Unterweisung 155

1.Viele der Unterweisungen, die Ich euch in dieser Zeit gebe, erscheinen euch neu, weil sie bei euch in Vergessenheit gerieten. Doch jetzt ist die Zeit, in der Ich sie euch erneut vor Augen führe. Ich habe für euch ein großes Arbeitsfeld vorbereitet, zu dem Ich euch einlade, um darauf den Samen der Ewigkeit zu säen, den Ich euch derzeit übergebe.

2. Ich bilde meine neuen Jünger heran, die durch ihren Glauben und ihre Nächstenliebe immer mehr Macht über die Krankheiten des Leibes und des Geistes erlangen werden, eine Vollmacht über die Naturgewalten und auch über die geistige Welt.

3. Begreift, dass die Zeiten der Unwissenheit vorbei sind. Jetzt lebt ihr in Zeiten des Verstehens und umfassender Verwirklichung meiner Lehre. Könnt ihr euch vorstellen, wie weit ihr es schon gebracht hättet, wenn ihr meine Unterweisungen von den ersten Zeiten an ausgeübt und meine Gebote befolgt hättet? Aber ihr habt lange Zeit geschlafen und habt auch lange Zeit damit verbracht, die Materie durch Lustbarkeiten zu befriedigen, und all dies hat euch auf dem geistigen Entwicklungsweg aufgehalten. Daher erscheint euch heute, da Ich mit einer neuen geistigen Unterweisung zu euch gekommen bin, dieselbe fremdartig und nicht im Einklang mit eurer Art zu denken, zu fühlen und zu leben. Aber ihr braucht nur über eine meiner Kundgaben nachzudenken, um die Wahrheit meines Wortes zu erkennen. Dann seht ihr, dass meine Lehre nicht fremdartig ist, sondern dass eure Art zu leben befremdlich ist.

4. Kommt auf mein Ackerland, Ich werde euch dort an alles erinnern, was ihr vergessen hattet. Ich werde all das tilgen, was ihr nicht als geistigen Samen beibehalten sollt und werde euch all das vor Augen führen, was ihr bisher nicht gesehen habt. Mit einem einzigen Schritt werde Ich euch dem Stillstand entreißen, in den ihr versunken seid, und werde euch in ein neues Leben eingehen lassen, in jenes, das ihr von Anfang an hättet leben müssen.

5. Seht ihr, wie schlicht dies Wort ist, das auf den Lippen der Stimmträger erblüht? Doch wahrlich, Ich sage euch, es wird die Menschen in all seiner Schlichtheit und Bescheidenheit der Ausdrucksweise zum Verstehen jener Weisheit bringen, die sie mittels der Wissenschaften und mit Hilfe der Theologien nicht zu begreifen vermochten.

6. Die guten Jünger, die Beharrlichen, die Getreuen werden die großen Erforscher dieser Lehre sein. Auch sie werden bescheiden sein, aber trotz ihrer Schlichtheit werden sie ihre Geschwister durch das Licht des Wortes in Staunen versetzen.

7. Mein Volk soll nicht nur mit den Lippen sprechen, sondern meine Unterweisungen mit seinen Werken predigen und dadurch lehren, wie man mein Gesetz erfüllt und achtet. Es soll selbstlos weitergeben, was es von seinem Herrn empfangen hat. Es soll seinen Eifer für die Wahrheit und die Unverfälschtheit des Schatzes beweisen, der ihm anvertraut wurde.

8. Lehrt eure Geschwister durch gute, aufrichtige und hochherzige Taten. Denkt daran, dass ihr euren Geist schon hier läutern müsst, damit er beim Übergang in die andere Welt würdig ist, sich dort aufzuhalten, und er nicht verstört ist, noch in die Irre geht.

9. Ihr habt die notwendige Kraft, um alles aus eurem Weg zu entfernen, was eure Schritte aufhält. Ihr wisst bereits, dass die Waffe, die alles besiegt, die Liebe ist. Sehr groß wird der Jubel jenes sein, der in diesem menschlichen Ringen obsiegt und sich als der siegreiche Soldat zeigt, nachdem er diese Schlacht gewonnen hat.

10. Erinnert euch, dass Ich es bin, der euch die Waffen gegeben hat, und dass Ich Mich nicht damit begnügt habe, sondern dass Ich euch auch zu kämpfen gelehrt habe, um die Schlachten zu gewinnen.

11. Was habt ihr also auf anderen Wegen zu suchen, da Ich euch derzeit alles auf dem Weg der Wahrheit gebe?

12. Ich habe das Verstandesvermögen der Ungeschulten erschlossen, damit sie sich an der Auslegung meiner Worte erquicken können. Ich habe die Augen der Blinden für das Licht der Wahrheit aufgetan, damit sie sich von ihren Sünden reinigen, da sie sich von ihrem Herrn geliebt fühlen.

13. Wurde euch nicht seit den ersten Zeiten prophetisch verkündet, dass der Tag kommen würde, an dem jedes Auge den Vater schauen würde? Also wird der, der rein ist, Mich schauen und dies wird seine Belohnung sein; und jener, dessen Herz befleckt ist, wird Mich gleichfalls schauen und dies wird seine Rettung sein. Wer seine Augen gegenüber meinem Licht öffnet, dringt zum Geheimnis vor und erkennt den Grund. Er erfährt den Anfang und das Ende. Dieser wird in der Zukunft festen Schrittes gehen.

14. Legt meine Lehre richtig aus; denkt nicht, dass mein Geist Freude daran haben kann, wenn er eure Leiden auf Erden sieht, oder dass Ich komme, euch alles zu entziehen, was euch Freude macht, um Mich daran zu ergötzen. Ich komme, damit ihr meine Gesetze anerkennt und respektiert, denn sie sind eures Respekts und eurer Beachtung würdig, weil sie euch die Glückseligkeit bescheren, wenn ihr ihnen gehorcht.

15. Ich lehrte euch, Gott zu geben, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist; doch für die Menschen von heute gibt es nur den Kaiser und ihrem Herrn haben sie nichts darzubringen. Wenn ihr wenigstens der Welt nur das Notwendige zuteil werden ließet, so wären eure Leiden geringer. Aber der Kaiser, den ihr euer Tun und Lassen bestimmen lasst, hat euch widersinnige Gesetze diktiert, hat euch zu Sklaven gemacht und nimmt euch das Leben, ohne euch irgendetwas dafür zu geben.

16. Bedenkt, wie anders mein Gesetz ist, das weder den Körper noch den Geist bindet. Es überredet euch nur liebevoll und führt euch voller Güte. Alles gibt es euch ohne Eigennutz und Selbstsucht, und alles belohnt und vergütet es euch im Lauf der Zeit.

17. Begreift, Jünger, studiert meine Lektionen, damit ihr erfahrt, dass Ich mit euch ein Volk heranbilden will, auf das der Vater sein Vertrauen setzt, denn es wird zubereitet sein, um große Missionen zu erfüllen. Ein Volk, das nicht beim ersten Alarmruf verzagt, ein Volk, das jenem zu begegnen versteht, der sich sein Feind nennt, und das ihm vergibt, ihn liebt und unterweist.

18. So sollt ihr nach meinem Willen für den Tag meines Abschieds zugerüstet sein. Ihr alle wisst, dass 1950 das durch meinen Willen festgesetzte Datum ist, von dem ab Ich Mich nicht mehr durch das Verstandesorgan des Stimmträgers kundgebe; und da mein Wort immer in Erfüllung geht, wird dieser Zeitpunkt meine Kundgebung zum Abschluss bringen, welche für euch den Beginn des Dritten Zeitalters kennzeichnet.

19. Hegt nicht den Wunsch, dieses Datum zu ändern, und versucht auch auf keinerlei Weise, die Kundgebung meines Wortes in der bisherigen Form beizubehalten, noch jene der geistigen Welt. Schon jetzt sage Ich euch, dass die, die es dennoch tun sollten, nicht mehr durch das Licht des Meisters erleuchtet sein werden.

20. Doch warum solltet ihr eine solche Entweihung begehen, da Ich euch angekündigt und auch verheißen habe, dass ihr nach dieser Zeit von Geist zu Geist mit Mir Zwiesprache halten werdet, auch wenn ihr keine Stimmträger gewesen seid?

21. Auch habe Ich euch gesagt, dass jene, die Ich zu Propheten dieser Zeit berufen und ausgerüstet habe, die Aufgabe haben werden, die Menschenscharen zu warnen und sie nicht schlafen zu lassen. Ihnen werde Ich große Lektionen offenbaren, damit sie euch helfen, nicht in Versuchung zu fallen.

22. Ich spreche zu euch mit größter Klarheit, auch wenn Ich ein Sinnbild verwende, weil Ich weiß, dass ihr Mich so besser verstehen könnt. Als Ich in der Zweiten Zeit zu den Menschenmengen sprach, tat Ich es oftmals mittels Gleichnissen, damit sie Mich verstehen sollten. Doch wenn Ich Mich nur an meine Jünger wandte, tat Ich es mit zwar einfachen, aber in der Belehrung tiefgehenden Worten.

23. Begreift also, dass Ich durch Gleichnisse spreche und ein Sinnbild verwende, damit die Letzten, jene mit ungeschultem Verstand oder die, die ihren Geist noch wenig entwickelt haben, die ganze Bedeutung meiner Unterweisung zu begreifen vermögen. Wenn Ich euch Offenbarungen mache, ohne Sinnbilder zu verwenden, sind sie für jene bestimmt, deren Entwicklung und Kenntnis geistiger Lehren ihnen ein besseres Verstehen ermöglicht.

24. Vergebens werden viele Menschen sagen, dass diese Lehre neu ist, oder dass sie keine Beziehung zu den göttlichen Offenbarungen hat, die euch in vergangenen Zeiten gegeben wurden. Ich versichere euch, dass alles, was Ich euch in dieser Zeit mittels des menschlichen Verstandesvermögens gesagt habe, seine Wurzeln und seine Grundlagen in dem hat, was euch bereits in der Ersten und Zweiten Zeit prophetisch verkündet wurde.

25. Doch die Verwirrung, von der Ich zu euch spreche, kommt daher, weil diejenigen, die jene Offenbarungen auslegten, den Menschen ihre Deutungen aufgenötigt haben, und diese waren teils zutreffend und teilweise irrig. Auch geschieht es, weil jenes geistige Licht meiner Lehren den Menschen vorenthalten und manchmal in verfälschter Form gegeben wurde. Daher haben heute, da die Zeit gekommen ist, wo mein Licht euch aus der Finsternis eurer Unwissenheit befreit, viele Menschen verneint, dass dies das Licht der Wahrheit sein kann, da es nach ihrer Meinung nicht mit dem übereinstimmt, was Ich euch früher gelehrt habe.

26. Ich versichere euch, dass keines meiner Worte verlorengeht, und dass die Menschen dieser Zeit schließlich erfahren werden, was Ich euch in den vergangenen Zeiten gesagt habe. Wenn die Welt dann den Spiritualismus kennenlernt, wird sie sagen: „In der Tat, all dies hat bereits Jesus gesagt!“

27. Und wirklich, Ich habe euch bereits alles gesagt, auch wenn Ich von vielen der offenbarten Wahrheiten euch nur das Grundsätzliche derselben verkündete. Ich hinterließ sie euch, damit ihr sie allmählich begreifen lernen solltet, denn zu jener Zeit war die Menschheit noch nicht fähig, all das zu verstehen, was Ich euch jetzt in vollem Umfang zeige.

28. Bei einer bestimmten Gelegenheit war Jesus mit einem Mann zusammen, der im Gesetz bewandert war und als Antwort auf dessen Fragen machte ihm der Meister eine Enthüllung. Da sagte der Mann, erstaunt angesichts dessen, was ihm nie in den Sinn gekommen wäre: „Herr, aber wie kann dies möglich sein?“ Worauf der Göttliche Meister antwortete: „Wenn ihr nicht an die irdischen Dinge, die Ich euch sage, glauben könnt, wie könntet ihr dann an die himmlischen Dinge glauben?“ Doch nun ist es an der Zeit, dass ihr Mich versteht, weil der entwickelte Geist des Menschen jenes intensive Licht der Gottheit empfangen kann, das alles offenbart, enthüllt und erklärt, und das ihr das Licht des Heiligen Geistes, das heißt, den Geist der Wahrheit, nennt.

29. Sei also guten Mutes, geliebtes Volk, denn die Lehre, die Ich euch in dieser Zeit gebracht habe, wird für euch das Brot des ewigen Lebens sein.

30. Auch heute gebe Ich euch die Lehren, die ihr erst in der Zukunft völlig verstehen werdet, nur in angedeuteter Form, denn jetzt würdet ihr sie nicht verstehen, noch würden viele von euch sie glauben. Damit will Ich euch sagen, dass ihr noch nicht das Ziel, den Gipfel geistiger Erkenntnis erreicht habt, noch sind meine göttlichen Lehren an ihre Grenze gelangt.

31. Seid für immer und ewig meine Jünger, wacht immerdar über mein Wort, das ihr niemals zu verändern versuchen sollt. Mein Gesetz und meine Lehre widersprechen sich niemals. Im Göttlichen ist alles Ordnung, Harmonie und Vollkommenheit, wovon ihr euch anhand der materiellen Natur, die euch umgibt, überzeugen könnt.

32. Niemand vermochte in der Zweiten Zeit der göttlichen Kraft zu widerstehen, die vom Wort Jesu ausging. Wer es hörte, war sogleich überzeugt, überwunden und eines Besseren belehrt. Der Sünder wie der Hochmütige, der Arme wie der Reiche, der Pharisäer wie der Schriftgelehrte, der Vertreter Gottes wie der Vertreter des Kaisers, alle, die an ihn glaubten, fühlten, dass ihr Geist angesichts der göttlichen Gegenwart des Sohnes Gottes erbebte.

33. Der Grund dafür war, dass das Wort Jesu nur die Erklärung seiner Werke war, denn das Zeugnis für seine Existenz war in den Worten seiner Lehre enthalten.

34. Auf dieselbe Art lehrte Jesus seine Jünger, indem er ihnen zeigte, dass es für die Glaubwürdigkeit ihres Wortes notwendig war, diese durch das Beispiel ihrer guten Werke zu unterstützen.

35. Auch auf den Lippen jener Jünger musste das Wort Gottes diejenigen erschüttern, die es vernahmen, weil von ihren Augen Licht ausstrahlte und ihre Worte Wahrheiten enthielten, die man nicht ablehnen konnte. Auch sie lehrten durch ihr Vorbild, predigten durch ihre Werke und besiegelten sie wie ihr Meister mit ihrem Blut. Mit ihrem Tod bestätigten sie die Wahrheit der Worte, die sie zur Welt sprachen. Darum gewannen sie das Herz der Völker und der Nationen, denen sie den Samen der Wahrheit und der Liebe brachten.

36. Die Menschenmassen, selbst Adelige und Heiden, ergaben sich angesichts der Wahrheit und der Lauterkeit meiner Lehre, die rein und wahrhaftig ausgeübt und gepredigt wurde.

37. Keiner, der das Glück gehabt hat, mein Wort in seinem Herzen in seiner ursprünglichen Reinheit zu empfangen, ist jemals vom Weg abgeirrt. Doch wie elend war es um die bestellt, die mein Wort mit menschlichen Unlauterkeiten vermischt empfangen haben! Als diese jene Unvollkommenheiten schließlich entdeckt haben, haben sie ihm den Rücken gekehrt, haben über das gespottet, was sie zuvor für absolute Wahrheit hielten.

38. Seht jene großen Völker der Erde, wie sie von der Selbstsucht beherrscht sind, welche die Verneinung meiner Lehre ist! Seht, wie sie im Materialismus versunken sind, nur für die Welt leben und jeden geistigen Anruf überhören! Ich sage euch, auch sie haben meine Lehre kennengelernt. Aber es fehlte daran, dass diejenigen, die meinen Samen weitergaben, durch ihr Leben und durch das Beispiel ihrer Werke von jener Wahrheit Zeugnis ablegen, was sie hätten tun müssen, so wie es jene Jünger des Herrn taten und auch einige andere, die später ebenso wie diese wirkten und die Wahrheit der Lehre unter Einsatz ihres Lebens weitergaben.

39. Wie ist es möglich, fragt ihr euch manchmal, dass, obwohl diese Welt mit dem Wort des Erlösers besät und mit seinem Blut und dem jener, die ihm nachfolgten, bewässert wurde, es Menschen und Völker gibt, die nichts von jener Lehre bewahrt haben?

40. Dazu sage Ich euch, dass in dieser Zeit Apostel der Wahrheit gefehlt haben, die mit ihren Werken der Liebe die Fehler der Menschen aufzeigen und die Wahrheit bezeugen, die in der göttlichen Lehre enthalten ist.

41. Von der Verwirklichung meiner Lehre, die euch nur die Liebe, die Barmherzigkeit, die Ehrfurcht, die Gerechtigkeit und den Frieden lehrt, ging man über zu einem abgöttischen Kult, zu Materialismus, zu religiösem Fanatismus, zur Entweihung, und als die Menschheit in all diesem ein Abweichen von der Wahrheit empfand, strebte sie nach ihrer Befreiung.

42. Heute haben sich viele nicht nur von der Befolgung meiner Lehre abgewandt, sondern haben sie bekämpft und versuchen sie restlos aus den Herzen der Menschen zu tilgen. Sie wissen nicht, dass Ich dabei bin, sie zu überraschen, indem Ich jenes Wort gebrauche, dem niemand widerstehen kann, mit jener Stimme, welche Könige und Herren erzittern ließ und Throne und Weltreiche zu Fall brachte. Doch zuvor muss jede Pflanze, die nicht von Mir gesät worden ist, mit der Wurzel ausgerissen werden, damit mein göttlicher Same wieder in vorbereitetes Erdreich fällt.

43. Jünger, ergründet diese ganze Lektion tief in euch, damit ihr zu denen gehört, die in der Zeit der Prüfung wachen und beten.

44. Nichts stört euren Frieden in diesem Augenblick, nichts beeinträchtigt eure Andacht, die euch innere Erhebung erlangen ließ.

45. Immer, wenn ihr den Meister in dieser Weise empfangt, werdet ihr fühlen, wie die Trübsale verschwinden, die eure Herzen manchmal wie in Nebel hüllen.

46. Groß ist meine erbarmende Liebe, weil auch eure Leiden groß sind. Aber sagt nicht, dass sich die Zeiten geändert haben und dass diese euch den Schmerz gebracht haben; denn die Zeit als solche ändert sich nicht, es sind die Menschen, die sich verändern.

47. Euer Leben hat sich aufgrund der Wissenschaft, der neuen Gesetze, Ideen und Sitten gewandelt. Wenn euer Geist sich immer an die Vergeistigung hielte, würde er nicht von dem Materialismus, der ihn umgibt, angesteckt werden; aber er lässt sich häufig von den Einflüssen der Welt mitreißen. Doch auf dem Höhepunkt des Materialismus kommt mein göttliches Licht zu euch, das euch fragt: Welche Veränderungen habt ihr in der Natur, die euch umgibt, beobachtet? Keine! Doch blickt über die materiellen Dinge hinaus, und ihr werdet die geistige und verstandesmäßige Entwicklung der Menschen erkennen.

48. Dicht ist das Dunkel, das euch umgibt, doch der Geist braucht Freiheit. Diese Freiheit schenkt mein Wort, welches das Wunder vollbringen wird, dass der Geist sich mit der Materie versöhnt, da er begreift, dass beide durch ein einziges Gesetz vereint sind. Dann werden Materie und Geist in Einklang mit dem Gewissen wirken, das euch offenbaren wird, wer ihr seid und wohin ihr geht.

49. Eure Werke werden gemäß eurer Art zu denken entstehen, und wenn euer Denken durch die Inspiration des Geistes erleuchtet ist und dieser auf die Stimme des Gewissens hört, werden eure Werke vollkommen sein, da der Geist vollkommen ist aufgrund seiner Herkunft.

50. Immer werde Ich euch sagen: Macht Gebrauch von den Befriedigungen, die eure Welt euch gewähren kann, aber genießt sie im Rahmen meines Gesetzes, und ihr werdet vollkommen sein.

51. Ihr vernehmt immer wieder den Vorwurf des Gewissens, und zwar deshalb, weil ihr Materie und Geist nicht durch das von Mir gegebene Gesetz in Einklang gebracht habt.

52. Oftmals sündigt ihr weiterhin, weil ihr glaubt, dass euch nicht vergeben wird. Dies ist eine irrige Meinung, denn mein Herz ist eine Tür, die für den, der bereut, immerdar offensteht.

53. Lebt denn in euch keine Hoffnung mehr, die euch ermutigt, auf eine bessere Zukunft zu warten? Lasst euch nicht von Schwermut und Verzweiflung erfassen. Denkt an meine Liebe, die immer bei euch ist. Sucht bei Mir die Antwort auf eure Zweifel, und ihr werdet euch bald von einer neuen Offenbarung erleuchtet fühlen. Das Licht des Glaubens und der Hoffnung wird tief in eurem Geist aufleuchten. Dann werdet ihr eine Schutzwehr der Schwachen sein.

54. Jahre des Hungers kommen auf euch zu, doch wenn ihr euch wie Geschwister liebt, wird erneut das Wunder der Ersten Zeit eintreten und Manna auf euch herabfallen.

55. Ich werde die Zungen der Menschen in dieser Zeit lösen, damit sie Mich an einer einzigen Sprache erkennen: Der geistigen, jener der Liebe. Dann wird die Weissagung Jesajas erfüllt sein, als er sagte: Die Zungen werden frei, weil Feuerzungen sie lösen werden.

56. Gebt meiner Barmherzigkeit sichtbaren Ausdruck, sprecht von meinem Werk, scheut nicht vor Aufopferung zurück. Macht Gebrauch von euren Waffen der Liebe, Barmherzigkeit, Edelmut und Mässigung, und wenn ihr euch mit Glauben und Mut dem Kampf stellt, wird der Sieg bald euer sein. Doch geht meinem Wort auf den Grund, damit ihr nicht das Gefühl habt, dass meine Lehre euch zur Befolgung zwingt; denn Ich lade euch nur dazu ein, Mich anzuhören, und, wenn ihr Mich erst einmal verstanden habt, jener an die Erfüllung seiner Aufgabe gehe, der es aus Liebe, aus Überzeugung, aus freiem Willen tut. Meine Pflicht als Vater ist es, immer den Weg zur Rettung meiner Kinder aufzuzeigen.

57. Meine Lieben, erkennt, dass ihr in dieser schlichten Unterweisung eine Möglichkeit habt, die Liebe eures Vaters kennenzulernen und zu begreifen. Auch Mich verlangt nach der Schlichtheit und Aufrichtigkeit eures Herzens, um Mich euch in Fülle zu offenbaren.

58. Jetzt in der Zeit meiner Kundgabe offenbare Ich Mich in allen Stimmträgern und gebe durch dieselben Anweisungen und Lehren. Wer könnte wagen zu leugnen, dass Ich Mich durch diesen oder jenen kundtue? Wer kennt schon in Wahrheit meine Essenz? Liebt und achtet euch gegenseitig, damit euer Wirken im Himmel als Verdienst angerechnet wird. Auch ist es mein Wille, dass mein Wort gedruckt wird, damit es die kommenden Generationen kennenlernen.

59. Damit ihr von euren Geschwistern anerkannt werdet, müsst ihr darauf achten, dass immer die Liebe euer Tun lenkt. Seid mitfühlend mit fremdem Schmerz, beseitigt mit der Vollmacht, die Ich euch gegeben habe, die schlechten Einflüsse, die die Gesundheit eurer Geschwister negativ beeinflussen, und ihr werdet von ihnen als Menschen mit geistiger Macht anerkannt werden. Hört mein Gleichnis:

60. „Ein alter Mann wanderte langsam und mühsam auf einem Weg. Bald wurde er von zwei jungen Männern eingeholt, die auf demselben Weg schnell dahin eilten und die zu ihm sprachen: ‚Lieber Alter, ist Dein Ziel noch weit entfernt?‘ Worauf ihnen der Greis antwortete: ‚Das Ziel ist noch fern, der Weg ist noch weit und man muss ihn bedächtig gehen, um nicht zu ermatten. Obwohl ich müde bin, glaube ich, mit letzter Anstrengung ans Ziel zu gelangen!‘

61. Nachdem jene jungen Leute ihn angehört hatten, setzten sie ihren Weg eilig fort, vergaßen die Worte des Alten und machten abschätzige Bemerkungen über die Zuversichtlichkeit jenes bejahrten Wanderers, der das Ziel des Weges zu erreichen hoffte, obwohl er ihrer Meinung nach beinahe am Umfallen war.

62. Der Alte ging weiter seines Weges, doch jene Jünglinge, die ihn so schnell hinter sich gelassen hatten, wurden später von Durst, Hunger und Müdigkeit überfallen, und schließlich brachen sie vor Erschöpfung zusammen. Sie schliefen tief, als sie von dem Alten eingeholt wurden, der sie aufweckte und gütig zu ihnen sagte: ‚Ihr jungen Leute habt nun in Eurer Jugend erfahren, was Erschöpfung ist. Geht diesen Weg, der so weit ist, nicht eilenden Schrittes. Lasst uns bedächtig gehen und ich versichere Euch, dass wir ankommen werden.‘ Aber jene erwiderten schlaftrunken: ‚Lass uns zurück, wir haben uns bis zum Äußersten verausgabt und können nicht mehr weiter. Ihr habt einen Wanderstab und könnt weiterziehen, wir haben keinen.‘

63. Als der Greis, der nicht verstanden wurde, sie so sah, bot er ihnen ein Stück Brot an, mit dem er sie stärkte, führte ein wenig Wasser an ihre Lippen und löschte ihren Durst. Er half ihnen beim Aufstehen, begleitete sie auf der Wanderschaft und entzündete ihren Glauben, bis er sie schließlich ans Ziel gebracht hatte.“

64. Denkt gründlich nach und lernt, geliebte Jünger, denn ihr habt die Aufgabe, Führer der Menschheit zu sein.

Mein Friede sei mit euch!