1. Seid willkommen, Jünger, am Himmlischen Tische. Genießt die wohlschmeckende Speise, die Ich euch in meinem Worte bringe. Wie ein Dieb, der in ein Schlafgemach eindringt, so bin Ich in euer Herz gekommen und habe entdeckt, dass ihr Hunger nach geistigen Erkenntnissen habt.
2. Niemand sollte von meiner Gegenwart überrascht sein. Schon durch Jesus zeigte Ich euch die Ereignisse an, die meine Kundgebung als Geist der Wahrheit ankündigen würden. Auch sagte Ich euch, dass mein Kommen im Geiste geschehen würde, damit niemand materielle Manifestationen erwarten sollte, die niemals kommen werden. Betrachtet das jüdische Volk, wie es noch immer den Messias erwartet, ohne dass dieser in der Form kommt, die sie erwarten, weil der wahre bereits bei ihnen war und sie Ihn nicht erkannten. Menschheit, willst du meine neue Manifestation nicht anerkennen, um Mich weiterhin gemäß deiner Glaubensvorstellung zu erwarten und nicht dem entsprechend, was Ich dir versprach?
3. Erwacht aus eurem Schlafe und werdet zu Kindern des Lichtes, denn Ich bringe euch einen göttlichen Samen, der euch den Frieden und das Leben geben wird, und Ich will, dass ihr ihn zu säen beginnt.
4. Wartet nicht länger damit, an meinen Ruf zu glauben. Bedenkt, dass sich in der großen Schlacht, die euch angekündigt ist, das Gericht fühlbar machen wird. Ich will, dass ihr in diesem Kampfe wohl gerüstete Soldaten seid — bereit, mit euren Werken der Liebe Glauben in die schwachen Herzen zu senken.
5. Volk, verbanne jede Furcht vor den Meinungen deiner Mitmenschen, denn nicht sie werden dir den Frieden geben, nicht sie werden dich ins Gelobte Land bringen. Fürchtet nicht die Menschen, folgt Mir beharrlich auf diesem Pfade. Denn in der Stunde des Gerichtes für die Menschheit würdet ihr aus tiefstem Herzensgrunde beklagen, nicht treu gewesen zu sein, euch nicht an meiner Unterweisung ermutigt zu haben, noch gelernt zu haben, die großen Prüfungen im Einklang mit meinem Gesetze zu lösen. Den Beharrlichen und den Getreuen wird der Sieg gehören.
6. Mein rettendes Boot ist in tiefster Sturmesnacht erschienen. Kommt alle zu ihm, die ihr befürchtet, in der Sünde unterzugehen, als Schiffbrüchige, die ihren Kurs verloren haben.
7. Die Trübung des Verstandes, der Mangel an Glauben, die Unkenntnis der Wahrheit sind Finsternis für den Geist, und darum befindet sich die Menschheit heute auf einem Irrweg. Wie haben sich jene Menschen vermehrt, die dahinleben, ohne zu wissen oder wissen zu wollen, wohin sie gehen!
8. Ich wusste, dass für die Menschen eine solche Zeit kommen würde — voller Schmerz, Verwirrung, Unsicherheit und Misstrauen. Ich versprach euch, euch aus dieser Finsternis zu retten, und hier bin Ich: Ich bin der Geist der Wahrheit. Weshalb wollt ihr Mich erneut als Mensch? Erinnert ihr euch nicht, dass Ich als Mensch starb und euch sagte, dass Ich euch in meinem Reiche erwarten würde? Damit machte Ich euch begreiflich, dass der Geist ewig ist, unsterblich.
9. Es war der Göttliche Geist, der durch den Mund Jesu sprach und der mit seinem Blute den Preis für eure Rettung besiegelte. Wie lautete euer Urteilsspruch? Zu leben, um Mich später mittels eures Gewissens als Licht kommen zu sehen. Ich gab euch Beweise meiner Unsterblichkeit und hüllte euch in meinen Mantel der Vergebung, um euch zum Verständnis dessen zu bringen, dass jenes auf Golgatha vergossene Blut das erhabenste Lehrbeispiel der Erfüllung einer Liebesmission war, um in der Ewigkeit den Frieden zu erlangen. Darum sage Ich euch, dass ihr selbst eure Seligkeit erringen müsst.
10. „Israeliten“ habe Ich euch genannt, weil euer Geist jenem Samen entstammt, den Ich den Gründern des Volkes, welches „Volk Gottes“ genannt wurde, anvertraute.
11. „Israel“ war der Name, den Ich Jakob und seinem Samen gab. Warum wurde dieser Name später dazu verwendet, eine Rasse zu bezeichnen, obwohl er sich nur auf geistige Missionen bezieht? Ich inspirierte Patriarchen und Propheten dazu, jenes Volk „das Volk Gottes“ zu nennen. Wisst ihr warum? Weil es unter allen übrigen Völkern der Erde eine geistige Mission mit sich zur Welt brachte.
Während die einen Völker die Wissenschaft in ihren Händen hielten, andere die Künste, und wieder andere die menschlichen Gesetze, kam dies Volk mit dem Geistigen Gesetze, der Lehre des Herzens, dem Licht der Ewigkeit.
Während andere Völker der Welt Philosophen und Wissenschaftler schenkten, gab dieses ihr Propheten, die den Menschen göttliche Botschaften übermittelten — Patriarchen, die mit ihrem Leben den Weg zu Gott lehrten — Apostel, die als Zeugen der Wahrheit lebten und starben, und vor allem den Göttlichen Meister, der im Schoße des Volkes Israel Mensch wurde und den Menschen die erhabenste Himmelsbotschaft brachte.
12. Darum wurde jenes Volk das „Volk Gottes“ genannt, wenngleich Ich euch sage, dass alle Völker mein sind und Ich alle gleichermaßen liebe; doch jedes bringt zur Erde seine Mission mit.
13. Diesen geistigen Samen lasse Ich in der heutigen Zeit auf der Welt erscheinen. Er wird unter der Menschheit verstreut zutage treten — nicht als eine Rasse oder in Form von Volksstämmen, sondern in allen Rassen, denn Israel gründet im Geiste, und das Geistige steht über dem Menschlichen.
14. Aufs neue wird mein Volk mit der Mission, dem Geist Licht zu bringen, in Erscheinung treten. Seine geistigen Fähigkeiten werden in das menschliche Leben einfließen wie zu allen Zeiten. Meine Propheten, Sendboten und Jünger haben den Menschen (schon immer) Licht und Frieden gebracht.
15. Ihr, die ihr Mich hört, versteht diese Unterweisungen gewisslich. Doch begnügt euch nicht damit, sie zu verstehen; ihr müsst darangehen, weiterhin eure ewige Bestimmung zu erfüllen, den geistigen Weg eurer Mitmenschen zu erhellen. Erfüllt eure Mission, und ein weiteres Mal wird in euch das Licht erstrahlen, welches immer im Volke Gottes vorhanden sein soll.
16. Seht, wie euer Geist die Zeit vorausgeahnt hat, in der er jetzt steht, und er ist im Verlangen nach der Erfüllung meiner Verheißungen eilends herbeigekommen. Euer Herz wusste nichts von meinem Kommen, denn in diesen Zeiten legt die Menschheit meinen Prophetien nur wenig oder keine Bedeutung bei; aber der Geist bewahrte jenes Wort in seinem tiefsten Innern.
17. Euer Herz war eingeschlummert; aber seit ihr mein erstes Wort oder meine erste Unterweisung vernommen habt, erwachte es, und als es die Wahrheit begriff, erkannte es sogleich, dass die Geistwesen zur Erde gekommen sind, um einen göttlichen Auftrag zu erfüllen, und nicht, damit jeder nach seinem Willen handelt. Wer dies Erwachen erlebt hat, der folgt Mir Schritt für Schritt nach und erbaut in seinem Innern ein Heiligtum.
18. Mein Wort der Liebe wird dem ganzen auserwählten Volke zuteil. Erquickt euch an ihm, Jünger. Wenn Ich euch manchmal berichtige und sogar richte, so denkt über diese Unterweisungen gründlich nach, damit ein jeder das beherzigt, was ihn betrifft. Freut euch nicht, wenn Ich eine Verfehlung tadle, die ihr nicht begangen hättet, obschon ihr jene kennt, die sie begangen haben. Denn in diesem Augenblicke wird euch euer Gewissen an jene Belehrung erinnern, in der Ich euch sagte: „Seht nicht den Splitter im Auge eures Bruders, ohne zuvor den Balken zu erkennen, den ihr mit euch schleppt.“
19. Denkt daran, dass ihr alle meine Apostelschar bildet, die Ich morgen aussenden werde, um mein Wort zu bezeugen, und dass ihr euch schon jetzt zu lieben beginnen sollt. Glaubt ihr nicht, dass meine Kundgabe durch euer Verstandesorgan eine große Bedeutung hat? Oder meint ihr, dass dies hier eine der vielen Sekten ist, die heute entstehen und die Rettung der Welt verkünden und danach wieder verschwinden, ohne Spuren meines Friedens zu hinterlassen?
20. Beobachtet, wie dieser Same, obschon ihr ihn schlecht gepflegt habt, nicht stirbt — seht, wie er Finsternis und Fallgruben, Hindernisse und Prüfungen besiegt hat und Tag für Tag weiterhin keimt und sich entwickelt. Warum stirbt dieser Same nicht? — Weil die Wahrheit unsterblich, ewig ist.
Deshalb werdet ihr erleben, dass, wenn diese Lehre bisweilen zu verschwinden scheint, dies gerade dann sein wird, wenn neue und üppige Triebe hervorsprießen, um den Menschen zu helfen, auf dem Wege zur Vergeistigung einen weiteren Schritt vorwärts zu machen.
21. Glaubt nicht, dass dies nur in dieser Dritten Zeit geschehen ist — nein, auch in der Zweiten Zeit, nachdem der Meister und seine Jünger den Samen, den sie in das Herz der Menschen säten, mit ihrem Blut bewässert hatten, gab es Augenblicke, in denen es schien, als ob die Lehre Christi von der Welt verschwunden wäre.
Wie viele sind in der heutigen Zeit schließlich in ihrem Glauben schwankend geworden und haben an jener Wahrheit gezweifelt, die zuvor ihr Leuchtfeuer und ihr Gesetz gewesen ist, da sie den Opfertod Jesu und derer, die Ihm nachfolgten, für unnütz halten.
Ich brauchte dann nur neue Diener zur Welt zu senden, damit sie alle Unwahrheiten entfernten, welche die Menschen meiner Lehre hinzugefügt und womit sie dieselbe entstellt hatten, und schon keimte der Same wieder und trug Blüten und Früchte.
22. Ich lehre euch diese Zusammenhänge, damit ihr nicht zu denen gehört, die meine Wahrheit verheimlichen, meine Lehre entstellen oder mein Gesetz entweihen, sondern zu denen, die mit der ganzen Liebe ihres Geistes den Samen, den Ich euch anvertraut habe, hegen und pflegen, welcher derselbe ist wie jener, der nach meinem Willen zu allen Zeiten in den Herzen der Menschen erblühen sollte: als Liebe der Menschen untereinander.
23. Den Meister, der bei euch auf der Welt war, könnt ihr „Rabbi aus Galiläa“ nennen, denn in jenem Lande wurde Er Mensch. Doch von dem Meister, der heute unsichtbar zu euch kommt, könnt ihr, obwohl es derselbe ist, nicht sagen, dass Er aus Galiläa ist, denn Ich komme im Geiste.
24. Meine neuen Unterweisungen sind die Bestätigung jener, die Ich euch in der Zweiten Zeit gab, aber sie sind noch weitreichender. Bedenkt: Damals sprach Ich zum Herzen der Menschen, jetzt dagegen spreche Ich zum Geiste.
25. Ich verleugne keines meiner Worte, die Ich euch in der Vergangenheit gab — im Gegenteil, Ich gebe ihnen die gebührende Erfüllung und die richtige Auslegung. Ebenso sagte Ich damals den Pharisäern, die glaubten, dass Jesus das Gesetz zerstören wolle: „Denkt nicht, dass Ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen — im Gegenteil, Ich komme, um sie zu erfüllen.“ Wie könnte Ich jenes Gesetz und die Prophetien verleugnen, da sie doch das Fundament des Tempels sind, der in drei Zeitaltern in den Herzen der Menschen errichtet werden musste, und die Ankündigung meines Kommens zur Welt?
26. Solange die Menschen in ihrer Blindheit und in ihrer Unwissenheit verharren, werden sie Anlass dafür sein, dass Gott, der vor allem Vater ist, sich gegenüber seinen Kindern vermenschlichen, begrenzen und verkleinern muss, um verstanden werden zu können. Wann werdet ihr zulassen, dass Ich Mich vor euch mit der Herrlichkeit zeige, in der ihr Mich schauen sollt?
27. Ihr müsst groß sein, um euch meine Größe vorstellen zu können, und um dessentwillen komme Ich immer wieder, um euch geistige Größe zu geben, damit ihr die unendliche Wonne erfahren könnt, euren Vater kennenzulernen, seine Liebe zu spüren, das Göttliche Konzert zu hören, das über euch erklingt.
28. Dies ist die Dritte Zeit, geliebte Jünger, und daher müsst ihr den vorangegangenen Lektionen eine weitere hinzufügen. Vieles habt ihr zu studieren, aber seid unbesorgt, denn die Unterweisung dieser Zeit wird euch die der vergangenen Zeiten besser verstehen lassen.
Ebenso war es bei denen, die sich nach dem Gesetze Moses‘ richteten, die Propheten studierten und den Sinngehalt der Lehren erst begriffen, als Jesus kam.
29. Statt der Psalmen, die ihr in der Ersten Zeit eurem Vater lobsanget, haltet ihr heute geistige Zwiesprache mittels des geistigen Gebets.
30. Wie langsam geht die Menschheit der Vollkommenheit ihrer Gottesverehrung entgegen!
31. Immer, wenn Ich zu euch mit einer neuen Lektion komme, erscheint sie euch eurer Entwicklungsstufe allzu weit voraus. Doch begreift, dass Ich euch ein Zeitalter zur Verfügung stelle, damit ihr sie, solange es währt, erfassen und in euer Leben aufnehmen könnt.
32. Immer, wenn der Tod das Dasein eurer Körperhülle beendet, ist dies wie eine Erholungspause für den Geist, der, wenn er sich wieder inkarniert, mit neuen Kräften und größerem Lichte zurückkehrt und das Studium jener göttlichen Lektion fortsetzt, das er nicht abgeschlossen hatte. Auf diese Weise reift im Verlauf von Zeitaltern der Weizen, welcher euer Geist ist.
Vieles habe Ich euch in Bezug auf das Geistige Leben offenbart, doch Ich sage euch, dass ihr jetzt noch nicht alles wissen müsst, sondern nur das, was für euer Kommen zur ewigen Heimat wesentlich ist. Dort werde Ich euch all das sagen, was euch zu wissen bestimmt ist.
33. Um euch in dieser Zeit neue Lehren zu offenbaren, eröffnete Ich die Zeit des Lichtes und des Geistes mit meiner Kundgabe durch die Verstandesorgane von ungebildeten und unwissenden, aber schlichten Menschen. Morgen, wenn ihr meine ersten Lektionen verstanden und zur Anwendung gebracht habt, werdet ihr die Kundgabe von Geist zu Geist haben, welches das höchste Ziel ist, das ihr erstreben könnt. Doch bis sich diese Form der Verständigung unter den Menschen verbreitet, wird noch Zeit vergehen, und ihr wisst nicht, wie viele Zeitalter noch vorübergehen werden, bis sie vollkommen geworden ist.
34. Zu allen Zeiten habe Ich eine Form gesucht, zu euch zu sprechen, Mich hörbar und verständlich zu machen, aber nicht immer seid ihr geneigt oder bereit gewesen, die göttliche Stimme zu hören. Angesichts eurer Erdgebundenheit musste Ich Mich vermenschlichen und euren Sinnen wahrnehmbar machen, um gefühlt zu werden, um euch meine Kundgabe durch den menschlichen Stimmträger zuteil werden zu lassen, wie ihr es in dieser Zeit erlebt habt. Doch Ich habe euch angekündigt, dass diese Form der Kundgabe 1950 enden wird.
35. Volk, vergiss nicht, dass euch euer Vater an diesem Tage gesagt hat, dass Er immer einen Weg, sich euch mitzuteilen, gesucht hat, damit ihr erkennt, dass wenn ihr morgen mein Wort nicht mehr durch meine Werkzeuge empfangt, ihr einen neuen Zeitabschnitt erreicht habt, in welchem ihr die wahre Kommunikation zwischen eurem Geist und dem Göttlichen Geist zu ahnen beginnen werdet.
36. In der heutigen Zeit frohlocken die Geistwesen, die die Gegenwart des Heiligen Geistes in jenem Lichte spüren, das den Verstand erleuchtet und die Herzen mit Wonne und Inspiration erfüllt. Jene, die ihre Empfindsamkeit nicht genügend erweckt haben, um Mich wahrzunehmen, haben Durst und ermangeln des Friedens. Dazu sage Ich denen, die die Göttliche Inspiration empfangen, dass sie ihre Mitmenschen herbeirufen und sie durch die gute Kunde von meinem geistigen Kommen wachrütteln.
37. Dies Leben ist eine beständige Prüfung für den Menschen, vom Augenblick an, da er geboren wird, bis zum irdischen Tode.
38. Das menschliche Leben ist für den Geist der Schmelztiegel, in dem er sich läutert, und der Amboss, auf dem er geschmiedet wird. Es ist unerlässlich, dass der Mensch ein Ideal in seinem Geist hat, Glauben an seinen Schöpfer und Liebe zu seiner Bestimmung, um sein Kreuz mit Geduld bis zum Gipfel seines Kalvarienberges zu tragen.
39. Ohne Glauben an das ewige Leben gerät der Mensch in Verzweiflung bei all den schweren Prüfungen, ohne hohe Ideale versinkt er im Materialismus, und ohne Kräfte, um eine Enttäuschung zu ertragen, geht er in der Mutlosigkeit oder im Laster zugrunde.
40. All dies wissen die Menschen aus eigener Erfahrung, denn es ist notwendig gewesen, dass sie die leidvolle Seite des Lebens und die Finsternis kennenlernten, damit sie das Licht wahrnehmen können, wenn ihnen dieses vor Augen kommt. Darum habe Ich euch an diesem Tage gesagt, dass Jubel in den Geistwesen ist, die ihre Augen geöffnet haben, um das göttliche Licht der Weisheit und der Liebe zu schauen.
41. Wahrlich, Ich sage euch, viele werden meine Lehre fliehen aus Angst davor, sich zu vergeistigen; doch es wird weder die Vernunft noch der Geist sein, der in ihnen spricht, sondern die niederen Leidenschaften des Fleisches.
42. Wenn ein Geist der Wahrheit zugetan lebt, flieht er den Materialismus wie jemand, der sich aus einer verseuchten Umgebung entfernt. Der hochstehende Geist findet sein Glück in der Moral — dort, wo Friede regiert, wo die Liebe wohnt.
43. Mein Licht strahlt in allen Menschen, es ist eine unerbittliche, aber gütige Stimme, die unablässig zu allen Menschen spricht.
44. Seid nicht besorgt um jene, die sich dem Anschein nach darauf versteifen, Mich nicht anzuhören, denn im gegebenen Augenblicke können sie in ihrer Bekehrung und ihrem Glauben die Inbrünstigsten und Standhaftesten werden. Erinnert ihr euch nicht an die Bekehrung des Paulus?
45. Ich tue keine übereilten Schritte. Ich weiß, dass Mich meine Kinder inmitten der Ewigkeit irgendeinmal suchen werden im Verlangen nach Erlösung. Nur die Menschen müssen sich beeilen, denn je länger sie ihre Erneuerung hinauszögern, desto mehr verlängern sie ihre Sühnezeit.
46. Das Licht dieser Dritten Zeit hat eure Herzen mit dem lebendigsten Glücksgefühl erfüllt, die Hoffnung auf Frieden in der Welt ersteht in euch aufs neue. Täglich beschäftigt ihr euch mehr mit den Werken eures Herrn im wachsenden Verlangen danach, bei diesem Werke der Vergeistigung mitzuarbeiten. Wahrlich, Ich sage euch, Ich werde euch alle Zeit, die ihr auf mein Werk verwendet, belohnen. Doch vernachlässigt nicht eure Pflichten auf Erden, um euch dem Geistigen zu widmen, bis ihr sicher seid, dass Ich es euch befohlen habe. Dann müsst ihr nicht nur eure Arbeit, sondern sogar eure Angehörigen hinter euch lassen, um nach der einen oder andern Gegend aufzubrechen und euren Mitmenschen die Frohe Botschaft zu bringen.
47. Unter diesem Volke werden jene erstehen, die sich meinem Dienste widmen. Sie bereiten sich vor, um nicht morgen in den Prüfungen wankend zu werden. Nicht das ganze Volk versteht sich für den Kampf vorzubereiten, denn ihr seht ja, dass viele, die mein lebendiges Wort hörten, davon unberührt blieben, und dass ihr Herz nicht zu gehorchen bereit ist.
48. Wenn ihr doch die Lichtgeister sehen könntet, die über euch wachen, wie sie angesichts der Herzenshärte und des Ungehorsams des Volkes leiden; wenn ihr deren geistiges Schluchzen hören könntet! Warum richtet ihr euch nicht nach dem unfehlbaren Rat, den diese Wesen euch geben? Habt ihr in ihnen nicht euren liebevollen und mitfühlenden Bruder gefunden, euren treuen und selbstlosen Freund?
49. Bedenkt, dass ihr sehr bald im Geistigen sein werdet, und dass ihr das, was ihr auf dieser Erde gesät habt, auch ernten müsst. Der Schritt von diesem Leben in das andere bleibt weiterhin ein ernstes und strenges Gericht für den Geist. Niemand entgeht diesem Gericht, auch wenn er sich für den würdigsten meiner Diener hält.
50. Mein Wille ist es, dass ihr von dem Augenblick an, an dem ihr jene unendliche Heimat betretet, nicht mehr die Ängste der Erde erlebt und ihr die Beglückung und die Wonne zu fühlen beginnt, eine weitere Stufe erklommen zu haben.
51. Lasst nichts unvollendet auf der Welt. Liebt die Menschen wie eure eigene Familie. Betet für die Menschen, so fernestehend sie euch auch sein mögen, so wie ihr betet, wenn einer der Euren abwesend ist und leidet. Heilt den Kranken, und während ihr es tut, denkt an all jene, die in jener Stunde den Kelch des Leidens trinken. Lasst während eures ganzen Weges auf dem weiten Meer, das ihr durchquert, durch euer Leben eine Lichtspur zurück. Schlaft nicht, während mein Licht die Gewissen erleuchtet. Bedenkt, dass jene, welche wachen, meine Inspiration empfangen, um meine Botschaft hernach an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Trennt euch von allem Unnützen und Schlechten, damit ihr zu jedem Zeitpunkt würdig seid, meine Gnade zu besitzen.
52. Empfanget den Geist in eurer Mitte, der zur Erde kommt, um in einem Kindlein zu inkarnieren, und stehet ebenso auch dem Geist mit eurem Gebete bei, der sich von seinem Körper löst und von euch Abschied nimmt. Geleitet ihn mit eurem Gebete bis zu den Schwellen des Jenseits. Liebt eure Nächsten und dient ihnen zu jeder Stunde und in jeder schwierigen Lage, die sie durchleben sollten.
53. Lebt immer geistig wachsam, damit ihr denen von Herzen vergeben könnt, die euch verletzt haben. Denkt im voraus darüber nach, dass, wer seinen Bruder verletzt, dies nur tut, weil es ihm an geistigem Lichte mangelt, und Ich sage euch, dass die Vergebung das einzige ist, was in jene Herzen Licht bringen kann. Groll oder Rache vermehren die Finsternis und ziehen das Leid herbei.
54. Seid klug und tapfer in den Prüfungen, damit ihr diesen Samen in den Herzen eurer Kinder zurücklasst und sie sich mit Zuneigung und Dankbarkeit an euch erinnern, so wie ihr der Patriarchen der Ersten Zeiten gedenkt, die euch ihr Erbe an Glauben, an Tapferkeit hinterließen, wie es bei Abraham war, den ein ganzes Volk als Vater anerkannte und liebte.
55. Heute sind es Ratschläge, die Ich euch gegeben habe, doch es sind himmlische Ratschläge. Denn Ich habe meine Freude daran, als Vater zu euch zu sprechen, da Ich in meinem Geiste eure Kindesliebe fühle.
56. Volk, zu seiner Zeit taufte Johannes, der auch der Täufer genannt wird, diejenigen mit Wasser, die an seine Weissagung glaubten. Diese Handlung war ein Sinnbild für die Reinigung von der Ur-Schuld. Er sagte den Menschenscharen, die zum Jordan kamen, um die Worte des Wegbereiters zu hören: „Siehe, ich taufe euch mit Wasser, doch schon ist Jener auf dem Wege, der euch mit dem Feuer des Heiligen Geistes taufen wird.“
57. Aus diesem göttlichen Feuer wurden alle Geister geboren, sie gingen rein und lauter daraus hervor. Doch wenn sie sich auf ihrem Wege mit der Sünde befleckt haben, welche der Ungehorsam mit sich brachte, so ergießt sich aufs neue das Feuer meines Geistes auf sie, um ihre Sünde zu vernichten, ihre Flecken auszulöschen und ihnen ihre ursprüngliche Lauterkeit zurückzugeben.
58. Wenn ihr diese geistige Taufe, statt sie als die Läuterung zu verstehen, die der Mensch durch einen Akt aufrichtiger Reue gegenüber seinem Schöpfer erlangt, in einen Ritus verwandelt und ihr euch mit dem Symbolgehalt einer Handlung begnügt — wahrlich, Ich sage euch, dann wird euer Geist nichts erlangen.
59. Wer so handelt, lebt noch in den Zeiten des Täufers, und es ist, als ob er nicht an dessen Prophetien und Worte geglaubt hätte, die von der geistigen Taufe sprachen, vom göttlichen Feuer, durch das Gott seine Kinder läutert und im Lichte unsterblich macht.
60. Johannes rief die Menschen als Erwachsene zu sich, um jenes Wasser als Sinnbild der Läuterung auf sie zu gießen. Sie kamen zu ihm, als sie sich bereits ihrer Handlungen bewusst waren und schon den festen Willen haben konnten, auf dem Wege des Guten, der Rechtschaffenheit und der Gerechtigkeit zu bleiben. Seht, wie die Menschheit es vorgezogen hat, den symbolischen Akt der Läuterung mittels Wasser zu vollziehen, statt wahrhaftiger Erneuerung durch Reue und den festen Vorsatz zur Besserung, welche aus der Liebe zu Gott geboren werden. Die rituelle Handlung bedeutet keine Anstrengung; hingegen das Herz läutern und darum ringen, rein zu bleiben, bedeutet für den Menschen sehr wohl Anstrengung, Entsagung, und selbst Opfer. Darum haben die Menschen es vorgezogen, ihre Sünden dem äußeren Anschein nach zuzudecken, indem sie sich mit der Einhaltung von Zeremonien, bestimmten Handlungen und Riten begnügten, die ihre moralische oder geistige Verfassung nicht im geringsten verbessern, wenn bei ihnen nicht das Gewissen mitspricht.
61. Jünger, das ist der Grund, weshalb Ich nicht will, dass unter euch rituelle Handlungen stattfinden, damit ihr durch deren Vollzug nicht das vergesst, was tatsächlich auf den Geist einwirkt.
62. Die Ursünde stammt nicht aus der Vereinigung von Mann und Frau. Ich, der Schöpfer, ordnete diese Vereinigung an, als Ich beiden sagte: „Wachset und mehret euch.“ Dies war das erste Gesetz. Die Sünde lag im Missbrauch, den die Menschen von der Gabe der Willensfreiheit gemacht haben.
63. Bereitet euch, um in eurer Mitte weiterhin die Kinder zu empfangen, die Ich euch anvertraue. Seid euch eurer Aufgabe und eurer Verantwortung voll bewusst. Dies Licht werdet ihr in meiner Lehre finden.
64. Wisset, dass der Geist, wenn er inkarniert, alle seine Fähigkeiten mitbringt, dass seine Bestimmung bereits niedergeschrieben ist, und dass er daher nichts auf der Welt erst empfangen muss. Er bringt eine Botschaft mit oder eine Sühneaufgabe. Manchmal erntet er eine (gute) Saat, und ein andermal bezahlt er eine Schuld. Aber immer empfängt er in diesem Leben eine Lektion der Liebe, die ihm sein Vater gibt.
65. Ihr, die ihr eure Kinder durch dies Leben geleitet, sorget dafür, dass sie, wenn die Zeit kindlicher Unschuld vorüber ist, den Weg meines Gesetztes beschreiten. Erweckt ihre Gefühle, offenbart ihnen ihre Fähigkeiten und regt sie immer zum Guten an, und wahrlich, Ich sage euch, wen ihr Mir in dieser Weise zuführt, der wird von dem Lichte überströmt werden, das von jenem göttlichen Feuer ausstrahlt, welches meine Liebe ist.
Mein Friede sei mit euch!