Ich bin der gleiche Meister wie der, welcher in der Zweiten Zeit zu euch vom Weg ins Himmlische Reich sprach; Ich bin der gleiche Christus wie der, welcher die Wahrheit durch die Jahrhunderte hindurch verkündet, die ewigen Lehren, die unwandelbar sind, weil sie Offenbarungen sind, die meinem Geiste entspringen.
48. Erkennt in Mir den Vater; denn wahrlich, Ich sage euch, Christus ist mit dem Vater eins von Ewigkeit her, noch bevor die Welten waren. In der Zweiten Zeit wurde dieser Christus, der mit Gott eins ist, auf Erden Mensch in dem gesegneten Körper Jesu und wurde so der Sohn Gottes, doch nur hinnsichtlich seines Menschseins; denn Ich sage euch noch einmal, dass nur ein einziger Gott existiert.
49. Zuweilen denkt ihr, dass Ich zu viel vom Geiste zu euch spreche und eure menschlichen Bedürfnisse und Sorgen vergesse. Darauf sage Ich: „Sucht das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, so wird euch das Übrige noch obendrein gegeben werden“. Dann wird zu euch der Friede, die Ausgeglichenheit, das Verständnis, die Vergebung und die Liebe kommen, und auf materiellem Gebiet werdet ihr alles im Überfluss haben.
50. Ich kenne und verstehe alle eure Bedürfnisse und übernehme es, alle eure Sorgen meinem Willen gemäß zu erleichtern, und wenn ihr euch gelegentlich enttäuscht fühltet, weil Ich euch nicht sogleich das gewährte, worum ihr batet, so seid ihr darum nicht weniger geliebt vom Vater; es geschah, weil es euch so zuträglich ist.
51. Viele meiner kleinen Kinder schreiben ihr Leiden den Ungerechtigkeiten des Schicksals zu und glauben sich von ihrem Vater vergessen. Nun frage Ich euch: Wozu hat euch mein Wort gedient? Glaubt ihr etwa, dass der Herr, der Urheber des Lebens, nicht die Macht hat, euren Übeln abzuhelfen, oder dass Er euch in irgendetwas Materiellem, das euch nichts bei eurem geistigen Aufstieg hilft, nicht willfahren kann?
52. Ich gewähre euch nur das, was zu eurem Besten ist. Wie viele Bitten bringt ihr vor, die euch nur Nachteile oder Missgeschicke verursachen würden, wenn sie euch gewährt würden.
53. Der Mensch, der auf Gott vertraut und sein Schicksal vor Ihm segnet, verflucht es niemals, noch fordert er, was ihm nicht gewährt ist.
54. Wenn er arm oder krank ist und sein Herz leidet, hofft er vertrauensvoll auf den Willen seines Herrn.
55. Manchmal sagt ihr Mir: „Herr, wenn ich alles hätte, wenn mir nichts mangeln würde, würde ich in Deinem geistigen Werke mitarbeiten und Wohltätigkeit üben.“ Doch wisset, dass ihr als Menschen wankelmütig seid und dass alle Vorsätze von heute, da ihr nichts besitzt, sich ändern würden, wenn Ich euch alles gewähren würde, was ihr euch wünscht.
56. Nur die Liebe Gottes zu seinen Kindern ist unwandelbar.
57. Ich weiß im voraus, dass ihr zugrunde gehen würdet, wenn Ich euch im Überfluss beschenken würde, denn Ich kenne eure Entscheidungen und Schwächen.
58. Ich weiß, dass der Mensch sich bei Überfluss an materiellen Gütern von Gott entfernt, weil er noch nicht fähig noch vorbereitet ist, seinen Herrn zu verstehen.
59. Erkennt, wie sehr Ich euch liebe und euch keineswegs vergesse; Ich will nur nicht, dass ihr zugrunde geht.
60. Wendet euch ab von den Eitelkeiten der Welt, kommt zur Mir aus Überzeugung, aus Liebe, nicht durch den Schmerz.
61. Fallt nicht vom Glauben ab, wenn ihr notleidend seid; denn wenn es für eure geistige Entwicklung förderlich wäre, euch von der Armut zu befreien, würde Ich euch alles im Überfluss geben.
62. Denkt daran, dass der Vater das Schicksal seiner Kinder mit höchster Gerechtigkeit und Vollkommenheit lenkt.
63. Dies sind Zeiten der Prüfungen, der Schmerzen und der Leiden — Zeiten, in denen die Menschheit die Folgen von so viel gegenseitigem Hass und Übelwollen erleidet.
64. Seht die Schlachtfelder, wo man nur das Getöse der Waffen und die Angstschreie der Verwundeten hört, die Berge verstümmelter Leichen, die zuvor starke Körper junger Menschen waren. Könnt ihr euch diese vorstellen, als sie zum letzten Male die Mutter, die Ehefrau oder den Sohn umarmten? Wer kann den Schmerz dieser Abschiede ermessen, der nicht selbst diesen Kelch getrunken hat?
65. Tausende und Abertausende angsterfüllter Eltern, Frauen und Kinder haben die geliebten Angehörigen zu den Feldern des Krieges, des Hasses, der Rache aufbrechen sehen, genötigt durch die Habsucht und den Hochmut von einigen Menschen ohne Licht und ohne Liebe zu ihren Nächsten.
66. Diese Legionen junger und kräftiger Männer haben nicht in ihr Heim zurückkehren können, weil sie zerfetzt auf den Feldern liegengeblieben sind; doch seht, die Erde, die Mutter Erde, barmherziger als die Menschen, welche die Völker regieren und glauben, die Herren über das Leben ihrer Mitmenschen zu sein, hat ihren Schoß geöffnet, sie zu empfangen und liebevoll zu bedecken.
67. Seht die Karawanen von Männern jeden Alters, von Frauen und Kindern, wie sie vor der Zerstörung fliehen und ermüdet einen Ort des Schutzes und des Friedens suchen. Ihre Füße sind schon zerschunden und blutend, ihr Herz leistet dem Schmerz nicht länger Widerstand; aber noch bleibt ihnen im Innersten ihres Wesens ein Funken Hoffnung.
68. Bete, Volk, bete für sie, und mein Erbarmen, mit euren Gedanken vereint, wird auf sie herabkommen, um sie zu beschützen und mit meinem Mantel der Liebe zu bedecken.
69. Denkt über die Ursache der brudermörderischen Kriege sowie über die Zerstörung nach, die sie verursachen, und ihr werdet erkennen, dass ihr nicht so elend seid, wie ihr glaubt. Dann werden eure Klagen aufhören, und ihr werdet Mir nicht mehr sagen: „Herr, ich bin der Unglücklichste auf Erden; ist es darum, weil Du mich vergessen hast?“
70. Seht, wie der Krieg alles zerstört!
71. Seht diese alten Eltern, die auf die Rückkehr der geliebten Angehörigen warten; der Hunger pocht an ihre Pforten, und die Einsamkeit ist ihr Gefährte.
72. Die genug Kraft zum Gehen hatten, entflohen; die Invaliden mussten bleiben und hinnehmen, was ihnen widerfuhr. Ihre düsteren Gedanken erhellten sich nur, wenn sie Mich in ihrem Gebet anflehten: „Herr, verlass mich nicht.“
73. Nur Ich kenne den Schmerz, den die durch die Schlechtigkeit der Menschen verlassenen Mütter verschweigen.
74. Ich bin der einzige, der ihnen in der Stille und Einsamkeit ihres Lebens sagt, dass sie in meinem Reiche nicht verlassen sind.
75. Bete, mein Volk, und bedenke den Hochmut und den Ehrgeiz, die in den Gehirnen der Menschen keimen, welche anderen Menschen, die keine Schuld haben, den Ruin, die Verzweiflung und den Tod gebracht haben.
76. Nachdem du über meine Worte nachgedacht hast, meinst du da immer noch, mein Volk, dass du das unglücklichste auf Erden bist? Ihr antwortet Mir: „Nein, Meister, wir waren in einem Irrtum befangen, weil wir die anderen vergessen hatten und nur an uns dachten — in der Meinung, dass der Kampf ums tägliche Brot der bitterste Kelch sei, den man trinken könne.“
77. Darauf sage Ich euch, dass ihr euch reich fühlen müsst, weil ihr das göttliche Wort hört, das euch nährt und stärkt, und ihr noch ein wenig Frieden genießt.
78. Noch könnt ihr mit einigen Tagen der Ruhe rechnen, aber auch dieser Erdenwinkel wird von Schmerz erschüttert werden; so wird kein Platz auf dieser Welt übrigbleiben, der nicht gereinigt worden wäre.
79. Alles, was euch mein Apostel Johannes sagte, geht nunmehr Wort für Wort und Ereignis nach Ereignis in Erfüllung.
80. All diese Zeichen, Prüfungen und Unruhen, unter denen die Menschheit leidet, sind der greifbarste Beweis dafür, dass nun ein Zeitalter zu Ende geht, um einer neuen Zeit den Weg frei zu geben. Es ist nicht das erste Mal, dass solche Ereignisse bei euch eintreten; doch wenn ihr Mich verstehen würdet und vorbereitet wäret, würdet ihr diesen Übergangsschritt mit Gelassenheit tun, ohne bestürzt zu sein.
81. Ihr erreicht nun bald die Mitte eines Jahrhunderts und habt vieles erlebt. Welche Überraschungen, Ereignisse und Prüfungen erwarten euch in dem halben Jahrhundert, das vor euch liegt?
82. Ich sage euch nur, was Ich meinen Aposteln der Zweiten Zeit viele Male sagte: „Wachet und betet, auf dass ihr nicht in Anfechtung fallet!“
Mein Friede sei mit euch!