Unterweisung 102

1. Euer Bittgebet hat den Himmel erreicht, und als Beweis dafür fühlt ihr in diesen Augenblicken meinen Frieden. Wenn ihr bei einer Gelegenheit das Empfinden habt, dass ein süßer Frieden euer Herz durchdringt, könnt ihr mit Sicherheit sagen, dass euer Schöpfer euch nahe gewesen ist. Wenn euer Herz schneller schlägt und euch eine unerklärliche Wonne erfüllt, so deshalb, weil euer Geist die Stimme seines Herrn vernommen hat.

2. Nehmt euer Kreuz auf euch in dem Gedanken, dass meine Gegenwart bei euch ist, um euch auf eurem Entwicklungswege zu ermutigen.

3. Ihr alle könnt und sollt zu den vom Herrn Erleuchteten gehören. Es gibt nicht ein Herz, das nicht in seinem Innern den göttlichen Samen der Liebe und der Tugend trägt. Jene, die meine Lehre umarmen, um zu meinen Jüngern zu werden, sind diejenigen, die durch wahrhaftige Zeugnisse von Liebe und Barmherzigkeit gegenüber der Menschenmenge ihren Meister als vollkommene Liebe und unendliche Weisheit vorstellen. Dies ist die Art und Weise, in der ihr die Frohe Botschaft durch reine Werke, Worte und Gedanken auf Erden bekanntmachen sollt.

4. Ich will, dass ihr in dieser Zeit so große Empfindsamkeit im Geistigen erreicht, dass ein Gedanke von Mir, der sich in eurem Verstande widerspiegelt, genügt, um Mir mit wahrer Sanftmut zu gehorchen.

5. Jene Zeiten, in denen das Volk von seinem Gott eine unleugbare materielle Manifestation forderte, um an sein Wort, sein Dasein oder seine Gerechtigkeit zu glauben, sind vorbei. Jene Zeiten, in denen das Volk nur bei der schrecklichen Stimme seiner Propheten oder bei der Göttlichen Gerechtigkeit erzitterte, die sich durch die entfesselten Elemente, durch Plagen, Seuchen und Kriege offenbarte, sollt ihr als vergangen betrachten; hegt nicht den Wunsch, dass sie bis in eure Tage fortbestehen. Euer Geist ist entwickelt und soll mit der Körpermaterie ringen, bis er diese für die Schwingungen, Eingebungen und Botschaften empfänglich macht, die aus der Geistigen Welt zu euch gelangen.

6. In jedem Zeitalter bin Ich eurem Geist beigestanden, damit er immer mehr zur Erkenntnis der Wahrheit vordrang. Sorgt dafür, dass die Stunde kommt, in welcher der letzte Schleier verschwindet und ihr die Herrlichkeit eures Vaters schauen könnt.

7. Wer — ohne jemandem zu sagen, dass er mein Jünger ist — auf seinem Wege Güte verbreitet, dem wird überall von seinen Mitmenschen die Frage gestellt werden, welches der kürzeste Weg ist, um zum Vater zu gelangen.

8. Wer damit prahlt, mein Soldat, mein Diener oder mein Jünger zu sein, wird nur Misstrauen, Spott, Verachtung und Verurteilung erwecken.

9. Nachdem Jesus große und machtvolle Werke vor den Augen seiner Jünger vollbracht hatte, fragte Er einmal Petrus: „Und du, wer glaubst du, dass Ich bin?“ Darauf antwortete der Jünger verwundert, doch voller Glauben: „Du bist der Sohn des lebendigen Gottes.“

So sollt ihr nach meinem Willen durch die Welt gehen: mit jener sanften Güte, die euch Jesus lehrte. Dann werden jene nicht fehlen, die beim Anblick eurer Werke zur Überzeugung kommen, dass ihr meine Jünger seid, und dass ihr euren Mitmenschen meine Lehre weitergebt. Bedenkt, dass Ich der gute Weg bin, mein Wort hat euch Zeugnis davon gegeben. Vieles habe Ich zu euch gesprochen, doch könnt ihr nicht sagen, dass ein einziges meiner Worte euch etwas außerhalb meines Gesetzes gelehrt hat.

10. Ich traf euch wie welke und dürre Pflanzen unter den Strahlen einer unbarmherzigen Sonne an und ließ euch die Liebkosung meines Wortes fühlen, das wie ein himmlischer Tau auf euch war. Ihr seid auf einem Weg voller Disteln gegangen und wolltet aus Furcht vor Verletzungen nicht mehr weitergehen. Aber nachdem ihr mein Wort vernommen hattet, habt ihr die Lebensangst verloren, wich aus euren Herzen das Misstrauen und der Argwohn, und ihr nahmt die Lebensreise voll Hoffnung und Glauben an eure Bestimmung wieder auf. Denn jeder Augenblick, der verstrich, ließ in eurem Geiste das Wort des Vaters ertönen, welches für jeden, der es zu sich nimmt, eine Speise des ewigen Lebens ist.

11. Volk, zur gleichen Zeit, da Ich euch zubereite, damit ihr in das Geistige Leben eindringt, bereiten sich Legionen von Menschen in der Welt vor, um aus den Herzen ihrer Mitmenschen jeden Samen geistigen Ursprungs auszureißen. Ich gebe euch die nötige Zeit, damit ihr euren Glauben stärkt und in euren Herzen die göttliche Erkenntnis von dem, was Ich euch offenbart habe, sich entfalten lasst. Wenn ihr euch wirklich zubereitet, habt ihr nichts von der Welt zu fürchten, weder von ihren Worten, noch von ihren Büchern, auch werden ihre Versprechungen oder ihre Drohungen nicht erreichen, den Sinngehalt meiner Unterweisung aus euren Herzen zu verdrängen, noch die Verheißung des Gelobten Landes, das Ich euch angeboten habe. Ihr werdet es für die verlockendsten Versprechungen der Welt niemals vertauschen.

12. Wann immer diese Prüfung über euch kommt und eure Feinde eure Schritte belauern, sollt ihr euch daran erinnern, dass es Christus ist, der in diesem Augenblicke zu euch spricht und euch daran erinnert, wie Jesus in der Wüste versucht wurde, und wie Er mit seiner Stärke die Welt und das Fleisch überwand. Ich will, dass ihr ebenso seid — stark gegenüber jedem Gegner, ohne zu vergessen, dass ihr den mächtigsten eurer Feinde in euch selbst habt, und dass nur der Glaube und die Kraft, die von Mir kommt, euch den Sieg geben werden.

13. Euer Kampf wird nicht ohne Belohnung bleiben; diese wird unendlich größer sein als diejenige, die ihr von der Erde erwarten könntet. Von diesem hohen Lohn werde Ich euch nur ein wenig hier auf dieser Welt im voraus geben, und dies wird die Befriedigung sein, die Feinde meiner Wahrheit zu ihr bekehrt zu sehen.

14. Denkt gründlich über meine Lehren nach, geliebte Jünger, dann wird euch aus diesem Nachdenken die Stärke erwachsen, die euch helfen wird, im Kampfe nicht zu verzagen.

15. Macht euren Verstand frei von jeder Unlauterkeit, wenn ihr mein Wort verstehen wollt. Der Meister wirkt auf ihn ein, um ihn aus jenem Schlafe zu erwecken, in welchem er befangen ist, und um ihm das strahlende Licht des neuen Morgens zu zeigen.

16. In meiner Liebe zu euch mache Ich das Göttliche menschlich, um es für euch verständlich zu machen. Meine göttliche Weisheit wandle Ich in Menschenwort um und bewirke, dass ihr durch diese Geistesgabe die Unterweisung eures Himmlischen Vaters vernehmt, welcher euren Körper durch seine Liebe stärkt und euren Geist von seinen Flecken reinigt.

17. Der Vater aller Wesen spricht zu euch in diesem Augenblicke. Die Liebe, die euch schuf, macht sich in einem jeden fühlbar, der dieses Wort vernimmt.

18. Bevor ihr Mich durch diese Stimmträger vernommen habt, kündigte euch eine verborgene Stimme in eurem Innern meine Gegenwart auf eurem Wege an. Diejenigen, die jene Stimme in ihrem Herzen zu hören vermochten, bestätigten hernach beim Empfang der Frohen Botschaft, zu der sie ein Bruder mit den Worten brachte: „Komm, denn der Göttliche Meister spricht derzeit und erwartet dich“, dass die Vorahnung, die sie hatten, sie nicht getäuscht hatte, dass die Ankündigung ihres Herzens Wirklichkeit war. Wahrlich, Ich sage euch, dies sind jene, die bei Mir geblieben sind — jene, die an meine Kundgebung glaubten, weil sie Mich bereits erwartet haben.

19. Wenn Ich nicht mehr in der Form zu euch spreche, die ihr heute erlebt, werde Ich Mich euch direkt von Geist zu Geist erneut kundgeben, und dann werdet ihr nicht mehr zweifeln, noch fragen: „Ist es wirklich der Herr?“ Dann werdet ihr die Gewissheit und den absoluten Glauben haben, dass euer Geist mit seinem Schöpfer Zwiesprache zu halten beginnt.

20. Werdet nicht schwach in eurem Bemühen, Mir näherzukommen, weil ihr eure geistige Reife für gering haltet. Ihr leitet ein Zeitalter der Vergeistigung ein, doch ihr werdet nicht gerade die Vollkommenheit in eurer geistigen Zwiesprache erreichen; nach euch werden andere kommen, und nach diesen wieder andere, welche meine Stimme hören werden, die göttliche Inspiration empfangen und meine Botschaften wiedergeben werden in einer Weise, die ihr euch jetzt nicht vorstellen könnt. Kann es nicht sein, dass ihr selbst es sein werdet, die zu jenen Zeiten leben? Doch in diese zukünftigen Dinge kann nur Ich eindringen, und nur Ich kann wissen, welche wiederkommen werden und welche im Geistigen bleiben werden, um nicht mehr zur Erde zurückzukehren.

21. Einige meiner Jünger werden den ersten Stein setzen, andern wird es zukommen, den letzten Stein im schönsten Bauwerke zu setzen, das der Mensch seinem Herrn errichtet hat.

22. Dies Werk wird die Frucht der geistigen Harmonie unter allen Menschen sein. Heute fühlt ihr euch sehr ferne davon, diese Frucht hervorbringen zu können, weil ihr erkennt, dass Zwietracht unter den Menschen herrscht. Verzweifelt dennoch nicht, schon naht die Sichel, welche das Unkraut abschneiden wird, das die Menschheit entzweit hat, damit ihr, wenn die Heimsuchung vorübergegangen ist, erneut die Gerechtigkeit, die Vernunft und die Brüderlichkeit erstrahlen seht.

23. Heute öffne Ich das göttliche Buch meiner Liebe vor euch; tut auch ihr dies mit euren Herzen, geliebte Jünger. Doch seid unbesorgt, denn bevor Ich euch meine Unterweisung gebe, halte Ich inne, um eure Sorgen zu vernehmen und euch von euren Leiden zu heilen. Mein Wunsch ist, dass wenn ihr zu Mir kommt, tiefer Friede in eurem Geist ist.

Ich weiß, welche von euch viel zu kämpfen haben, und dafür ist es unbedingt notwendig, dass ihr schon jetzt große Ermutigung empfangt. Die Kraft gibt euch mein Wort, das von Leben und Gesundheit durchdrungen ist. Dies Wort entspringt dem Göttlichen Wort, das in dieser Zeit in das Innere eures Geistes dringt, um die vollkommene Gemeinschaft zwischen dem Vater und seinen Kindern zu verwirklichen.

24. Für manche wird meine Unterweisung unvergesslich sein, denn in ihrem Leben wird sie der Stern sein, der ihre Schritte lenkt. Diese werden zur rechten Zeit herbeikommen, um Mir nachzufolgen und meine Offenbarungen zu bezeugen. Andere werden sich vom Weg entfernen, ohne anscheinend zu wissen, Wem sie zugehört haben, noch was die Wahrheit war, die dies Wort enthielt. Dann werden sie ein wenig weiterwandern müssen, bis der Zeitpunkt ihrer Prüfungen gekommen ist und sie im Innersten ihres Wesens die Inspiration aufsteigen fühlen, die sie an das erinnert, was sie einst vernahmen und dem ihr Herz zu jenem Zeitpunkt keine Bedeutung beimaß.

Hört Mir zunächst einmal alle zu, ganz gleich, ob ihr euch hernach abwendet oder Mich leugnet. Ich säe in eurem Geiste — dort, wo nur Ich Zugang finde, weil es nur einen Schlüssel dafür gibt, und den besitze Ich. Wenn die rechte Zeit dafür gekommen ist, wird aus der Tiefe eures Herzens das Licht hervorbrechen, das Ich heute im Verborgensten eures Wesens aufbewahrt zurücklasse.

25. Beseitigt das Dunkle in eurem Leben, die Unwissenheit, das Laster — alles, was euren Körper krank macht. Bringt Licht in euer Dasein, und verströmt die Liebe eures Geistes auf dem Lebenswege eurer Mitmenschen.

26. „Zeit neuer Erkenntnisse“ haben die Menschen dieses Jahrhundert genannt, doch Ich sage euch, dass ihr nicht nur auf das Licht vertrauen sollt, das von der Wissenschaft ausgeht, sondern auch auf eure geistigen Gaben. Vergesst nicht, dass der Mensch nicht nur vom Brot lebt, sondern auch von jedem Wort, das von Gott kommt.

27. Bewahrt mein Wort in euren Herzen, und wenn ihr von ihm Gebrauch macht, so soll es nicht geschehen, um vor denen zu prahlen, die diese Lehre nicht kennen. Habt nicht den Wunsch, als die neuen Erleuchteten zu erscheinen, denn keiner eurer Mitmenschen ist ohne Licht. Wenn ihr beim Weiterreichen meines Erbes nicht demütig seid, werdet ihr kein Licht spenden können.

28. Ich vermache der Menschheit derzeit ein neues Buch, ein neues Testament: mein Wort der Dritten Zeit, die Göttliche Stimme, die beim Lösen des Sechsten Siegels zum Menschen gesprochen hat.

29. Es ist nicht nötig, dass eure Namen oder eure Taten in die Geschichte eingehen. In diesem Buche wird mein Wort wie eine klingende und klare Stimme sein, die ewig zum menschlichen Herzen spricht, und mein Volk wird der Nachwelt die Spur ihrer Schritte auf diesem Wege der Vergeistigung hinterlassen.

30. Hinterlasst denen, die nach euch kommen, die Erinnerung an eure guten Werke als ein Vorbild. Beeilt euch, schon heute alle eure Schandflecken auszutilgen, damit sie von euren Geschwistern nicht gesehen werden.

31. Die Schriften der Ersten Zeit überlieferten die Geschichte des Volkes Israel und bewahrten den Namen seiner Kinder, seine Erfolge und seine Fehler, seine Werke des Glaubens und seine Schwachheiten, seine Herrlichkeit und seine Stürze, damit dies Buch zu jeder neuen Generation von der Entwicklung jenes Volkes in seiner Verehrung Gottes sprechen würde. Jenes Buch überlieferte ebenso die Namen der Patriarchen, welche die Tugend und die Gerechtigkeit liebten, die Vorbilder an Glaubensstärke, sowie die Namen der Propheten, der Seher des Zukünftigen, durch deren Mund der Herr immer sprach, wenn Er sein Volk am Rande einer Gefahr sah. Auch überlieferte es die Namen der Verderbten, der Verräter, der Ungehorsamen, denn jeder Vorfall, jedes Beispiel ist eine Lehre und manchmal ein Symbol.

32. Als Ich in Jesus unter den Menschen wohnte, machte Ich nur dann, wenn es notwendig war, Gebrauch von der Essenz jener Schriften, vom Sinngehalt jener Werke, um meine Lehre zu vermitteln; das Materielle und das Gehaltlose pries Ich nie. Erinnert ihr euch nicht, dass Ich den gerechten Abel erwähnte, dass Ich die Geduld Hiobs lobte und der Weisheit und Herrlichkeit Salomons gedachte? Erinnerte Ich nicht bei vielen Gelegenheiten an Abraham und sprach von den Propheten, und sagte Ich euch nicht mit Bezugnahme auf Moses, dass Ich nicht gekommen war, um das Gesetz, das er empfangen hatte, aufzulösen, sondern um es zu erfüllen?

33. Wenn Christus das Lamm Gottes war, das die Sünden der Welt hinwegnimmt — selbst dann könnte Ich nur das Gute loben und müsste das Böse zunichte machen.

34. Mein Leben verwandelte das Leben der Menschen. Mein Tod öffnete die durch das Dunkel des Materialismus blinden Augen für das Licht der Wahrheit, und die Verehrung Gottes machte einen großen Schritt hin zur Vollkommenheit, denn die Liebe des Messias bewirkte, dass die Menschen eine neue Vorstellung von der Göttlichen Gerechtigkeit bekamen. Als ob ein neuer Gott bei jenem Volk erschienen wäre, so ließen meine Lehre und meine Werke die Welt die Wahrheit erkennen, welche die Menschen zuvor nicht zu schauen vermochten.

35. Gott, der Unwandelbare, konnte sich in seinem innersten Wesen gegenüber seinen Kindern nicht verändert haben. Der Mensch war es, welcher das wahre Wesen des Vaters entdeckte, als er sich auf der Stufenleiter der Liebe und Vergeistigung, die ihm Christus aufzeigte, geistig zu seinem Schöpfer erhob. Auch als meine Apostel die Menschenmenge auf Vorhöfen, in Synagogen oder auf Marktplätzen lehrten und auf die vergangenen Zeiten Bezug nehmen mussten, verwandten sie nur jene Beispiele, die eine wahre geistige Aussage hinterließen, und verzichteten auf alles, was unnütz war.

36. Jetzt, da Ich mit einer ausführlichen geistigen Unterweisung zu euch gekommen bin, habe Ich nicht vergessen, dass ihr alle die Notwendigkeit fühlt, jene Bücher zu erforschen, denn bei jeder Gelegenheit, in jeder Lehrstunde habe Ich euch das gelehrt und daran erinnert, was war — die Vorbilder, die ihr nicht vergessen sollt, die Lehren, welche ewiges Leben haben. Aber Ich sage euch noch einmal: auch jetzt habe Ich nur vom Geistigen gesprochen.

Denkt nicht, dass Ich euch das Lesen jenes Buches der Ersten Zeiten untersage, denn ihr seid das Trinitarische Volk. Wisst ihr nicht, dass Ich sagte: „Forschet in der Schrift“; doch jetzt füge Ich hinzu: Betet, bevor ihr lest, damit ihr beim Studium wahres Licht findet und nicht Irrtümern anheimfallt, wie es vielen ergangen ist, weil sie dem Geschehen eine falsche Auslegung gaben. Leset, forschet, doch die Erläuterung des Sinngehaltes werdet ihr in meinem Worte der Dritten Zeit finden.

37. Warum solltet ihr in dieser Zeit den nach euch Kommenden eure Unvollkommenheiten, euren falschen Vergeistigungskult, eure Unfolgsamkeiten und eure Gewöhnung an das Heilige hinterlassen? Meint ihr, dass eure Werke euch würdig machen, dass die Geschichtsschreibung eure Namen überliefert?

38. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde Ich euch erleuchten, damit mein Volk, der Zeuge meiner Kundgebung und meines Wortes, aus meinen Lehrreden das Buch bildet, das zu allen Menschen gelangen soll, sodass die Menschen in ihm nur die Göttliche Essenz des Meisters, seine ewige Wahrheit, seine Liebe und seine Offenbarung finden, und sie nie das Allzu-menschliche des Stimmträgers entdecken.

39. Die meine Jünger in diesem Werke gewesen sind, werden die Spreu zu trennen wissen, damit der reine Weizen übrigbleibt; denn damit mein Same keimt, muss er rein sein.

40. Heute bin Ich vor eurem geistigen Blicke gegenwärtig, damit ihr Mich mittels eurer geistigen Fähigkeiten schaut. Durch diese lasse Ich euch meine Göttliche Wärme zukommen, sodass ihr Mich in euren Herzen fühlt. Ich will euch von allem Unnötigen, von allem Schlechten abbringen. Ich vertraue euch einen Garten an, wo ihr alle Tugenden pflegen könnt. Es ist nötig, der Sünde entgegenzuwirken; bedenkt, wie das Böse aufgeblüht ist.

41. Ich sehe, dass euer Herz vor Wonne erbebt, wenn ihr Mich so sprechen hört, weil ihr die Hoffnung fühlt, dass die Menschen sich erneuern werden. Während ihr Mir zuhört, fühlt ihr den Antrieb, euch auf die Suche nach dem Verirrten, dem Sünder, dem Lasterhaften zu machen, um zu ihm mit meiner Wahrheit zu sprechen und ihn vom schlechten Wege abzubringen. Ich segne diese edlen Gefühle, die in euren Herzen zu erwachen beginnen, doch Ich sage euch: Wenn ihr nicht zuvor eure Fehler berichtigt habt, wenn ihr nicht eure Herzen gereinigt habt, wird es nicht angebracht sein, vor euren Mitmenschen zu erscheinen, um sie auf ihre Sünden hinzuweisen. Allein mein Wort auf euren Lippen wird das Wunder nicht vollbringen, die Menschen zu bekehren, das Vorbild eures Lebens wird dafür notwendig sein. Dann wird mein Wort als Wahrheit angenommen werden.

42. Als meine Jünger sich damals über die Welt verstreuten, um meine Lehren zu verkünden, begnügten sie sich nicht damit, meine Worte zu wiederholen, sondern sie lehrten sie auch mit ihren Werken, und als sie sagten, dass sie Jenen bezeugten, der aus Liebe zu den Menschen an einem Kreuze gestorben war, taten sie es mit Worten und mit Werken, indem sie wie ihr Meister als Opfer starben. Ich sage euch: Wer eine Wahrheit verteidigt und dafür stirbt, dem wird geglaubt werden. Dennoch verlange Ich von euch nicht dieses Opfer. Ich will nicht, dass ihr sterbt, um meine Wahrheit zu beweisen, Ich will, dass ihr lebt und mit eurem Leben mein Wort bezeugt, das euch lehrt, einander zu lieben.

43. Eine neue Beglückung erwartet euch: jene, euren Mitmenschen zu dienen, ihnen zu helfen, ihr Leben neu aufzubauen, sie von den schlechten Wegen abzubringen.

44. Seht ihr, wie unerlässlich eure Zurüstung ist, um die Waffen der Wahrheit ergreifen zu können und dieser im Streite zum Sieg zu verhelfen?

45. Viele sind derer, welche, nachdem sie mein göttliches Wort vernommen hatten, Zeugnis von ihm abgelegt haben. Doch als sie das, was ihre Lippen gesprochen haben, nicht durch Werke bestätigten, wurden sie abgelehnt und verspottet. Sobald dies Zeugnis jedoch von guten Werken begleitet war, hat es bei den einen den Glauben entzündet, und andere hat es nachdenklich gemacht.

46. Meine ganze Unterweisung hat zum Ziele, euch für diesen Kampf vorzubereiten, von dem Ich zu euch spreche, indem sie euren Glauben stärkt und euren Geist erleuchtet, damit euer Zeugnis machtvoll ist.

47. Immer wieder sage Ich euch, dass die Menschen intuitiv das Kommen von etwas Unbekanntem erwarten. Diese Vorahnung gibt euch das Licht des Geistes, welches in Erwartung der Erfüllung meiner Verheißung gleich einer Lampe brennt.

48. Wollt nicht ihr es sein, die diesen Herzen die Frohe Botschaft bringen? Ja? Dann hört und begreift die Unterweisung des Meisters, gehorcht und liebet den Vater, dann werdet ihr würdig sein, euren Mitmenschen zu dienen.

49. Wenn ihr nach der Unsterblichkeit ds Geistes strebt, so fürchtet nicht das Kommen des Todes, der dem menschlichen Leben ein Ende setzt. Erwartet ihn vorbereitet, er untersteht meinem Befehl, und darum kommt er immer zur richtigen Zeit und zu Recht, auch wenn die Menschen häufig das Gegenteil glauben.

50. Das Schwere ist nicht, dass der Mensch stirbt, sondern dass es seinem Geist beim Verlassen des Körpers an Licht mangelt und er die Wahrheit nicht schauen kann. Ich will nicht den Tod des Sünders, sondern seine Umkehr. Doch wenn der Tod einmal notwendig wird — sei es, um einen Geist zu befreien, oder um den Sturz eines Menschen ins Verderben aufzuhalten — dann durchschneidet meine Göttliche Gerechtigkeit den Lebensfaden jener menschlichen Existenz.

51. Als damals die durch den Fehltritt der Ehebrecherin aufgebrachte Menge nur noch auf mein Urteil wartete, um dieselbe zu töten, da die Menschen glaubten, dass dies der einzige Weg wäre, um die Sünde jener Frau völlig auszulöschen, da zeigte Ich ihnen, dass die Vergebung und das Wort der Liebe Leben für das Herz sind und Tod für die Sünde. Das Verdienstvolle besteht darin, zu erreichen, dass die Sünde stirbt, doch das Geschöpf weiterlebt. Daher war es nicht notwendig, dass jene Frau beseitigt wurde, sondern ihre Sünde.

52. Wenn es nicht so wäre, hätte Ich euch in meinem Widerwillen gegen die Sünde bereits vernichtet. Doch seht, nicht nur, dass Ich euch nicht das Leben nehme, sondern Ich gebe euch sogar einen Körper nach dem andern, damit ihr diese gesegnete Lehre auf Erden lernt — eine Lehre, die, weil sie von der Menschheit nicht verstanden wurde, Veranlassung dazu wurde, dass „Das Wort“ Gottes Mensch wurde, um euch mit seiner Geburt, seinen Werken und seinem Tode zu lehren, was die wahre Bestimmung des Menschen auf dieser Welt ist.

Dies ist die Lehre, die ihr nicht gelebt habt, die ihr nicht zur Anwendung gebracht habt. Was lehrt sie euch? — Die Demut, die Befolgung des Göttlichen Willens, die Selbstverleugnung aus Liebe zu den andern, die Hingabe an ein Ideal der geistigen Aufwärtsentwicklung. Wer diese Aufgabe auf Erden erfüllt, wird keinen Grund haben, zu ihr zurückzukehren, da er bereits seinen guten Samen hinterließ. Darin wird ihm Christus zum Vorbilde dienen, welcher, nachdem Er mit seinem Leben ein vollkommenes Vorbild für die Menschheit gegeben hatte, nicht mehr als Mensch zur Welt zurückkehrte.

53. Lernt, diesen Körper im Schoße der Erde zurückzulassen, sobald die Stunde dafür kommt, wenn ihr weiterhin für jene leben wollt, die ihr liebt, und wenn ihr wollt, dass sie euch fühlen. Wenn ihr nicht im Schweigen und in der Leere versinken wollt und stattdessen weiterhin auf eure Erdengeschwister einwirken wollt, weil ihr begreift, dass es dies ist, was sich wahrhaft Leben nennt, so erfahret schon jetzt, dass ebenso, wie euer Geist seine geistige Heimstätte aufgab, um auf Erden zu leben, er ebenso die Nichtigkeiten der Welt wird aufgeben müssen, wenn er zur Geistigen Welt zurückgekehrt ist.

54. Wenn die Menschen gelernt hätten, ihren Körper und alles, was sie auf Erden besaßen, mit Ergebung zu verlassen, so wäre ihr Tod leicht; aber solange Erdgebundenheit und Auflehnung vorhanden ist, wird der Schmerz es sein, der den Geist vom Fleische trennt, verbunden mit Angst für beide Teile.

55. Studiert meine Unterweisung, Jünger, und ihr werdet verstehen, warum Ich euch durch Jesus sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“

Mein Friede sei mit euch!