Unterweisung 108

1. Seid gesegnet, die ihr aus den Stämmen Israels herbeikommt — meine Stimme hat euch gerufen. Ich vereinige derzeit geistig mein Volk, das verstreut war, und erfülle so meine Verheißung, es mit meinem Lichte zu kennzeichnen und ihm sein Erbe zu geben. Ich habe es gesucht, denn der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihm diese Lehre anvertraut wird und jeder Jünger sich aufmachen muss, um seine Mitmenschen aufzusuchen und ihnen meine Botschaft bekanntzumachen. Aber erst wenn die Brüderlichkeit, die Einigkeit und der Friede im Herzen meines Volkes regiert, wird es meine Gegenwart voll in seinem Geiste fühlen.

2. Studiert mein Wort, und seine Essenz wird euch begreifen lassen, dass ihr der geistigen Befreiung bereits sehr nahe seid.

3. Bei der Stimme des Meisters wurde euer Geist mit Mut erfüllt, und ihr habt euch erhoben und alle Hindernisse überwunden, die sich euch in den Weg gestellt haben und euren Lebenslauf schwierig gemacht haben. Meine Stimme ermutigt euch, im Kampfe standhaft zu bleiben, damit ihr bald nicht mehr Sklaven der Welt seid und zu meinen Jüngern und Dienern werdet. Wachet und betet, damit ihr nicht wieder in Gefangenschaft geratet. Erkennt, dass Ich gekommen bin, euch durch das Licht meiner Offenbarungen zu befreien, die euch ein neues Leben verheißen. Immer war es mein Wille, dass mein Volk groß und stark ist — doch nicht, um seine Mitmenschen zu erniedrigen, sondern damit es im Geistigen und auf allen andern Gebieten ein Bollwerk und ein Führer für die Nationen sei.

4. Ist dies Volk treu gewesen gegenüber meinen Weisungen? Nein, es ist nicht stark gewesen, und aus diesem Grunde haben seine Feinde es immer zum Sklaven gemacht oder ihm sein Erbe entrissen.

5. Geliebtes Volk, mein Wort rüttelt euch auf in dieser Zeit, weil ihr erkennt, dass nur Ich in dieser Weise zu euch sprechen kann, dass nur Ich euch Rettung anbieten und euch meine Stimme der Vergebung hören lassen kann. So gebe Ich eurem Geiste das Erbe zurück, das zurückgehalten war.

6. Wenn Ich euch sage, dass diese Zeit eure geistige Befreiung ist, so deshalb, weil die Götter, die sich die Menschen geschaffen haben, einer nach dem andern stürzen. Lehrsätze, Wissenschaften, Theorien und Machtstreben — all dies wird nun von meiner Gerechtigkeit heimgesucht. Ich schlage der Menschheit ein neues Leben vor und offenbare ihr eine neue Wissenschaft, die göttliche Wissenschaft; denn wahrlich, Ich sage euch, jene, die die Menschen ausposaunen und die die einen mit Eitelkeit, die andern mit Staunen erfüllt, ist noch weit davon entfernt, das Irdisch-Menschliche zu überschreiten. Ich dagegen werde euch ein Licht geben, das euren Geist erleuchten wird, und dann werdet ihr euch zu Recht über das wundern, was ihr kennenlernen werdet. Dies wird geschehen, wenn euer Herz und euer Gehirn auf die Stimme des Gewissens zu hören lernen und bereit sind, sich ihren Eingebungen zu unterstellen. Daher werden die Menschen (später) nicht sagen können, dass Ich Mich dem Gang des wissenschaftlichen Fortschritts entgegengestellt habe, denn Ich habe ihnen erlaubt, den Baum der Wissenschaft zu pflegen, bis sie ihn Früchte tragen sehen und deren Geschmack kennenlernen.

Doch alles Menschliche hat eine Grenze, und der Verstand des Menschen hat auch ein „bis hierher und nicht weiter“. Dennoch — wenn die Wissenschaft der Menschen sich geistige Ziele setzen wird und sich von jedem selbstsüchtigen Zweck geläutert hat, werde Ich sie in den Dienst der Menschheit stellen als ein Mittel zum geistigen Fortschritt. Dann wird die Natur ihre Schatzkammer öffnen, ihre Geheimnisse offenlegen und den Menschen unbekannte Kräfte und Bereiche offenbaren, und dann wird diese eure Wissenschaft bei ihrer Umwandlung in eine edle und gute Sache keine Grenze mehr haben.

7. Dies Licht ist noch immer ein verschlossenes Buch, das die Menschen nicht zu Gesicht bekamen, weshalb Ich euch sage, dass der Fortschritt der Wissenschaft der Zukunft größer sein wird als der, den ihr heute erreicht habt. Doch er wird nicht durch den Verstand, sondern durch den Geist erfolgen.

8. Ich habe euch gesagt, dass Ich euch als Sklaven des Materialismus angetroffen habe; doch Ich bin gekommen, euch von diesen Ketten zu befreien.

9. Bevor Ich Mich kundtat, kam Elias zu euch, den ihr „Prophet des Feuers“ genannt habt. Er wird mit dem Strahl seiner Gegenwart eure Ketten zerbrechen und euch für ein besseres Leben vorbereiten. Elias, der Prophet, Sendbote, Wegbereiter und geistige Hirte wird ein weiteres Mal das Falsche der Götzenbilder und der Abgötter, die die Menschen geschaffen haben, offenkundig machen. Vor dem unsichtbaren Altar wird er meine Macht anrufen, und aufs neue wird der Strahl meiner Gerechtigkeit herabkommen, um das Heidentum und die Bosheit der Menschen zu vernichten.

Elias ist in dieser Zeit wie ein strahlender Stern, der aus der Unendlichkeit aufgetaucht ist und das menschliche Verstandesorgan für die Zwiesprache der Gottheit mit den Menschen vorbereitet hat. Es war seine Stimme, die sich zuerst durch dies Mittel hören ließ, weil er mein Wegbereiter ist.

10. Zugleich mit der Vermehrung der Menschheit hat sich auch ihre Sünde vermehrt. Es fehlt auf der Welt nicht an Städten wie Sodom und Gomorrha, deren Ärgernis auf der ganzen Erde Widerhall findet und die die Herzen vergiften. Von jenen sündigen Städten blieben nicht einmal Spuren übrig; dennoch waren ihre Bewohner keine Heuchler, da sie am hellen Tage sündigten. Doch diese Menschheit von heute, die sich im Dunkeln verbirgt, um ihren Leidenschaften frönen zu können, und die danach Rechtschaffenheit und Reinheit vortäuscht, wird ein strengeres Gericht haben als Sodom.

11. Es ist das unheilvolle Erbe aller vergangenen Generationen, deren Süchte, Laster und Krankheiten in dieser Zeit ihre Früchte tragen. Es ist der Baum des Bösen, welcher im Herzen der Menschen gewachsen ist — ein Baum, der durch Sünden fruchtbar gemacht worden ist und dessen Früchte weiterhin die Frau und den Mann in Versuchung führen und von Tag zu Tag neue Herzen zu Fall bringen.

12. Unter dem Schatten dieses Baumes liegen Männer und Frauen ohne die Kraft, sich von seinem Einfluss freizumachen. Dort sind zerstörte Tugenden, befleckte Menschenwürde und viele verstümmelte Leben zurückgeblieben.

13. Nicht nur die Erwachsenen werden von den Vergnügungen der Welt und des Fleisches angezogen und laufen ihnen nach; auch die Jugendlichen und selbst die Kinder — zu allen ist das Gift gelangt, das sich im Laufe der Zeit angesammelt hat, und jene, die dem unheilvollen Einfluss des Bösen zu entrinnen vermochten — was tun sie für jene, die sich verirrt haben? Sie richten sie, verdammen sie und empören sich über ihre Handlungen. Wenige sind derer, die für die vom Pfade Abgeirrten beten, und noch weniger sind derer, die einen Teil ihres Lebens darauf verwenden, das Böse zu bekämpfen.

14. Wahrlich, Ich sage euch, mein Reich wird nicht unter den Menschen errichtet werden, solange der Baum des Bösen noch Leben hat. Diese Macht muss zerstört werden; dafür ist es erforderlich, das Schwert der Liebe und der Gerechtigkeit zu besitzen, das einzige, dem die Sünde nicht widerstehen kann. Begreift, dass nicht Urteilssprüche oder Strafen, sondern die Liebe, die Vergebung und die Barmherzigkeit, der Wesenskern meiner Lehre, das Licht sein werden, das eure Pfade erhellt, und die Unterweisung, die der Menschheit das Heil bringt.

15. Volk, willst du zu denen gehören, die für die Erlösung dieser Menschheit arbeiten? Willst du deinen Beitrag leisten zum Werke der Errettung? Dann fühle dich nicht unfähig, diese Mission durchzuführen, wenn du deine unbedeutende Zahl mit der der Menschheit vergleichst; denn nicht alles wirst du vollbringen.

16. Begreift, dass jeder von euch, der einen schlechten Weg aufgibt, damit bewirkt, dass die Macht des Bösen einen Teil seiner Kraft verliert; dass euer Leben, wenn es rechtschaffen ist in seinen Werken, Worten und Gedanken, auf seiner Bahn eine gute Saat hinterlässt; dass eure Ratschläge, wenn sie aus einem frommen Herzen kommen, die Kraft haben werden, Wunder zu vollbringen; und dass das Gebet, wenn es aus einem mitfühlenden und liebevollen Gedanken geboren wird, eine Lichtbotschaft sein wird für jenen, für den ihr bittet.

17. Die Mächte des Bösen sind stark geworden, die Menschen bemühen sich, Waffen zu erfinden, mit denen sie ihren Hass, ihre Rachsucht und ihre Missgunst entladen können. Die Wissenschaftler widmen ihr Leben dem Studium der wirksamsten Mittel, jene zu vernichten, die sie für ihre Feinde halten. Doch wahrlich, Ich sage euch, in diesem Kampfe werden alle zugrunde gehen, denn meine Macht wird nur auf der Seite der Gerechtigkeit, der Liebe, der Vernunft und der Wahrheit sein.

18. Wenn sich alle Betenden und alle Leidenden gedanklich vereinen und angesichts des Chaos, in das sich die Menschheit stürzt, ihren Schmerz in Lehren und gute Werke verwandeln, werde Ich ihnen mein unbesiegbares Schwert anvertrauen, damit sie Ast für Ast vom Baume des Bösen abhauen, der den Menschen so viele Früchte des Todes beschert hat.

19. Die Früchte der Herrschaft des Bösen werden nicht obsiegen, sondern überall und in jedem Geist wird das Licht regieren.

20. In dieser Zeit offenbare Ich mein göttliches Wort durch Männer, Frauen und Kinder und erfülle so jene Verheißung, die euch die Zeit ankündigte, in der mein Geist sich auf jedes menschliche Geschöpf ergießen würde. Ihr seid noch kaum am Beginn dieses Zeitalters; doch hernach werdet ihr auf der ganzen Erde das geistige Erwachen der Menschheit erleben.

21. Symbolisch gibt es einen gedeckten Tisch, an den Ich euch lade, damit ihr euch hinsetzt und die Speisen des ewigen Lebens esst, die Ich eurem Geiste anbiete. Ihr könnt den Sinn dieser Worte gut verstehen, weil Ich seit den ersten Zeiten zu euch vom wahren Leben gesprochen habe, welches das ewige Leben ist, obschon ihr bisher diese Belehrung nicht verstanden habt.

22. Da Ich wusste, dass ihr euch nur wenig in meine Lehren vertiefen würdet, und Ich die Irrtümer voraussah, denen ihr bei der Auslegung meiner Offenbarungen anheimfallen würdet, kündigte Ich euch meine Rückkehr an, indem Ich euch sagte, dass Ich euch den Geist der Wahrheit senden würde, damit er viele Geheimnisse aufkläre und euch das erläutere, was ihr nicht verstanden habt.

Denn im Kern meines prophetischen Wortes gab Ich euch bekannt, dass Ich in dieser Zeit nicht wie auf dem Sinai unter Blitz und Donner kommen würde, noch dass Ich Mensch würde und meine Liebe und meine Worte vermenschlichte wie in der Zweiten Zeit, sondern dass Ich im Strahl meiner Weisheit zu eurem Geiste kommen würde, euren Verstand mit dem Lichte der Inspiration überraschen und an den Türen eurer Herzen mit einer Stimme rufen würde, die euer Geist versteht. Jene Voraussagen und Verheißungen gehen eben jetzt in Erfüllung.

23. Es genügt, euch ein wenig vorzubereiten, um mein Licht zu schauen und die Gegenwart meines Geistes zu fühlen, desselben, der euch ankündigte, dass er kommen würde, euch zu lehren und die Wahrheit aufzudecken.

24. Die Zeit, in der ihr lebt, ist die des Gerichtes und der Prüfungen; doch ihr seid nicht verlassen. Klopfet an meine Tür und ihr werdet sogleich hören, wie meine Stimme euch antwortet. Wie stark werdet ihr sein, wenn ihr Mich geistig zu suchen versteht, wie hoch wird eure Vergeistigung sein, wenn ihr den Weg der Liebe betretet, und wie schön euer Leben, wenn ihr seinen Sinn begreift!

25. Kommt mit bedächtigem und festem Schritt auf meinen Pfad. Ich verlange nicht von euch, dass ihr sofort Früchte der Vollkommenheit tragt, denn Mir wird eure Erneuerung genügen, damit diese der Beginn eures geistigen Aufstiegs sei.

26. Jünger, esset und trinket an meinem Tische das Brot des Wissens und den Wein der Liebe. Wahrlich, Ich sage euch, wer das Brot und den Wein zu sich nimmt, die Ich anbiete, wird Mich in seinem Geist tragen.

27. Auf einem Wege des Lichtes sandte Ich euren Geist aus, um auf Erden zu wohnen, und auf einem Wege des Lichtes wird er zu Mir zurückkehren. In der Zwischenzeit müsst ihr wie der in der weiten Wüste verirrte Wanderer dahinziehen, oder wie der im unermesslichen Meer verirrte Seefahrer. Doch gebt nicht Mir die Schuld an eurem Irrweg, denn ihr wäret ungerecht, da Ich euch, bevor Ich euch zur Erde sandte, mit einem Kompass versah und im Unendlichen einen Stern erscheinen ließ, damit sie eure Schritte lenken würden. Dieser Kompass und dieser Stern sind euer Gewissen. Wenn ihr daher die Harmonie verlasst, die ihr mit allem, was euch umgibt, einhalten sollt, erscheint euch selbst der Staub der Erde feindlich; doch dabei kehrt sich nicht die Natur gegen euch, vielmehr seid ihr selbst es, die gegen die Gesetze der Harmonie verstoßen, die das Weltall regieren.

28. Wenn die Heiden dieser Zeit diese Lehre kennenlernen, werden sie sie ablehnen, und die Materialisten werden gegen sie argumentieren, aber sie alle werden staunend erleben, wie meine Wahrheit sich durchsetzt.

29. Ihr habt bereits erkannt, dass Ich in vergangenen Zeiten neben der Verkündigung meiner Lehre viele Werke jener Art vollbracht habe, welche die Menschheit Wunder nennt. So werde Ich auch in dieser Zeit nicht nur mein Wort verkünden, das sich später über die ganze Erde verbreiten wird, sondern auch neue Wundertaten vollbringen. Ich werde Beweise meiner Macht geben und die Menschen durch Werke in Erstaunen setzen, die sie veranlassen werden, sich der Wahrheit zu unterwerfen.

30. Ich habe euch Vieles zu offenbaren. Heute gebe Ich euch nur den Schlüssel, damit ihr die Pforte der wahren Weisheit öffnet. Dieser Schlüssel ist diese Unterweisung.

31. Wahrlich, Ich sage euch, auf dem Wege der Liebe werdet ihr alles Zulässige von Mir erlangen und werdet alles erfahren. Doch euch fehlt das Wissen, wie die Liebe sein soll, von der Ich zu euch spreche, und vor allem fehlt es daran, dass ihr sie tief empfindet.

32. Mein Reich ist den Kindern guten Willens vorbehalten, die aus Liebe zu ihrem Vater und ihren Nächsten ihr Kreuz umarmen. Dies Reich, von dem Ich zu euch spreche, befindet sich nicht an einem bestimmten Ort, es kann sowohl auf der Erde existieren, die ihr bewohnt, als auch auf allen geistigen Heimstätten; denn mein Reich besteht aus Frieden, Licht, Gnade, Kraft, Harmonie, und all dies könnt ihr erlangen — wenn auch in begrenzter Form — schon in diesem Leben. Die geistige Fülle werdet ihr nur jenseits dieser Welt erlangen, die ihr derzeit bewohnt.

33. Warum sehnen sich viele Menschen danach, von diesem Leben in das andere abzuscheiden? Der Grund ist, dass sie glauben, dass alles, was sie umgibt, ihnen feindlich ist. Doch wahrlich, Ich sage euch, sie sollten, statt zu verzweifeln, darum ringen, wieder in Einklang mit den Gesetzen zu kommen, die Ich gleichsam als einen Weg anlegte, damit ihr auf ihm zur geistigen Vollkommenheit gelangt.

34. Zu allen Zeiten und in allen Völkern der Erde sind Apostel des Guten erschienen und haben die hohe Stufe ihres Geistes durch verschiedene Missionen bewiesen. Sie alle sind meine Sendboten gewesen, denn das Gute stammt aus einer einzigen Quelle, meinem Göttlichen Geiste, und mit meinem Lichte erleuchte Ich das ganze Universum.

35. Von diesen Abgesandten sind die einen geistige Sämänner gewesen, andere haben euch das Licht der Wissenschaft gebracht, und wieder andere haben mit ihrem Sinn für das Gute der Menschheit meine Liebesbotschaft gebracht. Die einen habt ihr Apostel genannt, andere nanntet ihr Heilige, die einen habt ihr als Gelehrte betrachtet, andere als Genies; doch es hat nicht einen gegeben, der zur Erde gekommen ist, ohne von Mir die Mission empfangen zu haben, die er unter den Menschen erfüllen muss.

36. Die Erde ist immer durch die schönen Vorbilder meiner Boten bewässert und fruchtbar gemacht worden, und obwohl die Menschen in diesem Zeitalter meine Lehren mit dem Unkraut vermischt haben, das auf der Welt wächst, ist der Same des Edelmutes, der Liebe und Brüderlichkeit nicht erstorben, weshalb Ich euch sage, dass dieser nur darauf wartet, dass die Sichel meiner Gerechtigkeit diesen Planeten säubert, um dann von neuem die Herzen zu erleuchten.

37. Wie viele Menschen, die unter dem Chaos leiden, das die Menschheit durchlebt, und die den Frieden ersehnen, wissen nicht, dass in ihnen ein Geist ist, der nur auf die Gelegenheit wartet, um sich aufzumachen und den göttlichen Samen des Friedens zu säen. Darum sage Ich euch, dass meine Diener bald auf dem ganzen Erdkreis aufbrechen müssen, in einem Werke der Erneuerung und des Wiederaufbaus vereint. Jetzt frage Ich euch: Würde es euch nicht gefallen, mit ihnen geistig vereint zu sein?

38. Auch jeder von euch ist ein Diener und ein Abgesandter von Mir, dem Ich Anweisungen gegeben habe, damit er auf Erden eine geistige Mission erfüllt.

39. Seid wachsam, und ihr werdet Zeugen der Bekehrung derer sein, die Mich verleugnet hatten, wie ihr auch die Rückkehr derer erleben werdet, die sich vom wahren Weg entfernt hatten.

Wissenschaftler, die ihr Leben der Suche nach Elementen und Kräften der Zerstörung widmeten, werden, wenn sie fühlen, dass ihr Gericht näherrückt, zum Weg der Wahrheit zurückkehren, um ihre letzten Tage dem moralischen und materiellen Wiederaufbau der Welt zu widmen. Andere, die in ihrem Hochmut versucht haben, meinen Platz in den Geistwesen einzunehmen, werden von ihren Thronsesseln herabsteigen, um Mir in der Demut nachzueifern. Und auch Menschen, die einst die Völker aufwiegelten und Kriege entfesselten, werden ihre Verbrechen erkennen und sich angstvoll um den Frieden der Menschen bemühen.

40. Welche unter euch werden all dies erleben? Ihr wisst es nicht, doch Ich kündige es euch an, Ich prophezeie es euch, denn bald werden die neuen Generationen zur Erde kommen, welche die Erfüllung (dieser Prophetie) erleben werden. Eure Aufgabe ist es, diese Lehre zu verbreiten und den Völkern das Licht dieser Frohen Botschaft zu bringen. Wenn ihr dies erfüllt, werden eure Mitmenschen auch euch „Boten des Herrn“ nennen.

41. Meine geistige Gegenwart unter euch ist wie der Schatten eines einladenden und erholsamen Baumes. Wer gläubig zu ihm kommt, erlebt ein Gefühl von Leben, Kraft und Wohlbefinden, das ihn ausrufen lässt: „Es ist der Meister!“ Doch auch der, der sich zweifelnd nahte, fragt sich innerlich beim Verlassen des Versammlungsortes, wo er mein Wort vernahm: „Warum fühle ich in meinem Geist soviel Frieden?“ Dies kommt daher, dass der Baum seine Äste für alle ausgebreitet hat, dass mein Geist auf jedes Geschöpf herniedergekommen ist. Wenn daher jemand den göttlichen Wesenskern meines Wortes nicht begriffen hat, musste Ich sagen, dass manche ein versteinertes Herz haben.

42. Ich bin als Vater unter euch und senke in eure Herzen den Trost, den Ich euch in der Zweiten Zeit versprach. Ich bin gekommen, um euch in euren Trübsalen beizustehen und eure Klagen zu vernehmen. Warum also fürchtet ihr euch vor den Prüfungen? Seht ihr nicht, wie sehr Ich euch liebe und wie Ich euch an eurem Verbannungsort suche? Wenn Ich Mich als Mensch ganz hingab, um eure Erlösung zu erreichen, so werde Ich Mich heute im Geiste auf euren Geist ergießen, um euch zum Reich der Gnade zu erheben.

43. Deshalb sage Ich euch, dass ihr Mich in jeder Art suchen sollt, in der ihr Mich benötigt, sei es als Gott, als Vater, als Richter, als Meister, als Bruder, als Freund, als Arzt. Was Ich will, ist euer Friede und eure Rettung, geliebte Menschheit.

44. Kein einziger eurer Seufzer wird im Himmel ungehört bleiben, jedes Gebet findet seinen Widerhall in Mir, keine eurer Trübsale oder Lebenskrisen bleiben von meiner Vaterliebe unbeachtet. Alles weiß ich, höre Ich, sehe Ich, und in allem bin Ich gegenwärtig.

45. Weil die Menschen meinen, dass Ich Mich wegen ihrer Sünden von ihnen zurückgezogen habe, fühlen sie sich schließlich fern von Mir. O menschliche Unwissenheit, die so viel Bitternis auf ihre Lippen gebracht hat! Wisset, dass, wenn Ich Mich von irgendeinem meiner Geschöpfe entfernen würde, dieses augenblicklich zu existieren aufhören würde. Doch dies ist nicht geschehen, noch wird es geschehen, denn als Ich euch den Geist gab, versah Ich euch alle mit ewigem Leben.

46. Wenn ihr den Sinn des Lebens erkennt, die Ursache des Schmerzes und das Endziel eures Daseins, werdet ihr Mich nicht mehr ferne fühlen, werdet ihr meine Gegenwart wahrnehmen, die sich in eurem Herzen und in eurem Geiste fühlbar macht, und ihr werdet meine Stimme vernehmen, die euch die Worte meiner Lehre liebevoll wiederholen und euch lehren wird, sicher auf dem Pfade eures wahren Lebens zu wandeln.

47. Mein Göttlicher Strahl senkt sich in dieser Zeit herab, um euren Geist zu erleuchten, damit er meine Unterweisung verstehen kann. Es ist das Licht, das euch helfen wird, die Wahrheit vom Betrug zu unterscheiden.

48. Ich sehe unter euch jene, die fest an mein Wort geglaubt haben, sowie auch andere, deren Glaube schwach ist und die aus diesem Grunde unschlüssig sind; doch ungeachtet dessen haben sie ein sehnliches Verlangen nach diesen Häusern des Gebets, um bei meinem Worte geistige Kraft und geistigen Frieden zurückzugewinnen. Ich will, dass ihr Mich am Wesensgehalt dieser Lehre erkennt, dass ihr meine Gegenwart und die Nähe meines Reiches fühlt.

49. Warum glaubtet ihr, dass Ich ferne bin, wo Ich euch doch versprochen habe, wiederzukommen, um mit euch zu sprechen? Ihr seid nicht allein in euren Leiden, denn Ich gehe euch voran, auch wenn ihr oftmals keinen Glauben und kein Vertrauen zu Mir habt und damit eure Ankunft in der Heimstatt, die euch erwartet, verzögert.

50. Verkennt nicht eure Pflichten, weil ihr denkt, dass euer Kreuz nicht schwer ist, wenn ihr es mit Ergebung und Liebe tragt. Ich will euch lächeln und in Frieden leben sehen, will in euren Heimen die heilsamsten Freuden sehen.

51. Ihr könnt nicht behaupten, dass mein Wort nicht klar ist oder dass es Unvollkommenheiten enthält, denn von Mir kann keinerlei Unklarheit ausgehen. Wenn ihr in ihm irgendeinen Irrtum findet, so schreibt ihn der schlechten Übermittlung durch den Stimmträger zu, oder eurem schlechten Auffassungsvermögen, doch niemals meiner Lehre.

Weh dem Stimmträger, der mein Wort verdirbt! Weh jenem, der meine Unterweisung schlecht übermittelt und sie entwürdigt, denn er wird den unablässigen Vorwurf seines Gewissens erleiden und den Frieden seines Geistes verlieren!

52. Fürchtet nicht, in eurem Leben von euren Mitmenschen ausgeforscht oder auf die Probe gestellt zu werden. Fürchtet zu sündigen, denn selbst wenn ihr es im Verborgensten eures Herzens tätet, könntet ihr Mir nichts verbergen.

53. Dies ist das Zeitalter der Vergeistigung, in welchem ihr die Fundamente des wahren Tempels legen sollt, den jene Menschen betreten werden, die eine neue Menschheit bilden werden. Bald werdet ihr auf Erden keiner Führer mehr bedürfen, denn dann wird euer Geist sich an Mich wenden, um Kraft zu schöpfen und euch nur durch meine Inspiration zu führen.

54. Welche Freude werdet ihr erleben, wenn ihr meine Aufträge erfüllt und dann die Zahl derer, die Mir nachfolgen, vervielfacht seht. Doch seid euch bewusst, dass ihr euch wirklich vorbereiten müsst, damit ihr von euren Mitmenschen angehört werdet und Glauben findet.

55. Mein Wort macht sich erneut in den Gewissen fühlbar, denn die Menschen wandeln nicht auf den Pfaden der Wahrheit.

56. Erkennt ihr das gestörte Gleichgewicht der Naturkräfte und das Durcheinander, das sie erlitten haben? Seid ihr euch bewusst, weshalb ihr von ihren entfesselten Gewalten heimgesucht werdet? Der Grund dafür ist, dass ihr die Harmonie zerbrochen habt, die zwischen dem geistigen und dem materiellen Leben besteht, wodurch ihr jenes Chaos hervorgerufen habt, in dem ihr versinken werdet. Doch sobald die Menschheit den Gesetzen gehorsam ist, die das Leben regieren, wird alles wieder Frieden, Überfluss und Glückseligkeit sein.

57. Noch habt ihr einen weiten Weg vor euch, um dies Ziel zu erreichen, und müsst euch im Kampfe bewähren, um würdig zu werden, euer Erbe ganz zu besitzen. Von euch hängt es ab, ob ihr euch täglich mehr jenen Regionen nähert, wo der Friede und die Gnade meines Geistes wohnen. Der Weg ist bereitet, kommt zu Mir, Ich lade euch dazu ein.

58. Lehnt euch nicht auf gegen die Prüfungen, die euch auf eurem Wege begegnen. Erkennt, dass der Schmerz, den ihr Mir vor Augen führt, eine wohltätige Saat in euren Geist hinterlassen hat. Ich habe euch gesagt, dass Ich euch rein haben will, doch ihr versteht euch nur durch den Schmerz zu läutern. Ihr habt euch nicht durch die Liebe und den Gehorsam gegenüber meinen Gesetzen emporschwingen wollen. Darum müsst ihr jedes Mal, wenn Ich euch rufe, um euch einen neuen Auftrag zu geben, euch zuvor in der Quelle des Schmerzes läutern.

59. Wenn ihr meines Friedens würdig sein wollt, so lasst den Meister euch führen, ohne euch den Prüfungen zu widersetzen, denen euch mein Wille unterwirft. Es gibt Geschöpfe, die sich unter die Härte der Prüfungen gebeugt haben und geistig aufgestiegen sind, und andere, die, weil sie meinen Willen nicht bejaht haben, gegen Mich gelästert haben und in die Finsternis der Verzweiflung gestürzt sind. Die Erstgenannten haben Demut und Vertrauen bewiesen und machen sich bereit, um in ihrem Geist den Klang meiner Worte zu vernehmen. Sie beugten sich meinem Willen und segneten meine Gerechtigkeit, während die andern Mich in ihrem Hochmut verwarfen und Mich aus ihren Herzen verbannten.

60. Zu allen Zeiten habe Ich Propheten gesandt, die als Vermittler zwischen meinem Geiste und dem der Menschen dienen sollten. Aber die Menschen haben ihre Worte nicht gläubig und achtungsvoll angehört, und wann immer diese meine Boten die Völker ermahnt und ihnen Gebet und Buße anempfohlen haben, haben diese ihnen den Rücken gekehrt und sie nur ins Leere reden lassen, ohne ihrer Botschaft Bedeutung beizumessen. Darum fordere Ich Vergeistigung von euch, damit ihr die Botschaften und Zeichen wahrnehmen könnt, die vom Reiche des Lichtes ausgehend zu eurem Geiste gelangen. Lasst jene, die nichts von meinem Kommen wissen, gegenüber meinen Kundgebungen gleichgültig sein, solange mein Ruf nicht zu ihnen gelangt. Doch ihr, denen Ich so nahe bin — zweifelt nicht!

61. Ich sehe, dass ihr euch selbst sehr liebt, aber dass ihr nicht eure Nächsten liebt. Ich sehe auch, dass ihr das Urteil der Menschen fürchtet und nicht das meine, und zwar deshalb, weil ihr die Stimme des Gewissens zum Schweigen gebracht habt, welche euer innerer Führer ist. Dabei habt ihr vergessen, dass Ich euch stählen und zurüsten will, damit ihr ein starkes, tugendhaftes und meinem Willen ergebenes Volk werdet. Denn nur so könnt ihr eure Mitmenschen retten und die Mission erfüllen, die Ich euch derzeit übergebe.

62. Liebt Mich und bittet Mich, wie es einem Kind von Mir angemessen ist, doch setzt all euer Vertrauen in Mich, damit euer Dasein voll Zuversicht und Frieden ist.

63. Zweifelt niemals an der Erfüllung meines Wortes und wartet nicht auf dessen Verwirklichung, um zu glauben, dass es wahr ist. Was Ich durch meine Stimmträger — Männer, Frauen und Kinder — gesprochen habe, wird in Erfüllung gehen. Habt ihr nicht alle Ankündigungen und Prophetien in Erfüllung gehen sehen, die Ich durch Damiana Oviedo gegeben habe? Zeiten der Läuterung und des Schmerzes prophezeiten jene Lippen, und wahrlich, Ich sage euch, jene Worte sind eingetroffen. Wenn die Seher die Grenzen des Materiellen überschritten hatten, um im Zustand der Verzückung das Geistige Leben zu betrachten, haben sie Mich bei der Rückkehr zu ihrer Körperhülle gebeten, ihnen zu erlauben, an jener Stätte für immer zu verweilen, wo ihr Geist während ihrer Verzückung so große Seligkeit empfand. Darauf sagte Ich ihnen, dass es noch nicht an der Zeit ist, dass sie in jenen Heimstätten verweilen können, sondern dass sie auf meinem Wege ausharren sollen, welcher der ist, der alle zur verheißenen Heimat bringen wird.

64. Wenn ihr die schweren Heimsuchungen betrachtet, die heute die Welt erschüttern, mangelt es euch an Mut, weiterzuleben. Betet, und bei Mir werdet ihr Kraft, Lebensmut und Geduld finden, um weiterzukämpfen, bis ihr den Gipfel des Berges erreicht.

65. Arbeitet in meinem Werke, dann werde Ich euch den Heilbalsam, um den ihr Mich für die Kranken bittet, auch fernerhin anvertrauen, damit ihr ihn an die Notleidenden weitergebt. Die Frucht des Lebens, die die Herzen ohne Glauben so sehr benötigen — gebt sie ihnen, da ihr sie überreichlich empfangen habt. Bestreut den Weg eurer Mitmenschen mit Wohltaten, und ihr werdet durch sie eure Verdienste mehren, um schließlich in jener Lichtheimat zu leben, die von Ewigkeit her euren Geist erwartet.

Mein Friede sei mit euch!