1. Wenn die Schafe nicht nach dem Hirten rufen, sucht dieser nach ihnen, um sie zur Hürde zu führen.
2. Jünger, Ich bereite euch vor, damit ihr nach meinem Abschied von Provinz zu Provinz geht und die Frohe Botschaft verbreitet, dass der Meister unter den Menschen gewesen ist. Zu dieser Zeit werden die Verstandesorgane meiner Stimmträger für diese Kundgabe verschlossen sein, mein Göttlicher Strahl und meine geistigen Kinder werden sich nicht mehr in dieser Form manifestieren. Alles wird sich nach 1950 ändern. Doch wenn jene, die Sprachrohre und Träger von Geistesgaben waren, in ihrer Zubereitung und geistigen Erhebung beharrlich bleiben, werden sie es sein, die die Zwiesprache von Geist zu Geist als Erste erlangen, um sie dann die Gläubigenscharen zu lehren.
3. Die Lippen meiner Jünger sollen darauf vorbereitet sein, den Notleidenden Trost zu spenden, und ihr Heim soll vorbereitet sein, jene zu empfangen, die im Verlangen nach Frieden herbeikommen.
4. Nicht alle meine Arbeiter werden weggehen, um meine Wahrheit bekannt zu machen. Die einen werden weiterhin auf ihre Mitmenschen warten, während andere diese in ihren Dörfern, Provinzen und Nationen aufsuchen werden.
5. Die Geistwesen, die euch beschützt haben, werden um euch sein und werden euch auf eurem Wege Inspiration, Kraft und Glauben geben.
6. Hört Mir zunächst zu, lernt von Mir, setzt es in die Tat um und betet für diese Welt, die zugrunde geht und verblutet. Falls ihr erwartet, dass der Vater allein die Fürsorge für die Welt übernimmt, so befindet ihr euch in einem Irrtum: Ihr habt einen großen Teil der Last dieses Kreuzes zu tragen.
7. Euer eigenes Leid darf euch nicht jene vergessen lassen, die in ständiger Verzweiflung und Angst leben. Groß sind eure Mühsale und Schwierigkeiten im täglichen Leben, doch könnt ihr sie nicht mit jenen vergleichen, welche manche eurer Mitmenschen niederdrücken.
8. Ich weiß wohl, dass so manche Herzen derzeit taub sind für meinen Ruf, ferne von Mir, voll in Anspruch genommen von ihren ehrgeizigen Plänen und ihren Feindschaften. Doch warum gibt es auch bei euch Augenblicke, in denen ihr für meine Inspirationen taub seid und ihr euch nachlässig zeigt auf dem geistigen Wege, den Ich euch vorgezeichnet habe? Gebt nicht vor, dass es die Widerspenstigkeit eures Fleisches und eure immer größer werdenden Nöte und Sorgen sind, was euch von Mir entfernt.
9. Ich bin überall, auf Schritt und Tritt könnt ihr eine Gelegenheit finden, meine Unterweisungen zur Anwendung zu bringen, denn immer wird sich die Zeit und Gelegenheit dafür finden, dass der Geist seine Mission erfüllt, selbst bei den materiellen Arbeiten.
10. Denkt jeden Tag fünf Minuten über eure Werke nach, beurteilt euch selbst und fasst den Vorsatz, euch immer mehr zu bessern.
11. Das Gebet ist Schutzwehr, Waffe und Schild des Geistes. Nehmt immer eure Zuflucht zu ihm, und ihr werdet nicht schwach sein.
12. Ich spreche zu euch mit einfachen und für alle verständlichen Worten. Ich habe euch nicht mit einer erlesenen Ausdrucksweise beeindruckt, noch mit unverständlichen Philosophien, noch habe Ich mit Fremdwörtern zu euch gesprochen. Die Größe meines Wortes liegt in seiner Einfachheit. Entdeckt und ergründet es.
13. Beichtet geistigerweise bei Mir — im Bewusstsein, dass Ich das, was ihr auf dem Grunde eures Herzens bergt, entdecke. Lasst wahrhaftige Reue in euren Herzen geboren werden und bemüht euch, immer reiner zu Mir zu kommen.
14. Lernet dies alles, und ihr werdet auf eurem Wege als meine Jünger erkannt werden. Manche werden, wenn sie eure Heilgabe erkennen, euer Geheimnis kaufen wollen — einige in guter Absicht, andere aus Gewinnsucht. Doch ihr sollt ihnen sagen, dass das Geheimnis, den leidenden Mitmenschen zu helfen, die Nächstenliebe ist, und dass alle diese Fähigkeit besitzen.
15. Ihr besitzt Fähigkeiten, mit denen ihr die Welt in Erstaunen setzen könnt. Mittels der Gabe des geistigen Gesichts werdet ihr weissagen und werdet selbst den Voraussagen der Wissenschaft überlegen sein.
16. Durch meine Arbeiter, selbst durch die geringsten, vollbringe Ich Wunder. Es ist die Zeit, in welcher der Einfältige und der Ungebildete Mir dankt, weil Ich ihm meine Barmherzigkeit zuteil werden ließ und ihn zu meinem Diener gemacht habe. Denn in einem Menschen mit ungeschultem Verstande kann sich ein hoher Geist verbergen, den nur Ich erkenne.
17. Ich habe viele am Rande des Abgrunds seufzen und schluchzen gesehen, weil ihre Körperhülle widerspenstig und unbezähmbar gewesen ist. Doch ihr Geist, der darum ringt, die Verirrungen des Fleisches zu überwinden, hat sich im Gebete zu Mir erhoben, um Mir zu sagen: „Herr, wenn Du mir nicht zu Hilfe kommst, gehe ich zugrunde.“ — Da hat sich der Meister ihnen zugewandt, um jenen rebellischen Körper mit einem Worte oder durch eine Prüfung nachgiebig zu machen und um dem Geist Macht zu geben, die menschlichen Leidenschaften und Schwächen zu überwinden.
18. Das sind jene, die — obschon arm an Geist und gering auf Erden — heute mit Stärke ausgestattet sind, und ihre Lippen sprechen tiefe Lehren aus, und mit Liebe heilen sie Krankheiten, die für andere unmöglich zu heilen waren.
19. Wäret ihr imstande, meine Fragen über meine vorhergehende Unterweisung zu beantworten?
20. Das Buch bleibt dort, auf derselben Seite aufgeschlagen, die Ich euch das letzte Mal zeigte; aber es ist notwendig, fortzufahren, ohne zu verweilen. Deshalb bewirke Ich, dass mein Wort in euren Bewusstsein eingeprägt bleibt, damit es euch einfällt, wenn ihr es benötigt.
21. Ich bin das Buch des Lebens. Ich werde dafür sorgen, dass jeder von euch ein kleines Buch des Wissens ist; zu diesem Zwecke schreibe Ich derzeit meine Unterweisungen in euer Herz. Morgen wird diese Lehre zu allen Völkern und Heimen gelangen; doch schon jetzt könnt ihr sagen, dass ihr das Vorrecht gehabt habt, während dieser Kundgabe meine Zuhörer gewesen zu sein.
22. Ich rief jene, die sich für enterbt hielten — jene, die innerhalb der Menschheit überflüssig schienen — jene, die Demütigungen erlitten, zum Teil sogar durch ihre Angehörigen, und legte dies Buch der Liebe in ihre Hände.
23. Ihr habt die Morgenröte eines neuen Zeitalters anbrechen sehen, doch könnt ihr deswegen nicht sagen, dass ihr schon alles miterlebt habt. Darum bereite Ich euch sorgfältig vor. Wenn ihr in der Zukunft diese Unterweisung hell aufleuchten seht, sollt ihr nicht verwirrt noch von ihrem Lichte geblendet werden. Aus Jüngern sollt ihr zu verteidigungsbereiten Soldaten der Wahrheit werden; zu diesem Zwecke offenbare Ich euch, welches die Waffen sind, mit denen ihr kämpfen sollt. Doch falls ihr es vergessen habt, ist es nicht überflüssig, wenn Ich euch daran erinnere, dass die Waffen, mit denen ihr unbesiegbar sein werdet, diese sind: das Gebet, die Barmherzigkeit, die Vergebung, die Aufrichtigkeit, die Sanftmut, der Eifer für das Gerechte und das Gute, und die Liebe.
24. Es war euch beschieden, auf Erden zu leben, und als eure Enttäuschungen und Mühsale euch dazu veranlassten, nach dem verborgenen Ratschluss Gottes zu fragen, hattet ihr sogleich die göttliche Antwort, als ihr herbeigerufen wurdet, um mein Wort zu vernehmen, welches Liebkosung und Balsam und zugleich auch Gesetz ist.
25. Während ihr Mich als Vater, als Meister und als Gott sprechen hört, sollt ihr euer Leben neu ausrichten, weil ihr nun wisst, dass der Zweck, für den ihr geschaffen und zur Welt gesandt wurdet, darin besteht, zu Mir zu gelangen.
26. Wer außer Mir hätte euch eure Bestimmung offenbart und euch eure Geistesgaben aufgedeckt?
27. Mein Jünger Johannes sah in seiner Verzückung diese Zeit, die Entfaltung eurer Geistesgaben; aber er sah sie nur. Erst musste das Göttliche Lamm zu euch kommen, um das Sechste Siegel jenes Buches ewiger Weisheit und vollkommener Gerechtigkeit zu lösen, damit ihr es verstehen könntet.
28. Der Pfad, den Ich euch heute zeige, ist erhellt durch das Licht der Wahrheit, damit ihr zu Mir gelangt. Auf diesem Wege werdet ihr vielen Prüfungen begegnen, wird es für euch viele Anlässe geben, mein Gesetz zu studieren, eure Bestimmung kennenzulernen und euch ihrer Erfüllung zu widmen.
29. Jeder Tag bringt seine Prüfungen, und Ich sehe, wie ihr sie aufnehmt, und betrachte die Frucht, die ihr Mir darbringt. Viele dieser Prüfungen sind geringfügig, doch durch sie könntet ihr ein Leben der Besserung und Vervollkommnung beginnen. Aber ohne ihnen auf den Grund zu gehen, weist ihr sie von euch, und wenn ihr so handelt — wie könnt ihr euch da auf schwerere Prüfungen vorbereiten? Das Urteil, das Ich über eure Werke fälle, ist nicht streng, es ist das Urteil eines zärtlichen Vaters, der euch liebt, der euch berät, damit ihr immer voranschreitet in der Ausübung meines Gesetzes und euren Frieden und eure geistige Stärke erweist. Doch Ich suche und liebe alle meine Kinder, Ich wende Mich nicht von dem ab, der sich vergeht, vielmehr vergebe Ich ihm und biete ihm eine Gelegenheit an, sich zu bessern und zum rechten Weg zurückzukehren.
Unter denen, die Mir nachfolgen, sind jene, die sich nicht von ihren Sünden freimachen konnten; doch andere, die inbrünstig beten, solange sie glauben, (im Leben) den Sieg errungen zu haben, vergessen meine Unterweisung, wenn sie in ihrer Eigenliebe oder in ihrem Hochmut verletzt werden, und lassen zu, dass sich ihre schlechten Neigungen offenbaren. Wer könnte sich vor Mir verbergen, der Ich eure Gedanken und den Ursprung eures Wesens kenne?
30. Während der Mensch nicht in das Herz seines Mitmenschen eindringen kann, um seine Sache zu verteidigen, nehme Ich Mich ihrer an, sei sie gerecht oder ungerecht, verteidige Ich euch und liebe Ich euch.
31. Hört auf meine Worte, damit ihr nicht strauchelt noch einen Leidenskelch an eure Lippen führt. Warum wollt ihr eure Bestimmung zur Liebe, eure große Mission nicht begreifen? Warum tut ihr nicht Werke wie die meinen, in dem Gefühl, dass ihr fähig seid, das zu vollbringen, was Ich von euch fordere, da ihr Teil meines Wesens seid und daher mit großen Eigenschaften ausgestattet seid?
32. Ich will nicht, dass ihr euch verletzt fühlt, wenn ihr mein Wort empfangt, vielmehr will Ich euch mit ihm neuen Mut einflößen. Wenn Ich euch einmal gesagt habe: „Euer Wille ist der meine“, so denkt daran, dass wenn ihr euch meinen Gesetzen unterwerft, ihr meinen Willen tut. Ich billige eure guten Vorsätze und Entscheidungen, und ihr habt meinen Frieden und meinen Segen sich auf euer Herz niedersenken gefühlt, wann immer ihr eure Pflicht, zu lieben, erfüllt.
33. Bemüht euch, Gutes zu tun, betet mit Inbrunst und liebt eure Nächsten. Lasst euren Geist wachsen und sich stark und groß fühlen in der Erfüllung seiner Mission.
34. Es war Mir wohlgefällig, dass ihr in dieser Zeit arm seid; doch werde Ich euch nicht ohne das tägliche Brot lassen. Wenn Ich euch etwas vorenthalte, so gebe Ich euch dafür das Brot des Geistes, das Brot des ewigen Lebens und nenne euch Wohltäter der Menschheit.
35. Die Zeiten der Heimsuchung, die von Mir durch Damiana Oviedo angekündigt wurden, sind eingetroffen. Die Nationen bekämpfen sich in ihren Kriegen, und Hunger und Seuchen breiten sich über die Menschheit aus. Die Naturgewalten sind entfesselt. Ich sagte durch den ersten Stimmträger: „Die Zeiten werden sich ändern, und wenn ihr seht, dass die menschliche Wissenschaft große Zeichen von Fortschritt bekundet, sollt ihr Buße tun und von Mir lernen, um der Menschheit eine Botschaft des Friedens zu bringen.
36. Ihr alle seid erleuchtet, und selbst im abgelegensten Winkel der Erde, wo es einen meiner Jünger gibt, wird mein Geist gegenwärtig sein und Licht und Kraft verbreiten, Probleme lösen und Hindernisse beseitigen. Ihr, die ihr in dieser Zeit von Mir gekennzeichnet worden seid — setzt euch für die ein, denen es nicht beschieden war, diese Offenbarung kennenzulernen, die Ich euch zuteil werden lasse.
37. Erholt euch in dieser kurzen Zeitspanne, in der Ich euch segne und euch meinen Frieden gebe, denn ihr müsst eure Sühnepflicht erfüllen; hierfür habe Ich euch die Gnade gewährt, einen neuen Erdenkörper anzunehmen. Meine Liebe gibt euch diese Gelegenheit, damit ihr zu Mir gelangen könnt. Wie könnte es mein Wille sein, dass ihr mit Schmerz in eurem Geist in meine Gegenwart kommt? Doch ihr, die ihr Mich vernehmt, sollt wissen, dass mein Wort nicht mehr aus eurem Bewusstsein weichen wird.
Aber wie viele gibt es, die nicht kommen wollen, obwohl Ich sie rufe: Es sind jene, die als höchstes Ziel ihres Lebens dem Vergnügen nachjagen, und die nur das Diktat ihres freien Willens zum Gesetze haben. Ich verlasse sie nicht, weil sie Mir nicht nachfolgen wollen, im Gegenteil, sie sind es, die Ich am meisten suche, weil Ich weiß, dass gerade sie ihre Augen zu Mir erheben werden, wenn der Schmerz sehr groß in ihren Herzen ist.
38. In jenen Augenblicken der Reue empfange Ich alle und vergebe allen. Aber während die einen sich für ihr ganzes Leben erneuern, vergessen die andern meinen Liebesbeweis, sobald sie den Frieden und die Gesundheit zurückgewonnen haben und sich wieder stark fühlen, und sie entfernen sich noch mehr. Diese haben die gute Gelegenheit nicht zu nutzen verstanden, die ihnen das Leben beschert hat, um zum wahren Wege zurückzukehren. Dann rufe Ich sie ins Jenseits ab, damit ihr Geist über sich selbst nachdenken kann, außerhalb des Einflusses der Materie und all dessen, was ihn an die Welt band.
39. An wie viele Menschenwesen lasse Ich Tag für Tag diesen Ruf ergehen! Sie werden sich im Lichte meiner Göttlichen Gerechtigkeit läutern, bevor sie zurückkehren, und die auf diese Weise Geläuterten werden sich nicht wieder mit Schmutz beflecken, weil sie mit dem festen Vorsatz kommen werden, verdienstvolle Werke zu tun — Werke, die vor dem Herrn wohlgefällig und seiner würdig sind.
40. Wie viele von euch werden zur Erde zurückkehren müssen in dem Bestreben, die Aufgabe zu vollbringen, die zu erfüllen sie unterlassen haben, oder auf der Suche nach einer Gelegenheit, die begangenen Fehler wiedergutzumachen!
41. Bedenkt, dass viele von euch zwar genügend Zeit gehabt haben, Mich zu hören und von Mir zu lernen, dass sie aber in den letzten Jahren ihres Lebens stehen und nicht mehr die Zeit haben, das zu säen, was sie mit soviel Liebe in ihrem Geiste angesammelt haben. Doch seid unbesorgt, Ich bin das Leben und werde euch leben lassen, damit ihr jenen Samen, den ihr so sehnlichst anzubauen begehrt, in die Herzen sät.
42. Unter der Schar, die Mir zuhört, fehlt nicht jener, der meint, viel von göttlichen Lehren zu verstehen, jedoch im Innern an diesem Worte zweifelt und es verneint. Doch was er nicht leugnen kann, ist der Umstand, dass sein Herz erbebt ist und auf ihm unbekannte Weise geschlagen hat. Er wird versuchen, bestimmte Worte zu vergessen, die Ich an ihn richtete, und wird es doch nicht können, und er wird sogar einige Stunden Schlaf verlieren, in denen er den Widerhall dieses unscheinbaren und schlichten Wortes vernimmt. Der Grund dafür ist, dass sein Gewissen ihm sagen wird, dass hinter diesem Worte ein Licht vorhanden war, welches entdeckte, was er in seinem Herzen verbarg, und zu ihm über das sprach, was nur er wusste.
43. Hier ist eine weitere Seite des Buches des Lebens, von meiner barmherzigen Hand geschrieben. Ich habe zu eurem Geiste gesprochen, denn zu allen Zeiten habe Ich Mich den Menschen kundgetan. Die Form, in der Ich Mich jetzt kundgebe, ist weder neu noch fremdartig. Nur dem, der sich vermaterialisiert hat, kann sie befremdlich oder unmöglich erscheinen. Für den hingegen, der Mich erwartete, ist es das Natürlichste und Richtigste, die Stimme seines Vaters in sich selbst zu hören. Nur die Jungfrauen, die mit brennenden Lampen zu wachen verstanden, hörten die Stimme des Bräutigams, als dieser um Mitternacht kam.
44. Es gab Menschen, die Ich einmal, zweimal und ein drittes Mal rufen musste — einige, die Mich nicht nur hören, sondern auch allem auf den Grund gehen mussten, um ihren Glauben zu entzünden, und manche lästerten über mein Werk; aber später, als Ich ein Wunder auf ihrem Wege tat, bekannten sie reuig und furchtsam, dass Der, welcher sprach, Das Wort Gottes war, der Göttliche Meister. Dies ist meine beste Lehre: Habt Geduld mit euren Mitmenschen; wenn sie bei der Unterweisung zweifeln, so gebt nie Schmähung gegen Schmähung zurück.
45. Gesegnet seien, die den Schmerz, den ihnen die Menschen mit ihrem Spott und ihrer Herzlosigkeit bereiten, vor meinen Augen zu verbergen suchen. Gesegnet seien, die sich nicht beklagen und Mir stattdessen danken, denn trotz ihrer Prüfungen folgt ihnen meine Gnade überallhin.
46. Was könnt ihr vor meinem Blicke verbergen, das dieser nicht entdeckt? Ich werde euch belohnen, immer werdet ihr nach den Stürmen den Regenbogen des Friedens erscheinen sehen. Sammelt weiterhin meine Lehre an gleich einem Schatz, lasst sie zur Tat werden, damit die Nächstenliebe in euren Herzen geläutert wird.
47. Unter euch befinden sich solche, die früher ihre Lust am Bösen hatten, die sich im Hass und in der Verkommenheit wohlfühlten, dagegen vor der Liebe, der Barmherzigkeit und der Demut Schrecken fühlten. Jetzt erquicken sie sich an ihrer inneren Wandlung, an ihrer Erneuerung. Euer Geist gewinnt bereits Macht über euer Fleisch. Jetzt seid ihr beglückt, wenn ihr das Gute tut, es macht euch Freude, Barmherzigkeit zu üben, und ihr fühlt Befriedigung dabei, sanft und demütig zu sein. Ihr beginnt Schauder und Widerwille gegen die Verderbtheit zu fühlen. Es gibt nicht einen, der, nachdem er Mir zugehört hat, sein Leben nicht in irgendeiner Weise geändert hätte. Wer könnte behaupten, dass er nicht wirkliche Gesundheit durch sein Wesen hat strömen fühlen, nachdem er den Heilbalsam des Höchsten Arztes auf seinem Körper und seinem Geist empfangen hat? Wie viele Wunder hat allein mein Wort vollbracht! Alles habe Ich euch gewährt, um euch zu helfen, eure geistige Trägheit zu überwinden. Denn in dieser Zeit bin Ich nicht gekommen, Mich als Mensch zu opfern, sondern um euch zu inspirieren, damit ihr Verdienste erwerbt, um euer Geistesheil zu verdienen. Über euch existiert ein geistiger Schatz, welcher das Erbe für euren Geist ist. Wann werdet ihr all das besitzen, was Ich euch zugedacht habe?
48. Heute kann niemand wissen, wie viel er schon erreicht hat.
49. Wie bedürftig fühlt ihr euch für Augenblicke! Die einen weinen und wissen nicht warum, sie sind ständig krank. Andere, welche Väter sind, fragen sich, warum sie nur Früchte des Unverständnisses und des Undanks ernten, obwohl sie sich für ihre Familie gesorgt und sie liebevoll betreut haben. Und die Frauen, die das Verlangen nach Liebkosung und Beistand auf der Erde hatten, fragen sich gleichfalls, warum sie diesen Durst nach Zärtlichkeit im Leben nicht stillen konnten. Geschwister, die gleichen Blutes sind, fühlen sich einander fern, sie lieben sich nicht noch verstehen sie sich. Ihr fragt euch nach dem Grund für all dies und vermögt nicht zu begreifen, warum das Gute vor euren Augen scheitert. Ich sage euch: Wenn einmal das Gute der einen Widerhall bei den andern finden wird und deren Herzen sich dadurch erquickt fühlen — wenn die geistigen Tugenden und Werte gebührend geschätzt werden, dann wird der Hunger, der Durst nach Gerechtigkeit, nach Liebe und Verständnis aus den Herzen der Menschen weichen.
50. Auch sage Ich euch, dass ihr hier auf Erden nicht wisst, wer ihr geistig seid, noch wisst ihr, wer der Geist eurer Gattin oder eures Gatten, eurer Eltern oder Kinder ist. Nur so konntet ihr die Last vieler Sühnepflichten tragen, welche euer Kreuz bilden. Tragt dies Kreuz mit Liebe, versucht derzeit nicht zu erfahren, wer ihr sein könntet. Begnügt euch damit, zu wissen, dass ihr alle geschwisterliche Kinder eines einzigen Vaters seid, und dass es unter Geschwistern keine Feinde geben darf. Liebet einander, und ihr werdet auf dem Entwicklungspfade voranschreiten.
51. Eden verschloss schon lange seine Tore für die Menschheit, es verschwand, und sein Wohlgeruch stieg zum Unendlichen auf. Die Erde verwandelte sich dann in ein Tränental, und die geistige Sühne begann, der Kampfplatz, wo sich der Geist läutert. Doch ein besseres Paradies als das, welches ihr verloren habt, ist jenes, das ihr finden werdet; es erwartet euch mit offenen Toren. Betet, damit ihr meine Kraft empfangt und auf eurem geistigen Entwicklungswege weiter fortschreiten könnt. Doch tut es mit eurem Geist, nicht mit angelernten Gebeten — so schön diese auch sein mögen — wenn ihr sie nicht tief empfindet. Liebet also, und vergebet euren Mitmenschen. Dann werdet ihr erleben, welche Wonne vom Gewissen zum Herzen strömt, wenn ihr meine Anweisungen befolgt.
52. Seit langem bereite Ich euch vor, denn es wird soweit kommen, dass man euch als Störenfriede der Ordnung und des geistigen Friedens in der Welt bezeichnet, weil man euch verleumden wird. Meine Unterweisung bildet jene heran, die morgen geduldige, demütige und sanfte Meister sein sollen — jene, die alle Fragen ihrer Mitmenschen liebevoll beantworten.
53. Jede meiner Unterweisungen ist ein Buch, aus dem ihr alles lernen könnt, was euer Geist benötigt, um später eure Geschwister zu lehren. Meine Unterweisung bereitet für euch eine neue Welt, ein neues Leben schon auf dieser Erde vor. Aber wenn Ich zu euch von dieser Wahrheit spreche, und ihr an den Krieg denkt, den die Nationen führen, wo nur Schmerz, Angst und Elend herrschen, so seid ihr der Meinung, dass dies Wort unmöglich Wirklichkeit werden kann. Doch wahrlich, Ich sage euch, was Ich euch mitteile, ist nicht nur eine Lehre, sondern auch eine Prophetie.
54. Wenn eure Wissenschaft und eure Sünde euch das Paradies des Friedens, der Lauterkeit und der Brüderlichkeit verlieren ließen, so wird euch die Vergeistigung jene Gnade zurückgeben, welche höher geschätzt werden wird als der hohe Entwicklungsgrad, den ihr heute besitzt, als (jenes Dasein), da ihr noch im Zustand der Unschuld wart.
55. Schlicht und einfach ist mein Unterricht, damit die Anfänger ihn verstehen können. Obwohl Ich Mich durch sündige Körper kundtue, bleibt mein Wort als eine Spur der Liebe im Herzen des Volkes bestehen. Diese Form der Kundgabe ist ein weiterer Beweis von Demut, den Ich meinen Kindern gegeben habe. Beständig lehre Ich euch diese Tugend, denn sie ist eine von jenen, welche der Geist am meisten üben soll. Einigen habe Ich eine bescheidene Herkunft auf der Welt gegeben, damit sie sich in ihrem Leben den Meister zum Vorbild nehmen; andern habe Ich ein reiches Heim gegeben, damit sie gleichfalls Jesus nacheifern, welcher, obwohl ein König, seinen Thron verließ und den Armen, Kranken und Sündern diente.
56. Das Verdienst dessen, der von seiner gesellschaftlichen Stellung herabsteigt, um seinen Nächsten zu dienen, wer diese auch seien, ist ebenso groß wie das desjenigen, der sich auf dem Weg der Liebe von seinem armseligen und unbekannten Leben zur Höhe der Gerechten aufschwingt.
57. Ach, wenn doch unter euch ein demütiges Herz erstünde, das den andern als Vorbild dienen könnte! Denn wie viele derer, die einen Ausdruck von Demut in ihrem Angesicht haben, säen den Hochmut, den sie heimlich in ihrem stolzen Herzen haben. Es ist mein Wille, dass jene Maske der Heuchelei von diesem Volke abfällt, damit die Menschen euch aufgrund eurer Demut als Jünger des Heiligen Geistes erkennen können.
58. Das Leben eures Meisters ist Vorbild für alle Menschen. Doch da der Frau die Unterweisung über ihre Aufgabe als Mutter fehlte, wurde ihr Maria gesandt als Verkörperung des göttlichen Zartgefühls, welches als Frau unter den Menschen erschien, um euch gleichfalls ihr göttliches Vorbild der Demut zu geben.
59. Jedes Mal, wenn ihr Mich die Tugend preisen hört, fühlt ihr, dass die menschliche Sünde und Unvollkommenheit vor euren Augen in ihrer ganzen Größe erscheint. Dann beugt ihr leiderfüllt euren Nacken, und jemand sagt Mir: „Herr, kommst Du in deiner Reinheit und Heiligkeit, um uns wegen unserer Sünden zu demütigen — Du, der Du uns die Demut ans Herz legst?“ Ich antworte diesem Herzen, dass er mein Wort nicht verstanden hat, dass es nur ein Atom meines Lichtes und meiner Heiligkeit ist, das Ich euch vor Augen führe, damit ihr euch nicht vor Mir erniedrigt fühlt noch unfähig, Mir in der Tugend nachzufolgen.
60. Verwechselt nicht Demut mit Dürftigkeit der Kleidung. Glaubt auch nicht, dass derjenige demütig ist, der ein Minderwertigkeitsgefühl in sich hat und aus diesem Grunde gezwungen ist, den andern zu dienen und sich vor ihnen zu verneigen. Ich sage euch, die wahre Demut ist in jenem, der zwar zu beurteilen vermag, dass er jemand ist, und der weiß, dass er manche Erkenntnis besitzt, der sich jedoch zu den andern herabzuneigen bereit ist und Freude daran hat, das mit ihnen zu teilen, was er hat.
61. Die Demut ist das Licht des Geistes, und im Gegensatz dazu ist das Fehlen derselben Finsternis in ihm. Die Eitelkeit ist die Frucht der Unwissenheit. Wer groß ist durch Wissen und angesehen aufgrund von Tugend, besitzt die wahre Bescheidenheit und geistige Demut.
62. Welch dankbares Gefühl habt ihr, wenn ihr erlebt, dass ein unter den Menschen angesehener Mensch euch gegenüber Zuneigung, Verständnis, Bescheidenheit bekundet. Das gleiche Gefühl könnt ihr denen vermitteln, die unter euch stehen oder sich so fühlen. Versteht euch herabzubeugen, versteht die Hand zu reichen, ohne Überlegenheit zu fühlen — lernt, verständnisvoll zu sein. Ich sage euch, dass in diesen Fällen nicht nur derjenige beglückt ist, der den Beweis von Zuneigung, den Beistand oder den Trost empfängt, sondern auch der, welcher ihn gibt, denn er weiß, dass es über ihm Einen gibt, der ihm selbst Beweise von Liebe und Demut gegeben hat, und Dieser ist sein Gott und Herr.
63. Erlebt in euren Herzen die Wonne, euch von eurem Vater geliebt zu fühlen, der euch niemals durch seine Größe erniedrigt hat, sondern diese in seiner vollkommenen Demut offenbart hat, um euch groß zu machen und euch dahin zu bringen, euch des wahren Lebens in seinem Reiche zu erfreuen, welches weder Anfang noch Ende hat.
Mein Friede sei mit euch!