Unterweisung 12

1. Seid gesegnet an diesem Morgen heiliger Erinnerung, an dem die Menschen das Andenken an den Messias ehren.

2. Ich bringe euch nicht nur Hoffnungen, sondern auch schöne Wirklichkeiten.

3. Der Sturm der Leiden, den ihr in eurem Leben erduldet, wird von kurzer Dauer sein; all dies wird vorübergehen, und ihr werdet aufhören, zu weinen und zu leiden.

4. Das Dasein eines Menschen auf der Erde ist nur ein Augenblick in der Ewigkeit, ein Hauch von Leben, welcher den Menschen eine Zeitlang belebt und sich sogleich wieder entfernt, um später wiederzukehren und einem neuen Körper den Odem zu geben.

5. Freut euch, dass kein Schmerz ewig währt; eure Leiden sind zeitlich und vergehen sehr bald.

6. Die Zeit der Sühne und Läuterung ist für den, der die Prüfungen mit Vergeistigung betrachtet, flüchtig; für den dagegen, der ganz im Materialismus aufgeht, wird das, was in Wirklichkeit sehr bald vorüber ist, lange dauern.

7. Wie die Schläge eures Herzens vorübergehen, so vergeht in der Unendlichkeit das Leben der Menschen.

8. Es gibt keinen Grund zur Furcht, denn so, wie sich jemandem ein Seufzer entringt, wie man eine Träne vergießt, oder wie man ein Wort sagt, so vergehen auch die Leiden des Menschen.

9. In der unendlichen Zärtlichkeit Gottes müssen sich alle eure Schmerzen und Kümmernisse in Nichts auflösen.

10. Wenn euch der Schmerz verwundet, so geschieht dies nicht, weil er von Mir zu euch kommt, sondern weil ihr ihn zuvor gesucht habt, und das Gesetz der Gerechtigkeit sich erfüllen muss.

11. Dennoch ist niemand hilflos alleingelassen, ihr alle habt jemanden, der euch ermutigt und schützt, ihr habt viele Lieben hinter dem Schleier der Materie. Aber ihr kennt sie nicht und wisst nicht, auf welche Weise sie euch vom Jenseits aus Liebe erweisen. Es sind die Geistwesen, die im Reiche des Lichtes wohnen, welche den kleinen Brüdern, den Schwachen, den Gefallenen, den Kranken helfen und sie trösten.

12. Die Erleuchteten sind die hohen Sendboten des Herrn, die in Erfüllung wichtiger und schwieriger Aufgaben alles, was man ihnen aufgetragen hat, anordnen und besorgen.

13. Ich nenne sie Erleuchtete, weil sie jene sind, die meinen Samen der Liebe in ihrem Geist haben erblühen lassen. Dies sind die Erleuchteten, die ihr noch nicht kennt, weil euch die geistige Sensibilität fehlt.

14. Damit meine Gegenwart von euch empfunden würde, war es notwendig, meine Gedanken durch einen menschlichen Körper ertönen zu lassen; aber wahrlich, Ich sage euch, das Universum ist erfüllt von geistigen Schwingungen, die ihr ebenfalls hören könntet, wenn eure geistige Vorbereitung und Fähigkeit euch dies gestatten würde.

15. Ich musste in dieser Form zu euch sprechen, um Mich hörbar zu machen; denn Ich will euch von euren Ketten der Unwissenheit befreien, will diese Bande zerreißen, die euch behindern, und euch helfen, meine Lehre wahrhaft zu verstehen.

16. Wer an die Schwächen der Welt gebunden ist, wird Mich nicht voll zu empfinden vermögen. Kein Mensch, dessen Herz verhärtet ist, kann die Vollkommenheit erreichen.

17. Ich muss Mich in euren Herzen fühlbar machen, damit ihr Mich versteht, und muss meine Lehren oft wiederholen und den Augenblick suchen, in welchem ihr vorbereitet seid, um Mich zu empfangen.

18. Ihr müsst begreifen, dass Ich gekommen bin, die Ketten zu zerbrechen, die euch zu Sklaven des Schmerzes gemacht haben, euch von Leiden zu befreien, die ihr euch selbst geschaffen und noch langwieriger gemacht habt, weil ihr eure Fehler und Unvollkommenheiten wiederholt. Aber wenn ihr im Bösen halsstarrig seid, so bin Ich in meiner Liebe beständig, um euch zu retten; und selbst wenn ihr euch in den Lasterhöhlen oder im tiefsten Abgrund eurer Leidenschaften befinden solltet, werde Ich dort die Verlorenen suchen, um sie ins Reich des Lichtes zu bringen. Doch müsst ihr demütig und gerecht sein, damit mein Same in euch erblüht.

19. In Wahrheit sage Ich euch: Auch wenn Ich sehe, dass ihr euch vom Vergänglichen und Schädlichen freigemacht habt, dass ihr euch bei der Abkehr von den schlechten Wegen angestrengt habt, kann Ich euch noch nicht sagen, dass ihr schon fähig seid, ein Volk zu führen; denn noch fehlt euch viel, um die Vergeistigung zu erreichen.

20. Ich komme auch, um Ideale in euch wachzurufen, damit ihr euch von der Unwissenheit befreit; denn mit dieser Kette, die an den Materialismus bindet, könnt ihr nicht als meine Apostel auftreten, noch Beispiele wahrer Liebe geben.

21. Ich bin die Sonne der Wahrheit, die den Nebel der Unwissenheit auflöst; kommt heraus aus eurer Finsternis und empfangt die erleuchtenden und wärmenden Strahlen der Inspiration Gottes.

22. Wenn ihr Mich schon verstündet, würdet ihr vollauf fühlen, wie Ich zu eurem Geist als Weisheit, als Leben komme, und wenn euer Verstand und euer Herz meine Worte des Lichtes bewahren würden, so würdet ihr bald zur Zahl der Erleuchteten gehören.

23. O gesegneter Morgen, erfüllt von Gebeten, Gesängen und Segnungen! Wenn die Menschen wenigstens für einige Augenblicke in die Größe seiner Bedeutung eindringen würden — wie viel Friede und wie viel Licht würden sie für ihren Geist ernten!

24. Schaue, mein Volk, betrachte den Himmel, sieh ihn genau an, und du wirst erleben, dass in jedem Stern eine Verheißung liegt, eine Welt, die dich erwartet. Es sind Lebenswelten, die den Kindern Gottes versprochen sind, und die ihr alle bewohnen werdet. Denn ihr alle werdet mein Reich kennenlernen, welches nicht nur für bestimmte Wesen gemacht wurde; es wurde als die universelle Heimstätte geschaffen, in der sich alle Kinder des Herrn vereinen werden.

25. Ihr müsst jedoch immer klaren Sinnes sein, frei von (finsteren) Wolken, müsst immer wach sein, um zu fühlen, dass meine Inspiration zu euch kommt.

26. Wenn ein von meiner Weisheit Erleuchteter eines Tages die Erde regiert, wird alles Harmonie sein; aber bis zum heutigen Tage habt ihr meine Lehre nicht angenommen, habt ihr nicht gewünscht, Führer der Erde oder einer einzigen Nation zu sein, und darum gibt es Kriege.

27. Hört nun etwas für euch Wichtiges, das euch in eurem Schmerze trösten wird:

28. In der Zukunft werde Ich euch erleuchtete Geistwesen senden, die als Regierende zur Erde kommen werden, und diese werden keine weiteren Kriege zulassen, weil sie wissen, dass dieser Planet für alle Menschen da ist, und dass der Zwist unter den Nationen, der bis auf die Anfänge der Menschheit zurückgeht, der unleugbare Beweis von Neid, Groll, Misstrauen, Entzweiung und Hass unter den Menschen ist.

29. Dieser Morgen, erleuchtet durch die Erinnerung an mein Kommen zu dieser Welt in Jesus, wurde durch eure Erhebung noch leuchtender.

30. Unterlasst nicht das Gebet, auch wenn es so kurz ist, dass es nicht länger als fünf Minuten dauert; doch unterzieht euch darin mit dem Lichte eures Gewissens einer genauen Prüfung, damit ihr euer Handeln im Auge behaltet und wisst, worin ihr euch bessern müsst.

31. Wenn ihr bei eurer Erhebung im Gebet den Zeitbegriff verlieren solltet, wird es ein Zeichen von Vergeistigung sein, da ihr, wenn auch nur für einige Augenblicke, aus der Zeit herauszutreten vermochtet — jener Zeit, welche die Sklaven des Materialismus nur für ihre Vergnügungen oder für die Vermehrung ihres Geldes begehren.

32. Wer sich täglich prüft, wird seine Art des Denkens, Lebens, Sprechens und Fühlens verbessern.

33. Die geistige Entwicklung des Menschen, seine Umwandlung, seine Erneuerung und Erhebung sind der Grund für die Kundgabe meines Wortes in dieser Welt.

34. Ich will, dass ihr die Vollkommenheit erreicht, damit ihr euer Glück und euren Frieden erarbeitet.

35. Wenn ihr trotz dieser täglichen Gewissensprüfung nicht auf dem Pfad des Guten wandelt, werdet ihr für eure Fehltritte, eure Stürze und Irrtümer verantwortlich sein.

36. Falls einige meiner Unterweisungen nicht gebührend wiedergegeben werden sollten, weil sie durch einen Wortvermittler mit wenig Sprachgewandtheit gesprochen worden sind, so wendet euch an die geistige Seite des Wortes, ohne euch bei jener Armut der Ausdrucksweise aufzuhalten, und ihr werdet in der Wahrheit meiner Lehre den göttlichen Wesenskern meiner Unterweisungen finden.

37. Vielen, die mein Wort hören, erscheint es als die größte Lehre, die man heute auf der Erde erhalten kann; auf andere macht es den Eindruck, keine Wahrheiten zu enthalten. Doch ist es nicht das erstemal, dass meine Offenbarungen von den Menschen abgelehnt werden.

38. Viele Meister und Sendboten sind auf diese Welt gekommen, und als sie anfingen, meinen Samen der Wahrheit und Liebe zu säen, habt ihr sie getötet, weil die Finsternis der Menschheit so viel Licht nicht ertragen hat.

39. Die Propheten, Patriarchen und Seher sind Märtyrer gewesen, Opfer der menschlichen Schlechtigkeit, weil die Menschen weder die Wahrheit zu begreifen vermochten, die von ihren Lippen kam, noch die Güte jener Herzen.

40. Alle Erleuchteten haben das Kreuz des Leidens kennengelernt, mit all den Qualen und Bitternissen, welche die Menschen ihren Mitmenschen zu bereiten verstehen.

41. Diese Leiden sind für jeden Meister notwendig, sie sind Dornen, über welche er hinwegschreiten muss, und Bitternisse, die er kennenlernen muss, um inmitten derselben die Größe seines Geistes sichtbar werden zu lassen.

42. Diesen Weg kennt ihr noch nicht, doch werdet ihr ihn kennenlernen und zurücklegen müssen, wenn ihr erfüllt von der Kraft, welche die Liebe gibt, von Mir inspiriert ans Werk geht.

43. Für euch ist die Liebe ein schönes Wort; aber bis heute seid ihr nicht in dessen wahre Bedeutung eingedrungen.

44. Wer Meister ist, weiß, was seine Bestimmung ist und segnet sie, und weiß, welche die seiner Brüder ist.

45. Und was ist eure Bestimmung? — Die gleiche, die ehedem der Meister der Meister vorlebte und die allen Sendboten beschieden war: zu retten, zu lieben und die Sünder zu erlösen.

46. Eure Bestimmung ist es, Erleuchteter und Prophet zu sein; eines Tages werdet ihr dies sein; und dann werdet ihr die Leiden jener kennenlernen, welche euch den Weg vorzeichneten. Gleichzeitig werdet ihr die Liebe und den Mut kennenlernen, die sie auf ihrem Lebensweg begleiteten.

47. Sie alle mussten in der schwersten Stunde des Leidens und der Prüfung in einem innerlichen Kampfe siegen; und als ihr Gewissen sie fragte, ob sie sich von ihrer Mission lossagen oder unter dem Volk verbleiben wollten, das ihnen den Tod gab, antworteten sie entschlossen, dass sie bei ihrem Volke bleiben wollten, denn dies sei ihre Aufgabe, auch wenn ihre Mitmenschen es nicht in gleicher Weise verstehen würden. Sie harrten unerschütterlich bei denen aus, die sie liebten, solange ihnen ein Hauch von Leben blieb. Sie wussten, dass die Finsternisse in der Menschheit aufgelöst werden mussten; aber wahrlich, Ich sage euch, sie beseelte kein egoistisches Interesse, obschon ihnen ihr Lohn in meinem Reiche aufbewahrt war.

48. Ich bin das Buch für alle, und als Beweis dafür habt ihr Mich hier. Ich bin noch immer bei euch, weil Ich euch liebe und ihr Mich braucht.

Um die Seligkeit zu gewinnen, gibt es für euch zwei Wege, denen ihr aus eigenem Willen folgen könnt: den der Liebe und den des Schmerzes; doch wahrlich, Ich sage euch, dass Ich auf jedem Weg, den ihr wählt, euch als Helfer beistehen werde. Wenn ihr die hohen Empfindungen des geläuterten Geistes kennenlernt, werdet auch ihr sagen: Ich werde bei den Sündern bleiben.

49. Ich frage die, welche mit Liebe in meinem Werke gearbeitet haben: Was habt ihr empfunden, als ihr für das Gute, zum Nutzen der anderen tätig wart?

50. Ihr sagt Mir: „Meister, uns hat dabei ein Fluidum umgeben und eine Kraft angetrieben, ohne Überdruss oder Ermüdung weiterzumachen.“

51. Wurdet ihr müde, Mich zu hören? — „Nein, Meister,“ sagt ihr Mir. Ebenso wenig wurde Ich müde, vom Beginn eurer Erschaffung an bei euch zu sein.

52. Ich gebe euch meine Lehren, göttlichen Ratschläge, Gesetze und Regeln für die Ewigkeit, und manchmal habt auch ihr bei der Ausübung meiner Worte durch eure Nächstenliebe Lehren erteilt, als ihr für das Wohl der anderen gearbeitet habt.

53. Wenn jemand von euch bei meiner Unterweisung unberührt bleibt, ist er gleich einem Felsen; doch ihr alle hört aufmerksam auf mein Wort, denn diesem Lichte gegenüber kann niemand gefühllos bleiben.

54. Jemand fragt Mich: „Meister, warum gibt es solche, die große Missionen auf die Erde mitbringen, und andere dagegen nicht?“ Doch Ich antworte euch, dass die Menschen, die heute nur eine kleine Aufgabe haben, morgen die großen Erleuchteten sein werden.

55. Lebt immer wachsam, denn auf eurem Wege wird es welche geben, die sagen, sie gehörten zu Mir; aber glaubt ihnen nicht schon im ersten Augenblicke, glaubt um dessentwillen, was sie an Demut, an Weisheit und Liebe bekunden.

56. Andere werden euch sagen, dass sie mir Mir in Verbindung stehen, während sie die ersten Betrogenen sind. Deshalb müsst ihr über die Aufgabe, die ihr habt, und über die Stellung, die ihr einnehmt, immer wachen. Ihr müsst eure Augen und Ohren aufmachen und auch vieles vergeben.

57. Ihr müsst vieles wissen, damit ihr ihnen sagt, welches der wahre Weg ist, und wie man sich aus der Knechtschaft, von der Unwissenheit befreit. Begreift, dass ihr verpflichtet seid, die Wahrheit, die ihr predigt, auch mit Werken zu beweisen.

58. Dieser Planet wird sich wandeln, denn die Menschen werden sich vergeistigen, und dann werden sie Gott eine vollkommene Anbetung darbringen.

59. Der Augenblick der Stille ist gekommen, der Augenblick eurer Gemeinschaft mit Mir, damit ihr so, wie die Wellen im Meer ineinanderfließen, euch mit meinem göttlichen Geiste vereint. Schweigen — nicht nur auf den Lippen, sondern auch im inneren Tempel des Menschen, weil euer Geist es ist, der zu Mir spricht, und der Augenblick ist feierlich.

60. Werdet stille und höret Mich, ihr Wanderer auf vielen Pfaden, die ihr den Staub von mancherlei Wegen mitbringt; lasst Mich das Licht auf eurem Schicksalswege sein.

61. Aus verschiedenen Religionsgemeinschaften seid ihr gekommen, dies Wort zu hören, durch welches ihr erfahren habt, dass das einzige geistige Gesetz, der einzige wahre Lehrsatz, der die Menschen regieren soll, dieser sein wird: „Liebet einander.“ Doch diesen Lehrsatz werden die durch diese Unterweisungen Erleuchteten verbreiten — nicht die, welche gegen das Gesetz verstoßen, auch nicht die bösen Prediger einer ewigen Hölle.

62. Auf den Lippen meiner neuen Sendboten wird weder die Lüge noch die Gotteslästerung zu finden sein, sie werden nicht die Doktrin eines ungerechten, grausamen, unbarmherzigen Gottes lehren, der unfähig ist, alle seine Kinder zu retten, sondern den Gott der wahren Liebe und der vollkommenen Gerechtigkeit.

63. Ich sage euch nicht einmal, dass diese Geistlehre die Weltreligion sein wird; denn niemals habe Ich Religion überbracht, sondern Gesetz. Ich beschränke Mich darauf, euch zu sagen, dass das Gesetz, das auf der Erde triumphieren und bleibende Gültigkeit auf ihr haben wird, um das Dasein der Menschen zu erleuchten, das Gesetz der Liebe sein wird, das Ich euch in meiner Lehre erklärt habe, damit ihr es voll erkennt.

64. Die Menschheit wird noch viele falsche Werke der Liebe und Wohltätigkeit tun, bis sie zu lieben und wahre Liebestätigkeit auszuüben lernt, und viele werden noch von Konfession zu Konfession wandern müssen, bis ihr Geist sich zu höherem Erkennen aufschwingt und sie endlich begreifen, dass das einzige Gesetz, die universelle und ewige Lehre des Geistes die der Liebe ist, zu der alle gelangen werden.

65. Alle Religionen werden verschwinden, und übrigbleiben wird nur das Licht des Tempels Gottes, das innerhalb und außerhalb des Menschen erstrahlt — des Tempels, in welchem ihr alle einen einzigen Kult des Gehorsams, der Liebe, des Glaubens und des guten Willens darbringen werdet.

66. Euer Gewissen ist bereit, euch auf jeden eurer Schritte aufmerksam zu machen, und es macht euch unruhig, wenn ihr mein Gesetz übertretet. Daraufhin habt ihr den Vorsatz gefasst, nicht wieder auf Böses zu verfallen.

67. Ich habe auch die gesehen, welche in der Stille den Kranken trösten und heilen, welche ohne Prahlerei das richtige Wort zu geben verstehen, welches rettet, zurechtweist und stärkt.

68. Während ihr Mir zuhört, veredelt sich euer Herz, und der Geist erhebt sich über die Selbstsucht der Körpernatur und denkt an die anderen und macht ihre Leiden und Prüfungen zu seinen eigenen. Ihr wünschtet, es gäbe keinen Krieg mehr, weil ihr den Frieden zu lieben beginnt; dennoch wird der Krieg seinen Weg der Zerstörung und des Todes fortsetzen, denn noch immer denken und fühlen nicht alle Menschen wie ihr in diesem Augenblicke. Doch nicht mehr lange währt die Frist, die den Machthabern gegeben ist, bald werdet ihr deren Herrschaft und Macht in Asche verwandelt sehen.

69. Worin besteht die Schuld dieser Menschen vor Gott, und wie werden sie diese bezahlen müssen? — Nur Ich weiß es; aber wahrlich, Ich sage euch, niemand wird dem Sühnegesetz entrinnen. Darum sage Ich euch: Während sie weiterhin die Welt, die Gott ihnen zum Leben gab, vernichten, sollt ihr wachen und beten für eure Brüder, denn sie wissen nicht, was sie tun. Denn wenn sie es wüssten, würden sie schon längst mit ihren Tränen, mit ihrem Blut und sogar mit ihrem Leben all das, was sie zerstört haben, wiederaufbauen.

70. Betet weiterhin für den Frieden in der Welt, es ist eure Pflicht; betet, damit die Menschen sich verstehen und sich untereinander lieben.

71. Wenn die Menschen einsehen würden, dass die Erde für alle geschaffen worden ist, und wenn sie die materiellen und geistigen Schätze, mit denen ihr Dasein übersät ist, in gerechter Weise mit ihren Mitmenschen zu teilen verstehen würden — wahrlich, Ich sage euch, schon hier auf dieser Erde würdet ihr den Frieden des Geistigen Reiches zu fühlen beginnen.

72. Ich bin unter euch gewesen, obschon Ich euch nochmals sage, dass Ich nicht bis in die Materie herabgekommen bin, sondern nur meine göttlichen Gedanken in ein menschliches Gehirn gesandt habe, durch welches sie sich in Worte umgewandelt haben.

73. Falls jemand sagen sollte, dass es unmöglich ist, dass Ich Mich durch dieses Mittel mit der Menschheit in Verbindung setze, weil Ich unendlich bin und ihr nicht wert seid, Mich zu empfangen, so sage Ich darauf: Anstatt eure Kleinheit anzusehen, offenbare Ich Mich euch, weil ihr Mich braucht.

74. Mein göttlicher Geist kennt keine Entfernungen noch Schranken, in jeder Form bin Ich bei euch, weil meine Gegenwart universell ist.

75. Bald werde Ich Mich dieser Stimmträger nicht mehr bedienen, weil diese Form der Kundgabe 1950 enden wird. — Ich bin euer Vater, und ihr meine Kinder — lernet, direkt mit Mir zu sprechen. Erinnert ihr euch nicht, wie euch der Göttliche Meister seinerzeit lehrte? Ruft euch in Erinnerung, dass Jesus keine Mittler suchte, um zum Vater zu sprechen.

76. Mein Wort, meine Lehransprache, ist heute dem Anschein nach allein für euch bestimmt; in Wahrheit ist es jedoch für alle bestimmt, denn seine Weisheit und Liebe umfasst das ganze Universum, vereint alle Welten, alle inkarnierten und entkörperten Geistwesen. Kommt herbei, so ihr Meiner bedürft; sucht Mich, wenn ihr euch verloren fühlt.

77. Ich bin euer Vater, der eure Leiden kennt und der euch tröstet. Ich flöße euch die Liebe ein, die ihr so sehr benötigt — für euch selbst, und um sie in eurer Umgebung zu verbreiten.

78. Wenn ihr in Wahrheit meine Gegenwart an der Weisheit erkennt, welche Ich durch diese Stimmträger offenbare, so erkennet auch, dass der Zeitpunkt da ist, das aufbauende Werk auf dem geistigen Pfade zu beginnen.

79. Ach, wenn doch alle, die gerufen worden sind, herbeieilen würden; wahrlich, Ich sage euch, der Tisch des Herrn wäre überfüllt von Jüngern, und sie alle würden die gleiche Speise essen! Doch nicht alle Geladenen sind gekommen, sie haben verschiedene Beschäftigungen vorgegeben und so den göttlichen Ruf auf den zweiten Platz verwiesen.

80. Selig, die eilends herbeigekommen sind, denn sie haben ihre Belohnung erhalten.

81. Zu allen Zeiten, doch heute mehr als in der Vergangenheit, fühlt sich der Mensch als Herr seiner Handlungen, unabhängig von jedem geistigen Gesetz. Er hat sich in ein egoistisches Wesen verwandelt, das nur an sich selbst denkt. Sein Herz ist ohne Liebe gegenüber den andern, und deshalb gleicht die Menschheit einer unermesslichen Wüste, trocken und dürr. Können die Menschen sich in diesem Zustand vereinigen, sich verstehen und in ehrlicher und edelmütiger Weise helfen? — Nein! Wenn die Menschheit nicht den bösen Samen aus ihrem Herzen entfernt, wird sie sich weiterhin selbst zerstören; die einen werden den andern misstrauen und fortfahren, sich zu streiten, solange sie ohne Liebe sind.

82. Dies ist das Ackerland, in das Ich mein Saatkorn in der Dritten Zeit säe, wofür Ich ein Volk von Arbeitern vorbereite — ein Volk, dessen Herz sich von der Selbstsucht entfernt, das über meine Wahrheit nachdenkt und sich dem Guten zuwendet.

83. Doch ehe ihr zu Mir gekommen seid, habt ihr für euch das Glück und den Frieden gesucht, ohne daran zu denken, euer Glück aufzugeben, um das fremde zu erreichen, oder euren Wünschen die Bedürfnisse eurer Nächsten voranzustellen.

84. Wenn ihr das Gesetz der Liebe erfüllt, werdet ihr eure Einigkeit und Harmonie erreicht haben, werdet ihr zu leiden aufhören, und der Friede der Nationen, den die Menschen bis heute nicht erlangt haben, wird sich in der Menschheit einstellen.

85. Wie leicht wäre es mit ein wenig Vergeistigung für die Menschen, sich verstehen zu können!

86. Ich frage diejenigen, welche diese Lehre als eine Wahrheit anerkennen, die fähig ist, die Menschheit zu retten und zu vereinigen: Warum entschließt ihr euch nicht, sie in Anwendung zu bringen? Begnügt ihr euch etwa damit, sie als eine einfache Weisheitslehre zu betrachten oder als eine weitere Theorie?

87. Der Mensch will das Heil finden, ohne seine geistige Natur zu erkennen, und dies ist sein größter Irrtum. Solange er lebt und sich stark fühlt auf der Erde, ist er bestrebt, jede Vorstellung zu vergessen, die ihn an die Ewigkeit oder das Geistige Leben gemahnt. Er verliert diese intuitive Erkenntnis nicht, aber er will nichts davon wissen, und nur wenn der Tod sich ihm naht, und er in sich den Todeskampf fühlt, geschieht es, dass er in einem Augenblick Fehler wiedergutmachen und die verlorene Zeit wiedereinholen möchte; doch dann wird es schon zu spät sein, denn nicht alles erreicht die Reue. Es ist das Gesetz der Gerechtigkeit, das zu ernten, was man gesät hat, auch wenn die Reue ihm helfen wird, mit Liebe und Geduld die Sühnung seiner Schuld zu ertragen, was in Wirklichkeit sein Werk der Wiederherstellung und Erneuerung sein wird.

88. Ihr hört zu und bejaht gleichzeitig, dass Ich wahr zu euch spreche. Ihr lasst euer Gewissen zu euch reden, und dieses sagt euch, dass euer Glaube oft nur Schein war, weil ihr nicht die Gewissheit des Vorhandenseins eines ewigen Lebens für den Geist hattet. Zweifellos hattet ihr im Sinn, euer Dasein auf der Erde voll zu genießen und für den Schritt zum Geistigen Leben erst dann Vorbereitungen zu treffen, wenn der letzte Augenblick gekommen ist. Die Vorstellung eines Lebens nach diesem war wie eine Rückversicherung für den Glauben, um auf dieselbe zurückzugreifen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, und um die angstvollen Augenblicke des Abscheidens überstehen zu können.

89. Ich frage euch: Soll der Mensch so leben? Zeigt ihr so euren Glauben an den Vater, und erlangt ihr so eine wahre geistige Höherentwicklung?

90. Denkt über alles nach, was Ich euch in dieser Unterweisung gesagt habe, und ihr werdet schließlich einsehen, dass der Mensch sich immerzu geirrt hat mit seinen egoistischen und körperabhängigen Gefühlen.

91. Ergründet die Kundgabe von Geist zu Geist, die dem Menschen die Verbindung offenbart durch die Liebe und alle Tugenden, die aus ihr hervorgehen, sowie aus allen Empfindungen und Gaben des Geistes; und sagt, ob sie nicht der Schlüssel ist, welcher der Menschheit die Pforten zum ewigen Frieden und zur unvergänglichen Weisheit öffnen kann.

92. In den drei Zeitabschnitten, in die Ich die Entwicklung der Menschheit eingeteilt habe, zeigte Ich euch mit meinem Lichte den gleichen geraden und schmalen Pfad für den Aufstieg des Geistes — den einen Weg der Liebe, der Wahrheit und der Gerechtigkeit.

93. Ich habe euch von Unterweisung zu Unterweisung, von Offenbarung zu Offenbarung geführt, bis diese Zeit kam, in der Ich euch sage, dass ihr euch schon von Geist zu Geist mit Mir verbinden könnt. Hätte die Menschheit sich in der Ersten Zeit auf diese Weise verbinden können? — Nein, sie war genötigt, sich mit dem materiellen Kult, mit dem Ritus und den Zeremonien, mit den traditionellen Festessen und den Symbolen zu behelfen, damit sie das Göttliche und Geistige sich nahe zu fühlen vermochte. Aus dieser Unfähigkeit heraus, sich dem Geistigen zu nähern, sich zum Göttlichen zu erheben, das Tieferliegende zu erkennen und die Geheimnisse aufzuklären, entstanden die verschiedenen Religionen, eine jede dem Grade der geistigen Rückständigkeit oder des geistigen Fortschritts der Menschen entsprechend, wobei die einen der Wahrheit mehr zugetan waren als andere, einige vergeistigter waren als andere, doch alle dem gleichen Ziele zustreben. Es ist der Pfad, den die Geistwesen im Verlaufe der Jahrhunderte und der Zeitalter zurücklegen — der Pfad, auf den die verschiedenen Religionen hinweisen. Einige sind nur mit größter Langsamkeit vorangekommen, andere sind in die Irre gegangen und wieder andere sind trügerischen Doktrinen erlegen und haben sich befleckt.

94. Ein neues Zeitalter ist für die Menschheit angebrochen; es ist das Zeitalter des Lichts, dessen Gegenwart auf dem geistigen Wege aller Menschen einen Höhepunkt darstellen wird, damit sie erwachen, nachdenken, sich der schweren Last ihrer Traditionen, ihres Fanatismusses und ihrer Irrtümer entledigen, um sich danach zu einem neuen Leben zu erheben.

95. Die einen früher und die andern später, so werden nach und nach alle Religionen und Sekten zu dem unsichtbaren Tempel gelangen, zu dem Tempel des Heiligen Geistes, welcher in meinem Werke gegenwärtig ist, unverrückbar wie eine Säule, die sich ins Unendliche erhebt, in Erwartung der Menschen aller Völker und Geschlechter.

96. Wenn alle in das Innere meines Heiligtumes eingetreten sind, um zu beten und sich zu versenken, werden die einen wie die andern die gleiche Erkenntnis meiner Wahrheit erlangen. Wenn daher einmal dieser Höhepunkt auf dem Wege vollendet ist, werden alle im gleichen Gesetze vereint sich erheben und ihren Vater in der gleichen Art und Weise verehren.

97. Warum sollte irgendjemand überrascht sein angesichts meiner neuen Offenbarungen? Wahrlich, Ich sage euch, die Patriarchen der alten Zeiten hatten bereits Kenntnis vom Kommen dieses Zeitalters, und die Seher anderer Epochen hatten es geschaut, und die Propheten kündigten es an. Es war ein göttliches Versprechen, das den Menschen gegeben worden war, lange bevor Ich durch Jesus zur Welt kam.

98. Als Ich meinen Jüngern mein erneutes Kommen ankündigte und die Form andeutete, in der Ich Mich den Menschen kundgeben würde, war schon viel Zeit vergangen, seit euch das Versprechen gegeben worden war.

99. Jetzt habt ihr den Ablauf jener Zeit vor Augen, hier gehen jene Prophetien in Erfüllung. Wer kann davon überrascht sein? — Nur die, welche in der Finsternis geschlafen haben, oder jene, die meine Verheißungen in sich ausgelöscht haben.

100. Hier ist mein Licht, das alle erwartet, um sie auf ihrem Wege anzuhalten, denn Ich werde ihnen den geistigen Schatz offenbaren, den sie in sich tragen und doch nicht zu entdecken vermochten. Ich werde sie davon überzeugen, dass sie das Materielle schon zu sehr erforscht haben, dass sie sich dem Vergänglichen und Flüchtigen bereits ausgeliefert haben. Ich werde sie lehren, in ihrem eigenen Geist das Gewissen zu suchen, welches die göttliche Essenz ist, die Ich in jeden Menschen gelegt habe.

101. In Wahrheit sage Ich euch, dass ihr niemals all das Große und Gute weitergegeben habt, das in eurem Geist vorhanden ist, denn ihr kennt es nicht einmal. Wie wollt ihr einander mit der Vollkommenheit lieben, die Ich euch gelehrt habe, wenn ihr euch nicht als Geschwister anerkennt? Es ist notwendig, dass ihr von der Essenz Gebrauch macht, welche der Geist in sich trägt, damit eure Liebe Liebe ist und eure Barmherzigkeit wahre Barmherzigkeit — etwas mehr als leere Worte, etwas mehr als elende Geldstücke, etwas mehr als das Stück trockenen Brotes, das auf euren Tischen übrig bleibt und welches die einzigen Mittel sind, die ihr anwendet, um euch glauben zu machen, dass ihr Nächstenliebe übt und euch untereinander liebt.

102. Wie schön wird eure Welt sein, wenn die Menschen in ihrem Geist den gesegneten Schatz entdeckt haben, mit dem ihr Schöpfer sie vom Augenblicke ihrer Erschaffung an begabte!

103. Ich gebe euch diese Belehrung, damit ihr mittels derselben auf die Vergangenheit schaut, um euren Anfang zu suchen — damit ihr eure Gegenwart prüft und hernach in die Zukunft blickt, die euch voll Weisheit, Arbeit, Kampf und göttlichen Vergütungen erwartet.

104. Ihr seid Sünder, aber ihr liebt Mich, und wenn ihr an Mich denkt, versucht ihr, Mir zu gefallen, indem ihr an euren Mitmenschen Nächstenliebe übt. Ihr seid Sünder, Ich weiß es, aber ihr betet, wenn ihr einen Kummer habt. Ihr seid Sünder, aber ihr seid bereit, euer Brot mit dem zu teilen, der um Wohltätigkeit bittend an eure Türe kommt.

105. Für alles Gute, das ihr im Verlangen nach meinem Wohlgefallen tut, nehmt meine Liebkosung entgegen, fühlt meinen Trost, empfangt meinen Segen.

Mein Friede sei mit euch!