Unterweisung 93

1. Seid willkommen, ihr nach Licht hungernden und dürstenden Herzen. Bleibt bei Mir, und ihr werdet niemals sterben, denn Ich bin das Leben.

2. Früher hattet ihr das Gefühl, zu sterben, weil ihr die Hoffnung und den Glauben verloren hattet. Es gab in euren Herzen kein Licht, das euch auf den Pfad des wahren Lebens geführt hätte, noch eine Stimme, die euch liebevoll gesagt hätte: „Kommet herbei, dies ist der Weg des Friedens“, bis ihr mein Wort gehört habt, das immer voll Liebe und Trost ist, und sein Licht euch die Ruhe zurückgab.

3. Eure Blindheit wurde erhellt durch das Licht eures Gewissens, und dieses mahnt euch immer zum Gebet, zur tätigen Nächstenliebe und zur Besserung. So seid ihr in meine Gegenwart gekommen, und mein Wort ist wie ein hellstrahlendes und rettendes Leuchtfeuer gewesen, das euren Weg erhellte. Von diesem Zeitpunkt an habt ihr begriffen, dass dies Licht nur von Mir ausgehen kann, und ihr habt Mir gesagt: „Herr, Du bist es, den ich so sehr erwartete. Heute weiß ich, dass ich Dich liebte und Deiner bedurfte, Meister.“

4. Ja, Jünger, hier bin Ich und helfe euch, die ersten Schritte auf dem aufwärtsführenden Wege zu tun, bis Ich euch als wahre Jünger meiner Unterweisung und meiner Offenbarungen vorbereitet habe, um euch später in die Provinzen und Nationen zu senden, damit ihr diesen Glauben verbreitet.

5. Die Auseinandersetzung wird in der Zeit größter Sünde, Nöte und Schmerzen sein, und ihr werdet keine andern Hilfsmittel haben als eure Vergeistigung, noch andere Waffen als die Wahrheit. Ich habe euch als Arme, Ungebildete und Demütige erwählt, als brachliegendes Ackerland, das jedoch dafür geeignet ist, fruchtbar gemacht zu werden und den geistigen Samen zu empfangen.

6. Ich bin nicht auf der Suche nach Philosophen, Theologen oder Wissenschaftlern gewesen, sondern nach dem einfachen Volke, das Mich immer erwartet hat und auf meinen Ruf hin herbeieilt, um seinem Geiste das vergessene oder schlecht verwendete Erbe zurückzugeben.

7. Der Menschheit ist es nicht gelungen, zum Kern der Offenbarungen der beiden Ersten Zeiten vorzudringen. Doch in dieser, der Dritten, wird mein Wort euch meine früheren Unterweisungen verstehen, auslegen und ausüben lassen, und ihr werdet sie mit den gegenwärtigen vereinigen.

8. In dieser Zeit bin Ich für die Welt nicht als Mensch geboren worden. Ich bin im Lichte meines Geistes zu euch gekommen, das zu Menschenwort geworden ist, und in diesem gebe Ich euch meine Lebensessenz, um den Glauben in euren Herzen aufzurichten.

9. Ich gebe euch neues Leben, erwecke euch und bringe euch dazu, dass eure durch die Finsternis dieser Welt blinden Augen die ewige Wahrheit schauen.

10. Ich offenbare euch das, was der Wissenschaftler euch nicht lehren kann, weil er es nicht kennt. Er hat in seiner irdischen Größe geschlafen und hat sich nicht zu Mir erhoben im Verlangen nach meiner Weisheit.

11. Die Herzen der Geistlichen haben sich verschlossen, die in den verschiedenen Sekten und Religionsgemeinschaften das geistige Wissen lehren sollten, welches Größe und Reichtum für den Geist ist.

12. Ich habe gesehen, dass das Gesetz und die Lehren, die Ich der Menschheit in vergangenen Zeiten vermachte, verborgen sind und durch Riten, äußerliche Kulte und Traditionen ersetzt worden sind.

13. Doch ihr, die ihr zutiefst erkennt, dass der Wesensgehalt dieses Wortes der gleiche ist, den Israel am Berge Sinai empfing und den die Menschenscharen in der Zweiten Zeit von den Lippen Jesu vernahmen, sollt mit eurer Gottesverehrung und euren Werken lehren, dass man das Göttliche Gesetz um der Befolgung törichter Traditionen willen, die dem Geist nicht förderlich sind, nicht vergessen darf.

14. Lernet von Mir, Jünger, bleibt nicht länger im Verborgenen, bereitet euch an Geist und Körper vor, damit ihr bald ans Licht hinaustretet und meine Botschaft bekannt wird. Vergeistigt euch, damit Ich euch meinen Willen mittels eurer Inspirationsgabe bekanntmache.

15. Ich will, dass das Licht meines Geistes in eurem Verstande widerstrahlt und dass die Worte, die von euren Lippen kommen, aus dem Geiste stammen. Versucht nicht, von diesem Werke zu sprechen, wenn ihr nicht genügend zubereitet seid, um eure Worte zu fühlen. Geist, Herz und Verstand müssen in eurem Wesen geeint sein, wenn ihr als Mittler dienen wollt für die Weitergabe meines Wortes.

16. Die neuen Generationen werden Mich nicht mehr in der Form vernehmen, die ihr jetzt miterlebt, denn der von Mir angezeigte Termin, von dem an Ich Mich nicht mehr in dieser Weise kundtue, rückt näher; es ist 1950. Bis zum letzten Tage dieses Jahres werde Ich euch mein Wort geben. Ich werde unermüdlich zu euch sprechen, euch ermutigen, und meine gütige Stimme voll belebender Kraft und Licht wird wie eine Sturzflut auf mein Volk niedergehen.

17. Die Mir bis zum Ende zuhören, müssen stark sein und werden für immer als Beispiele gehorsamer Jünger gelten. Sie werden in den Prüfungen nicht schwach werden, werden nicht stehenbleiben noch sich entzweien.

18. Was würde aus diesem Volke, wenn die einen um Vergeistigung ringen, während die andern in alten und rückständigen Kulthandlungen und unnützen Traditionen erschlaffen? Ihr sollt gemeinsam kämpfen, damit ihr bei eurem Tagewerk nicht ermattet, und sollt wachen, damit ihr die Stimme des Gewissens klar vernehmt.

19. Lebt wachsam, damit ihr nicht schwache Geschöpfe seid, sondern starke Geistwesen. Lenkt eure Schritte auf den Pfad der Barmherzigkeit, der Liebe und der Gerechtigkeit. Beraubt euch nicht dessen, was Ich für eure gesunde körperliche Erquickung bereitgestellt habe. Auch sage Ich euch, dass ihr euren Geist nicht quälen sollt, indem ihr demselben das versagt, was ihm zusteht, damit beide, Körper und Geist, einen einzigen Willen bilden, und über diesen das Gewissen wacht, welches mein Göttliches Licht ist.

20. Ich will nicht, dass die Welt euch in ihren Materialismus verstrickt und euch die Gnade raubt, die Ich euch anvertraut habe, denn dann würdet ihr in euer Leben des Elends und des Schmerzes zurückfallen, aus dem Ich euch errettet habe.

21. Vergesst nicht, dass Ich zu eurer Rettung gekommen bin und euch geholfen habe, über eure Schwachheit hinwegzukommen und die Ketten zu zerreißen, die euch darniederhalten, und damit ihr schließlich die Befriedigung erlebt, euch von Schwächen, Krankheiten und Nöten befreit zu haben.

22. Jeder, der sich aufmacht und meiner Spur folgt, wird in Mir die Kraft und einen Helfer finden, der ihn bis ans Ende des Lebensweges begleiten wird. Wer Hunger und Durst nach Licht und Heil hat, wird in meinem Werke das Brot und das Wasser des ewigen Lebens finden.

23. Stärkt euren Geist für die schweren Zeiten der Krise bis zu einem solchen Grade, dass wenn ihr ins Gefängnis geworfen werden solltet, weil ihr meiner Spur nachfolgt, ihr im Gedenken der Leiden eures Meisters euch gestärkt fühlt, da ihr wisst, dass Ich bei euch sein werde in dieser Prüfungszeit. Wenn ihr seht, dass ein geliebter Angehöriger auf das Schmerzenslager geworfen ist und nahe daran ist, sein Leben auszuhauchen, so richtet eure Gedanken auf Mich und lasst bereitwillig zu, dass mein Wille geschehe. Dann werdet ihr ein Wunder eintreten sehen als Belohnung für eure Ergebung und euren Glauben angesichts meiner Ratschlüsse. Jene, die auf ihrem Lebenswege einsam bleiben, sollen sich an Jesus erinnern, wie Er fern von seiner Mutter und seinen Jüngern ergebungsvoll dem Kalvarienberge entgegenging, gefolgt von einer Menschenmenge, aber einsam in seinem Herzen.

24. Wann immer ihr euch dies Erinnerungsbild bewusst macht, werdet ihr ein Gefühl süßen Trostes empfinden bei dem Gedanken, dass Ich euch versprach, euch in euren Trübsalen beizustehen und euren Leidenskelch abzuwenden.

25. Der Schmerz wird euch läutern, und wenn dann die Zeit eurer Trübsale vorüber ist, werdet ihr euch glücklich schätzen, die Gelegenheit gehabt zu haben, eurem Meister nachzuleben, und ihr werdet fühlen, dass ihr Besitzer eines geistigen Erbes seid.

26. Studiert meine Lehre aufmerksam, und ihr werdet feststellen, wie eine Unterweisung von Mir die vorangehende bestätigt, in derselben Weise, wie mein Wort dieser Zeit all das bekräftigt, was Ich euch in der Vergangenheit sagte.

27. Wenige sind der Menschen, die die Zeichen dafür erkennen, dass ein neues Zeitalter angebrochen ist und dass Ich Mich derzeit der Menschheit geistig offenbare. In ihrer Mehrheit widmen sie ihr Leben und ihre Bemühungen dem materiellen Fortschritt, und in diesem rücksichtslosen und zuweilen blutigen Kampfe zur Erlangung ihrer Ziele leben sie wie Blinde, verlieren sie die Richtung, wissen sie nicht mehr, was sie erstreben, können sie den hellen Schein der neuen Morgenröte nicht sehen, nehmen sie die Zeichen nicht wahr und sind weit davon entfernt, sich die Kenntnis meiner Offenbarungen anzueignen.

28. Diese Menschheit hat mehr an die Lehren und die Worte der Menschen geglaubt als an die Offenbarungen, die Ich ihr über die Zeiten hin gewährt habe. Wartet ihr etwa darauf, dass der Vater in seiner Gerechtigkeit euch noch größere Zeichen schickt als die, die ihr auf Schritt und Tritt erblickt, damit ihr spürt und glaubt, dass dies die für meine Kundgebung als Geist der Wahrheit vorausgesagte Zeit ist? Ach ihr kleingläubigen Menschen! Jetzt werdet ihr begreifen, Jünger, weshalb Ich euch zuweilen sage, dass meine Stimme in der Wüste ruft, weil es niemanden gibt, der sie vernimmt und wirklich beachtet.

29. Erwache, Volk, damit du dich erzittern fühlst bei dieser Stimme der Gerechtigkeit, damit ihr euch gedrängt fühlt, euren Mitmenschen zu verkünden, dass das Gesetz, das Licht, das Gericht und mit ihm die Rettung der Menschheit zur Welt gekommen sind.

30. Seht die Erfüllung eurer Aufgabe innerhalb dieses Kampfes nicht als etwas Unmögliches an. Schon jetzt sage Ich euch voraus, dass nicht nur ihr es sein werdet, welche diese Menschheit erlösen oder das Leben der Völker umwandeln; diese Werke werde Ich tun, weil sie übermenschlich sind. Ich will nur, dass ihr die Aufgabe erfüllt, die euch zukommt, und dass ihr zulasst, dass die neuen Generationen meinen Samen weiter tragen als wohin ihr zu gelangen vermochtet.

31. Könnt ihr euch die Seligkeit dessen vorstellen, der zum Geistigen Leben zurückkehrt und auf Erden die Bestimmung erfüllt hat, die sein Vater ihm vorgezeichnet hat? Seine Genugtuung und sein Friede sind unendlich größer als alle Befriedigungen, die der Geist im menschlichen Leben ernten kann.

32. Und diese Gelegenheit biete Ich euch an, damit ihr zu denen gehört, die Freude haben, wenn sie in ihr Reich zurückkehren, und nicht zu jenen, die in ihrer tiefen Bestürzung oder Reue leiden und weinen.

33. Ich eile schnell herbei, wenn Ich eure Hilferufe höre, wenn ihr als Schiffbrüchige gegen die aufgewühlten Wogen dieses Meeres der Leidenschaften ankämpft, in welchem die Menschheit dieser Zeit umherkreuzt. Euer Bittgebet gelangt zu Mir, und mein Erbarmen breitet sich gleich einem Mantel des Friedens aus, so wie zu einer andern Zeit, da Ich, von meinen Jüngern begleitet, auf dem Galiläischen Meere fuhr und die aufschäumenden Wellen das Boot zu versenken drohten. Die furchtsamen Jünger baten Mich voller Angst, sie zu retten, weil sie das Gefühl hatten, unterzugehen, und Ich bewies ihnen, dass wer bei Mir ist und Mir vertraut, niemals zugrundegeht.

34. In dieser Zeit ist das Boot mein Werk, das Meer ist das Leben, der Sturm sind die Leidenschaften, die Heimsuchungen, die Prüfungen.

35. Wohl dem, der sich innerhalb dieses Bootes befindet, wenn einmal die Stürme losbrechen, denn er wird gerettet sein!

36. Überquert dies Meer und fahrt mit absolutem Glauben dem andern Ufer entgegen, im Bewusstsein, dass an seinem Gestade der vollkommene Friede ist. Wer könnte sich bei dieser Überfahrt verirren, wenn er vom Kompass seines Gewissens geleitet hinüberfährt?

37. Falls jemand sich erschöpft fühlt, rufe er Mich an. Falls jemand anderer spürt, dass sein Glaube wankt, bete er, und augenblicklich werde Ich an seiner Seite sein, um ihm beizustehen. Doch niemand suche zum Ausgangspunkt zurückzukehren oder finde sich damit ab, von den Wogen des Sturmes erfasst zugrundezugehen.

38. Vervollkommnet euer Gebet, denn ihr müsst die geistige Kraft kennenlernen, die es vermittelt. Es ist die Himmelsleiter, auf der ihr in einer wahrhaftigen Gemeinschaft der Geistwesen zu Mir emporsteigen werdet.

39. Wie verdüstert sich der Weg dessen, der seinen Glauben auslöscht oder das Vertrauen zu Mir verliert! Ihr, die ihr wachend seid — betet für die Welt, welche schläft.

40. Erscheint es euch seltsam, dass Ich euch mit so großem Eifer umsorge? Das kommt nur daher, dass ihr keine wirkliche Erkenntnis dessen habt, was meine Liebe zu euch ist, oder dessen, was ihr für Mich bedeutet, weil ihr euch in Bezug auf euren Vater eine sehr armselige Vorstellung gebildet habt, da einige von euch sich als Götter auf Erden fühlen, während andere unter euch sich im Gegensatz dazu meiner Liebe nicht würdig fühlen. Ich sage euch, wenn die materielle Natur für die Menschen staunenswert und wunderbar gewesen ist, so ist das Geistige Leben noch großartiger und wunderbarer, und zu eurer Seligkeit und Wonne sollt ihr wissen, dass ihr beiden Seinsebenen angehört. — Auf diese Art lehrt euch mein Wort alles, was ihr von Mir und von euch wissen müsst für eure Aufwärtsentwicklung.

41. An diesem Tage ist es mein Wille, euch zu offenbaren, dass bis zum Jahre 1950 die hundertvierundvierzigtausend von Mir gekennzeichneten und vorbestimmten Geister vollzählig sein werden, um der Welt meinen Liebessamen zu bringen. Die einen werden inkarniert sein, und die andern in der Geistigen Heimat. Sie alle werden wach bleiben unter dem Lichte meiner Inspiration, und jeder wird eine Fackel sein, welche den Weg großer Menschenscharen erhellt und sie zum Geistigen Reiche führt.

42. In der Zeit, in der Israel die Wüste durchquerte auf der Suche nach dem Gelobten Lande, war es der Stamm Levi, welcher das Volk die Verehrung Gottes lehrte, es an das Göttliche Gesetz erinnerte und ihm half, es zu verstehen. Als sich die Stämme dann in dem Lande niedergelassen hatten, das sie durch ihren Glauben und ihre Beharrlichkeit erobert hatten, war der Stamm Levi weiterhin derjenige, der über das Gesetz wachte. Doch die Zeiten sind vergangen, der Geist des Menschen hat sich entwickelt, und der göttliche Same, den Ich Israel anvertraute, gelangte zu vielen Völkern, und jetzt ist er in der ganzen Menschheit verstreut.

43. Jenes Gottesvolk ist voll Licht wiederauferstanden auf Erden, um in seinem Geiste die neuen Offenbarungen zu empfangen, welche es zu den Nationen tragen soll. Erkennet, dass es jetzt nicht nur der Stamm Levi ist, der über das Gesetz zu wachen beauftragt ist, sondern eine große Zahl von Geistwesen, denen sich all jene anschließen werden, die mit dem Verlangen erwachen, ein Teil des Volkes Gottes zu sein.

44. Hier sind, bewegt von meinem Worte, viele derer, die in damaliger Zeit voller Furcht niederfielen, als sie am Sinai die allmächtige Stimme Jehovas hörten — viele derer, die die Gefangenschaft, die Tränen und die Erniedrigung hinter sich gelassen hatten, um sich auf die Suche nach dem Lande des Segens und des Friedens zu machen. Ihre Augen haben sich nun einem neuen Lichte geöffnet, das sie den von ihrem Geist seit dieser Zeit zurückgelegten Weg ganz klar erkennen lässt.

45. Dies Volk hier wird gleichfalls kämpfen, um sich vom Neuen Pharao zu befreien, den die Welt darstellt, welche seine Abgötterei, sein Elend und seine Versuchungen nährt. Es wird auch eine Wüste durchqueren, in der es sich von den andern Menschen verlassen und verstoßen fühlen wird, bekämpft von vielen seiner Mitmenschen, die es am Weiterkommen zu verhindern suchen. Doch wenn es einmal die notwendige Vergeistigung erreicht hat, wird es im Tiefsten seines Wesens die göttliche Stimme hören, die zu ihm vom Gesetze der Gerechtigkeit und der Liebe spricht. Aber es wird nicht das Herz sein, auf das dies Licht herniederkommt, sondern es wird direkt zum Geiste gelangen.

46. Wenn das Volk diese Lehre dann zur Anwendung bringt, wird jedes seiner Werke der Errichtung des Geistigen Tempels im Innern des Menschen dienen.

47. Ihr alle, die ihr den Wunsch habt, ein Teil dieses Volkes zu sein — betrachtet euch innerlich, erfüllt euch mit Glauben, damit ihr stark seid im Kampfe und ihr würdig werdet, dass Ich euch Israel nenne, so wie Ich in der Ersten Zeit Jakob „stark“ nannte in Bezug auf das Gute, die Liebe, die Vergebung; stark im Gesetzeseifer und in der Tugend, stark gegenüber der Sünde, dem Schmerz, der Verleumdung oder dem Elend.

48. Nachdem Ich euch diese Unterweisung gegeben habe, wird mein Blick euren Schritten folgen, um zu sehen, in welcher Weise ihr meine Unterweisungen in die Tat umsetzt, und um eure Werke wahrer Liebe zu beurteilen.

49. Ich werde euch Gelegenheit zum Wirken geben, indem Ich euch die Waise, die Witwe zuführe, jenen, der im Lebenskampfe unterlegen ist, den vom Laster Besiegten, den nach Licht Hungernden, den nach Wahrheit Dürstenden. Schreibt die Vorfälle, die euch ständig begegnen, nicht dem Zufall zu, denkt daran, dass es euer Meister ist, der an die Türen eurer Herzen pocht. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid in der Zeit, in welcher euer Geist sein Dasein auf Erden durch Liebestätigkeit rechtfertigen muss.

50. Meine Stimme wird beständig zu eurem Geiste gelangen und euch fragen, was ihr tut, wofür ihr euer Leben verwendet, und ob ihr eure Mission erfüllt.

51. Begreift, dass ihr ein großes Werk zu vollbringen habt; es ist die Arbeit, die sich in langer Zeit der Vernachlässigung angesammelt hat. Denkt nicht, dass Ich es bin, der euch mit schweren Lasten überhäuft. Ich will nur, dass ihr eure Schuld bezahlt und eure Mission auf Erden erfüllt — eine Mission, die sich nicht auf die Erfüllung eurer Pflichten gegenüber euren Familien beschränkt. Ihr habt außer diesen Pflichten jene, euch untereinander alle ohne Bevorzugung zu lieben, und zu dienen, ohne euch durch Unterschiede der Glaubensbekenntnisse, Sprachen oder Klassen davon abhalten zu lassen.

52. Meine Lehre wird den Samen der Selbstsucht zerstören und dadurch eurem Geist ein Betätigungsfeld ohne Ende geben, auf dem ihr eure Aufgabe, zu lieben, erfüllen könnt.

53. Tag für Tag werde Ich den Menschen Zeichen geben, damit sie erwachen: zu den einen werde Ich bei ihrem Gebete sprechen, andere werde Ich mit Intuition versehen, damit sie meine Stimme wahrnehmen. Jenen, die ferne der Vergeistigung leben, werde Ich offenbarende, prophetische Träume geben; und zu den Vermaterialisierten werde Ich mittels der Naturgewalten sprechen, da sie nur an das glauben, was sie sehen, oder an das, was sie mit ihrer Wissenschaft beweisen können.

54. Doch wenn sie trotz dieser Warnrufe schlafend oder taub bleiben, werde Ich sie meine Macht und meine Gerechtigkeit fühlen lassen, die sie so sehr herausgefordert haben.

55. Ich spreche von Gerechtigkeit zu euch, denn die Zeit ist gekommen, in der meine Sichel das reife Korn schneidet. Ich werde die Früchte einsammeln, die das Gute hervorgebracht hat, den goldenen Weizen, den die Liebe erzeugt hat. Alles übrige wird vernichtet werden: Die Früchte der Sünde und das Unkraut der Selbstsucht, des Hasses und des Hochmuts werden unter der unerbittlichen Schneide der Sichel meiner Gerechtigkeit fallen.

56. Ich komme zur rechten Zeit, um zu mähen. Erinnert euch, dass Ich euch einstens sagte, dass das Getreide nicht vorzeitig geschnitten werden darf, sondern dass man den Weizen und das Unkraut zusammen wachsen und reifen lassen soll und danach erst schneiden.

57. Ist dies nicht eben das, was Ich derzeit tue? Seht, wie meine Werke von heute meine Unterweisung der Zweiten Zeit bestätigen!

58. Ich spreche zu euch mittels des Verstandes eines Stimmträgers, dessen Verstandesorgan Ich erleuchtet habe, und Ich habe auf seine Lippen Worte der Weisheit gelegt, damit das Volk diese Botschaft als Nahrung für seinen Geist empfängt.

59. Ich sehe euch erstaunt angesichts dieser Kundgebung, weshalb Ich euch sogleich sagen will, dass, so bewundernswert sie ist, sie dennoch nicht die letzte Unterweisung ist, die Ich euch zu geben habe, und auch nicht der höchste Ausdruck meiner Verbindung mit den Menschen. Betrachtet diese Kundgabe nur als eine Seite des Buches der geistigen Weisheit, welche eine Verheißung der neuen Offenbarung ist, die Ich euch geben werde. Das Buch liegt offen vor eurem Bewusstsein, es ist meine Weisheit, und von diesem Buche gehen Ströme von Licht aus, die euer Wesen durchfluten.

60. Ihr werdet nicht mit wahrer Geistesstärke zum Kampfe aufbrechen können, solange ihr nicht vom Sinngehalt und der Bedeutung dieses Werkes überzeugt seid. Aus diesem Grunde überhäufe Ich euch bei jeder meiner Kundgebungen mit meinen Liebesbeweisen, damit in meinem Volke die Überzeugung herrscht, dass es auf einem sicheren Wege voranschreitet.

61. Nehmt dies Buch mit Liebe auf, in welchem eure Mission geschrieben steht; doch legt euch nicht schlafen in dieser Zeit des Lichtes. Welchen Lohn könntet ihr morgen empfangen, wenn ihr keine Verdienste habt? Vergesst nicht, dass all euer Mühen als Endziel die Erringung von Licht, von Frieden und geistiger Vollkommenheit hat. Jedermann soll wissen, dass euch zur Erlangung dieser Vollkommenheit der rechte Weg gewiesen wurde, den euch das Gewissen vorzeichnete, seitdem ihr zum Leben erstanden seid. Doch damit ihr beim Inkarnieren auf Erden nicht vom Pfade abirrt, ließ Ich meine Spur auf ihr zurück.

62. Sucht diese Spur in jedem vergangenen und gegenwärtigen Augenblicke, und bald werdet ihr sie finden.

63. Immer habe Ich euch gesucht, denn euer Geist, wenn er erst inkarniert ist, hat sich auf vielerlei Pfade eingelassen, auf denen er sich meistenteils verirrt hat. Ach ihr schwachen Geschöpfe, die ihr aufgrund eurer eigenen Willensentscheidungen gefallen seid, und danach Mir die Schuld gegeben habt, indem ihr sagtet, dass der Weg der Kinder Gottes voller Versuchungen ist! Ich sage euch, dass dort, wo ihr viele Pfade zu sehen glaubtet, ihr nur einem hättet folgen sollen: jenem, der zu Mir führt; dass dort, wo ihr Versuchungen erblicktet, es nur Früchte waren, die mit Erkenntnis und Ehrerbietung anzunehmen waren. Könnt ihr euch vorstellen, dass euer Vater etwas geschaffen hat, das zum Ziele hätte, euch zum Sündigen zu verführen?

64. Morgen, wenn sich der Mensch von seiner Last der Unwissenheit und des Materialismus befreit, wird er entdecken, dass das, was er für ein Hindernis hielt, nur eine Stufe war, damit sein Geist aufsteige und Erfahrung gewänne; und was er für einen Abgrund hielt, war nichts anderes als eine Prüfung, um ihn zu kräftigen. Dann wird er entdecken, dass das, was der Mensch als Grund für seine Stürze und seine Fehler betrachtete, die Hilfsmittel sind, um ihm bei seiner Vervollkommnung zu helfen. Angesichts dieser Erkenntnisse werden aus dem Menschenherzen alle abergläubischen Vorstellungen verschwinden, die es im Hinblick auf das Böse geschaffen hat.

65. Welche Kraft und welche Schönheit wird der Mensch entdecken, sobald er seine Augen dem Lichte dieses Lebens öffnet! All das, was seine Unwissenheit ihn falsch deuten ließ, sodass er Irrtümern anheimfiel und dafür Dem die Schuld gab, der alle Wesen schuf, wird aus dem Verstande des Menschen verschwinden.

66. Solange die Menschen nicht das wahre geistige Gesetz verstehen oder sich zu diesem Wege hingezogen fühlen, verfallen sie in religiösen Fanatismus, müssen sie einem Leben voller Fallstricke, Unsicherheiten und Schatten begegnen.

67. Wann macht ihr euch an das Studium meiner Lehre, die wie eine göttliche Sonne ist, welche den Geist erhellt und sich niemals verbirgt? Eurer Meinung nach ist dies unmöglich, doch Ich sage euch, dass dies Licht bald alle Menschenwesen erleuchten wird.

68. Die Stimme Dessen, den ihr „Rabbi aus Galiläa“ genannt habt, ist dieselbe, die ihr in diesen Augenblicken vernehmt. Und wenn Ich euch in jener Zeit sagte: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Worte Gottes“, so wende Ich Mich jetzt an euch, um euch zu sagen, dass sich der Mensch nicht nur von der Wissenschaft oder menschlichen Erkenntnissen nähren soll, sondern vom göttlichen Urquell, denn in ihm lebt der Geist, der sich nur von Liebe, Weisheit und Frieden nährt. Nährt euch und stärkt euch, o meine Jünger, damit ihr das wahre Leben in euch tragt.

69. Zeiten des Kampfes und der Bitternis kommen auf euch zu, und ihr müsst vorbereitet sein, damit ihr von meiner Lehre Zeugnis ablegt durch euren Glauben und eure Standhaftigkeit in der Befolgung meiner Weisungen.

70. Manchmal möchten meine ungläubigen Jünger, dass Ich ihnen den Körper zeige, den Ich in der Zweiten Zeit hatte — die durchbohrten und blutigen Hände, damit sie glauben können, dass Ich aufs neue unter meinem Volke bin. Und in ihren Herzen sagen sie Mir: „Wie sollen wir von Dir Zeugnis ablegen, wenn wir Dich nicht gesehen haben?“ Doch Ich frage euch: Kennt Ihr meine Worte von damals, mit denen Ich euch ankündigte, wiederzukommen? Wann kündigte Ich euch an, dass Ich als Mensch kommen würde? Ihr müsst sehen, um zu glauben, weil ihr euch vermaterialisiert habt. Dagegen gibt es welche, die ohne die Prophetien zu kennen meine Gegenwart fühlen und die Wahrheit verstehen. Diese sind es, deren Verstand und Herz rein ist.

71. Der Geist ist mit einem höheren Blick als dem menschlichen begabt, damit er es ist, der die Wahrheit entdeckt und in ihr das Angesicht seines Vaters erblickt. Wie wollt ihr mit euren Sinnen das Göttliche entdecken, wenn es nicht zuvor euer Geist erahnt hat? Diese Worte sind kein Vorwurf wegen eures geringen Glaubens, noch weise Ich euch ab, weil ihr zweifelt. Im Gegenteil, Ich bin auf der Suche nach eben diesen erloschenen Lampen, um sie mit dem Liebesfeuer meines Geistes zu entzünden.

72. Manche zittern vor Seligkeit, wenn sie dies Wort hören; es sind jene, die meine Gegenwart fühlen. Morgen, wenn Ich Mich nicht mehr in dieser Form kundtue, werden jene, die Mich nicht begreifen konnten oder die gezweifelt haben, als sie Mich hörten, im Verlaufe ihrer Vergeistigung über sich wehklagen, wenn sie sich daran erinnern, dass sie bei meiner Kundgebung zugegen waren und nicht geglaubt haben. Ich werde sie in meinem Lichte baden, und sie werden meine Stimme in ihrem Innern hören, die ihnen sagt: Fürchtet euch nicht, sucht Mich in der Tiefe eures Herzens, dort werdet ihr viele meiner Worte finden, aufbewahrt für den Zeitpunkt, an dem ihr sie benötigt.

73. Kommt zu Mir, Völker und Nationen der Welt. Kommt, Menschen aller Rassen, mein Gesetz erwartet euch im Reiche des Friedens, damit ihr ein einziges Volk bildet — das Volk Gottes.

Mein Friede sei mit euch!