Unterweisung 114

1. Wann immer diese zweifelnde, ungläubige und materialistische Menschheit einer göttlichen Offenbarung oder dem, was sie Wunder nennt, begegnet, sucht sie sofort Gründe oder Beweise, um darzulegen, dass es kein übernatürliches Werk gibt, noch solch ein Wunder gegeben hat. Wenn ein Mensch erscheint, der eine geistige Fähigkeit zeigt, die ungewöhnlich ist, erfährt er Spott, Zweifel oder Gleichgültigkeit, um seine Stimme zum Schweigen zu bringen. Und wenn die Natur als Werkzeug meiner Göttlichkeit ihre Stimme der Gerechtigkeit und ihre Alarmrufe an die Menschen richtet, schreiben diese alles dem Zufall zu. Aber niemals ist die Menschheit derart unempfindlich, taub und blind für alles Göttliche, Geistige und Ewige gewesen wie in diesen Zeiten.

2. Millionen von Menschen nennen sich Christen, doch in der Mehrzahl kennen sie die Lehre Christi nicht. Sie behaupten zwar, all die Werke zu lieben, die Ich als Mensch tat, aber in ihrer Art zu glauben, zu denken und die Dinge zu betrachten beweisen sie, dass sie den Wesenskern meiner Lehre nicht kennen.

3. Ich lehrte euch das Leben des Geistes, offenbarte euch die Fähigkeiten, die in ihm sind; dazu kam ich zur Welt.

4. Ich heilte die Kranken ohne jede Arznei, sprach mit den Geistern, befreite die Besessenen von fremden und übernatürlichen Einflüssen, unterhielt Mich mit der Natur, verwandelte Mich als Mensch in ein Geistwesen und als Geistwesen wieder in einen Menschen und jedes dieser Werke hatte immer zum Ziel, euch den Weg zur Entwicklung des Geistes zu zeigen.

5. Den wirklichen geistigen Gehalt meiner Lehre haben die Menschen verheimlicht, um euch stattdessen einen Christus zu zeigen, der nicht einmal ein Abbild Dessen ist, der starb, um euch das Leben zu geben.

6. Heute erlebt ihr das Resultat eurer Entfernung vom Meister, der euch lehrte. Ihr seid von Schmerz umgeben, seid niedergedrückt von eurer Armseligkeit, gequält von Unwissenheit. Doch die Zeit ist gekommen, in der die im Menschen schlummernden Fähigkeiten und Gaben erwachen und wie Herolde verkünden, dass eine neue Zeit angebrochen ist.

7. Die Religionsgemeinschaften, die Wissenschaft und die Justiz der Menschen werden das Vordringen dessen zu verhindern suchen, was für sie ein fremder und schädlicher Einfluss ist. Doch es wird keine Macht geben, die das Erwachen und den Fortschritt des Geistes aufhalten kann.

8. Der Tag der Befreiung ist nahe.

9. Auch in dieser Zeit habe ich meine Propheten gehabt, wie Ich sie in früheren Zeiten hatte. Jeder Stimmträger ist ein Prophet gewesen, denn durch seinen Mund habe Ich zu euch vom Kommenden gesprochen.

10. Mein Wort in dieser Dritten Zeit, in Schriften gesammelt, enthält viele Prophetien für die Menschheit von morgen. Ich habe euch vorausgesagt, was geschehen wird, wenn viele Jahre vergangen sind und habe euch von Prüfungen gesprochen, die in anderen Zeitaltern eintreten werden. Um euch die Wahrheit meiner Prophetien zu beweisen, habe Ich euch einige gegeben, die ihr bereits in Erfüllung gehen saht. Daher gibt es unter diesem Volk Herzen mit unerschütterlichem Glauben, welche verwundert und voll Beglückung die Erfüllung meines Wortes erlebt haben.

11. Nicht nur der Stimmträger während meiner Kundgebung ist Prophet in dieser Zeit. Wenn dies Volk seinen Geist erhebt, wenn es Mir lauscht, hat es das Erwachen seiner schlummernden Geistesgaben empfunden und ist zum Propheten geworden. Die einen sehen, die anderen hören, und wieder andere erahnen.

12. Der Meister sagt euch: Bereitet euch vor, entfaltet eure Geistesgaben, denn sie sollen euch auf dem Pfad des Lichts führen, damit eure Werke, Worte und Gedanken immer die Essenz in sich tragen, die aus der Wahrheit hervorgeht.

13. Die Geschichtsschreibung hat die Namen der Propheten des Altertums aufbewahrt, von denen viele die Zeit ankündigten, die ihr derzeit erlebt. Von Joel bis Johannes haben sie für euch die Geschichte der Menschheit im voraus kundgetan.

14. Jener Namen wird man sich wieder erinnern, wenn die Völker nach und nach zur Wahrheit erwachen, welche jene von Mir ausgesandten Menschen euch bereits offenbart hatten.

15. Heute sage Ich euch, dass die Prophetien meiner neuen Unterweisungen sich mit den Prophetien früherer Zeiten verbinden werden, denn sie alle sprechen zu euch als eine einzige Offenbarung.

16. Wohl den Kindern dieser Zeit, die in ihrem Glauben, in ihrem Eifer und in ihrer Liebe zum Vaterjenen früheren Propheten gleichen, denn durch ihren Mund wird mein Geist zu den Menschen dieser Zeit und der zukünftigen Zeiten sprechen.

17. Grämt euch nicht, wenn Ich euch sage, dass eure Namen nicht in die Geschichte eingehen werden. Wenn ihr bereits demütig seid, werdet ihr mit eurer Rechten Barmherzigkeit zu üben verstehen und darauf achten, dass die Linke es nicht weiß.

18. Bete, Volk, lass dich von dem Licht meines Wortes erleuchten, damit das Licht eures Gewissens euch auf allen euren Wegen leitet.

19. Heute habe Ich euch Erben meiner Herrlichkeit genannt, weil ihr dazu bestimmt seid, mein Reich zu besitzen.

20. Als ihr aus Mir hervorgingt, wurdet ihr mit allen notwendigen Eigenschaften ausgestattet, um den weiten Weg des Lebens zu durchlaufen und zum Ausgangspunkt zurückkehren zu können. Keine dieser Gaben ist unterwegs erworben worden, alles besaß der Geist von seinem Ursprung an. Das Gewissen ist dem Geist angeboren, es ist Licht. Ohne Unterlass rät es ihm, Verdienste zu erwerben, um ihm zu helfen, zum Vater zurückzukehren.

21. Zuweilen irrt der Geist vom Pfad ab, hernach findet er ihn wieder; für kurze Zeit geht er schnell voran, dann verweilt er wieder. Der Grund dafür ist, dass es keinen längeren Weg und keinen mit mehr Prüfungen gibt als jenen der Entwicklung des Geistes.

22 Wie viel Schaden haben jene auf sich gezogen, die glauben, dass sie im Augenblick des Sterbens das geistige Himmelreich erlangen können! Diese Geister vermögen in diesem Leben nicht über das hinauszublicken, was sie in ihrer Phantasie geschaffen haben.

23. Als Dimas, welcher die Macht Jesu erkannte, von seinem Kreuz aus seinen Glauben an die Göttlichkeit Christi bekannte und Ihn demütig bat, dass Er eines Sünders gedenke, versprach Er ihm, ihn noch am selben Tag ins Paradies zu bringen, da Er sah, wie dieser Mensch in jenem Augenblick durch die Reue, durch den Glauben und durch den Schmerz die Läuterung erreichte.

24. Der Meister wollte euch damit begreiflich machen, dass der Geist, wenn er sich läutert, zu Regionen des Friedens und des Lichts aufsteigt, von wo aus er jenen Auftrag erfüllen kann, seine Geschwister zu lieben, inspiriert von der Liebe des Vaters, welche die einzige geistige Leiter ist, die es gibt, um zum vollkommenen Reich zu gelangen.

25. Alle habt ihr das Anrecht, mein Reich zu besitzen, alle seid ihr dazu bestimmt, zu Mir zu kommen, auch wenn es sich um die größten Sünder und Unvollkommenen handelt, sobald ihr wie Dimas durch eure Liebe und euren Glauben, durch eure Demut und Hoffnung jene Welt des Friedens errungen habt. Von dort aus werdet ihr eurem Gott jene Werke darzubringen beginnen, welche der vollkommene Tribut des Geistes an den Vater sind, der euch mit so viel Liebe erschuf und euch dazu bestimmte, mit ihm im Vollkommenen zu leben

26. Ich habe niemanden enterbt, in allen sind die Gaben, die sie eines Tages bereuen lassen werden, gesündigt zu haben, Mich verletzt zu haben, und später werden diese sie zu den größten Werken inspirieren.

27. Ein weiteres Mal offenbare Ich Mich unter euch. Jeder Geist ist ein Tempel des Herrn, jeder Verstand ist eine Wohnung des Höchsten, jedes Herz ist das Heiligtum des Göttlichen Hirten, der Seine Schafe zum ewigen Leben führt. Der Herr sucht die Geister mit Seiner Gerechtigkeit heim und läutert mit Seinem Licht die Gedanken.

28. Wahrlich, Ich sage euch, Ich bin kein Besucher, sondern Ich bin der ewige Bewohner eures Geistes, bin das Licht und das gegenwärtige Leben in euch. Wer könnte mein Licht in eurem Geist auslöschen? Lasst also diesen leuchtenden Stern sich auf eurem Weg offenbaren.

29. Ach, wenn die Menschen doch meinen Willen befolgten, indem sie sich Jesus zum Vorbild nähmen, welcher auf Erden nur den Willen Seines Himmlischen Vaters tat — wie groß und schön wären die Bekundungen eures Geistes in Werken, in Worten oder Gedanken!

30. Ich bereite meine Heimstätte im Innern der Menschen — sowohl in denen, die Mich lieben, als auch in denen, die Mich nicht kennen, damit mein Licht euren Geist als Reich hat. Erkennt mein Licht, das zur Offenbarung und Lehre geworden ist. Es ist die Botschaft des verheißenen Trösters − Jenes, von dem Ich euch ankündigte, dass Er kommen würde. Der lange Zeit Erwartete ist nun da, Er wartet nur noch darauf, dass das schlummernde Herz der Menschen erwacht, um in ihnen wie das Licht einer neuen Morgenröte zu erstrahlen. Dann werdet ihr erkennen, dass trotz der inzwischen verstrichenen Zeit die Wahrheit immer noch dieselbe ist, weil sie unwandelbar ist. Die Wahrheit ist Gott und einen Beweis dafür könnt ihr in der Natur finden, einer der vielen Äußerungen eures Schöpfers. Und so, wie Ich Mich durch die Natur zeige, so möchte Ich Mich auch in euch offenbaren.

31. Menschheit, erwache! Ergründe das Wort Dessen, der kommen sollte und der nun unter euch ist! Er, der die Geister nährt, ist nun da. Der den Weg eurer Entwicklung erhellt, sendet derzeit Sein Licht aus der Höhe, indem Er das menschliche Gehirn dazu verwendet, die göttlichen Inspirationen in Worte zu übertragen — Worte, die zum betrübten Herzen, zum verwirrten Geist, zum Kranken und Hungernden gelangen. Wer dies Licht aus seinem Geist empfängt, sieht seine Kräfte gemehrt. Meine göttliche Kraft bewegt das Universum und kommt zu euch als eine Liebkosung. Jede dieser Botschaften ist ein Gedanke eures Herrn.

32. Menschen, Ich werde euch retten und bewirken, dass ihr zum vollkommenen Übermittler werdet, der meinen Willen besser zum Ausdruck bringt. Oh Jünger, die ihr Mich in diesen Augenblicken hört — wenn ihr nicht alles verstehen könnt, so fühlt wenigstens diese Liebe, diese Ausstrahlung von Leben, die zu euch gelangt. Mein Licht wird euch in dieser Zeit erretten.

33. Welche Größe könnte das Menschliche ohne das Göttliche haben? Mein Licht ist es, das alles, was existiert, verschönert. Lasst es in eurem Wesen und in euren Werken erstrahlen und ihr werdet die Seligkeit fühlen, in meiner Nachfolge zu leben

34. Erkennt, dass Ich, obwohl Ich das Wort bin, nicht nur Wort bin, sondern auch Tat. Den Beweis dafür gab Ich euch, als Ich damals Mensch wurde, um mit euch zu leben und euch ein Vorbild zu sein. Ich wurde in Wahrheit Mensch, doch jener Körper beging bei seiner Heranbildung nicht die kleinste Sünde und hatte nicht den geringsten Makel. Er war ein wirklicher Tempel, aus dessen Innern das Wort Gottes hervorging. Jener, der die Demütigen aufrichtete und mit einem Wort die Kranken heilte — Jener, der die Kinder segnete und sich an den Tisch der Armen setzte, ist Der, welcher nun kommt, ist dasselbe Wort. Es ist das Licht der Wahrheit, das ihr im Osten erscheinen saht und dessen Strahlenglanz nun den Westen erhellt. Heute erscheine Ich nicht in einem Menschen inkarniert, Ich offenbare Mich durch von Mir vorbereitete Menschen, die dazu geboren sind, diese Aufgabe zu erfüllen. Wahrlich, Ich sage euch, jene, durch die Ich euch mein Wort gegeben habe, habe Ich darauf vorbereitet, schon ehe sie zur Erde kamen. Hernach habe Ich sie von ihrer Geburt an geführt, und jetzt, da Ich Mich ihrer bediene, schule Ich sie weiterhin.

35. Ich möchte zu euch über viele geistige Themen sprechen, aber ihr könnt sie noch nicht verstehen. Wenn Ich euch offenbaren würde, bis zu welcher Art von Heimstätten ihr schon auf die Erde herabgekommen seid, könntet ihr nicht begreifen, wie ihr an solchen Orten gelebt habt. Heute könnt ihr verneinen, dass ihr die geistigen Sphären kennt, weil euer Geist, solange er inkarniert ist, seine Vergangenheit unzugänglich ist, damit er nicht eitel wird noch niedergedrückt, noch angesichts seines neuen Daseins verzweifelt, in welchem er wie in einem neuen Leben von vorn beginnen muss. Auch wenn ihr es wolltet, könntet ihr euch nicht erinnern. Ich gestatte euch nur, dass ihr eine Ahnung oder eine Intuition von dem bewahrt, was Ich euch offenbare, damit ihr im Lebenskampf ausharrt und die Prüfungen bereitwillig ertragt.

36. Ihr könnt an allem zweifeln, was Ich euch sage, doch jene geistige Sphäre war wirklich eure Heimstätte, solange ihr Geist wart. Ihr wart Bewohner jener Stätte, in der ihr kein Leid kanntet, in der ihr die Herrlichkeit des Vaters in eurem Wesen fühltet, da in ihm kein Makel war. Doch ihr hattet keine Verdienste und so war es nötig, dass ihr jenen Himmel verlassen und zur Welt herabkommen musstet, damit euer Geist durch seine Anstrengung jenes Reich zurückgewinnen würde. Doch mehr und mehr seid ihr moralisch gesunken, bis ihr euch dem Göttlichen und dem Geistigen, eurem Ursprung, sehr fern fühltet.

37. Meine — des Meisters — Stimme hat immer zu euch gesprochen, um euch zu lehren; ihr habt sie an ihrem liebevollen Wesen erkannt. Aber wenn ihr an euren Fehlern festgehalten habt, dann hat euch der Schmerz als unerbittlicher Lehrer euren Ungehorsam bewusstwerden lassen. Heute ein Dorn und morgen ein anderer — so hat sich nach und nach auf eurer Stirn ein Kranz leidvoller Erfahrung gebildet. Warum lernt ihr nicht von Mir die Liebe und lasst euch von meiner Unterweisung leiten, sie niemanden verletzt, vielmehr eure Herzen gütig macht, wenn sie euch sagt: Liebt einander? Wer seine Mitmenschen liebt, liebt in ihnen den Vater.

38. Ich liebte euch, bevor ihr existiertet, Ich liebkoste euch in Mir und als ihr geboren wurdet, ließ Ich euch meine göttliche Zärtlichkeit fühlen. Wenn ihr euren Vater ebenso liebt, müsst ihr eure größeren und eure geringeren Geschwister lieben, in dem Bewusstsein, dass jeder Mensch, der existiert, da ist, weil Gott es so gewollt hat, und dass jedes Geschöpf die Gestalt eines göttlichen Gedankens ist. Denkt außerdem daran, dass ihr nicht nur Geschwister der Menschen seid, dass es viele Geschöpfte gibt, die, obschon ohne Geist, eure Geschwister sind und die ihr zwar die geringeren nennen könnt, die jedoch deshalb nicht aufhören, Denselben zum Vater zu haben, der euch erschuf. Erkennt euren Platz inmitten des Lebens, damit ihr eure Aufgabe gebührend erfüllt.

39. Wenn das Licht meiner Lehre in Wahrheit von eurem Geist angenommen ist, werdet ihr euch viel mehr nach dem Himmel sehnen, als ihr es jetzt nach den Gütern der Erde tut. Wer sich nach den Tugenden des Himmels sehnt, um den Aufstieg seines Geistes zu erreichen, spürt eine innere Flamme, die ihn erleuchtet und hört in sich eine Hymne der Liebe zu seinem Vater. Dies Licht ist es, das euch die Gegenwart Jenes empfinden lässt, der in euch wohnt und der euch den kürzesten Weg weist, der zum Gelobten Land führt, womit Er euch von jenen Wegen entfernt, auf denen die Menschen zu allen Zeiten Spuren des Schmerzes zurückgelassen haben.

40. Als Ich Mich einst unter meinen Jüngern befand und mein Abschied schon nahe war, sagte Ich ihnen bei einer bestimmten Gelegenheit: „Siehe, bald werdet ihr Mich nicht mehr unter euch haben, denn Ich werde zum Vater gehen, von dem Ich kam.“ Euch sage Ich jetzt: Handelt so wie Ich und der Himmel wird euer sein, sogar für weniger, als was Ich tat — wenn ihr es wollt.

41. Dringt ein in das Licht dieser ewigen Morgenröte, damit ihr nicht mehr die Nacht erblickt, denn im Geist der Erleuchteten − derer, die meine Unterweisungen beachtet haben, darf sich keine Finsternis zeigen. Gleich der Nacht ist der Geist des Vermaterialisierten, der Morgenröte gleich ist der Geist dessen, der die Vergeistigung anstrebt. Lasst euren Geist sein Licht offenbaren, was so ist, als ob ihr das meine leuchten lasst.

42. Seid Lehrer dessen, was Ich euch gelehrt habe, doch zuvor seid taub für die Stimme der Versuchungen, für das weltliche Lärmen der Frivolitäten und Eitelkeiten. Hört meine Stimme in der Stille, dann werdet ihr meine Botschaft empfangen.

43. Niemand wird verlorengehen; die einen werden früher auf dem Weg ankommen, den Ich euch gewiesen habe und die anderen werden auf den Wegen, denen sie folgen, später ankommen. In allen Religionen kann der Mensch jene Lehre annehmen, die er benötigt, um gut zu werden. Doch wenn er dies nicht erreicht, dann gibt er der Religion, zu der er sich bekennt, die Schuld und bleibt der, der er immer gewesen ist. Jede Religion ist ein Weg; die einen sind vollkommener als andere, aber alle zielen auf das Gute ab und bemühen sich, zum Vater zu kommen. Falls euch etwas an den Religionen, die ihr kennt, nicht befriedigt, so verliert nicht den Glauben an Mich. Geht auf dem Wege der Nächstenliebe und ihr werdet das Heil finden, denn mein Weg ist von der Kraft der Liebe erhellt.

44. So bereite Ich Mir meine Wohnung, meinen Tempel. Wenn Ich von meiner Wohnung spreche, spreche ich nicht von eurem Körper, sondern von eurem Geist, denn diese Heimstatt errichte Ich auf ewigen Fundamenten, nicht auf dem, was vergänglich ist.

45. Viele sind hungernd nach diesem Wort des Lebens zu dieser Kundgebung gekommen, während andere diese Lehrworte noch nicht empfinden. Diese rühre Ich an, damit sie Hunger und Durst nach Liebe haben und mein Licht suchen.

46. Menschheit, Ich sehe, dass du das Unwetter fürchtest, das sich über dir austobt. Fürchte es nicht, denn Ich werde es besänftigen, sofern ihr an Mich glaubt und auf meine Stimme hört. Wenn ihr noch nicht wisst, wie man in der Stille hört, so kommt und lernt von Mir, der Ich euch durch diese vorbereiteten Verstandesorgane unterrichte oder wartet, bis diese Botschaft von Geist zu Geist zu euch gelangt. Diese Botschaft hat Licht für alle Religionen, für alle Sekten und Glaubensgemeinschaften und für die verschiedenen Arten der Menschenführung. Doch was habt ihr mit meinem Wort gemacht, Jünger? Wollt ihr auf diese Weise den Baum zum Erblühen bringen? Lasst zu, dass er Blüten treibt, denn sie werden ankündigen, dass er später Früchte trägt. Warum verbergt ihr diese Botschaften und bringt der Welt nicht mit dieser Frohen Botschaft die Überraschung dieser neuen Epoche? Warum wagt ihr der Welt nicht zu sagen, dass die Stimme Christi unter euch ertönt? Sprecht und legt Zeugnis ab von meiner Unterweisung durch eure Liebeswerke; denn wenn manche ihre Ohren verschließen sollten, um euch nicht zu hören, so werden andere sie öffnen, und eure Stimme wird dann für sie so süß und wohlklingend sein wie der Gesang der Nachtigall.

47. Mein Wort dieser Zeit wird nicht die Worte auslöschen, die Ich euch in der Zweiten Zeit gab. Epochen, Jahrhunderte und Zeitalter werden vorübergehen, doch die Worte Jesu werden nicht vergehen. Heute erläutere und offenbare Ich euch den Sinngehalt dessen, was Ich euch damals sagte, und was ihr nicht verstanden habt.

48. Ich bin derselbe Sämann von einst; heute baue Ich an und morgen werde Ich die Frucht ernten, doch meine Wahrheit ist dieselbe wie zu allen Zeiten. Nicht nur vom Brot der Erde lebt ihr, sondern auch von meinen Unterweisungen. Euer Körper wird in den Schoß der Erde sinken, doch zu eurem Geist werde Ich sagen: Steh auf und wandle, kehre zurück zu deinem Vater.

49. Mein Wort ist bereits zu einer anderen Zeit Mensch geworden, um euch mit dem Beispiel zu lehren, euch zu lieben; denn wenn Ich euch nur mit dem Wort gelehrt hätte, hätte die Welt gesagt: „Nur Worte, keine Taten.“ Ich war unter euch, um euch zu lehren, denn dazu war Ich gekommen. Was konnte Ich von den Menschen lernen, das Ich nicht gewusst hätte? − Nichts. Ich widmete jenes Leben der Menschheit. In den Tempeln war Ich Licht unter den Gesetzeslehrern. Drei Jahre, bevor Ich die Erde wieder verließ, brach Ich auf, um die Menschen auf den Feldern, am Ufer des Meeres oder der Flüsse, auf den Marktplätzen zu lehren. Ich sprach zu allen, niemandem versagte Ich meine Unterweisung.

50. Heute sagt ihr Mir: „Meister, die Welt ist noch immer dieselbe trotz Deiner Aufopferung, Deines Wortes und Deines vergossenen Blutes.“ Es ist wahr, die Menschen haben ihr Blut vergossen, bis die Erde davon getränkt war. Es ist nicht aus Liebe geschehen, sondern aus Habgier, aus Bosheit. Sie haben das Blut ihrer Mitmenschen vergossen, die sie nicht lieben.

51. Viele stellen ein Abbild von Mir her und bedecken es mit Seide, Gold und Edelsteinen, während sie die Armen vor Hunger und Kälte sterben lassen; doch mein göttlicher Plan ist stärker als die Hartherzigkeit der Menschen und wird in Erfüllung gehen. Weh denen, die lügen! Es wäre besser, sie würden ihre Schuld bekennen, statt sich besser als die anderen zu fühlen, denn ihr Gewissen wird sie nicht einmal im Schlaf in Ruhe lassen. Jene, die versuchen, ihre Schandflecken mit dem Mantel der Heuchelei zu bedecken, sind getünchte Gräber, die in ihrem Innern Verwesung bergen. Weh euch, Schriftgelehrte und heuchlerische Pharisäer! Wenn ihr auf den Wegen des Herrn wandeln wollt, so tut, was meine Lehre lehrt, nehmt Mich zum Vorbild, nehmt euer Kreuz auf euch und folgt Mir nach.

52. Meine Kinder, findet ihr etwas Schlechtes in meiner Botschaft? Schade Ich euch mit diesem Wort, das nur Liebe für alle enthält? Erforscht es, und ihr werdet in ihm nichts Unlauteres entdecken.

53. Diese Botschaft, die euch an die Zeit erinnern wird, in der Ich Mich kundtat, wird schriftlich erhalten bleiben und viele werden kommen und sich erinnern, wie nahe Ich ihnen war. Auch in der Zweiten Zeit liebten Mich meine Apostel, solange Ich bei ihnen war, nicht so sehr wie nach meinem Abschied. Solange sie mit Mir zusammen waren, gaben sie ihr Leben nicht für Mich hin; hernach gaben sie alles, was sie hatten, aus Liebe zu ihrem Meister. Als die Stimme Jesu nicht mehr zu hören war, dann erst litten die Jünger, wünschten Mich wieder bei sich zu haben und niemals liebten sie Mich wie damals. Der Grund dafür war, dass Ich bereits in ihren Herzen regierte. So soll es nach meinem Willen auch bei euch geschehen.

54. An dem Frieden, den ihr in eurem Geist fühlt, könnt ihr meine Gegenwart erkennen. Niemand außer Mir kann euch den wahren Frieden geben. Ein Geist in Finsternis könnte ihn euch nicht schenken. Ich sage euch dies, weil viele Herzen die Fallstricke eines verführerischen Wesens fürchten, dem die Menschen ihrer Vorstellungskraft gemäß Leben und Gestalt gegeben haben

55. Wie falsch hat man die Existenz des Fürsten der Finsternis gedeutet! Wie viele haben schließlich mehr an seine Macht als an die meine geglaubt und wie weit von der Wahrheit entfernt sind die Menschen dabei gewesen!

56. Das Böse existiert, aus ihm sind alle Laster und Sünden hervorgegangen, das heißt: Jene, die Böses tun, haben immer existiert, sowohl auf der Erde als auch auf anderen Heimstätten oder Welten. Aber warum personifiziert ihr alles existierende Böse in einem einzigen Wesen und warum stellt ihr es der Gottheit gegenüber? Ich frage euch: Was ist vor meiner absoluten und unendlichen Macht ein unreines Wesen, und was bedeutet schon eure Sünde angesichts meiner Vollkommenheit?

57. Die Sünde wurde in die Welt geboren. Als die Geister aus Gott hervorgegangen waren, verblieben die einen im Guten, während die anderen, die von diesem Wege abirrten, einen andersartigen schufen, den des Bösen.

58. Die Worte und die Gleichnisse, die euch in früheren Zeiten in Sinnbildern als eine Offenbarung gegeben wurden, sind von der Menschheit irrtümlich ausgelegt worden. Das intuitive Wissen, das die Menschen vom Übernatürlichen hatten, wurde von ihrer Einbildungskraft beeinflusst und so bildeten sie nach und nach rings um die Macht des Bösen Wissenschaften, Kulte, abergläubische Vorstellungen und Mythen, die bis in eure Tage fortbestehen.

59. Aus Gott können keine Teufel hervorgehen; diese habt ihr mit eurem Verstand ersonnen. Die Vorstellung, die ihr von jenem Wesen habt, das ihr Mir ständig als Gegner entgegenstellt, ist falsch.

60. Ich habe euch gelehrt, zu wachen und zu beten, damit ihr euch von Versuchungen und schlechten Einflüssen befreit, die sowohl von Menschenwesen als auch von Geistwesen stammen können.

61. Ich habe euch gesagt, dass ihr den Geist dem Fleisch überordnen sollt, weil dieses ein schwaches Geschöpf ist, das beständig in Gefahr ist, zu Fall zu kommen, wenn ihr nicht über es wacht. Das Herz, der Verstand und die Sinne sind offene Türen, wodurch die Leidenschaften der Welt den Geist geißeln.

62. Wenn ihr euch vorgestellt habt, dass die Wesen der Finsternis wie Ungeheuer sind, so sehe Ich sie nur als unvollkommene Geschöpfe, denen Ich meine Hand entgegenstrecke, um sie zu retten, denn auch sie sind meine Kinder.

Mein Friede sei mit euch!