Das Geistwerk Christi
1. Freue dich über meine Gegenwart, geliebtes Volk, richte ein Fest aus in deinem Herzen, juble vor Freude, denn endlich habt ihr „den Tag des Herrn“ erlebt.
2. Ihr fürchtetet euch vor dem Kommen dieses Tages, denn noch immer dachtet ihr wie die Alten und wart der Meinung, dass das Herz eures Vaters rachsüchtig sei, dass Er Groll hege wegen der empfangenen Beleidigungen und dass Er deswegen die Sichel, die Geißel und den Leidenskelch bereithalte, um Rache an denen zu üben, die Ihn so sehr und so viele Male beleidigt haben.
3. Aber groß ist eure Überraschung gewesen, als ihr festgestellt habt, dass im Geiste Gottes weder Zorn, Grimm noch Abscheu existieren kann, und wenn auch die Welt schluchzt und klagt wie nie zuvor, der Grund nicht der ist, dass der Vater ihr diese Frucht zu essen und diesen Kelch zu trinken gegeben hat, sondern dass dies die Ernte ist, die die Menschheit nun aufgrund ihrer Werke erntet.
4. Zwar wurden euch alle unheilvollen Ereignisse, die in dieser Zeit entfesselt wurden, vorher angekündigt. Doch denkt deshalb, weil sie euch angekündigt wurden, nicht, dass euer Herr sie euch als Strafe schickt. Ganz im Gegenteil: Zu allen Zeiten habe Ich euch vor dem Bösen, vor den Versuchungen gewarnt und habe geholfen, euch von euren Stürzen wiederaufzurichten. Außerdem habe Ich euch alle Mittel zur Verfügung gestellt, die nötig sind, damit ihr euch retten könnt. Aber ihr müsst auch erkennen, dass ihr gegenüber meinen Rufen immer taub und ungläubig gewesen seid. (160, 40-41)
5. Wehe denen, die sich in dieser Zeit nicht darum bemühen, ihre Lampe anzuzünden, denn sie werden zugrunde gehen! Seht, wie überall noch die Schatten herrschen, obwohl dies die Zeit des Lichtes ist!
6. Ihr wisst durch mein Wort, dass Ich diese Nation erwählte, um Mich in ihr bei meinem dritten Kommen zu offenbaren; doch den Grund dafür kennt ihr nicht. Der Meister, welcher keine Geheimnisse vor seinen Jüngern haben will, ist für euch ein Geheimnis gewesen. Er kommt, euch alles zu offenbaren, was ihr wissen sollt, damit ihr denen, die euch befragen, zutreffend antworten könnt.
7. Ich habe gesehen, dass die Bewohner dieses Erdenwinkels Mich immer gesucht und geliebt haben, und obwohl ihre Verehrung nicht immer vollkommen gewesen ist, habe Ich ihre Absicht und ihre Liebe als eine Blume der Unschuld, des Opfers und des Schmerzes angenommen. Auf dem Altar meiner Göttlichkeit ist diese duftende Blume immer gegenwärtig gewesen.
8. Ihr wurdet vorbereitet, um diese große Mission in der „Dritten Zeit“ zu erfüllen.
9. Heute wisst ihr, dass Ich in eurer Mitte das Volk Israel reinkarnieren ließ, weil Ich es euch offenbart habe. Ihr wisst, dass der Same, der in eurem Wesen lebt, und das innere Licht, das euch leitet, das gleiche ist, das Ich schon in der „Ersten Zeit“ auf das Haus Jakob ergoss.
10. Ihr seid Israeliten nach dem Geiste, ihr besitzt geistig den Samen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Ihr seid Zweige jenes gesegneten Baumes, welche der Menschheit Schatten und Frucht spenden werden.
11. Das ist der Grund, weshalb Ich euch Erstgeborene nenne, und weshalb Ich euch in dieser Zeit aufgesucht habe, um der Welt durch euch meine Dritte Offenbarung kundzutun.
12. Es ist mein Wille, dass das „Volk Israel“ geistig unter der Menschheit aufersteht, damit diese die wahre „Auferstehung im Fleische“ schaut. (183, 33-35)
13. Glaubtet ihr etwa, dass Ich mein Wort allen Völkern der Erde geben würde? Nein! Auch hierin ist meine neue Offenbarung jener der vergangenen Zeiten ähnlich, als Ich Mich einem einzigen Volke offenbarte und dieses dann die Aufgabe hatte, aufzubrechen und die Frohe Botschaft zu verbreiten und den Samen auszusäen, den es in meiner Botschaft empfing. (185, 20)
14. Überlasst es anderen Völkern, dass sie erst für die neue Zeit erwachen, wenn sie sehen, dass Landstriche durch Wasserfluten verheert, die Nationen durch Krieg zerstört sind und Seuchen das Leben vernichten. Diese Völker — hochmütig geworden in ihren Wissenschaften und eingeschläfert durch die Prachtentfaltung ihrer Kirchen — werden mein Wort in dieser unscheinbaren Form nicht anerkennen, noch werden sie meine Offenbarung im Geiste empfinden. Daher muss zuvor die Erde erschüttert werden, und die Natur wird den Menschen sagen: Die Zeit ist erfüllt, und der Herr ist zu euch gekommen.
15. Damit die Menschheit erwacht, ihre Augen öffnet und bejaht, dass Ich es bin, der gekommen ist, muss erst die Macht und der Hochmut des Menschen heimgesucht werden. Doch eure Aufgabe ist es, zu wachen, zu beten und euch vorzubereiten. (62, 53)
16. Ich versprach euch einstmals, zur Menschheit zurückzukommen, und hier bin Ich, um jenes Versprechen zu erfüllen, auch wenn viele Jahrhunderte vergangen sind. Euer Geist sehnte sich nach meiner Gegenwart in seinem Verlangen nach Frieden, in seinem Hunger nach Wahrheit, in seinem Sehnen nach Wissen, und mein Geist ist herabgekommen, um euch eine Unterweisung hören zu lassen gemäß der Zeit, in der ihr lebt. Wie können die Menschen weiterhin ein Leben führen wollen, wie sie es bisher getan haben? Es entspricht nicht mehr der Zeit, weiterhin in geistigem Stillstand zu verharren oder in geistiger Trägheit in der Ausübung von Riten und Traditionen. (77, 19)
17. Viele Menschen von anerkannter Gelehrsamkeit in der Welt werden Mich in dieser Form nicht erkennen können und Mich verneinen. Doch seid dadurch nicht überrascht, da Ich es euch schon vor langer Zeit ankündigte, als Ich euch sagte: „Sei gesegnet, Vater, dass Du Deine Wahrheit den Unmündigen offenbart und sie den Gelehrten und Klugen verborgen hast.“
18. Dies geschieht jedoch nicht, weil Ich meine Wahrheit irgend jemandem verberge, sondern vielmehr, weil die, deren Verstand unbelastet ist, in ihrer (geistigen) Armut oder Bedeutungslosigkeit Mich besser empfinden können, während die Menschen mit Begabung, deren Verstand voller Theorien, Philosophien und Glaubenslehren ist, Mich weder begreifen noch empfinden können. Doch die Wahrheit, die für alle ist, wird zum vorbestimmten Zeitpunkte zu jedem kommen. (50, 45)
19. Wer mein Gesetz kennt und es verheimlicht, kann sich nicht mein Jünger nennen. Wer meine Wahrheit nur mit seinen Lippen weitergibt und nicht mit dem Herzen, nimmt Mich nicht zum Vorbild. Wer von Liebe spricht und mit seinen Werken das Gegenteil beweist, der ist Verräter an meinen Lehren.
20. Wer die Reinheit und Vollkommenheit Marias verleugnet, ist töricht, denn in seiner Unwissenheit fordert er Gott heraus und leugnet seine Macht. Wer meine Wahrheit in der „Dritten Zeit“ nicht anerkennt und die Unsterblichkeit des Geistes leugnet, schläft noch und beherzigt nicht die Prophetien der vergangenen Zeiten, welche die Offenbarung ankündigten, die die Menschheit in dieser Zeit erlebt. (73, 28-29)
21. Sie werden kommen und Mich auf die Probe stellen, weil sie euch beweisen wollen, dass ihr euch in einem Irrtum befindet. Wenn Ich ihnen meinen Namen nicht nenne, werden sie sagen, dass Ich nicht Ich bin, und wenn Ich ihre in schlechter Absicht gestellten Fragen beantworte, werden sie Mich mit noch größerem Eifer leugnen.
22. Dann werde Ich ihnen sagen: Wer das Reich des Lichtes betreten will, muss es mit dem Herzen suchen. Doch jener, der, ohne Mich anzuerkennen, leben möchte, wird seinem eigenen Geiste das göttliche Wissen vorenthalten haben und so bewirken, dass alles, was klare und lichtvolle Offenbarung ist, für ihn Geheimnis und Mysterium ist. (90, 49-50)
23. Jetzt bin Ich nur vorübergehend bei euch, wie Ich es auch einstens war. Schon nähert sich der Zeitpunkt, an dem Ich nicht mehr zu euch spreche, doch die Menschheit hat meine Gegenwart nicht empfunden.
24. Von dem „Berge“ aus, von dem Ich euch mein Wort sende und euch betrachte, werde Ich am Vorabend meines Abschieds ausrufen müssen: „Menschheit, Menschheit, die du nicht gewusst hast, Wer bei dir gewesen ist!“ So wie Ich in der „Zweiten Zeit“, kurz vor meinem Tode, von einem Berge aus die Stadt betrachtete und unter Tränen ausrief: „Jerusalem, Jerusalem, die du das Gute, das bei dir gewesen ist, nicht erkannt hast.“
25. Es war nicht die Welt, um derentwillen Er weinte, es war um des Geistes der Menschen willen, die noch immer ohne Licht waren, und die noch viele Tränen vergießen mussten, um die Wahrheit zu erlangen. (274, 68-69)
26. Viele Jahrhunderte sind vergangen seit dem Tag, da Ich euch mein Wort und meine letzten Ermahnungen durch Jesus gab; doch heute erscheine Ich bei euch als Heiliger Geist, um mein Versprechen an euch zu erfüllen.
27. Ich bin nicht Mensch geworden, Ich komme im Geiste, und nur diejenigen werden Mich sehen, die zubereitet sind.
28. Während ihr an mein Wort glaubt und Mir nachfolgt, nehmen andere meine Kundgebung nicht an und leugnen sie. Ich musste ihnen große Beweise geben, und dank dieser habe Ich allmählich ihren Unglauben besiegt.
29. Die Liebe und die Geduld, die Ich euch immer bekundet habe, lassen euch begreifen, dass nur euer Vater euch in dieser Weise lieben und unterweisen kann. Ich wache über euch und mache euer Kreuz leicht, damit ihr nicht strauchelt. Ich lasse euch meinen Frieden fühlen, damit ihr euren Weg voll Vertrauen auf Mich geht. (32, 4)
30. Mein Wort, meine Lehransprache, ist heute dem Anschein nach allein für euch bestimmt; in Wahrheit ist sie jedoch für alle bestimmt, denn ihre Weisheit und Liebe umfasst das ganze Universum, vereint alle Welten, alle inkarnierten und entkörperten Geistwesen. Kommt herbei, so ihr meiner bedürft; sucht Mich, wenn ihr euch verloren fühlt.
31. Ich bin euer Vater, der eure Leiden kennt und der euch tröstet. Ich flöße euch die Liebe ein, die ihr so sehr benötigt — für euch selbst, und um sie in eurer Umgebung zu verbreiten.
32. Wenn ihr in Wahrheit meine Gegenwart an der Weisheit erkennt, welche Ich durch diese Stimmträger offenbare, so erkennet auch, dass der Zeitpunkt da ist, das aufbauende Werk auf dem geistigen Pfade zu beginnen.
33. Ach, wenn doch alle, die gerufen worden sind, herbeieilen würden; wahrlich, Ich sage euch, der Tisch des Herrn wäre überfüllt von Jüngern, und sie alle würden die gleiche Speise essen! Doch nicht alle Geladenen sind gekommen, sie haben verschiedene Beschäftigungen vorgegeben und so den göttlichen Ruf auf den zweiten Platz verwiesen.
34. Selig, die eilends herbeigekommen sind, denn sie haben ihre Belohnung erhalten. (12, 76-80)
35. Nicht alle hören Mir hier zu, die in dieser Zeit Geistesgaben empfangen haben. Seht, wie viele leere Plätze es am Tische gibt, weil viele meiner kleinen Kinder, nachdem sie eine Wohltat empfangen hatten, sich entfernten und die Verantwortlichkeiten und Aufträge mieden. Ach, wenn sie hier auf Erden noch die Gelübde wüssten, die jeder Geist Mir gab, bevor er zur Erde kam! (86, 43)
36. Ich vermache euch derzeit das Dritte Testament, doch ihr habt nicht einmal die beiden ersten verstanden. Wenn ihr in dieser Zeit zubereitet gewesen wäret, wäre es nicht notwendig gewesen, dass mein Wort materiell hörbar wird, denn Ich würde dann geistig sprechen, und ihr würdet Mir mit eurer Liebe antworten. (86, 49)
37. Dies ist das Licht der „Dritten Zeit“. Doch stellt den auf die Probe, der sagt, dass es nicht Gott ist, der zu euch spricht, sondern dieser Mensch hier. Wahrlich, Ich sage euch, solange mein göttlicher Strahl seinen Verstand nicht erleuchtet, werdet ihr ihm keine Worte von geistigem Wert und von Wahrheit entlocken können, selbst wenn ihr ihn mit dem Tode bedrohen würdet.
38. Es ist nichts Befremdliches, dass, ebenso wie der Geist sich seines Körpers bedient, um zu sprechen und sich kundzutun, er sich für eine kurze Zeitspanne von demselben löst, um zu ermöglichen, dass sich an seiner Stelle der Vater aller Geister kundgibt: Gott.
39. Ich komme zu euch, da ihr nicht zu Mir zu kommen versteht, und Ich lehre, dass das wohlgefälligste Gebet, das zum Vater gelangt, jenes ist, das in der Stille aus eures Geistes emporsteigt. Dies Gebet ist es, das meinen Strahl anzieht, durch welchen ihr Mich vernehmt. Es sind nicht die Gesänge und Worte, die meine Göttlichkeit erfreuen. (59, 57-59)
40. Ihr könnt nicht behaupten, dass mein Wort nicht klar sei, oder dass es Unvollkommenheiten enthalte, denn von Mir kann keinerlei Unklarheit ausgehen. Wenn ihr in ihm irgendeinen Irrtum findet, so schreibt ihn der schlechten Übermittlung durch den Stimmträger zu oder eurem schlechten Auffassungsvermögen, doch niemals meiner Lehre. Weh dem Stimmträger, der mein Wort verdirbt! Weh jenem, der meine Unterweisung schlecht übermittelt und sie entwertet, denn er wird den unablässigen Vorwurf seines Gewissens erfahren und den Frieden seines Geistes verlieren! (108, 51)
41. Um euch entgegenzukommen, sage Ich euch: Wenn ihr nicht wollt, dass Ich Mich sündiger Körper bediene, um euch meine Liebe zu schenken, so zeigt Mir einen Gerechten, einen Reinen, weist Mir einen unter euch vor, der zu lieben versteht, und Ich versichere euch, dass Ich Mich seiner bedienen werde.
42. Begreift, dass Ich Mich der Sünder bediene, um die Sünder herbeizuführen; denn Ich komme nicht, um die Gerechten zu retten; diese sind bereits im Reich des Lichtes. (16, 25)
43. Beobachtet, wie dieser Same, obschon ihr ihn schlecht gepflegt habt, nicht stirbt; seht, wie er Finsternis und Fallgruben, Hindernisse und Prüfungen besiegt hat und Tag für Tag weiterhin keimt und sich entwickelt. Warum stirbt dieser Same nicht? − Weil die Wahrheit unsterblich, ewig ist.
44. Deshalb werdet ihr erleben, dass, wenn diese Lehre bisweilen zu verschwinden scheint, dies gerade dann sein wird, wenn neue und üppige Triebe hervorsprießen, um den Menschen zu helfen, auf dem Wege zur Vergeistigung einen weiteren Schritt vorwärts zu machen. (99, 20)
45. Untersucht meine Unterweisungen und sagt Mir, ob diese Lehre in eine eurer Religionen eingeschlossen werden könnte.
46. Ich habe euch ihre umfassenden Merkmale und ihren universellen Sinngehalt offenbart, welcher sich nicht nur auf Teile der Menschheit oder auf (bestimmte) Völker beschränkt, sondern die Planetenbahn eurer Welt überschreitet, um die Unendlichkeit mit all ihren Lebenswelten einzubeziehen, wo — wie auf dieser Welt — auch Kinder Gottes wohnen. (83, 6)
47. Erkennet, dass mein Wort keine neue Religion ist noch sein kann. Dies Werk ist der lichtvolle Weg, in welchem sich alle Ideologien, Glaubensbekenntnisse und Religionen geistig vereinigen werden, um vor die Tore des Gelobten Landes zu gelangen. (310, 39)
48. Meine Unterweisung, von der sich euer Geist nährt, will euch in Meister verwandeln, in die treuen Apostel des Heiligen Geistes. (311, 12)
49. Ich werde euch den Menschen als meine Diener vorstellen, als die Trinitarisch-Marianischen Spiritualisten der Dritten Zeit — Spiritualisten, weil ihr mehr Geist als Materie sein sollt; Trinitarisch, weil ihr in drei Zeiten meine Offenbarung empfangen habt; Marianisch, weil ihr Maria, eure universelle Mutter, liebt, welche über euch gewacht hat, damit ihr nicht auf dem Lebensweg verzagt. (70, 36)
50. Nicht nur die, welche mein Wort durch das menschliche Verstandesorgan vernahmen, werden Kinder dieses Volkes genannt werden. Jeder, der sein Kreuz auf sich nimmt — jeder, der dies Gesetz liebt und diesen Samen verbreitet, soll Arbeiter in meinem Weinberg, Apostel meines Werkes und Kind dieses Volkes genannt werden, auch wenn er Mich nicht mittels dieser Kundgabe gehört hat. (94, 12)
51. Wie kannst du meinen, Volk, dass — weil ihr an verschiedenen Versammlungsorten zusammenkommt — dies ein Grund sei, voneinander Abstand zu halten? Nur die Unwissenheit wird verhindern, dass ihr euch der geistigen Bande bewusst werdet, die alle Kinder des Herrn vereinen. (191, 51)
52. Wenn ihr die eine oder andere oder verschiedene Versammlungsstätten besucht und durch deren Stimmträger dasselbe Wort vernehmt, so wird euer Herz von Wonne und Glauben erfüllt, und ihr faßt jene Unterweisung als einen echten Beweis dafür auf, dass diese Gemeinschaften aufgrund ihrer Vergeistigung vereint sind. Wenn ihr jedoch einer mangelhaften Kundgebung beiwohnt, habt ihr das Gefühl, dass man euch in euren Herzen verwundet hat, und ihr begreift, dass dort nicht die Einigkeit besteht oder sich bekundet, die in diesem Volke vorhanden sein soll. (140, 71)
53. Ich will, dass ihr meine guten und demütigen Jünger seid — solche, die keine Ernennungen oder Ehrungen innerhalb der Gemeinschaft beanspruchen, sondern dass euer Ideal nur darin besteht, durch Tugend die Vervollkommnung zu erreichen und meine Anweisungen zu befolgen, damit euer Leben ein Vorbild wird. Was könnten euch Ehrenplätze, Titel oder Namen nützen, wenn ihr keine Verdienste habt, um sie zu Recht zu besitzen? (165, 17)
54. Mein Werk ist nicht eine von so vielen Lehren, ist nicht eine weitere Sekte auf der Welt. Diese Offenbarung, die Ich euch heute gebracht habe, ist das Ewige Gesetz. Dennoch — wie viele Rituale habt ihr ihm aus Mangel an Geistigkeit und Verständnis beigemengt, wie viele Unlauterkeiten, bis ihr es schließlich entstellt habt. Wie viele Kulthandlungen habt ihr in meine Lehre eingeführt, wobei ihr sagt und glaubt, dass alles, was ihr getan habt, von Mir inspiriert und angeordnet worden sei. (197, 48)
55. Ihr werdet euch bald mitten unter Menschen begeben, die äußerlicher Kulte müde und ihres religiösen Fanatismus überdrüssig sind. Deshalb sage Ich euch, dass die Botschaft der Vergeistigung, die ihr ihnen bringen werdet, wie frischer und erquickender Tau zu ihren Herzen gelangen wird.
56. Meint ihr, wenn ihr mit fanatischen Kulten und Handlungsweisen, die im Widerspruch zur Vergeistigung stehen, zu ihnen kommt, dass dann die Welt euch als Überbringer einer göttlichen Botschaft anerkennen könnte? Wahrlich, Ich sage euch, man würde euch für Fanatiker einer neuen Sekte halten!
57. Angesichts der Klarheit, mit der Ich zu euch spreche, gibt es welche, die Mir sagen: „Meister, wie ist es möglich, dass wir viele der Kulthandlungen, die uns Roque Rojas als Vermächtnis hinterließ, verwerfen sollten?“
58. Dazu sage Ich euch, dass Ich euch dafür jenes Beispiel aus der „Zweiten Zeit“ gab, als Ich dem Volke begreiflich machte, dass es um der Befolgung von Riten, Förmlichkeiten, Traditionen und Feiertagen willen das Gesetz vergessen hatte, was das Wesentliche ist.
59. Ich habe euch an diese Tat eures Meisters erinnert, damit ihr verstündet, dass ihr auch heute Traditionen und Zeremonien vergessen sollt, selbst wenn ihr sie von Roque Rojas gelernt habt, so wie sie damals das Volk von Moses als Erbe übernommen hatte.
60. Nun, Ich will euch damit nicht sagen, dass diese euch etwas Schlechtes gelehrt hätten — nein. Sie waren nur genötigt, auf Sinnbilder und Handlungsweisen zurückzugreifen, die dem Volke helfen sollten, die göttlichen Offenbarungen zu verstehen. Aber sobald dieses Ziel erreicht war, war es notwendig, jede nun unnütze Verehrungsform oder Sinnbildlichkeit zu beseitigen, um das Licht der Wahrheit erstrahlen zu lassen. (253, 29-32)
61. Wie viel Schmerz haben meinem Herzen die Diener bereitet, die mein Gesetz nicht verstanden haben, und wie viel Schmerz bereiten derzeit jene, die — obwohl Ich sie geschult und eingesetzt habe — heute dem Zweifel, der Unsicherheit Obdach gewährten und infolge ihres Unverständnisses und ihrer Selbstsucht gesagt haben, dass Ich eine weitere Zeitspanne unter dem Volke verbleiben werde, dass Ich ihrem menschlichen Willen gemäß meinen Universellen Strahl ein weiteres Mal herabsenden und Mich für eine lange Zeit weiterhin kundgeben werde.
62. Deshalb habe Ich euch gesagt: Wann habe Ich in meinem Worte Unentschlossenheit, Unsicherheit oder Zwiespalt des Willens gezeigt? − Niemals, fürwahr, denn Ich wäre dann nicht mehr vollkommen, wäre nicht mehr euer Gott und euer Schöpfer.
63. In Mir ist Entschiedenheit, ein einziger Wille, und deshalb spreche Ich so klar wie das helle Tageslicht, damit alle Mich in meiner Gegenwärtigkeit, meiner Essenz und meiner Macht fühlen können, damit der Geist die (zugrundeliegende) Vernunft und das Wort erkennen kann, das Ich durch das menschliche Verstandesvermögen gegeben habe.
64. Der Meister sagt euch: Der Mensch hat Gebäude errichtet und sie Kirchen genannt, und an diesen Orten macht das Volk, das eintritt, Ehrfurchtsbezeigungen, nährt den Fanatismus und die Abgötterei und betet das an, was der Mensch selbst geschaffen hat. Dies ist in meinen Augen verabscheuungswürdig, und daher habe Ich von dir, Volk Israel, alles entfernt, was du anfänglich gekannt und vernommen hast, damit du deinen Fanatismus aufgibst.
65. Die Gebetshäuser des Volkes Israel sollen der Menschheit bekannt werden, sie sollen nicht geschlossen werden, denn sie sollen dem Schwachen und dem Verirrten, dem Ermatteten und Kranken Obdach geben. Durch eure Zubereitung, durch den Gehorsam gegenüber meinem höchsten Willen und die Befolgung meines Gesetzes werde Ich Mich in den Werken der wahren Jünger meiner Göttlichkeit bezeugen.
66. Es soll euch nicht bekümmern, dass auch falsche Stimmträger, falsche Gemeindeleiter, falsche „Arbeiter“ in Erscheinung treten, dass ihre gotteslästerlichen Lippen zum Volke sprechen und behaupten, dass mein Wort und mein Universeller Strahl weiterhin als Unterweisung unter dem Volke verbleiben würden.
67. Ich werde bekanntmachen, wer ein Betrüger ist, wer das Gesetz nicht nach meinem Willen befolgt, wer jener ist, der nur seinen Eigenwillen zum Ausdruck bringt, und Ich werde das Werk bekanntmachen, das er verbrochen hat, und das Gesetz, das er geschaffen hat, und sie werden verworfen und verbannt werden.
68. Denn Ich werde die göttliche Gnade und Macht zurückhalten, und die Versuchung wird sie in ihre Netze fangen, und darum wird jeder, der sie aufsucht, in seinem Geist nicht die Gnade meines Heiligen Geistes fühlen. (363, 52-56)
69. Ohne auszuposaunen, dass ihr meine Apostel seid, sollt ihr es sein. Auch wenn ihr Meister seid, sollt ihr sagen, dass ihr Jünger seid.
70. Ihr sollt kein Gewand tragen, das euch von anderen unterscheidet, sollt kein Buch in euren Händen tragen, sollt keine Versammlungshäuser bauen.
71. Auch sollt ihr auf Erden kein Zentrum oder Fundament meines Werkes haben, noch soll irgend jemand über den Menschen stehen, der meine Stelle vertritt.
72. Die Leiter, die ihr bisher gehabt habt, sind die letzten. Das Gebet, die Vergeistigung und die Ausübung meiner Lehre sollen die Menschenscharen auf den Weg des Lichtes führen. (246, 30-31)
73. Ist es etwa gerecht — frage Ich meine Jünger –, dass ihr ein vollkommenes Werk wie das, das Ich euch offenbart habe, gegenüber der Menschheit so darstellt, dass es als Verirrung beurteilt wird oder dass es als eine weitere der Lehren und Theorien betrachtet wird, die in diesen Zeiten als Früchte der herrschenden geistigen Verwirrung entstanden sind?
74. Wäre es recht, wenn ihr, die Ich so sehr geliebt und mit meinem Worte geschult habe, damit euer Zeugnis rein sei, als Opfer eurer Irrtümer in die Hände der irdischen Justiz geraten oder verfolgt und zerstreut würdet, weil eure Nächsten euch für schädlich halten?
75. Meint ihr, dass meine Lehre — richtig befolgt — solche Geschehnisse hervorrufen könnte? Nein, Jünger.
76. Lasst Mich in dieser Weise zu euch sprechen, denn Ich weiß, weshalb Ich es tue. Morgen, wenn Ich nicht mehr in dieser Form zu euch spreche, werdet ihr wissen, weshalb Ich so zu euch sprach, und ihr werdet sagen: „Der Meister wusste genau, an wie vielen Schwachheiten wir kranken würden. Nichts entgeht seiner Weisheit.“ (252, 26-27)
77. Ich bereite euch auf die Zeit vor, in der ihr mein Wort nicht mehr vernehmt, denn dann werden euch die Menschen das Volk ohne Gott nennen, das Volk ohne Gotteshaus, weil ihr keine prächtigen Kirchengebäude haben werdet, um Mich zu verehren, noch feierliche Kulthandlungen zelebrieren, noch Mich in Bildnissen suchen werdet.
78. Aber Ich werde euch ein Buch als Testament hinterlassen, das eure Schutzwehr in den Prüfungen und der Weg sein wird, auf den ihr eure Schritte lenken sollt. Diese Worte, die ihr heute durch den Stimmträger vernehmt, werden morgen den Schriften entströmen, damit ihr euch erneut daran erquickt und sie von den Menschenscharen vernommen werden, die zu dieser Zeit hinzukommen werden. (129, 24)
79. Ich vermache der Menschheit derzeit ein neues Buch, ein neues Testament; mein Wort der „Dritten Zeit“, die göttliche Stimme, die beim Lösen des Sechsten Siegels zum Menschen gesprochen hat.
80. Es ist nicht nötig, dass eure Namen oder eure Taten in die Geschichte eingehen. In diesem Buche wird mein Wort wie eine klingende und klare Stimme sein, die ewig zum menschlichen Herzen spricht, und mein Volk wird der Nachwelt die Spur ihrer Schritte auf diesem Wege der Vergeistigung hinterlassen. (102, 28-29)
81. Die Versammlungsstätten, in denen sich mein Wort kundgetan hat, haben sich vervielfacht, wobei jede von ihnen wie eine Schule wahren Wissens ist, wo die Menschen sich versammeln, die meine Jünger bilden, und begierig herbeikommen, um die neue Lektion zu lernen.
82. Wenn jede dieser Gemeinden von all den Wohltaten Zeugnis ablegen würde, die sie aus meiner Barmherzigkeit empfangen hat, so würde das Bezeugen jener Wunder kein Ende haben. Und wenn ihr alles in einem Buche sammeln müsstet, was Ich vom ersten meiner Worte bis zum letzten durch alle meine Stimmträger gesprochen habe, so wäre dies ein Werk, das ihr nicht vollbringen könntet.
83. Doch Ich werde der Menschheit durch Vermittlung meines Volkes ein Buch zukommen lassen, in welchem die Essenz meines Wortes und das Zeugnis der Werke enthalten ist, die Ich unter euch vollbrachte. Fürchtet euch nicht, diesen Auftrag zu übernehmen, denn Ich werde euch inspirieren, damit in diesem Buche jene Unterweisungen festgehalten werden, die unerlässlich sind. (152, 39-41)
84. Die Essenz dieses Wortes hat sich seit dem Beginn seiner Kundgebung niemals verändert, als Ich durch Damiana Oviedo zu euch sprach. Der Sinngehalt meiner Lehre ist der gleiche gewesen.
85. Doch wo ist die Essenz jener Worte? Was geschah damit? Verborgen sind die Schriften jener göttlichen Botschaften, welche die ersten in dieser Zeit waren, in der mein Wort so reichlich unter euch verbreitet wurde.
86. Es ist notwendig, dass diese Unterweisungen ans Licht kommen, damit ihr morgen zu bezeugen imstande seid, wie der Beginn dieser Kundgebung war. So werdet ihr das Datum meiner ersten Unterweisung kennenlernen, ihren Inhalt und den der letzten, welche euch das Jahr 1950 bringt — das festgesetzte Jahr, mit dem diese Offenbarungszeit enden soll. (127, 14-15)
87. Es ist notwendig, dass ihr mit jenen sprecht, die mein Wort verbergen und die meine Unterweisungen verfälschen. Sprecht in aller Klarheit mit ihnen, Ich werde euch beistehen, damit ihr euren Standpunkt ihnen gegenüber vertretet. Denn es sind die Menschen, die Grund dafür sind, dass mein Werk morgen bemängelt und mein Gesetz verfälscht wird, weil sie meinem Werke etwas hinzugefügt haben, das nicht zu ihm gehört. (340, 39)
Die Verse 88 – 89 entfallen als Doppeltext von Kapitel 59, 4-5
Das Geistige Israel und das jüdische Volk
90. „Israel“ nannte Ich das Volk, das Ich derzeit um meine neue Offenbarung schare, denn niemand weiß besser als Ich, welcher Geist in jedem der Berufenen dieser „Dritten Zeit“ wohnt.
91. „Israel“ hat eine geistige Bedeutung, und euch gebe Ich diesen Namen, damit ihr euch bewusst seid, dass ihr ein Teil des Volkes Gottes seid. Denn „Israel“ stellt kein Volk der Erde dar, sondern eine Welt von Geistwesen.
92. Dieser Name wird auf Erden erneut bekannt werden, aber frei von Irrtümern, in seinem wahren Sinngehalt, welcher geistig ist.
93. Ihr müsst den Ursprung und die Bedeutung dieses Namens kennen; euer Glaube daran, dass ihr Kinder jenes Volkes seid, muss absolut sein, und ihr müsst völlige Erkenntnis darüber haben, von wem und weshalb ihr diese Bezeichnung erhalten habt, damit ihr den Angriffen standhalten könnt, die euch morgen von denen zuteil werden, die dem Namen „Israel“ einen anderen Sinn geben. (274, 47-50)
94. Ich will von euch Gehorsam, Ich will, dass ihr ein durch seinen Glauben und seine Vergeistigung starkes Volk bildet; denn ebenso, wie Ich die Generationen, die von Jakob abstammten, sich vervielfachen ließ — trotz der großen Nöte, die jenes Volk heimsuchten –, so werde Ich auch bewirken, dass ihr, die ihr im Geiste jenen Samen in euch tragt, in euren Kämpfen durchhaltet, damit euer Volk sich noch einmal mehrt wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Meer.
95. Ich habe euch wissen lassen, dass ihr geistig ein Teil jenes Volkes Israel seid, damit ihr eine umfassendere Kenntnis von eurer Bestimmung habt. Aber Ich habe euch zugleich empfohlen, dass ihr die diesbezüglichen Prophetien nicht öffentlich verkündet, bis die Menschheit sie von sich aus entdeckt.
96. Denn da auf Erden noch das israelitische Volk existiert, der Jude nach dem Fleische, wird er euch diesen Namen abstreiten und ihn euch nicht zugestehen, obwohl dies kein triftiger Grund für einen Streit ist.
97. Sie wissen noch nichts von euch, ihr hingegen wisst vieles von ihnen. Ich habe euch offenbart, dass dies Volk, das auf Erden umherirrt und ohne Frieden im Geiste ist, Schritt für Schritt, und ohne es zu wissen, sich auf den Gekreuzigten zubewegt, den es als seinen Herrn erkennen und den es um Vergebung bitten wird wegen seiner so großen Undankbarkeit und Hartherzigkeit angesichts seiner Liebe.
98. Mein Körper wurde vom Kreuze abgenommen, aber für jene, die Mich Jahrhunderte hindurch verneint haben, bleibe Ich daran genagelt, und Ich warte weiterhin auf den Augenblick ihres Erwachens und ihrer Reue, um ihnen all das zu geben, was Ich ihnen entgegenbrachte und sie nicht empfangen wollten. (86, 11-13)
99. Seid in dieser Zeit nicht wie das jüdische Volk der „Zweiten Zeit“, das — weil es traditionsgebunden, konservativ und fanatisch war — das Brot des Himmels nicht essen konnte, das der Messias ihm brachte, den es viele Jahrhunderte lang erwartet hatte. Als die Stunde gekommen war, konnte es Ihn nicht erkennen, weil seine Vermaterialisierung es daran hinderte, das Licht der Wahrheit zu schauen. (255, 19)
100. Aus fernen Landstrichen und Nationen werdet ihr eure Brüder im Verlangen nach Befreiung ihres Geistes ankommen sehen. Aus jenem alten Palästina werden sie ebenfalls in Scharen herbeikommen, wie damals, als die Stämme Israels die Wüste durchquerten.
101. Lange und leidvoll ist seine Pilgerschaft gewesen, seit es aus seinem Schoße Jenen verstieß, der ihm sein Reich als ein neues Erbe anbot. Doch schon nähert es sich der Oase, wo es ausruhen und über mein Wort nachsinnen wird, um danach, in der Erkenntnis meines Gesetzes bestärkt, den Weg fortzusetzen, der ihm seine so lange Zeit vergessene Entwicklung weist.
102. Dann werdet ihr viele sagen hören, dass eure Nation das neue Land der Verheißung ist, das Neue Jerusalem. Ihr werdet ihnen jedoch sagen, dass jenes Gelobte Land jenseits dieser Welt liegt und dass man, um zu ihm zu gelangen, dies im Geiste tun muss, nachdem man die große Wüste der Prüfungen dieser Zeit durchquert hat. Auch werdet ihr ihnen sagen, dass diese Nation nur eine Oase inmitten der Wüste ist.
103. Du sollst jedoch begreifen, Volk, dass die Oase den erschöpften Wanderern Schatten spenden muss und außerdem ihr kristallklares und frisches Wasser den vor Durst ausgedörrten Lippen derer anbieten muss, die in ihr Zuflucht suchen.
104. Was ist jener Schatten und jenes Wasser, von dem Ich zu euch spreche? Meine Lehre, Volk, meine göttliche Unterweisung in der Liebestätigkeit. Und in wen habe Ich diesen Reichtum an Gnade und an Segnungen gelegt? In dich, Volk, damit du dein Herz immer mehr von jeder Selbstsucht freimachst und es bei jedem deiner Werke als einen reinen Spiegel vorweisen kannst.
105. Würde euer Geist und Herz nicht von Wonne erfüllt werden, wenn es durch eure Liebe gelänge, jenes Volk, das so an seinen Traditionen hängt und geistig stehengeblieben ist, zur Trinitarisch-Marianischen Geistlehre zu bekehren? Wäre nicht Freude unter euch, wenn sich das „Alte Israel“ durch Vermittlung des „Neuen Israel“ bekehren würde, das heißt, dass das erstere Gnade erlangen würde durch das letztere?
106. Bis jetzt hat nichts das jüdische Volk davon überzeugt, dass es mit den alten Überlieferungen brechen muss, um seine sittliche und geistige Aufwärtsentwicklung zu erreichen. Es ist das Volk, das glaubt, die Gesetze Jehovas und Moses zu erfüllen, das aber in Wirklichkeit noch immer sein Goldenes Kalb anbetet.
107. Die Zeit ist nahe, in der dies irrende und über die Welt verstreute Volk aufhört, auf die Erde zu schauen, und es seine Augen zum Himmel erhebt, auf der Suche nach Jenem, der ihm von Anfang an als sein Erlöser verheißen war und den es verkannte und tötete, weil es Ihn für schlecht hielt und nichts Gutes an Ihm fand. (35, 55-58)
108. Fasst die Tatsache, dass Ich ein Volk der Erde unter den anderen erwählt habe, nicht als eine Bevorzugung auf: Ich liebe alle meine Kinder und die Völker, die sie gebildet haben, gleichermaßen.
109. Jedes Volk bringt eine Mission zur Erde mit, und die Bestimmung, die „Israel“ mitgebracht hat, ist jene, unter den Menschen der Prophet Gottes, der Leuchtturm des Glaubens und der Weg zur Vollkommenheit zu sein.
110. Meine Prophetien und Offenbarungen, die Ich euch seit den ersten Zeiten gegeben habe, wurden nicht richtig ausgelegt, weil die Stunde noch nicht gekommen war, in der die Menschheit sie verstanden hätte.
111. Früher war „Israel“ ein Volk der Erde; heute sind es über die Welt verstreute Menschen; morgen wird das Volk Gottes aus allen Geistwesen bestehen, welche zusammen mit ihrem Vater in vollkommener Harmonie die Göttliche Familie bilden werden. (221, 27-30)
Jüngerschaft und Spiritualität
112. Lernet, einander zu lieben, zu segnen, zu vergeben, sanft und liebevoll, gut und edel zu sein, und begreift, dass, wenn ihr dies nicht tut, sich in eurem Leben die Werke Christi, eures Meisters, nicht im geringsten widerspiegeln werden.
113. Ich spreche zu allen und fordere euch alle auf, die Fehler zu beseitigen, die euch während so vieler Jahrhunderte in eurer Entwicklung aufgehalten haben. (21, 22-23)
114. Vergesst nicht, dass euer Ursprung in meiner Liebe ist. Heute ist euer Herz durch Selbstsucht verhärtet, doch wenn es einmal wieder für jede geistige Inspiration empfänglich wird, wird es Liebe für seine Nächsten empfinden und fremden Schmerz mitfühlen, als ob es der eigene wäre. Dann werdet ihr fähig sein, das Gebot zu erfüllen, das euch sagt: „Liebet einander.“ (80, 15)
115. Diese Welt ist das geeignete Feld, um zu arbeiten. In ihr ist Schmerz, Krankheit, Sünde in allen Formen, Laster, Zwietracht, verirrte Jugend, Alter ohne Würde, zum Bösen missbrauchte Wissenschaft, Hass, Krieg und Lüge.
116. Dies sind die Felder, auf denen ihr arbeiten und säen sollt. Doch wenn euch jener Kampf, der euch unter den Menschen erwartet, gigantisch erscheint — wahrlich, Ich sage euch, obschon er groß ist, ist er nicht mit dem zu vergleichen, den ihr mit euch selbst beginnen müsst: den Kampf des Geistes, der Vernunft und des Gewissens gegen die Leidenschaften des Fleisches, seine Eigenliebe, seine Selbstsucht, seine Vermaterialisierung. Doch solange ihr nicht über euch selbst gesiegt habt — wie könnt ihr da aufrichtig von Liebe, von Gehorsam, von Demut und Vergeistigung zu euren Mitmenschen sprechen? (73, 18-19)
117. Die Tugend ist verachtet und für etwas Schädliches oder Unnützes gehalten worden. Jetzt ist die Zeit gekommen, in der ihr begreifen sollt, dass nur die Tugend euch das Heil bringen wird, euch den Frieden fühlen lassen und euch mit Befriedigung erfüllen wird. Aber noch immer muss die Tugend viele Behinderungen und Bedrängnisse erleiden, bevor sie in alle Herzen einziehen kann.
118. Die Soldaten, die sie verteidigen, müssen mit großer Anstrengung und großem Glauben kämpfen. Wo sind diese Soldaten des Guten, der tätigen Nächstenliebe und des Friedens? Glaubt ihr es zu sein?
119. Ihr prüft euch innerlich und antwortet Mir, dass ihr es nicht seid. Dafür sage Ich euch, dass ihr alle mit gutem Willen zu jenen Soldaten gehören könnt. Wozu, glaubt ihr denn, bin Ich zu euch gekommen? (64, 16)
120. Liebt, sprecht, wenn ihr es tun müsst — schweigt, wenn es angebracht ist, sagt niemandem, dass ihr meine Erwählten seid. Meidet die Schmeichelei und macht die Wohltaten, die ihr tut, nicht bekannt. Wirkt im stillen und bezeugt dabei mit euren Werken der Liebe die Wahrheit meiner Lehre.
121. Lieben ist eure Bestimmung. Liebet, denn so werdet ihr eure Makel abwaschen, sowohl von eurem gegenwärtigen Leben als auch von früheren Leben. (113, 58-59)
122. Weist die Schmeichelei von euch, denn sie ist eine Waffe, die eure edlen Gefühle zerstören wird. Sie ist ein Schwert, das jenen Glauben töten kann, den Ich in euren Herzen entzündet habe.
123. Wie könnt ihr zulassen, dass die Menschen den Altar zerstören, den ihr im Innersten eures Wesens besitzt? (106, 47-48)
124. Verwechselt nicht Demut mit Dürftigkeit der Kleidung. Glaubt auch nicht, dass derjenige demütig ist, der ein Minderwertigkeitsgefühl in sich hat und aus diesem Grunde gezwungen ist, den anderen zu dienen und sich vor ihnen zu verneigen. Ich sage euch, die wahre Demut ist in jenem, der zwar zu beurteilen vermag, dass er jemand ist, und der weiß, dass er manche Erkenntnis besitzt, der sich jedoch zu den anderen herabzuneigen bereit ist und Freude daran hat, das mit ihnen zu teilen, was er hat.
125. Welch dankbares Gefühl habt ihr, wenn ihr erlebt, dass ein unter den Menschen angesehener Mensch euch gegenüber Zuneigung, Verständnis, Bescheidenheit bekundet. Das gleiche Gefühl könnt ihr denen vermitteln, die unter euch stehen oder sich so fühlen.
126. Versteht euch herabzubeugen, versteht die Hand zu reichen, ohne Überlegenheit zu fühlen − lernt, verständnisvoll zu sein. Ich sage euch, dass in diesen Fällen nicht nur derjenige beglückt ist, der den Beweis von Zuneigung, den Beistand oder den Trost empfängt, sondern auch der, welcher ihn gibt, denn er weiß, dass es über ihm Einen gibt, der ihm selbst Beweise von Liebe und Demut gegeben hat, und dieser ist sein Gott und Herr. (101, 60, 62)
127. Lebt rein, demütig, einfach. Erfüllt alles, was im menschlichen Bereich gerecht ist, ebenso wie alles, was euren Geist anbelangt. Entfernt aus eurem Leben das Überflüssige, das Künstliche, das Schädliche, und erquickt euch statt dessen an allem, was sich an Gutem in eurem Dasein findet. (131, 51)
128. Seht in niemandem einen Feind, seht in allen Menschen eure Geschwister, das ist euer Auftrag. Wenn ihr bis zum Ende darin beharrlich bleibt, werden auf Erden die Gerechtigkeit und die Liebe siegen, und dies wird euch den Frieden und die Sicherheit geben, die ihr so sehr ersehnt. (123, 65)
129. Gebt eurem Herzen Freiheit, damit es den Schmerz der anderen mitzufühlen beginnt. Lasst es nicht nur damit beschäftigt und bemüht sein, ausschließlich das zu fühlen, was eure Person betrifft. Seid nicht mehr gleichgültig gegenüber den Prüfungen, die die Menschheit durchlebt.
130. Wann wird eure Liebe so groß sein, dass sie viele Mitmenschen umfassen kann, um sie zu lieben, wie ihr jene liebt, die euer Blut in sich tragen und Fleisch von eurem Fleische sind?
131. Wenn ihr wüsstet, dass ihr es mehr dem Geist als dem Körper nach seid, würden es viele nicht glauben. Doch Ich sage euch: Gewiss seid ihr mehr dem Geist als eurer Körperhülle nach Geschwister, denn der Geist gehört der Ewigkeit an, während der Körper vergänglich ist.
132. Bedenkt also die Tatsache, dass die Familien hier auf Erden heute entstehen und sich morgen wieder auflösen, während die geistige Familie für immer existiert. (290, 39-41)
133. Meint ihr, die ihr diese Worte vernehmt, dass Ich in eure Herzen Abneigung oder Übelwollen gegenüber denen eurer Mitmenschen säen könnte, die sich zu anderen Konfessionen bekennen? Niemals, Jünger, ihr seid es, die beginnen sollen, das Beispiel von Brüderlichkeit und Harmonie zu geben, indem ihr alle mit der gleichen Zuneigung betrachtet und liebt, mit der ihr die anblickt, die eure Art zu denken teilen. (297, 49)
134. Ich weiß, je größer eure Erkenntnis ist, desto größer wird eure Liebe zu Mir sein. Wenn Ich euch sage: „Liebt Mich“ — wisst ihr dann, was Ich euch damit sagen will? Liebt die Wahrheit, liebt das Gute, liebt das Licht, liebt euch untereinander, liebt das wahre Leben. (297, 57-58)
135. Wisset, Jünger, dass das Ziel eures Kampfes jene Geistesverfassung ist, welche kein Schmerz mehr erreicht, und dies Ziel wird durch Verdienste, Kämpfe, Prüfungen, Opfer und Entsagungen erreicht.
136. Beachtet jene Fälle von Geduld, Glauben, Demut und Ergebung, die ihr manchmal bei einigen eurer Mitmenschen entdeckt. Es sind von Mir gesandte Geistwesen, damit sie ein Beispiel von Tugend unter der Menschheit geben. Dem Anschein nach ist das Schicksal dieser Geschöpfe traurig, dennoch wissen sie in ihrem Glauben, dass sie gekommen sind, um eine Mission zu erfüllen.
137. Große Beispiele meiner Boten und Jünger habt ihr in eurer Geschichte empfangen — Namen, die euch bekannt sind; aber verkennt deswegen nicht die kleinen Vorbilder, denen ihr auf eurem Lebenswege begegnet. (298, 30-32)
138. Glaubt nicht, dass es nur im Schoße des Volkes Israel Propheten, Wegbereiter und Lichtgeister gegeben hat. Auch in andere Völker habe Ich einige von ihnen gesandt, doch die Menschen hielten sie für Götter und nicht für Abgesandte und schufen aus ihren Lehren Religionen und Kulte. (135, 15)
139. Seht immer zuerst den „Balken“, den ihr im Auge habt, Jünger, um das Recht zu haben, den „Splitter“ zu betrachten, den euer Bruder hat.
140. Damit will Ich euch sagen, dass ihr meine Lehre nicht dazu verwenden sollt, die Handlungsweisen eurer Mitmenschen innerhalb ihrer verschiedenen Konfessionen zu verurteilen.
141. Wahrlich, Ich sage euch, auf all jenen Pfaden gibt es Herzen, die Mich durch ein edles und mit Opfern übersätes Leben suchen.
142. Dennoch fragt der Jünger Mich immer wieder, warum Ich jene Unterschiedlichkeit der Weltanschauungen zulasse, die sich zuweilen widersprechen, Differenzen schaffen und Feindschaften zwischen den Menschen hervorrufen.
143. Dazu sagt euch der Meister: Es ist deswegen zugelassen worden, weil es keine zwei Geister gibt, die genau dasselbe Verständnis, das gleiche Licht, denselben Glauben haben, und weil euch außerdem Willensfreiheit gegeben wurde, um euren Weg zu wählen. Ihr seid niemals gezwungen worden, den Pfad des Gesetzes zu gehen, sondern seid dazu eingeladen worden, wodurch ihr die Freiheit behieltet, im Verlangen nach der Wahrheit wirkliche Verdienste zu erwerben. (297, 23-24)
144. Ich will, dass ihr lernt, bei euren Urteilen nicht leichtfertig zu sein, noch euch vorschnell vom ersten Eindruck bestimmen zu lassen.
145. Ich gebe euch diesen Hinweis, damit ihr, wenn ihr mein Wort auslegt, und auch wenn ihr über Lehren, Religionen, Philosophien, Kulte, geistige Offenbarungen oder Wissenschaften urteilen müsst, erkennt, dass das, was ihr wisst, nicht alles ist, was existiert, und dass die Wahrheit, die ihr kennt, nur ein minimaler Teil der absoluten Wahrheit ist, die sich hier auf eine Art offenbart, die sich aber auf viele andere, euch unbekannte Arten offenbaren kann. (266, 33)
146. Respektiert die religiösen Überzeugungen eurer Mitmenschen, und wenn ihr ihre Kirchen betretet, so entblößt eure Häupter in aufrichtiger Andacht, da ihr wisst, dass Ich bei jedem Gottesdienste gegenwärtig bin.
147. Verleugnet die Welt nicht, um Mir nachzufolgen, und trennt euch auch nicht von Mir unter dem Vorwand, dass ihr Pflichten in der Welt habt. Lernt, beide Gesetze in ein einziges zu verschmelzen. (51, 53)
148. Segne Ich nicht die ganze Menschheit, ohne jemanden zu bevorzugen? Von jenem „Mantel“ des Segens sind sowohl die Guten und Sanftmütigen, als auch die Hochmütigen und Kriminellen umgeben. Warum nehmt ihr Mich nicht zum Vorbild? Fühlt ihr etwa Abscheu vor den Handlungen der anderen?
149. Vergesst nicht, dass ihr ein Teil der Menschheit seid, dass ihr sie lieben und ihr vergeben, doch sie nicht ablehnen sollt, denn dies wäre so, wie wenn ihr vor euch selbst Ekel fühlen würdet. Alles, was ihr an euren Nächsten seht, habt ihr selbst in höherem oder geringerem Maße.
150. Deshalb will Ich, dass ihr euer Inneres zu ergründen lernt, damit ihr euer geistiges und moralisches Angesicht kennenlernt. So werdet ihr euch selbst zu beurteilen verstehen und das Recht haben, auch auf andere zu blicken.
151. Sucht nicht nach Fehlern bei euren Mitmenschen; mit denen, die ihr habt, ist es genug. (286, 41-42)
152. Glaubt ihr, dass ihr mein Gebot, einander zu lieben, erfüllt, wenn ihr eure Liebe egoistisch auf eure Familie beschränkt? Glauben die Religionsgemeinschaften, jenes höchste Gebot zu erfüllen, wenn sie nur ihre Gläubigen anerkennen und jene ablehnen, die zu einer anderen Konfession gehören?
153. Die großen Völker der Welt, die mit Zivilisation und Fortschritt prahlen — können sie etwa behaupten, dass sie geistig Fortschritt erreicht und jene Anweisung Jesu befolgt haben, wenn ihr ganzes Streben darin besteht, sich auf einen brudermörderischen Krieg vorzubereiten?
154. Ach ihr Menschen, nie habt ihr den Wert meines Wortes zu schätzen gewusst, noch habt ihr euch an den Tisch des Herrn setzen wollen, weil er euch allzu bescheiden erschien! Dennoch erwartet euch mein Tisch weiterhin mit dem Brot und dem Wein des Lebens für euren Geist. (98, 50-51)
155. Betrachtet mein Werk nicht als Bürde und sagt nicht, dass die Erfüllung der schönen Aufgabe, den Vater und eure Mitmenschen zu lieben, für euren Geist schwer sei. Was wirklich schwer ist, ist das Kreuz der eigenen und fremden Schlechtigkeiten, um derentwillen ihr weinen, bluten und sogar sterben müsst. Die Undankbarkeit, die Verständnislosigkeit, die Selbstsucht und die Verleumdung werden wie eine Last auf euch liegen, wenn ihr ihnen Obdach gewährt.
156. Dem widerspenstigen Menschen mag die Erfüllung meines Gesetzes hart und schwer erscheinen, weil es vollkommen ist und weder die Schlechtigkeit noch die Lüge begünstigt. Für den Gehorsamen jedoch ist das Gesetz seine Schutzwehr, seine Stütze und sein Heil. (6, 16-17)
157. Auch sage Ich euch: Die Menschen müssen an die Menschen glauben, müssen Glauben und Vertrauen zueinander haben, denn ihr müsst zu der Überzeugung kommen, dass ihr alle auf der Erde einander braucht.
158. Meint nicht, dass es mir gefällt, wenn ihr sagt, dass ihr an Mich glaubt, und Ich dabei weiß, dass ihr an der ganzen Welt zweifelt. Denn was Ich von euch erwarte, ist dies, dass ihr Mich durch die Liebe, die ihr euren Nächsten entgegenbringt, liebt und denen vergebt, die euch beleidigen; dass ihr dem Ärmsten, Geringsten oder Schwächsten liebevoll beisteht, eure Mitmenschen unterschiedslos liebt und bei allen euren Werken größte Selbstlosigkeit und Wahrhaftigkeit walten lasst.
159. Lernet von Mir, denn Ich habe niemals an euch gezweifelt, glaubt an eure Rettung und vertraut darauf, dass ihr euch aufraffen werdet, um das wahre Leben zu erreichen. (167, 5-7)
160. Liebt euren Vater, habt Erbarmen mit euren Nächsten, trennt euch von allem, was für euer menschliches Leben oder für euren Geist schädlich ist. Dies lehrt euch meine Lehre. Wo seht ihr da die Schwierigkeiten und die Unmöglichkeiten?
161. Nein, geliebtes Volk, es ist nicht unmöglich, mein Wort zu befolgen: nicht dieses ist schwierig, sondern eure Besserung, Erneuerung und Vergeistigung, weil es euch an hochherzigen Gefühlen und hohem Streben mangelt. Doch da Ich weiß, dass all eure Zweifel, Unwissenheit und Unentschlossenheit verschwinden müssen, werde Ich euch weiterhin lehren, denn für Mich gibt es nichts Unmögliches. Ich kann Steine in Brot des ewigen Lebens verwandeln und kristallklares Wasser aus Felsen sprudeln lassen. (149, 63-64)
162. Ich erinnere euch an das Gesetz — jenes, das nicht aus eurem Gewissen gelöscht werden kann, noch von eurem Herzen vergessen, noch in Frage gestellt werden darf, weil es von der weisen Intelligenz, der universellen Intelligenz diktiert wurde, damit jeder Mensch innerlich das Licht besitzen würde, das ihn auf den Weg zu Gott führt.
163. Es ist notwendig, eine tiefe Erkenntnis des Gesetzes zu haben, damit sich alle Handlungen des Lebens auf die Wahrheit und die Gerechtigkeit stützen. Ohne Kenntnis des Gesetzes werdet ihr zwangsläufig viele Fehler begehen. Doch Ich frage euch: Hat euch euer Gewissen etwa nie zum Lichte der Erkenntnis gebracht? Wahrlich, Ich sage euch, das Gewissen ist niemals untätig oder gleichgültig gewesen. Es ist euer Herz, es ist auch euer Verstand, die das innere Licht zurückweisen, fasziniert vom Glanz des äußeren Lichtes, das heißt vom Wissen der Welt. (306, 13-14)
164. Heute, da Ich eine ausführliche Erläuterung meiner Unterweisung gebe, muss Ich euch begreiflich machen, dass alles, was ihr außerhalb der Gesetze tut, die den Geist oder den Körper regieren, zum Schaden beider gereicht.
165. Das Gewissen, die Intuition und die Erkenntnis sind die Führer, die euch den sicheren Weg weisen und euch Stürze vermeiden lassen werden. Diese Lichter gehören dem Geiste an, aber es ist notwendig, sie zum Erstrahlen zu bringen. Wenn einmal jene Klarheit in jedem von euch da ist, werdet ihr ausrufen: „Vater, Dein Erlösungssame keimte in meinem Wesen, und Dein Wort erblühte endlich in meinem Leben.“ (256, 37-38)
166. Ich bin gekommen, um eurem Geist Größe zu geben — eine Größe, die in der Erfüllung meines Gesetzes begründet ist, welches meine Liebe ist. Doch dieser Größe müsst ihr euch würdig erweisen, indem ihr eure Mission in der Nachfolge eures Meisters erfüllt. (343, 29)
167. Immer werde Ich euch sagen: Macht Gebrauch von den Befriedigungen, die eure Welt euch gewähren kann, aber genießt sie im Rahmen meines Gesetzes, und ihr werdet vollkommen sein.
168. Ihr vernehmt immer wieder den Vorwurf des Gewissens, und zwar deshalb, weil ihr Körper und Geist nicht durch das von Mir gegebene Gesetz in Einklang gebracht habt.
169. Oftmals sündigt ihr weiterhin, weil ihr glaubt, dass euch nicht vergeben wird. Dies ist eine irrige Meinung, denn mein Herz ist eine Tür, die für den, der bereut, immer offensteht.
170. Lebt denn in euch keine Hoffnung mehr, die euch ermutigt, auf eine bessere Zukunft zu hoffen? Lasst euch nicht von Schwermut und Verzweiflung erfassen. Denkt an meine Liebe, die immer bei euch ist. Sucht bei Mir die Antwort auf eure Zweifel, und ihr werdet euch bald von einer neuen Offenbarung erleuchtet fühlen. Das Licht des Glaubens und der Hoffnung wird tief in eurem Geist aufleuchten. Dann werdet ihr eine Schutzwehr der Schwachen sein. (155, 50-53)
171. Lebt immer geistig wachsam, damit ihr denen von Herzen vergeben könnt, die euch verletzt haben. Denkt im voraus darüber nach, dass, wer seinen Mitmenschen verletzt, dies nur tut, weil es ihm an geistigem Lichte mangelt; doch Ich sage euch, dass die Vergebung das einzige ist, was in jene Herzen Licht bringen kann. Groll oder Rache vermehren die Finsternis und ziehen das Leid herbei. (99, 53)
172. Euer Gewissen, das von euch vollkommene Werke fordert und erwartet, wird euch nicht in Ruhe lassen, bis ihr euren Mitmenschen wahre Vergebung gewährt.
173. Warum solltet ihr jene hassen, die euch beleidigen, wenn sie nur Stufen sind, damit ihr zu Mir gelangt? Wenn ihr vergebt, werdet ihr Verdienste erwerben, und wenn ihr im Himmelreich seid, werdet ihr auf der Erde diejenigen erkennen, die euch bei eurem geistigen Aufstiege behilflich waren. Dann werdet ihr den Vater bitten, dass auch sie die Mittel finden, um sich zu retten und zu ihrem Herrn zu kommen, und eure Fürsprache wird sie diese Gnade erlangen lassen. (44, 44-45)
174. Wendet euch nicht von jenen ab, die in ihrer Verzweiflung gegen Mich oder gegen euch lästern. Ich gebe euch für sie einen Tropfen meines Balsams.
175. Seid bereit, jedem zu vergeben, der euch in dem für euch Liebsten verletzt. Wahrlich, Ich sage euch, jedes Mal, wenn ihr bei einer dieser Prüfungen aufrichtige und wahrhaftige Vergebung gewährt, wird es eine weitere Stufe sein, die ihr auf eurem geistigen Entwicklungsweg erreicht.
176. Werdet ihr also Groll empfinden und jenen die Vergebung verweigern, die euch helfen, Mir näherzukommen? Werdet ihr auf die geistige Wonne verzichten, Mich zum Vorbild zu nehmen, und zulassen, dass Gewalttätigkeit euer Gehirn verfinstert, um jeden Schlag zurückzugeben?
177. Wahrlich, Ich sage euch, diese Menschheit kennt noch nicht die Macht der Vergebung und die Wunder, die sie bewirkt. Wenn sie einmal Glauben an mein Wort hat, wird sie sich von dieser Wahrheit überzeugen. (111, 64-67)
178. Geliebtes Volk: Vereinigt euch mit euren Brüdern, damit, wenn ihr in Zwiesprache mit Mir seid, ihr durch die Liebe, die Ich euch inspiriert habe, selbst die schwersten Beleidigungen vergebt. Warum solltet ihr nicht dem vergeben, der nicht weiß, was er tut? Er weiß es nicht, weil er nicht erkennt, dass er sich dieses Böse selbst antut. (359, 25)
179. Vergebt so oft, wie ihr beleidigt werden mögt. Beachtet nicht einmal die Zahl der Fälle, in denen ihr vergeben müsst. Eure Bestimmung ist so hoch, dass ihr euch nicht in diesen Fußangeln des Weges verfangen dürft; denn weiter vorne erwarten euch sehr große Aufgaben.
180. Euer Geist soll immer bereit sein zur Liebe, zum Verständnis und zum Guten, damit ihr zu höheren Ebenen aufsteigt.
181. So wie in vergangenen Zeiten viele eurer Geschwister mit ihren Werken schöne Seiten in das Ewige Buch des Geistes schrieben, sollt ihr in ihrer Nachfolge jene Historie fortsetzen, als Vorbild und zur Freude der neuen Generationen, die auf die Erde kommen werden. (322, 52)
182. Pflegt den Frieden, liebt ihn und verbreitet ihn überall, denn wie sehr benötigt ihn die Menschheit!
183. Lasst euch nicht von den wechselvollen Geschicken des Lebens verstören, damit ihr immer stark bleibt und bereit, das zu geben, was ihr besitzt.
184. Jener Friede, welcher Erbgut jedes Geistes ist, ist in dieser Zeit entflohen und hat dem Kriege Platz gemacht und Nationen gemartert, Institutionen zerstört und Geistwesen zugrundegerichtet.
185. Der Grund dafür ist, dass das Böse sich des menschlichen Herzens bemächtigt hat. Der Hass, der maßlose Ehrgeiz, die hemmungslose Habgier breiten sich aus und richten Schaden an. Aber wie kurz wird deren Herrschaft nur noch sein.
186. Zu eurer Freude und Beruhigung kündige Ich euch an, dass eure Befreiung bereits nahe ist, dass viele Menschen sich für dieses Ziel einsetzen, die danach verlangen, in einer Atmosphäre von Brüderlichkeit, von Reinheit und Gesundheit zu atmen. (335, 18)
187. Ihr sollt auf eurem ganzen Lebenswege tätige Nächstenliebe üben; dies ist eure Aufgabe. Ihr besitzt viele geistige Gaben, um auf verschiedene Arten selbstlose Hilfe zu leisten. Wenn ihr euch vorzubereiten versteht, werdet ihr das, was ihr unmöglich nennt, vollbringen.
188. Die Liebestätigkeit, die ihr mit einem Geldstück ausübt — obgleich auch sie Liebestätigkeit ist — wird doch die weniger hochstehende sein.
189. Liebe, Vergebung und Frieden müsst ihr den Herzen eurer Mitmenschen bringen.
190. Ich will keine in meinem Gesetze geschützten Pharisäer und Heuchler mehr. Ich will Jünger, die den Schmerz ihrer Mitmenschen fühlen. Allen, die sich reuevoll erheben, werde Ich vergeben, ganz gleich, zu welcher Sekte oder Kirche sie sich bekennen, und werde ihnen den wahren Weg ganz klar vor Augen führen. (10, 104-107)
191. Hört Mich an: Seid demütig auf der Welt und sät Gutes auf ihr, damit ihr die Früchte davon im Himmel erntet. Wenn es euch nicht gefällt, Zeugen zu haben, wenn ihr Böses tut — warum ist es euch angenehm, solche zu haben, wenn ihr gute Werke tut? Wessen könnt ihr euch rühmen, da ihr nur eure Pflicht erfüllt habt?
192. Begreift, dass Lobreden eurem Geist schaden, da ihr noch so unerfahren und menschlich seid.
193. Warum erwartet ihr sofort, nachdem ihr ein gutes Werk getan habt, dass euer Vater euch die Belohnung dafür gibt? Wer so denkt, handelt nicht uneigennützig, und daher ist seine Wohltätigkeit falsch, und seine Liebe ist weit davon entfernt, wahrhaftig zu sein.
194. Lasst die Welt sehen, dass ihr gute Werke tut, doch nicht in der Absicht, Ehrungen zu empfangen, sondern nur, um gute Beispiele und Lehren zu geben und meine Wahrheit zu bezeugen. (139, 56-58)
195. Wenn euer Geist sich im „Geistigen Tale“ einfindet, um von seinem Aufenthalt und seinen Werken auf Erden Rechenschaft abzulegen, so wird das, wonach Ich euch am meisten frage, all das sein, was ihr zugunsten eurer Mitmenschen erbeten und getan habt. Dann werdet ihr euch meiner Worte an diesem Tage erinnern. (36, 17)
196. In der „Zweiten Zeit“ gab die Menschheit Mir ein Kreuz aus Holz, zu dessen Martyrium Mich die Menschen verurteilten. Aber auf meinem Geiste trug Ich ein anderes, schwereres und blutigeres: das eurer Unvollkommenheiten und das eurer Undankbarkeit.
197. Wärt ihr fähig, ein Kreuz der Liebe und des Opfers für eure Nächsten auf den Schultern zu tragen und so in meine Gegenwart zu gelangen? Seht, dazu sandte Ich euch zur Erde; deshalb wird eure Rückkehr dann geschehen, wenn ihr mit erfüllter Mission vor Mich tretet. Dies Kreuz wird der Schlüssel sein, der euch die Tore des verheißenen Reiches öffnet. (67, 17-18)
198. Ich verlange nicht von euch, dass ihr alles hinter euch lasst, wie Ich es von denen verlangte, die Mir in der „Zweiten Zeit“ nachfolgten. Unter ihnen verließ mancher seine Eltern, ein anderer seine Lebensgefährtin; sie verließen ihr Haus, ihr Gestade, ihr Fischerboot und ihre Netze — all dies ließen sie hinter sich, um Jesus nachzufolgen. Ebenso wenig sage Ich euch, dass es notwendig ist, dass ihr in dieser Zeit euer Blut vergießt. (80, 13)
199. Begreift, dass ihr euch geistig und körperlich wandeln müsst, dass viele eurer Bräuche und Überlieferungen — ein Erbe eurer Vorfahren — aus eurem Leben verschwinden müssen, um der Vergeistigung Platz zu machen. (63, 15)
200. Ihr versteht derzeit nicht alle, was „Vergeistigung“ bedeutet, noch begreift ihr, warum Ich euch auffordere, diese innere Erhebung zu erlangen. Könnt ihr meinen Geboten gegenüber etwa willig und gehorsam sein, wenn euch nicht einmal klar wird, wozu Ich euch auffordere?
201. Aber manche verstehen das Ideal, das der Meister seinen Jüngern inspiriert, und diese werden sich beeilen, seinen Hinweisen zu folgen. (261, 38)
202. Wenn ihr wirklich das Verlangen habt, Meister in der Vergeistigung zu werden, müsst ihr beharrlich, geduldig, lernbegierig und aufmerksam sein, denn dann werdet ihr Gelegenheit haben, auf eurem Wege nach und nach die Frucht eurer Werke zu ernten, wodurch ihr Erfahrung ansammeln werdet, welche Licht, welche Erkenntnis des wahren Lebens ist. (172, 9)
203. Ich bringe eine neue Lektion, durch die ihr lernen werdet, auf Erden geistig zu leben, was das wahre Leben ist, das den Menschen von Gott bestimmt ist.
204. Ich habe euch bereits gesagt, dass „Vergeistigung“ nicht Frömmelei noch religiöser Fanatismus oder übernatürliche Praktiken bedeutet. Vergeistigung bedeutet Harmonie des Geistes mit dem Körper, Befolgung der göttlichen und menschlichen Gesetze, Schlichtheit und Reinheit im Leben, absoluter und tiefer Glaube an den Vater, Vertrauen und Freude daran, Gott im Nächsten zu dienen, Ideale der Vervollkommnung der Moral und des Geistes. (279, 65-66)
205. Ihr fragt euch, welche Bedeutung die „sieben Stufen der Himmelsleiter“ haben, und euer Meister sagt euch mit Bestimmtheit: Die Zahl Sieben bedeutet Spiritualität, es ist die Spiritualität, die Ich in meinem auserwählten Volke Israel sehen möchte.
206. Ihr müsst mit all euren Tugenden und entfalteten Fähigkeiten zu Mir kommen. Auf der siebten Stufe oder Etappe eurer Entwicklung werdet ihr bei Mir ankommen und sehen, dass der Himmel seine Pforten öffnet, um euch zu empfangen. (340, 6)
207. Begreift zunächst, dass, solange die Menschen nicht völlige Vergeistigung erreichen, sie materielle Kirchen nötig haben werden und vor ihre Augen Skulpturen oder Bilder stellen werden, die ihnen meine Gegenwart fühlbar machen sollen.
208. Den Grad der Vergeistigung oder des Materialismus der Menschen könnt ihr an der Art ihrer religiösen Verehrung ermessen. Der Materialist sucht Mich in den Dingen der Erde, und wenn er Mich nicht seinen Wünschen gemäß zu Gesicht bekommt, stellt er Mich auf irgendeine Weise dar, um das Gefühl zu haben, dass er Mich vor sich hat.
209. Wer Mich als Geist begreift, fühlt Mich in sich, außerhalb von sich und in allem, was ihn umgibt, weil er zu meinem eigenen Tempel geworden ist. (125, 49-51)
210. Bringt Mir geistige Verehrung dar und seid nicht wie jene, welche Kirchen und Altäre errichten, die mit Gold und Edelsteinen bedeckt sind, wie jene, welche lange Wallfahrten unternehmen, sich mit rohen und grausamen Geißelungen züchtigen, unter Lippengebeten und Gebetslitaneien sich auf die Knie werfen und die doch noch nicht fähig sind, Mir ihr Herz zu übergeben. Ich habe euch durch das Gewissen ermahnt, und darum sage Ich euch: Wer redet und davon spricht, was er tat, und es ausposaunt, hat keinerlei Verdienst beim Himmlischen Vater. (115, 9)
211. Um mein Gesetz zu erfüllen, müsst ihr beten, euren Geist immer zu eurem Vater erheben.
212. Ich habe gesehen, dass ihr, um zu beten, vorzugsweise die Einsamkeit und die Stille aufsucht, und ihr tut gut daran, wenn ihr durch das Gebet Inspiration zu erlangen sucht oder wenn ihr Mir danken wollt. Doch ebenso sage Ich euch, dass ihr beten sollt, in welcher Lage ihr euch immer befindet, damit ihr in den schwersten Augenblicken eures Lebens meine Hilfe anzurufen versteht, ohne den Gleichmut, die Selbstbeherrschung, den Glauben an meine Gegenwart und das Vertrauen in euch zu verlieren. (40, 34-35)
213. Erzählt Mir in der Stille eure Leiden, vertraut Mir eure Sehnsüchte an. Obwohl Ich alles weiß, will Ich, dass ihr nach und nach lernt, euer eigenes Gebet zu formulieren, bis ihr soweit seid, die vollkommene Zwiesprache eures Geistes mit dem Vater auszuüben. (110, 31)
214. Ihr seid euch der Wirkung bewusst geworden, die das Gebet hat, und habt die unermessliche Macht begriffen, die ihm innewohnt, wenn ihr es emporsendet — sowohl, um eine geistige Not abzuwenden, als auch, um die Lösung einer materiellen Notlage zu erbitten.
215. Erinnert euch, dass es oftmals genügt hat, das Wort „Vater“ auszusprechen, um euer ganzes Wesen erbeben zu lassen und um eurem Herzen das Gefühl zu geben, von dem Trost, den seine Liebe schenkt, durchflutet zu werden.
216. Wisset, dass immer dann, wenn euer Herz Mich mit Innigkeit nennt, auch mein Geist vor Freude erbebt.
217. Wenn ihr Mich „Vater“ nennt, wenn dieser Name aus eurem Inneren hervorbricht, wird eure Stimme im Himmel vernommen, und ihr entreißt der Göttlichen Weisheit irgendein Geheimnis. (166, 49-51)
218. Es ist nötig, dass ihr zu bitten, zu warten und zu empfangen lernt und dass ihr niemals vergesst, das weiterzugeben, was Ich euch gewähre, worin das größte Verdienst besteht. Betet für die, welche Tag für Tag im Kriege sterben. Ich werde denen, die mit reinem Herzen beten, gewähren, dass noch vor 1950 jeder, der im Kriege gefallen ist, geistig zum Lichte aufersteht. (84, 53)
219. Heute seid ihr noch Schüler und seid nicht immer fähig, meine Lektion zu verstehen. Doch sprecht vorerst zu Gott mit eurem Herzen, mit euren Gedanken, und Er wird euch im Innersten eures Wesens antworten. Seine Botschaft, die in eurem Gewissen sprechen wird, wird eine klare, weise, liebevolle Stimme sein, die ihr nach und nach entdecken werdet, und an die ihr euch später gewöhnen werdet. (205, 47)
220. Wundert euch nicht, noch entrüstet euch, wenn Ich euch sage, dass aller Glanz, die Macht und der Prunk eurer Religionsgemeinschaften verschwinden müssen und dass — wenn dies geschieht — bereits der geistige Tisch gedeckt sein wird, an dem die nach Liebe und Wahrheit hungernden Menschenscharen sich nähren werden.
221. Viele Menschen werden — wenn sie diese Worte hören — bestreiten, dass es die meinen sind. Doch dann werde Ich sie fragen, warum sie sich entrüsten und was sie eigentlich verteidigen? Ihr Leben? Das verteidige Ich. Mein Gesetz? Darüber wache gleichfalls Ich.
222. Habt keine Furcht, denn niemand wird durch Verteidigung meiner Sache sterben; nur das Böse wird sterben, denn das Gute, die Wahrheit und die Gerechtigkeit werden ewig währen. (125, 54-56)
223. Haltet ihr es für unglaubhaft, dass diese wissenschaftliche und materialistische Welt noch einmal Neigung zur Vergeistigung fühlt? Ich sage euch, dass nichts unglaubhaft ist, weil meine Macht unbegrenzt ist. Innere Erhebung, Glaube, Licht und das Gute sind für den Geist eine zwingendere Notwendigkeit, als es für euren Körper das Essen, Trinken und Schlafen ist.
224. Auch wenn die Gaben, Fähigkeiten und Eigenschaften des Geistes lange Zeit geschlummert haben, werden sie bei meinem Rufe erwachen und bewirken, dass zu den Menschen die Vergeistigung mit all ihren Wundern und Offenbarungen zurückkehrt, welche größer sein werden als die der vergangenen Zeiten, denn jetzt seid ihr besser in der Lage, sie zu verstehen. (159, 7-8)
Entwicklung
225. Ebenso, wie ihr den Körper des Menschen sich entwickeln seht, so entfaltet sich in ihm auch der Geist. Doch der Körper stößt auf eine Grenze bei seiner Entwicklung, während der Geist vieler Körper und der Ewigkeit bedarf, um seine Vollkommenheit zu erreichen. Das ist der Grund für eure Reinkarnation.
226. Ihr seid gleich einem Samen aus dem väterlichen und mütterlichen Schöpfergeist Gottes lauter, einfach und rein geboren worden. Doch irret euch nicht; denn es ist nicht dasselbe, lauter und einfach zu sein, wie groß und vollkommen zu sein.
227. Ihr könnt es mit einem Kind vergleichen, das eben geboren worden ist, und einem erfahrenen Menschen, der Kinder unterweist.
228. Dies wird eure Bestimmung während aller Lebensabschnitte sein, sobald euer Geist entwickelt ist. Aber wie langsam kommt euer Geist voran! (212, 57-60)
229. Studiert, denkt gründlich nach; denn manche sind verwirrt bei dem Gedanken, wie es möglich sei — wenn euer Geist ein Teilchen meiner Göttlichkeit ist –, dass er leidet? Und wenn das Licht des Geistes ein Funke des Lichtes des Heiligen Geistes ist — wie kann er sich zeitweilig in Finsternis gehüllt sehen?
230. Erkennt, dass dieser Entwicklungsweg dazu dient, genügend Verdienste gegenüber Gott zu erwerben, durch die ihr euren Geist von einem unwissenden und unentwickelten Geist in einen großen Lichtgeist zur Rechten des Vaters verwandeln könnt. (231, 12)
231. Ich will, dass ihr gut seid, und außerdem ist es mein Verlangen, dass ihr vollkommen werdet. Denn obwohl ihr dem Anschein nach unbedeutend seid, seid ihr größer als die materiellen Dinge und die Welten, weil ihr ewiges Leben habt, ein Funke meines Lichtes seid.
232. Ihr seid Geistwesen. Ihr müsst erkennen, was Geist ist, damit ihr begreifen könnt, warum Ich euch auf den Weg zur Vollkommenheit rufe. (174, 60)
233. Ihr seid dem Gesetze der Entwicklung unterworfen, dies ist der Grund für eure Reinkarnationen. Nur mein Geist braucht sich nicht zu entwickeln: Ich bin unwandelbar.
234. Von Anbeginn habe Ich euch die Stufenleiter gezeigt, auf welcher die Geistwesen emporsteigen müssen, um zu Mir zu gelangen. Heute wisst ihr nicht, auf welcher Seinsebene ihr euch befindet; doch wenn ihr eure Hülle ablegt, werdet ihr euren Entwicklungsgrad erkennen. Bleibt nicht stehen, denn ihr würdet für die nach euch Kommenden ein Hindernis sein.
235. Seid einig im Geiste, auch wenn ihr verschiedene Ebenen bewohnt, und eines Tages werdet ihr auf der siebten Stufe, der höchsten, vereinigt sein und meine Liebe genießen. (8, 25-27)
236. Ich habe euch gesagt, dass ihr nicht nur einmal zur Erde gekommen seid, sondern dass euer Geist so viele Male Körperhüllen angenommen hat, wie es für seine Entwicklung und Vervollkommnung notwendig gewesen ist. Jetzt muss Ich hinzufügen, dass es auch von euch abhängt, ob die Zeit kürzer oder länger ist, um zum Ziele zu gelangen, je nach eurem Verlangen. (97, 61)
237. Wer von euch kann etwa beweisen, dass er vor diesem Leben nicht existiert hat? Welche von denen, die absolut sicher sind, dass sie eine erneute Inkarnation durchleben, können wohl beweisen, dass ihre Rechnung mit dem Vater beglichen ist und dass sie noch Verdienste auf ihrer „Haben-Seite“ besitzen?
238. Niemand kennt die Stufe der Vollkommenheit, auf der er sich befindet. Darum kämpft, liebt und bleibt beharrlich bis ans Ende. (46, 58-59)
239. Damit Ich euch diese neuen Offenbarungen geben konnte, war es notwendig, dass in der Zeitspanne, die zwischen meiner Kundgebung an die Menschheit als Mensch und meinem Kommen im Geiste in dieser Zeit lag, ihr durch viele Reinkarnationen auf der Erde hindurchginget, damit euer Geist zu antworten wüsste, wenn Ich von euch die vergangene Lektion verlangen würde, und wenn Ich ihm neue Offenbarungen zuteil werden ließe, er diese zu verstehen vermöchte. (13, 52)
240. Wie viele Male werdet ihr zur Erde zurückkommen müssen, um einen Körper zu haben, durch den sich mit immer größerer Klarheit die Botschaft offenbart, die ihr der Welt überbringt?
241. Lasst euren Geist gleich einer Lerche in diesem Leben seinen Frühling erleben und sich an ihm erfreuen, und lasst ihn auf seiner Pilgerschaft die notwendige Erfahrung finden, um zu Mir zurückzukehren.
242. Während die Reichen Schätze ansammeln, die nur allzu vergänglich sind, sollt ihr Erfahrung ansammeln, wahres Wissen. (142, 72)
243. In dieser Zeit werdet ihr gegen die Unwissenheit einer Menschheit kämpfen, welche — obwohl auf allen Gebieten vermaterialisiert — weniger grausam und höher entwickelt ist durch die Erfahrungen, die sie in ihren vergangenen Inkarnationen gewonnen hat.
244. Wenn ihr heutzutage jemanden kennt, der seine Gottesverehrung nicht so versteht und zum Ausdruck bringt, wie es die Mehrheiten tun — wenngleich euch dies befremdet und ihr Anstoß daran nehmt — so schreit ihr nicht mehr, dass man ihn lebend verbrennen soll. (14, 21-22)
245. Fürchtet ihr euch davor, mit euren Mitmenschen über die Reinkarnation des Geistes zu sprechen? Seid ihr etwa nicht von der liebevollen Gerechtigkeit überzeugt, die sie enthält?
246. Vergleicht diese Form der Sühne mit jener der ewigwährenden Strafe im unaufhörlichen Feuer der Hölle — eine Vorstellung, derer sich die Menschheit bedient, um den Geist der Menschen einzuschüchtern. Sagt Mir, welche dieser beiden Arten euch die Vorstellung einer göttlichen, vollkommenen und barmherzigen Gerechtigkeit vermittelt.
247. Die eine offenbart Grausamkeit, grenzenlosen Groll, Rache; die andere enthält nur Vergebung, väterliche Liebe, Hoffnung darauf, das ewige Leben zu erlangen. Wie groß ist die Entstellung, die meine Unterweisungen infolge schlechter Auslegungen erlitten haben!
248. Ich bereite euch auf den Kampf vor, weil Ich weiß, dass man euch wegen dem, was ihr lehren werdet, bekämpfen wird. Aber wenn eure Mitmenschen, die euch zu diesem Zeitpunkt bekämpfen, der Tod überraschen würde und Ich sie — wenn sie in der Sünde sterben — fragen würde, was sie vorziehen: das ewige Feuer, an das sie glauben, oder die Gelegenheit, sich in einem neuen Leben zu läutern — wahrlich, Ich sage euch, sie würden der zweiten Lösung den Vorzug geben, auch wenn sie diese, vom Fanatismus verblendet, in ihrem Leben bekämpft haben sollten. (120, 15-17)
249. Es genügt, zu wissen — wie Ich es euch in meinem Wort gesagt habe — dass die Reinkarnation des Geistes Wahrheit ist, und schon entzündet sich in euren Herzen ein Licht, und ihr bewundert meine liebevolle Gerechtigkeit noch mehr.
250. Vergleicht die Theorien und verschiedenen Deutungen, welche die Konfessionen diesen Lehren gegeben haben, und entscheidet euch für jene, die am meisten Gerechtigkeit enthält und am meisten Vernunft besitzt.
251. Doch wahrlich, Ich sage euch, dies ist eine der Offenbarungen, die den Geist in dieser Zeit am meisten erregen wird, in welcher die innere Erkenntnis über diese große Wahrheit erwacht. (63, 76)
252. Ihr sollt bestätigen, dass die Reinkarnation des Geistes eine der großen Wahrheiten ist, die die Menschheit kennen und glauben soll.
253. Manche ahnen sie, akzeptieren sie und glauben an sie aus Intuition heraus, als etwas, das in meiner liebevollen Gerechtigkeit gegenüber den Menschen nicht fehlen konnte. Doch wird es auch viele geben, die euch Gotteslästerer und Lügner nennen werden.
254. Seid unbesorgt, das gleiche geschah meinen Aposteln, als sie die Auferstehung von den Toten predigten, wie sie Jesus lehrte. Die Priester und Richter warfen sie ins Gefängnis, weil sie solche Lehren predigten.
255. Später nahm die Welt jene Offenbarung an, obschon Ich versichern kann, dass sie nicht die ganze Bedeutung dieser Lehre zu erfassen vermochte, so dass es nötig ist, dass Ich in dieser Zeit komme und euch davon unterrichte, dass die „Auferstehung des Fleisches“ sich nur auf die Reinkarnation des Geistes beziehen kann, da diese das Wesentliche und der Grund für das Leben ist — das, was in Wahrheit ewig ist. Zu welchem Zweck sollten die toten Körper wiederauferstehen, da sie doch nur die vergänglichen Gewänder des Geistes waren?
256. Das Fleisch sinkt in die Erde und vermischt sich mit ihr. Dort wird es gereinigt, verwandelt und ersteht unablässig zu neuem Leben, während der Geist sich weiter aufwärtsentwickelt, weiterhin der Vollkommenheit entgegengeht, und wenn sie zur Erde zurückkehrt, ist es für sie eine Auferstehung zum menschlichen Leben, und auch für ihre neue Körperhülle ist es eine Auferstehung in Verbindung mit dem Geist.
257. Doch das Materielle ist nicht von unvergänglicher Beschaffenheit, das Geistige dagegen wohl, weshalb Ich euch nochmals sage, dass es euer Geist ist, den Ich suche, den Ich lehre und den Ich bei Mir haben will. (151, 56-58)
258. Euer Geist schleift mühsam eine Kette hinter sich her, die durch die Leben geschaffen wurde, die Ich euch als Gelegenheit zu eurer Vervollkommnung gegeben habe und die ihr nicht genutzt habt. Jedes Dasein bildet ein Kettenglied. Doch wenn ihr euer Leben nach meinen Unterweisungen ausrichtet, wenn ihr euch an das Gesetz haltet, werdet ihr nicht mehr zu dieser Welt kommen, um zu leiden.
259. Wenn ihr die Zeit verstreichen lasst, ohne mein Wort zu studieren, werde Ich, der Ich die Zeit bin, euch überraschen. Studiert, damit ihr in meinem Werke den Platz einnehmen könnt, der euch zukommt.
Ich bin jenseits der Zeit und gebe euch von diesem Schatze, damit ihr ihn für eure geistige Aufwärtsentwicklung nutzt. Ich bin euer Meister, der euch während eures ganzen Lebens lehrt. (168, 250)
260. Ich will, dass das Unverständnis und die unterschiedlichen Meinungen über meine Göttlichkeit ein Ende haben. Begreift, dass ihr alle aus einem einzigen Gott hervorgegangen seid. (181, 63-65)
261. Betrachtet das Universum und schätzt es in all seiner Vollkommenheit und Schönheit. Es wurde geschaffen, damit die Kinder des Herrn sich von ihm inspirieren ließen und in ihm ein Abbild des Vaters sehen sollten. Wenn ihr die Schöpfung so auffasst, werdet ihr euer Denken zu meiner Göttlichkeit erheben. (169, 44)
262. Das Licht dieses Zeitalters zerreißt den dunklen Schleier, der den Geist der Menschen einhüllte; es zerbricht die Ketten, die ihn gefesselt hatten und ihn daran hinderten, zum wahren Wege zu gelangen.
263. Wahrlich, Ich sage euch: Denkt nicht, dass meine Lehre die Erforschung aller Wissensgebiete untersagt, da Ich es bin, der euer Interesse, eure Bewunderung und eure Neugier weckt. Dafür habe Ich euch die Denkfähigkeit gegeben, damit sie sich ungehindert in die Richtung bewegt, wohin sie möchte.
264. Ich habe euch das Licht der Intelligenz gegeben, damit ihr das versteht, was ihr auf eurem Wege seht. Daher sage Ich euch: Entdeckt, forscht, doch achtet darauf, dass eure Vorgehensweise, in meine Geheimnisse einzudringen, respektvoll und demütig ist, denn dann wird es wirklich zulässig sein.
265. Ich habe euch nicht verboten, die Bücher kennenzulernen, die die Menschen geschrieben haben; doch ihr müsst geschult sein, damit ihr nicht strauchelt und Irrtümern anheimfallt. Dann werdet ihr erfahren, wie der Mensch sein Leben und seinen Kampf begann und wie weit er gekommen ist.
266. Wenn ihr dann soweit seid, müsst ihr euch meinem Brunnquell der Unterweisungen und Offenbarungen zuwenden, damit Ich euch die Zukunft und das Ziel zeige, das euch erwartet. (179, 22-23)
267. Ich versichere euch: Wenn ihr euch vornehmt, mit Interesse und mit Liebe in den Sinngehalt dieser Unterweisungen einzudringen, werdet ihr auf Schritt und Tritt wahre Wunder geistiger Weisheit, vollkommener Liebe und göttlicher Gerechtigkeit entdecken. Aber wenn ihr diese Offenbarungen gleichgültig betrachtet, werdet ihr nicht erfahren, was sie alles in sich bergen.
268. Geht nicht an meiner Kundgebung vorüber, wie viele von euch durchs Leben gehen: sehend, ohne zu schauen; hörend, ohne zu vernehmen; und denkend, ohne zu begreifen. (333, 11-12)
269. Ich will nicht, dass ihr meinen Geist oder etwas, das zum Geistigen gehört, so untersucht, als ob es materielle Objekte wären. Ich will nicht, dass ihr Mich nach Art der Wissenschaftler studiert, denn ihr würdet großen und beklagenswerten Irrtümern anheimfallen. (276, 17)
270. Meine ganze Lehre hat den Zweck, euch all das vor Augen zu führen, was euer Wesen enthält, denn aus diesem Wissen wird das Licht geboren, um den Weg zu finden, der zum Ewigen, zum Vollkommenen, zu Gott führt. (262, 43)
Läuterung und Vervollkommnung
271. Heute stellt ihr Mir eure Leiden vor Augen, damit Ich sie lindere, und in Wahrheit sage Ich euch, dass dies meine Aufgabe ist, dass Ich hierfür gekommen bin, weil Ich der Göttliche Arzt bin.
272. Doch bevor mein Heilbalsam in euren Wunden wirksam wird, bevor meine Liebkosung zu euch gelangt, konzentriert euch auf euch selbst und prüft euren Schmerz, erforscht ihn, denkt die ganze Zeit, die dazu nötig ist, gründlich darüber nach, damit ihr aus dieser Betrachtung die Lehre entnehmt, welche diese Prüfung enthält, ebenso wie die Erkenntnis, die sich darin verbirgt und die ihr kennen müsst. Diese Erkenntnis wird Erfahrung, wird Glaube, wird ein Blick ins Angesicht der Wahrheit sein, wird die Erklärung für viele von euch unverstandene Prüfungen und Lektionen sein.
273. Erforscht den Schmerz, als ob er etwas Greifbares wäre, und ihr werdet in ihm den schönen Samen der Erfahrung entdecken, die große Lehre eures Daseins, denn der Schmerz ist zum Lehrmeister in eurem Leben geworden.
274. Wer den Schmerz als einen Lehrmeister betrachtet und mit Sanftmut seine Mahnrufe befolgt, die er zur Erneuerung, zur Reue und zur Besserung macht, der wird später das Glücksgefühl, den Frieden und die Gesundheit kennenlernen.
275. Prüft euch sorgfältig, und ihr werdet erleben, wie viel Nutzen ihr daraus zieht. Ihr werdet eure Mängel und Unvollkommenheiten erkennen, sie berichtigen und deshalb aufhören, Richter der anderen zu sein. (8, 50-53)
276. Ich bräuchte es nur zu wollen, und schon wäret ihr rein. Doch welches Verdienst bestünde, wenn Ich es wäre, der euch reinigt? Jeder soll seine Verstöße gegen mein Gesetz wiedergutmachen, dies ist Verdienst. Denn dann werdet ihr in Zukunft die Stürze und Fehler zu vermeiden wissen, weil der Schmerz euch daran erinnern wird.
277. Wenn sich zwischen der begangenen Verfehlung und ihren natürlichen Folgen eine aufrichtige Reue einstellt, wird euch der Schmerz nicht erreichen, denn dann werdet ihr bereits stark genug sein, um die Prüfung mit Ergebung zu ertragen.
278. Die Welt trinkt einen sehr bitteren Kelch; doch Ich habe sie nicht gestraft. Aber nach ihrem Schmerz wird sie zu Mir kommen, der Ich sie rufe. Dann werden die, welche undankbar waren, Dem zu danken wissen, welcher ihr Dasein nur mit Wohltaten überschüttet hat. (33, 30-31)
279. Legt die übermäßige Liebe zu eurem Körper ab und habt Erbarmen mit eurem Geist und helft ihm, sich zu reinigen und zu erheben. Wenn ihr dies erreicht habt, werdet ihr erleben, wie stark ihr an Geist und Körper sein werdet.
280. Denkt daran: Wenn der Geist krank ist — wie könnte dann Frieden im Herzen sein? Und wenn in dem Geist Gewissensbisse vorhanden sind — kann er da Frieden genießen? (91, 72-73)
281. Wenn diese Erde euch alles bescheren würde, was ihr wünscht, wenn es auf ihr nicht die großen geistigen Prüfungen gäbe — wer von euch hätte dann Verlangen, in mein Reich zu kommen?
282. Lästert oder verflucht auch nicht den Schmerz, da ihr ihn mit euren Verfehlungen geschaffen habt. Tragt ihn mit Geduld, dann wird er euch läutern und euch helfen, Mir näherzukommen.
283. Erkennt ihr, wie stark eure Verwurzelung in den Herrlichkeiten und Befriedigungen dieser Welt ist? Nun, der Zeitpunkt wird kommen, an dem das Verlangen, euch von ihr zu entfernen, sehr heftig sein wird.
284. Wer seine Prüfungen durch geistige Erhebung zu bestehen vermag, erlebt in dieser Überwindung Frieden. Wer auf Erden mit zum Himmel gerichtetem Blicke wandelt, strauchelt nicht, noch verletzen sich seine Füße an den Dornen auf seinem Sühneweg. (48, 53-55)
285. Erfüllt eure Bestimmung! Habt nicht den Wunsch, zu Mir zurückzukehren, ohne zuvor den Weg zurückgelegt zu haben, den Ich euch wies, denn es würde euch der Schmerz zuteil, Flecken in eurem Geist zu sehen, die er noch nicht abgewaschen hat, weil er nicht bis ans Ende seines Sühneweges gelangte.
286. Die Reinkarnationen sind über euch hinweggegangen, doch viele von euch haben die unendliche Gnade und Liebe nicht gewürdigt, die euch der Vater damit zuteil werden ließ.
287. Bedenkt: Je größer die Zahl der Gelegenheiten ist, desto größer ist eure Verantwortung, und wenn diese Gelegenheiten nicht genutzt werden, so wird mit jeder derselben die Sühnelast und die ausgleichende Gerechtigkeit größer werden. Dies ist die Bürde, deren unerträgliche Last viele Wesen nicht begreifen und die euch nur meine Lehre offenbaren kann. (67, 46)
288. Jene Prüfungen, in denen die Menschen leben, sind die Früchte, die sie nun ernten, sind das Ergebnis ihrer eigenen Saat — eine Ernte, die manchmal die Folge des Samens ist, den sie im Jahr zuvor gesät haben, und in anderen Fällen die Frucht dessen, was sie Jahre davor oder in anderen Inkarnationen gesät haben. (178, 2)
289. Meint nicht, dass die Folgen eines Ungehorsams sich sofort bemerkbar machen — nein. Was Ich euch jedoch sage, ist dies, dass ihr euch früher oder später für eure Werke verantworten müsst; auch wenn es für euch manchmal den Anschein hatte, dass eure Verfehlung keine Folgen nach sich zog, in Anbetracht dessen, dass die Zeit verging und meine Gerechtigkeit keinerlei Zeichen gab.
290. Aber ihr wisst bereits durch mein Wort, dass Ich als Richter unerbittlich bin und dass, wenn euer Gericht gekommen ist, ihr eure Augen für das Licht des Gewissens öffnen werdet. (298, 48)
291. Oh Geistwesen, die ihr Mich hört, erlaubt nicht, dass die Probleme des irdischen Lebens ihre Spur in euch hinterlassen, und noch weniger, dass sie euch beugen. Sucht das Licht, das jede Prüfung enthält, auf dass dieses euch hilft, stark und maßvoll zu werden.
292. Wenn der Geist es nicht schafft, sich den Körper untertan zu machen, wird dieser ihnbeugen und ihnbeherrschen; aus diesem Grunde werden die Geistwesen schwach und glauben, dass sie mit dem Fleische sterben. (89, 11-12)
293. Habt ihr in eurem Leben irgendeine körperliche Leidenschaft erlebt, die euer ganzes Wesen erfasste und es euch unmöglich machte, die Stimme des Gewissens, der Moral und der Vernunft zu vernehmen?
294. Dies geschah, als der Geist tief gesunken war, weil die Versuchungen und die Macht der Bestie des Bösen, welche im Fleische wohnt, ihn bezwungen hatte.
295. Und stimmt es etwa nicht, dass ihr ein tiefes Glücksgefühl und tiefen Frieden erfahren habt, als es euch gelang, euch von jener Leidenschaft zu befreien, und ihr ihren Einfluss überwunden hattet?
296. Dieser Friede und diese Freude sind auf den Sieg den Geist über den Körper zurückzuführen — einen Sieg, der durch einen unermesslichen Kampf, eine „blutige“ innere Schlacht, errungen wurde. Doch es genügte, dass der Geist neue Kraft schöpfte und sich aufrichtete, angeregt und beraten durch das Gewissen, und schon bezwang er die Impulse des Fleisches und machte sich frei davon, sich noch weiter ins Verderben ziehen zu lassen.
297. Bei diesem Ringen, bei dieser Verzichtleistung, bei dieser Schlacht gegen euch selbst habt ihr etwas sterben sehen, das in eurem Inneren wohnte, ohne dass es euer Leben war. Es war nur eine unsinnige Leidenschaft. (186, 18-19)
298. Erkennt, dass ihr den mächtigsten Feind in euch selbst habt. Wenn ihr ihn besiegt habt, werdet ihr den „Drachen mit den sieben Häuptern“, von dem der Apostel Johannes euch sprach, unter euren Füßen sehen. Dann erst könnt ihr wahrhaft sagen: „Ich kann das Angesicht zu meinem Herrn erheben, um Ihm zu sagen: Herr, ich werde Dir nachfolgen.“ Denn dann werden es nicht nur die Lippen sagen, sondern der Geist. (73, 20)
299. Bald wird euch bewusst werden, dass nicht das Leben grausam zu euch Menschen ist, sondern dass ihr es mit euch selbst seid. Ihr leidet und lasst die leiden, die um euch sind, aus Mangel an Verständnis. Ihr fühlt euch einsam, seht, dass niemand euch liebt, und werdet egoistisch und hartherzig. (272, 34)
300. Begreift, dass alle Leiden dieses Lebens, das ihr lebt, Folgen der menschlichen Verfehlungen sind, denn Ich, der euch liebt, könnte euch keinen so bitteren Kelch anbieten.
301. Ich habe euch von den frühesten Zeiten an das Gesetz als einen Weg offenbart, auf dem ihr euch vor den Stürzen, dem Verderben und dem „Tode“ bewahren könnt. (215, 65)
302. Heute seid ihr noch nicht imstande, den Sinn eurer Prüfungen zu verstehen. Ihr haltet sie für unnötig, ungerecht und unvernünftig. Doch Ich werde euch noch sagen, wie viel Gerechtigkeit und Augenmaß in jeder von ihnen lag, wenn ihr alt geworden seid, und bei anderen, wenn ihr die Schwellen dieser Welt überschritten habt und die geistigen Regionen bewohnt. (301, 44)
303. Ich sage euch noch einmal, dass Ich jeden Gedanken und jede Bitte wahrnehme, während „die Welt“ meine Inspiration nicht zu empfangen vermag, noch sich vorbereitet hat, um meine göttlichen Gedanken in ihrem Verstande erstrahlen zu lassen, noch meine Stimme hört, wenn Ich auf ihren Ruf antworte.
304. Aber Ich habe Vertrauen zu euch, glaube an euch, weil Ich euch geschaffen und euch mit einem Geist begabt habe, welcher ein Funke von Mir ist, und mit einem Gewissen, das mein Ebenbild ist.
305. Wenn Ich euch sagen würde, dass Ich nicht erwarte, dass ihr euch vervollkommnet, wäre dies so, wie wenn Ich erklären würde, dass Ich bei dem größten Werke, das aus meinem göttlichen Willen hervorgegangen ist, gescheitert bin, und dies kann nicht sein.
306. Ich weiß, dass ihr in der Zeit lebt, in der euer Geist siegreich aus allen Versuchungen hervorgehen wird, die ihm auf seinem Wege begegnen. Danach wird er voll Lichte zu einem neuen Dasein erstehen. (238, 52-54)
Diesseits und jenseits des Irdischen
307. Arbeitet an euch, wartet nicht, bis der Tod euch unvorbereitet überrascht. Was habt ihr für den Zeitpunkt vorbereitet, da ihr zum Geistigen Leben zurückkehrt? Wollt ihr überrascht werden, während ihr noch mit Ketten an die Materie, an die Leidenschaften und die irdischen Besitztümer gebunden seid? Wollt ihr mit geschlossenen Augen in das Jenseits eingehen, ohne den Weg zu finden, und dabei die Müdigkeit dieses Lebens in den Geist geprägt mitnehmen? Bereitet euch zu, Jünger, dann werdet ihr das Kommen des körperlichen Todes nicht fürchten.
308. Seufzt nicht, weil ihr dies Erdental verlassen müsst, denn auch wenn ihr erkennt, dass in ihm Wunder und Herrlichkeiten existieren, sage Ich euch in Wahrheit, dass diese nur ein Abglanz der Schönheiten des Geistigen Lebens sind.
309. Wenn ihr nicht erwacht — was werdet ihr tun, wenn ihr euch am Anfang eines neuen Weges befindet, der von einem Lichte erhellt ist, das euch unbekannt erscheint?
310. Scheidet von dieser Welt ohne Tränen, ohne im Herzen eurer Angehörigen Schmerz zurückzulassen. Löst euch, wenn der Augenblick gekommen ist, und lasst auf dem Antlitz eures Körpers ein Lächeln des Friedens zurück, das von der Befreiung eures Geistes spricht.
311. Der Tod eures Körpers trennt euch nicht von den Wesen, die euch anvertraut waren, noch entbindet er euch von der geistigen Verantwortung, die ihr für jene habt, die eure Eltern, Geschwister oder Kinder waren.
312. Begreift, dass für die Liebe, für die Pflicht, für die Gefühle, mit einem Worte: für den Geist der Tod nicht existiert. (70, 14-19)
313. Arbeitet mit großem Eifer, damit — wenn der Tod kommt und ihr die Augen eures Körpers für dieses Leben schließt — euer Geist sich von sich aus emporgehoben fühlt, bis er zu der Heimstatt gelangt, die er durch seine Verdienste erreicht hat.
314. Die Jünger dieses Werkes werden beim Eintritt des körperlichen Todes erfahren, wie leicht die Bande zerreißen, die den Geist mit dem Körper verbinden. Es wird kein Schmerz in ihm sein, weil er die Annehmlichkeiten der Erde verlassen muss. Der Geist wird nicht als Schatten unter den Menschen umherirren und von Tür zu Tür, von Herz zu Herz anklopfen im Verlangen nach Licht, nach Liebe und Frieden. (133, 61-62)
315. Erhebt euren Geist, damit ihr nur am Ewigen, Schönen und Guten Gefallen findet. Wenn es nicht so sein sollte, wird euer Geist — vermaterialisiert durch das Leben, das ihr geführt habt — viel leiden, um sich von ihrem Körper und allem, was er zurücklässt, zu lösen, und er wird eine Zeitlang in Verwirrung und bitterem Schmerze in den (geistigen) Räumen umherstreifen, bis er seine Läuterung erreicht.
316. Lebt in meinem Gesetze, dann braucht ihr den Tod nicht zu fürchten. Doch ruft oder wünscht ihn nicht vor der Zeit. Lasst ihn kommen, denn er gehorcht immer meinen Befehlen. Sorgt dafür, dass er euch vorbereitet findet, dann werdet ihr in die Geistige Welt als Kinder des Lichtes eingehen. (56, 43-44)
317. Lebt in Frieden in euren Heimen, macht aus ihnen ein Heiligtum, damit, wenn die unsichtbaren Wesen eindringen, die verwirrt im „Geistigen Tale“ umherschweifen, sie in eurem Wesen das Licht und den Frieden finden, den sie suchen, und sie im Jenseits aufwärts steigen. (41, 50)
318. Euch, die ihr im Geiste lebt und noch immer den materiellen Zielen zugetan seid, sage Ich: Wendet euch ab von dem, was euch nicht mehr zugehörig ist. Denn wenn die Erde nicht die ewige Heimat für den Menschen ist, ist sie es noch weniger für den Geist. Jenseits, im „Geistigen Tale“, erwartet euch ein Leben voller Licht, zu dem ihr auf dem Pfade des Guten Schritt für Schritt hingelangen werdet.
319. Denen, die Mir als menschliche Wesen zuhören, sage Ich, dass sie — solange sie diesen Körper besitzen, der sie auf ihrer irdischen Lebensfahrt begleitet — diesen pflegen und bis zum allerletzten Augenblicke erhalten müssen. Denn er ist der Stab, auf den sich der Geist stützt, und das Werkzeug zum Kämpfen. Durch seine materiellen Augen blickt der Geist auf dieses Leben, und durch seinen Mund spricht er und kann er seinen Mitmenschen Trost spenden. (57, 3)
320. Jetzt fragt euch der Meister: Wo sind eure Toten, und warum weint ihr über das Verschwinden der Wesen, die ihr liebt? Wahrlich, Ich sage euch, in meinen Augen ist niemand gestorben, denn allen habe Ich ewiges Leben gegeben. Sie alle leben; jene, die ihr für verloren hieltet, sind bei Mir. Dort, wo ihr den Tod zu erblicken vermeint, ist das Leben, wo ihr das Ende seht, ist der Anfang. Wo ihr meint, dass alles Mysterium und unergründliches Geheimnis sei, ist das Licht, strahlend wie eine immerwährende Morgenröte. Wo ihr glaubt, dass das Nichts sei, ist Alles, und wo ihr das große Schweigen vermutet, ist ein „Konzert“. (164, 6)
321. Immer, wenn der Tod das Dasein eurer Körperhülle beendet, ist dies wie eine Erholungspause für den Geist, der, wenn er sich wieder inkarniert, mit neuen Kräften und größerem Lichte zurückkehrt und das Studium jener göttlichen Lektion fortsetzt, das er nicht abgeschlossen hatte. Auf diese Weise reift im Verlauf von Zeitaltern der Weizen, welcher euer Geist ist.
322. Vieles habe Ich euch in Bezug auf das Geistige Leben offenbart, doch Ich sage euch, dass ihr jetzt noch nicht alles wissen müsst, sondern nur das, was für euer Kommen zur ewigen Heimat wesentlich ist. Dort werde Ich euch all das sagen, was euch zu wissen bestimmt ist. (99, 32)
323. Könnt ihr euch die Seligkeit dessen vorstellen, der zum Geistigen Leben zurückkehrt und auf Erden die Bestimmung erfüllt hat, die sein Vater ihm vorgezeichnet hat? Seine Genugtuung und sein Friede sind unendlich größer als alle Befriedigungen, die der Geist im menschlichen Leben ernten kann.
324. Und diese Gelegenheit biete Ich euch an, damit ihr zu denen gehört, die Freude haben, wenn sie in ihr Reich zurückkehren, und nicht zu jenen, die in ihrer tiefen Bestürzung oder Reue leiden und weinen. (93, 31-32)
325. Schon ist das Ende dieser Kundgebung nahe, um sie dann in einer höheren Form wiederaufzunehmen durch den Beginn der Zwiesprache von Geist zu Geist mit eurem Schöpfer, welche die höheren Geistwesen gebrauchen, die bei Mir wohnen. (157, 33)
326. Wenn Ich zu euch über meine Geistige Welt spreche, meine Ich jene Heerscharen gehorsamer Geistwesen, die als wahre Diener nur das tun, was der Wille ihres Herrn ihnen befiehlt.
327. Diese habe Ich zu euch gesandt, damit sie für alle Menschen Berater, Beschützer, Ärzte und wirkliche Geschwister sind. Sie klagen nicht, denn sie haben in sich den Frieden. Sie stellen keine Fragen; denn das Licht ihrer Entwicklung und ihrer Erfahrung auf den langen Wegen hat ihnen das Recht gegeben, den Verstand der Menschen zu erleuchten. Sie sind bei jedem Hilferuf und in jeder Not bereitwillig und demütig zur Stelle.
328. Ich bin es, der ihnen aufgetragen hat, sich unter euch kundzugeben, damit sie euch ihre Anweisungen, ihr Zeugnis und ihre Ermunterung geben. Sie ziehen vor euch her, reinigen den Weg und gewähren euch ihren Beistand, damit ihr nicht den Mut verliert.
329. Morgen werdet auch ihr zu diesem Licht-Heer gehören, das in der unendlichen Welt der Geistwesen nur aus Liebe zu seinen Menschengeschwistern wirkt, in dem Bewusstsein, dass es damit seinen Vater verherrlicht und liebt.
330. Wenn ihr ihnen ähnlich werden wollt, so weiht euer Dasein dem Guten. Teilt euren Frieden und euer Brot, empfangt den Bedürftigen mit Liebe, besucht den Kranken und den Gefangenen. Bringt Licht auf den Weg eurer Mitmenschen, die auf der Suche nach dem wahren Weg umhertappen. Erfüllt die Unendlichkeit mit edlen Gedanken, betet für die Abwesenden, dann wird das Gebet sie euch nahebringen.
331. Wenn dann der Tod den Schlag eures Herzens anhält und das Licht in euren Augen erlischt, werdet ihr zu einer durch ihre Harmonie, ihre Ordnung und ihre Gerechtigkeit wunderbaren Welt erwachen. Dort werdet ihr zu begreifen beginnen, dass die Liebe Gottes euch für alle eure Werke, Prüfungen und Leiden entschädigen kann.
332. Wenn ein Geist zu jener Heimstatt gelangt, fühlt er sich immer stärker von einem unendlichen Frieden durchdrungen. Sogleich erinnert er sich an die, die noch fern jener Seligkeit leben, und in seinem Drang, seiner Sehnsucht, dass jene, die er liebt, auch jenes göttliche Geschenk erlangen, schließt er sich den geistigen Heerscharen an, die für die Rettung, das Wohlergehen und den Frieden ihrer Erdengeschwister kämpfen und arbeiten. (170, 43-48)
333. Wer hat sich schon ein Bild gemacht von den Schlachten, die diese Legionen des Lichtes gegen die Invasionen verwirrter Wesen austragen, die euch fortwährend bedrohen? Es gibt keinen menschlichen Blick, der diesen Kampf entdeckt hat, den beide unablässig gegeneinander führen, ohne dass ihr ihn wahrgenommen habt. (334, 77)
334. Seht hier die Fortsetzung meines Werkes, mein Kommen in der „Dritten Zeit“ als Tröstergeist, umgeben von meinen großen Engelsscharen, wie es geschrieben steht.
335. Diese Geistwesen in meinem Gefolge stellen einen Teil jenes Trostes dar, den Ich euch verheißen habe, und in ihren heilsamen Ratschlägen und Beispielen von Tugend habt ihr bereits Beweise ihrer Barmherzigkeit und ihres Friedens empfangen. Durch sie habe Ich euch Wohltaten gewährt, und sie sind Vermittler zwischen euch und meinem Geiste gewesen.
336. Als ihr die ihnen eigenen Gnadengaben und ihre Demut wahrgenommen habt, habt ihr euch dazu inspiriert gefühlt, ebenso lautere Werke zu tun wie jene, die sie in eurem Leben vollbracht haben. Als sie euer Heim aufgesucht haben, habt ihr euch durch ihre geistige Gegenwart geehrt gefühlt.
337. Seid gesegnet, wenn ihr ihre Hochherzigkeit erkannt habt. Aber der Meister sagt euch: Meint ihr, dass sie schon immer tugendsame Wesen waren? Wisst ihr nicht, dass eine große Zahl von ihnen die Erde bewohnt hat und Schwachheit und schwere Verfehlungen kennenlernte?
338. Doch seht sie nun an: Sie haben keinerlei Makel mehr an sich, und zwar deshalb, weil sie auf die Stimme des Gewissens hörten, zur Liebe erwachten und ihre früheren Verfehlungen bereuten. In jenem Schmelztiegel haben sie sich geläutert, um sich würdig emporzuschwingen, und heute dienen sie Mir, indem sie der Menschheit dienen.
339. Ihr Geist hat aus Liebe die Aufgabe übernommen, ihren Nächsten beizustehen, um all das wiedergutzumachen, was sie versäumten, als sie die Erde bewohnten, und als ein göttliches Geschenk haben sie die Gelegenheit wahrgenommen, den Samen zu säen, den sie zuvor nicht gesät hatten, und jedes unvollkommene Werk zu beseitigen, das sie getan hatten.
340. Daher erlebt ihr jetzt mit Staunen ihre Demut, ihre Geduld und ihre Sanftmut, und gelegentlich habt ihr sie um ihrer Wiedergutmachung willen leiden sehen. Aber ihre Liebe und ihre Erkenntnis, die größer sind als die Hindernisse, auf die sie stoßen, überwinden alles, und sie sind bereit, bis zur Aufopferung zu gehen. (354, 14-15)
341. Ahnt ihr etwa die geistige Heimstätte, die ihr verließet, um zur Erde zu kommen? „Nein, Meister“, sagt ihr Mir, „wir ahnen nichts, noch erinnern wir uns an etwas.“
342. Ja, Volk, es ist so lange her, seit ihr euch von der Reinheit und der Unschuld entferntet, dass ihr euch nicht einmal jenes Dasein in Frieden, jenen Zustand des Wohlergehens vorstellen könnt.
343. Doch nun, da ihr geschult seid, um die Stimme des Gewissens zu hören und seine Offenbarungen von ihm zu empfangen, ist der Weg für euch erreichbar, der jene zum verheißenen Reiche führt, die sich Mir zuwenden.
344. Es ist nicht jenes Paradies des Friedens, von dem die „Ersten“ schieden, sondern jene unendliche Welt des Geistes, die Welt der Weisheit, das Paradies der wahren geistigen Glückseligkeit, der Himmel der Liebe und der Vollkommenheit. (287, 14-15)
Offenbarungen des Göttlichen
345. Der Vater aller Wesen spricht zu euch in diesem Augenblicke. Die Liebe, die euch schuf, macht sich in einem jeden fühlbar, der dieses Wort vernimmt. (102, 17)
346. Es spricht zu euch der einzige Gott, der existiert, den ihr Jehova nanntet, als Er euch seine Macht zeigte und euch auf dem Berge Sinai das Gesetz offenbarte; den ihr Jesus genannt habt, denn in ihm war „mein Wort“; und den ihr heute Heiliger Geist nennt, weil Ich der Geist der Wahrheit bin. (51, 63)
347. Wenn Ich zu euch als Vater spreche, öffnet sich vor euch das Buch des Gesetzes. Wenn Ich zu euch als Meister spreche, ist es das Buch der Liebe, das Ich meinen Jüngern zeige. Wenn Ich zu euch als Heiliger Geist spreche, ist es das Buch der Weisheit, das euch durch meine Unterweisungen erleuchtet. Diese bilden eine einzige Lehre, denn sie stammen von einem einzigen Gotte. (141, 19)
348. Gott ist Licht, Liebe, Gerechtigkeit. Jeder, der in seinem Leben diese Eigenschaften offenbart, wird seinen Herrn repräsentieren und ehren. (290, 1)
349. Sagt nicht, dass Ich der Gott der Armut oder der Traurigkeit bin, weil ihr in Betracht zieht, dass Jesus immer Scharen von Kranken und Betrübten nachfolgten. Ich suche zwar die Kranken, die Trauernden und die Armen, aber es geschieht, um sie mit Freude, Gesundheit und Hoffnung zu erfüllen, denn Ich bin der Gott der Freude, des Lebens, des Friedens und des Lichtes. (113, 60)
350. Ja, Volk, Ich bin der Anfang und das Ende von euch, Ich bin das Alpha und das Omega, obschon Ich euch noch nicht alle Lehren mitteile oder offenbare, die Ich für euren Geist in Bereitschaft halte und die ihr erst erfahren werdet, wenn ihr schon sehr fern von dieser Welt seid.
351. Viele neue Lektionen werde Ich euch in der heutigen Zeit offenbaren, doch Ich werde euch das geben, was ihr zu besitzen vermögt, ohne euch groß zu dünken oder euch gegenüber den Menschen mit stolzer Überlegenheit aufzuspielen. Ihr wisst ja, dass, wer stolz auf seine Werke ist, sie durch eben diesen Stolz zerstört. Darum habe Ich euch gelehrt, im stillen zu wirken, damit eure Werke eine Frucht der Liebe tragen. (106, 46)
352. Noch vermögt ihr viele der Offenbarungen nicht zu begreifen, die dazu bestimmt sind, Teil eures Wissensgutes zu sein, und von denen die Menschen angenommen haben, dass ihre Kenntnis Gott allein gehört. Sobald jemand sein Verlangen zum Ausdruck bringt, sie auszulegen, oder in sie einzudringen sucht, wird er sofort gotteslästerlich genannt oder für vermessen gehalten. (165, 10)
353. Ihr müsst noch viel lernen, um euch für meine Inspirationen und meine Rufe empfänglich zu machen. Wie oft nahmt ihr die Schwingungen des Geistigen wahr, ohne dass ihr zu begreifen vermochte, wer euch ruft! Jene „Sprache“ ist so verwirrend für euch, dass ihr sie nicht verstehen könnt und ihr die geistigen Manifestationen schließlich Halluzinationen oder materiellen Ursachen zuschreibt. (249, 24)
354. Wundert euch nicht, dass — obwohl Ich der Herr alles Geschaffenen bin — Ich unter euch erscheine und um Liebe bitte. Ich bin der Gott der Sanftmut und der Demut. Ich prahle nicht mit meiner Größe, vielmehr verberge Ich meine Vollkommenheit und meine Pracht, um eurem Herzen näherzukommen. Wenn ihr Mich in all meiner Herrlichkeit schauen würdet — wie sehr würdet ihr über eure Verfehlungen weinen! (63, 48)
355. Fühlt Mich euch sehr nahe; Beweise dafür gebe Ich euch in den schweren Augenblicken eures Lebens. Es war mein Bestreben, dass ihr aus euren Herzen meine Wohnung bereitet, um darin meine Gegenwart zu fühlen.
356. Wie kommt es, dass ihr Mich nicht fühlen könnt, obwohl Ich in euch bin? Einige sehen Mich in der Natur, andere fühlen Mich nur jenseits aller Materie, aber wahrlich, Ich sage euch, Ich bin in allem und überall. Warum sucht ihr Mich immer außerhalb von euch, obwohl Ich Mich auch in euch befinde? (1, 47-48)
357. Auch wenn es keine Religionen auf der Welt gäbe, würde es genügen, euch auf den Grund eures Wesens zu konzentrieren, um meine Gegenwart in eurem inneren Tempel zu finden.
358. Auch sage Ich euch, dass es genügen würde, alles, was das Leben euch darbietet, zu beobachten, um in ihm das Buch der Weisheit zu entdecken, das euch fortwährend seine schönsten Seiten und seine tiefsten Lehren zeigt.
359. Ihr werdet dann begreifen, dass es nicht recht ist, dass die Welt in die Irre geht, während sie den richtigen Weg in ihrem Herzen trägt, noch dass sie in der Finsternis der Unwissenheit umherirrt, obwohl sie inmitten so vielen Lichtes lebt. (131, 31-32)
360. Heute verschafft sich meine universelle Sprache bei allen Gehör, um ihnen zu sagen: Obwohl Ich in jedem von euch bin, soll niemand sagen, dass Gott nur im Menschen existiert, denn es sind die Wesen und alles Geschaffene, die sich innerhalb Gottes befinden.
361. Ich bin der Herr, ihr seine Geschöpfe. Ich will euch nicht Diener, sondern Kinder nennen; doch erkennt, dass Ich über allem stehe. Liebt meinen Willen und beachtet mein Gesetz, seid euch bewusst, dass in meinen Anordnungen keine Unvollkommenheit noch ein Irrtum möglich ist. (136, 71-72)
362. Ich erschuf euch, um euch zu lieben und Mich geliebt zu fühlen. Ihr braucht Mich ebenso, wie Ich euch brauche. Wer behauptet, dass Ich euch nicht brauche, sagt nicht die Wahrheit. Wenn es so wäre, hätte Ich euch nicht geschaffen, noch wäre Ich Mensch geworden, um euch durch jenes Opfer zu retten, welches ein großer Liebesbeweis war; Ich hätte euch zugrunde gehen lassen können.
363. Doch ihr müsst erkennen, dass, wenn ihr euch von meiner Liebe nährt, es gerecht ist, dass ihr dasselbe eurem Vater darbringt, denn Ich sage euch immer wieder: „Mich dürstet, Mich dürstet nach eurer Liebe.“ (146, 3)
364. Wie könnt ihr glauben, dass Ich den weniger liebe, der mehr leidet? Wie könnt ihr euren Schmerz als ein Zeichen dafür ansehen, dass Ich euch nicht liebe? Wenn ihr doch verstündet, dass Ich gerade aus Liebe zu euch gekommen bin! Habe Ich euch nicht gesagt, dass der Gerechte bereits gerettet ist, und dass nicht der Gesunde des Arztes bedarf? Wenn ihr euch krank fühlt und euch bei eurer Selbstprüfung im Lichte eures Gewissens als Sünder erkennt, so seid gewiss, dass ihr es seid, die zu suchen Ich gekommen bin.
365. Wenn ihr glaubt, dass Gott zuweilen Tränen vergossen hat, dann ist es doch gewiss nicht um derer willen gewesen, die sich seines Himmlischen Reiches erfreuen, sondern um jener willen, die verwirrt sind oder weinen. (100, 50-51)
366. Mein Vaterhaus ist für euch zugerüstet. Wenn ihr zu ihm kommt, werdet ihr euch seiner in Wahrheit erfreuen. Wie könnte ein Vater in einem königlichen Gemache leben und köstliche Speisen genießen, wenn er weiß, dass seine eigenen Kinder wie Bettler vor den Toren seines eigenen Hauses stehen? (73, 37)
367. Lernt das Gesetz kennen, liebet das Gute, lasset die Liebe und Barmherzigkeit zur Tat werden, gewährt eurem Geiste die heilige Freiheit, sich zu seiner Heimat zu erheben, und ihr werdet Mich lieben.
368. Wollt ihr ein vollkommenes Vorbild dafür, wie ihr handeln und wie ihr beschaffen sein müsst, um zu Mir zu gelangen? Nehmt euch Jesus zum Vorbild, liebt Mich in ihm, sucht Mich durch ihn, kommt zu Mir auf seiner göttlichen Spur.
369. Doch sollt ihr Mich nicht in seiner körperlichen Gestalt oder in seinem Bilde lieben oder gar die Ausübung seiner Lehren durch Riten oder äußere Formen ersetzen, weil ihr sonst ewig in euren Verschiedenheiten, in eurer Feindschaft und eurem Fanatismus verharren werdet.
370. Liebt Mich in Jesus, aber in seinem Geiste, in seiner Lehre, und ihr werdet das ewige Gesetz erfüllen; denn in Christus ist die Gerechtigkeit, die Liebe und die Weisheit zur Einheit zusammengefasst, womit Ich der Menschheit das Dasein und die Allmacht meines Geistes zu erkennen gab. (1, 71-72)
Der Mensch und seine Bestimmung
371. Schon seit langem haltet ihr euch nicht mehr an Mich, wisst ihr nicht mehr, was ihr in Wirklichkeit seid, weil ihr zugelassen habt, dass in eurem Wesen viele Eigenschaften, Fähigkeiten und Gaben, die euer Schöpfer in euch legte, untätig schlummern. Ihr schlaft bezüglich des Geistes und des Gewissens, doch gerade in deren geistigen Eigenschaften liegt die wahre Größe des Menschen. Ihr lebt wie die Wesen, die von dieser Welt sind, weil sie in ihr entstehen und vergehen. (85, 57)
372. Der Meister fragt euch, o geliebte Jünger: Was ist euer auf dieser Welt? Alles, was ihr besitzt, hat euch der Vater gegeben, damit ihr euch desselben auf eurem Gang über die Erde bedient, solange euer Herz schlägt. Da euer Geist meiner Göttlichkeit entstammt, da er ein Hauch des Himmlischen Vaters ist, da er die Inkarnation eines Atoms meines Geistes ist, da auch euer Körper nach meinen Gesetzen gestaltet wurde und Ich ihn euch als Werkzeug eures Geistes anvertraute, gehört euch nichts, vielgeliebte Kinder. Alles Geschaffene gehört dem Vater, und Er hat euch vorübergehend zu Besitzern desselben gemacht. Erinnert euch, dass euer materielles Leben nur ein Schritt in die Ewigkeit ist, es ist ein Lichtstrahl in der Unendlichkeit, und daher müsst ihr auf das achtgeben, was ewig ist, was niemals stirbt, und das ist der Geist. (147, 8)
373. Der Geist soll den Verstand führen, und der Verstand, nur von einem nach menschlicher Größe verlangenden Herzen geführt, soll euer Leben nicht regieren.
374. Bedenkt: Wenn ihr euch von dem bestimmen lassen wollt, was euer Gehirn befiehlt, werdet ihr es überfordern und nicht über das hinausgelangen, was seine geringen Kräfte ihm erlauben.
375. Ich sage euch: Wenn ihr wissen wollt, warum ihr euch dazu inspiriert gefühlt habt, Gutes zu tun, und warum euer Herz von Nächstenliebe entflammt wird, so lasst zu, dass euer Herz und eure Verstandeskräfte vom Geiste geführt werden. Dann werdet ihr erstaunt sein angesichts der Macht eures Vaters. (286, 7)
376. Das Richtige ist, wenn der Geist dem menschlichen Verstande Weisheit offenbart, und nicht der Verstand dem Geiste „Licht“ gibt.
377. Viele werden das, was ich euch hier sage, nicht begreifen, und zwar, weil ihr schon seit langem die Ordnung eures Lebens verkehrt habt. (295, 48)
378. Wisset, Jünger, dass die Vergeistigung dem Gewissen ermöglicht, sich mit größerer Klarheit kundzutun, und wer diese weise Stimme vernimmt, wird sich nicht täuschen lassen.
379. Macht euch mit dem Gewissen vertraut, es ist eine freundschaftliche Stimme, es ist das Licht, durch das der Herr sein Licht hindurchschimmern lässt — ob als Vater, als Meister oder als Richter. (293, 73-74)
380. Seid unermüdlich beim wiederholten Lesen meines Wortes. Es wird wie ein unsichtbarer Meißel die Aufgabe übernehmen, die scharfen Kanten eures Charakters zu glätten, bis ihr vorbereitet seid, euch selbst mit den schwierigsten Problemen eurer Mitmenschen zu befassen.
381. Ihr werdet Leiden, Sühnezwänge und Wiedergutmachungspflichten bei ihnen entdecken, deren Ursachen sehr verschieden sein können. Manche haben keinen besonders schwer zu begreifenden Ursprung, dagegen wird es andere geben, die ihr nur mit Intuition, durch Offenbarung und Hellsichtigkeit aufklären könnt, um eure Mitmenschen von einer schweren Last zu befreien.
382. Diese Geistesgaben werden jenes Wunder nur dann bewirken, wenn der, der sie betätigt, von der Liebe zu seinem Nächsten inspiriert ist. (149, 88)
383. Weshalb sprechen die Menschen von „übernatürlich“, obwohl alles in Mir und in meinem Werke natürlich ist? Sind nicht vielmehr die bösen und unvollkommenen Werke der Menschen „übernatürlich“, da das Natürliche wäre, dass sie immer gut handeln würden in Anbetracht Dessen, aus dem sie hervorgegangen sind, und der Eigenschaften, die sie besitzen und in sich tragen? In Mir hat alles eine einfache und tiefe Erklärung, nichts bleibt im Dunkeln.
384. Ihr nennt all das „übernatürlich“, was ihr nicht versteht oder in Geheimnis gehüllt betrachtet. Aber sobald euer Geist durch Verdienste seine Erhebung errungen hat und das schaut und entdeckt, was er zuvor nicht sehen konnte, wird er feststellen, dass alles in der Schöpfung natürlich ist.
385. Wenn man der Menschheit vor einigen Jahrhunderten die Fortschritte und Entdeckungen angekündigt hätte, die der Mensch in der heutigen Zeit machen werde, so hätten selbst die Wissenschaftler gezweifelt und solche Wunderwerke als übernatürlich betrachtet. Doch heute, da ihr entwickelt seid und den Fortschritten der menschlichen Wissenschaft Schritt für Schritt gefolgt seid, betrachtet ihr sie als natürliche Werke, auch wenn ihr sie bewundert. (198, 11-12)
386. Ich muss euch sagen: Glaubt nicht, dass der Geist den menschlichen Körper und das Leben in der Welt unbedingt braucht, um sich entwickeln zu können. Aber die Lektionen, die er in dieser Welt erhält, sind doch von großem Nutzen für seine Vervollkommnung.
387. Der Körper hilft dem Geist in seiner Entwicklung, in seinen Erfahrungen, bei seiner Sühne und in seinen Kämpfen; dies ist die Aufgabe, die ihm zukommt, und das könnt ihr bei dieser Kundgebung meiner Göttlichkeit durch den Menschen bestätigt finden, bei der Ich Mich seines Gehirnes bediene und es als Empfangsgerät benutze, um meine Botschaft zu übermitteln. Begreift, dass nicht nur der Geist für das Geistige bestimmt ist, sondern dass selbst das Kleinste innerhalb des Materiellen für geistige Ziele geschaffen worden ist.
388. Einen Denkanstoß und einen Aufruf richte Ich an euren Geist, damit er sich über den Einfluss des Materiellen, das ihn beherrscht, hinwegsetzt und sein Licht unter Anwendung der Gabe der Intuition dem Herzen und dem Verstande zukommen lässt.
389. Dieses mein Licht bedeutet für euren Geist den Weg zu seiner Befreiung, diese meine Lehre bietet ihm die Mittel an, sich über das menschliche Leben zu erheben und Lenker all seiner Werke zu sein, Herr über seine Gefühle und nicht Sklave niederer Leidenschaften noch Opfer von Schwächen und Nöten. (78, 12-15)
390. Wer außer Mir ist etwa imstande, in den Geistwesen zu herrschen und ihr Schicksal zu bestimmen? Niemand. Wer daher versucht hat, im Verlangen nach Herrschaft den Platz seines Herrn einzunehmen, schafft für sich ein Reich, das seinen Neigungen, Launen, Machtgelüsten und Eitelkeiten entspricht — ein Reich der Materie, niederer Leidenschaften und unedler Gefühle.
391. Das Gewissen dürft ihr nicht unterdrücken, denn in ihm ist die vollkommene Gerechtigkeit. In den Geistwesen hat nur die Reinheit Macht über die edlen Gefühle, nur das Gute bewegt diese — mit einem Wort: Der Geist wird nur vom Wahren und Guten genährt. (184, 49-50)
392. Da Ich alles Geschaffene auf Erden zur Erquickung des Menschen gestaltet habe, so gebraucht es immer zu eurem Wohle. Vergesst jedoch nicht, dass es in euch eine Stimme gibt, die euch auf die Grenzen hinweist, innerhalb derer ihr von all dem Gebrauch machen dürft, was euch die Natur bietet, und dieser inneren Stimme sollt ihr gehorchen.
393. So, wie ihr für euren Körper um ein Heim, um Schutz, Unterhalt und Befriedigung bestrebt seid, um euer Dasein angenehmer zu machen, so sollt ihr auch dem Geist das gewähren, was er für sein Wohlbefinden und seine Aufwärtsentwicklung benötigt.
394. Wenn er sich von höheren Regionen angezogen fühlt, wo sich sein wahres Zuhause befindet, so lasst ihn sich emporschwingen. Haltet ihn nicht gefangen, denn er sucht Mich, um sich zu nähren und zu stärken. Ich sage euch: Jedes Mal, wenn ihr zulasst, dass er sich in dieser Weise befreit, wird er glücklich in seine Körperhülle zurückkehren. (125, 30)
395. Der Geist will leben, er trachtet nach seiner Unsterblichkeit, will sich reinwaschen und sich läutern, hat Hunger nach Wissen und Durst nach Liebe. Lasst ihn denken, fühlen und handeln, gewährt ihm, dass er einen Teil der Zeit, über die ihr verfügt, für sich verwendet, damit er sich darin kundgibt und sich an seiner Freiheit erquickt.
396. Von allem, was ihr hier in der Welt seid, wird nach diesem Leben nur euer Geist übrigbleiben. Lasst ihn Tugenden und Verdienste ansammeln und in sich verwahren, damit er, wenn die Stunde seiner Befreiung kommt, nicht ein armer Geist vor den Toren des Gelobten Landes ist. (111, 74-75)
397. Ich will keine weitere Sühne oder Schmerzen für euch; Ich will, dass die Geister aller meiner Kinder so, wie die Sterne das Firmament verschönern, mit ihrem Lichte mein Reich erhellen und das Herz eures Vaters mit Freude erfüllen. (171, 67)
398. Mein Wort wird den Geist mit dem Körper versöhnen, da schon seit langem Feindschaft zwischen beiden besteht, damit ihr erfahrt, dass euer Körper, den ihr als ein Hemmnis und eine Versuchung für den Entwicklungsweg des Geistes betrachtet habt, das beste Werkzeug für die Erfüllung eurer Aufgaben auf Erden sein kann. (138, 51)
399. Sorgt dafür, dass zwischen dem Geist und der Körperhülle Harmonie herrscht, damit ihr meine Weisungen mit Leichtigkeit erfüllen könnt. Macht den Körper in liebevoller Weise gefügig, wendet Strenge an, wenn es nötig ist. Achtet jedoch darauf, dass euch nicht Fanatismus blind macht, damit ihr dabei nicht grausam an ihm handelt. Bildet aus eurem Wesen einen einzigen Willen. (57, 65)
Vers 400: Dieser Vers entfällt als Doppeltext von Kapitel 32, 18
401. Ich will, dass ihr Heime schafft, die an den alleinigen Gott glauben — Heime, welche Tempel sind, in denen man Liebe, Geduld und Selbstverleugnung übt.
402. In ihnen sollt ihr Lehrer der Kinder sein, die ihr mit Zärtlichkeit und Verständnis umgeben sollt, über die ihr wachen sollt, indem ihr alle ihre Schritte mit Anteilnahme verfolgt.
403. Schenkt eure Liebe sowohl dem, der mit Schönheit bedacht ist, als auch denen, die dem Anschein nach hässlich sind. Nicht immer ist ein schönes Gesicht die Widerspiegelung eines ebenso schönen Geistes. Dagegen kann sich hinter jenen Geschöpfen von scheinbarer Hässlichkeit ein Geist voller Tugend verbergen, die ihr hochschätzen sollt. (142, 73)
404. Denkt ernstlich an die Generationen, die nach euch kommen, denkt an eure Kinder. So wie ihr ihnen das körperliche Sein gegeben habt, so habt ihr auch die Pflicht, ihnen geistiges Leben zu geben — jenes, welches Glaube, Tugend und Vergeistigung ist. (138, 61)
405. Wachet über der Tugend eurer Familien und dem Frieden eurer Heime. Seht, wie selbst die Ärmsten Eigentümer dieses Schatzes sein können.
406. Erkennet, dass die menschliche Familie eine Verkörperung der Geistigen Familie ist: in ihr wird der Mann zum Vater, wodurch er wirkliche Ähnlichkeit mit seinem Himmlischen Vater hat. Die Frau mit ihrem mütterlichen Herzen voller Zärtlichkeit ist Abbild der Liebe der Göttlichen Mutter, und die Familie, die sie zusammen bilden, ist eine Verkörperung der Geistigen Familie des Schöpfers.
407. Das Heim ist der Tempel, in dem ihr am besten lernen könnt, meine Gesetze zu erfüllen, wenn die Eltern bereit waren, an sich zu arbeiten.
408. Das Geschick der Eltern und der Kinder ist in Mir. Doch den einen wie den anderen kommt es zu, sich gegenseitig in ihren Aufgaben und ihren Sühnepflichten beizustehen.
409. Wie leicht wäre das Kreuz und erträglich das Dasein, wenn alle Eltern und Kinder sich liebten! Die schwersten Prüfungen würden durch die Liebe und das Verständnis vermindert. Ihre Ergebung gegenüber dem göttlichen Willen würden sie mit Frieden belohnt sehen. (199, 72-74)
410. Studiert die Geistwesen, die euch umgeben, und die, welche euren Lebensweg kreuzen, damit ihr deren Tugenden schätzen lernt, die Botschaft aufnehmt, die sie euch bringen, oder ihnen das gebt, was sie von euch erhalten sollen.
411. Warum habt ihr eure Nächsten, welche das Schicksal euch in den Weg gestellt hat, verachtet? Ihr habt ihnen die Tür eures Herzens verschlossen, ohne die Lehre zu erfahren, die sie euch bringen sollten.
412. Oft habt ihr gerade den von euch ferngehalten, welcher eine Botschaft des Friedens und des Trostes für euren Geist brachte, und dann beklagt ihr euch, wenn ihr euren Kelch mit Bitternis gefüllt habt.
413. Das Leben bringt unerwartete Veränderungen und Überraschungen mit sich, und was werdet ihr tun, wenn ihr morgen den sehnsuchtsvoll suchen müsst, den ihr heute hochmütig von euch wieset?
414. Bedenkt, dass es möglich ist, dass ihr den heute Abgewiesenen und Verachteten morgen voll Verlangen suchen müsst, aber dass es oftmals schon zu spät sein wird. (11, 26-30)
415. Welch schönes Beispiel von Harmonie bietet euch der Kosmos dar! Strahlende Gestirne, die voller Leben im Raume schwingen, um die herum andere Gestirne kreisen. Ich bin das strahlende, göttliche Gestirn, das den Geistwesen Leben und Wärme gibt; doch wie wenige bewegen sich auf ihrer vorgezeichneten Bahn, und wie zahlreich sind die, die fern von ihrer Umlaufbahn kreisen!
416. Ihr könntet Mir sagen, dass die materiellen Gestirne keine Willensfreiheit haben und dass andererseits gerade diese Freiheit die Menschen vom Wege abirren ließ. Darum sage Ich euch: Wie verdienstvoll wird der Kampf für jeden Geist sein, da er sich trotz der Gabe der Willensfreiheit dem Gesetze der Harmonie mit seinem Schöpfer unterzuordnen verstand. (84, 58)
417. Niemand, der sich Jünger dieser geistigen Lehre nennt, beschwere sich beim Vater darüber, in seinem materiellen Leben arm zu sein und viele der Bequemlichkeiten zu ermangeln, die andere im Überfluss haben, oder unter Mangel und Entbehrungen zu leiden. Diese Klagen werden aus der materiellen Natur geboren, die, wie ihr wisst, nur eine einzige Existenz hat.
418. Euer Geisthat weder ein Recht, so zu seinem Vater zu sprechen, noch sich unzufrieden zu zeigen oder mit seinem eigenen Schicksal zu hadern, denn alle Geistwesen haben auf ihrem langen Entwicklungswege über die Erde die ganze Stufenleiter der Erfahrungen, der Freuden und menschlichen Befriedigungen durchlaufen.
419. Schon seit langem hat die Vergeistigung der Geistwesen begonnen; dazu verhilft euch jener Schmerz und jene Armut, welche zu ertragen und zu erleiden euer Herz sich sträubt. Jedes geistige und materielle Gut hat eine Bedeutung, die ihr erkennen müsst, damit ihr weder dem einen noch dem anderen seinen Wert absprecht. (87, 26-27)
420. Jeder Mensch, jedes Geschöpf hat einen zugewiesenen Platz, den es nicht aufgeben soll; doch ebenso wenig soll es den Platz einnehmen, der ihm nicht zusteht. (109, 22)
421. Warum fürchtet ihr die Zukunft? Wollt ihr die ganze Erfahrung, die euer Geist in der Vergangenheit angesammelt hat, ungenutzt lassen? Wollt ihr die Saat im Stich lassen, ohne die Ernte einzubringen? Nein, Jünger. Denkt daran, dass niemand seine Bestimmung abändern kann, wohl aber die Stunde seines Sieges verzögern und die Leiden vermehren, die es ohnehin auf jedem Wege gibt. (267, 14)
422. Das Reich des Vaters ist das Erbe aller Kinder, diese Gnade kann nur durch große Verdienste des Geistes erreicht werden. Ich will, dass ihr es nicht für unmöglich anseht, die Gnade zu erlangen, die euch Mir näher bringt.
423. Seid nicht traurig, wenn ihr in meinem Worte hört, dass ihr nur mit großen Anstrengungen und Mühen zum „Gelobten Lande“ gelangt. Freut euch, denn wer sein Leben auf dieses Ziel ausrichtet, erleidet keine Enttäuschungen, noch sieht er sich betrogen. Es wird ihm nicht so gehen wie es vielen ergeht, die nach dem Ruhm der Welt streben und ihn nach vielen Mühen doch nicht erreichen oder die ihn zwar erlangen, aber bald das Leid erfahren, ihn zerrinnen zu sehen, bis davon nichts mehr übrigbleibt. (100, 42-43)
424. Ich gebe euch die Schlüssel, um die Türen zu eurer ewigen Seligkeit zu öffnen. Diese Schlüssel sind die Liebe, welcher Barmherzigkeit, Vergebung, Verständnis, Demut und Friede entspringen, mit denen ihr durch das Leben gehen sollt.
425. Wie groß ist das Glück eures Geistes, wenn er Herrschaft über den Körper hat und sich am Lichte des Heiligen Geistes erfreut! (340, 56-57)
426. Diese Erde, die immer eine Ernte von kranken, müden, verstörten, verwirrten Geistern ins Jenseits gesandt hat oder solche mit nur geringer Reife, wird Mir bald meiner Liebe würdige Früchte darbringen.
427. Krankheit und Schmerz werden immer mehr aus eurem Leben weichen, wenn ihr ein gesundes und erhebendes Dasein führt. Wenn dann der Tod kommt, wird er euch vorbereitet finden für die Reise zur Geistigen Heimat. (117, 24-25)
428. Verzagt nicht, o Geister, an die Ich mein Wort insbesondere richte. Bleibt beharrlich auf meinem Wege, und ihr werdet den Frieden kennenlernen. Wahrlich, Ich sage euch, ihr alle seid dazu bestimmt, die Glückseligkeit zu erleben. Ich wäre nicht euer Vater, wenn ihr nicht dazu geschaffen worden wäret, das Himmelreich mit Mir zu teilen.
429. Aber vergesst nicht: Damit eure Seligkeit vollkommen ist, ist es notwendig, dass ihr Schritt für Schritt eure Verdienste einbringt, damit euer Geist sich jener göttlichen Belohnung würdig fühlt.
430. Erkennt, dass ich euch beistehe, euch auf dem ganzen Wege begleite. Habt volles Vertrauen zu Mir − im Bewusstsein, dass meine Aufgabe mit der euren vereint ist, und mein Schicksal mit dem euren! (272, 61)
Untugenden, Verfehlungen, Verirrungen
431. Begreift meine Lehre, um nicht weitere Fehler in eurem Leben zu begehen; denn jede Kränkung, die ihr euren Mitmenschen zufügt, sei es mit Worten oder Werken, wird eine unauslöschliche Erinnerung in eurem Gewissen sein, das euch unversöhnlich Vorwürfe machen wird.
432. Ich sage euch noch einmal, dass ihr alle benötigt werdet, damit sich der göttliche Plan erfüllt und das so große geistige Elend unter den Menschen ein Ende hat.
433. Solange die Selbstsucht existiert, wird auch der Schmerz existieren. Wandelt eure Gleichgültigkeit, euren Egoismus und eure Verachtung um in Liebe, in Mitgefühl, und ihr werdet erleben, wie bald der Friede zu euch kommen wird. (11, 38-40)
434. Sucht euren Fortschritt innerhalb des menschlichen Lebens, doch lasst euch niemals von übermäßigem Ehrgeiz beherrschen; denn dann werdet ihr eure Freiheit verlieren, und der Materialismus wird euch versklaven. (51, 52)
435. Ich vergebe eure Verfehlungen, aber gleichzeitig korrigiere Ich euch, damit ihr aus euren Herzen die Selbstsucht vertreibt, weil sie eine der Schwächen ist, die den Geist am tiefsten herabziehen.
436. Ich rühre euch durch das Gewissen an, damit ihr euch eurer Pflichten unter Geschwistern erinnert und auf eurem Wege Liebeswerke und Vergebung sät, wie Ich es euch in der „Zweiten Zeit“ lehrte. (300, 29)
437. Heute hat euch die Kraft der Materie und der Einfluss der Welt zu Egoisten gemacht. Aber die Materie ist nicht ewig, auch nicht die Welt und ihr Einfluss, und Ich bin der geduldige Richter, dessen Gerechtigkeit Herr des Lebens und der Zeit ist. Ihr dürft nicht jene richten, die Mich leugnen, denn dann werde Ich euch für schuldiger befinden als sie.
438. Erhob Ich etwa meine Stimme, um meine Henker zu verurteilen? Habe Ich sie nicht mit Liebe und Sanftmut gesegnet? Wenn ihr doch verstündet, dass viele von jenen, die wegen dieses Vergehens zeitweilig auf der Welt in die Irre gingen, sich heute geläutert in der geistigen Welt befinden! (54, 47-48)
439. Versucht auch nicht, die verborgenen Gefühle eurer Nächsten aufzudecken, denn in jedem Wesen existiert ein Geheimnis, das nur Ich kennen darf. Doch wenn ihr das entdecken solltet, was — da es nur eurem Bruder gehört — für euch heilig sein soll, so macht es nicht bekannt, zerreißt nicht diesen Schleier, macht ihn lieber dichter.
440. Wie oft habe Ich die Menschen in das Herz ihres Bruders eindringen sehen, bis sie seine moralische oder geistige Blöße entdeckt haben, um sich daran zu ergötzen und sie sogleich bekanntzumachen.
441. Keiner von denen, die so das Privatleben eines Mitmenschen entweiht haben, soll sich wundern, wenn ihn jemand auf seinem Lebenswege bloßstellt und verspottet. Er soll dann nicht sagen, dass es die Elle der Gerechtigkeit ist, die ihn misst; denn es wird die Elle der Ungerechtigkeit sein, mit der er seine Mitmenschen gemessen hat.
442. Achtet die anderen, bedeckt mit eurem Mantel der Barmherzigkeit die Bloßgestellten und verteidigt den Schwachen gegenüber der Klatschsucht der Menschen. (44, 46-48)
443. Nicht alle, die „auf Straßen und Gassen umherziehen“ und von den Ereignissen vergangener Zeiten sprechen und Prophetien auslegen oder Offenbarungen erläutern, sind meine Boten; denn viele haben jene Botschaften aus Eitelkeit, aus Verbitterung oder aus menschlichem Eigennutz missbraucht, um zu beleidigen und zu richten, um zu demütigen oder zu verletzen, und sogar um zu „töten“. (116, 21)
444. Mache dich auf, Menschheit, entdecke den Weg, entdecke den Grund für das Leben! Vereinigt euch, Volk mit Volk, liebt euch alle! Wie dünn ist die Scheidewand, die ein Heim vom anderen trennt, und dennoch — wie ferne sind ihre Bewohner einander! Und an den Grenzen eurer Länder — wie viele Bedingungen werden da verlangt, damit ihr den Ausländer durchlasst! Wenn ihr dies selbst unter Menschenbrüdern tut — was habt ihr dann erst bei denen gemacht, die sich in einem anderen Leben befinden? Ihr habt zwischen ihnen und euch einen Vorhang herabgelassen — wenn nicht den eures Vergessens, so doch den eurer Unwissenheit, welcher wie dichter Nebel ist. (167, 31)
445. Seht ihr jene Menschen, die nur leben, um maßlosen Machthunger zu befriedigen und sich dabei über das Leben ihrer Nächsten hinwegsetzen, ohne die Rechte zu achten, die Ich, ihr Schöpfer, ihnen gewährt habe? Erkennt ihr, wie ihre Werke nur von Neid, Hass und Habgier sprechen? Also müsst ihr gerade für sie mehr beten als für andere, die des Lichtes nicht so bedürftig sind.
446. Vergebt diesen Menschen all den Schmerz, den sie euch bereiten, und helft ihnen mit euren reinen Gedanken, zur Vernunft zu kommen. Macht den Nebel, der sie umgibt, nicht noch dichter um sie her; denn wenn sie sich einst für ihre Taten verantworten müssen, werde Ich auch die zur Verantwortung ziehen, die, statt für sie zu beten, ihnen mit ihren bösen Gedanken nur Finsternis zusandten. (113, 30)
447. Erinnert euch, dass euch im Gesetz gesagt wurde: „Du sollst keine anderen Götter neben Mir haben.“ Trotzdem sind es viele Götter, die der menschliche Ehrgeiz geschaffen hat, um sie anzubeten, ihnen Tribut zu zollen und ihnen sogar das Leben zu opfern.
448. Begreift, dass mein Gesetz nicht überholt ist und dass es, ohne dass es euch bewusst ist, unablässig durch das Gewissen zu euch spricht; doch die Menschen sind weiterhin Heiden und Götzendiener.
449. Sie lieben ihren Körper, schmeicheln ihren Eitelkeiten und geben ihren Schwächen nach; sie lieben die Schätze der Erde, denen sie ihren Frieden und ihre geistige Zukunft opfern. Sie huldigen dem Fleische und gelangen dabei manchmal bis zur Degeneration und finden sogar den Tod im Verlangen nach Vergnügungen.
450. Überzeugt euch selbst, dass ihr die Dinge der Welt mehr geliebt habt als euren Vater. Wann habt ihr euch für Mich geopfert, indem ihr Mich in eurem Nächsten liebtet und Mir dientet? Wann opfert ihr euren Schlaf oder gefährdet ihr eure Gesundheit, um Hilfe zu leisten und die Leiden zu lindern, die eure Mitmenschen heimsuchen? Und wann seid ihr bis nahe dem Tode gegangen für eines der hochherzigen Ideale, die meine Lehre inspiriert?
451. Erkennet, dass der Kult, den ihr mit dem materiellen Leben treibt, für euch vor der Verehrung des geistigen Lebens kommt. Das ist der Grund, weshalb Ich euch gesagt habe, dass ihr andere Götter habt, die ihr anbetet und denen ihr mehr dient als dem wahren Gott. (118, 24-26)
452. Ihr seid so an die Sünde gewöhnt, dass euch euer Leben als das natürlichste, normalste und zulässigste erscheint, und dennoch hat es den Anschein, als ob Sodom und Gomorrha, Babylon und Rom ihre ganze Lasterhaftigkeit und Sünde auf diese Menschheit abgewälzt hätten. (275, 49)
453. Ihr lebt heute in einer Zeit der Geistesverwirrung, in der ihr das Böse gut nennt, in der ihr dort Licht zu erblicken glaubt, wo Finsternis ist, in der ihr das Überflüssige dem Wesentlichen vorzieht. Aber meine immer bereite und hilfreiche Barmherzigkeit wird rechtzeitig eingreifen, um euch zu retten, und euch den lichtvollen Weg der Wahrheit zeigen — den Weg, von dem ihr euch entfernt habt. (358, 30)
454. Um in allen Prüfungen siegen zu können, tut das, was der Meister euch gelehrt hat: Wachet und betet, damit eure Augen immer wachsam sind und ihr nicht von der Versuchung überwältigt werdet. Bedenkt, dass das Böse großen Spürsinn hat, um euch zu versuchen, um euch zu Fall zu bringen, euch zu besiegen und sich eure Schwachheit zunutze zu machen. Seid scharfsichtig, damit ihr es zu entdecken versteht, wenn es euch auflauert. (327, 10)
455. Wahrlich, Ich sage euch, die Menschheit wird aus diesen Finsternissen den Weg zum Lichte finden. Doch dieser Schritt wird langsam geschehen. Was würde aus den Menschen, wenn sie in einem Augenblick alles Böse begriffen, das sie verursacht haben? Die einen würden den Verstand verlieren, die anderen würden sich das Leben nehmen. (61, 52)
Läuterung und Vergeistigung der Menschheit
456. Ihr habt das Gesetz vergessen und habt gewartet, bis euch die Naturgewalten an meine Gerechtigkeit erinnerten: Orkane, Wasserläufe, die über die Ufer treten, Erdbeben, Dürren, Überschwemmungen sind Rufe, die euch wachrütteln und zu euch von meiner Gerechtigkeit sprechen.
457. Welche andere Frucht kann Mir die Menschheit in dieser Zeit anbieten als die der Zwietracht und des Materialismus? Dies Volk, das jahrelang meine Unterweisung gehört hat, kann Mir ebenfalls keine wohlgefällige Ernte darbringen. (69, 54-55)
458. Hört ihr nicht die Rufe der Gerechtigkeit? Seht ihr nicht die Naturgewalten, wie sie einen Landstrich nach dem anderen heimsuchen? Glaubt ihr, dass — wenn ihr ein tugendhaftes Leben führtet — die Notwendigkeit bestünde, dass sich meine Gerechtigkeit in dieser Weise fühlbar macht? Wahrlich, Ich sage euch, es gäbe keinen Grund, euch zu läutern, wenn Ich euch rein gefunden hätte. (69, 11)
459. Obwohl es euch gegenwärtig unmöglich erscheint, in der Menschheit Frieden zu schaffen, sage Ich euch, dass Frieden werden wird, und mehr noch: dass der Mensch in Vergeistigung leben wird.
460. Viel Unheil wird die Welt vor Eintritt dieser Zeit erleiden. Aber jene Leiden werden zum Wohle der Menschheit sein, sowohl im Irdischen als auch im Geistigen. Es wird wie ein „Bis hierher und nicht weiter“ für den zügellosen Lauf der Übeltaten, der Selbstsucht und Genusssucht der Menschen sein.
461. Auf diese Weise wird ein Gleichgewicht eintreten; denn die Kräfte des Bösen werden die Kräfte des Guten nicht mehr überwinden können.
462. Diese Läuterung hat, weil sie immer das Empfindlichste und Geliebteste betrifft, den Anschein von Strafe, ohne es zu sein. Denn in Wirklichkeit ist sie ein Mittel zur Rettung der Geistwesen, die sich vom Weg entfernt oder ihn verloren haben.
463. Wer irdisch urteilt, kann nichts Nützliches im Schmerz entdecken; wer jedoch bedenkt, dass er einen Geist besitzt, der ewig leben wird, gewinnt aus dem gleichen Schmerze Licht, Standhaftigkeit und Erneuerung.
464. Wenn ihr geistig denkt — wie könnt ihr dann glauben, dass der Schmerz ein Übel für die Menschheit sei, wenn er von einem Gott kommt, der ganz Liebe ist?
465. Die Zeit vergeht, und ein Zeitpunkt wird kommen, an dem jene großen Prüfungen zu erscheinen beginnen und selbst der letzte Rest Frieden aus der Welt entweicht, welcher nicht zurückkehren wird, bis die Menschheit den Weg meines Gesetzes gefunden hat und sie auf jene innere Stimme hört, die ihr unablässig sagen wird: Gott lebt! Gott ist in euch! Erkennt Ihn, fühlt Ihn, versöhnt euch mit Ihm!
466. Dann wird sich eure Lebensführung ändern. Die Selbstsucht wird verschwinden, und jeder wird den anderen nützlich sein. Die Menschen werden sich an meiner Gerechtigkeit inspirieren, um neue Gesetze zu schaffen und die Völker mit Liebe zu regieren. (232, 43-47)
467. Im Materiellen werdet ihr gleichfalls die Umwandlung erleben: Die Flüsse werden reich an Wasser sein, die unfruchtbaren Felder werden fruchtbar sein, die Naturkräfte werden in ihre gewohnten Bahnen zurückkehren, weil zwischen dem Menschen und Gott, zwischen dem Menschen und den göttlichen Werken, zwischen dem Menschen und den vom Schöpfer des Lebens diktierten Gesetzen Harmonie herrschen wird. (352, 65)
468. Seid unbesorgt, geliebte Zeugen. Ich kündige euch an, dass diese materialistische Menschheit, die so lange Zeit hindurch nur an das geglaubt hat, was sie berührt, sieht und mit ihrer begrenzten Verstandesfähigkeit begreift, und an das, was sie mit ihrer Wissenschaft beweist, spirituell werden wird und fähig, Mich mit ihrem geistigen Blick zu schauen und die Wahrheit zu suchen. (307, 56)
469. Wenn ihr geistig zubereitet wäret, könntet ihr in der Unendlichkeit die Scharen geistiger Wesen sehen, welche vor eurem Blicke einer unermesslich großen, weißen Wolke gleichen würden, und wenn sich die Sendboten oder Abgesandten von ihr lösen, würdet ihr sie wie Lichtfunken auf euch zukommen sehen.
470. Euer geistiger Blick ist noch nicht durchdringend, und darum muss Ich zu euch über das Jenseits sprechen, von all jenem, das ihr noch nicht zu schauen vermögt. Aber Ich sage euch, die Zeit wird kommen, in der ihr alle Seher sein werdet und euch an jenem wunderbaren Leben ergötzen werdet, das ihr derzeit von euch ferne fühlt, das aber in Wirklichkeit nahe bei euch schwingt, euch umgibt und erleuchtet, euch inspiriert und unaufhörlich an eure Türen klopft. (71, 37-38)
471. Feinfühligkeit, Ahnungsvermögen, Offenbarung, Prophetie, Inspiration, Sehertum, Heilgabe, Inneres Wort — all dies und weitere Gaben werden aus dem Geiste hervorgehen, und durch dieselben werden die Menschen bestätigen, dass eine neue Zeit für die Menschen angebrochen ist.
472. Heute zweifelt ihr daran, dass es diese Geistesgaben gibt, weil manche sie vor der Welt verheimlichen, da sie deren Meinung fürchten; morgen wird es das Natürlichste und Schönste sein, sie zu besitzen.
473. Ich komme in dieser „Dritten Zeit“ zu euch, weil ihr krank seid an Leib und Geist. Der Gesunde bedarf des Arztes nicht, noch der Gerechte der Läuterung. (80, 5-6)
474. Heute benötigt ihr noch Geistliche, Richter und Lehrer. Doch wenn eure geistige und moralische Verfassung erst einmal hochstehend ist, werdet ihr diese Stützen nicht mehr nötig haben, noch diese Stimmen. In jedem Menschen wird ein Richter, ein Seelsorger, ein Lehrer und ein Altar sein. (208, 41)