Die Menschen haben sich die Hölle als einen Ort ewiger Qual vorgestellt, wohin ihrer Meinung nach alle jene kommen, die gegen meine Gebote verstoßen haben. Und so wie sie für die schweren Vergehen diese Hölle schufen, so stellten sie sich für die geringeren Vergehen einen andern Ort vor und ebenso einen weiteren für jene, welche weder Gutes noch Böses getan haben.
Wer sagt, dass man sich im Jenseits weder freut, noch leidet, spricht nicht die Wahrheit. Niemand ist ohne Leiden, noch bar jeder Freude. Die Leiden und Freuden werden immer gemischt sein, solange der Geist nicht den höchsten Frieden erreicht.
Hört, meiner Kinder: die Hölle ist in Inkarnierten und Desinkarnierten, in Bewohnern dieser Welt und des Geistigen Tales. Die Hölle ist das Symbol der schweren Leiden, der furchtbaren Gewissensbisse, der Verzweiflung, des Schmerzes, und die Bitterkeit derer sie schwer gesündigt haben. Doch von diesen Folgen werden sie sich befreien durch die Entwicklung ihres Geistes hin zur Liebe.
Der Himmel dagegen, welcher das wahre Glück und den wahren Frieden symbolisiert, ist für jene, welche sich von Leidenschaften der Welt abgewandt haben, um in Gemeinschaft mit Gott zu leben.
Befragt euer Gewissen, dann werdet ihr wissen, ob ihr in der Hölle lebt, ob ihr eure Vergehen sühnt, oder ob ihr vom Frieden des Himmels durchdrungen seid.
Was die Menschen Himmel oder Hölle nennen, sind keine bestimmten Orte; es ist der Wesensinhalt eurer Werke, den euer Geist erntet, wenn er das Geistige Tal erreicht. Jeder erlebt seine Hölle, bewohnt seine Welt der Sühne oder genießt die Seligkeit, welche die Erhebung und die Harmonie mit dem göttlichen Geiste schenkt. (U. 11,51-56)
Ich habe euch in dieser Zeit gesagt: Haltet nicht an der Vorstellung fest, die unter der Menschheit über die Hölle existiert; denn auf dieser Welt gibt es keine größere Hölle als das Leben, das ihr mit euren Kriegen und Feindseligkeiten geschaffen habt, und im Jenseits gibt es kein größeres Feuer als die Reue des Geistes, wenn das Gewissen ihm seine Verfehlungen zeigt. (U. 182,45)
Erzittert nicht angesichts dieser Offenbarungen; im Gegenteil, freut euch bei dem Gedanken, dass dies Wort die Vorstellung zerstören wird, die ihr von einer ewigen Strafe hattet, und alle Auslegungen, die euch in den vergangenen Zeiten vom ewigen Feuer gegeben wurden. Das „Feuer“ ist das Sinnbild des Schmerzes, der Selbstanklagen und der Reue, die die Geister martern und sie läutern werden, wie sich das Gold im Schmelztiegel läutert. In diesem Schmerz ist mein Wille, und in meinem Willen ist meine Liebe zu euch. (U. 352,44)