Unterweisung 103

1. Achtet darauf, was geschieht, wenn ihr das verlasst, was euch auf Erden obliegt, um herbeizukommen und mein Wort zu hören, oder um irgendeinen Schmerz zu lindern. Wenn ihr zu eurer Arbeit oder zu eurem Heime zurückkehrt, kommt es euch so vor, als ob jemand dort gewesen wäre und euch in eurer Abwesenheit vertreten hätte. Und so ist es tatsächlich, Jünger, denn Ich bin es, der über das wacht, was ihr in den kurzen Zeitspannen versäumt, in denen ihr mit der Erfüllung eurer geistigen Aufgabe beschäftigt seid.

2. Nehmt dies als einen Beweis dafür, dass, wann immer ihr diese Welt hinter euch lasst, um euer Dasein meinem Dienste zu widmen, Ich über jene wachen werde, die ihr zurücklasst, welche Ich mit meinem Mantel des Friedens bedecken werde, wobei Ich die Leere, die ihr bei ihnen hinterlasst, durch meine Gegenwart ausfüllen werde.

3. Begreift, dass, wenn Ich euch schon seit langem die Art und Weise gelehrt habe, als Kinder Gottes in der Welt zu leben, so bereite Ich euch jetzt vor, damit ihr in das Geistige Leben eindringt, das euch nach diesem erwartet. Geht durch dies Dasein in Erfüllung eurer Aufgabe, die ihr zur Erde mitgebracht habt, damit ihr die Bedeutung des Geistigen Lebens erfassen könnt, wenn ihr einst in dasselbe eingeht.

4. Meidet die Menschen nicht unter dem Vorwande, dass ihre Sünden euch erschrecken. Wenn ihr Mich liebt, sollt ihr es nicht unterlassen, Mich in euren Nächsten zu lieben. Gerade jetzt, da die Gefahren und Bedrohungen sich über den Menschen zusammenballen, müsst ihr Mir beweisen, dass ihr sie liebt, dass ihr ihren Schmerz mitfühlt, und dass ihr bereitsteht, für die Rettung aller zu kämpfen. Habt ihr nicht erlebt, wie Ich euch immer gerade in den Augenblicken größter Bitternis für die Menschheit zu Hilfe gekommen bin?

5. Wache und bete, Volk, deine Mission ist eindeutig festgelegt, daher soll niemand zu Mir zurückkommen und Mir sagen, dass er nichts tun konnte, weil er nicht den Zweck kannte, um dessentwillen er ausgesandt wurde. Eure Werke sollen von Nächstenliebe, Gemeinschaftsdenken und Frieden bestimmt sein.

6. Meine neuen Jünger, die Mich in dieser Zeit gehört haben, haben die Verantwortung dafür übernommen, meine Lehre zu verbreiten und darauf zu achten, dass ihre Werke das beste Zeugnis für die Wahrheit sind, die diese Unterweisung in sich birgt.

7. Indem sie so in Einklang mit diesem Worte leben, werden sie die Aufgabe erfüllt haben, um derentwillen sie auf diese Welt gesandt wurden, und ihr Zeugnis wird als wahr angenommen werden.

8. Zu allen Zeiten habe Ich Mich in dem Volke kundgetan, das dazu bestimmt war, die Erkenntnis und den Glauben an meine Göttlichkeit über die Welt zu verbreiten — ein Volk auserwählter Geister und nicht einer bestimmten Rasse, denn es ist einerlei, ob Ich sie in der einen oder einer andern Nation inkarniert finde, ob sie die eine oder eine andere Sprache sprechen.

9. Warum sollte Ich den Körper des Menschen mit Schönheiten schmücken, die nur dem Geist zukommen? Warum sollte der Herr nur an einer der Rassen Gefallen finden, welche die Menschheit bilden?

10. In dieser Zeit wirkt der Geist des wahren Israel überall. Es sind die Geistwesen, die meine Gegenwart fühlen, die mein Kommen erwarten, die auf meine Gerechtigkeit vertrauen.

11. Wenn diese Worte zu andern Orten gelangen, werden viele darüber spotten; aber Ich sage euch, es wäre für sie besser, dieselben nicht zum Gegenstand ihres Spottes zu machen, denn die Stunde wird kommen, in der sie aus ihrem tiefen Schlafe erwachen und erkennen, dass auch sie Kinder des Volkes Gottes sind.

12. Diese Menschenscharen hier, die Mich heute vernehmen, können einem Irrtum erliegen, wenn sie mein Wort nicht studieren, und wenn sie sich nicht freimachen von ihrer irdisch-materiellen Denkungsart. Es kann ihnen ergehen wie dem israelitischen Volke der Ersten Zeiten, welches die Stimme des Herrn hörte, das Gesetz empfing und Propheten hatte, weshalb es schließlich glaubte, das einzige von Gott geliebte Volk zu sein — ein schwerer Irrtum, von dem es die großen Heimsuchungen, die Erniedrigung, die Verbannung und die Gefangenschaft befreien sollten.

13. Ihr müsst wissen, dass meine Liebe euch nicht nach Rassen oder nach Glaubensüberzeugungen aufteilen könnte, und dass, wenn Ich von „meinem Volke“ spreche, dies nur geschieht, weil Ich schon seit den Ersten Zeiten Geistwesen zubereite, die Ich zur Erde sende, damit sie mit ihrem Lichte den Weg der Menschheit erhellen.

14. Sie sind die ewigen Wanderer gewesen, die in verschiedenen Nationen gelebt haben und durch viele Prüfungen gegangen sind. In dieser Zeit haben sie festgestellt, dass die menschlichen Gesetze ungerecht sind, dass die menschlichen Gefühlsäußerungen nicht wahrhaftig sind, und dass in den Geistern der Menschen Friedlosigkeit herrscht.

15. Ihr alle habt eine neue Inkarnation erlebt, und das Leid, das ihr erfahrt, ist so schwer, dass ihr Mich bittet, euer Dasein zu beenden. Doch Ich frage euch: Wisst ihr nicht, dass ihr nicht aufhören könnt, zu existieren, und dass, wenn ihr heute auf Erden leidet, euer Geist nach seinem Übergang in die Geistige Welt weiterhin unter derselben Prüfung leben wird, bis er seine Schuld bezahlt oder die Lektion gelernt hat?

Ihr leert derzeit einen sehr bitteren Kelch, weil ihr euch am Ende eines Entwicklungsabschnitts und am Beginn eines andern befindet. Es ist die Zeit der Ernte, in der ihr die Früchte dessen empfangt, was ihr während des letzten „Tagewerks“ gesät habt. Es muss also geschehen, damit, wenn die Felder dann rein sind, Ich meinen Sämännern erneut den Samen der Liebe zur Aussaat übergebe, welcher — gut gepflegt — euch die Früchte des Friedens und der Erlösung bescheren soll.

16. Ihr wart zu krank und zu schwach, um weiterzugehen, ihr spürtet, dass ihr keine Hilfe hattet. Ihr suchtet ein Licht, das euch zum sicheren Hafen leiten würde, und dies war der Zeitpunkt, an dem Ich zu euch kam, die ihr in tiefer Nacht verirrt wart und nicht wusstet, wohin ihr ginget. Ich hatte euer Klagen vernommen und sandte euch Elias, damit er euch seinen Beistand gewähre und euch mein Kommen ankündige.

17. Meine Gegenwart ließ euch vor Seligkeit erbeben, und augenblicklich fühltet ihr euch getröstet. O Jünger, vergesst nicht meine Unterweisung von diesem heutigen Tage. Heute habt ihr gelernt, dass alles, was ihr geerntet habt, die Frucht eurer Werke ist, und dass ihr euch nach der Läuterung frei und ledig von allen Unvollkommenheiten fühlen werdet.

Ihr seht viele Anzeichen, die zu euch von den großen Prüfungen sprechen, die noch über euren Planeten kommen müssen, und obwohl ihr Mich vernehmt, wollt ihr Mich noch nicht verstehen und habt ihr nicht gebetet. Erkennt, dass dies die Zeit der Buße und der Überwindung für euch ist, die ihr wisst, was kommen muss.

Ihr steht an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter, und alles fordert euch zum Arbeiten auf. Betrachtet die fruchtbaren Felder, die jungfräulichen Fluren, die lautere und belebende Sonne und die kristallklaren Gewässer. Alles ist darauf angelegt, dass ihr lebt, atmet und eure geistige Aufgabe erfüllt.

Ich spreche in bildlichem Sinne zu euch, und ebenso zeige Ich euch das Kommende, damit ihr meine Worte studiert und mein väterliches Sehnen begreift.

18. Ich will nicht, dass ihr meine Unterweisung falsch auslegt und euch in Klöster einsperrt, um zu beten, und ihr die Menschen im Stich lasst. Wirkt für sie, befreit sie von ihrer Unwissenheit und ihrem Materialismus und entfacht in ihnen den Glauben.

19. Lebt in der Gnade, liebt die Gerechtigkeit, seid sanftmütig, begünstigt nicht das Böse, im Gegenteil, wehret ihm, indem ihr eure Mitmenschen zum Guten ermahnt, dann werdet ihr dem Geist den Weg bereitet haben, damit er nicht strauchelt. Tut dies alles, ohne dass es euch als ein Opfer erscheint.

20. Ertragt die Prüfungen, die ihr durchzumachen habt, mit Geduld, denn niemand wird von ihnen verschont. So werdet ihr eure Mitmenschen die Beharrlichkeit in meinem Gesetze lehren.

21. Schließt euch zusammen, verleugnet euch nicht gegenseitig, weil ihr meine Lehre in unterschiedlicher Weise ausübt. Falls ihr euch aus diesem Grunde entzweit habt, so sucht eure Geschwister auf und liebet einander, so wie Ich euch liebe.

22. Ebenso, wie Ich im Olivengarten betete, damit die Geister der Menschen nicht verlorengehen würden, so sollt auch ihr für eure Mitmenschen beten. Ich sehe, wie viele Tränen die Menschen noch vergießen müssen, um geläutert zu werden; aber meine Barmherzigkeit hält sie aufrecht und stärkt sie, damit sie nicht auf dem Wege zusammenbrechen.

23. Jünger, die ihr das Buch meines Wortes von Mir empfangen habt — werdet schon jetzt stark, damit ihr nicht zurückweicht, wenn ihr an eine Türe klopft und man euch nicht öffnet. Vergesst nicht, dass Ich euch gesagt habe, dass ihr in meinem Namen einmal, zweimal und ein drittes Mal anklopfen sollt, und dass, wenn ihr feststellt, dass eure Bemühung das Verhalten eurer Mitmenschen nicht zu bessern vermochte, ihr Mir die Angelegenheit überlasst und euren Weg fortsetzt, ohne Bitternis im Herzen zu tragen und noch weniger zu wünschen, dass jene von Leid betroffen werden, die nicht auf euch hören wollten. Wappnet euch mit Güte, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag oder zu welcher Stunde ihr an dieselbe Türe klopfen müsst, oder ob sie nicht nach euch verlangen. Nur die Liebe und die Geduld werden die Herzen aus Stein erweichen können, und darum sollt ihr immer vorbereitet sein.

24. Ich sage euch erneut, dass ihr bei den Taten eurer Mitmenschen nicht als Richter auftreten sollt. Wann immer meine Jünger, meine Gesandten und Boten nicht gehört werden, werde Ich meine Stimme im Gewissen derer vernehmen lassen, die meine Rufe von sich wiesen. Jene Stimme wird die des Richters sein, doch ihr wisst bereits, dass im Göttlichen Richter immer meine Vaterliebe ist. Bei euch Menschen ist es nicht so, die ihr oftmals, wenn ihr zu Richtern eurer Mitmenschen werdet, euch nicht mehr als deren Nächste erweist. Ihr müsst jedes böse Gefühl aus euren Herzen entfernen, damit ihr die Geister der Menschen mit Liebe erreichen könnt.

25. Liebt den, der euch empfängt und euch Glauben entgegenbringt, nicht mehr als den, der euer Wort nicht annimmt. Wenn ihr diesen Fortschritt erreicht, werdet ihr sagen können, dass ihr Mich zu verstehen und in eurem Wesen eine Kraft zu fühlen beginnt, die euch den Mut geben wird, die größten Prüfungen zu bestehen, denen euch die Welt unterwerfen könnte.

26. Für diese Unterweisung, die Ich euch derzeit gebe, gab Ich euch bereits in der Zweiten Zeit ein Beispiel. Jesus hing am Kreuze, der Erlöser starb angesichts der Menschenscharen, die Er so sehr geliebt hatte. Jedes Herz war eine Tür, an die Er geklopft hatte. Unter der Zuschauerschar befand sich der Mensch, der viele Menschen regierte, der Kirchenfürst, der Zöllner, der Pharisäer, der Reiche, der Arme, der Verkommene, und der von schlichtem Gemüte. Doch während die einen wussten, wer Der war, der in jener Stunde starb, weil sie seine Werke gesehen und seine Wohltaten empfangen hatten, beschleunigten andere voll Durst nach unschuldigem Blut und gierig nach Rache den Tod Jenes, den sie höhnisch „König der Juden“ nannten, ohne zu wissen, dass Er nicht nur König eines Volkes war, sondern dass Er es von allen Völkern der Erde und von allen Welten des Universums war. Während Jesus einen seiner letzten Blicke auf jene Menschenscharen richtete, erhob Er voll erbarmender Liebe und Mitleid seine Bitte zum Vater und sprach: „Mein Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

27. Jener Blick umfasste sowohl die, die um Ihn weinten, als auch jene, die sich an seiner Qual weideten, denn die Liebe des Meisters, welche die Liebe des Vaters war, galt allen gleichermaßen.

28. Ich sage euch Jüngern in meinem Gesetze der Liebe, dass wenn ihr keine vollkommenen Werke tun könnt wie jene, die Ich in Jesus tat, so sollt ihr euch wenigstens anstrengen in eurem Leben, um ihnen nahe zu kommen. Mir genügt es, ein wenig guten Willen zu sehen, um Mir nachzueifern, und ein wenig Liebe zu euren Nächsten, und schon stehe Ich euch bei und offenbare meine Gnade und meine Macht auf eurem Wege.

29. Niemals werdet ihr allein im Kampfe sein. Da Ich euch nicht allein lasse, wenn ihr von der Last eurer Sünden niedergedrückt seid — glaubt ihr da, dass Ich euch verlasse, wenn ihr unter der Last des Kreuzes dieser Liebesmission euren Weg geht?

30. Versteht Mich, Jünger, damit ihr Mich zum Vorbild nehmen könnt. Geht meinen Werken und meinen Worten auf den Grund, damit ihr die Essenz meiner Lehre entdeckt. Ich warte nur auf eure Zurüstung, um euch den Zeitpunkt anzuzeigen, an dem ihr wirken sollt, denn Ich werde den Menschen durch euch das Licht der Erlösung bringen.

31. Ja, geliebte Jünger, Ich bin der Weinstock. Nehmet hin den Wein meiner Gnade; morgen werdet ihr ihn benötigen, um zu kämpfen. Bereitet euch jetzt vor, da ihr an meinem Tische sitzt. Wenn dann die Stunde schlägt, sollt ihr weder zaudern noch zagen. Ihr werdet meine Sämänner sein und in eurem Glauben wie die Menschen handeln, die das Land bestellen, den Samen säen und dabei all ihr Vertrauen, ihre Ergebung und Hoffnung auf Gott setzen. So spreche Ich zu euch, die ihr nicht wisst, woher der Regen für eure Saat oder das Brot für eure Lippen kommen wird; aber Ich versichere euch, dass euch nichts fehlen wird.

32. Vergesst nicht, dass der Sieg den Beharrlichen gehört. Erfüllt eure Aufgabe auf Erden, und wenn ihr sie beendet habt, könnt ihr von dieser Welt gehen und in das Land ziehen, das Ich euch verheißen habe — die Geistige Heimat, die den Kindern des Herrn bestimmt ist. Setzt eure Hoffnung auf das Ewige Leben und hört nicht auf die Materialisten, die der Meinung sind, dass meine Lehre ein Hindernis für den materiellen Fortschritt der Menschheit ist, weil sie immer vom Geistigen Leben zu euch spricht.

33. Ebenso wenig hat derjenige Recht, der meint, dass er immerzu an den Tod denken und das verschmähen muss, was dies Leben euch bietet, weil es vergänglich ist. Dieser hat mein Wort nicht richtig auszulegen verstanden — ja, er kennt es nicht einmal.

34. Das erste Gesetz, das über das Gewissen zum Verstand des Menschen gelangte, war jenes, das ihm sagte: „Wachset und mehret euch.“ Doch jetzt sage Ich euch, dass jenes Gesetz sich nicht nur auf die Vermehrung der menschlichen Gattung beschränkt, sondern auch die eurer Fähigkeiten, Tugenden und Kenntnisse einschließt.

35. Ich lehre euch, durch die Welt zu gehen und dabei ein Werk der Liebe für die zu hinterlassen, die nach euch kommen. Wer dies tut, hat seine Augen auf das Ewige gerichtet. Wenn euch das Dasein auf Erden zu kurz erscheint, um ein großes Werk durchzuführen, so seid unbesorgt, dass der Tod euer Werk abbricht, denn es wird nicht so sein, da meine liebende Fürsorge allmächtig ist und Ich die Mittel habe, damit ihr es bis zur Vollendung bringt. Ich habe euch Anteil gegeben am Schöpferwerk, am Werk der Entwicklung und am Werk der Vervollkommnung, und nichts wird verhindern können, dass ihr ans Ziel eures Weges gelangt.

36. Erfüllt eure Aufgabe im Einklang mit dem Schöpfer und mit euren Nächsten, und am Ende, wenn alles zum Abschluss gebracht ist, werdet ihr unendlich beglückt sein bei der Betrachtung des Göttlichen Werkes, bei welchem ihr mit eurem Vater zusammengearbeitet habt. Wie groß wird dies Glück in meinem Geiste sein, und welche unaussprechliche Seligkeit wird in allen meinen Kindern sein!

37. Ich sehe euren Durst nach Liebe, euren Hunger nach Licht, und das so große Verlangen, das ihr nach Mir habt, und Ich, euer Vater, dem alle Mittel zur Verfügung stehen, meine Stimme zu euch gelangen zu lassen, wollte zu euch durch menschliche Verstandesorgane sprechen, als einer für euch zugänglichen Form, um euch zu helfen, meine geistigen Botschaften zu begreifen.

38. Nur meine Macht hat bewirkt, dass der Sünder zu einem Sprachrohr meines Wortes wird. Doch wer dies in Zweifel gezogen hat, hat bald die Umwandlung der Menschenwesen miterlebt, durch die Ich euch mein Wort gegeben habe. Ihr habt einem ungebildeten Verstande Gedanken von unendlicher Weisheit entspringen sehen, habt erlebt, wie auf den Lippen von Sündern das Göttliche Wort voll Licht und Güte erblüht. Die Stimmträger, unermüdlich in diesem Dienste und Mir ergeben, haben ermöglicht, dass mein Geist diese Botschaft an die Menschheit zum Ausdruck bringt.

39. Ich habe große Menschenscharen empfangen, ohne irgendeines meiner Kinder zu bevorzugen. Unter ihnen war sowohl der, der Mich liebt, als auch jener, der Mich leugnet, sowohl der, der an meine Gegenwart in dieser Form glaubt, als auch jener, der zweifelt, und sie alle habe Ich mit demselben Worte der Liebe und derselben väterlichen Liebkosung empfangen.

40. In diesen Menschenscharen habe Ich das ganze Menschengeschlecht empfangen. Wenn Ich zu diesem Volke hier sprach, habe Ich mein Wort an alle Menschen gerichtet, denn meine Botschaft ist für die Menschen dieser Zeit und für die der Zukunft gewesen. Wann immer unter diesen Scharen Menschen anderer Länder gekommen sind, habe Ich sie stellvertretend für ihre Völker mit Liebe empfangen und sie vorbereitet, damit sie Sendboten und Propheten unter jenen sein würden, die der Rasse und Sprache nach zu ihnen gehören, und Ich habe sie zu beten und zu wachen gelehrt für ihre Völker und sie zu Wächtern für die Zeiten der Prüfung und Verfolgung gemacht.

41. Mein sehnliches Verlangen, das ihr als einen göttlichen Auftrag auslegen solltet, geht dahin, dass ihr mein Wort zu jedem Herzen bringt, wo es benötigt wird; dass ihr nicht vergesst, dass ebenso, wie ihr vor Hunger und Durst wehklagend in meine Gegenwart gekommen seid, sich die ganze Menschheit in dieser Stunde in einer wahren Agonie des Geistes befindet.

42. Schon ist der Tag nahe, an dem die Menschen die Bedeutung begreifen, welche der Geist hat, denn viele, die sich gläubig wähnen, glauben nicht, und andere, die zu sehen vermeinen, sehen nicht. Doch wenn sie einmal die Wahrheit erfassen, werden sie erkennen, dass es kindisch, ungerecht und unvernünftig wäre, eine Wesenheit, die einem andern Leben angehört, weiterhin mit Früchten der Welt zu nähren.

Dann werden sie das Licht in den Religionen suchen, und in ihrer Geistesangst und ihrem quälenden Verlangen, die Wahrheit zu finden, werden sie das Falsche der Lehren abschaffen und alles Oberflächliche und Äußerliche ausmerzen, das sie in den verschiedenen Kulten finden, bis sie den göttlichen Wesenskern entdecken.

43. Ich will, dass wenn diese Zeiten kommen, ihr euch in voller Erkenntnis all dessen befindet, was geschieht, und der Mission, die ihr durchführen sollt. Darum sage Ich euch noch einmal: Höret, ergründet und verstehet mein Wort.

44. Mich dürstet nach eurer Liebe, daher habe Ich Mich euch in dieser Zeit genähert; denn es ist nicht Liebe, was Ich unter den Menschen gefunden habe, sondern Sünde und Selbstsucht.

45. Die Menschen dieser Zeit haben die Lehrbeispiele und die Werke vergessen, die euch Jesus als Vermächtnis seiner Liebe hinterließ.

46. Ihr habt jenes Wort nicht in eure Herzen geprägt, denn wenn ihr es wirklich bewahrt hättet, wäre euch meine Verheißung, zu euch zurückzukehren, gegenwärtig gewesen, und ihr hättet gewacht und gebetet in Erwartung meines Kommens. Aber als Ich kam, überraschte Ich euch als Schlafende. Da sagte Ich: „Gesegnet seien jene, die ohne Vorbehalte meinem Rufe folgen, denn Ich werde sie zu Besitzern großer Weisheit machen.“ — Einige kamen guten Glaubens herbei, andere warteten, bis sie sich von der körperlichen Hülle befreit sahen, um Mir dann zu sagen: „Da bin ich, Herr; wie ein Vogel, der sein Gefängnis verlässt und seine Flügel ausbreitet, so komme ich zu Dir, um deinen Willen zu erfüllen.“ Doch mein Wille, Volk, ist gewesen, dass ihr schon in dieser Welt feste Schritte auf dem geistigen Pfade tut, denn Ich will, dass der Körper, den Ich euch anvertraut habe, nicht länger eine Kette oder ein Gefängnis für den Geist ist. Der Geist wurde nicht geschaffen, um Sklave des Fleisches oder der Welt zu sein: er ist frei. Dennoch haben die geistige Unwissenheit und der religiöse Fanatismus den Geist des Menschen zu einem Sklaven gemacht, der Jahrhundert um Jahrhundert Ketten der Finsternis mit sich geschleppt hat.

47. Jetzt weise Ich euch erneut den Weg, versüße eure Lebensreise mit dem Wohlgeschmack meines Wortes und übergebe einem jeden sein Kreuz der Liebe, damit er mit seiner Last den Berggipfel ersteige und auf ihm sein Werk vollende. Niemand, der mein Jünger ist, habe die Absicht, ohne sein Kreuz zu Mir zu kommen, denn dann wird er nicht als Apostel meiner Lehre anerkannt werden.

48. Es gibt viele Menschen, die behaupten, meine Lehre zu befolgen, andere, die Mich zu lieben glauben, aber ihre Liebe ist falsch, weil sie meine Lehre nicht ausüben, und weil sie nie innerhalb meines Gesetzes gelebt haben. Ich will nicht, dass ihr wie sie seid, sondern dass ihr wahrhaft Liebe und Barmherzigkeit zu empfinden beginnt. Prahlt nicht mit dem, was Ich euch gegeben habe, noch mit dem, was ihr tut, auch wenn ihr oftmals fühlt, dass das Herz in eurer Brust vor Wonne zu zerspringen scheint, nachdem ihr ein gutes Werk vollbracht oder euch eines Wunders würdig gemacht habt.

49. Meine Unterweisung ist von Schlichtheit geprägt. Sie offenbart in geistiger Sprache den Wert oder das Verdienst, das jedes eurer Werke haben muss, damit es von eurem Herrn anerkannt wird. Wahrlich, Ich sage euch, euer Geist erkennt bereits aufgrund des Lichtes, das er erlangt hat, ob ein Werk genügend wertvoll ist oder nicht, um es dem Vater darzubringen. Dies ist die Lehre, mit der Ich in dieser Zeit euren Geist nähren werde.

50. Von dem Wein, der sich in diesem Kelche befindet, werde Ich Tropfen für Tropfen auf eure Lippen träufeln bis zum Tage meines Abschieds. Doch werdet nicht traurig, denn ebenso, wie ihr Mich hört, so vernahmen Mich meine Apostel in der Zweiten Zeit, als Ich ihnen sagte: „Ich werde bald Weggehen und euch an meiner Stelle zurücklassen, damit ihr eure Mitmenschen lehrt.“ Sie hatten mit Mir zusammengelebt, hatten mit ihrem Meister gelitten, sahen meine Werke und hörten meine Worte. Doch sie waren nicht die einzigen, denn mein Leben war öffentlich, und Zeugen meines Wortes waren sowohl schlichte Gemüter, Arme und von Herzen Sanftmütige, als auch Sünder, Pharisäer, Schriftgelehrte, Zöllner; der Statthalter, der Staatsbeamte und der Hauptmann.

51. Ich sprach zu jedem und gab ihm mein Licht entsprechend seinem geistigen Bedürfnis.

52. Ebenso habe Ich in dieser Zeit zu euch gesprochen und Mich vor allen und bei hell-lichtem Tage kundgetan, damit jedermann den Teil auf sich nehme, der ihm in meinem Werke zukommt, und ihn erfüllt. Wie schön wird der Lohn sein, den euer Geist empfängt, wenn er einst die Körperhülle verlässt. Macht euch dieser Belohnung würdig; doch befreit euch deshalb von der Finsternis der Unwissenheit, damit ihr nicht zu umherirrenden Geistern ohne Richtung und ohne Ziel werdet.

53. Dient der Menschheit und liebt sie, die eure Schwester ist und die in diesen Augenblicken durch meine Gerechtigkeit heimgesucht wird. Seht, es gibt kein Herz, das nicht den Kelch der Bitternis getrunken hat. In dieser Zeit ist der Schmerz bei allen Menschen, doch durch ihn werde Ich gesucht werden, und durch ihn werden die Menschen das Leid spüren, Mich verletzt zu haben.

54. So manche erwarten die Wiederkunft des Messias; doch in welcher Weise erwarten sie Mich? Wann werdet ihr es endlich zur Kenntnis nehmen, dass Ich Mich der Menschheit derzeit erneut kundtue? Wahrlich, Ich sage euch, mein Licht ist zu allen Nationen gelangt durch meine Boten, welche als Wegbereiter meiner dritten Offenbarung zur Menschheit kamen.

55. Sieben Nationen werden auserwählt sein, damit sie den Weltfrieden schaffen, und wahre Brüderlichkeit unter den Menschen existiert; in ihnen werde Ich Mich offenbaren. Heute habe Ich sie in brudermörderische Kriege verstrickt angetroffen, ihren Träumen von Größe und ihrem unersättlichen Machthunger hingegeben.

Aus dieser (mexikanischen) Nation werde Ich einen Botschafter des guten Willens zu den großen Völkern der Welt senden, um zu ihnen vom Frieden zu sprechen, und wenn sie den Krieg beendet haben, wird das Licht der Eintracht und des Friedens zu ihrem Geiste gelangen. Aber dies Licht wird nicht aus dem Osten oder dem Westen erscheinen, es wird von meinem Geiste auf den Geist der Menschen herniederkommen.

56. Bereitet euch vor, damit die für diese Mission Bestimmten zum richtigen Zeitpunkt zu den Nationen aufbrechen können, und wenn sie dann bewirkt haben, dass mein neues Wort überall vernommen wird, wird der mächtige Baum seine Äste, seinen Schatten und seine Früchte zu all seinen Kindern gelangen lassen. Ihr müsst dann eure Anstrengungen und euren Eifer verdoppeln, damit meine Lehre keine Verfälschungen erleidet, und damit die unwissenden und unbesonnenen Menschen nicht von dem euch anvertrauten Baume Äste absägen in der Absicht, aus ihnen fremdartige Bäume großzuziehen.

57. Mein Werk soll in der Lauterkeit und Vollkommenheit bekanntgemacht werden, in der Ich es euch offenbart habe — ohne äußerliche Riten oder Gebräuche.

58. Wenn ihr es als so vollkommen erkennt, fühlt ihr euch unwürdig desselben und fragt ihr euch: „Warum wandte sich der Vater gerade an uns, um es uns zu offenbaren?“ Doch Ich sage euch, dass euer Geist trotz der Unvollkommenheiten, die ihr an euch habt, auf seinem weiten Lebensweg eine große Entwicklung erreicht hat. Aber nicht jetzt schon werdet ihr euch der Größe dieser Kundgebung bewusst, sondern erst, wenn Ich mein Wort unter euch zurückgezogen habe. Dann werdet ihr das Gute, das ihr hattet, begreifen und werdet von Seligkeit erfüllt sein, Mich unter euch gehabt zu haben.

59. Wahrlich, Ich sage euch, an meinem Tisch der Liebe habt ihr gegessen und getrunken, o geliebte Jünger.

Mein Friede sei mit euch!