1. Menschheit, du zeigst Mir deinen Hunger nach Frieden. Dazu sage Ich euch, dass der Mensch, der nicht liebt, keinen Frieden haben kann. Ich habe eure Bitten vernommen, in denen ihr sagt: „Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“ Doch ihr habt nicht begriffen, dass der gute Wille nur aus der Hinwendung zum Guten und zur Gerechtigkeit entstehen kann, welche Früchte der Liebe sind.
2. Wenn einmal Liebe unter den Menschen herrscht, werdet ihr überall die Gegenwart meines Friedens fühlen. Denn die Harmonie mit den Naturreichen und eurer ganzen Umwelt, die ihr zerstört habt, wird zurückkehren, und dieses Glück wird wie die Botschaft sein, die euch die Engel brachten, als sie euch sagten: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen guten Willens.“
3. Vieles ist es, das ihr mittels der Wissenschaft erforscht habt, und dennoch habt ihr nicht das so enge Verhältnis zwischen dem Menschen und dem Geistigen, zwischen dem menschlichen Geschöpf und seinem Schöpfer zu entdecken vermocht.
4. Wie kann das Leben eines Wesens normal sein, das sich von dem Pfade entfernt, den ihm das Gesetz des Schöpfers vorzeichnet? Seht, wie sehr sich der Mensch bei dem Versuche angestrengt hat, Wege zu entdecken, die abseits von den Pfaden sind, die meine Gesetze der Liebe und Gerechtigkeit weisen.
5. Eure Welt ist voller Künstlichkeit und Falschheit, und dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr euch schon seit langem von dem vom Vater Vorgesehenen abgewandt habt.
6. Überaus groß ist die Prüfung, der Ich den Geist unterworfen habe, wann immer Ich ihn mit der Mission, beharrlich in meinem Gesetze zu verbleiben, zum Leben auf die Erde gesandt habe. Darum habe Ich euch jedes Mal gesucht, wenn ihr euch verirrt habt, habe euren Ungehorsam und eure Verirrungen vergeben und euch neue Gelegenheiten geboten. Es war mein Wille, dass ihr durch die Schwere eurer Prüfungen die Kraft und die Fähigkeiten ahnt, die Ich in euren Geist gelegt habe, ebenso wie die Belohnung, die den treuen und in meinen Geboten verbleibenden Kindern verheißen ist.
7. Seid euch immer bewusst, dass wenn die Belohnung, die Ich euch verspreche, groß ist, auch eure Verdienste sich der Verheißung würdig erweisen müssen.
8. Ich pflanzte den Baum der Wissenschaft und werde ihn nicht fällen, weil seine Früchte zum Leben gehören. Doch die menschliche Ungeduld, Neugier und Ehrgeiz haben seine Äste verkrümmt.
9. In meiner Göttlichen Liebe zu den menschlichen Geschöpfen erlaube Ich ihnen, meine Werke zu erforschen und von allem Geschaffenen Gebrauch zu machen, damit sie niemals Grund hätten, zu behaupten, dass Gott ungerecht ist, weil Er seinen Kindern seine Weisheit verbirgt. Ich erschuf euch und gab euch die Gabe der Willensfreiheit und habe sie respektiert, obwohl der Mensch diese Freiheit missbraucht hat und Mich dadurch beleidigt und mein Gesetz entweiht hat. Doch heute lasse Ich ihn die Liebkosung meiner Vergebung fühlen und erleuchte seinen Geist mit dem Lichte meiner Weisheit, damit eins meiner Kinder nach dem andern zum Pfade der Wahrheit zurückkehrt.
10. Der Geist der Wahrheit, welcher mein Licht ist, erstrahlt in den Geistern, weil ihr in den angekündigten Zeiten lebt, in denen euch jedes Geheimnis erhellt werden wird, damit ihr das versteht, was bisher nicht richtig gedeutet wurde.
11. Die falsche Vorstellung, die sich der Mensch in den Ersten Zeiten von meiner Gerechtigkeit gemacht hat, wird endgültig verschwinden, um der wahren Kenntnis von ihr zu weichen. Die Göttliche Gerechtigkeit wird schließlich als das Licht verstanden werden, das der vollkommenen Liebe entspringt, die in eurem Vater existiert.
12. Jener Gott, den die Menschen für rachsüchtig, grausam, nachtragend und unnachsichtig hielten, wird aus tiefstem Herzen als ein Vater empfunden werden, welcher für die Beleidigungen durch seine Kinder seine Vergebung schenkt, als ein Vater, der den Sünder liebevoll überzeugt, als ein Richter, welcher, statt den zu verdammen, der schwer gefehlt hat, diesem eine neue Gelegenheit zur Rettung anbietet.
13. Wie viele Unvollkommenheiten schrieben Mir die Menschen in ihrer Unwissenheit zu, weil sie Mich für fähig hielten, Zorn zu empfinden, obwohl der Zorn allein eine menschliche Schwäche ist! Wenn die Propheten zu euch vom „heiligen Zorne des Herrn“ sprachen, so sage Ich euch jetzt, dass ihr jenen Ausdruck als Göttliche Gerechtigkeit deuten sollt.
14. Die Menschen der Ersten Zeit hätten eine andere Ausdrucksweise nicht verstanden, noch hätten die Zügellosen oder die Wüstlinge die Mahnungen der Propheten ernst genommen, wenn diese nicht in jener Form zu ihnen gesprochen hätten. Es war notwendig, dass die Inspiration meiner Boten in Worten ausgedrückt wurde, die das Gehirn und das Herz jener Menschen mit nur geringer geistiger Entwicklung beeindrucken würden.
15. Um euch ein getreues und wahres Bild dessen zu geben, was die Liebe und die Gerechtigkeit des Vaters ist, sandte Ich euch mein Wort, damit es durch Jesus meine Liebe offenbare. In Christus erblicktet ihr den König der Demut und der Sanftmut — den König, welcher die demütigende und schmerzhafte Dornenkrone der Königskrone der menschlichen Eitelkeit vorzog. Als Richter saht ihr Ihn die Handlungen der Sünder auf eine andersartige Weise richten, als es die Menschen gewohnt sind. Er predigte die Vergebung, als Er euch jene Weisung gab, in der Er euch sagte: Wenn ihr von einem Mitmenschen einen Backenstreich auf eine Wange erhaltet, so bietet ihm zum Zeichen der Vergebung voll Sanftmut auch die andere dar; doch hernach bestätigte Er seine Worte durch Werke.
16. Wie furchtbar war die Reue des Sünders, wenn er sich vom Lichte des gütigen und sanften Blickes Jesu umfangen fühlte!
17. Wie viele Wunder geschahen unter dem Einfluss der Vergebung jenes Meisters der Liebe! Der Grund dafür war, dass seine Vergebung wahrhaftig und sein Urteil vollkommen war, da sie der unendlichen Liebe entsprangen, die Gott zu seinen Geschöpfen hat. Aber den Menschen musste noch viel mehr offenbart werden als das, was sie gelehrt worden waren, damit sie den Sinngehalt jener Lehrbeispiele verstehen könnten. Und so wurde der Menschheit ein neues Zeitalter und eine neue Offenbarung meines Geistes angekündigt, und die Erfüllung jener Verheißung seht ihr in diesem Worte des Lichtes verwirklicht, welches Weisheit für euren Geist und Trost für euer Herz ist. Wer außer Mir könnte der Geist der Wahrheit und des Trostes sein?
18. Hier bin Ich — gegenwärtig, offenkundig, für jeden geistigen Blick sichtbar, und verbreite Licht auf den Pfaden des Geistes, damit ihr alles versteht, was über die Zeiten hin offenbart worden ist.
19. Jetzt könnt ihr aus dem tiefsten Grunde des Herzens und des Geistes sprechen: „Vater, endlich habe ich Dich erblickt, endlich kenne ich Dich.“ Doch wann werdet ihr Mich wahrhaft lieben können?
20. Ich spreche zu euch in derselben Ausdrucksweise, in der Ich in der Zweiten Zeit sprach, mit der gleichen Liebe und der gleichen Weisheit, weil Ich unwandelbar bin; doch ihr als Jünger macht derzeit einen weiteren Schritt auf meinem Wege. Ihr nährt euch von diesem Worte und seid außer euch vor Seligkeit, da ihr meine Gegenwart euch nahe fühlt.
21. Aus eurem Geist steigt ein Lied der Liebe und der Danksagung zu Mir auf, weil Ich euch diese Gnade zuteil werden ließ.
22. Volk, erquicke weiterhin deinen Geist, und du, Menschheit, wende dich wieder Mir zu, kehre zurück auf die rechte Bahn. Dienet einander und tut an euren Mitmenschen, was Ich an euch tue, denn so werdet ihr Mir dienen und Mich lieben.
23. Sucht Mich als Vater, als Arzt, als Meister, und Ich werde euch sehr nahe sein. Bittet Mich, und Ich werde euch geben, doch gebt euch Mühe, Mich zum Vorbild zu nehmen, selbst wenn es nur bei einer einzigen eurer Handlungen oder eurer Gedanken eines jeden Tages ist; dann werde Ich es auf Mich nehmen, das fruchtbar zu machen, was ihr in meinem Namen tun werdet.
24. Seid euch bewusst, dass euer Leben auf Erden kurz ist und dass ihr, wenn ihr an seinem Ende anlangt, Rechenschaft geben müsst von dem, was ihr gesät habt.
25. Wenn mein Wort zum Grunde eurer Herzen gelangt ist und ihr bereit seid, Mir nachzufolgen, sollt ihr euch bei Mir vereinen, um zu kämpfen, und sollt nicht ausruhen, bis ihr seht, dass die Welt sich bekehrt hat und zum wahren Weg zurückkehrt.
26. Die Menschheit ängstigt sich und leidet, und ihr Schmerz gelangt auch zum Geiste eurer Himmlischen Mutter. Welcher Schmerz könnte das Kind quälen, der nicht von ihr empfunden würde? Doch ihre Fürsprache rettet euch, und ihre Inspiration lädt euch ein, auf dem Pfade der Vergeistigung zu wandeln.
27. Ich sandte euch rein zur Erde, und so werdet ihr zu Mir zurückkehren. Doch wie sehr werdet ihr ringen müssen, um die Reinheit zurückzugewinnen, die euch zu eigen war. Daher ist es notwendig, dass ihr wacht, dass ihr betet und meditiert, damit ihr nicht mehr in Versuchung fallt und den Berg zu ersteigen beginnt, ohne bei eurem Aufstieg noch länger zu verweilen, damit ihr zum Gipfel gelangt.
28. Betet in diesem Augenblicke, damit euer Geist euren Mitmenschen eine Botschaft des Friedens bringt. „Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden.“ Dies habe Ich euch gelehrt, und mein Wort geht zu allen Zeiten in Erfüllung.
29. Geliebte Arbeiter, Ich habe euren Geist begnadet, damit er das Heil finden kann, und damit er seinerseits seine Geschwister von der Sünde befreien kann. Derzeit läutert ihr euch, um meiner Gegenwart würdig zu sein. Morgen, wenn ihr wahrhaft stark seid, werdet ihr euren Mitmenschen helfen, sich von der Sünde frei zu machen. Ich liebe euren Geist, Ich liebe alle meine Kinder, und darum bemühe Ich Mich um eure Rettung.
30. Hier bin Ich und lade euch zum Frieden ein — jenem Frieden, den auch die Menschen insgeheim ersehnen, nur dass sie bei ihrer Suche nach ihm nicht die Wege gewählt haben, die zu ihm führen. Wahrlich, Ich sage euch, das Geheimnis des Friedens liegt in der Ausübung meiner Lehre, und gerade davon hat sich die Menschheit entfernt. Sagt Mir, ob diese Welt, welche sündigt, verletzt, tötet, entehrt und entweiht in der Lehre lebt, die Jesus lehrte, und ihr werdet erkennen, dass sie sehr fern von meinen Unterweisungen lebt.
31. Es gibt viele Menschen, die meine Lehre für unzeitgemäß halten; doch der Grund dafür ist, dass ihre Vermaterialisierung ihnen nicht erlaubt, den ewigen Sinngehalt meiner Unterweisungen zu entdecken.
32. Mein Gesetz ist unwandelbar. Die Menschen mit ihren Kulturen, ihren Zivilisationen und ihren Gesetzen sind es, die vergänglich sind, wobei von alledem nur das überdauert, was der Geist mit seinen Werken der Liebe und Barmherzigkeit aufgebaut hat. Er ist es, der nach jedem „Tagewerk“, nach jeder Prüfung, wenn er den Born Göttlicher Weisheit befragt, den unbeweglichen Felsen meines Gesetzes und das stets offene Buch erschaut, welches die Lehre des Geistes enthält.
33. Ach, wenn doch alle Menschen das aufgehende Licht dieser Epoche erblicken wollten — wie viel Hoffnung wäre in ihren Herzen! Aber sie schlafen. Sie verstehen nicht einmal das Licht zu empfangen, das ihnen täglich das königliche Gestirn sendet — jenes Licht, das wie ein Abbild des Lichtes ist, das vom Schöpfer ausstrahlt. Es liebkost euch und erweckt euch zum täglichen Daseinskampf, ohne dass die für die Schönheiten der Schöpfung unempfänglichen Menschen einige Augenblicke innehalten, um Mir zu danken. Die Himmlische Herrlichkeit könnte an ihnen vorüberziehen, ohne dass sie es wahrnähmen, denn immer erwachen sie voller Sorgen und vergessen zu beten, um in Mir geistige Kraft zu suchen. Ebenso wenig suchen sie Energien für den Körper in den Quellen der Natur. Alle laufen sie eilig umher und mühen sich ab, ohne zu wissen wozu, gehen drauflos, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben. Gerade in diesem gefühllosen und sinnlosen Daseinskampf haben sie ihren Geist vermaterialisiert und sie egoistisch werden lassen.
34. Wenn die Gesetze des Geistes dann vergessen sind, die das Licht des Lebens sind, vernichten sich die Menschen, töten sie sich und entreißen sich das Brot, ohne die Stimme des Gewissens zu vernehmen, ohne Rücksichten zu nehmen, ohne innezuhalten, um nachzudenken. Doch wenn sie jemand fragen würde, wie sie ihr derzeitiges Leben beurteilen, würden sie sofort antworten, dass niemals in den vergangenen Zeiten soviel Licht im menschlichen Leben erstrahlte wie jetzt, und dass ihnen die Wissenschaft niemals so viele Geheimnisse offenbarte. Aber sie müssten dies mit einer Maske des Glücklichseins vor ihrem Angesicht sagen, denn in ihren Herzen würden sie all ihr geistiges Leid und Elend verbergen.
35. Während die Menschheit erwacht und das Licht dieses Tagesanbruchs schaut, hört meine Stimme nicht auf, zu eurem Geiste zu sprechen, und der Schmerz hört nicht auf, die Herzen zu läutern.
36. Seid gesegnet, meine Kinder, die ihr euch im Gebet vereint habt, denn in diesem Augenblicke richten die Starken die Schwachen auf, der Mensch des Glaubens hat dem Wankenden Ermutigung gegeben, und wer mit seinem Vater zu sprechen vermag, hat jenen beten gelehrt, der dies nicht zu tun versteht. Auf diese Weise nehmen sich die Anfänger die Jünger zum Vorbild.
37. Wenn mein Wort von den Lippen des Stimmträgers kommt, treffe Ich das Volk vorbereitet und Mich erwartend an. Dann dringt meine Barmherzigkeit in die Herzen ein, um einem jeden nach seiner Bedürftigkeit zu geben. Ich weiß in diesen Augenblicken meiner Kundgabe, welche von euch Mich nur im Verlangen nach Abhilfe für ein Übel suchen, und Ich entdecke jene, die trotz ihrer Hilfsbedürftigkeit ihre Nöte vergessen, weil sie vor allem meine Jünger sein wollen.
Das göttliche Verständnis und das Wohlwollen, mit dem Ich zu jedem Herzen spreche, sind das Feuer, mit dem Ich mein Wort in euren Geist präge, damit es unvergesslich ist. Wahrlich, Ich sage euch, wann immer meine Lehre auf den Grund eines Herzens gelangt ist, ist sie ein Same, welcher keimt und sich mehrt.
38. Der Augenblick, an dem ihr mein Wort zum ersten Mal vernommen oder im Herzen den Samen empfangen habt, bringt für euren Geist ein Gericht mit sich, so wie es auch dann sein wird, wenn ihr Mir die Frucht (eures Lebens) vorzuweisen habt. Zur Zeit gebe Ich euch auf Erden eine kostbare Gelegenheit, euch geistig zu läutern, und wenn ihr dann in die ewige Heimstatt zurückkehrt, kommt ihr ruhig und frohgemut, voller Licht und Verdienste, um meinen Frieden zu genießen.
39. Die Welt ist ein Sühnetal, in welchem der Mensch einerseits sündigt, andererseits sich auch läutert. Wahrlich, Ich sage euch, das Jenseits ist anders als das, was ihr auf Erden kennt, denn wer mit Sünde und Unreinheit behaftet zu ihm gelangt, muss sehr große Leiden erdulden, die unendlich größer sind als jene, die er als Mensch erlitt, weil — nunmehr im Geistigen weilend — das Gewissen mit größerer Klarheit von dem Geist vernommen wird, welcher angesichts so großer Reinheit vergehen oder wenigstens zur materiellen Welt, die er verließ, zurückkehren möchte, wo man seiner Meinung nach seine vielfältigen Unvollkommenheiten nicht beachtete.
40. Zu alledem sage Ich euch, dass alles, was euch auf Erden umgibt, nicht weniger rein ist, als was im Geistigen Reiche existiert, und dass, wenn es für euch den Anschein hat, als ob ihr hier auf Erden weniger unrein seid als im Jenseits, dies nur eine Meinung ist, die von der geringen Klarheit herrührt, mit der ihr das Gute und das Böse beurteilt, solange ihr im materiellen Körper seid.
41. Einer der Gründe, weshalb Ich euch in dieser Zeit meine Geistige Lehre offenbart habe, besteht darin, eurem Geist zu helfen, sich zu jenem Leben zu erheben, das ihn erwartet, indem er lernt, sich willig der Läuterung zu unterwerfen und aus dem Leid und den Prüfungen allen Nutzen und das Licht zu ziehen, das sie enthalten, und damit er schon hier — soweit es ihm erlaubt ist — den Weg erkennt, den er einst zurücklegen muss. Seht, welch kostbare Gelegenheit das Leben auf Erden ist, damit der Geist, wenn er (zum Jenseits) zurückkehrt, sich nicht seiner Werke und seiner Vergangenheit schämen muss, damit er auf jenem Wege nicht strauchelt noch sich verirrt, weil er Finsternis zu sehen glaubt, wo nur Licht ist. Der Mensch dieser Zeit ist nun so weit, die geistigen Offenbarungen zu verstehen. Mein Wort ist genau im richtigen Augenblicke, dem des Erwachens der Menschheit gekommen.
42. Wenn ihr auf euren Wegen Menschen beobachtet, die mit ihren Werken oder ihrer Art zu denken angesichts meiner Offenbarungen geistige Rückständigkeit beweisen, so seid nicht bestürzt, denn ihr müsst wissen, dass niemals alle Menschen im gleichen Takt marschiert sind. Vertraut darauf, dass Ich schon jetzt für sie die Worte hinterlasse, die sie erwecken werden, sobald die Zeit dafür gekommen ist.
43. Jene Worte, die ihr derzeit nicht verstehen könnt, sind gerade die, die jene Menschen begreifen werden.
44. Heute habt ihr Mich gerufen und Mir gesagt: „Herr, Herr, komme zu uns.“ Die einen haben es mit der Bitte um Vergebung ihrer Verfehlungen getan, andere mit der Bitte um Linderung für ihre Leiden, und wieder andere, die wenigsten, um Mir für meine Wohltaten zu danken. Sogleich bin Ich zu allen gekommen, ohne Mich mit der Beurteilung dessen aufzuhalten, zu welchem Zweck ihr Mich gerufen habt; denn für Mich ist nur von Bedeutung, dass ihr Mich gerufen habt.
45. Wenn alle nach Mir verlangen würden, so würde Ich ihnen dasselbe sagen wie euch: Ich komme nicht, eure Schandflecken zu betrachten oder eure Sünden zu richten, sondern um eure Klagen anzuhören und den Schmerz zu lindern, der euch leiden lässt.
46. Jene, die Mich eine Zeitlang vergessen haben, oder die, welche Mich schließlich geleugnet haben, haben manchmal die Sehnsucht gespürt, Mich zu sehen und Mich zu hören, wobei sie sich innerlich gefragt haben, wo Ich bin und wie sie Mich finden könnten.
47. Es ist der Geist, der des Göttlichen bedarf, und in seinem Durst nach Licht schluchzt er traurig im Gefängnis des Fleisches. Doch gerade in jenem Augenblick vernimmt er eine gütige Stimme, die ihm sagt: „Hier bin Ich.“
Ich habe euch nicht vergessen, noch habe Ich Mich von euch entfernt. Ich könnte Mich gar nicht entfernen, weil Ich in einem jeden von euch bin. Aber wenn ihr Mich finden wollt — mein Tempel ist überall: in eurer Schlafkammer, bei der Arbeit, unterwegs, innerhalb und außerhalb von euch, an jedem Ort, an dem ihr einen Altar der Vergeistigung errichtet, oder wo ihr durch euren Glauben eine Lampe anzündet, die den Weg eurer Nächsten erhellt.
48. Wenn ein Mensch seinen Herrn befragt hat und er in der Stille seines Herzens die Antwort zu vernehmen fähig war, hat er größere Geheimnisse entdeckt als all jene, welche ihm die Natur mittels der Wissenschaft offenbaren könnte. Dieser Mensch hat wirklich die Quelle entdeckt, aus der alle Weisheit stammt.
49. Der Mensch, welcher — von seinem Schmerz und seiner Angst getrieben — mit seinem Herrn geistig in Verbindung zu treten vermochte und der fühlt, dass Er sich in seinem Gebet, in seinem intuitiven Wissen oder in seinen Prüfungen offenbart, hat ein Heiligtum errichtet, wo er immer, wenn er sich innerlich zubereitet, die Gegenwart seines Vaters finden kann.
50. Das Leid, das die Menschen dieser Zeit niederdrückt, führt sie Schritt für Schritt, ohne dass sie es merken, vor die Tore des inneren Heiligtums, angesichts dessen sie — unfähig weiterzugehen — fragen werden: „Herr, wo bist Du?“ Und aus dem Innern des Tempels wird die gütige Stimme des Meisters vernehmbar sein und ihnen sagen: „Ich bin hier, wo Ich immer gewohnt habe — in eurem Gewissen.“
51. Um euch in eurer Entwicklung beizustehen, ist mein Licht auf eurem Wege; fürchtet euch deshalb nicht, euch zu verirren. Bekleidet euch mit Gehorsam und tut meinen Willen. Auf diese Weise werdet ihr große Werke vollbringen können, wie es jedem meiner Jünger zukommt.
52. Wer im Gehorsam lebt, braucht seinen Herrn um nichts zu bitten, weil er begreift, dass ihm nichts mangeln kann. Wer dagegen am Rande der Tugend wandelt, wird zum gegebenen Zeitpunkt bitten müssen, weil er fühlt, dass der Friede ihn verlässt und es ihm an Kraft gebricht. Dann wird er gewahr, dass die Güter des Geistes nicht so leicht zu erlangen sind wie die Befriedigungen der Welt.
53. Es gibt in meinem Reiche eine immer offene Tür und einen immer gedeckten Tisch, die auf die Ankunft des müden Erdenwanderers warten. Wie sehr habe Ich gehofft, dass die Menschen diese geistigen Speisen inmitten von Frieden suchen würden. Doch wenn sie danach verlangen, wird es in tiefem Schmerze sein. Dennoch, der Tisch wird immer an seinem Platze sein, und niemandem wird das Brot verborgen bleiben.
54. Meine Barmherzigkeit wartet auf die Reue und die Erneuerung der Menschheit, um sich auf die zu ergießen, die sich einst mit dem Schlamm der Sünde befleckten, sich jedoch hernach in der Liebe zu ihrem Herrn läuterten. Dies ist das Festmahl, zu dem ihr alle eingeladen seid und bei dem euer Vater seinen vielgeliebten Kindern das Brot austeilen und den Wein des Lebens anbieten wird.
55. Ich warnte euch schon damals, als Ich zur Erde herniederkam, um mit den Menschen zu sprechen. Ich wollte, dass die Menschheit wachen und beten sollte, damit die Finsternis sie nicht unvorbereitet überfällt. Aber die großen Völker der Erde wachten nicht, und der Krieg ging über sie hinweg und bestrafte ihren Hochmut und ihren Mangel an gegenseitiger Nächstenliebe. Seht die alten Nationen, wie sie von der Last ihres großen Elends niedergedrückt sind. Wie sehr haben sie durch ihren Hochmut gelitten. Jetzt sind neue Nationen erstanden, die gleichfalls von der Sucht nach Macht und Reichtum verblendet sind, ohne dass sie sich aufgrund der Erfahrungen der ersteren davon hätten abhalten lassen, oder sie auf die Stimme der Vernunft oder des Gewissens gehört hätten. Verblendet von dem Vertrauen, das sie in ihre Kraft setzen, haben sie sich schließlich für allmächtig gehalten, und darum jagen sie hinter einem Ziel her, das sie für richtig halten, ohne zu verstehen, dass sie dabei sind, in atemberaubendem Lauf in den Abgrund zu stürzen.
56. Wer sind jene, die inmitten des Chaos ihren Blick zum Firmament erheben in einem Bittgebet um Frieden und um Vergebung für die, die in ihrer Verblendung nicht mehr die Stimme der Gerechtigkeit ihres Gewissens erkennen oder vernehmen können? Wer ist es, wenn nicht jene, die den Frieden lieben? Sie sollen die Wächter sein, die für die ganze Menschheit „wachen“ in den Tagen der Heimsuchung, die näherrücken.
57. Ihre Gebete werden bewirken, dass jene Frieden erlangen, die in ihrem Geist Licht benötigen. Das geistige Gebet ist eine Botschaft, die das Herz derer erreicht, für die man bittet, und es ist wie ein Mantel des Friedens über den Notleidenden, wenn mehrere Herzen sich vereint haben, um für sie zu bitten. Ich empfange von vielen Punkten der Erde dies Gebet, das jene emporsenden, die für den Frieden der Welt einstehen.
58. Seid beharrlich in eurem Gebet für den Frieden, denn auf diese Weise werdet ihr euch mit all jenen vereinen, die auf dieselbe Art beten. Haltet den Mantel des Friedens über das Kriegsgeschehen, das die Menschheit umstrickt, und in den Stunden des Kampfes breitet ihn über euren Mitmenschen aus. Erinnert ihr euch daran, dass Ich euch die Gabe des immerwährenden Friedens gegeben habe, und dass Ich euch Israel genannt habe, was „stark“ bedeutet? — Volk, verdränge nicht aus deinem Herzen die Erinnerung an das, was Ich dir offenbart habe, noch an die Reichtümer, die — wie ihr wisst — euer Geist in sich birgt. Ich prophezeite Jakob, dass sein Volk sich mehren würde wie der Sand am Meer, und dass es den Nationen den Frieden bringen würde. Betet, geliebte Jünger, und mein Wort wird sich an euch erfüllen, denn ihr seid ein Teil meines Volkes, dessen Bestimmung es ist, der Segen zu sein unter allen Völkern der Erde.
Mein Friede sei mit euch!