Unterweisung 95

1. Was könntet ihr von Dem erbitten, der euch erschaffen hat, das Er euch nicht gewährte, wenn das, um was ihr bittet, zum Wohle eures Körpers oder eures Geistes ist? Doch müsst ihr lernen, mit meinem Willen einverstanden zu sein. Ihr lebt in einer Zeit der Wiedergutmachung, in der ihr nicht gegen eure Prüfungen aufbegehren dürft.

2. Liebet, denn eure Liebe wird euch helfen wiedergutzumachen. Beseitigt durch eure Liebestätigkeit jede Selbstsucht.

3. Die Erde, auf der ihr geht, ist vergänglich, eure Wanderschaft hier ist kurz, danach werdet ihr in das ewige Leben eingehen. Und dennoch, Ich will, dass ihr von diesem Tränental aus den Weg kennt, der durch die Gebote meines Gesetzes vorgezeichnet ist.

4. Werdet nicht schwach im Glauben, noch in der Hoffnung. Habt immer vor Augen, dass das Ende dieser Lebensreise kommen wird. Vergesst nicht, dass euer Ursprung in Mir war, und dass das Endziel gleichfalls in Mir sein wird, und dies Ziel ist die Ewigkeit, denn es gibt keinen Tod des Geistes.

5. Habt als Ideal eures Strebens die Ewigkeit und verliert nicht den Mut im Auf und Ab des Lebens. Wisst ihr etwa, ob dies eure letzte Inkarnation auf Erden ist? Wer vermöchte euch zu sagen, dass ihr in diesem Körper, den ihr heute habt, alle eure Schulden bezahlt, die ihr gegenüber meiner Gerechtigkeit auf euch geladen habt? Darum sage Ich euch: Nützt die Zeit, doch geht nicht überstürzt. Wenn ihr eure Leiden mit Glauben und Ergebung annehmt und den Kelch mit Geduld leert — wahrlich, Ich sage euch, eure Verdienste werden nicht unfruchtbar sein.

6. Sorgt dafür, dass der Geist immer vorankommt, damit ihr nie und nimmer aufhört, euch zu vervollkommnen.

7. Ich bin es, der euch die Prüfungen in den Weg legt, um euren Geist aufzuhalten, wenn er sich vom Wege meines Gesetzes entfernt und allein nach seinem Gutdünken leben will. Erforscht den Grund für die Prüfungen, Ich erlaube es euch, damit ihr bestätigt, dass jede von ihnen wie ein Meißel ist, der euer Herz bearbeitet. Dies ist einer der Gründe, weshalb der Schmerz euch Mir näherbringt.

8. Doch der Mensch hat immer die Vergnügungen gesucht, war auf Macht und Pracht aus, um sich auf Erden zum Herrn aufzuwerfen und Herrscher über seine eigenen Brüder zu sein.

Da Ich euch alle mit der gleichen Liebe geschaffen habe — warum hat es dann immer welche gegeben, die vorgeben, etwas Höheres zu sein? Warum hat es solche gegeben, die die Menschen unter Erniedrigung mit der Peitsche regieren? Warum gibt es den, der den Geringen von sich weist und dessen Herz ungerührt bleibt, wenn er seinem Nächsten Schmerz bereitet? — Weil dies Geistwesen sind, die Mich noch nicht als Vater erkannt haben, der alle seine Geschöpfe liebt, und auch nicht als den einzigen Herrn aller lebenden Wesen. Deshalb gibt es Menschen, die die Macht an sich reißen und die geheiligten Rechte des Menschen missachten. Sie dienen Mir als Werkzeuge für meine Gerechtigkeit, und obwohl sie meinen, große Herren und „Könige“ zu sein, sind sie nur Knechte. Vergebt ihnen!

9. Dies ist die Dritte Zeit, in der Ich euch die Lektion gelehrt habe, die die Menschheit geistig vereinen soll. Denn es ist mein Wille, dass die Sprachen, die Rassen, die verschiedenen Ideologien kein Hindernis mehr sein sollen für ihre Vereinigung. Die geistige Essenz, aus der Ich einen Geist schuf, ist dieselbe, die alle besitzen, und die Substanzen, aus denen das Blut zusammengesetzt ist, das durch die Adern des Menschen fließt, sind die gleichen bei allen. Daher sind alle gleich und meiner würdig, und für alle bin Ich aufs neue gekommen.

10. Ich bin gekommen, weil Ich eure Geister arm an Tugenden gesehen habe, und Ich will sie reich machen. Doch bittet Mich nicht um die Reichtümer der Erde, denn sie habe Ich euch von Anfang an als Erbe gegeben. Bittet Mich und trachtet nach der Läuterung des Geistes, die ihr noch nicht besitzt. Erkennt, dass mein Gesetz noch immer nicht befolgt wird.

11. Jahrhunderte und Zeitalter sind verstrichen, doch die Menschheit ist nicht wahrhaft zum Leben des Lichtes und der Wahrheit erwacht. Darum kehrt ihr jedes Mal, wenn ihr eine Körperhülle ablegt, nackt und bedürftig, hungernd und dürstend in die Geistige Welt zurück. Noch immer entspringt dem Herzen des Menschen kein solch großer Glaube und Wille, dass er bereit wäre, Mir auf dem Wege nachzufolgen, der von eurem Vater mit Spuren von Blut und Liebe vorgezeichnet worden ist.

12. So kommt es, dass der Schmerz die Menschen mit all seiner Gewalt niederdrückt und sie erkennen lässt, dass sie abseits vom rechten Wege sind, und sie auffordert, den Vater zu suchen, wie es der Verlorene Sohn in meinem göttlichen Gleichnis tat. Was macht es schon, dass ihr nackt oder in Lumpen, weinend und schamerfüllt vor meine Tore kommt, wenn es doch mein Wille ist, dass ihr Mich sucht, dass ihr an meine Türe klopft, dass ihr euch an Mich erinnert. Meine liebevollen Arme würden sich dann voll Vergebung und Erbarmen öffnen, euch umarmen und euch das verlorene und verprasste Erbe zurückgeben, euch an meinen Tisch setzen, damit ihr die Speise und die Frucht des ewigen Lebens genießt.

13. Lasst meine Liebe in eure Herzen eindringen und euch trösten und heilen, lasst euch aufs neue von ihr retten, lasst euch von ihr befreien und die Ketten zerreißen, die euch an die Leidenschaften, das Elend und die Unwissenheit binden. Ich will, dass das Himmelreich zum Herzen der Menschen kommt und dass nicht eure Leidenschaften ihr Reich auf dieser Welt errichten.

14. Jünger, begreift, dass Ich euch zur Welt gesandt habe, damit ihr eure Mitmenschen lieben würdet, ihnen eure Barmherzigkeit zuteil werden lasst, für sie betet, für sie lebt. Aber erwartet nicht, dass sie euch Liebe für (empfangene) Liebe zurückgeben, wappnet euch vielmehr, um der Härte des menschlichen Herzens, den Undankbarkeiten, der Selbstsucht standzuhalten. Macht euch auf Verleumdung und Verrat gefasst, aber verliert dadurch nicht den Mut und vergebt ihnen im voraus von ganzem Herzen.

15. Wenn ihr euch einsam fühlt, wenn ihr Liebe nötig habt, wenn es auf Erden keine Freundesstimme gibt, die euch tröstet, noch jemanden, der sein Brot mit euch teilt, so sucht Mich. Wendet euch an Jenen, der liebt, auch wenn Er nicht geliebt wird — an Jenen, der in Wahrheit allen Sündern vergibt, sie heilt und tröstet.

16. Nicht alle werden undankbar und unempfänglich für euer Wirken sein, zuweilen werdet ihr durch das Verständnis, die Nächstenliebe und die Güte eurer Mitmenschen angespornt werden.

17. Ich will, dass ihr in eurer Schlichtheit gottergeben seid und in eurer Armut meine Segnungen entdeckt. Während die Welt meines Friedens bedürftig ist, strauchelt und stürzt trotz all ihrer Wissenschaft und ihrem falschen Glanze, besitzt ihr, die Armen, den Schatz des Friedens. Warum breitet ihr diesen Frieden nicht mit euren Gebeten, Werken und Worten wie einen Mantel der Liebe und Barmherzigkeit über der Menschheit aus?

18. Ihr alle besitzt die Gaben des Geistes, die sich in dieser Dritten Zeit zu entfalten beginnen durch die Entwicklung, die die Geistwesen erreicht haben. Die Intuition, das geistige Gesicht, die Offenbarung, die Prophetie, die Inspiration zeigen sich in klarer Weise unter den Menschen, und dies ist die Ankündigung einer neuen Zeit, es ist das Licht des Buches der Sieben Siegel, das in dieser Zeit bei seinem sechsten Kapitel aufgeschlagen ist.

Doch ihr, die ihr wisst, wozu diese Offenbarungen dienen, und die Zeit, in der ihr lebt, versteht — lenket eure Geistesgaben auf den Weg der Liebe. Seid immer darauf vorbereitet, eure liebevolle Hilfe anzubieten, und ihr werdet im Einklang mit meinem Gesetze sein und werdet euren Mitmenschen als Beispiel dienen. Dann werdet ihr meine Jünger sein und werdet als solche anerkannt werden.

19. Wenn ihr von meinem Werk mit wahrer Nächstenliebe Gebrauch zu machen versteht, wird es in eurem Leben wie ein Rettungsboot sein. Es wird euch wie eine Mutter aufnehmen, wenn ihr euch weinend auf den Wegen des Lebens verirrt habt.

20. Ihr bittet Mich, dass die Verkündigung meines Wortes nicht aufhören soll, bittet Mich, dass die Zeit dieser Offenbarung unter euch verlängert wird. Doch Ich sage euch: meine Gesetze sind unwandelbar, mein Wille unwiderruflich. Nichts wird der Mensch tun können, um meinen Beschluss zu ändern. Weder Tränen noch Gelöbnisse werden bewirken, dass Ich diese Zeit verlängere. Gesagt und geschrieben ist, dass mein Wort vom Jahre 1950 an nicht mehr vernommen wird. Welche werden dann noch bei Mir sein? Ihr wisst nicht, was Ich drei Jahre vor meinem Abschied vorbereite, doch sollt ihr wach sein.

21. Im Reich des Vaters gibt es ein Wesen voller Gnade, Zärtlichkeit und Wärme. Es ist Maria, eure Mutter, sie ist immer bei euch. Lernt, sie in euren Herzen würdig zu empfangen, fühlt ihre sanfte Liebkosung. Begreift, dass ihr für sie immer ihre Kinder seid. Maria wird euch helfen, zu Mir zu gelangen. Euch, die ihr krank an Körper und Geist seid, werde Ich nicht wegen eurer Armut zurückweisen. Höret mein Wort, denn es wird wie Balsam auf euren Wunden sein.

22. Wie viele von euch sind erstaunt darüber, dass ihr Mir in diesen Augenblicken mit Tränen der Liebe, der Freude, der Reue in euren Augen zuhört, obwohl ihr euch noch vor wenigen Stunden den Leidenschaften der Welt hingegeben habt.

23. Ich gebe euch meine Unterweisungen, damit ihr sie mit Interesse studiert und sie morgen mit Liebe ausüben könnt.

24. Seit langem schon gebe Ich euch meine Unterweisung, doch Ich entdecke unter so vielen Schülern nicht die Jünger, die morgen die Meister sind. Aber Ich werde euch weiterhin meinen Unterricht erteilen, bis in eurem Geist die Sehnsucht nach Entwicklung erwacht.

25. Ich habe die für die Wissenschaften der Erde Ungeeigneten erwählt, denn sie sind dies nicht für die Lehren des Geistes. Ich habe den Armen erwählt, denn mit einem Atom meiner Gnade, die Ich ihm schenke, fühlt er sich erhöht und geehrt. Nicht so der Reiche, der nie zufrieden ist, so viel Ich ihm auch gewähre. Doch den Armen, der mit der Kenntnis der Geistesgaben geschmückt worden ist, die er besitzt, lehre Ich, dass er seinen Schatz nicht für sich behält, sondern dass er ihn mit seinen Geschwistern teilt. Wenn das Wissen darum, dass er diese Geistesgaben in sich trägt, den Geist erfreut, so deshalb, weil er sich des Wertes bewusst geworden ist, den sie haben.

26. Wer darum ringt, beharrlich auf dem Wege (des Gesetzes) zu verbleiben, tut dies, weil er sich an all das erinnert, was er zu erleiden hatte, um zu erreichen, was er heute besitzt. Begreift, dass wer sich vom Wege entfernt, weniger gegen seinen Herrn als vielmehr gegen sich selbst undankbar ist.

27. Wisst ihr nicht, dass der, der im Widerspruch zu meinem Gesetze lebt, sich selbst seiner Tugenden und seiner Geistesgaben beraubt?

28. Gerade in dieser Zeit gebe Ich den Menschen ihr ganzes Erbe zurück, das sie verschleudert hatten. Nicht einer soll ohne das Licht meines Geistes bleiben. Noch vor dem Jahr 1950, das — wie Ich euch angekündigt habe — das Jahr meines Abschieds sein wird, soll sich niemand mehr bedürftig, schwach oder unwissend fühlen.

29. Die Schmarotzerpflanzen werden blühen und Früchte tragen; doch weil Ich Macht bin, wird für Mich immer genügend Zeit zur Verfügung stehen, um euren Geist zu retten. Aber für euch wird jede Gelegenheit, die (ungenutzt) vorübergeht, und jeder Schritt, den ihr abwärts geht, eure Rückkehr zum rechten Wege leidvoller machen.

30. Heute bin Ich gekommen, euch von den großen Lastern abzubringen, damit ihr Mich auf einem Pfade des Friedens vernehmen könntet und ihr über den Unterricht, den Ich euch erteile, nachdenken und ihn erfassen könntet.

31. Lernt, dass den Durst des Geistes nur das kristallklare Wasser löscht, damit ihr niemals trübes und verunreinigtes Wasser zu euch nehmt.

32. Wenn ihr in der Welt immer jemanden gehabt habt, der euch diente, und ihr Ehrungen erfahren habt, so werdet ihr auf meinem Wege weder Diener noch eitlen Ruhm haben. Ihr werdet meine Diener sein, die ihren Mitmenschen dienen.

33. Ich ließ euch zu dem Gipfel gelangen, den ihr ersehntet, und als ihr auf ihm wart, hörtet ihr die Stimme des Herrn, die euch sagte: Dem „Kaiser“ habt ihr schon lange Zeit euren Tribut gegeben, gebt jetzt Mir, was mein ist. Ihr habt euch schon genug an den Befriedigungen der Welt erfreut, und nun ist es Zeit, dass ihr eure Reise in die Ewigkeit vorbereitet; denn niemand weiß, ob er zu dieser Welt zurückkehren muss oder nicht.

34. Ich sage euch: Seid gesegnet, weil ihr den Namen Marias gepriesen habt, die euch voller Liebe darauf vorbereitet hat, meine Unterweisung zu empfangen, und weil ihr Mir eure Freude und euren Eifer zeigt, weiter voranzuschreiten. Mein Wunsch ist, euch gerettet zu sehen, und es ist Schmerz in meinem Geiste, weil es nur wenige sind, die Mir nachfolgen, und viele derer, die mein Wort nicht gehört haben und deren Geist noch gleichgültig und taub gegenüber meinen Inspirationen bleibt.

35. Ich gebe allen Wesen Leben und Nahrung und sorge für ihr Wohlergehen, während ihr noch nicht begriffen habt, dass es eure Bestimmung ist, zu lieben und zu dienen. Darum habe Ich auf vielfältige Weise zu euch gesprochen, und meine Unterweisungen werden solange wiederholt werden, bis ihr von euren Pflichten überzeugt seid und den Gesetzen gehorcht, die euch seit Anbeginn der Zeiten gegeben worden sind.

36. Ich gebe euch eine weitere Gelegenheit, Werke der Barmherzigkeit zu tun, damit ihr eure Ernte vervielfacht und sie in meiner Kornkammer aufspeichert, wo eure Verdienste nicht verloren gehen, sondern sich mehren. Zeigt Mir jene, die ihr vom schlechten Samen zum guten bekehrt habt, die Trauernden, die ihr getröstet habt — jene, die ihr dazu gebracht habt, die Finsternis des Lasters zu verlassen, und die ihr an einen sicheren Ort verbracht habt. Dies ist’s, was Ich von euch verlange.

Vergesst nicht eure geistigen Pflichten gegenüber denen, die noch vermaterialisiert sind. Erinnert euch, Ich habe euch gesagt, dass ihr euch nicht um den morgigen Tag sorgen sollt. Alles ist von Mir vorhergesehen und gewährt, ihr sollt nur auf eure Arbeit vertrauen, die immer vom Vater gesegnet sein wird. Ihr sollt nach meinem Willen nicht nur im Geistigen leben. Ich habe euch zwei Gesetze gegeben, die ihr beachten müsst: das eine regiert den Geist und gibt euch hohe Empfindungen und Gedanken ein; das andere erhält euch im Einklang mit der materiellen Natur, und beide machen euch eins mit Mir in ihrer vollkommenen Harmonie.

37. Vereinigt euch in einem einzigen Gedanken und vertraut auf Mich. Ich habe euch geliebt, schon bevor Ich euch zur Welt gesandt habe, und wo immer ihr euch aufgehalten habt, habe Ich euch beschützt. Ich bin unermüdlich gewesen in meinem Eifer, euch vorzubereiten. Welche von euch werden es sein, die sich mit meinem Werk beschäftigen und den Beginn der Wiederherstellung auf dieser Welt erleben? Wahrlich, Ich sage euch, es werden die Kinder eurer Kinder sein, die davon sprechen werden, was ihr erlebt und von Mir gehört habt. Doch wenn ihr eine große Reife erlangt und große geistige Gesichte habt, welche für die Menschheit die Zukunft anzeigen — wie glücklich werdet ihr dann sein, weil ihr offenbar machen könnt, wie groß die Gaben sind, die euch die Liebe Gottes gewährt.

38. Wenn einmal alle meine Kinder wissen, dass Ich Mich ein weiteres Mal offenbart habe — wenn mein Wort ergründet wird und man meine Anweisungen befolgt, wird das Licht des Sechsten Siegels jedes Geschöpf erleuchten, und ihr alle werdet erwacht sein. In jener Zeit wird die Verwirrung und die Bosheit aufhören, die Kriege werden enden, und das Leben des Menschen wird in meine Liebe und in meine Gnade eingehüllt sein. In den Herzen wird nur die Liebe, die Barmherzigkeit und die Vergebung lebendig sein. Die Intuition wird eine Gabe aller sein, und das Gewissen wird mit voller Klarheit sprechen, und seine Stimme wird vernommen und befolgt werden.

39. Habt Vertrauen zu Mir, damit ihr geistige Werke tun könnt; denn wenn ihr keinen Glauben habt, werdet ihr nicht heilen können und werdet euch armselig und bedürftig fühlen, obwohl ihr meine Vollmacht habt. Doch sage Ich euch auch dies: Wenn ihr euren Geschwistern zu Hilfe kommt, so demütigt sie nicht, errichtet keine Throne und sucht auch keine Vasallen. Seid demütig, liebt sie und arbeitet mit Selbstverleugnung in dem Kreis von Menschen, der euch zugewiesen ist. Was ihr an euren Brüdern tun werdet, werdet ihr für euch selbst getan haben. Denkt daran, wie ihr gerichtet werdet, wenn ihr Werke tut, die meinem Gesetze zuwiderlaufen und dabei sagt, dass ihr meine Jünger seid.

40. Ich empfange eure Ernte in dieser Welt, in der ihr für meine Sache gekämpft und gelitten habt. Ein Herz sagt Mir: „meine Saat ist klein, aber Ich werde sie vermehren, denn Mich bewegt deine Liebe und deine Göttliche Geduld.“

41. Von eurer geistigen Erhebung hängt euer innerer Frieden ab. Ich habe euch mehr zu geben, als ihr von Mir erbitten könnt. Wann immer ihr euch der geistigen Arbeit widmet, tut dies mit allen Kräften eures Wesens, und wenn ihr euch der Welt zuwendet, um das Brot für den Körper zu erringen, so arbeitet mit Liebe, damit ihr die Gesetze, die euch regieren, erfüllt.

42. Wenn ihr gute Kinder und hernach gute Eltern gewesen seid, so fürchtet euch nicht, vor Mir zu erscheinen. Wenn ihr erlebt habt, dass man euch nicht gehorcht, und ihr euer Kind nicht korrigieren könnt, das eine Verfehlung begangen hat, und ihr deshalb eine tiefe Wunde in eurem Herzen habt, so erinnert euch daran, dass Ich abertausende Male den Undank und die Missachtung meiner Kinder empfangen habe, und nehmt dann Mich zum Vorbild. Ich allein richte die Werke aller Wesen. Die Eltern werden Mir für ihre Kinder Rechenschaft ablegen und diese für ihre Eltern. Ich habe euch Tugend inspiriert, damit ihr die Fundamente einer gesunden und starken Welt seid und, wenn Ich euch nach den Wesen frage, die Ich in den Schoß eurer Familie sandte, ihr sie als duftende Rosen und frische Lilien in dem Garten vorstellt, den ihr gepflegt habt.

43. Mein Wort bringt den Frieden dem, der ihn benötigt, aber nicht alle vermochten ihn aufzunehmen. Viele werden nicht bewegt von meinen Bemühungen, noch fühlen sie meinen Schmerz infolge ihres Mangels an Liebe.

44. Ich sehne Mich danach, bei euch Glaubensstärke zu sehen, denn es wird eine Zeit der Verfolgung kommen, in der ihr verhört und gerichtet werdet. Wenn ihr zugerüstet seid, werde Ich durch euch sprechen und Mich in euren Liebeswerken für eure Mitmenschen offenbaren.

45. Seid barmherzig, und ihr werdet von euren Mitmenschen Barmherzigkeit erfahren. Gehorcht meinen Inspirationen und weist Gefahren und Versuchungen von euch. Die Mich heute umgeben sind nicht gerecht, aber sie sind auf dem Wege, es zu werden und das Heil zu erreichen.

46. Alles, um was ihr Mich mit Demut und gutem Vorsatz bittet, werde Ich euch gewähren. Alles, was ihr im Namen Marias zum Wohle eurer geistigen Entwicklung erbittet, wird euch gewährt sein. Bittet für alle, denn ihr seid in meinen Augen ein einziges Kind, das Ich liebe und das Ich retten will.

47. Ihr seid nach meinem Willen auf die Erde gekommen, darum habe Ich Mich euch kundgetan. Ich habe absichtlich harte Herzen erwählt, um euch Beweise der Macht meines Wortes zu geben, wenn Ich ihre Erneuerung erreiche. Der Meißel meiner Liebe hat sie geglättet, meine Güte bezwang sie.

48. Die Geistwesen haben meine Stimme durch ihr Gewissen gehört, was bewirkte, dass der Mensch seine Verfehlungen erkennt. Die Herzen haben dem Vater von Geist zu Geist ihre Schuld bekannt und haben in seiner Gegenwart viele Verfehlungen entdeckt, die ihnen selbst unbekannt waren.

49. Wie viele sagen Mir in der Stille ihres Herzens, während sie Mir zuhören: „Vater, dein Blick dringt in mein Inneres — was kann ich Dir verheimlichen?“ Viele weinen, weil sie den Schmerz erkennen, den sie ihren Mitmenschen bereitet haben, was die Ursache dafür war, dass diese vor der dafür festgesetzten Zeit ins Jenseits zurückkehrten.

50. Mein Geist hat Freude daran, wenn er dich, mein Volk, in Scharen herbeikommen sieht, und Ich sage dir: Kommt, kommt herbei, es ist nicht zu spät dafür, dass ihr auf meine Felder geht und zu Arbeitern werdet — auch nicht, dass ihr einen Vorsatz zur Besserung fasst. Wenn ihr dann die Wärme der Schafhürde gespürt und eure Kräfte zurückgewonnen habt, so seid nicht undankbar gegenüber dem Hirten, der euch rettete, denn ihr wisst nicht, wie viel es euch kosten würde, damit Er euch noch einmal sucht.

51. Was sucht ihr auf ungewissen Wegen, da ihr doch von ihnen herkommt? Wozu sich neuen Hinterhältigkeiten aussetzen, obwohl ihr euch noch an euren Schmerz auf den trügerischen Wegen der Welt erinnert? Geht hinaus auf die Wege, ja, geht zu ihnen zurück — sagt euch der Meister — aber tut es erst, wenn ihr euch stark fühlt und eure Rückkehr den Zweck hat, dem Gefallenen die Hand zu reichen oder den Verirrten zu suchen. Es ist notwendig, dass ihr eine volle Erkenntnis des Ortes habt, von dem ihr hierhergekommen seid, damit ihr die Schönheiten des Weges begreift, auf dem ihr euch jetzt befindet.

52. Wenn euch die Kenntnis dieser Unterweisung fehlt, weil ihr meinen Lektionen nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt habt, oder weil ihr zu wenig darüber nachgedacht habt, so werdet ihr auf dem Pfade des Guten fehlgehen, und schon ein leichtes Straucheln wird euch in die Irre gehen lassen.

53. Wachet und betet, höret und denkt nach, dann werdet ihr genug Kräfte haben, um meine göttlichen Weisungen in die Tat umzusetzen.

54. Ihr seid dabei, bitten, lieben und auch leiden zu lernen. Dies ist eine Welt der Schmerzen, auf der ihr lernen müsst, meinen Willen zu respektieren. Die Liebe, die ihr eurem Vater entgegenbringt, wird euch helfen, die Prüfungen mit Geduld und Ergebung zu ertragen.

55. Es war mein Wille, dass ihr schon in dieser Welt den Weg kennenlernt, der in mein Reich führt, indem ihr die Gebote meines Gesetzes befolgt. Bringt eure Aufgabe auf Erden zum Abschluss, versäumt nicht diese Gelegenheit. Wer kann euch mit Sicherheit sagen, dass der Vater euch eine Reinkarnation gewährt, in der ihr eure Fehler wiedergutmachen und die verlorene Zeit wiedereinholen könnt? In meinem Worte habe Ich euch gesagt: Seid fleißig, aber handelt nicht überstürzt. Werdet dem Geistigen und dem Menschlichen gerecht. Vereinigt alle eure Kräfte und Sinne zu einem einzigen Willen.

56. Der Schmerz, der in Geduld ertragen wird, ist nicht unfruchtbar, denn er mehrt den Glauben, er erhebt und läutert. Er wird niemals ein Hindernis, sondern ein Ansporn sein auf dem Wege der Aufwärtsentwicklung und Wiedergutmachung.

57. Seid demütigen Geistes, dann werdet ihr wahre Nächstenliebe zu euren Mitmenschen haben, dann werdet ihr stark genug sein, um den Versuchungen der Welt zu widerstehen. Warum träumen manche von den irdischen Freuden, sind andere auf Reichtümer aus und verschaffen sich wieder andere Macht, um die Schwachen zu erniedrigen? Weil sie zu schwach sind, um im Guten standhaft zu bleiben, und sie angesichts der Versuchung unterliegen.

58. Ich habe Mich an diesem Punkt der Erde kundgetan und werde mein Wort als ein Geschenk für alle Menschen zurücklassen. Diese Gabe wird die geistige Armut der Menschheit beseitigen.

59. Ich erfülle euch mit Mut, damit ihr die Ketten, die euch binden, zerbrecht und ihr frei seid, um Mir nachzufolgen. Die Verführung hat ihr Reich auf Erden errichtet und hat die Menschen versklavt. Doch diesen wird Vollmacht gegeben werden, die Sünde, das Laster, das Fleisch zu besiegen. Die ihr Mir nachfolgt — übt die Liebestätigkeit in all ihren Formen aus, dann habt ihr wirklich geliebt. Doch erwartet keine Dankbarkeit von den Menschen. Ihr werdet keine Liebe für Liebe empfangen, die Welt wird euch nicht trösten, und zuweilen wird sie euch verraten. Doch seid unbesorgt: Wenn ihr Trost, Liebe, Frieden, Heilbalsam benötigt, so wendet euch an Jenen, der mit seinem Worte und mit seinem Blute euch Beweise seiner Liebe gab. Doch um was könntet ihr Mich in jenen kritischen Augenblicken bitten, das Ich euch nicht gewähren könnte?

60. Von dem absoluten und vollkommenen Frieden, in dessen Genuss euer Geist im Jenseits gelangen wird, gebe Ich euch hier schon einen Teil; aber diese Welt entbehrt jenen Frieden, ermangelt des Glaubens, tappt im Dunkeln und stürzt in tiefe Abgründe. In Wirklichkeit weiß sie nicht, wohin sie geht, weil es keine Hand gibt, die sie führt.

61. Dafür bereite Ich Menschen vor, die mein Wort mit ihren Lippen weitergeben, damit es dem Verstande der Menschen Licht und den Völkern der Erde Frieden bringt.

Mein Friede sei mit euch!