Kapitel 60: Wirken im Geiste Christi

Notwendige Eigenschaften, Tugenden und Fähigkeiten der neuen Jünger

1. Wie schwierig erscheint es euch, euch einen Weg zu bahnen, um eure Aufgabe in dieser Zeit zu erfüllen. Doch Ich sage euch, dass es nicht schwierig ist, weil die Menschheit darauf vorbereitet ist, meine Botschaft zu empfangen.

2. Zu allen Zeiten sind die Schwachen angesichts des Kampfes verzagt, während die Starken gezeigt haben, dass der Glaube an mein Gesetz alles überwindet. Deine Bestimmung, Israel, ist es gewesen, der Welt immerdar neue Botschaften und Offenbarungen kundzutun, weshalb ihr zuweilen zweifelt, ob ihr Glauben finden werdet.

3. Doch seid unbesorgt, nehmt den Samen, den Ich euch anvertraut habe, und sät ihn aus. Ihr werdet schon sehen, wie viele der Felder ihr fruchtbar finden werdet, die ihr für unfruchtbar hieltet, wenn sie mit der Wahrheit meines Wortes fruchtbar gemacht werden.

4. Unterlasst nicht, eure Aufgabe zu erfüllen, weil ihr euch unwürdig fühlt. Wahrlich, Ich sage euch, wer eine Mission hat und unterlässt, sie zu erfüllen, handelt ebenso böse wie der, der das Gesetz wissentlich schändet.

5. Vergesst nicht, dass der Vater am Ende Rechenschaft von euch fordern wird — sowohl über das, was ihr Böses getan habt, als auch darüber, was ihr zu tun unterlassen habt. Wisset, dass sowohl die eine als auch die andere Verfehlung eurem Geist Leiden verursachen wird.

6. Verbreitet meine Lehre, sprecht zu den Menschen von meinem Worte, überzeugt sie mit euren Werken der Liebe, ladet sie ein, Mich zu hören, und wenn sie mit den Menschenscharen herbeikommen und in ihren Herzen das Licht des Glaubens entflammt, werde Ich sie Kinder des Neuen Volkes Israel nennen. (66, 14-17)

7. Jene, die sich aus dem Morast, dem Schmutz und der Selbstsucht zu einem Leben des Dienstes und tätiger Nächstenliebe für ihre Mitmenschen erheben, werde Ich als ein Beispiel dafür vorzeigen, dass meiner Lehre Licht und Gnade innewohnt, um Sünder zu erneuern. Dies Beispiel wird auf alle Herzen übergreifen.

8. Wer wünscht nicht, zu denen zu gehören, die Mich bezeugen? Doch wahrlich, Ich sage euch, wenn eure Handlungen nicht wirklich von Herzen kommen, werden sie bei euren Mitmenschen keine Frucht bringen, und ihr werdet oftmals hören, dass sie euch Heuchler und falsche Prediger nennen. Und Ich will nicht, dass es euch so ergeht.

9. Ihr müsst wissen, dass es in der heutigen Zeit sehr schwer ist, den Menschen etwas vorzumachen. Ihr Geist ist aufgeweckt, und auch wenn sie sich im Materialismus ihres Daseins verirrt haben, sind sie gegenüber jeder geistigen Manifestation feinfühlend. Doch wenn ihr eure Mitmenschen nicht täuschen könnt — könnt ihr da euren Vater täuschen?

10. Lasst die Liebe des Meisters in eurem Wesen Herberge nehmen, damit ihr euren Feinden vergebt, wie Er euch vergibt. Dann wird euer Herz unter den Menschen wie ein Rettungsanker sein. (65, 44-46)

11. Habt keine Furcht vor den Menschen; denn wahrlich, Ich sage euch: Ich werde durch euren Mund reden, mein Wort durch euch bezeugen, und das Echo desselben wird bis ans Ende der Welt gelangen, zu den Großen, zu den Kleinen, zu den Regierenden, zu den Wissenschaftlern und den Theologen. (7, 37)

12. Ich sage euch aufs neue, dass ihr die Auseinandersetzung nicht scheuen dürft. Sagt euren Mitmenschen also mit größter Natürlichkeit, dass der Herr zu euch gekommen ist.

13. Sagt ihnen, dass der, welcher am Kreuze starb, Jesus war — der Körper, in welchem sich Christus verbarg, der lebende Tempel, in welchem „Das Wort“ Gottes wohnte; aber dass Christus, die Göttliche Liebe, lebt und im Geiste zu seinen Kindern kommt, um sie den Weg zu lehren, der sie in sein Geistiges Reich führen wird. (88, 62-63)

14. Fürchtet nicht die Urteile und Spöttereien der Sekten und Konfessionen. Sie sind es, die, obwohl sie die Bücher der Weissagung in ihren Händen haben, diese nicht richtig ausgelegt haben und Mich daher nicht zu erwarten verstanden. Ihr dagegen, die ihr die Prophetien nicht kanntet, die von meiner Wiederkunft als Heiliger Geist sprachen, habt Mich erwartet. Nun ist die „Dritte Zeit“ da, doch die Menschheit hat es nicht verstanden, das Evangelium (richtig) auszulegen. (33, 26)

15. Wie werdet ihr die Menschheit dazu veranlassen können, in einer Epoche so großer Vermaterialisierung und Geistesverwirrung Spiritualität zu erlangen?

16. Seid euch bewusst, dass eure Arbeit schwierig ist, dass ihr stark und geduldig im Kampfe sein müsst, um sie erfüllen zu können.

17. Ihr müsst euch sehr bemühen, um die falsche Auslegung zu korrigieren, die man meinem Gesetze gegeben hat, und auch die unvollkommene Art und Weise, in der ihr Mir eure Anbetung darbringt.

18. Aber ihr müsst bedenken, dass ihr die Vorstellungen und Anbetungsformen nicht in einem Augenblicke ändern könnt, sondern dass ihr, um dies zu erreichen, euch mit Geduld und gutem Willen wappnen und mit euren Werken ein Beispiel von Liebe geben müsst. (226, 60)

19. Nur die reinen Herzens sind, dürfen zu den Ländern und Nationen aufbrechen, um meine Botschaft zu verbreiten, denn sie werden die einzig Würdigen sein, von der Wahrheit dieses Werkes Zeugnis abzulegen.

20. Wenn diese Sendboten zu den Ländern, die sie erwarten, aufbrechen, muss aus ihren Herzen jeder religiöse Fanatismus bereits gelöscht sein, darf nicht mehr der kleinste Wunsch nach Schmeicheleien oder Bewunderung vorhanden sein, noch soll ihre Hand es wagen, sich für das Liebeswerk, das sie vollbringen, mit dem Geld der Welt zu beflecken.

21. Sie sollen keine Wunder verkaufen, noch einen Preis für die Liebe untereinander festsetzen. Sie sollen Diener sein, nicht Herren.

22. Es wird noch die Zeit kommen, in der ihr die Größe wahrer Demut begreift, und dann werdet ihr erkennen, dass, wer Diener zu sein verstand, in Wirklichkeit frei war in seiner Aufgabe, Gutes zu tun und Barmherzigkeit zu verbreiten, und dass ihn in seinem Leben der Glaube, die Zuversicht und der Friede begleitet haben. (278, 11-12)

23. Ich sage euch, dass ihr es fühlen werdet, wenn euer Geist zubereitet ist, um eure Mitmenschen meine Lehre zu lehren. Denn dies wird dann sein, wenn ihr euch selbst gefunden habt. Ihr werdet dann die Stimme des Gewissens ganz klar vernehmen. Solange dies bei euch nicht zutrifft, werdet ihr Mich nicht wahrhaft fühlen können. (169, 36)

24. Hört diesem Worte aufmerksam zu, damit ihr es hernach auslegt und in die Herzen eurer Mitmenschen sät. Begnügt euch nicht damit, es zu verstehen: sprecht davon, gebt ein Beispiel und lehrt durch eure Werke. Seid einfühlsam, damit ihr wisst, wann der richtige Augenblick ist, um zu sprechen, und wann der passende Zeitpunkt gekommen ist, an dem eure Taten von meiner Lehre Zeugnis ablegen sollen.

25. Ich gebe euch eine einzige Sprache, um mein Wort zu verbreiten, und diese Sprache ist die geistige Liebe, die von allen Menschen verstanden werden wird.

26. Es ist eine für das Ohr und das Herz der Menschen wohltuende Sprache, welche Stein für Stein den Turm von Babel niederreißen wird, den sie in ihren Herzen errichtet haben. Dann wird mein Gericht enden, weil alle sich als Geschwister betrachten werden. (238, 27-28)

27. Erst wenn ihr euch innerlich umgewandelt habt, werde Ich euch in die Welt senden, um meine Botschaft zu verbreiten. Denn erst, wenn die Spiritualität echt ist in den Jüngern, werden sie sie so weiterzugeben verstehen, wie sie sie von Mir empfangen haben. (336, 38)

28. Bedenkt, dass meine Unterweisung sich nicht auf eure Vorstellungen und euer Begriffsvermögen begrenzt. Meine göttliche Weisheit hat keine Grenze. Niemand kann behaupten, dass er irgendeine meiner Offenbarungen kannte oder verstanden hat, noch bevor Ich sie ihm offenbart habe.

29. Während die Wissenschaftler alles mit ihren materiellen Kenntnissen zu erklären versuchen, offenbare Ich den Demütigen das Geistige Leben, das eigentliche Leben, in welchem die Ursache, der Grund und die Erklärung für alles ist, was existiert.

30. Aus dem Wissen, das ihr vermittelt, wird die Vorstellung entstehen, die die Menschen sich von meinem Werke machen. Viele werden aus mangelndem Verständnis meine Lehre gemäß eurer Unscheinbarkeit beurteilen, so wie in der „Zweiten Zeit“ Jesus, der Christus, nach seiner bescheidenen Erscheinung und seinem schlichten Gewande beurteilt wurde, und weil auch jene Zwölf, die ihm nachfolgten, einfach gekleidet waren. Doch Ich sage euch in Wahrheit, dass sie nicht mit Lumpen bedeckt waren, und dass sie nur die irdischen Eitelkeiten verschmäht hatten, weil sie aufgrund meiner Unterweisung begriffen hatten, worin die wahren Werte des Geistes bestehen.

31. Ich sage euch, Jünger: Wenn die Menschen darangehen, mein Werk zu studieren, und sie euch aufsuchen und befragen, so geratet nicht in Versuchung, indem ihr euch wegen des Wissens, das ihr von Mir empfangen habt, für überlegen haltet. Je bescheidener ihr euch zeigt, für desto edler und vertrauenswürdiger werden sie euch halten.

32. Auf diese Weise wird das Licht, das den Fanatismus auflöst und den Geist befreit, nach und nach von Mensch zu Mensch weiter vordringen. Und die, die sich Christen nannten, ohne es zu sein, werden die wahren Unterweisungen Christi durch dieses Licht kennenlernen und auslegen. Denn es wird ihnen eine erhebende Vorstellung vom Geistigen Leben geben, von dem Jesus in seinen Unterweisungen sprach. (226, 17-21)

33. Ihr könntet zu den Menschen nicht mit einer unechten oder nur vorgetäuschten Zubereitung gehen; denn ihr Geist ist entwickelt, und die Binde, die seine Augen bedeckte, ist schon seit langem gefallen.

34. Bringt ihnen Spiritualität, bietet ihnen Frieden an und schafft in eurer Umgebung eine Atmosphäre von Wohlgefühl und Brüderlichkeit, dann werdet ihr erleben, wie sie euch anhören und eure Worte annehmen, in denen meine Inspiration und meine Kraft liegen werden.

35. Wenn ihr predigt und Frieden lehrt, so seid selbst friedfertig; wenn ihr von Liebe sprecht, so fühlt sie, bevor ihr sie mit Worten ausdrückt; wenn eure Mitmenschen euch gleichfalls ihre Früchte anbieten, so weist diese nicht zurück. Prüft alles, was ihr kennenlernt, und haltet euch an das, was es an Zulässigem und Richtigem in ihren Lehren gibt.

36. Ihr werdet auch jenen begegnen, die — fanatisch geworden in ihrer Religionsausübung — ihr Auffassungsvermögen durch die Vermaterialisierung ihrer Kulthandlungen vermindert haben. Ihr sollt ihnen dann geduldig dabei helfen, ihre Kenntnisse zu erweitern, sollt ihnen die Horizonte aufzeigen, die ihr Geist erreichen kann, wenn sie sich in meine Unterweisung vertiefen.

37. Ihr sollt zu ihnen über meinen Universellen Geist sprechen, über die Unsterblichkeit des Geistes, seine fortwährende Entwicklung. Ihr sollt sie das wahre Gebet lehren, die Zwiesprache des Geistes, und sie von Vorurteilen und Irrtümern freimachen. Dies ist das Werk, das Ich euch anbefehle — ein Werk der Liebe und Geduld. (277, 6-7)

38. Heilt alle Leiden, sowohl die des Körpers als auch die des Geistes, denn ihr habt die Aufgabe, eure Nächsten zu trösten, zu stärken und zu heilen. Doch Ich frage euch: Wie könntet ihr den Notleidenden Gesundheit vermitteln, wenn ihr selbst krank wäret? Was an Frieden könnte eurem Geist entströmen, wenn er von Sorgen, Leiden, Gewissensqualen und niederen Leidenschaften verstört ist?

39. Nur das, was ihr in eurem Herzen angesammelt habt, werdet ihr euren Mitmenschen anbieten können. (298, 1-2)

40. Ich bringe euch eine klare und einfache Unterweisung, damit ihr lernt, unter Sündern zu leben, ohne euch anzustecken; euren Weg zwischen Dornen zurückzulegen, ohne euch zu verletzen; Gräueltaten und Schändlichkeiten mitanzusehen, ohne in Wut zu geraten; in einer Welt voller Erbärmlichkeiten zu leben, ohne aus ihr zu entfliehen zu versuchen, sondern vielmehr danach zu verlangen, in ihrer Mitte zu bleiben, um den Notleidenden alles nur mögliche Gute zu tun und auf allen Wegen den Samen des Guten auszustreuen.

41. Da das irdische Paradies durch die Sünde der Menschen in eine Hölle verwandelt wurde, ist es notwendig, dass diese ihre Schandflecken abwaschen und so ihrem Leben seine ursprüngliche Reinheit zurückgeben. (307, 26-27)

42. Ich werde nicht solche als Sendboten aussenden, die für das Leben der Gnade tot sind, denn sie würden nichts zu geben haben. Ich werde diese Mission nicht solchen anvertrauen, die ihr Herz nicht von Selbstsucht gereinigt haben.

43. Der Bote meines Wortes muss ein Jünger von Mir sein, dessen bloße Gegenwart schon meinen Frieden in den Herzen spürbar macht. Er muss die Fähigkeit haben, seine Mitmenschen selbst in den schwersten Augenblicken des Lebens trösten zu können, und seinen Worten muss immer ein Licht entströmen, das alle Finsternis des Geistes oder des Verstandes vertreibt. (323, 60-61)

Die richtige Verhaltensweise bei der Weitergabedes Wortes

44. Viele Mittel und Wege werden meine neuen Jünger für die Verbreitung dieser gesegneten Saat haben; aber vergesst niemals die Demut und die Schlichtheit, denn so bin Ich zu euch gekommen, und auf dieselbe Weise sollt ihr euch den Herzen, Heimen und Völkern nahen. Wenn ihr so kommt, werdet ihr als Boten einer geistigen Botschaft anerkannt werden, und euer Kampf wird Früchte wahrer Vergeistigung, Erneuerung und Brüderlichkeit tragen. (82, 66)

45. Wenn ihr wissen wollt, was ihr unter den Menschen tun sollt, genügt es, das zu betrachten, was Ich bei euch getan habe von dem Tage an, da ihr mein Wort zum ersten Mal gehört habt.

46. Ich vergab euch, empfing euch mit unendlicher Barmherzigkeit und Liebe, ließ euch von dem mühseligen Tagewerk ausruhen. Ich hielt Mich nicht damit auf, eure gesellschaftliche Stellung, euren Stand oder eure Kaste zu beurteilen. Ich reinigte den Aussatz eurer Sünde und heilte eure Gebrechen.

47. Ich war verständnisvoll, nachsichtig und wohlwollend beim Beurteilen eurer Mängel. Ich brachte euch zum wahren Leben zurück, indem Ich euch eine Liebeslehre gab, die euch befähigt, euch zu retten, indem ihr eure Nächsten rettet.

48. In diesen meinen Werken, die Ich an jedem von euch getan habe, könnt ihr das beste Beispiel finden, um es unter den an Körper und Geist Notleidenden zur Anwendung zu bringen, welche in Scharen zu euch kommen werden.

49. Wenn Ich zu diesem Volke hier spreche, spreche Ich zur Menschheit. Eure Aufgabe ist es, euch morgen an die Herzen der Menschen zu wenden und ihnen brüderlich mein Wort zu übermitteln, das das Werk der Erlösung vollenden wird. (258, 21-24)

50. Ihr müsst demütig sein. Es darf euch nichts ausmachen, wenn man euch beleidigt. Seid sanftmütig. Man wird euch Demütigungen und Leiden zufügen. Aber euer Wort, das meine Botschaft sein wird, werden sie nicht aus ihrem Geist verbannen können. Deshalb sage Ich euch: Wenn manche unempfindlich und taub für euren Ruf bleiben, werden dafür andere aus ihrem langen Schlaf erwachen und sich aufmachen, um voranzuschreiten und ihr Leben auf den Weg der Erneuerung und der Umkehr zu bringen.

51. Wappnet euch mit Mut, Glauben und Stärke, damit ihr euch dem Kampfe stellen könnt. Doch Ich mache euch darauf aufmerksam: Lasst euch nicht einschüchtern, wenn ihr mit einem eurer Mitmenschen sprecht, weil ihr ihn gut angezogen seht, oder weil man ihn mit Fürst, Herr oder Minister anspricht.

52. Nehmt euch ein Beispiel an Paulus und Petrus, die ihre Stimme vor denen erhoben, die die Welt Herren nannte. Sie waren groß in ihrem Geiste, und dennoch brüsteten sie sich niemandem gegenüber, dass sie Herren wären; vielmehr bekundeten sie, dass sie Diener seien. Folgt ihrem Beispiel und bezeugt meine Wahrheit durch die Liebe eurer Werke. (131, 60-62)

53. Ich weise euch auch darauf hin, dass sich jener nicht mein Jünger nennen kann, der mein Wort als ein Schwert verwendet, um seine Mitmenschen zu verletzen, oder als ein Zepter, um sie zu demütigen. Ebenso wenig jener, der sich erregt, wenn er von dieser Lehre spricht, und der die Ruhe verliert, denn er wird keine Glaubenssaat bewirken.

54. Ein zubereiteter Jünger wird jener sein, welcher, wenn er sich in seinem Glauben, im Heiligsten seiner Überzeugungen angegriffen sieht, ruhig zu bleiben versteht, denn er wird wie ein Leuchtturm inmitten eines Sturmes sein. (92, 9-10)

55. Wenn ihr einen Sünder zum Guten zu ermahnen sucht, so tut es nicht, indem ihr ihm mit meinem Gerichte droht, mit den Naturgewalten oder mit Schmerz, falls er sich nicht erneuert, denn ihr würdet ihm Abneigung gegen meine Lehre einflößen. Zeigt den wahren Gott, der ganz Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung ist. (243, 36)

56. Fühlt euch nicht verletzt durch den Spott eurer Mitmenschen, da ihr euch bewusst seid, dass der, der dies tut, aufgrund seiner Unwissenheit die Wahrheit nicht zu erkennen vermag. Den Ausgleich dafür werdet ihr bei denen finden, die zu euch kommen, um euch zu erforschen, und dann überrascht sind von dem inneren Frieden, welcher jeden meiner wahren Jünger durchstrahlt.

57. Ihr dagegen sollt euch niemals über jene lustig machen, die in ihrem religiösen Fanatismus Götzendiener sind. Denn wenn sie Mich auch in materiellen Formen suchen, so beten sie Mich doch in ihnen an.

58. Ihr braucht eure Mitmenschen nicht auf ihre Irrtümer hinzuweisen, um zu erreichen, dass sie beseitigt werden. Vielmehr würdet ihr damit ihren Zorn erregen und ihren Fanatismus noch verstärken. Es wird genügen, meine Lehre mit der Geistigkeit, die sie verlangt, in die Praxis umzusetzen, um die Irrtümer eurer Mitmenschen ans Licht der Wahrheit zu bringen.

59. Ihr werdet viel Geduld, große Barmherzigkeit und wahre Liebe aufbringen müssen, wenn ihr wollt, dass die Menschheit bald den geistigen Gehalt meines Wortes zu erkennen und ihm wahre Verehrung entgegenzubringen lernt sowie in jedem menschlichen Geschöpf einen geistigen und irdischen Bruder in Gott erkennt. (312, 20-22)

60. Ich habe euch bewiesen, dass man dem Unwissenden oder Verblendeten die dunkle Binde von den Augen nehmen kann, ohne ihm zu schaden, ohne ihn zu beleidigen oder zu verletzen. Ich will, dass ihr auch so handelt. Ich habe euch an euch selbst bewiesen, dass Liebe, Vergebung, Geduld und Nachsicht mehr Macht haben als Härte, Verdammungen oder Gewaltanwendung. (172, 63)

61. Noch einmal hinterlasse Ich euch die Spur, damit ihr Mir nachfolgt. Wenn ihr euch auf der Suche nach Menschen aufmacht, um die Frohe Botschaft zu bringen, so fleht nicht, dass sie euch anhören. Tragt eure Aufgabe mit Würde, und jene, welche euch glauben, werden diejenigen sein, die Ich erwählt habe, um aus ihnen meine Jünger zu machen. (10, 50)

Die rechte Art der Wortverkündigung

62. Ich habe euch mein Wort nicht gegeben, damit ihr es auf Straßen und Plätzen verkündet. Jesus tat dies zwar; aber er wusste auf jegliche Frage zu antworten und diejenigen einer Prüfung zu unterziehen, die ihn zu prüfen versuchten.

63. Ihr seid klein und schwach, deshalb dürft ihr nicht den Zorn eurer Mitmenschen herausfordern. Versucht nicht, die Aufmerksamkeit auf euch zu lenken — denkt, dass ihr nichts Besonderes habt. Strebt auch nicht danach, den Menschen zu beweisen, dass sich alle im Irrtum befinden und dass nur ihr die Wahrheit kennt; denn auf diese Weise werdet ihr nichts Gutes mit eurer Saat erreichen.

64. Wenn ihr euch geistig und sittlich entwickeln wollt, so richtet nicht die Fehler eurer Mitmenschen, um nicht in den gleichen Irrtum zu fallen. Korrigiert eure Unvollkommenheiten, betet demütig zu eurem Meister, damit ihr euch von seiner Sanftmut inspirieren lasst, und erinnert euch an seinen Rat, niemals eure guten Werke bekanntzumachen, so dass eure linke Hand nie erfährt, was die rechte getan hat.

65. Auch sage Ich euch, dass es nicht nötig ist, die Menschen aufzusuchen, um zu ihnen über meine Lehre zu sprechen; denn meine Barmherzigkeit wird euch die eurer Hilfe Bedürftigen zuführen.

66. Doch falls es Augenblicke gibt, in denen ihr in Erfüllung meines Gesetzes das Bedürfnis fühlen solltet, ein Werk der Nächstenliebe zu tun, und ihr in eurer Nähe keinen Bedürftigen habt, so werdet deshalb nicht bekümmert und zweifelt nicht an meinem Worte. Dies wird gerade die Stunde sein, in der ihr für eure abwesenden Brüder beten sollt, welche meine Barmherzigkeit empfangen werden, wenn ihr wahrhaft Glauben habt.

67. Strebt nicht danach, mehr als eure Brüder zu wissen. Verstehet, dass ihr alle die eurer Entwicklung gemäße Erkenntnis erlangt. Wenn Ich euch mein Licht gewähren würde, ohne dass ihr Verdienste hättet, würdet ihr euch groß dünken und in eurer Eitelkeit verderben, und eure Weisheit wäre falsch.

68. Ich will euch demütig sehen. Doch um es vor Mir zu sein, müsst ihr es auch gegenüber euren Nächsten bekunden.

69. Jünger, die Liebe und die Weisheit sind niemals getrennt, das eine ist Teil des anderen. Wie kommt es, dass manche bestrebt sind, diese beiden Tugenden zu trennen? Beide sind der Schlüssel, der die Pforten des Heiligtums öffnet, der euch ermöglichen wird, zur vollen Erkenntnis meiner Lehre zu gelangen.

70. Ich habe euch gesagt: Wollt ihr viele Freunde haben? − Dann macht Gebrauch von der Güte, der Herzlichkeit, der Duldsamkeit und der Barmherzigkeit. Denn nur mit Hilfe dieser Tugenden wird euer Geist auf dem Pfade seiner Nächsten erstrahlen können, da sie alle unmittelbarer Ausdruck der Liebe sind. Denn der Geist birgt in seinem innersten Wesen die Liebe, da er Göttlicher Funke ist und Gott Liebe ist. (30, 29-36)

71. Ich spreche jetzt zu denen, die in anderen Ländern ihre Mission als Apostel und Propheten erfüllen sollen, damit sie nicht mit der Mission prahlen, die Ich ihnen anvertraut habe. Diese sollen kein Aufsehen erregen, indem sie Religionsgemeinschaften oder Glaubensbekenntnisse bekämpfen.

72. Andere werden es sein, die Empörung gegen euch erregen, ohne sich bewusst zu sein, dass sie euch damit helfen werden, meine Lehre zu verbreiten, indem sie die Neugier vieler erwecken, die sich hernach in Glauben verwandeln wird. (135, 28)

73. Wenn Ich meine göttliche Botschaft in euch verankere, muss sie zu einer brüderlichen Botschaft werden. Doch damit sie das materialistische Herz dieser Menschheit beeindruckt und bewegt, muss sie den Stempel der Wahrheit haben, die Ich euch offenbart habe. Falls ihr etwas verheimlicht, falls ihr etwas verschweigt, so habt ihr kein wahrhaftiges Zeugnis dessen gegeben, was meine Offenbarung in der Dritten Zeit gewesen ist, so dass ihr keinen Glauben finden werdet. (172, 62)

74. Wie groß ist die moralische und geistige Zurückgebliebenheit, in der Ich die Menschheit antreffe! Wie groß ist die Verantwortung derer, die die Gnade und das Licht meines Wortes in dieser Zeit empfangen haben!

75. Jünger, werdet zu Meistern, vertreibt aus euren Herzen die Furcht vor den Menschen, verbannt die Gleichgültigkeit und die Trägheit, erkennt, dass ihr wirklich Überbringer einer Himmlischen Botschaft seid. Ihr seid es, die die Erklärung für all das geben sollen, was in diesen Zeiten geschieht, die sich darum bemühen müssen, die Prinzipien meiner Lehre aufzuzeigen, welche die Menschheit vergessen hat.

76. Ihr sollt euren Mitmenschen mein Wort nicht so wiederholen, wie Ich es euch sagte. Schult euch, damit ihr es zu erklären versteht. Sucht nicht nach Worten, um durch eure gewandte Beredsamkeit zu beeindrucken. Sprecht in schlichter Weise, welche die Wahrheit des Geistes am besten zum Ausdruck bringt. (189, 11-13)

77. Seid unermüdlich, neue Jünger, wenn ihr von dieser Wahrheit sprecht. Ungeübte Lippen, die ihr mein Wort aus Furchtsamkeit nicht aussprecht — öffnet euch im Augenblicke eurer Entscheidung. Ein einziges Wort, in meinem Namen gesagt, kann einen Sünder retten, Abgründe schließen, die im Bösen widerspenstig Gewordenen auf ihrem Wege aufhalten. Kennt ihr etwa die Macht, die mein Wort hat? Kennt ihr die Kraft eurer Vollmacht?

78. Sprecht durch beispielhafte Taten und werdet jenem Teil meines Werkes gerecht, den Ich euch anvertraut habe. Das übrige werde Ich tun. (269, 6)

79. Wenn ihr seht, dass andere eurer Mitmenschen den Namen und das Wort Christi lehren, so seht nicht auf sie herab. Denn es steht geschrieben, dass meine Wiederkunft dann geschehen würde, wenn das Wort, das Ich euch in der „Zweiten Zeit“ brachte, sich über die ganze Erde verbreitet haben würde.

80. Doch ich sage euch, dass es noch immer Orte auf der Welt gibt, die jene Botschaft noch nicht erhalten haben. Wie könnte die heutige, zutiefst geistige Lehre jene Völker erreichen, ohne dass sie zuvor den göttlichen Liebessamen empfangen haben, den der Erlöser euch in seinem Worte und seinem Blute gab? (288, 44)

81. Wenn ihr die Wahrheit einmal begreift und fühlt, werdet ihr erleben, wie leicht es für den Geist ist, den Schritten seines Meisters zu folgen, selbst in den härtesten Prüfungen. Tut alles, was euch möglich ist, denn Ich werde nicht mehr von euch verlangen, als ihr tun könnt. Dann werdet ihr für die neuen Generationen den Weg gebahnt hinterlassen.

82. Ich lege euch die Kinder ans Herz und trage euch auf, sie auf den rechten Weg zu führen. Versammelt sie, sprecht zu ihnen mit Liebe und Hingabe von Mir.

83. Sucht die Verstoßenen auf — jene, die verloren unter Elend und Laster leben. Ich gebe euren Worten geistige Kraft, damit diese der Weg zum Heil sind, wenn sie über eure Lippen kommen.

84. Öffnet vor den Unwissenden das Buch des Wahren Lebens, damit ihr Geist erwacht und groß wird beim Eindringen in die Offenbarungen des Heiligen Geistes. Werdet eurem Meister ähnlich, und ihr werdet Gehör finden. (64, 70)

85. Ich will, dass die, die den Weg gefunden haben, ihn leicht verständlich lehren und ihn ihren Mitmenschen leicht machen, dass sie ihn nicht mit Stolpersteinen pflastern, wie es viele getan haben, womit sie verhinderten, dass die, die Mich suchen, zu Mir kommen können. (299, 34)

86. Euch Spiritualisten vertraue Ich die Aufgabe an, jene Barriere, die die Menschheit zwischen Gott und sich auftürmte, niederzureißen — eine Barriere aus falschem Glauben, nur scheinbarem Glauben an das Ewige, aus Vermaterialisierungen und unnötigen Kulthandlungen.

87. Dir, Volk, gebe Ich den Auftrag, das Goldene Kalb von seinem Sockel zu stoßen, das die Menschen noch immer anbeten, auch wenn sie sich für weitab von Götzendienst und Heidentum halten. (285, 54-55)

88. Beseitigt den falschen Eindruck der Menschen, den sie von den spirituellen Lehren bekommen haben, als ob diese auf Unwissenheit, Täuschung und Betrug beruhen würden. Zeigt meine Lehre in ihrer ganzen Lauterkeit und Erhabenheit, damit sie die Unwissenheit, den Fanatismus und die Verhärtung auflöst, die die Menschen daran hindern, an ihr geistiges Ich zu denken, dem sie jede Handlungsfreiheit geraubt haben. (287, 42)

89. Ihr, die ihr diese Offenbarungen empfangen habt, seid dazu ausersehen, der Menschheit meine neue Kundgebung durch das menschliche Verstandesvermögen zu verkünden. Wer soll dies Zeugnis geben, wenn nicht ihr?

90. Falls ihr erwartet, dass die Würdenträger oder Geistlichen der Religionsgemeinschaften der Menschheit diese Frohe Botschaft bringen, befindet ihr euch in einem Irrtum. Denn wahrlich, Ich sage euch, selbst wenn sie Mich sehen würden, würden sie ihre Lippen nicht öffnen, um der Menschheit zu sagen: „Seht, dort ist Christus, geht zu Ihm!“ (92, 13)

91. Schlaft nicht in Erwartung jener Zeiten, von denen Ich zu euch gesprochen habe, um euch dann erst zu erheben und den Menschen zu sagen: „Das, was ihr nun vor Augen habt, wurde bereits vorausgesagt.“

92. Nein, Volk, es ist unbedingt notwendig, dass du es im voraus ankündigst, dass du es prophezeist, dass du den Weg für das Eintreffen all dessen ebnest, was Ich euch vorausgesagt und verheißen habe. Dann werdet ihr eure Mission als Wegbereiter der Vergeistigung auf Erden erfüllt haben.

93. Wenn dann auf der Welt Wunderdinge in Erscheinung zu treten beginnen und der Geist des Herrn zu euch durch nie gesehene Ereignisse spricht, und wenn der Geist des Menschen nie geahnte Gaben und Fähigkeiten zu offenbaren beginnt, werdet ihr erleben, wie alle Glaubensbekenntnisse, Theorien, Normen, Institutionen und Wissenschaften erschüttert werden, und dann wird die Menschheit bekennen, dass jene, die in Demut eine scheinbar fremdartige Lehre predigten, recht hatten, weil ihre Worte bestätigt wurden, als sie in Erfüllung gingen.

94. Ihr werdet dann erleben, dass die Völker der Erde an der geistigen Unterweisung interessiert sind, dass die Theologen die Lehren Christi mit den neuen Offenbarungen vergleichen, und ihr werdet viele, die immer gleichgültig gegenüber dem Geistigen gewesen waren, sich lebhaft für das Studium der Offenbarungen dieser und vergangener Zeiten interessieren sehen. (216, 16-17)

Auftrag zur Tröstung und Heilung von körperlich und geistig Leidenden

95. Ich habe meinen Erwählten große Gaben anvertraut. Eine davon ist die der Heilung — der Heilbalsam, um mit dieser Gabe eine der schönsten Aufgaben unter den Menschen erfüllen zu können, da euer Planet ein Tal der Tränen ist, wo es immer Schmerz gibt.

96. Mit dieser Befähigung habt ihr ein weites Feld vor euch, um nach meinem Willen Trost zu spenden. Diesen Balsam habe Ich in euer Wesen gelegt, in die zartesten Saiten eures Herzens, und ihr habt euch an ihm erquickt, vor seinen Wunderwerken hat sich euer Nacken gebeugt, euer Herz ist durch den Schmerz der Menschen weich geworden, und ihr seid immer auf dem Pfade der Barmherzigkeit gewandelt.

97. Spendet fernerhin diesen Heilbalsam, der nicht in euren Händen ist, weil er durch Blicke des Mitgefühls, des Trostes, des Verständnisses übertragen, durch gute Gedanken weitergegeben wird und sich in heilsame Ratschläge, in Worte des Lichtes verwandelt.

98. Die Gabe der Heilung hat keine Grenzen. Vergesst niemals, dass ihr von ihr durchdrungen seid; und falls der Schmerz euch zur Beute machen sollte, weil ihr einer Prüfung unterworfen werdet, falls ihr ihn mit diesem Balsam nicht beseitigen könnt, so vergesst nicht meine Unterweisungen, vergesst euer Leiden und denkt an die anderen, bei denen die Qual größer ist. Dann werdet ihr bei euch und bei euren Mitmenschen Wunder erleben. (311, 18-19)

99. Wie sehr müsst ihr zubereitet sein, um in die Herzen zu schauen und das zu erfahren, was sie in sich bergen, was sie verbergen und was sie benötigen!

100. Ich habe euch gelehrt, Geistwesen zu nähren, sie zu heilen, ihnen Licht zu geben und den Weg zu ihrer Aufwärtsentwicklung zu zeigen.

101. Wer dieses Wort vernimmt und es in seinem Herzen bewahrt, wird fähig sein, zu einem Geistesführer, Arzt und Ratgeber zu werden. In seinem Worte wird er ein Geschenk des Friedens und des Trostes für seine Mitmenschen haben, die des Lichtes bedürfen. (294, 3-4)

102. Ich gebe euch einen Tropfen Heilbalsam, damit ihr, wenn ihr verfolgt werdet, unter den Menschen Wunderheilungen vollbringt. Denn während der großen Epidemien, wenn die fremdartigen und der Wissenschaft unbekannten Krankheiten ausbrechen, soll sich die Vollmacht meiner Jünger offenbaren.

103. Ich vertraue euch einen Schlüssel an, mit dem ihr das verrostetste Schloss öffnen werdet, das heißt: das widerspenstigste Herz, und sogar Gefängnistore, um dem Unschuldigen die Freiheit zu geben und den Schuldigen zu retten.

104. Ihr werdet immer im Frieden und Vertrauen auf Mich leben, weil ihr überall, wohin ihr auch geht, durch meine Engel beschützt sein werdet. Sie werden eure Auftragserfüllung zu der ihren machen und euch zu den Heimen, Krankenhäusern, Gefängnissen, Feldern der Zwietracht und des Krieges begleiten — wo immer ihr hingehen mögt, um meinen Samen zu säen. (260, 37-38)

105. Die Menschen werden herbeikommen, und unter ihnen „Thomas“, vertreten durch die Wissenschaft und den Materialismus, mit wachen Augen, um nachzuforschen; und dies nicht nur mit seinen Augen, auch mit den Fingern seiner Hand, um abzutasten, zu berühren, weil er nur so an meine Gegenwart und an die geistigen Geschehnisse glauben kann, die nacheinander unter der Menschheit eintreten werden und von denen die Menschen Zeugnis ablegen müssen, damit der „Thomas der Dritten Zeit“ in seinem Zweifel und seinem Materialismus von meiner Liebe überwunden werden kann. (319, 38)

106. Ich werde euch die Weisung geben, wann ihr euch an die Arbeit machen sollt; denn es wird eine Zeit so großer und klarer Zeichen sein, dass ihr den Ruf der Geistigen Welt und den Ruf dieser Welt hören werdet, die mit ihren Ereignissen anzeigen wird, dass die Stunde eures Kampfes gekommen ist. Ich werde zu euch von Geist zu Geiste sprechen und euch auf dem Wege führen.

107. Doch Ich will, dass ihr, bevor ihr zu den Menschen als Lehrer kommt, als Ärzte kommt, und wenn ihr dann ihren Schmerz gestillt habt, können sie aus dem Quell der reinen Wasser meines Wortes trinken. Sucht zuerst die Wunde, das Geschwür oder die Krankheit und heilt ihre Leiden, um euch danach ihrem Geist zuzuwenden.

108. Geht zu euren Mitmenschen wie Jesus in der „Zweiten Zeit“ und bringt vor meinem Worte den Heilbalsam. Doch worin besteht der Balsam, o Jünger? Ist es etwa das Wasser der Quellen, das gesegnet und in Medizin für die Kranken verwandelt wird? Nein, Volk. Jener Balsam, von dem Ich zu euch spreche, ist in eurem Herzen. Dort habe Ich ihn als kostbare Essenz hineingelegt, und nur die Liebe kann ihn erschließen, damit er unaufhaltsam herausströmt.

109. Wenn ihr ihn über irgendeinen Kranken ausgießen möchtet, werden es nicht eure Hände sein, die heilen, sondern der Geist, der von Liebe, Barmherzigkeit und Trost überfließt. Dort, wohin ihr eure Gedanken richtet, wird das Wunder geschehen.

110. Auf die Wesen und Elemente der Natur könnt ihr auf vielfache Weise einwirken, um allen Trost zu bringen. Doch sage Ich euch auch dies: Fürchtet euch nicht vor den Krankheiten und seid mit allen geduldig und barmherzig.

111. Was die Besessenen und die in ihrem menschlichen Verstande Verwirrten anbetrifft, könnt ihr gleichfalls heilen, weil ihr diese Fähigkeit besitzt und sie in den Dienst jener Wesen stellen sollt, die in Verzweiflung und in Vergessenheit geraten sind. Befreit sie und offenbart diese Vollmacht vor den Glaubenslosen. Es ist eine der großen Missionen dieses Volkes, das Licht dorthin zu bringen, wo Finsternis ist, jede Knechtschaft und jede Ungerechtigkeit zu brechen und diese Welt dazu zu bringen, ihren Herrn zu erkennen und sich selbst, ihr Inneres, in voller Erkenntnis der Wahrheit zu erblicken. (339, 39-41)

Der Zeitpunkt des Aufbruchs zur weltweiten Mission

112. Da die Welt derzeit so blind ist, dass sie das Licht der Wahrheit nicht erkennen kann, noch in ihrem innersten Wesen meinen Ruf vernehmen kann, sollt ihr beten und geistigen Boden gewinnen. Denn derzeit würdet ihr nicht angehört werden, weil alle Völker damit beschäftigt sind, sich darauf vorzubereiten, zu zerstören und sich zu verteidigen.

113. Die Menschen werden noch blinder werden müssen, wenn die Verzweiflung, der Hass, der Terror und der Schmerz ihre Grenzen erreichen.

114. Auch dies wäre nicht die richtige Stunde, um meine Botschaft zu überbringen, denn ihr wäret wie Rufer inmitten einer Wüste; niemand würde euch beachten. (323, 27-29)

115. Erst nachdem die Erde von einem Pol zum anderen heimgesucht worden ist und alle Nationen, alle gesellschaftlichen Einrichtungen und alle Heime bis zu ihren Wurzeln gerichtet worden sind, und nachdem die Menschheit jeden Schandflecken abgewaschen hat, sollt ihr vorbereitet hinausgehen in meinem Namen, um meine Lehre zu euren Brüdern zu bringen. (42, 54)

116. Wenn die Zeit gekommen ist, sollst du dich aufmachen, geliebtes Volk, und deinen Mitmenschen mein heiliges Wort fühlbar machen. Ihr werdet euch als gute Jünger über die Welt verstreuen, und dies neue Evangelium, das Ich euch hinterlasse, wird sich ausbreiten. Dieses Licht, das vom Sechsten Siegel ausgeht, wird die Menschheit dieser Zeit erleuchten, und mit ihm werden die Geheimnisse aufgeklärt werden.

117. Meine Lehre wird in anderen Nationen Fuß fassen, und alles, was die Menschen nicht entdeckt haben, werden sie durch das Licht erkennen, das die Sieben Siegel spenden. Doch ihr sollt von diesen Unterweisungen, die ihr empfangen habt, sprechen und die Menschen in der Erfüllung meiner Gebote unterweisen. (49, 43)