Johannes der Täufer: die Reinkarnation Elias

Die christlichen Kirchen lehnen die Lehre der Reinkarnation ab. Nachfolgend soll zunächst untersucht werden, ob die abweisende Meinung gerechtfertigt ist. Das Neue Testament bietet uns hierfür im Zusammenhang mit der geistigen Herkunft von Johannes dem Täufer verschiedene Anhaltspunkte. So berichtet der Apostel Matthäus, was Jesus zu dem Volke über Johannes redete, wobei Er die bedeutsamen Worte sprach: „Wahrlich, Ich sage euch: Unter allen, die vom Weibe geboren sind, ist nicht aufgekommen (einer), der größer sei denn Johannes der Täufer; der aber der Kleinste ist im Himmelreich, ist größer denn er. Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis hierher leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, die reißen es an sich. Denn alle Propheten und das Gesetz haben geweissagt bis auf Johannes. Und so ihr’s wollt annehmen ER IST ELIA, DER DA SOLL KÜNFTIG SEIN.“ (Matth 11, 11-14)

Hier spricht Jesus ganz klar aus, daß Johannes der Prophet Elia ist, d. h. daß der Geist des großen Gottesstreiters aus dem Alten Testament in Johannes dem Täufer inkarniert war. Die Jünger Jesu und das sie umgebende Volk waren über die von Jesus gemachte Aussage nicht überrascht; ihnen war also die Idee der Wiederverkörperung eines Geistes nicht unbekannt. Die Jünger sprachen mit ihrem Meister und wiesen auf die Worte der Schriftgelehrten hin, daß Elia zuvor kommen müsse:

Matth 17, 11-13: „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elia soll ja zuvor kommen und alles zurechtbringen. Doch Ich sage euch: ES IST ELIA SCHON GEKOMMEN, und sie haben ihn nicht erkannt, sondern haben an ihm getan, was sie wollten. Also wird auch des Menschen Sohn leiden müssen von ihnen. Da verstanden die Jünger, daß er von Johannes dem Täufer zu ihnen geredet hatte.“

Eine andere interessante Mitteilung machte der Evangelist Lukas. Nachdem der Engel des Herrn dem Priester Zacharias angekündigt hatte, dass seine Frau einen Sohn gebären würde, befahl er ihm, dass er den Namen Johannes tragen sollte. Und er fuhr fort (Luk 1, 15-17): „Denn er wird groß sein vor dem Herrn; Wein und starkes Getränk wird er nicht trinken und wird noch im Mutterleibe erfüllt werden mit dem Heiligen Geist. Und er wird der Kinder von Israel viele zu Gott, ihrem Herrn, bekehren. UND ER WIRD VOR IHM HERGEHEN IM GEIST UND KRAFT ELIAS, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungläubigen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein bereitet Volk.“ Einen weiteren Beweis erbringt uns nochmals der Evangelist Lukas (9, 18-19): „Und es begab sich, da er allein war und betete und seine Jünger zu ihm traten, fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, dass ich sei? Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seiest Johannes der Täufer, etliche aber, du seiest Elias; etliche aber es sei der Propheten einer auferstanden.“

Hier ist unschwer zu verstehen, daß das Wort „auferstanden“ die Bedeutung von „inkarniert“ hat, d. h. die Wiederkehr eines Geistes in einem neuen Körper auf dieser Welt. Die Jünger sprachen den Gedanken der Reinkarnation eines Geistes mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit aus, woraus zu schließen ist, daß die Reinkarnation bekannt war und als solche angenommen wurde.

Im Nachfolgenden zitieren wir eine Stelle aus dem „Buch des Wahren Lebens“, in dem die Unterweisungen Christi in Seiner Wiederkunft als Heiliger Geist gesammelt sind. Auch die dann später wiedergegebenen Stellen, stammen aus vorstehend genanntem Buch.

„In jedem Zeitabschnitt und in jeder göttlichen Offenbarung erscheint Elia bei den Menschen. Der Messias war noch nicht zur Erde gekommen, es fehlte wenig, daß Er als Mensch geboren würde, als der Geist des Propheten in Johannes – der später der Täufer genannt wurde – schon Fleisch angenommen hatte, um die Nähe des Himmelreichs anzukündigen, welches die Gegenwart des „Wortes“ unter den Menschen sein würde.“ (U. 31, 61-62)