Unterweisung 97

1. Meine, des Meisters, Liebe und der mütterliche Heilbalsam Marias senken sich auf eure Wunden. Die Mutter ist immer bei Mir, um ihre zartfühlende Unterweisung mit der Lehre zu vereinen, die Ich euch gebe, und sie breitet ihren schützenden Mantel über diese Menschheit aus, die ferne dem Pfade wandelt, den Ich mit meinem Vorbild am Kreuze vorzeichnete.

2. Mit wie viel Liebe komme Ich zu euch zurück, nachdem Ich in der Zweiten Zeit gekreuzigt und verworfen worden bin. Ich komme als Vater, als Bruder, als Meister, als Freund.

3. Jetzt seid ihr es, die weinen, denn bei meinen Worten der Vergebung erbebt euer Geist. Doch dies Weinen läutert euch und leitet euch zu dem Pfade, den ihr morgen als meine Jünger zu durchlaufen haben werdet.

4. Wahrlich, Ich sage euch, es sind nur wenige, die Mich in dieser Zeit gehört haben und dabei nicht empfunden haben, dass ihr Herz bewegt ist. Während daher einige sich voll Ergebung und Selbstlosigkeit meinem Dienste widmen, hören andere Mir weiterhin zu in der Erwartung, dass Ich ihnen ihre Aufgabe zuweise. Die einen segnen meinen Namen selbst in den härtesten Prüfungen; andere wenden sich nur an Mich, wenn sie meiner bedürfen. Doch Ich behandle sie alle als vielgeliebte Jünger.

Manche nutzen meine Unterweisungen bis zur letzten, da sie die Bedeutung dieser Botschaft erfassen. Diese werden die Starken sein, wenn mein Wort einmal nicht mehr in dieser Form zu hören ist. Es gibt auch solche, für die meine Kundgabe keine größere Bedeutung gehabt hat und die sich damit begnügen, Mir zuzuhören, und aus diesem Grunde lassen sie den Sinngehalt meiner Unterweisung achtlos an sich vorübergehen. Diese werden zu jenen gehören, die sich morgen nach meinen Gnadengaben in dieser Zeit sehnen werden und unter welchen jene auftreten werden, die meine Kundgebungen zu neuem Leben zu erwecken versuchen und dabei vergessen, dass die Zeit, die Ich für meine Offenbarungen festgesetzt habe, immer eine zeitliche Begrenzung hatte.

5. Ich sage euch, dass selbst göttliche Unterweisungen ein Ende haben. Schied nicht Moses von hinnen, sobald er seinem Volke mein Gesetz offenbart hatte? Erinnert ihr euch nicht, dass Ich in Jesus inmitten von Menschen gen Himmel fuhr, als Ich meine Mission als Meister und Erlöser abgeschlossen hatte, nachdem Ich euch gesagt hatte: „Alles ist vollbracht“? Ebenso ist es in dieser Zeit: Wenn meine Offenbarung übermittelt sein wird und die zubereiteten Verstandesorgane aufgehört haben, meine Botschaft kundzutun, und wenn jene, die Ich „Goldfedern“ genannt habe, mein Wort aufgezeichnet haben und meine Geistige Welt ihre Botschaft übergeben hat, dann werde Ich euch gleichfalls sagen: „Alles ist vollbracht.“ Dann wird diese Stimme schweigen, und eine neue Epoche wird vor den Jüngern in Erscheinung treten: die der Kundgabe von Geist zu Geist.

6. Niemand setze sich über den nach meinem Willen festgelegten Tag hinweg, damit dies geschehe. Seid euch daher bewusst, dass dieser Zeitpunkt näherrückt. Esset und trinket das Brot und den Wein des wahren Lebens, damit ihr morgen nicht Hunger und Durst auf dem Wege erleidet.

7. Es ist die Zeit des Lichtes für dies Volk, das Ich von verschiedenen Orten der Erde herbeirufe. Unter den Menschen entdecke Ich jene, die Mir nachfolgen werden. Einige haben Schulden bei Mir, andern wurde ihr Erbe verheißen. Es sind Geistwesen, die Ich gesandt habe, um auf Erden zu wohnen, sodass sie im Fleische als Mann oder auch als Frau inkarnierten, und in diesen Augenblicken finde Ich sie im Alter von Kindern, Erwachsenen und Greisen.

8. Ich bin auf der Suche nach den Geistwesen, aus denen Ich mein Volk bilden werde, um sie zu vereinen und ihnen neue Unterweisungen zu geben, die sie dazu bringen, auf ihrem Entwicklungswege einen Schritt nach vorn zu machen.

9. Jedes Mal habe Ich Mich meinem Volke in anderer Weise gezeigt, um seine geistige Empfindsamkeit auf die Probe zu stellen. So prüfe Ich es in dieser Zeit, in der Ich Mich durch das menschliche Verstandesorgan kundtue, in seinem Glauben und in seiner Vergeistigung, wenn Ich ihm sage: „Hier bin Ich bei euch im Geiste, wie Ich es euch verheißen habe.“

10. Auch in der Zweiten Zeit stellte Ich den Glauben jener Menschen auf die Probe, als Ich ihnen durch Jesus sagte: „Ich komme vom Vater; doch wer den Sohn kennt, kennt den Vater.“ Viele Jahrhunderte zuvor, auf dem Gipfel des Sinai, hatte Ich dem Volke gesagt: „Ich bin Jehova, euer Gott.“

11. In jedem Zeitalter habt ihr Mich erwartet, und dennoch — wann immer Ich bei euch war, habt ihr Mich nicht erkannt wegen eures Mangels an Zubereitung und Vergeistigung. Ich sage euch: Welche Form auch immer meine Gegenwart umkleidet, immer wird sie Wahrheit und göttliche Lebensessenz enthalten.

12. Ich habe euch gesagt, dass Ich Mich unterschiedlicher Formen bedient habe, um Mich der Welt kundzutun. Doch diese waren keine Maske, um euch meinen Geist zu verbergen, sondern sie dienten dazu, Mich zu vermenschlichen, zu begrenzen und Mich so für die Menschen hörbar und fühlbar zu machen.

Jetzt sage Ich euch, dass ihr, bevor ihr euer Urteil fällt, zuvor diese Stimme hören sollt, bis der Augenblick eures Überzeugtseins oder eurer Erleuchtung kommt, wenn es in dem Geist licht wird.

13. Ich weiß, dass ihr die Stimmträger, durch die Ich euch mein Wort gebe, richtet, und dass ihr sie als unrein, sündig und unvollkommen beurteilt. Doch Ich sage euch, dass Ich nicht Männer und Frauen gesucht habe, die rein sein sollten, im Gegenteil, Ich suchte Sünder, um sie durch meine Kundgabe zu erheben. Meint ihr, dass Menschen von lauterem Herzen, reinem Körper und reinem Geist vorhanden sind, durch deren Vermittlung Ich Mich hätte kundgeben sollen? Ich sage euch, nicht einmal unter den Kindern hätte Ich sie gefunden!

14. Wenn Ich Mich den Menschen durch das Verstandesorgan einiger von ihnen kundgetan habe, so geschah es, weil der Mensch das größte Werk von allem darstellt, was Ich auf Erden verwirklicht habe — in Anbetracht dessen, dass Ich ihn mit Geist ausstattete. Welchen besseren Dolmetscher als ihn konnte mein Geist finden, um mit der Menschheit zu sprechen? Dies ist der Grund, weshalb zu allen Zeiten der Mensch mein bestes Mittel war, um euch meine göttlichen Gedanken mitzuteilen.

15. Auf diese Weise habe Ich den menschlichen Geist mit unendlicher Liebe und Sorgfalt betreut, um ihn zu den Regionen des Ewigen und Vollkommenen zu erheben.

16. Der Mensch wurde mitten in das Paradies meiner Schöpfung gestellt, damit er sich am Werke seines Vaters ergötze, voll der Weisheit würde und als geistig Gereifter ein Teil meines Göttlichen Konzertes wäre. Ich machte das geliebte Kind zu einem Fürsten auf Erden, indem Ich ihm Macht gab über die unter ihm stehenden Wesen. Sein ganzer Weg war erhellt vom Lichte meines Geistes — ein Licht, das ihr Gewissen nennt.

17. Auf seinem weiten Entwicklungswege hat der Mensch Wunder erlebt, doch er steht kaum am Beginn desselben, denn noch muss er vieles kennenlernen. Verstehet, dass, wenn Ich zu euch von Wundern spreche, Ich nicht nur jene meine, die ihr noch auf den Wegen der Wissenschaft entdecken werdet, sondern auch die geistigen Offenbarungen.

18. Diese Zeit, in der ihr lebt, ist voller Überraschungen und Erleuchtungen für euren Geist — eine Zeit, in welcher im Innersten eures Wesens alle Fähigkeiten und Empfindungen eures Geistes erwachen werden. Hört zu, denkt nach, steigt von Kinderschülern zu Jüngern auf, indem ihr in dem Buche lernt, das euch mein Wort offenbart. Studiert die Natur und betrachtet das Universum, das gleichfalls mit der Stimme des Meisters zu euch spricht, da Ich in allem gegenwärtig bin. Beobachtet mit Liebe oder wenigstens mit Interesse, und ihr werdet feststellen, dass alles den Weg zur Wahrheit weist. Ihr wart niemals so wie heute dafür vorbereitet, zu begreifen, dass alles von Mir zeugt, und dass in allem meine Spur ist als unzerstörbares Siegel des Autors des Lebens.

19. Die aufs Materielle ausgerichtete Wissenschaft hat euch viele Geheimnisse enthüllt. Erwartet jedoch niemals, dass euch eure Wissenschaft all das offenbart, was ihr wissen müsst. Die Wissenschaft der Menschen dieser Zeit hatte auch ihre Propheten, über die sich die Menschen lustig machten und die sie für verrückt hielten. Doch hernach, als sich das, was jene verkündeten, als richtig erwies, wart ihr verblüfft.

20. Wenn auf diese Weise das Wort der Propheten der Wissenschaft in Erfüllung ging — jener, welche die vergängliche Frucht der menschlichen Wissenschaft voraussagten — wie wird dann erst die Erfüllung der Prophetien der Seher Gottes sein, wenn sie euch die Errichtung eines Reiches des Friedens ankündigen, das im Herzen der Menschen unvergänglich sein wird?

21. Jetzt kündigen die Seher eine neue Welt an. Es sind Propheten, die von Mir gesandt sind, auf die ihr hören sollt, und wenn ihr vorbereitet gewesen wäret durch das Studium meiner Worte und Verheißungen der vergangenen Zeiten, so hätte euch nichts von dem, was Ich euch in der Gegenwart offenbart habe, in Erstaunen gesetzt. Aber Ich habe euch müde, krank und mit den Dingen eures menschlichen Lebens beschäftigt angetroffen, weshalb Ich, bevor Ich euch große Weisheitslehren offenbarte, euch heilen, trösten und zur Besserung und Erneuerung inspirieren musste, um euch zu veranlassen, den Weg des Friedens zu beschreiten, was die einzige Möglichkeit war, damit ihr über das Geistige Leben würdet nachdenken können.

22. Nur noch einige Jahre bleiben Mir, um mittels dieser Kundgabe bei euch zu sein, und ihr müsst meine Unterweisungen nutzen. Für meinen Geist vergeht keine Zeit, wohl aber für den Menschen. Nutzt daher diese Jahre, die euch jetzt so lange erscheinen, die jedoch für euren Geist kurz sind. Ich verspreche euch, Ströme von Weisheit auf euren Verstand zu ergießen, was das einzige sein wird, was Ich euch nach meinem Abschied hinterlasse. Weder Gold, noch Namen, noch Titel werde Ich euch hinterlassen, sondern nur meine Unterweisungen.

23. Dieser Same beginnt bereits seine Früchte unter euch zu tragen; denn wenn ihr früher eure Verehrung für Mich in materieller Art ausgedrückt habt, so versucht ihr euch heute stattdessen zu vergeistigen, um euch der Wahrheit zu nähern.

24. Durch einen Schmelztiegel des Schmerzes musste euer Geist gehen, damit ihr fähig würdet, auf dem Pfade der Vergeistigung einen Schritt voran zu machen und Meister der Demut und Geduld, der Stärke und des Glaubens zu werden. Von eurem Geiste erwarte Ich Verständnis und Achtung für andere.

25. Verurteilt nicht eure Mitmenschen wegen der Art und Weise, in der sie ihre Anbetung darbringen. Wahrlich, Ich sage euch, Ich allein weiß in den Herzen die Blumen des Glaubens und der Liebe zu entdecken, deren Duft Ich als die beste Opfergabe des Geistes empfange.

Lehnt auch nicht jene ab, die in Maria nicht die göttliche Mütterlichkeit erkennen, welche Frau wurde, damit in ihrem jungfräulichen Schoße Das Wort menschliche Gestalt annähme. Auch sie hat euch in diesen Zeiten gelehrt, denn auch im Herzen der Mutter gibt es keine Geheimnisse für die Kinder.

Wahrlich, Ich sage euch, ihre Stimme als Mutter wird von der ganzen Menschheit dieser Zeit gehört werden. In Mir könnt ihr alle Arten von Liebe finden, denn Ich lasse euch einerseits meine Gegenwart und meine Macht als Vater fühlen, andererseits lasse Ich zu eurem Wesen einen mütterlichen Hauch gelangen, oder Ich schenke eurem Geiste die Wonne, Mich als Meister zu hören.

26. Lasst diese Saat in euch keimen, damit dem Kern eures Wesens all die Gefühle entspringen können, welche der Geist bekunden kann und soll — sowohl gegenüber ihrem Himmlischen Vater, als auch gegenüber ihren Mitmenschen, indem ihr einander liebt.

27. Könnt ihr euch den Jubel vorstellen, den es im Geistigen Reiche geben wird, wenn sich schließlich all jene lieben, die gelebt haben, um zu sündigen, zu streiten und zu schänden? Ihr könnt euch weder die Freude eures Vaters noch die Fröhlichkeit vorstellen, die dann in der Geistigen Welt sein wird. Mein Geist erschuf euch, damit ihr um Mich wäret, denn Ich war allein. Doch Ich bestimmte euch dazu, euch untereinander zu lieben und Mich durch eure Liebe mit Glück zu erfüllen.

28. Ich bin euer Vater und habe Hunger und Durst nach eurer Liebe; denn ihr habt euch von dem Wege entfernt, den das Gewissen weist. Ich habe euch geschaffen, um euch zu lieben, doch noch erblickt ihr dies Licht nicht vollständig. Euch verdirbt euer irdischer Ehrgeiz, und wenn ihr auch zuweilen eure Gedanken Mir zuwendet und ihr für meine Wohltaten dankbar seid, so habt ihr doch nicht begriffen, dass die beste Huldigung, die eure Dankbarkeit Mir darbringen kann, die jener Liebe unter Geschwistern ist, von der meine Lehre so viel zu euch spricht.

29. Geliebte Jünger, wenn ihr Mich so sprechen hört, erscheint es euch schwierig oder unmöglich, Mir wohlgefällig zu sein; doch dieser Zweifel entspringt nicht eurem Geiste, sondern dem Fleische, weil es gebrechlich ist. Der Geist hingegen wurde für große Werke geschaffen, die Dessen würdig sind, der ihm das Leben gab.

30. Ich bringe euch diese Unterweisung, um euch zum wahren Leben zu erheben. Seid euch jedoch bewusst, dass die Rettung der Menschen sich nicht in einem Augenblick vollziehen wird. Denn ebenso, wie sie Zeit brauchten, um geistig zu sinken, werden sie auch Zeit benötigen, um wiederaufzusteigen. Diese Zeit, die Ich allein ihnen zuteilen kann, werde Ich ihnen geben, damit sie ihre Erneuerung, ihre Läuterung vollbringen und alles wiederherstellen, was sie in sich und in ihren Nächsten zerstört haben.

31. Obwohl nur ein kleiner Teil der Menschheit mein Wort in dieser Zeit vernommen hat, soll niemand der Meinung sein, dass diese Menschen als Gerechte auserwählt wurden; denn Ich traf sie sündig an wie das ganze Menschengeschlecht. Doch so war es in meinen Ratschlüssen bestimmt.

32. Wenn der Sinngehalt dieses Wortes morgen zu allen Herzen gelangt ist, werdet ihr erfahren, dass mein Testament allen meinen Kindern zuteil wurde, und ihr werdet entdecken, dass in jedem meiner Gedanken und in jeder meiner Unterweisungen eine Liebkosung für jene vorhanden war, zu denen meine Botschaft gelangte.

33. Eure Wunden sind verheilt, mein Balsam war in euren Herzen. Hört Mir jetzt zu, denn bald werdet ihr zu denen aufbrechen, die gleichfalls Schmerz in dem Geist und im Fleische haben. Wer könnte ihre Leiden besser verstehen als ihr, die ihr sie durchlebt habt?

34. Das Leben als Lehrmeister macht die Schüler zu Lehrern, damit diese mit ihrem Lichte, ihrem Wissen und ihrer Erfahrung Berater und Führer ihrer Mitmenschen sein können.

35. Meine Lehre zusammen mit den Lektionen des Lebens bewirkt, dass der Geist durch das strahlende Leuchtfeuer des Gewissens erhellt wird und die Schritte des Menschen licht werden. Solange dies Licht sich nach außen hin nicht widerspiegeln kann durch gute Werke, erhebende Gedanken und Worte mit geistigem Gehalt, muss der Mensch Gefühle der Schwäche, Furcht, der Selbstsucht und des Misstrauens hegen. Aber wenn dies Licht die Finsternis seines Verstandes zu überwinden beginnt, seinen Sinngehalt zu offenbaren beginnt, dann wird der Friede zum Herzen kommen, wird der Glaube und das Vertrauen in das Leben zutage treten und den Geist stark machen, sodass er mit Gleichmut die schwierigen Stunden, die großen Prüfungen überstehen kann, welche jedes Schicksal enthält.

36. Mein Wort ist der Weg, ist das Göttliche Gesetz, das euch zur Vollkommenheit führt, es ist das Licht, das den Geist erhebt, der jedoch getrübt wurde, als das Fleisch mit seiner Unnachgiebigkeit sich durchgesetzt hat und nicht auf den inneren Ruf seines Gewissens gehört hat. Wehe dann dem Geist, der unter dem Antrieb des Fleisches nachgegeben hat und sich vom Einfluss der Welt, die ihn umgibt, beherrschen ließ, wobei er seine Stellung als Führer mit der eines schutzlosen Wesens vertauschte, das die menschlichen Leidenschaften und Schwächen umtreiben gleich den dürren Blättern, wenn sie richtungslos vom Wind umhergewirbelt werden.

Der Mensch, der die Freiheit am meisten liebt, fürchtet sich, sich dem göttlichen Willen zu unterwerfen — aus Angst, dass sein Geist ihn schließlich unterwirft und ihn vieler menschlicher Befriedigungen beraubt, von denen er weiß, dass sie ihm schaden, und so verlässt er den Weg, der ihn zum wahren Leben führt.

37. Das Fleisch fürchtet den Kampf mit dem Geist und sucht einen Weg, ihn durch die Vergnügungen der Welt in Versuchung zu führen, um seine Freiheit zu verhindern oder sie wenigstens zu verzögern. Seht, wie der Mensch seinen eigenen Versucher in sich hat! Deshalb habe Ich gesagt, dass, wenn er sich selbst besiegt, er die Schlacht gewonnen hat.

38. Vieles von dem, was Ich euch in dieser Kundgabe sage, empfangen unendlich viele Menschen auf intuitive Weise, denn nun ist die Zeit, in der das Leben mit seinen Lektionen in vielen Geistwesen Licht gemacht hat, sie zum Nachdenken gebracht hat und sie lernen ließ, auf die Stimme des Gewissens zu hören. Sie sind auf dem Wege zur Wahrheit und begreifen, dass dies der Pfad ist, der zum Frieden, zur wahren Freiheit und zur höchsten Beseligung führt, welche das Leben in Harmonie mit Dem schenkt, der euch geschaffen hat.

39. Studiert meine Unterweisungen gründlich, Jünger, denn so, wie ihr all das habt in Erfüllung gehen sehen, was euch die Propheten der Ersten Zeit ankündigten, so werdet ihr alles eintreffen sehen, was Ich euch durch den Mund dieser Stimmträger angekündigt habe. Auf Schritt und Tritt und Tag für Tag geht eines meiner Worte in Erfüllung, ohne dass ihr euch dessen bewusst werdet.

40. Mein Wort muss aus eurer Nation hinausgehen, damit es geglaubt und befolgt wird, so wie es bei Jesus geschah, welcher das Dorf Nazareth, wo Er seine Kindheit verbrachte, verlassen musste, um in andern Ländern Glauben zu finden.

41. Nach 1950 werde Ich euch mein Wort nicht mehr durch diese Stimmträger geben, aber es wird in den Herzen bewahrt bleiben, wo es den Glauben nährt, und diese werden es zu andern Nationen tragen.

42. Ich werde Mich der Menschen guten Willens und der Herzen bedienen, die um die Reinheit meiner Lehre bemüht sind, um diese Botschaft der Liebe und der Vergebung zur Menschheit gelangen zu lassen. Jene, die als Botschafter hinausgehen, sollen Güte in ihren Worten und in ihren Werken bezeugen, doch niemals sollen sie Bitternis bringen. Ihre Augen werden um fremden Schmerzes willen Tränen vergießen, und ihre Schläfen werden weiß werden, weil sie um ihrer Mitmenschen willen leiden. Sie sollen liebend, vergebend und segnend leben und sterben, und ohne Bitternisse, ohne Ermattung oder Enttäuschungen ans Ende ihres Weges gelangen.

43. Der Jünger der Dritten Zeit soll sich in seinem Leben bewusst sein, dass die Frucht der geistigen Saat nicht auf Erden geerntet wird. Weshalb verlieren dann viele von denen, die sich meine Jünger nennen, den Mut angesichts der Undankbarkeit oder der Gleichgültigkeit der Menschen?

44. Ich habe unendliche Güte in meinem Worte gebracht, damit es euch durch euer ganzes Leben begleitet, da mein Wort in eurem Geiste Kraft, Mut, Freude am Lieben und Dienen ist. Der gute Jünger wird nichts fürchten müssen und wird frohgemut durch rauhe Wege und schmerzliche Prüfungen gehen. Sein durch das Gebet immer wacher Blick wird die Fallen entdecken, die seine Feinde vor seinen Füßen auslegen.

45. Ich werde diese Worte niedergeschrieben zurücklassen, und sie werden zu meinen Jüngern der Zukunft gelangen, und wenn diese sie dann studieren, werden sie dieselben frisch, lebendig vorfinden, und ihr Geist wird erschauern vor Wonne, da sie fühlen, dass es ihr Meister ist, der in jenem Augenblicke zu ihnen spricht.

46. Meint ihr, dass all das, was Ich euch gesagt habe, nur für diejenigen da ist, die Mir zugehört haben? Nein, geliebtes Volk, mit meinem Worte spreche Ich für die Anwesenden und für die Abwesenden, für heute, für morgen und für alle Zeit; für die, die sterben, für die Lebenden und für die, die noch geboren werden.

47. Ihr sagt, dass mein Wort und mein Werk sehr groß sind, unendlich, doch ihr habt es darauf angelegt, sie durch eure Werke zu begrenzen. Ach, wenn ihr euch doch zuzurüsten verstündet, indem ihr eure Vermaterialisierung überwindet und euren Geist durch gutes Streben nach Erkenntnis und ein rechtschaffenes Leben erhebt — was für Wunder würdet ihr schauen!

48. Es erscheint euch lächerlich, dass Ich euch zuweilen durch den Mund des Stimmträgers Unterweisungen gebe, die an die ganze Menschheit gerichtet sind, weil ihr eure Welt für unendlich groß haltet, und die Zahl der Menschen, die meine Kundgabe nicht kennen, für unermesslich. Darauf sage Ich euch, dass wenn Ich zur Menschheit spreche, Ich dies nicht nur für die Anwesenden tue, sondern auch für die, die auf den Zeitpunkt warten, an dem sie endlich auf Erden leben werden. Doch sollt ihr wissen, dass eure Welt in meinen Augen wie ein Atom ist, und die Anzahl der Menschen, die sie bewohnen, unbedeutend ist im Vergleich zu allen geistigen Geschöpfen, die mein Reich bilden.

49. Erscheint euch zuweilen das Mittel, das Ich erwählt habe, um Mich kundzutun, als allzu armselig? Es ist nicht die erste Gelegenheit, bei der Ich als Vater vom menschlichen Verstand Gebrauch mache, damit ihr mein Wort, meine Aufträge und Offenbarungen vernehmt. Dies ist ein Mittel, dessen Ich Mich zu allen Zeiten bedient habe, um zum Menschen zu sprechen, und ihr sollt euch bewusst sein, dass das göttliche Wort immer durch bescheidene, schlichte und dem Anschein nach ungebildete Übermittler gekommen ist.

50. Studieret und wirket, Jünger. Bedenkt, dass Ich mit Beharrlichkeit an die Türen eurer Herzen geklopft habe, bis ihr Mir geöffnet habt. Ich spreche zu euch manchmal in bildlichem Sinne, aber immer tue Ich es mit der gleichen Einfachheit, mit der ihr sprecht. Dies deshalb, weil mein Wort jetzt das erklärt, was Ich euch einst in Gleichnissen gab und was ihr darum nicht in seinem wahren Sinn zu verstehen vermochtet. Warum auf dunklen Wegen gehen, wenn Ich euch mit meinem Worte einen leuchtenden Pfad gezeigt habe?

51. Denen, die Mir zuhören, sage Ich, dass sie ihre Augen dem Lichte dieser Lehre öffnen sollen, damit sie ihre Größe bewundern.

52. Als diese Kundgabe durch das Verstandesorgan der ersten Stimmträger begann, und Ich zu den ersten Jüngern über den Fortschritt sprach, den jene erreichen würden, die nach ihnen kommen würden — wobei Ich ihnen sagte, dass mein Wort auf den Lippen der neuen Stimmträger sich vervollkommnen würde — da seufzten jene Menschenscharen und beneideten die Nachfolgenden, die zum Tische des Meisters kommen würden, um die dann reife Frucht zu genießen. Wahrlich, Ich sage euch, jene reife Frucht, die Ich voraussagte, ist eben die, die ihr nun genießt. Denn ihr sollt wissen, dass mein Wort im Rahmen dieser Art der Kundgabe an euch nun seinen Höhepunkt erreicht. Nur noch einige wenige Jahre fehlen noch bis 1950, und am Ende desselben sagt euch der Meister Lebewohl.

53. In der Zukunft werde Ich meine Botschaft zu denen gelangen lassen, die Mich zu ihrer Zeit nicht mittels dieser Unterweisung hörten. Die einen werden sie durch das Zeugnis derer empfangen, die Mir zuhörten; andere werden sie durch die Niederschriften empfangen, und wieder andere durch die Gaben der Intuition und der Inspiration. So wird die Prophetie in Erfüllung gehen, dass mein Geist in dieser Zeit auf jeden Geist und alles Fleisch ausgegossen sein würde.

54. Eure Aufgabe ist es, den Weg zu bahnen, indem ihr Hindernisse und Schwierigkeiten entfernt und so denen eine Spur von Barmherzigkeit und Liebe zurücklasst, die später auf diesem Wege gehen im Verlangen nach Vergeistigung.

55. Schon ist das geistige Erwachen der Menschheit nahe. Verzweifelt nicht, wenn ihr seht, dass die Jahre vorübergehen, ohne dass ein Wandel zum Guten in der Moral der Menschen zu bemerken ist. Wachet, lernet, wirket und verstehet zu warten. Glaubt ihr an mein Wort? Vergesst nicht, dass Ich euch gesagt habe, dass jedes Auge Mich schauen wird, jeder Verstand Mich begreifen wird, und jeder Mund von meinem Worte sprechen wird.

56. Diese Zeit kommt näher, aber es ist notwendig, dass das Volk, das Mir zuhörte, rein ist von Sünde und stark in seinem Glauben, damit es von Mir Zeugnis ablegt, so wie Ich von euch Zeugnis gab, als Ich Mich durch euer Verstandesorgan kundtat.

57. Meine Worte sind im „Goldenen Buche“ niedergeschrieben, damit nach 1950 niemand sagt, dass ihm meine Kundgabe fehlt. In meinen Unterweisungen, die für alle Zeiten bestimmt sind, hinterlasse Ich euch Weisheit, Aufträge, Prophetien, geistige Nahrung und Heilbalsam.

58. Ihr müsst lernen, im Buche meiner Unterweisungen zu lesen, damit, wenn ihr für eure Mitmenschen vorlest, jene Worte von göttlicher Essenz durchdrungen sind und jene, die zuhören, erleben und fühlen, wie ihr es erlebt und empfunden habt, als ihr Mich durch den Stimmträger gehört habt.

59. Jünger, entfernt eure Sorgen aus euren Herzen, während ihr meine Unterweisung hört. Fühlet die göttliche Salbung und bewahret meine Kraft in eurem Wesen. Ich will euch gesund sehen, niemals krank, weinend oder schwach.

60. Oftmals glaubt ihr, dass Ich euch strafe, wenn der Schmerz euch Wunden schlägt. Doch Ich lehre euch nur, ihr seid es, die Leid auf sich ziehen. Schon vor langer Zeit seid ihr gerufen worden, um eine große Aufgabe zu vollbringen, und habt nicht auf meine Stimme gehört. Doch jetzt lasse Ich euch wissen, dass jener Friede, den ihr oft gesucht habt, ohne ihn zu finden, euch durch die Erfüllung meiner Gesetze gegeben werden wird. Seht, wie jene, die ihre Aufgabe erfüllt haben, heil sind, frei von Schicksalsschlägen.

61. Ich habe euch gesagt, dass ihr nicht nur einmal zur Erde gekommen seid, sondern dass euer Geist so viele Male Körperhüllen angenommen hat, wie es für seine Entwicklung und Vervollkommnung notwendig gewesen ist. Jetzt muss Ich hinzufügen, dass es auch von euch abhängt, ob die Zeit kürzer oder länger ist, um zum Ziele zu gelangen, je nach eurem Verlangen.

62. Mein Licht strahlt an allen Orten, wo meine Kinder leben. Also ist auch die Erde von dieser Helligkeit umgeben. Ich sage euch nochmals, dass jene Prophetie nun in Erfüllung geht, dass jedes Auge Mich schauen wird, jeder Verstand Mich verstehen wird, und jeder Mund mein Göttliches Wort aussprechen wird, sobald der Geist sich zubereitet. Dies habe Ich euch angekündigt, und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem meine Worte in Erfüllung gehen.

63. Wie viele Jünger und wie viele kindlich gläubige Geistwesen der Zweiten Zeit fühlten das Verlangen, bei der Erfüllung meiner Verheißungen dabei zu sein, um das zu erleben und unmittelbar zu erfahren, was sich heute vollzieht. Jene Sehnsucht, dies zu erfahren, drängte sie dazu, sich innerlich zu bereiten und größere Erhebung zu erreichen. Dennoch wurde es ihnen damals nicht zuteil, einige Prophetien Wirklichkeit werden zu sehen, weil dafür eine andere Zeitepoche vorgesehen war.

64. Ich musste kommen, wenn die Welt sich auf dem Höhepunkt des Materialismus befinden würde, um Mich im Geiste zu offenbaren und durch Männer, Frauen und Kinder zu euch zu sprechen und euch die vollkommene Zwiesprache mit meiner Göttlichkeit zu lehren.

65. Ich will euch zu Sämännern der Wahrheit machen, und diese soll sich in euren Worten und in euren Werken bekunden. Einem jeden werden einige Aufgaben anvertraut, damit ihr alle an der geistigen Mission teilhaben werdet, welche mein Werk vollbringen muss.

66. Ich habe dieser Nation versprochen, dass es keinen Krieg in ihr geben wird, wenn meine Jünger meine Unterweisung befolgen. Wenn diese die Verheerungen in andern Nationen betrachten, die die Zwietracht und der Hass verursachen, bitten sie Mich, dass auf diesem Boden hier kein Blut vergossen wird. Ich fordere sie dann nur dazu auf, zu beten und zu wachen, damit sie würdig werden, dass dies Versprechen in Erfüllung geht. Ich will euch nicht weinen sehen. Wenn die Ungerechtigkeit regiert, und ihr die Tyrannei und die Härte jener erleidet, die euch regieren, so gebt nicht Mir die Schuld. Ich habe euch die Macht gegeben, große Werke zu tun, die eure Heimat in ein Tal des Friedens verwandeln.

67. Es ist prophetisch angekündigt, dass viele Völker verschwinden werden. Diese Familie, welche die Menschheit darstellt, wird sich von schweren Stürmen gepeitscht sehen, und in dieser Heimsuchung werden aufgrund ihres lebendigen Glaubens an Mich jene überleben, die „gewacht“ und ihren Geist durch Liebe zubereitet haben.

68. Nutzt diese Zeit, denn die Stunde des Gerichts rückt näher, und das Jahr 1950 steht vor der Tür. Zu diesem Zeitpunkt werden viele von euch schon im Geiste sein, und andere noch im Fleische; aber ihr alle werdet gerichtet werden.

69. Dies wird der Beginn davon sein, dass alle Menschen auf verschiedenen Pfaden der Vergeistigung entgegengehen. Die Wissenschaftler werden Mich erkennen und zu Beratern der Menschen werden. Das Buch der Weisheit wird sich ihnen öffnen, aus welchem sie sehr große Offenbarungen empfangen werden. Erst dann wird der Geist dem menschlichen Verstande den Weg zum wahren Wissen öffnen, und das Gewissen wird die Handlungen der Menschen normalisieren.

70. Die Erde wird rein sein, und die Überlebenden werden Mir mit derselben Inbrunst nachfolgen wie meine Jünger der Zweiten Zeit. Doch ihr werdet jene sein, in denen Ich die ersten Samen der Vergeistigung zurücklasse.

71. Als Universeller Hirte suche Ich unermüdlich meine Schafe. Auf Erden sollen jene der Menschheit vorangehen, die durch die Liebe und die Demut die größte geistige Reife erreichen. Der wahre Weise ist jener, der meine Gesetze kennt und meinen Willen tut. So werde Ich mit unendlicher Geduld meine Jünger in der Dritten Zeit heranbilden. Ich liebe euch, und deshalb möchte Ich euch alle groß an Geist sehen.

72. Vergesst meine Worte nicht; doch wenn ihr nicht alles, was Ich euch gesagt habe, in eurem Gedächtnis zu bewahren vermögt, werden die Bücher da sein, die meine Unterweisungen, meine Offenbarungen dieser Zeit und die Taten meiner Jünger enthalten.

73. Empfindet und befolget die Inspiration, die Ich euch sende; denn jeder, der sich reinen Herzens zu Mir erhebt, wird meinen Trost empfangen, wird Freude in seinem Herzen haben, und mein Göttliches Wort wird auf seinen Lippen erblühen.

Mein Friede sei mit euch!