1. Jünger, hier ist euer Meister. Ich werde vor euch den Schleier von vielen Geheimnissen wegziehen. Fragt, bittet, so wird euch gegeben. Doch bittet Mich nicht um mehr, als was ihr wissen sollt.
2. In den vergangenen Zeiten konnte Ich euch nicht die Geheimnisse offenbaren, die Ich euch in dieser Dritten Zeit bekanntmache, weil euer Geist nicht fähig war, mehr zu verstehen oder zu begreifen, als seine geistige Entwicklung es ihm erlaubte. Aber mein Wort ist das gleiche — unwandelbar, ewig. Euer Geist ist es, der geboren wurde, der wächst und sich entwickelt, bis er die Vollkommenheit erreicht. Der Göttliche Geist hat weder Anfang, noch wird Er ein Ende haben, Er ist unwandelbar.
3. Euer Geist ist Teil eines Volkes, das Ich als Mittel oder Werkzeug gebraucht habe, um der Menschheit meine großen Lehren zu übergeben. Es sind drei Offenbarungen gewesen, die der Vater diesem Volke gegeben hat: Die erste Lektion war das Gesetz der Gerechtigkeit in der Ersten Zeit, in der frühen Kindheit dieses Volkes; die zweite war das Gesetz der Liebe, offenbart in der Zweiten Zeit, als es kaum die geistige Jugend erreicht hatte; die dritte Lektion ist diese, die Ich euch in der gegenwärtigen Epoche gebe, die Ich „Dritte Zeit“ genannt habe. In ihr offenbare Ich euch das Geistige Gesetz in vollem Umfang — ein Gesetz, das alles umfaßt, was euch in den vergangenen Zeiten gezeigt wurde, und alles, was euer Geist wissen und besitzen muss. Geistig habt ihr nun die Jugendzeit erreicht.
4. Da ihr euch beständig entwickelt — warum sollte Ich euch dann immer die gleiche Lektion bringen? Das ist der Grund, weshalb meine verborgene Weisheit euch in jedem Zeitalter tiefere Geheimnisse offenbart.
5. Angesichts des Materialismus und des Bösen, die in dieser Zeit herrschen, zweifelt ihr daran, genügend geistige Auffassungsfähigkeit zu haben, um meine neuen Unterweisungen zu verstehen, sie zu erfüllen und zu leben. Doch Ich sage euch: Jenseits des Materialismus der Menschheit, ihrem Elend, ihrem Laster und ihrem Machtstreben gibt es den Geist, der durch lange Entwicklungswege und schwere Kämpfe hindurchgegangen ist und der nur auf den Augenblick wartet, sich seines falschen Gewandes zu entledigen, um sich voll Kraft auf den Pfad der Gerechtigkeit und Liebe zu begeben, welcher dem Geist zukommt.
6. Die menschliche Wissenschaft ist der irdisch sichtbare Ausdruck der geistigen Befähigung, welche der Mensch in dieser Zeit erreicht hat. Das Werk des Menschen in dieser Zeit ist nicht nur ein Produkt des Verstandes, sondern auch seiner geistig-geistigen Entwicklung.
7. Der Meister, der seine Jünger in der geistigen Jugend angetroffen hat — bereits soweit vorbereitet, um die neue Lektion zu verstehen — wird die drei göttlichen Offenbarungen als Testament der Liebe zu den Menschen in einem einzigen Buche vereinigen. Der Grund, weshalb ihr euch trinitarisch nennt, ist der, dass ihr in eurem Geiste den Samen dieser drei Lehrepochen tragt. Dennoch werden Mir in dieser Zeit nicht alle nachfolgen, nicht einmal alle, die Mich anhören, denn nicht alle sind erwacht, noch haben alle die Prüfungen zu nutzen verstanden, die sie in ihrem Leben gehabt haben. Es gibt die gegenüber geistigen Belehrungen Gleichgültigen, im Stillstand Verharrenden, im Irrtum Befangenen, doch jedem ist der Zeitpunkt bestimmt, an dem er erwachen und die Stimme seines Gewissens hören wird.
Diejenigen, die in dieser Zeit beim Hören meines Wortes erbebten, waren jene, die meine neue Kundgabe mit Ungeduld erwarteten, die sich meines Versprechens, zurückzukommen, erinnerten, so wie der verirrte Wanderer in tiefer Nacht darauf wartet, dass das Morgenrot erscheint, um den Weg zu finden und die Wanderung fortzusetzen.
8. Meine Stimme, die Ich heute in dieser Form materiell hörbar mache, wird sich bald nicht mehr vernehmen lassen, und dann werde Ich an euren Werken die Frucht meiner Aussaat betrachten. Ich werde in jedem von euch eine „Ähre“ und eine „Frucht“ hinterlassen, damit, wenn ihr Hunger spürt oder ein (geistig) Bedürftiger mit einer Bitte an euch herantritt, ihr Brot habt und dem Vater nicht sagt, dass Er von euch ging und euch ohne Erbe zurückließ.
Ich will, dass ihr in diesen Zeiten, wenn ihr Verlangen nach meinen göttlichen Gnadengaben fühlt, eure Zuflucht zu eurem Geist nehmt und bei ihm Hilfe sucht; denn dort werdet ihr viele Schätze finden, die meine fürsorgliche Liebe in ihn legte. Auch werdet ihr meinen Samen im Überfluss finden, darauf wartend, dass ihr die Äcker vorbereitet, um ihn auszusäen. Ich habe euch gelehrt, diese Felder zu bestellen und über die Saat zu wachen. Morgen soll euer Geist die Frucht seiner Werke einbringen als eine Ernte, die würdig ist, dem Vater dargebracht und in seinen Kornkammern verwahrt zu werden.
9. Es wird eine kurze Zeitspanne geben, in der mein in dieser Zeit gegebenes Wort dem Anschein nach vom Antlitz der Erde verschwunden ist. Dann werden die Menschen darangehen, spirituelle Lehren zu erfinden, neue Gesetze und Gebote zu lehren. Sie werden sich Meister, Apostel, Propheten und Gottgesandte nennen, und Ich werde sie eine Zeitlang sprechen und säen lassen. Ich werde sie ihr Saatkorn anbauen lassen, damit sie, wenn sie die Frucht ernten, erfahren, was sie gesät haben. Die Zeit und die Naturgewalten werden über ihre Saaten hinweggehen, und ihre Schritte werden für jedes dieser Menschenkinder wie ein Gericht sein.
10. Es ist notwendig, dass die Welt den Betrug kennenlernt, damit sie die Wahrheit erkennt. Dann werden die Wahrheit und die Lebensessenz, die Ich euch in dieser Zeit übergab, unter den Menschen wieder in ihrer ganzen Lauterkeit und Spiritualität auferstehen.
11. Seht euch die Menschen an, die die Völker führen, Doktrinen schaffen und sie den Menschen aufzwingen. Jeder verkündet die Überlegenheit seiner Doktrin, doch Ich frage euch: Was ist die Frucht all dessen gewesen? — Die Kriege mit ihrem Gefolge von Verelendung, Leiden, Zerstörung und Tod. Dies ist die Ernte gewesen, die die Vertreter solcher Theorien hier auf Erden geerntet haben.
Beachtet, dass Ich Mich der Willensfreiheit der Menschheit nicht entgegen gestellt habe, wenngleich Ich euch sagen muss, dass unbeschadet jener Freiheit das Gewissen unaufhörlich zum Herzen dessen spricht, der sich von der Gerechtigkeit, der Nächstenliebe und der Vernunft entfernt.
12. Auch im menschlichen Leben werde Ich die Menschen begreifen lassen, wie die Früchte ihrer Saat beschaffen sind, indem Ich zulasse, dass die Folgen ihrer Taten früher oder später als ihre Richter zutage treten. Nach diesem Gericht werden Mich alle suchen, und dann werden sie entdecken, dass mein Wort sich den Menschen aller Lebensalter und Kulturen anpasst. Denn das göttliche Wort, meine Lehre, gehört nicht einer bestimmten Epoche an, weil es ewig ist.
13. Meine Unterweisung teilt dem Geist Kraft mit, sodass er alle Prüfungen überwindet; die Anzahl derselben ist in der Bestimmung jedes Geschöpfes aufgezeichnet. Warum vor ihnen zurückschrecken? Warum verzagen angesichts des Gebirges, das sich vor euren Augen erhebt? Wisst ihr nicht, dass ihr nach Überwindung dieser Hindernisse das Ziel erreichen werdet, das ihr sucht?
14. Wie viel Schwachheit sehe Ich noch immer in eurem Fleische — eine Schwachheit, die euch häufig zum Lästern veranlasst. Wenn die Naturkräfte sich unsanft zeigen, flucht ihr; wenn irgendein Schmerz euren Körper plagt, verzweifelt ihr; wenn die Arbeit euch niederdrückt, verliert ihr die Geduld; selbst die Wärme und die Kälte machen euch wütend, und die Finsternis der Nacht flößt euch Furcht ein. Wie solltet ihr nicht verzagen, wenn ihr euch von den Forderungen des Fleisches leiten lasst, das die niederen Leidenschaften hervorbringt? Wann werdet ihr endlich meine guten Jünger sein, die mit ihren Werken der Liebe die Wahrheit meiner Lehre bezeugen?
15. Jünger Christi zu sein bedeutet nicht, dass ihr euch allzu weit vom Irdisch-Materiellen entfernen sollt. Es bedeutet, dass ihr euch zwar vom Schlechten und Überflüssigen trennt, euch jedoch nicht von euren irdischen Pflichten und Freuden abkehren sollt. Ich will euch nicht als Fanatiker haben, noch als Sklaven des Geistigen, solange ihr noch im Fleische seid. Der gute Jünger Jesu ist jener, der Gott zu geben weiß, was Gottes ist, und dem „Kaiser“, was des „Kaisers“ ist.
16. Eine schwere Auseinandersetzung erwartet mein Volk, denn es wird auf seinem Wege einem hohen Entwicklungsstand in dem Geist und im Verstande der Menschen begegnen. Eben darum will Ich, dass auch ihr euch in dieser Zeit meiner Kundgabe entwickelt, damit euch niemand etwas vormachen kann. Habt absolutes Vertrauen zu meinem Worte, in dem Bewusstsein, dass in ihm mehr Weisheit enthalten ist als im Verstande der Gelehrten, und Kenntnisse, die sich in allen Büchern auf Erden nicht finden.
17. Sät unermüdlich Liebe und Frieden; auf diese Weise werdet ihr euren geistigen Weg vorbereiten, und wenn dann der Tod plötzlich an euren Körper herantritt und der Geist bereits einen großen Teil seines Weges zurückgelegt hat, wird er voll Seligkeit schauen, wie weit sie die Verdienste ihrer Liebeswerke für ihre Mitmenschen erhoben haben.
18. Volk, erkenne, wie du in dem Maße, in dem du dich in meine Unterweisung vertiefst, alte Gewohnheiten und Gebräuche hinter dir lässt, weil du in ein neues, reineres, geistigeres Leben eingehst. Es ist eine neue Welt, die vom Grunde eures Herzens aufsteigt.
19. Wie viele Geheimnisse hat mein Wort aufgelöst, und wie viele irrtümliche Auslegungen habe Ich berichtigt. Ebenso werdet ihr auf die Wege der Welt gehen und euren Mitmenschen mein Gesetz erklären müssen. Ich sage euch: Ihr werdet fortgehen, denn niemand ist Prophet in seinem Land, Ich selbst musste damals Nazareth verlassen, wo Ich lebte, um dort Glauben zu finden, wo Ich als ein Fremder betrachtet wurde, wo man nicht von Mir sagen würde: „Jener Mensch, der sich ›Sohn Gottes‹ nennt, ist der Sohn von Maria und Joseph, dem Zimmermann.“
20. Ich sage euch dies, weil sich unter euch, die ihr meine geistigen Gaben empfangen habt, auch jene befinden, an denen selbst ihre Eltern, ihre Kinder oder ihre Geschwister gezweifelt haben. Unter euch sind solche, die wegen des Zeugnisses für meine Unterweisung wie Ich Zauberer, Hexenmeister genannt wurden.
Vergesst diese Worte nicht, denn einige werden in ihrer engeren Heimat bleiben müssen; andere werden sie verlassen müssen und auch ihre Nation, um mein Wort zu andern Völkern zu tragen.
21. Diese Nation, fruchtbar gemacht durch das Leid, nahm meinen Samen auf, und dieser keimte; doch glaubt nicht, dass nur ihr dies Licht habt. Wenn ihr meine Lehre zu andern Völkern bringt, werdet ihr erleben, wie bald sie keimen und sich verbreiten wird. In jenen Ländern werdet ihr Propheten und Sendboten sein, und daher werdet ihr Glauben finden.
22. Mein Licht verbreitet sich von einem Ende der Erde zum andern und erhellt das ganze Universum. Das Licht des Göttlichen Geistes ist die Sprache, die zu allen Wesen spricht. Ihr als menschliche Wesen empfangt mein Wort durch das Verstandesvermögen des Menschen. Zu denen, die ihr Engel nennt, lasse Ich meine Stimme in Form göttlicher Inspiration gelangen; und in jeder Welt oder geistigen Heimstätte lasse Ich Mich hören und mache Ich Mich verständlich gemäß dem Entwicklungsgrad ihrer Bewohner.
23. Ich möchte zu euch sprechen, wie Ich zu den Engeln spreche — nicht, weil ihr die Reinheit derselben habt, sondern weil Ich will, dass ihr euch dieser Gnade erfreut und zunehmend jenen Wesen in ihrer Hoheit ähnlich werdet. Die Zwiesprache von Geist zu Geist wird alle Wesen und alle Welten einander näherbringen. Aber ihr müsst vorbereitet sein, um euch untereinander zu verstehen, und dafür gebe Ich euch eine einzige Sprache, ein einziges Licht, eine einzige Art der Zwiesprache: die der wahren Liebe.
24. Es beginnt für euch das Zeitalter der geistigen Kommunikation. Weit ist der Weg, den ihr zurücklegen müsst, und viel Zeit wird noch vergehen, bis ihr diese Gabe ihren Höhepunkt erreichen seht; aber von den ersten Schritten an und bei jedem weiteren werdet ihr eine Ermutigung finden, um auf dem Wege fortzufahren.
25. War euch meine Kundgabe durch den menschlichen Stimmträger nicht hoch willkommen? Wart ihr nicht von der Gegenwart der Geistigen Welt durch das Verstandesvermögen beglückt? Denn dies waren die wegbereitenden Schritte für die geistige Zwiesprache, die ihr hernach erreichen werdet. Und in jenen Augenblicken, in denen ihr meine Stimme in der Stille eures Gebetes sucht — ist der Friede, den ihr empfindet, und jene aufkommende Inspiration, die ihr empfangt, nicht wohltuend?
26. Ihr wisst von den Zeiten des Friedens, die kommen werden, weil ihr meine Inspiration und meine Offenbarungen empfangen habt; aber es gibt manche, die, ohne Mich in dieser Zeit gehört zu haben, die universelle Harmonie erträumen und ersehnen, und dabei wissen sie nicht, ob sie zu euch kommen wird; es ist das Ahnungsvermögen, das in ihnen spricht.
27. Selbst die Wissenschaftler haben eine Vorahnung vom Gedankenaustausch durch Geistesgaben, und dies kommt daher, weil sie in ihrem beständigen Forschen und Vordringen in das Innere des menschlichen Wesens das Vorhandensein jenes Wesens entdeckt haben, das, obschon einer andern Welt angehörend, im Menschen lebt: der Geist.
28. Heute sage Ich euch allen: Wandelt bedachtsam und vorsichtig auf diesem Pfade, damit ihr euch nicht von ihm verirrt. Wachet und betet auf eurer Lebensreise, damit ihr zum Ziele gelangt und eure Seligkeit sehr groß ist, wenn der Vater spricht und das ganze Geistige Universum Ihn hört und versteht, und ihr euch in derselben Weise untereinander versteht.
29. Ich will, dass ihr in eurem Herzen die Liebe eures Vaters fühlt; diese Liebe strahlt von meinem Geiste auf euren hernieder. Aber da ihr noch nicht die wahre Vereinigung des Geistes erreicht, spreche Ich zu euch durch diese Geschöpfe, in einer schlichten und einfachen Sprache, die von allen verstanden wird. Es ist mein Wille, euch mein Wort in größter Schlichtheit kundzutun, damit ihr das Wesentliche desselben ganz leicht entdeckt und euch nicht in einem wirrem Wortschwall verliert, der meist unnütz ist.
30. Klärt euren Verstand und reinigt eure Lippen, damit, wann immer ihr meine Lehre erklären sollt, von euren Lippen der kristallklare Strom meines Wortes kommt, ohne dass sich eurem Worte großsprecherische Ausdrücke beimischen, die ihm seine Schlichtheit und seine Kraft nehmen. Wenn ihr meine geistige Lehre mit wissenschaftlichen oder philosophischen Ausdrücken erklären wolltet, würdet ihr die Welt nicht beeindrucken, noch werden euch eure Mitmenschen verstehen, noch werdet ihr eine wahre Vorstellung von dem vermitteln, was meine Unterweisung ist.
Als Ich damals in Jesus zur Welt sprach, gebrauchte Ich nicht die Sprache der Gelehrten, der Philosophen oder der Wissenschaftler, um zu euch vom Himmelreich zu sprechen. Ich verwandte die einfachsten Ausdrücke eurer Sprache, denn gerade sie drücken die überirdischen Dinge am besten aus. Ich machte Gebrauch von Gleichnissen und bezog Mich auf die Gegenstände, die euch vertraut waren, damit ihr durch sie den Sinn des Geistigen Lebens erkennen würdet.
31. Wahrlich, Ich sage euch, Jesus musste nichts von den Menschen lernen, denn dann wäre Ich nicht der Göttliche Meister gewesen, sondern der Schüler der Menschen. Wenn jemand gesagt hat, dass Christus von Theologen, Theosophen oder Weisen unterwiesen worden ist, so sagt er nicht die Wahrheit. Denn vor Christus und in der Zeit, in der Er auf Erden lebte, gab es keine Lehre, die Ihn gelehrt hätte, so auf die Welt zu kommen, zu leben und zu sterben, wie Er es tat. Doch Ich sage euch gleichfalls, dass man die Lehren des Himmels nicht von der Welt lernen kann, und dass das, was Jesus lehrte, die Wahrheit war, welche im ewigen Reich des Geistes gültig ist.
32. So, wie die Menschen sich darauf versteifen, das Einfache kompliziert zu machen, möchten sie auch im Göttlichen die Zusammensetzung und die Substanzen entdecken, die der materiellen Natur eigen sind. Ihr Erstaunen wird groß sein, wenn sie einst feststellen, dass das Geistige oder Göttliche ohne Substanz und ohne Gestalt das Ganze ist, der Anfang und das Ende, die Wahrheit, das Ewige.
33. Die Menschen sind immer zu sehr mit den Herrlichkeiten der Erde beschäftigt gewesen, um über die Bedeutung nachzudenken, welche das Beten und die geistige Betrachtung des jenseits dieses Lebens Liegenden hat, sodass sie ihren eigenen Wesenskern hätten entdecken können. Wer betet, spricht mit dem Vater, und wenn er fragt, erhält er sofort die Antwort. Die Unwissenheit der Menschen über das Geistige ist Folge des Mangels an Gebet.
34. Volk, da du auf dieser Erde die Sprachenverwirrung Babels nicht zu beseitigen vermochtest, da die Rassen sich nicht zu vereinen noch zu lieben verstanden, werde Ich meine Familie in der Geistigen Heimat vereinen. Die hartnäckigen und verstockten Sünder werden im Geistigen vor Mich kommen, und wenn sie ihr Urteil empfangen, wird ihre Erleuchtung und ihre Reue ebenso groß sein, wie ihre Sünde auf Erden groß war.
35. Betet für die, die von euch scheiden und zum Jenseits aufbrechen, denn nicht allen gelingt es, den Weg zu finden, nicht alle sind imstande, sich geistig zu erheben, noch erreichen alle in kurzer Zeit den Frieden.
36. Manche leben im Geistigen unter der Zwangsvorstellung des materiellen Lebens, manche leiden unter heftigen Reuegefühlen; andere sind gefühllos, zusammen mit ihren Körpern unter der Erde begraben, und wieder andere können sich nicht von ihren Angehörigen trennen — von denen, die auf der Welt zurückblieben, weil das Klagen, die Selbstsucht und die menschliche Unwissenheit sie zurückhält, sie an die Materie bindet und des Friedens, des Lichtes und des Vorankommens beraubt.
37. Lasst zu, dass jene Geister weiterziehen, die sich noch auf dieser Welt aufhalten, ohne dass sie ihnen noch zukommt; lasst sie die Güter, die sie in diesem Leben besaßen und liebten, aufgeben, damit sie ihren Geist zur Unendlichkeit erheben können, wo sie das wahre Erbe erwartet.
38. Hegt keinen Groll und denkt nicht mehr an die schlechten Taten derer, die dahinschieden. Habt nicht den Wunsch, dass sie vor euch auf den Knien liegen und beständig eure Vergebung erflehen.
39. Wie blind ist die Menschheit!
40. Erkennet euch und erkennet Mich, damit ihr lernt, auf dem Pfade der Liebe zu wandeln, und vollbringet meiner würdige Werke. Seht, Ich will, dass ihr viel von Mir wisst, damit ihr eurem Vater ähnlich werden könnt.
41. Ihr alle müsst zu Mir kommen, die einen früher, die andern später, aber alle werden anlangen. Es könnte gar nicht anders sein, da ihr alle Funken meines Göttlichen Lichtes seid, da ihr Teil von Mir Selbst seid. Lernet von Mir, zu lieben und zu vergeben und so das Gebot zu erfüllen, das euch sagt: Liebet einander.
42. Ihr wollt, dass Ich euch jederzeit vergebe, doch ihr lasst euch Zeit mit der Vergebung gegenüber euren Mitmenschen oder verweigert sie! Warum wollt ihr im Abgrund zugrunde gehen, obwohl ihr so große Fähigkeiten in eurem Geiste besitzt?
Mein Wort kommt in dieser Zeit, um euren Verstand zu erleuchten. Ihr habt die Wahrheit in Büchern gesucht und habt nur Unterhaltung für den Verstand gefunden, aber keine Wohltat für den Geist, keine Nahrung oder Aufmunterung, um euch in eurer Schwachheit oder in eurer Erschöpfung aufrecht zu erhalten.
43. Ich übergebe euch mein Wort nicht in wissenschaftlicher oder sprachlich gewählter Form, damit ihr es verstehen könnt. Aber auf dem Grunde seiner Einfachheit birgt es große Schätze an Weisheit und an Licht für die Menschen.
44. Da ihr Mich so sehr gesucht habt, und euer Herz Mich erwartete, bin Ich nun hier und erfülle mein Versprechen, zu euch zurückzukehren, und erhöre euer sehnliches Verlangen, Mich zu vernehmen.
45. Mein Göttlicher Geist folgt euch überallhin auf den Wegen der Welt, als ob es der Schatten eures Körpers wäre. Ich ließ euch Freuden und auch Trauer kennenlernen, Ich wollte, dass ihr Erfahrungen von Kampf und von Frieden machen würdet, dass ihr alles erproben und kennenlernen würdet. Aber es gab etwas, das ihr in dieser Welt vergeblich gesucht habt, ohne es finden zu können, weil dies Etwas nur bei Mir gefunden werden kann: meine Weisheit. Das ist der Grund, weshalb euer Geist als er Mich vernahm, gefühlt hat, dass er endlich gefunden hat, was er suchte: die Wahrheit.
46. Ja, Volk, Ich bin der Anfang und das Ende von euch, Ich bin das Alpha und das Omega, obschon Ich euch noch nicht alle Lehren mitteile oder offenbare, die Ich noch für euren Geist in Bereitschaft halte und die ihr erst erfahren werdet, wenn ihr schon sehr ferne von dieser Welt seid. Viele neue Lektionen werde Ich euch in der heutigen Zeit offenbaren, doch Ich werde euch das geben, was ihr zu besitzen vermögt, ohne euch groß zu dünken oder euch gegenüber den Menschen mit stolzer Überlegenheit aufzuspielen. Ihr wisst ja, dass wer stolz auf seine Werke ist, sie durch eben diesen Stolz zerstört. Darum habe Ich euch gelehrt, im Stillen zu wirken, damit eure Werke eine Frucht der Liebe tragen.
47. Weist die Schmeichelei von euch, denn sie ist eine Waffe, die eure edlen Gefühle zerstören wird. Sie ist ein Schwert, das jenen Glauben töten kann, den Ich in euren Herzen entzündet habe.
48. Wie könnt ihr zulassen, dass die Menschen den Altar zerstören, den ihr im Innersten eures Wesens besitzt?
49. Ich weiß, dass im Schoße dieses Volkes große Werke vollbracht worden sind, doch es genügt, wenn Ich es weiß, auch wenn eure Namen in der Welt unbekannt sind.
50. Ich allein kenne das wahre Verdienst oder den wahren Wert eurer Werke, denn nicht einmal ihr selbst könnt sie beurteilen. Manchmal wird euch ein geringes Werk sehr groß erscheinen, und von andern wird euch nicht einmal bewusst werden, dass ihr Verdienst zu Mir gelangte.
51. Werdet stark in der Demut, in der Menschenwürde, und ihr werdet nicht zugrunde gehen. Ich habe euch die Waffen dazu gegeben. Kämpft, und ihr werdet keine einzige Schlacht verlieren. Der Lorbeer, der eure Stirne schmücken wird, wird ein Kuss der Liebe eures Vaters sein.
52. Verfallt nicht wieder in Lethargie, nachdem ihr euch davon befreit habt. Seid nicht wie die ungetreuen Jungfrauen, die den Bräutigam nicht mit brennenden Lampen zu erwarten verstanden. Denn wenn euer früheres Erwachen bitter war, so wird das nächste damit nicht zu vergleichen sein.
53. Hütet euer Erbe, und es wird niemanden geben, der es euch entreißt, denn der Mensch hat nicht die Macht, die Gaben des Geistes zu rauben.
54. Volk, kurz sind die Augenblicke meiner Anwesenheit unter euch, in denen Ich euch durch dies Wort meine Unterweisung gebe. Doch bevor Ich scheide, will Ich euch meine Lehre als einen Schatz hinterlassen, als ein Vermächtnis der Wahrheit und Liebe, damit, wann immer ihr euch wegen eurer materiellen Armut und Dürftigkeit sehr klein gegenüber der Menschheit fühlt, die Erkenntnis dessen, dass ihr ein Vermächtnis von unendlichem geistigen Wert besitzt, euch dazu ermutigt, euer Angesicht ohne Scheu zu erheben und eure Lippen unbefangen zu öffnen, um mein Wort weiterzugeben. Dies ist die einzige Größe, die ihr nach meinem Willen haben sollt: die des Geistes.
55. Wenn ihr doch verstündet, dass viele Menschenwesen, die ihr elend seht — die einen blind, andere aussätzig, wieder andere vor Hunger verschmachtend — oftmals in ihrem Geiste mehr Licht und Reife haben als manche, die mit Gesundheit, Macht und Gelehrsamkeit prahlen! Strebt daher nicht nach Gold, Ehrungen oder Wohnhäusern. Bemüht euch um Frieden, Gesundheit und Tugenden.
56. In meinen hohen Ratschlüssen ist vorgesehen, dass ihr Führer und Berater der Menschen sein sollt. Arbeitet an euch, damit ihr würdig werdet, den Herzen der Menschen den Samen des Vaters zu bringen. Die mächtigen „Bäume“ werden sich vermehren; von ihnen werde Ich Zweige abschneiden, die von meinen Arbeitern in die Provinzen gebracht werden, wo meine Kinder sich lange Zeit danach gesehnt haben, mein Wort zu hören.
Meine Unterweisungen sind ausführlich, weil die Menschenscharen Mich bitten, dass Ich zu ihnen spreche, dass Ich ihnen Erläuterungen gebe, dass Ich sie das Leid und Elend der Welt vergessen lasse; und so bleibe Ich für längere Zeit unter ihnen, ohne dass sie den Gang der Zeit oder Ermüdung fühlen. Nur so werdet ihr euch schließlich meine Unterweisungen zu eigen machen und ihren Sinngehalt verstehen und ergründen.
57. Wie herrlich wird es sein, wenn diese Scharen hier in ihrer Schlichtheit und Bescheidenheit sich auf den Weg machen und die Frohe Botschaft dieser Zeit hinaustragen, die so sehr von Geist und Moral erfüllt ist! Ihr sollt die Väter, die sich zum Richter ihrer Kinder gemacht haben, daran erinnern, dass sie ihnen vergeben und sie lieben sollen; die Mütter, die ihre Kinder verleugnet und ihnen ihren Schoß verweigert haben, sollen angehalten werden, ihre Arme auszubreiten und ihre Kinder an ihr Herz zu drücken, damit auch diese lieben können; und die Kinder sollt ihr ermahnen, sich nicht gegen ihre Eltern zu erheben, die sie hochachten sollen, weil die Eltern auf Erden meinen Platz einnehmen. Wie könnte der Geist sich ohne Rechtschaffenheit aufwärtsentwickeln?
58. Morgen werdet ihr eure Worte durch Taten lehren und bekräftigen müssen. Doch gebt eurem Leben schon jetzt eine höhere Sittlichkeit, stellt eure Heime wieder her und vereinigt eure Familien. Der Vater soll sich auf die Suche nach seinem Kinde machen, das aus seinem Heime floh, und die Kinder sollen sich wieder dem zuwenden, der sie im Stiche ließ. Die Ehefrau soll in die Arme des Lebensgefährten zurückkehren, und der Ehemann, der seine Pflichten vernachlässigt hatte, suche die Gefährtin auf, und sie sollen eine neue und bessere Existenz aufbauen.
59. Heute versteht ihr besser denn je eure Verantwortung gegenüber meiner Gerechtigkeit, o Väter und Mütter! Denn jene Wesen, die ihr Kinder von eurem Blute nennt, sind Geistwesen, für die ihr Mir verantwortlich seid.
60. Ich will, dass die Gemeinschaft eurer Herzen der Garten ist, wo diese Rosen und Lilien erblühen. Bringt die Menschen herbei, mein Wort zu hören, bringt sie zum Festmahl, das Ich Selbst ihnen auftragen werde. Wahrlich, Ich sage euch, sie werden gestärkt weggehen, nachdem sie das Brot des wahren Lebens gegessen und den Wein meiner Gnade getrunken haben.
61. Wer von diesem Brote isst, wird nie mehr Hunger haben.
Mein Friede sei mit euch!