Unterweisung 105

1. Aus diesem Worte sollt ihr ein Buch herstellen, das auf Erden bleiben wird, damit die Menschen den Pfad zur Vergeistigung finden. Viele von ihnen werden seine Wahrheit leugnen, aber viele werden auch bestätigen, dass alle seine Aussagen richtig sind.

2. Von Generation zu Generation werden sich die Gaben des Geistes stärker und klarer offenbaren, und diese Tatsache, die sich selbst bei den am meisten Zweifelnden und Ungläubigen zeigt, wird das Zeugnis für die Wahrheit all dessen sein, was Ich euch in den vergangenen Zeiten ankündigte und euch in dieser bestätigte.

3. Erkennt ihr etwa, mit welch durchdringender Kraft mein Wort in dieser Zeit ertönt ist, wenn es sich durch das Gehirn des Stimmträgers kundgetan hat? Ebenso wenig könnt ihr euch das Wunder der Kundgabe von Geist zu Geist vorstellen, wenn diese ihren Höhepunkt erreicht.

4. Staunt ihr nicht, wenn ihr die Beschreibung eines geistigen Gesichtes mittels der Sehergabe oder der prophetischen Kraft eines Traumes vernehmt? Wahrlich, Ich sage euch, ihr habt kaum angefangen, einen Schimmer von dem zu erspähen, was andere in der Zukunft sehen werden.

5. Ihr wart über die Gabe der Intuition verwundert, und die Gabe der Heilung hat euch in Staunen versetzt; doch es ist notwendig, dass ihr den Spiritualisten von morgen ein gutes Vorbild hinterlasst.

6. Die Zeit, die Joel ankündigte, in welcher die Menschen in ihrem Geiste und Fleische den Geist Gottes empfangen würden, ist jetzt da. Doch es ist erst die Morgendämmerung, und es ist nötig, dass ihr, die ersten Jünger, guten Samen hinterlasst, damit eure Werke gute Früchte sind, die die Wanderer von morgen auf ihrem Lebensweg ermutigen, und nicht Stolpersteine, über die man strauchelt.

7. Aufgrund des Lichtes, das ihr empfangen habt, gehört ihr zu denen, welche die Lehre, die Ich euch schon in vergangenen Zeiten offenbart habe, richtig auslegen werden.

8. Die gründliche Erforschung, die ihr meinem Worte zuteil werden lasst, und die Befolgung desselben durch euch werden das beste geistige Werk sein, das ihr den kommenden Generationen hinterlasst. Sie werden euch dafür dankbar sein, und Ich werde euch segnen.

9. Ihr, die Ersten in diesem Zeitalter, sollt Stützen, Führer und Wächter der Nachkommenden sein und euch an der Durchführung eurer Mission erfreuen.

10. Lebt, um eure Mitmenschen zu retten, dann werde Ich euch retten. Lasst eure Boote zu Wasser und macht euch auf die Suche nach den Schiffbrüchigen, und wenn ihr seht, dass die Wellen aufbrausen und bedrohlich werden, so betet, und sogleich werdet ihr den Mantel meines Friedens über eurem Geiste fühlen.

11. Jünger, denkt nicht, dass nur im Schoße des Volkes Israel meine Sendboten, meine Propheten, Wegbereiter und Erleuchteten erschienen, denn ihr würdet dann viele meiner Gesandten leugnen, die Ich mit Botschaften des Lichtes, des Friedens und der Liebe an verschiedene Orte auf Erden gesandt habe.

12. Die Menschheit ist das Erdreich, in das Ich den Samen der Liebe säe. Dieses wurde mit dem göttlichen Tau bewässert, damit, wenn die Aussaat meines Wortes stattfinden würde, es ein geeignetes Feld vorfinden sollte, um Frucht zu tragen.

13. Immer, wenn eine Gottesoffenbarung im Begriffe ist, die Menschen zu erleuchten, habe Ich ihnen Wegbereiter oder Propheten gesandt, um sie vorzubereiten, damit jenes Licht von ihnen erkannt werden kann. Doch glaubt nicht, dass nur jene meine Boten sind, die Botschaften für den Geist bringen. Nein, Jünger, ein jeder, der unter den Menschen das Gute sät in irgendeiner seiner Formen, ist ein Bote von Mir.

14. Diese Sendboten könnt ihr auf allen Wegen eures Lebens antreffen, sowohl in den Religionsgemeinschaften, als auch in den Wissenschaften — unter den Menschen, die regieren, oder bei denen, die gute Lehren erteilen.

15. Ein guter Diener von Mir weicht niemals von dem Pfade ab, den er zurückzulegen hat; er stirbt lieber unterwegs, als dass er zurückweicht. Sein Vorbild ist ein Same des Lichtes im Leben seiner Nächsten, und seine Werke sind Beispiele für die andern. Ach, wenn die Menschheit doch die Botschaften verstehen könnte, die Ich ihr durch sie zusende! Doch es ist nicht so, weil es viele Menschen gibt, die heikle Missionen auf der Welt haben, die jedoch ihre Blicke von jenen großen Vorbildern abirren lassen, um einen Weg einzuschlagen, der ihnen besser gefällt.

16. Ihr habt Regierende, in deren Herzen nicht die Gerechtigkeit und Hochherzigkeit vorhanden ist, um ihr Volk zu regieren, weil sie hinter dem armseligen Ziel nach Macht und Reichtum her sind — Menschen, die von sich behaupten, dass sie meine Stellvertreter sind, und die nicht einmal die Liebe zu ihren Nächsten kennen — Ärzte, die das Wesentliche ihrer Mission nicht kennen, welches die Barmherzigkeit ist — und Richter, die Gerechtigkeit mit Rache verwechseln und das Gesetz zu verderblichen Zwecken missbrauchen.

17. Keiner, der krumme Wege geht und seinen Blick von jenem Lichte abwendet, das er als Leuchtfeuer seines Gewissens in sich hat, hat eine Vorstellung von dem Gericht, das er sich selbst bereitet.

18. Es gibt auch solche, die Aufgaben an sich gerissen haben, die ihnen nicht zustehen, und die mit ihren Irrtümern Beweise dafür geben, dass ihnen absolut die erforderlichen Fähigkeiten fehlen, um die Aufgabe durchzuführen, die sie von sich aus übernommen haben.

19. Ebenso könnt ihr Diener Gottes finden, die es nicht sind, weil sie dafür nicht gesandt wurden — Menschen, die Völker führen und die nicht einmal fähig sind, ihre eigenen Schritte zu lenken — Lehrer, denen die Gabe zu lehren fehlt und die statt Licht zu verbreiten den Verstand verwirren — Ärzte, in deren Herz kein Gefühl des Mitleids geschlagen hat angesichts des fremden Schmerzes und die nicht wissen, dass der, welcher diese Gabe wahrhaft besitzt, ein Apostel Christi ist.

Alle meine Grundprinzipien wurden von den Menschen geschändet, doch nun ist die Stunde gekommen, in der alle ihre Werke gerichtet werden. Dies ist mein Gericht, da es Mir zukommt, es zu vollziehen. Deshalb sage Ich euch: Wachet und erfüllet meine Gebote der Liebe und Vergebung.

20. Habe Ich euch gesagt, dass ihr zum Volke Israel gehört, dem Besitzer des Göttlichen Samens? Arbeitet also an euch, damit ihr würdig seid, den Samen der Liebe, des Friedens und des Lichtes bei euch zu tragen.

21. Denkt über die Lektionen nach, die Ich euch an diesem Tage gelehrt habe, damit ihr nicht von dem Pfade abirrt, den Ich euch vorgezeichnet habe, und ihr nicht Aufgaben an euch reißt, die euch nicht zukommen, und damit ihr keinen falschen Gebrauch von euren Fähigkeiten macht. Denn wenn ihr nach allem, was ihr in meinen Unterweisungen gehört habt, jene Fehler begeht, auf die Ich euch hingewiesen habe, wird euer Gericht strenger sein müssen als das von dem, der während seines Lebens keine Lehre von solchem Lichte kennenlernte, wie es die Lehre enthält, die ihr empfangen habt.

22. Geliebtes Volk, mehre dich, bleibe standhaft und erfülle deine Mission.

23. Ich habe ein Licht entzündet auf dem Wege des Geistes, damit dieser sich nicht verirrt und sicher seines Weges zieht — wie ein Schaf, das weiß, wo die Hürde ist.

24. Dies Licht, das jenes der geistigen Erkenntnis ist, beleuchtet die Bresche und entdeckt den Wolf, wenn dieser im Dickicht auflauert.

25. Nicht alle Menschen gehen auf dem sicheren Wege. Es gibt viele Verirrte, die den Weg verloren haben, umherirrende Reisende, Wesen ohne bestimmte Richtung. Wenn Ich ihren Weg kreuze und sie frage: „Wohin geht ihr? Was oder wen sucht ihr?“, so sagen sie Mir mit hängendem Kopfe: „Meister, ich weiß nicht, wohin ich gehe, wohin meine Füße mich tragen, noch was es ist, das ich suche.“ Dann habe Ich ihnen gesagt: „Folget Mir nach“, und dies eine Wort, das in ihr Herz drang, hat genügt, um ein Licht der Hoffnung, eine Flamme des Glaubens zu entzünden, die ihnen neuen Mut gab, meiner Spur zu folgen. Denn seit dem Zeitpunkt, da sie Mir nachzufolgen begannen, spürten sie eine unbekannte Kraft, die sie keinen Augenblick verließ und sie ein unbedingtes Vertrauen in ihre Bestimmung fühlen ließ.

26. Ich will, dass ihr alle, die ihr dies Wort vernehmt, verstehet, dass Ich euch mit der Aufforderung, auf diesem Wege zu wandeln, nicht nur geistige Befriedigungen und Wonnen auf ihm anbiete, sondern auch Prüfungen, Lektionen und Sühneerlebnisse, aber dass zugleich eine höhere Kraft herabströmt, um den zu stärken, der geprüft wird, und dass diese Kraft während des ganzen Lebensweges der Stab ist, auf den sich der Wanderer stützen muss. Diese Kraft enthält alles: Glaube, Liebe, Gehorsam und Vertrauen.

27. Seid euch dessen bewusst, Jünger, die ihr dem Meister nachzufolgen beginnt, damit, wenn sich Prüfungen auf eurem Lebenswege einstellen, ihr denkt: „Ich bin schon darauf vorbereitet, der Meister hat mich darauf hingewiesen, und ich habe das Vertrauen, mit seinem göttlichen Beistand zu bestehen.“

Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch diese Lektionen mit starkem und aufwärtsgewandtem Geiste zunutze macht, werdet ihr feststellen, dass keine Prüfung umsonst ist. Denn sowohl jene, die einem Menschen bestimmt ist, als auch jene, die sich im Schoße einer Familie zeigt, oder jene, die eine Nation heimsucht — sie alle und jede einzelne von ihnen birgt einen tiefen Sinn und oftmals große Lebenslehren in sich. Wer könnte in diesem Augenblicke sagen, dass er frei von Prüfungen ist? — Niemand, denn es ist die Zeit der geistigen Wiedergutmachung.

28. Öffnet eure Augen für die Wirklichkeit und macht euch die Verantwortung bewusst, die ihr übernehmt, wenn ihr meinem Worte lauscht und zu Zeugen meiner Kundgebungen in dieser Zeit werdet. Ich will euch damit sagen, dass ihr euch nicht damit begnügen dürft, mein Wort zu vernehmen und eure geistigen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne an die der andern zu denken. Denn diese Befriedigung wird nicht vollständig sein können, wenn ihr bedenkt, dass gerade in den Augenblicken eures geistigen Entzückens Millionen eurer Mitmenschen kämpfen, verzweifeln oder im Feuer der mörderischen Kriege fallen.

29. Meine Lehre bereitet euch auf eine Auseinandersetzung zugunsten des Friedens und der Vergeistigung in der Welt vor. Meine Unterweisung sagt euch, was ihr tun sollt, damit ihr alle in diesem Rettungswerke mitarbeitet. Dann wird euer Geist immer mehr den Frieden und die Befriedigung erleben, die denen zukommen, die bei meinen Werken der Liebe mit Mir zusammenarbeiten.

30. Verliert nicht jene Empfindsamkeit, die euer Herz beim Hören meines Wortes gewinnt, wenn ihr zu eurem materiellen Lebenskampf zurückkehrt, denn dort, auf jenen Wegen sind eure Mitmenschen in Erwartung eines Wortes von euch, das Trost enthält oder einen Ausspruch, welcher meine Botschaft des Lichtes zu ihren Herzen bringt. Doch falls euer Herz in seine gewohnte Härte zurückgefallen ist, wenn sie sich an euch wenden, werdet ihr nicht einmal in das Innere dessen schauen können, der bei euch etwas suchte, das nicht euer Eigentum war, sondern ihm zugedacht war: mein Licht, mein Friede, mein Balsam.

31. Denkt nicht, dass euer Mangel an Liebe zu den Menschen ungestraft bleiben könne; denn falls ihr gegen eure geistigen Pflichten verstoßen solltet, werden die Menschenscharen, wenn sie in den Schoß eurer Gemeinschaften eintreten und die Botschaft kennenlernen, die ihr ihnen verheimlicht oder vorenthalten habt, sich innerlich fragen, ob dies meine neuen Apostel sind, während andere, die in meine Lehre eindringen, euch eine Lektion darüber erteilen werden, wie die göttlichen Aufträge zu erfüllen sind.

32. Ich muss in dieser Weise zu euch sprechen, um zu verhindern, dass ihr einschlaft, und damit ihr nicht in eurem Schlummer überrascht werdet. Ich fordere euch auf zu kämpfen, und dafür gebe Ich euch mein Beispiel beständiger Wirksamkeit.

33. Niemand sage Mir, dass er auf seinem Wege zu große Hindernisse vorfindet, um seine Aufgabe erfüllen zu können. Denn wenn ihr daran glaubt, dass sich kein Blatt vom Baume ohne den Willen des Vaters bewegt, so müsst ihr auch begreifen, dass ihr eure Mission über das hinweg, was ihr Hindernisse nennt, durchführen sollt.

34. Hegt nicht die Auffassung, dass ihr mit der bloßen Anwesenheit an diesen Orten bereits eure geistige Aufgabe erfüllt, oder dass ihr allein mit dem Sprechen über meine Lehre Mir bereits gedient habt. Denn euer Betätigungsfeld ist so weit und so voller Gelegenheiten, um auf euren Wegen Liebe zu üben, dass ihr euch nicht anstrengen müsst, um passende Gelegenheiten zum Säen zu finden. Doch ihr habt auf all dies nicht geachtet, und deshalb sagt ihr, dass ihr zu viele Hindernisse vor euch habt, um erfüllen zu können; denn ihr habt nicht alles ergründet, was eure geistige Aufgabe beinhaltet.

35. Liebt, dient, seid nützlich, rettet und tröstet, macht aus eurem Leben ein schönes Beispiel, eine praktische Lehre, damit man euch nacheifert. Dann werdet ihr geistiges Licht auf eure Mitmenschen ausstrahlen. Wenn ihr von meiner Lehre sprecht, werdet ihr die Mission erfüllen, den Samen der Vergeistigung zu säen. Aber tut es mit Demut und seid euch bewusst, dass jedes Werk, das Eitelkeit enthält, ein unfruchtbarer Same sein wird, der niemals keimen wird.

36. Ich versichere euch, dass wenn ihr in eurem Leben mit dem Takt, der Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit, die Ich euch anrate, wirkt, die harten Herzen, von denen ihr zu Mir in euren Gebeten sprecht, sich von eurer Tugend bewegt erweichen werden, und ihr werdet zu der Überzeugung kommen, dass der fortgeschrittene Geist niemals an der Durchführung dieser Mission gehindert werden kann, weil er über allen Kleinlichkeiten dieses Lebens steht.

37. Denkt niemals schlecht von denen, die euch nicht mögen, und seid nicht erbittert über jene, die euch nicht verstehen, da ihr selbst das innerlichste Gefühl, das ihr gegenüber euren Nächsten habt, diesen gedanklich übermittelt.

38. Ich biete euch in dieser Zeit so viele Erleichterungen an, meine Jünger zu sein, dass ihr eure Eltern, Gattinnen oder Kinder nicht zu verlassen braucht, um Länder aufzusuchen, in denen ihr meine Lehren verbreitet, noch braucht ihr mit lauter Stimme auf Straßen und Plätzen predigen, auch müsst ihr nicht fürchten, dass euch am Ende der Missionstätigkeit unweigerlich das Blutgerüst erwartet. Diesen Weg legte Ich zurück und auch meine Apostel; doch jenes Blut säuberte den Pfad, damit die neuen Jünger nicht auf ihm zu Falle kämen. Ihr müsst nur noch den geistigen Sinn dieser Botschaft verstehen, damit ihr sie verwirklicht und in einfacher Weise auf euer Leben anwendet, sodass ihr mein Wort wirklich lebt.

39. Ich habe dem Geiste Macht über die Materie gegeben, damit er aus den Prüfungen siegreich hervorgehe und bis zum Endziel des Weges gelange. Doch der Kampf wird groß sein; denn seit der Mensch auf der Welt das einzige Reich schuf, an das er glaubt, zerstörte er die Harmonie, die zwischen ihm und allem, was ihn umgibt, vorhanden sein soll. Von seinem stolzen Throne herab möchte er alles der Macht seiner Wissenschaft unterwerfen und den Elementen und Kräften der Natur seinen Willen aufzwingen. Doch ist ihm dies nicht gelungen, denn schon seit langem hat er die Bande der Freundschaft mit den geistigen Gesetzen zerrissen.

Als Ich jetzt diesem Volke hier gesagt habe, dass die Naturgewalten ihm gehorchen können, gab es welche, die dies nicht geglaubt haben, und Ich sage euch, dass sie Grund zum Zweifeln haben, denn die Natur wird niemals denen gehorchen, die sie missachten, schänden oder verhöhnen. Wer dagegen im Einklang mit den Gesetzen des Geistes und der Materie zu leben versteht, das heißt, wer mit allem, was ihn umgibt, in Harmonie lebt, der wird während seines Lebens mit seinem Schöpfer eins werden und ein Anrecht darauf erwerben, dass die Elemente der Natur ihm dienen und gehorchen, wie es jedem Kinde zukommt, das seinem Vater gehorsam ist, dem Schöpfer alles Bestehenden.

40. Ich habe nicht gesagt, dass diese Gemeinde hier die notwendige geistige Erhebung erreicht hat, um solche Wunder Wirklichkeit werden zu lassen — auch nicht, dass sie derzeit bereits die Harmonie zwischen dem Materiellen und dem Geistigen erreicht. Ich rege sie nur dazu an, durch die Vergeistigung nach diesem Ziel zu streben.

41. Um euch in eurem Glauben zu ermutigen und euch die Wahrheit meiner Worte zu beweisen, vollbringe Ich zuweilen bei euch solche Werke, die ihr Wunder nennt und die nur die Belohnung für jene sind, die sich in die universelle Harmonie einzuordnen verstanden, auch wenn es nur für eine kurze Zeitspanne gewesen ist.

42. Die geschichtliche Überlieferung über die ersten Menschen, welche die Erde bewohnten, wurde von Generation zu Generation weitergegeben, bis sie im Buch der Ersten Zeit niedergeschrieben wurde. Es ist ein lebendiges Gleichnis jener ersten Menschenwesen, die auf der Erde lebten. Ihre Lauterkeit und ihre Unschuld ermöglichten ihnen, die Liebkosung der Mutter Natur zu fühlen. Zwischen allen Wesen bestand ein freundschaftliches Verhältnis, und unter allen Geschöpfen eine uneingeschränkte Brüderlichkeit. Hernach entfremdeten die menschlichen Leidenschaften die Menschen jenem Leben, weshalb sie sich genötigt sahen, mittels der Wissenschaft nach dem zu streben, was sie aus Mangel an Vergeistigung verloren hatten. So ist die Menschheit bis in die gegenwärtigen Zeiten gelangt, in denen sie, um zu überleben, von den Elementen und Kräften der Natur das für ihr Leben Notwendige stehlen musste.

43. Ich verbiete euch nicht, von der Wissenschaft Gebrauch zu machen, noch verdamme Ich sie. Ich will nur, dass die Menschen mittels meiner Lehre begreifen, dass es ein höheres Wissen gibt als jenes, das sie kennen, und das sie durch die Liebe erreichen können, welche die Essenz aller meiner Unterweisungen ist.

44. Menschen, wie sollte Ich euch nicht sagen, dass diese Zeiten, in denen ihr lebt, von Verwirrung geprägt sind, da Ich doch sehe, dass ihr mein Licht nicht durch die dunklen Wolken eurer Gedanken dringen lasst? Auch sage Ich euch, dass mein Licht triumphieren wird, denn es gibt keine Finsternis, die seiner Leuchtkraft standhalten kann. Dann werdet ihr begreifen, dass der Vater euch in der Stunde der Heimsuchung niemals verlässt.

45. Viele Völker sind in den tiefen Abgrund der Vermaterialisierung gestürzt, und andere sind nahe daran, zu stürzen; doch der Schmerz ihres Sturzes wird bewirken, dass sie aus ihrem tiefen Schlafe erwachen.

46. Es sind jene Nationen, die nach einer Zeit des Glanzes einen Niedergang erlebten und in die Finsternis des Schmerzes, des Lasters und des Elends versanken. Heute ist es nicht ein Volk, sondern die ganze Menschheit, die dem Tod und dem Chaos blind entgegenläuft.

Der Hochmut der Völker wird durch meine Gerechtigkeit heimgesucht werden. Erinnert euch an Ninive, Babylon, Griechenland, Rom und Karthago. Bei ihnen werdet ihr tiefe Lehrbeispiele der Göttlichen Gerechtigkeit finden.

47. Wann immer die Menschen das Zepter der Macht ergriffen und zugelassen haben, dass ihr Herz von Gottlosigkeit, Hochmut und unsinnigen Leidenschaften erfüllt wurde, wodurch sie ihre Völker mit sich fortrissen in die Entartung, hat sich meine Gerechtigkeit genaht, um sie ihrer Macht zu entkleiden. Aber gleichzeitig habe Ich eine Fackel vor ihnen entzündet, die den Weg zum Heil ihres Geistes erhellt. Was würde aus den Menschen, wenn Ich sie im Augenblicke ihrer Prüfungen ihren eigenen Kräften überließe?

Wendet eure Blicke all jenen Völkern zu, die früher groß waren und die heute in Ruinen liegen. Sie werden aufs neue erblühen, doch nicht der Hochmut und das Verlangen nach irdischer Größe werden sie wieder aufrichten, sondern das Ideal, das sich an jener Gerechtigkeit und Tugend inspiriert, die meine Unterweisungen verbreiten. Aus ihren Trümmern werden neue Nationen erstehen, und auf den Ruinen ihrer Kirchen und ihrer Götzen werden sie ihrem Gott die wahre Anbetung darbringen.

48. Der Hochmut wurde gedemütigt, und die Sünde wurde durch Schmerz abgewaschen; doch vergesst nicht, dass noch viele Schandflecken zu entfernen sind, und dass — so rein das Leben der Menschen auf Erden auch noch werden wird — dieser Planet niemals die ewige Heimat für den Geist sein wird. Denn wer dies glaubt, hat mein Wort schlecht ausgelegt, oder er hat den wahren Sinn des Lebens nicht verstanden.

49. Diese Welt wird immer nur die vorübergehende Heimstatt des Geistes sein, nur eine Teilstrecke auf dem Weg zu seiner Entsühnung, seiner Entwicklung und Vervollkommnung. Das Leben, das euch erwartet, um euch für immer aufzunehmen, ist anders.

50. In meine Gegenwart kommen Kranke, Gescheiterte, geistig Arme, und während die einen meinen Willen segnen, begehren andere angesichts des Schmerzes auf und schreiben ihre Leiden einer göttlichen Strafe oder Ungerechtigkeiten des Schicksals zu. Dann ist es nötig, dass Ich euch von eurer Unwissenheit befreie und euch den Kern der Wahrheit aufdecke.

51. Solange ihr im Fleische lebt, läutert sich euer Geist von dunklen Flecken aus vergangenen Leben, und daher wurde es nötig, euch all dies zu offenbaren, damit ihr die Leiden der Erde geduldig ertragen könnt.

52. Seit Anbeginn der Menschheit gibt es die Reinkarnation des Geistes als ein Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit und als eine der Formen, in denen der Vater seine unendliche Gnade bewiesen hat. Die Reinkarnation ist nicht nur eine Sache dieser Zeit, sondern aller Zeiten, und ihr sollt auch nicht meinen, dass Ich euch dies Mysterium erst jetzt offenbart habe. Schon in den frühesten Zeiten existierte im Menschen das intuitive Wissen über die Wiedereinkörperung des Geistes.

Doch die Menschen, welche materialistische Wissenschaften und Schätze der Welt erstrebten, ließen sich von den Leidenschaften des Fleisches beherrschen, wodurch jene Fasern des menschlichen Herzens verhärtet wurden, mit denen man das Geistige wahrnimmt, sodass die Menschen taub und blind für alles wurden, was dem Geiste zugehört.

Was kann es ihnen nützen, ihre Augen auf die Schriften zu heften, welche das Gesetz und die Lehre enthalten, die Ich euch in vergangenen Zeiten offenbarte, wenn ihr Verstand nicht in ihren Sinngehalt einzudringen vermag, und ihre Herzen den Wesenskern derselben nicht wahrnehmen?

Erkennt, dass die Empfindungsfähigkeit und das geistige Ahnungsvermögen in den Menschen verkümmert sind, und dass sie daher beim Suchen nach meiner Wahrheit in jenen Texten meistens irrtümlichen Auslegungen anheimfallen. Sie haben das Licht direkt vor ihren Augen, aber statt dass sie zum Kern der Unterweisungen Vordringen, halten sie sich bei den Buchstaben auf, das heißt an der äußerlichen Form, wodurch sie häufig Irrtümern erliegen. Doch nun bin Ich hier, um in die Geheimnisse und dunklen Stellen Licht zu bringen, sowie um euch von Verwirrungen und Irrtümern zu befreien.

53. Wohl denen, die Mich gerufen haben, denn damit haben sie ihre Sehnsucht nach Liebe und Wissen bewiesen. Sie haben erlebt, wie meine helfende Liebe ihnen beisteht. Doch müsst ihr einsehen, dass ihr nicht alles, was ihr in dieser Zeit wissen wollt, auf einmal erhalten könnt. Denn es ist notwendig, dass ihr betet, meditiert und meine Lehren lebt, um alles zu empfangen, was ihr ersehnt.

54. Sowohl der Mensch, der das Licht des Wissens in der Natur sucht, als auch der, der meine Weisheit in den geistigen Offenbarungen sucht, muss den Weg, auf dem er all jene Wahrheiten finden wird, die er auf andern Pfaden nicht entdecken kann, auf eigenen Füßen zurücklegen. Eben darum habe Ich euren Geist ausgesandt, ein Leben nach dem andern hier auf Erden zu leben, damit er aufgrund seiner Entwicklung und seiner Erfahrung alles entdeckt, was in ihm ist und in dem, was ihn umgibt.

55. Wenn ihr wollt, so prüft meine Worte gründlich, doch studiert und beobachtet danach das Leben aus ihrer Sicht, damit ihr die Wahrheit feststellen könnt, die in allem, was Ich euch gesagt habe, enthalten ist.

56. Es wird Gelegenheiten geben, bei denen es euch so vorkommt, als ob ein Widerspruch bestünde zwischen dem, was Ich euch heute sage, und dem, was euch in vergangenen Zeiten offenbart wurde, doch diesen gibt es nicht. Die Menschen sind es, die im Irrtum befangen sind. Aber nun werden alle zum Lichte gelangen.

57. Falls ihr euch wegen dieser Art, meine Lehre aufzufassen, angegriffen seht, so seid unbesorgt, denn wahrlich, Ich sage euch, noch steht niemand in der rechten Erkenntnis, weshalb euch niemand beweisen kann, dass er bereits zum Kern der Wahrheit vorgedrungen ist.

58. Studiert meine Lehre, erlanget Licht durch das Gebet, macht das Gute zur Norm eures Lebens, und ihr werdet erleben, wie ihr in den Augenblicken, in denen ihr es am wenigsten erwartet, von Inspirationen und Gedanken überrascht werdet, welche wahrhaftige Offenbarungen meines Geistes sind.

59. Wenn ihr fühlt, dass euch von Mir ausgehende Inspirationen erreichen, sollt ihr euch demütig zeigen, damit ihr euch niemals für größer haltet als die andern, und damit ihr mit jener Liebe, mit der Ich euch mein Licht gesandt habe, eure Mitmenschen an diesem teilhaben lasst.

Mein Friede sei mit euch!