1. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“ (Lukas 23,34)
So, wie Ich die Menschen zu leben lehrte, lehrte Ich sie auch zu sterben, wobei Ich selbst denen vergab und sie segnete, die mich schmähten und marterten, als Ich zum Vater sprach: „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ 06-152.16
Viele von ihnen waren krank, blind und besessen; sie wussten nicht, was sie taten, und deshalb verurteilen sie mich. Auch jetzt wissen alle jene, welche nicht auf meinem Weg der Liebe wandeln, noch nicht, was sie tun. Die menschliche Bosheit hat mit der Liebe ein Ende machen wollen, die ich durch Jesus säte; doch Jahrhunderte hindurch haben Millionen von Menschen wegen jener namenlosen Undankbarkeit geweint. Aber diese, welche mich so beweinen, haben diejenigen gehasst und verflucht, welche mich kreuzigten, während ich euch nicht gelehrt habe, zu hassen oder zu verfluchen. Ich hasse nicht, noch verfluche ich, noch strafe ich. Diese Gefühle sind in meinem Göttlichen Geiste nicht vorhanden; dagegen sehe ich sie in eurer weltlichen Gerichtsbarkeit. 01-024.12
Viele Jahrhunderte sind inzwischen vergangen, doch die Menschheit dieser Zeit — die beim Gedenken an den Opfertod Jesu weint und sich über die Grausamkeit jener entsetzt, die Ihn aufs Blutgerüst brachten — ist die gleiche, die Tag für Tag Tausende von Mitmenschen opfert. 05-119.26
Wenn Christus in dieser Zeit als Mensch zur Erde zurück käme, würde Er nicht mehr wie auf Golgatha sagen: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, denn jetzt empfangt ihr in Fülle das Licht des Gewissens und die Geister haben sich weit entwickelt. Wer weiß nicht, dass Ich der Geber des Lebens bin, dass darum niemand das seines Mitmenschen rauben darf? Wenn der Mensch das Dasein nicht geben kann, ist er auch nicht dazu berechtigt, das zu nehmen, was er nicht zurückgeben kann. 05-119.27
2. Und Jesus sprach zu ihm: „Wahrlich, Ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!“ (Lukas 23,43)
Auch die beiden Übeltäter rangen neben mir mit dem Tod, doch während der eine lästerte und sich ins Verderben stürzte, ließ sich der andere vom Lichte des Glaubens erleuchten, und obwohl er seinen Gott an den schmachvollen Kreuzesbalken genagelt und dem Tod nahe sah, glaubte er an seine Göttlichkeit und sagte zu ihm: „Wenn Du im Reich der Himmel bist, so gedenke meiner“, worauf Ich, von soviel Glauben bewegt, antwortete: „Wahrlich, Ich sage Dir, heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein.“ 06-152.14
Wie wenige sind es, die danach trachten, im Paradiese des Friedens, des Lichtes und der Harmonie zu leben, indem sie mit Liebe die göttlichen Gesetze erfüllen. 02-034.12
3. „Siehe, hier ist dein Sohn. Siehe, hier ist deine Mutter!“ (Johannes 19,26)
Als Ich von der Höhe des Kreuzes herab meine letzten Blicke auf die Menschenschar richtete, erblickte Ich Maria, und sagte ihr mit Bezug auf Johannes: „Mutter, dies hier ist Dein Sohn“, und zu Johannes: „Sohn, dies ist Deine Mutter.“ 06-152.12
Johannes war der einzige in jener Stunde, der den Sinn des folgenden Satzes verstehen konnte, denn die Volksmenge war so blind, dass, als Ich sagte: „Mich dürstet“, sie der Meinung war, dass es körperlicher Durst war, und sie mir Galle und Essig reichte, während es doch Durst nach Liebe war, den mein Geist litt. 06-152.13
4. „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ (Mattheus 27,46)
Als der Körper, der mir in der Zweiten Zeit als Hülle diente, in den Todeskampf eintrat, und ich vom Kreuze herab die letzten Worte sprach, war unter meinen letzten Sätzen einer, der weder in jenen Augenblicken noch lange Zeit danach verstanden wurde: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ 02-034.27
Niemand kennt die Stürme, die in dieser Stunde im Herzen Jesu tobten. Die entfesselten Naturgewalten waren nur eine schwache Widerspiegelung dessen, was in der Einsamkeit jenes Menschen vor sich ging, und der Schmerz des göttlichen Geistes war so groß und so real, dass das Fleisch, das sich für einen Augenblick schwach fühlte, ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“ 06-152.15
5. „Mich dürstet!“ (Johannes 18,26)
Ich bin euer Meister, derselbe, den die Welt in der Zweiten Zeit opferte und der nun mit der gleichen Liebe zu den Menschen kommt. Ich bin Jener, der im Todeskampf am Kreuz unendlichen Durst nach Liebe fühlte und statt Wasser, was eine Form oder ein Beweis von Mitgefühl von Seiten der Menschen gewesen wäre, auf seinen Lippen Galle und Essig empfing, als Zeichen von Verachtung, Hohn und Unwissenheit. 07-178.82
„Mich dürstet“, sagte Ich in jener Stunde; „Mich dürstet“, sage Ich euch noch einmal – nach eurer Liebe, danach, euch meinem Geiste nahe zu fühlen, danach, dass ihr einander liebt.“ 07-178.84
Auch ihr habt Durst; der Schmerz versengt euer Herz, und ihr benötigt dringend die Frische geistigen Wassers, damit Glaube, Hoffnung, Trost und Friede euren Durst des Geistes, des Herzens und des Verstandes stillen. 07-178.85
6. „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19,30)
Wie schön wird es für euren Geist sein, wenn sein letzte Augenblick auf Erden gekommen ist, und er, von Frieden erfüllt, so zum Vater sprechen kann: „Herr, alles ist vollbracht“. 02-048.7
Einen Augenblick, bevor Ich am Kreuz starb, sprach Ich mit den Lippen Jesu: „Alles ist vollbracht.“ Dies war mein letztes Wort als Mensch, denn geistig ist meine Stimme nie verstummt, da mein Wort mit allen Wesen vom Augenblick ihrer Erschaffung an ein Konzert der Liebe anstimmte. 05-113.55
7. „Vater, Ich befehle meinen Geist in Deine Hände!“ (Lukas 23,46)
Wenn Jesus, welcher der Weg, die Wahrheit und das Leben war, seine Mission mit jenem Gebet der sieben Worte beendete und zuletzt zu seinem Vater sprach: „In deine Hände befehle Ich meinen Geist“, so bedenkt, ob ihr, die ihr Schüler und Jünger jenes Meisters seid, dies Leben verlassen könnt, ohne es dem Vater als einen Tribut des Gehorsams und der Demut darzubringen, und ob ihr eure Augen für diese Welt schließen könnt, ohne den Herrn um seinen Schutz zu bitten, da ihr sie erst in andern Regionen wieder öffnen werdet. 04-094.78
Wann wirst du so zu mir sprechen, Menschheit? Wann werdet ihr diesen sanften Klageruf ausstoßen, der kein Vorwurf, kein Zweifel, kein Mangel an Glauben ist, sondern der Beweis der Liebe zum Vater, mit dem ihr Ihm kundtut, dass ihr Ihn in der letzten Stunde nahe fühlen wollt? Denkt über jeden meiner Sätze nach, denn ich bin die Wahrheit, die euch verheißen wurde. 02-034.31
Das ganze Leben Jesu war ein Liebesopfer für den Vater. Die Stunden, die sein Todeskampf am Kreuz währte, waren ein Gebet der Liebe, der Fürsprache und der Vergebung. 04-094.79
Dies ist der Weg, den Ich dir wies, Menschheit. Lebt in der Nachfolge eures Meisters, und Ich verspreche euch, euch zu meinem Schoß zu führen, welcher der Ursprung aller Seligkeit ist. 04-094.80
Dies sind die sieben Worte, die die Welt Jahr für Jahr vernimmt, ohne ihren geistigen Sinn zu verstehen. 09-247.39
Mein Friede sei mit Euch!